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Die
Erfindung betrifft eine Matratze mit einem äußeren Bezugsstoff und einem
Matratzenkern definierter Länge,
Breite und Höhe,
ausgebildet zur Benutzung auf einer ersten und einer zweiten Liegefläche, die
durch Wenden der Matratze in eine Benutzungsposition bringbar ist,
wobei der Matratzenkern auf beiden Seiten über die Länge der Matratze aneinander
angrenzende Zonen unterschiedlicher Härte aufweist.
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Liegematratzen
für Betten
o. dgl. Sie dienen dazu, der auf ihr liegenden Person eine anatomisch möglichst
angepasste Liegeposition und so einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen.
Die Matratzen weisen üblicherweise
Standardabmessungen auf und sind für Erwachsene meist 2 m lang.
Die Breite richtet sich nach dem verwendeten Bettgestell. Üblich sind Breiten
sind zwischen 80 cm und 1 m für
Einzelmatratzen und Matratzenbreiten von 1,40 m und 1,60 m für Matratzen,
auf denen auch zwei Personen ruhen können.
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Die
Matratzen bilden somit eine Liegefläche an ihrer Oberseite aus,
während
sie sich mit ihrer Unterseite auf einer geeigneten Unterlagen abstützen, die
fest oder elastisch, beispielsweise in Form eines Lattenrosts, sein
kann.
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Es
ist bekannt, die Unterseite der Matratzen aus Kostengründen mit
einem optisch minderwertigen Stoff zu beziehen. Bekannt ist es aber
auch, beide großen
Seiten der Matratze als Liegefläche
verwendbar auszugestalten, wobei durch unterschiedliche Bezugsstoffe
auf den beiden Seiten unterschiedliche Kontakteigenschaften zur
aufliegenden Person hergestellt werden. So kann beispielsweise durch
einen Wollstoff auf einer der Liegeflächen eine sogenannte „Winterseite" realisiert werden,
die für
ein verbessertes Wärmeempfinden
der aufliegenden Person sorgen soll, während die andere Seite beispielsweise
mit einem Bauwollstoff bezogen werden kann, der als „Sommerseite" kühlende Eigenschaften
aufweisen soll.
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Um
eine gewisse Anpassung an die Liegegewohnheiten und das Gewicht
der einzelnen Person zu ermöglichen,
werden Matratzen mit unterschiedlichen Liegehärten angeboten. Üblich sind
drei Härteklassen
(„Hart", „Mittel", „Weich"). Dabei werden leichtere
Personen regelmäßig zu weicheren
Matratzen tendieren. Diese Grundregel kann jedoch durch die Liegegewohnheiten
des Individuums überspielt werden,
wenn beispielsweise eine relativ schwere Person gerne weich liegt
oder eine relativ leichte Person eine harte Unterlage bevorzugt.
In der Praxis hat es sich herausgestellt, dass die „harte" Variante sehr wenig
Zuspruch findet, sodass häufig
Matratzen nur in der Härteklasse
2 („Mittel") und der Härteklasse
3 („Weich") angeboten werden.
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Es
hat sich ferner herausgestellt, dass eine Anpassung an die Massenverteilung
des menschlichen Körpers
sinnvoll sein kann, da an Körperabschnitten
mit einer größeren Masse
regelmäßig auch ein
tieferes Einsinken des Körpers
in die Matratze möglich
sein sollte. Daher ist es bekannt, Matratzen über ihre Länge mit unterschiedlichen Härtezonen auszubilden,
um beispielsweise im Schulterbereich gegenüber dem Kopfbereich ein tieferes
Einsinken in die Matratze zu gewährleisten,
während
im Bauchbereich eine stärkere
Abstützung
erfolgt. Im Beckenbereich sollte ein tieferes Einsinken wieder möglich werden,
wohingegen der Oberschenkelbereich weniger tief einsinken muss.
Im Unterschenkel- und Fußbereich
kann die Matratze weich ausgebildet sein, da hier wenig Gewicht
auf die Matratze einwirkt. Matratzen mit unterschiedlichen Härtebereichen
sind über die
Länge in
drei bis sieben Härtezonen
eingeteilt. Die Verteilung der Härtezonen,
also ihre Dimension in Längenrichtung
der Matratze, ergibt sich aus einem statistischen Durchschnitt der
erwachsenen Menschen in einer Region. Eine 7-Zonen-Einteilung eignet
sich für
95 % aller Frauen und Männer.
Die geeignete Dimensionierung einer derartigen Matratze ist in
DE 297 20 057 U1 beschrieben.
Die entsprechenden Zonen der Matratze können durch eine unterschiedliche
Schaumdichte für
eine aus Kunststoffschaum, Latex o. dgl. hergestellte Matratze realisiert werden.
Es ist aber auch möglich,
einen einzigen Schaumkörper
zu verwenden, der an seiner Oberseite mit unterschiedlichen Schwächungen,
beispielsweise in Form von Einschnitten ausgebildet ist, um so unterschiedlich
resultierende Härten
zu erzeugen. Bei Federkernmatratzen lassen sich die unterschiedlichen
Härten
zwanglos durch den Einsatz von Federn mit unterschiedlichen Federhärten realisieren.
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Die
sich aus unterschiedlichen Härtegraden und
Matratzetypen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Härtezonen
ergebende Typenvielfalt führt
zu einer erforderlichen umfangreichen Lagerhaltung für die verschiedenen
Matratzentypen.
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Durch
DE 201 02 701 U1 ist
eine Matratze der eingangs erwähnten
Art bekannt, die auf ihren beiden Liegeseiten eine gleiche Zonenverteilung
unterschiedlicher Härten
aufweist, die durch Einschnitte in die Oberfläche einer Schaumstoffmatratze
gebildet sind. Die Matratze ist an ihren beiden Oberflächen in je
zwei Hälften
aufgeteilt, wobei die Zonen auf beiden Seiten spiegelsymmetrisch
zur parallel zu den Liegeflächen
liegenden Mittenebene der Matratze ausgebildet sind. Durch Umdrehen
der Matratze wird somit eine Liegefläche erhalten, die die gleiche
Zonenverteilung mit einer anderen Härte aufweist. Demgemäß ist es
möglich,
mit einer einzigen Matratze unterschiedliche Härteklassen auf den beiden Liegeseiten auszubilden,
sodass die die Matratze benutzende Person noch nach dem Kauf der
Matratze den Härtegrad
durch bloßes
Umdrehen der Matratze ändern kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Benutzbarkeit
einer derartigen Matratze noch zu verbessern.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Matratze
der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten des Matratzenkerns
unterschiedliche Verteilungen der Härtezonen ausgebildet sind.
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Die
erfindungsgemäße Matratze
ist daher eine Wendematratze, durch deren Wenden zwei unterschiedliche
Liegeflächen
in eine Benutzungsposition gebracht werden können. Erfindungsgemäß ist der
Matratzenkern zu den beiden Liegeflächen hin unterschiedlich ausgebildet,
um so unterschiedliche Härten
und unterschiedliche Härteverteilungen über die
Länge der
Matratze zu realisieren. Dabei ist mit der Änderung des Härtegrades
durch das Umdrehen der Matratze auch eine Änderung der Verteilung der Härtezonen
auf der dann zur Liegefläche
gemachten Seite verbunden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, dass
ein schwererer Mann und eine leichtere Frau eines Paares dieselbe
Matratze erwerben und mit den unterschiedlichen Härtegraden
benutzen. Dabei können über die
Länge der
Matratze in bekannter Weise unterschiedliche Härtezonen ausgebildet sein.
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Es
ist ferner möglich,
die erfindungsgemäße Matratze
so auszuführen,
dass auf einer Liegeseite eine Härteverteilung
mit unterschiedlichen Zonen realisiert wird, die mehr auf die durchschnittliche
Statur eines Mannes abgestellt ist, während die auf der anderen Seite
realisierte Härteverteilung
eher auf die Durchschnittsstatur einer Frau angepasst ist. Diese Anpassung
kann einhergehen mit einer unterschiedlichen Gesamt- bzw. Durchschnittshärte, sodass
dabei ferner dem Umstand Rechnung getragen werden kann, dass Frauen
durchschnittlich leichter sind als Männer.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
der unterschiedlichen Härten
kann bei einer aus Kunststoff- bzw. Latexmaterial gebildeten Matratze
vorzugsweise durch eine entsprechende Oberflächenprofilierung, beispielsweise
in Form von Einschnitten, modifiziert werden. Dabei ist es möglich, unterschiedliche Härtezonen über die
Länge der
Matratze auszubilden.
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Eine
erfindungsgemäße Matratze
kann ferner in einfacher Weise mit einem Federkern realisiert werden,
wenn die Federn des Federkerns sich auf beiden Seiten auf Deckschichten
unterschiedlicher Härte
abstützen,
sodass für
beide Liegefläche
unterschiedlich resultierende Härten
entstehen.
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Die
Erfindung soll im Folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 einen
Hochschnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Matratze mit
einem Latexkern und mit Liegeflächen
unterschiedlicher Härte
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2 einen
Hochschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Matratze mit
unterschiedlichen Zonenverteilungen auf den beiden Liegefläche
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3 eine
schematische Darstellung eines Hochschnitts durch eine mit einem
Federkern aufgebaute erfindungsgemäße Matratze.
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1 zeigt
einen Hochschnitt über
die Länge
einer ersten Matratze mit einer Höhe H und einer ersten Liegefläche 1 und
einer gegenüberliegenden Liegefläche 2.
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Über die
Länge L
der Matratze sind in den beiden Liegeflächen 1, 2 sieben
unterschiedliche Zonen Z1 bis Z7 ausgebildet, in denen durch unterschiedliche
Einschnitte 3 und unterschiedliche Abstände zwischen den Einschnitten 3 unterschiedlich resultierende
Härten
in den Zonen eingestellt sind.
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Es
ist erkennbar, dass auf der ersten Seite 1 größere und
tiefere Einschnitte 3 ausgebildet sind als auf der zweiten
Seite 2. Demgemäß ist die
erste Seite 1 als Seite mit einem geringeren Härtegrad
ausgeführt,
während
demgegenüber
die zweite Seite 2 einen höheren Härtegrad aufweist.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verteilung
der Zonen Z1 bis Z7 auf beiden Seiten 1, 2 identisch.
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2 verdeutlicht,
dass zu den Einschnitten 3, die sich über die Breite B der Matratze
erstrecken, noch in Längsrichtung
gerichtete Einschnitte 4 realisiert sind, die auf der ersten
Seite 1 zu der Ausbildung mit dem geringeren Härtegrad
beitragen, während
auf der zweiten Seite 2 derartige Einschnitte hier ganz
fehlen, um eine größere Härte zu bewirken.
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Es
hat sich herausgestellt, dass für
die Ausbildung der einzelnen Zonen Z1 bis Z7 Einschnitte 3 vorteilhaft
sind, die in die Matratze hinein einen T-förmigen Querschnitt aufweisen.
Für die
sich parallel über
die Breite B in Längsrichtung
erstreckenden Einschnitte 4 sind hingegen I-förmige Einschnitte
zweckmäßig.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei der die erste Seite 1 wie in 1 ausgebildet
ist, also als weiche Oberfläche
mit sieben Zonen Z1 bis Z7.
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Die
zweite Seite 2' ist
als härtere
Seite ausgeführt,
jedoch mit einer etwas anderen Verteilung der sieben Zonen Z1' bis Z7'. Die Verteilung
der Zonen Z1' bis
Z7' ist stärker auf
die durchschnittlichen Körpermaße von Männern abgestellt,
während
die Einteilung der Zonen Z1 bis Z7 an die durchschnittlichen Abmessungen
und Konturen von Frauen angepasst ist. Die in 3 dargestellte
Matratze weist somit auf der ersten Seite 1 eine „Frauenseite" und auf der zweiten
Seite 2 eine „Männerseite" auf.
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Während die
in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
auf einen Matratzenkern bezogen sind, der aus einem Schaumstoff,
einen Latexblock o. dgl. gefertigt ist, zeigt 4 eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit einem Federnkern als Matratzenkern.
Der Federkern weist schematisch dargestellte Federn 5 auf,
die sich mit ihren beiden Enden an jeweils einer Deckschicht 6, 7 abstützen. Die
Deckschichten 6, 7 können aus dem gleichen Material
oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen, sind jedoch so
ausgebildet, dass die resultierende Härte der beiden Deckschichten 6, 7 unterschiedlich
ist. Demzufolge bildet sich auf der ersten Seite 1 des
Matratzenkerns aufgrund einer weicheren Deckschicht 6 in
Verbindung mit den jeweiligen Härtegraden
der Federn 5 eine resultierende geringere Härte aus
als auf der zweiten Seite 2, auf der die Federn 5 durch
die härtere
Deckschicht 7 abgedeckt sind.
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Der
in 4 dargestellte Matratzenkern kann mit gleichen
Federn 5 ohne die Ausbildung von unterschiedlichen Härtezonen
hergestellt werden. Es ist jedoch auch möglich, durch den Einsatz unterschiedlicher
Federn 5 unterschiedliche Härtezonen auszubilden, die sich
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
auf beiden Seiten 1, 2 in gleicher Weise ausbilden
würden.
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Da
jede erfindungsgemäße Matratze
zwei unterschiedliche Matratzentypen in sich vereinigt, ist es ohne
Weiteres ersichtlich, dass sich das Problem der Lagerhaltung bei
der Distribution der erfindungsgemäßen Matratzen deutlich verringert.