DE10306152A1 - Brennkraftmaschine mit Ausgleichswellen - Google Patents
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Abstract
Für eine Brennkraftmaschine (1) mit vier Zylindern in V-Anordnung und einer Kurbelwelle (4) sind eine erste Ausgleichswelle (5) und zweite Ausgleichswelle (6) vorgesehen. Über die Ausgleichswellen (5, 6) werden die freien Massenkräfte zweiter Ordnung verringert. Die zweite Ausgleichswelle (6) wird im Schnittpunkt des Zylinder-Vs oberhalb der Kurbelwelle (4) angeordnet. Die Drehmittelpunkte der beiden Ausgleichswellen (5, 6) und der Kurbelwelle (4) liegen auf einer senkrechten Symmetrieachse, welche durch den Schnittpunkt (7) verläuft.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Ausgleichswellen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Aus der
DE 42 38 148 A1 ist eine Brennkraftmaschine in V-Anordnung bekannt. Zur Verringerung der freien Massenkräfte zweiter Ordnung ist eine Ausgleichswelle vorgesehen. Im weiteren Text wird diese als erste Ausgleichswelle bezeichnet. Die erste Ausgleichswelle verläuft unterhalb der Kurbelwelle parallel dazu. Angetrieben wird die erste Ausgleichswelle über einen Kettentrieb, wobei zur Drehrichtungsumkehr ein Planetengetriebe vorgesehen ist. - Die erste Ausgleichswelle trägt zur Laufruhe der Brennkraftmaschine bei. Problematisch ist jedoch, dass durch die räumliche Lage der ersten Ausgleichswelle – seitlich zur Kurbelwelle versetzt – die freien Massenkräfte zweiter Ordnung nicht vollständig beseitigt werden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine mit vier Zylindern in V-Anordnung zu entwerfen, bei welcher die freien Massenkräfte zweiter Ordnung vollständig beseitigt werden.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Ausgestaltungen hierzu sind in den Unteransprüche dargestellt.
- Die Erfindung sieht eine zweite Ausgleichswelle vor, die im Schnittpunkt des Zylinder-Vs oberhalb der Kurbelwelle angeordnet wird. Hierbei liegen die Drehmittelpunkte der ersten Ausgleichswelle, der zweiten Ausgleichswelle und der Kurbelwelle auf einer senkrechten Symmetrieachse, welche durch den Schnittpunkt verläuft. Mit anderen Worten: Die ersten Ausgleichswelle befindet sich genau unterhalb der Kurbelwelle bzw. die zweite Ausgleichswelle befindet sich genau oberhalb der Kurbelwelle.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Ausgleichswelle in einem Hauptschmiermittel-Kanal angeordnet wird. Bekanntermaßen befindet sich bei einer Brennkraftmaschine in V-Anordnung im Zylinder-V der Hauptschmiermittel-Kanal. Über diesen werden die Grundlager der Kurbelwelle und die Spritzdüsen zur Kolben-Kühlung mit Schmiermittel versorgt. Bei dieser Ausführung übernimmt die zweite Ausgleichswelle zusätzlich die Funktion des Hauptschmiermittel-Kanals. Hierzu besitzt die zweite Ausgleichswelle eine Schmiermittel-Zuführung, einen Führungskanal im Inneren, Auslass-Öffnungen zur Abfuhr des Schmiermittels und Exzenter-Gewichte.
- In einer Ausgestaltung hierzu zeigt die zweite Ausgleichswelle partielle Ausfräsungen am Umfang. Als Führungs-Kanal ist im Inneren ein Rohr angeordnet.
- Durch die ideale Position der beiden Ausgleichswellen werden die freien Massenkräfte zweiter Ordnung vollständig beseitigt. Da die zweite Ausgleichswelle zusätzlich die Funktion des Hauptschmiermittel-Kanals übernimmt, ist kein zusätzlicher Bauraum notwendig. Die Gewichtszunahme gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten Brennkraftmaschine ist moderat.
- In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt.
- Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch die Brennkraftmaschine -
2 ein Schnitt entlang der Linie II/II - In
1 ist eine Brennkraftmaschine1 mit vier Zylindern in V-Anordnung dargestellt. Innerhalb des Kurbelgehäuses2 befindet sich u. a. eine Kurbelwelle4 , eine erste Ausgleichswelle5 , eine zweite Ausgleichswelle6 und ein Entlüftungs-Kanal23 . Gegenüber der Umwelt ist das Kurbelgehäuse2 auf der Unterseite durch eine Abdeckplatte3 verschlossen. Eine derartige Abdeckplatte3 ist beispielsweise aus derDE 100 33 416 C1 bekannt. Der Abtrieb der Brennkraftmaschine1 erfolgt auf der Kraftseite KS, in Zeichnungsrichtung gesehen rechts. Auf der gegenüberliegenden Seite, also der Kraftgegenseite KGS, befindet sich der Rädertrieb. - Die erste Ausgleichswelle
5 ist unterhalb der Kurbelwelle4 bzw. die zweite Ausgleichswelle6 ist oberhalb der Kurbelwelle4 angeordnet. Die genaue geometrische Position der beiden Ausgleichswellen wird in Verbindung mit der2 erläutert. Die erste Ausgleichswelle5 wird über ein Antriebsrad9 unmittelbar von der Kurbelwelle4 angetrieben. Die erste Ausgleichswelle5 dreht sich entgegen der Drehrichtung der Kurbelwelle4 mit der doppelten Drehzahl. Die zweite Ausgleichswelle6 wird über ein Antriebsrad10 von einem Zwischenrad mittelbar durch die Kurbelwelle4 angetrieben. Die zweite Ausgleichswelle6 dreht sich ebenfalls mit der doppelten Drehzahl der Kurbelwelle4 in dieselbe Drehrichtung wie diese. Die zweite Ausgleichswelle6 ist in einem Hauptschmiermittel-Kanal18 angeordnet. Diese übernimmt die Funktion des Hauptschmiermittel-Kanals18 . Hierzu weist die zweite Ausgleichswelle6 eine radiale Schmiermittel-Zuführung16 zur Zufuhr des Schmiermittels auf. Im Inneren der zweiten Ausgleichswelle6 wird das Schmiermittel durch ein Rohr12 geführt. Das Rohr12 besitzt am äußeren Umfang Bohrungen durch welche das Schmiermittel in Zuführungs-Kanäle14 gelangen kann. Die Zuführungs-Kanäle14 sind in Zwischenwänden13 des Kurbelgehäuses2 angeordnet. Über diese Zuführungs-Kanäle14 gelangt das Schmiermittel zu Grundlagern15 und Spritzdüsen17 . Über die Grundlager15 stützt sich die Kurbelwelle4 am Kurbelgehäuse2 ab. Die Spritzdüsen17 dienen zur Kolben-Kühlung, siehe hierzu2 . Die Exzenter-Gewichte11 der zweiten Ausgleichswelle6 werden durch partielle Ausfräsungen24 hergestellt. Die erste Ausgleichswelle5 ist analog zur zweiten Ausgleichswelle6 ausgeführt. Das der ersten Ausgleichswelle5 zugeführte Schmiermittel dient ausschließlich zur Schmierung der Lagerstellen der ersten Ausgleichswelle5 . - Die
2 zeigt die Brennkraftmaschine 1 im Querschnitt entlang der Linie II/II der1 . Ein derartiges quaderförmiges Kurbelgehäuse2 mit innenliegenden Kammern22 und einem entsprechenden Kurbelwellen-Raum21 ist beispielsweise aus derDE 198 55 562 C1 bekannt. Mit dem Bezugszeichen A ist eine erste Linie und mit Bezugszeichen B eine zweite Linie dargestellt. Diese beiden Linien entsprechen der Kontur des Zylinder-Vs. Im Schnittpunkt7 der beiden Linien A, B ist der Hauptschmiermittel-Kanal18 angeordnet. Innerhalb diesem befindet sich die zweite Ausgleichswelle6 . Mit Bezugszeichen8 ist eine senkrechte Symmetrieachse eingezeichnet, welche durch den Schnittpunkt7 führt. Die Symmetrieachse8 steht senkrecht auf der Abdeckplatte3 . Die Drehmittelpunkte der ersten Ausgleichswelle5 , der Kurbelwelle4 und der zweiten Ausgleichswelle6 liegen auf der Symmetrieachse8 . Mit anderen Worten: Die ersten Ausgleichswelle5 befindet sich direkt unterhalb der Kurbelwelle4 bzw. die zweite Ausgleichswelle6 befindet sich genau oberhalb der Kurbelwelle4 . Aus der Darstellung der2 ist nochmals der Aufbau der beiden Ausgleichswellen ersichtlich. Jede Ausgleichswelle verfügt über Exzenter-Gewichte11 , welche durch partielle Ausfräsungen24 am äußeren Umfang entstehen. Im Inneren der Ausgleichswellen ist jeweils ein Rohr12 zur Führung des Schmiermittels vorgesehen. Die Abführung des Schmiermittels aus dem Rohr12 erfolgt über radiale Bohrungen. - Zur Kühlung eines Kolbens
19 ist eine Spritzdüse17 dargestellt. Die Spritzdüse17 wird von der zweiten Ausgleichswelle6 via einem Zuführungs-Kanal14 (siehe1 ) mit Schmiermittel versorgt. Die Spritzdüse17 liegt – in Zeichnungsebene gesehen – hinter einem Pleuel20 . Zur besseren Darstellung zeigt das Pleuel20 in diesem Bereich einen entsprechenden Aufriss. - Aus der vorgehenden Beschreibung ergeben sich für die Erfindung folgende Vorteile:
- – aufgrund der geometrischen Position der beiden Ausgleichswellen werden die freien Massenkräfte zweiter Ordnung vollständig ausgeglichen, d. h. es ergibt sich eine neutrale Momentenbilanz;
- – die zweite Ausgleichswelle ist im Hauptschmiermittel-Kanal angeordnet, und übernimmt dessen Funktion, daher ist kein weiterer Bauraum notwendig;
- – durch das in der Ausgleichswelle vorgesehene Rohr werden in Verbindung mit den partiellen Ausfräsungen Pansch-Verluste vermieden.
-
- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Kurbelgehäuse
- 3
- Abdeckplatte
- 4
- Kurbelwelle
- 5
- erste Ausgleichswelle
- 6
- zweite Ausgleichswelle
- 7
- Schnittpunkt
- 8
- Symmetrieachse, senkrecht
- 9
- Antriebsrad
- 10
- Antriebsrad
- 11
- Exzenter-Gewicht
- 12
- Rohr
- 13
- Zwischenwand
- 14
- Zuführungs-Kanal
- 15
- Grundlager
- 16
- Schmiermittel-Zuführung (radial)
- 17
- Spritzdüse
- 18
- Hauptschmiermittel-Kanal
- 19
- Kolben
- 20
- Pleuel
- 21
- Kurbelwellen-Raum
- 22
- Kammer
- 23
- Entlüftungs-Kanal
- 24
- Partielle Ausfräsung
Claims (6)
- Brennkraftmaschine (
1 ) mit vier Zylindern in V-Anordnung, mit einer Kurbelwelle (4 ) und mit einer ersten Ausgleichswelle (5 ) zur Verringerung der freien Massenkräfte zweiter Ordnung, welche unterhalb der Kurbelwelle (4 ) parallel zu dieser angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Ausgleichswelle (6 ) im Schnittpunkt (7 ) des Zylinder-Vs oberhalb der Kurbelwelle (4 ) vorgesehen wird und die Drehmittelpunkte der ersten Ausgleichswelle (5 ), der zweiten Ausgleichswelle (6 ) und der Kurbelwelle (4 ) auf einer senkrechten Symmetrieachse (8 ), welche durch den Schnittpunkt (7 ) verläuft, liegen. - Brennkraftmaschine (
1 ) mit Ausgleichswellen (5 ,6 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ausgleichswelle (6 ) in einem Hauptschmiermittel-Kanal (18 ) zur Versorgung von Grundlagern (15 ) der Kurbelwelle (4 ) und Spritzdüsen (17 ) zur Kolben-Kühlung mit Schmiermittel angeordnet wird. - Brennkraftmaschine (
1 ) mit Ausgleichswellen (5 ,6 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ausgleichswelle (6 ) eine Schmiermittel-Zuführung (16 ), einen Führungs-Kanal, Auslass-Öffnungen und Exzenter-Gewichte (11 ) aufweist. - Brennkraftmaschine (
1 ) mit Ausgleichswellen (5 ,6 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ausgleichswelle (6 ) partielle Ausfräsungen (24 ) am Umfang aufweist und im Inneren ein Rohr (12 ) als Führungs-Kanal angeordnet wird. - Brennkraftmaschine (
1 ) mit Ausgleichswellen (5 ,6 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ausgleichswelle (5 ) auf einer Abdeckplatte (3 ) der Brennkraftmaschine (1 ) gelagert wird. - Brennkraftmaschine (
1 ) mit Ausgleichswellen (5 ,6 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ausgleichswelle (5 ) nach den Ansprüchen 3 und 4 ausgeführt wird.
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