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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Auswahl von Verkehrsinformationssendern in einem Fahrzeugendgerät mit Empfangseinheit
und Verkehrsinformationsseinheit.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Fahrzeugendgerät
mit Empfangseinheit für
Verkehrsinformationssender und mit Verkehrsinformationseinheit,
wobei das Fahrzeugendgerät
eine Programmsteuerung hat.
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Derartige Fahrzeugendgeräte sind
als Autoradios oder Navigationsgeräte hinreichend bekannt. Sie
verfügen über Empfangseinheiten,
mit denen Verkehrsinformationen empfangen werden können. Die
Verkehrsinformationen können
von Verkehrsinformationssendern beispielsweise über den sogenannten Trafic-Message-Channel
TMC ständig
aktualisiert übertragen
werden. Die Verkehrsinformationen können aber auch als Zusatzinformationen
in einem Übertragungssystem
beispielsweise nach dem Digital-Audio-Broadcast-Standard DAB verbreitet werden.
Auch eine Übertragung
der Verkehrsinformationen über
ein Mobilfunknetz, wie zum Beispiel GSM, ist denkbar.
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In einem Radio-Daten-System RDS ist
es bekannt, den optimalen Verkehrssender in Abhängigkeit von der Empfangsfeldstärke auszuwählen. Dabei erstellt
das Radio-Daten-System in einem Programm-Identifikations-Suchlauf
eine Liste aller empfangbarer Sender mit den zugehörigen Programm-Identifikationen
PI.
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Um einen aktuellen und auf den Standort
und die Route des Fahrzeugs ausgerichteten Verkehrslagebericht generieren
zu können,
wird angestrebt, die Verkehrsinformationen von dem Verkehrsinformationssender
zu beziehen, der die meisten Verkehrsmeldungen für die geplante Route des Fahrzeugs aussendet.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein verbessertes Verfahren zur Auswahl von Verkehrsinformationssendern
in einem Fahrzeugendgerät
mit Empfangseinheit und Verkehrsinformationseinheit zu schaffen,
das einen geringen Rechen- und Definitionsaufwand hat.
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Die Aufgabe wird mit dem gattungsgemäßen Verfahren
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass für ein
in Regionen vollständig
aufgeteiltes Empfangsgebiet jeweils Verkehrsinformationssender für jede Region
ausgewählt
und die Programm-Identifikationen der ausgewählten Verkehrsinformationssender
und geographische Koordinaten der Regionen in einer Programm-Identifikations-Liste
abgelegt sind, wobei zur Auswahl eines Verkehrsinformationssenders
in Abhängigkeit
von dem Fahrzeugstandort in der Programm-Identifikations-Liste der Verkehrsinformationssender
ausgewählt
wird, dessen geographischen Koordinaten die geringste Entfernung
zu dem Fahrzeugstandort aufweisen.
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Durch die Aufteilung des Empfangsgebietes in
Regionen kann eine vergleichsweise einfache und kompakte Programm-Identifikations-Liste
erzeugt werden, deren Erstellung und Nutzung kaum rechenintensiv
ist. Bei der Auswahl des optimalen Verkehrsinformationssenders wird
lediglich der Fahrzeugstandort berücksichtigt und für diesen
momentanen Fahrzeugstandort ein optimaler Verkehrsinformationssender
ausgewählt.
Im Gegensatz zur Auswahl von Verkehrsinformationssendern anhand
einer Route kann auf diese Weise der Rechenaufwand weiter verringert
werden. Das Verfahren sollte nur in gewissen Abständen, zum
Beispiel wenn der Verkehrsinformationssender nicht mehr mit ausreichender
Feldstärke
empfangbar ist oder eine definierte Entfernung zurückgelegt
wurde, wiederholt werden.
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Vorzugsweise ist ein Empfangsgebiet
in eine Vielzahl von sich überlappenden
kreisförmigen
Regionen aufgeteilt. Die kreisförmigen
Regionen sollten vorzugsweise denselben Durchmesser haben. Dann können die
Koordinaten des geographischen Zentrums einer kreisförmigen Region
jeweils als geographische Koordinaten der Region einfach und datensparend
in der Programm-Identifikations-Liste abgelegt sein. Durch diese
Festlegung können
mit der Programm-Identifikations-Liste
einige wenige optimale Verkehrsinformationssender des Empfangsgebietes
vorselektiert werden, wobei pro Region vorzugsweise nur ein optimaler
Verkehrsinformationssender definiert ist.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, für Ballungsgebiete
des Empfangsgebietes Unterregionen mit kleineren Ausdehnungen als
die Regionen zu definieren. Für
jede Unterregion wird ein Verkehrsinformationssender ausgewählt und
die Programm-Identifikation des ausgewählten Verkehrsinformationssenders
und die geographischen Koordinaten der Unterregion in der Programm-Identifikations-Liste
abgelegt. Die Unterregionen können
ebenfalls kreisförmig
sein. Es ist dabei vorteilhaft, wenn die kreisförmigen Unterregionen denselben
Durchmesser haben und die Koordinaten des geographischen Zentrums
einer kreisförmigen
Unterregion jeweils als geographische Koordinaten der Unterregion
in der Programm-Identifikations-Liste abgelegt sind.
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Damit kann die Auswahl eines optimalen Verkehrsinformationssenders
in einer ersten Stufe in den Regionen und in einer zweiten Stufe
in den Unterregionen durchgeführt
werden.
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Vorzugsweise erfolgt eine Überprüfung der Verkehrsinformationssender
der Unterregionen zur Suche eines Verkehrsinformationssenders mit
geringster Entfernung zum Fahrzeugstandort, wenn der aktuelle ausgewählte Verkehrsinformationssender
einer Unterregion zugeordnet ist. Das bedeutet, dass das Verfahren
nur in der zweiten Stufe bezogen auf die Unterregionen fortgeführt wird,
wenn es bereits vorher in der zweiten Stufe war, dass heißt wenn
der aktuelle Verkehrsinformationssender einer Unterregion zugeordnet
ist.
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Erst wenn der Fahrzeugstandort in
keiner Unterregion liegt erfolgt ein Wechsel in die erste Stufe,
indem dann die Verkehrsinformationssender der Regionen überprüft werden.
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Das Verfahren zur Auswahl von Verkehrsinformationssendern
wird vorzugsweise mit den Schritten durchgeführt:
- – Bestimmen
des Fahrzeugstandorts;
- – Ermitteln
der Programm-Identifikation des Verkehrsinformationssenders aus
der Programm-Identifikations-Liste, dessen geographische Koordinaten
die geringste Entfernung zu dem Fahrzeugstandort aufweisen;
- – Vergleichen
der ermittelten Programm-Identifikation mit der bisherigen ausgewählten Programm-Identifikation;
- – Überprüfen, ob
die ermittelte Programm-Identifikation mit der bisherigen ausgewählten Programm-Identifikation übereinstimmt,
- – Überprüfen, ob
der der Programm-Identifikation zugeordnete Verkehrsinformationssender
empfangbar ist, wenn die ermittelte Programm-Identifikation nicht
mit der bisherigen ausgewählten Programm-Identifikation übereinstimmt;
- – wahlweises
Wechseln des Verkehrsinformationssenders, wenn der aktuell eingestellte
Verkehrsinformationssender nicht mit dem ausgewählten Verkehrsinformationssender übereinstimmt;
- – Abspeichern
der Programm-Identifikation des ausgewählten optimalen Verkehrsinformationssenders.
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Dieses Verfahren hat den Vorteil,
dass die Auswahl des optimalen Verkehrsinformationssenders lediglich
unterstützt
wird und optional dem Benutzer die Entscheidung überlassen wird, ob ein Wechsel
des Verkehrsinformationssenders stattfinden soll oder nicht. Damit
wird vermieden, dass sich die Empfangseinheit ungewünscht auf
Verkehrsinformationssender einstellt, die den Erwartungen des Benutzers
nicht entsprechen.
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Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin,
ein verbessertes Fahrzeugendgerät
mit einer Empfangseinheit für
Verkehrsinformationssender und mit einer Verkehrsinformationseinheit
zu schaffen, wobei das Fahrzeugendgerät eine Programmsteuerung hat.
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Die Aufgabe wird mit dem gattungsgemäßen Fahrzeugendgerät erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass
die Programmsteuerung zur Durchführung
des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:.
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1 – ein Blockdiagramm
eines Fahrzeugendgeräts
mit Empfangseinheit für
Verkehrsinformationssender und mit einer Verkehrsinformationseinheit;
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2 – ein Flussdiagramm
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Auswahl von Verkehrsinformationssendern.
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Die 1 lässt ein
Blockdiagramm eines Fahrzeugendgerätes 1 erkennen, das
eine Empfangseinheit 2 für Verkehrsinformationssender
hat, die Verkehrsdaten beispielsweisee digital über den sogenannten Trafic-Message-Channel
TMC übertragen.
An die Empfangseinheit 2 ist eine Verkehrsinformationseinheit 3 angeschlossen,
die die Verkehrsdaten auswertet und zur Weiterverabeitung beispielsweise
in ein Navigationsgerät
weiterleitet oder die Verkehrsinformationen optisch oder akustisch
ausgibt.
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Das Fahrzeugendgerät 1 hat
eine Programmsteuerung 4, mit der die Funktion des Fahrzeugendgeräts 1 im
wesentlichen gesteuert werden. Hierzu zählt auch die Auswahl eines
für den
momentanen Fahrzeugstandort F-POS optimalen Verkehrsinformationssenders.
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Mit dem Fahrzeugendgerät 1 gekoppelt
oder darin integriert ist eine Ortungseinheit 5 zur Bestimmung
des momentanen Fahrzeugstandorts F-POS. Dieser Fahrzeugstandort
F-POS wird an die Programmsteuerung 4 weitergegeben.
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Die Programmsteuerung 4 hat
zudem Zugriff auf eine in dem Fahrzeugendgerät 1 abgespeicherte Programm-Identifikations-Liste 6,
in der Programm-Identifikation PI von vorselektierten optimalen Verkehrsinformationssendern
jeweils einer Region und Unterregion abgelegt sind. In der Programm-Identifikations-Liste 6 sind
zudem die geographischen Koordinaten der Region bezogen auf die zugehörige Programm-Identifikationen
PI abgelegt.
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Mit dem Programm-Identifikation PI
wird ein Verkehrsinformationssender unabhängig von dem Empfangskanal
definiert. Der vom Fahrzeugstandort F-POS abhängige bestmögliche Empfangskanal eines
Verkehrsinformationssenders wird in hinreichend bekannter Weise
von der Empfangseinheit 2 ausgewählt.
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Die Programm-Identifikation PI ist
als vierstellige Zahl definiert, wobei die erste Ziffer das Herkunftsland
des Programms, die zweite Ziffer die regionale Ausbreitung, die
dritte Ziffer die Sprache und die vierte Ziffer eine den Sender
identifizierende Kettennummer beinhaltet.
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Erfindungsgemäß wird ein Empfangsgebiet, wie
zum Beispiel die Bundesrepublik Deutschland, in sich überlappende
kreisförmige
Regionen mit festem Durchmesser von beispielsweise 100 Kilometern
aufgeteilt. Für
jede Region wird ein optimaler Verkehrsinformationssender festgelegt
und das Zentrum der Region mit x-y-Koordinaten bzw. Längen- und
Breitengraden in Bezug auf die Programm-Identifikation PI des ausgewählten optimalen
Verkehrsinformationssenders in einer Programm-Identifikations-Liste 6 abgelegt.
Die Regionen werden der ersten Stufe (Level 1) zugeordnet.
Für Ballungsgebiete
werden zusätzliche
Unterregionen (Level 2) definiert, die ebenfalls sich überlappende
kreisförmige
Ausdehnungen mit an die Ballungsgebiete angepassten Radien haben.
Diese definierten Unterregionen werden ebenfalls jeweils mit den
Programm-Identifikationen
PI optimaler lokaler Verkehrsinformationssender verknüpft, die
für diese
Unterregionen optimierte Verkehrsinformationsdaten anbieten.
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Für
das Empfangsgebiet der Bundesrepublik Deutschland würde eine
solche Programm-Identifikations-Liste etwa 30 Regionen auf dem ersten
Level und etwa 10 Unterregionen auf dem zweiten Level enthalten.
Diese Programm-Identifikations-Liste 6 kann ohne großen Aufwand
erstellt und in dem Fahrzeugendgerät 1 abgelegt werden.
Die Programm-Identifikations-Liste 6 kann beispielsweise über Navigationsdaten
enthaltende Datenträger
verfügbar
gemacht werden.
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Die 2 lässt ein
Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Auswahl von Verkehrsinformationssendern erkennen. Das Verfahren wird
beispielsweise in regelmäßigen Abständen durchgeführt und
kann beispielsweise in ein Hauptprogramm zur Navigation als Sub-Routine
integriert sein.
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Nach dem Start des Verfahrens wird
in einem Schritt a) zunächst
der Fahrzeugstandort F-POS durch die Ortungseinheit 5 bestimmt.
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In einem Schritt b) wird dann die
Programm-Identifikation PI des Verkehrsinformationssenders aus der
Programm-Identifikations-Liste 6 ermittelt, dessen geographischen
Koordinaten die geringste Entfernung zu dem aktuellen Fahrzeugstandort
aufweisen.
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In einem Schritt c) erfolgt dann
ein Vergleichen der ermittelten Programm-Identifikation PI mit der
bisherigen ausgewählten
Programm-Identifikation PI.
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In einem Schritt d) wird überprüft, ob die
ermittelte Programm-Identifikation
PI mit der bisherigen ausgewählten
Programm-Identifikation
PI übereinstimmt.
Wenn sich die Programm-Identifikation PI nicht geändert hat,
wird das Verfahren beendet.
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Ansonsten wird in einem Schritt e) überprüft, ob der
ermittelten Programm-Identifikation PI zugeordnete Verkehrsinformationssender überhaupt
empfangbar ist. Sofern der in dem Schritt b) ermittelte optimale
Verkehrsinformationssender nicht empfangbar ist, wird das Verfahren
beendet.
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Ansonsten wird in einem Schritt f) überprüft, ob die
aktuelle Programm-Identifikation PI mit der optimalen Programm-Identifikation
PI übereinstimmt. Sofern
eine Übereinstimmung
der bisherigen ausgewählten
aktuellen Programm-Identifikation PI mit der ermittelten optimalen
Programm-Identifikation PI vorhanden ist, ist das Fahrzeugendgerät bereits
auf dem optimalen Verkehrsinformationssender eingestellt, so dass
kein Wechsel nötig
ist. Dann wird lediglich in einem Schritt g) die neue optimale.
Programm-Identifikation PI abgespeichert.
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Ansonsten wird in einem Schritt h)
eine Nutzeranfrage gestartet, ob ein Wechsel zu dem ermittelten
optimalen Verkehrsinformationssender erfolgen soll, da derzeit nicht
der optimale Verkehrsinformationssender ausgewählt ist.
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Wenn der Nutzer in einem Schritt
i) entscheidet, den Sender nicht zu wechseln, wird lediglich in dem
Schritt g) die neue ermittelte Programm-Identifikation PI abgespeichert
und das Verfahren beendet. Ansonsten wird in einem Schritt j) der
Sender gewechselt und in dem Schritt g) die neue optimale Programm-Identifikation
abgespeichert.
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Die Nutzerabfrage im Schritt h) kann
per Tastatureingabe oder über
Sprachsteuerung erfolgen. Es ist vorteilhaft, wenn die Nutzerabfrage
im Schritt h) einen so genannten Timeout hat, der nach einigen Sekunden
die Antwort automatisch auf "Nein" setzt und das Verfahren
fortführt.
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Es ist vorteilhaft, wenn zur Bedienung
mehrere Komfortstufen ausgewählt
werden können.
Die erste Stufe kann die oben beschriebene rein manuelle Entscheidung über den
Senderwechsel enthalten. In einer zweiten Stufe kann ein Wechsel
des Auswahlverfahrens von Region zu Unterregion und umgekehrt automatisch
erfolgen, beispielsweise in Abhängigkeit
von dem aktuellen Standort und der Überprüfung, ob sich das Fahrzeug
in einem Ballungsgebiet befindet. In einer dritten Stufe kann so
die Entscheidung über
den Senderwechsel als auch die Entscheidung über den Wechsel zwischen Region
und Unterregionen auch ohne Nutzereingabe voll automatisch erfolgen.
Die Auswahl der Bedienungsstufen sollte über die Gerätekonfiguration vom Nutzer
einstellbar sein. Zudem ist es vorteilhaft, wenn bei Nichtbetrieb
oder Stummschaltung des Autoradios immer ein automatischer Wechsel
gemäß Bedienungsstufe 3 vorgesehen
ist.