-
Die
Erfindung betrifft eine Matratze, bestehend aus mehreren in Längsrichtung
der Matratze von einem Kopfende bis zu einem Fußende aneinander anschließenden Zonen
unterschiedlicher Härte.
-
Zur
Verbesserung des Liegekomforts ist es bekannt, Matratzen mit in
Längsrichtung
der Matratze aneinander anschließenden Zonen unterschiedlicher
Härte auszubilden,
um die Eindringtiefen einer auf der Matratze liegenden Person an
die Körperform anzupassen,
sodass die Person beispielsweise in der Seitenlage mit einer möglichst
geraden Wirbelsäule
auf der Matratze liegt. Ähnliches
gilt in der Rückenlage,
in der die Wirbelsäule
so abgestützt
werden sollte, dass sie die Form aufweist, die der natürlichen
S-Wölbung
entspricht.
-
Es
ist bekannt, Matratzen mit bis zu 7 unterschiedlichen Zonen auszubilden,
die sich regelmäßig über die
gesamte Breite der Matratze erstrecken. Am Kopfende kann eine Kopfzone
vorgesehen sein, an die sich eine härtere Nackenzone anschließen kann. Wesentlich
ist eine relativ weiche Schulterzone, die eine stärkere Eindringtiefe
der Schulter, insbesondere in der Seitenlage der Person, ermöglicht.
Hieran schließt
sich zweckmäßigerweise
eine härtere
Lendenzone an, die insbesondere in der Rückenlage eine Lumbalabstützung der
Lendenwirbelsäule
bewirkt. Daran schließt
sich eine Beckenzone und eine Oberschenkelzone oder eine kombiniert
ausgebildete Becken-/Oberschenkelzone an. Die Oberschenkelzone kann
bis zum Fußende
auslaufen oder in eine Unterschenkelzone übergehen, die gegenüber der
Oberschenkelzone etwas weicher ausgebildet sein kann. Eine derartige
Matratze ist aus
DE
297 20 057 U1 bekannt. Die verschiedenen Stützzonen
sind dabei durch ein Ober- und ein Unterpolster ausgebildet, die
sich beiderseits eines nicht in Zonen unterteilten Kernpolsters
befinden. Der Schwerpunkt der Zonenausbildung liegt dabei im Oberkörperbereich. Für die Beine
ist in üblicherweise
eine Unterteilung in einen Oberschenkel- und einen Unterschenkelbereich
vorgesehen.
-
Die
unterschiedliche Ausbildung der Zonen ist somit in erster Linie
auf eine möglichst
gute Abstützung
der Wirbelsäule
gerichtet und dient dazu, das tiefere Eindringen ausladender Teile
der Körperkontur,
wie insbesondere die Schulter und das Becken, zu ermöglichen.
-
DE 36 40 532 C2 offenbart
eine spezielle Untermatratzenkonstruktion, die nach Art eines Stoff-Liegestuhls
aufgebaut ist. Ein nachgiebiges Textilgewebe ist in einen rechteckigen
Rahmen nur an den kurzen Rahmenseiten eingespannt. Dabei bildet
sich eine durchgehende Kuhle nach Art einer Hängematte aus, die dadurch verkleinert
wird, dass im Taillenbereich eine quer verlaufende Stützstrebe angeordnet
ist. Dadurch bilden sich beiderseits der Stützstrebe kleinere Kuhlen aus,
die zur Aufnahme des Schulterbereichs einerseits und des Beckenbereichs
andererseits dienen. Um die für
den Unterkörper
ausgebildete Kuhle nicht zu tief werden zu lassen, kann eine zusätzliche
Stützstrebe
im Kniebereich vorgesehen sein. Hinweise zur Ausbildung einer Mehrzonenmatratze
lassen sich dieser Konstruktion nicht entnehmen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Liegekomfort
einer Matratze der bekannten Art noch zu verbessern.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Matratze
der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, dass eine Kniezone zur Knieabstützung vorgesehen
ist, die mit einer größeren Härte zwischen
einer weicheren Oberschenkelzone und einer ebenfalls weicheren Unterschenkelzone angeordnet
ist, dass die Kniezone eine Länge
zwischen 15 und 25 cm aufweist und dass die Härte der Oberschenkelzone und
der Unterschenkelzone zwischen 85 und 95% der Härte der Kniezone beträgt.
-
Die
erfindungsgemäße Matratze
sieht somit eine Knieabstützung
vor, die eine Verbesserung des Liegekomforts, insbesondere in der
Rückenlage, aber
auch merkbar in der Seitenlage, mit sich bringt. Ein unnatürliches
Durchdrücken
des Kniegelenks durch das Eigengewicht im liegenden Zustand wird durch
die erfindungsgemäße Knieabstützung vermieden.
-
Die
Länge der
erfindungsgemäß härter ausgebildeten
Kniezone kann zwischen 15 und 25 cm, bevorzugt zwischen 17 und 22
cm liegen.
-
Bevorzugt
schließt
sich die Kniezone in einem Abstand vom Kopfende zwischen 115 und
135 cm an die Oberschenkelzone an.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Härte
der Oberschenkelzone und der Unterschenkelzone zwischen 85 und 95%
der Härte
der Kniezone.
-
Um
eine Anpassung an die individuelle Körperkontur auch durch eine
typisierte Matratze zu verbessern, kann es zweckmäßig sein,
Matratzen dadurch zu unterscheiden, dass sie speziell für einen Mann
oder speziell für
eine Frau hergestellt ist. Hierdurch kann den grundsätzlichen
Unterschieden der Körperkontur
eines Mannes und einer Frau durch die unterschiedliche Ausbildung
der verschiedenen Zonen bezüglich
ihrer Härte
und/oder ihrer Länge
Rechnung getragen werden. Dadurch kann berücksichtigt werden, dass für eine Frau
eine größere Einsinktiefe im
Beckenbereich zweckmäßig ist,
während
bei einem Mann generell eine größere Einsinktiefe
im Schulterbereich benötigt
wird. Außerdem
ist der Mann durchschnittlich 10 cm länger als die Frau.
-
Die
oben erwähnten
Wertebereiche können daher
eine geringere Variationsbreite aufweisen, wenn speziell eine Matratze
für eine
Frau oder für
einen Mann hergestellt wird.
-
Die
Erfindung und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden anhand einer in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 in
Draufsicht zwei nebeneinander liegende Matratzen, von denen eine
speziell für
einen Mann und eine andere speziell für eine Frau hergestellt sind
-
2 eine
Seitenansicht der beiden Matratzen aus 1 mit einer
bevorzugten Ausführungsform
der unterschiedlichen Aufteilung in verschiedene Zonen unterschiedlicher
Härte und
mit bevorzugten Härtebereichen
für die
verschiedenen Zonen.
-
1 lässt eine
speziell für
einen Mann hergestellte Matratze 1 und eine speziell für eine Frau hergestellte
Matratze 2 erkennen, was durch eingezeichnete Körperkonturen 3, 4 eines
Mannes bzw. einer Frau verdeutlicht ist.
-
Die
beiden Matratzen 1, 2 weisen gleiche Außenabmessungen
auf, typischerweise eine Länge
L von 200 cm und eine Breite B von 90 oder 100 cm.
-
Beide
Matratzen sind über
ihre Länge
mit sieben Zonen (Z) aufgebaut, die sich über die gesamte Breite B der
Matratzen 1, 2 erstrecken und eine Kopfzone KoZ,
eine Nackenzone NZ, eine Schulterzone SZ, eine Lendenzone LZ, eine
Becken-/Oberschenkelzone BOZ, eine Kniezone KnZ und eine Unterschenkelzone
UsZ bilden.
-
Die
in 1 gezeigte Draufsicht lässt erkennen, dass die zugrunde
gelegte Körperkontur 3 eines durchschnittlichen
Mannes eine etwa 10 cm größere Länge aufweist
als die Körperkontur 4 einer
durchschnittlichen Frau. Ferner sind dabei die unterschiedlichen
Konturen 3, 4 in etwas übertriebener Form verdeutlicht.
Die Körperkontur 4 einer
Frau weist gegenüber
der Taille eine kaum verbreiterte Schulter, dafür jedoch ein stark verbreitertes
Becken auf.
-
Demgegenüber ist
die Körperkontur 3 des durchschnittlichen
Mannes im Beckenbereich kaum verbreitert, jedoch mit deutlich verbreiterten
Schultern ausgebildet.
-
Daraus
ergibt sich, dass die Schulterzone SZ der für den Mann bestimmten Matratze 1 eine
größere Länge (Richtung
1) aufweist als die Schulterzone SZ der für die Frau bestimmten Matratze.
Da auch die Lendenzone bei der für
die Frau bestimmten Matratze 2 kürzer ausgebildet ist als die
Lendenzone LZ bei der für
den Mann ausgebildeten Matratze 1, beginnt die Becken-/Oberschenkelzone
BOZ bei der für den
Mann bestimmten Matratze 1 mit einem deutlich größeren Abstand
zum Kopfende der Matratze 1 als bei der für eine Frau
bestimmten Matratze 2.
-
Quantitativ
wird dies anhand der Darstellung der 2 verdeutlicht.
-
Es
ist davon auszugehen, dass der Abstand des Kopfes von dem Kopfende
der Matratze 1, 2 auch bei unterschiedlich langen
Personen gleich ist, da mit dem Kopf instinktiv eine bequeme Nähe zum Kopfende
des Bettes gesucht wird. Somit erstreckt sich die Kopfzone KoZ bei
beiden Matratzen vom Kopfende (0) bis zu ca. 250 mm. Die Kopfzone
hat in beiden Fällen
eine relative Härte
von 95%. Daran schließt
sich eine Nackenzone NZ an, die im Falle der für den Mann bestimmten Matratze 1 100
mm, im Fall der für
eine Frau bestimmten Matratze 2 90 mm lang ist. In beiden
Fällen
dient die Nackenzone NZ zur Stützung
des Genicks und ist daher mit einer relativen Härte von 100% ausgebildet.
-
Die
sich nun anschließende
Schulterzone SZ ist im Falle der für den Mann bestimmten Matratze 1 290
mm lang und weist eine relative Härte zwischen 80 und 85% auf.
Demgegenüber
ist die Schulterzone SZ bei der für die Frau bestimmten Matratze 2 270 mm
lang und mit einer relativen Härte
von 90 bis 95% ausgestattet, um den unterschiedlichen anatomischen
Gegebenheiten der Körperkontur 3 eines
Mannes bzw. der Körperkontur 4 einer
Frau Rechnung zu tragen.
-
Eine
Lendenzone LZ dient als Zwischenzone zwischen der Schulterzone SZ
und einer Beckenzone, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Becken-/Oberschenkelzone BOZ ausgebildet ist. Die Lendenzone
LZ ist im Falle der für
den Mann hergestellten Matratze 1 180 mm, im Fall der für die Frau hergestellten
Matratze 2 160 mm lang und weist in beiden Fälle eine
relative Härte
von 100% auf, um insbesondere in der Rückenlage eine merkbare Abstützung des
Lendenwirbelbereichs (Lumbalbereich) zu gewährleisten.
-
Wie
bereits erwähnt,
unterscheiden sich die Körperkonturen 3, 4 von
Mann und Frau besonders auch im Beckenbereich, sodass für die für den Mann gefertigte
Matratze 1 die Becken-/Oberschenkelzone BOZ 440 mm lang
ist und einen Härtebereich
von 90 bis 95% aufweist, während
bei der für
die Frau gefertigten Matratze 2 der Becken-/Oberschenkelbereich 410
mm lang ist und eine relative Härte
von 85 bis 90% aufweist.
-
Die
dargestellten Ausführungsbeispiele
der Matratzen 1, 2 weisen beide ferner eine erfindungsgemäße Kniezone
KnZ auf, die bei der für
den Mann gefertigten Matratze 1 200 mm und bei der für die Frau
gefertigte Matratze 2 180 mm lang ist. Wegen einer erwünschten
Stützfunktion
für das
Knie sind beide Kniezonen KnZ mit einer relativen Härte von 100%
ausgebildet.
-
Die
anschließende
Unterschenkelzone UsZ schließt
die Matratze 1, 2 zum Fußende hin ab und ist bei der
für den
Mann bestimmten Matratze 1 mit einer relativen Härte von
90 bis 95% etwas härter
ausgebildet als bei der für
die Frau vorgesehenen Matratze 2, bei der die Unterschenkelzone
UsZ einen Härtebereich
von 85 bis 90% aufweist.
-
Die
für die
angegebenen Maße
zugrundegelegte Kontur einer durchschnittlichen Frau 4 ist,
wie erkennbar, ca. 165 cm lang, während die entsprechende Kontur 3 eines
durchschnittlichen Mannes ca. 175 cm lang ist. Diese Längen entsprechen
den statistisch ermittelten 50.Perzentile Frau/Mann.
-
Die
dargestellten Härtegrade
der Zonen Z der Matratzen 1, 2 tragen den gewünschten
Stützfunktionen
und den für
die Körperkonturen 3, 4 wünschenswerten
Eindringtiefen des – insbesondere
auf der Seite – liegenden
Körpers
in die Matratze 1, 2 Rechnung.
-
Der
Aufbau der Matratzen 1, 2 ist beliebig. Es können Matratzenkerne
aus Schaumstoff und/oder Latex oder Federkerne, aber auch andere
Matratzenfüllungen
Verwendung finden. Möglich
sind 1-Schicht-, 2-Schicht- oder Mehrschichtaufbauten, wie sie herkömmlich bekannt
sind. Die Anzahl der Zonen Z ist ≥ 3,
wobei eine über
7 Zonen hinausgehende Anzahl von Zonen Z für eine typisierte Matratze 1, 2 nicht
mehr effektiv erscheint.
-
Da
erfindungsgemäß Matratzen 1, 2 nunmehr
speziell für
einen Mann oder eine Frau hergestellte sind, können für die Matratzen 1, 2 auch
verschiedene Bezugsstoffe verwendet werden. Aufgrund der gerundeten
Körperkontur 4 einer
Frau können
für die
für Frauen
bestimmte Matratzen 2 weichere, anschmiegsamere Bezugsstoffe,
bzw. -polsterungen mit einer etwas verstärkten Oberflächeneinsinkung
ausgewählt
werden. Dadurch ergibt sich bei der für Frauen bestimmten Matratze
eine etwas höhere Wärme- und
Feuchteisolation, was durchaus erwünscht ist, da Frauen im Durchschnitt
eine um 0,1 bis 0,5 K höhere
Körperkern-
bzw. Hauttemperatur aufweisen als Männer, sodass von Frauen eine
höhere
Wärmeisolation
bevorzugt wird. Die spezifische Feuchteabgabe durch die Haut ist
bei Frauen nur etwa halb so groß wie
bei Männern,
weshalb auch bei Frauen die Feuchte in der Betthülle deutlich niedriger liegt
als bei Männern,
sodass die sich durch den stärker
isolierenden Bezugsstoff ergebende mikroklimatische Situation für Frauen
angepasst ist.