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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Aussäen
von Saatgut auf Böden
ohne konventionelle Herrichtung zu einem Saatbett.
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Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise
in der deutschen Offenlegungsschrift 43 39 443 beschrieben. Bei
diesem Verfahren wird zunächst
mittels einer Spatenrollegge das abgeerntete Feld in einem flachen
Bearbeitungsvorgang bearbeitet, so dass das Ausfallgetreide und
die Unkrautsamen zum Auflaufen stimuliert werden. Wenn dann die
Unkrautsamen und das Ausfallgetreide aufgelaufen sind, wird in einem
zweiten Arbeitsgang beim Einsäen
des Saatgutes mit einer Sämaschine
das Saatgut ausgebracht. Hierbei ist die Sämaschine mit Säscharen ausgestattet,
die den Boden mit dem Ausfallgetreide und dem aufgelaufenen Unkraut
abschneiden.
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Es ist auch möglich, zwischen dem ersten Bearbeitungsvorgang
mit der Spatenrollegge und dem Einsäen des Saatgutes der Sämaschine
einen weiteren Bearbeitungsvorgang mit der Spatenrollegge vorzunehmen.
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Durch das Abschneiden des Unkrautes
und des aufgelaufenen Ausfallgetreides durch die Flügel der
Säschare
sowie durch den weiteren Arbeitsgang mit der Spatenrollegge findet
eine mechanische Unkrautbekämpfung
statt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Unkrautbekämpfung
für das
Direkt-/Mulchsaatverfahren so zu verbessern, das mittels einer rein mechanischen
Unkrautbekämpfung,
wobei auf eine chemische Unkrautbekämpfung verzichtet wird, gute Vorraussetzungen
für einen
optimalen Ernteertrag geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Infolge dieser Maßnahmen
wird mittels des als Scheibenegge ausgebildeten Bodenbearbeitungsgerätes, welches
eine ganz flache Bodenbearbeitung durchführt, das Unkraut abgeschnitten.
Nach dieser mechanischen Unkrautbekämpfung wird dann mittels Meißelsäscharen,
die einen schmalen Schlitz, der als Säfurche dient, in den Boden
ziehen, das Saatgut in den Boden eingebracht.
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In einer Durchführungsvariante des Verfahrens
ist vorgesehen, dass in dem weiteren Schritt, der zeitlich, vorzugsweise
einige Tage, nach dem ersten Schritt liegt, das Saatgut mit einer
Meißelsäschare aufweisenden
Sämaschine
in den Boden eingebracht wird. Bei diesem Verfahren ist besonders
vorteilhaft, dass durch die zeitlich hintereinander liegenden Schritte,
besonders bei trockenem Wetter eine sehr gute mechanische Unkrautbekämpfung sich
ergibt, da das Ausfallgetreide und das Unkraut vertrocknen.
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Es ist jedoch auch möglich, das
Verfahren derart durchzuführen,
dass während
des weiteren Schrittes nach dem Einbringen des Saatgutes in den Boden
mittels Bodenbearbeitungswerkzeugen eine Unkrautbekämpfung in
dem Bereich zwischen den Säfurchen
durchgeführt
wird.
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Als vorteilhaft hat sich herausgestellt,
dass während
des weiteren Schrittes nach dem Einbringen des Saatgutes in den
Boden mittels Bodenbearbeitungswerkzeugen eine Unkrautbekämpfung in dem
Bereich zwischen den Säfurchen
durchgeführt wird.
Nachdem das Saatgut durch die Säschare
in den Boden eingebracht wird, wird durch die hinter den Säscharen
angeordneten Bodenbearbeitungswerkzeugen eine weitere zusätzliche
Unkrautbekämpfung
in den Bereich zwischen den Säfurchen durchgeführt.
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Um sicherzustellen, dass auch in
den von den Laufrädern überrollten
Bereich das in dem ersten Schritt abgeschnittene Unkraut und Ausfallgetreide im
Rahmen der Unkrautbekämpfung
vertrocknet und keine großen
Chancen zum Wiederanwachsen hat, ist vorgesehen, dass der von den
Laufrädern
der Sämaschine
verfestigte Bodenbereich durch hinter den Laufrädern angeordneten Bodenbearbeitungswerkzeugen
wieder aufgelockert wird. Mittels dieser hinter den Laufrädern angeordneten
Bodenbearbeitungswerkzeugen wird der Boden wieder aufgelockert und das
Unkraut und aufgelaufene Ausfallgetreide auf der Bodenoberfläche oder
in der obersten Bodenschicht abgelegt.
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Als Sämaschine zur Durchführung des
Verfahrens eignet sich eine Sämaschine,
die folgende Merkmale aufweist, dass die Sämaschine einen sich über Laufräder auf
dem Boden abstützenden
Rahmen aufweist, an dem in mehreren Querreihen auf Lücke und
auf Abstand zu einander vorzugsweise mittels Tiefenführungsrolle
in ihrer Eindringtiefe in den Boden geführte Säschar in aufrechter Ebene bewegbar
nebeneinander vor den Laufrädern
angeordnet sind, wobei hinter den Laufrädern in dem Bereich der Laufräder in den
Boden eingreifende und den von den Laufrädern verfestigten Bodenbereich
auflockernde Bodenbearbeitungswerkzeuge angeordnet sind.
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Als vorteilhaft hat sich erwiesen,
wenn hinter der Sämaschine,
d.h. hinter den Laufrädern über die gesamte
Arbeitsbreite der Maschine Bodenbearbeitungswerkzeuge angeordnet
sind, die jeweils in Fahrtrichtung gesehen in dem Zwischenraum von zwei
Säscharen
angeordnet sind. Mittels dieser Bodenbearbeitungswerkzeuge lässt sich
in dem Bereich zwischen den Säfurchen
eine mechanische Unkrautbekämpfung
durchführen.
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Um Verstopfungen zu vermeiden, ist
vorgesehen, dass die Werkzeuge in mehreren Querreihen hintereinander
und beabstandet sowie auf Lücke
zueinander angeordnet sind.
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1 das
erfindungsgemäße Verfahren
in Prinzipdarstellung,
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2 das
Bodenbearbeitungsgerät
für den ersten
Schritt des Verfahrens in Seitenansicht und Prinzipdarstellung,
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3 die
Sämaschine
zur Durchführung
des zweiten Schrittes in Seitenansicht und in Prinzipdarstellung,
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4 ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren
in Prinzipdarstellung,
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5 die
Bestellkombination zur Durchführung
des Verfahrens gemäß 4.
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Das erfindungsgemäße Verfahren folgt folgenden
Schritten:
Wenn durch den Mähdrescher 1 das
Feld abgeerntet worden ist, wird in einem ersten Bearbeitungsvorgang
durch das als Scheibenegge 2 ausgebildete Bodenbearbeitungsgerät das abgeerntete
Feld in einem flachen Bearbeitungsvorgang bearbeitet, so dass eine
mechanische Unkrautbekämpfung
des bereits aufgelaufenen Ausfallgetreides und Unkrautes erfolgt.
Dieser Bearbeitungsvorgang wird gemäß des Verfahrens nach 1 zeitlich, vorzugsweise
einige Tage vor dem Einbringen des Saatgutes in den Boden durchgeführt. Hierdurch
soll gewährleistet
werden, dass das während
der flachen Bodenbearbeitung abgeschnittene an die Bodenoberfläche gebrachte
Ausfallgetreide und Unkraut zumindest anwelken, wenn nicht sogar
ganz vertrocknen kann.
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Dann wird zeitlich, vorzugsweise
einige Tage, nach dem ersten Schritt, d.h. der Bodenbearbeitung
zur Unkrautbekämpfung,
dass Saatgut mit einer Meißelsäschare (3)
aufweisenden Sämaschine 4 in einem
weiteren Schritt in den Boden eingebracht. Hinter der Sämaschine 4 ist
ein sog. Streifenkultivator 5 angeordnet, dessen Bodenbearbeitungswerkzeuge 6 den
Boden zwischen den Säfurchen
bearbeiten. Diese Bodenbearbeitungswerkzeuge 6 sind zumindest
in dem Bereich hinter den Laufrädern 7 angeordnet,
um den von den Laufrädern 7 der
Sämaschine 4 verfestigten
Boden wieder aufzulockern und das abgeschnittene Ausfallgetreide
und Unkraut an die Bodenoberfläche
zu bringen.
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Das für den ersten Schritt vorgesehene
Bodenbearbeitungsgerät 2 ist
hinter einem Ackerschlepper 8 angeordnet und weist gemäß 2 einen Rahmen auf. Auf
der Vorderseite des Rahmens 9 befindet sich der Dreipunktkupplungsrahmen 10, mittels
welchem das Bodenbearbeitungsgerät 2 an den
Dreipunktkraftheber des Ackerschleppers 8 angeordnet werden
kann. An den Rahmen 9 sind schräg zur Fahrtrichtung 11 angestellte
Scheiben 12 an quer zur Fahrtrichtung 11 verlaufenden
Querbalken 13 beabstandet in zwei Querreihen angeordnet. Die
Scheiben 12 in der vorderen Querreihe 14 sind entgegengesetzt
schräg
zu den Scheiben 12 in der hinteren Querreihe 15 angeordnet.
Hinter den Scheiben 12 ist an dem Rahmen 9 des
Bodenbearbeitungsgerätes 2 eine
gegenüber
dem Rahmen 9 und den Scheiben 12 höheneinstellbare
Tiefenführungswalze 16 angeordnet.
Hierüber
ist es möglich, die Eingriffstiefe
der Scheiben 12 in den Boden einzustellen. Durch diese
Tiefenführungswalze 16 ist
eine exakte, möglichst
flache Bearbeitungstiefe durch die Scheiben 12 erreichbar.
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Die Scheiben 12 sind zur
Vertikalen und zur in Fahrtrichtung 11 verlaufenden Geraden
schräg
angestellt. Die Einstelltiefe wird so eingestellt, dass die Eindringtiefe
der Scheiben 12 in den Boden 17 geringer ist als
die Eindringtiefe der im nachfolgenden Arbeitsgang zum Einsatz kommenden
Meißelschare 3 einer
Drillmaschine gemäß 3.
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Die Drillmaschine gemäß 3 weist den langgestreckten
Tragrahmen 18 auf, der sich über Laufräder 7 auf dem Boden
abstützt.
Der Tragrahmen 18 weist auf seiner Vorderseite die Zug-
und Kupplungseinrichtung 19 zum Ankuppeln an den Kraftheber
eines nicht dargestellten Ackerschleppers auf. An der Rückseite
des Tragrahmens 18 ist die mittels der Hydraulikelemente 20 hydraulisch
anhebbar und absenkbare Kuppeleinrichtung 21 zum Ankuppeln
von Arbeitswerkzeugen, beispielsweise eines mit Bodenbearbeitungswerkzeugen 6 ausgestatteten Streifenkultivators 5,
angeordnet. Vor den Laufrädern 7 sind
an den Tragelementen die als Meißelsäschare 3 ausgebildeten
Säschare
am Tragrahmen 18 angeordnet. Der Vorratsbehälter 22 befindet
sich oberhalb der Laufräder 7. Über die
pneumatische Förder-
und Dosiereinrichtung 23 wird das sich im Vorratsbehälter 22 befindliche
Saatgut den Säscharen 3 über den Verteilerkopf 23 und
den Saatleitungen 24 zugeführt. Hinter jedem Säschar 3 ist
ein das Säschar 3 in
der Tiefe führende
Tiefenführungsrolle 25 angeordnet.
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In einem ersten Arbeitsgang erfolgt
mittels des die Scheiben 12 aufweisenden Bodenbearbeitungsgerätes 2 gemäß 2 eine flache Bodenbearbeitung.
Die zum Einsatz kommenden Scheiben 12 sind in aufrechter
Ebene bewegbar an den Querbalken 13 angeordnet und zur
Vertikalen geneigt und sowie zur in Fahrtrichtung 11 verlaufenden
Geraden schräg
angestellt. Die Scheiben 12 werden in ihrer Arbeitstiefe über eine
hinter den Scheiben an dem Tragrahmen 18 höhenverstellbar
angeordneten Stützwalze 16 oder
Stützrädern in
der Tiefe geführt und
zwar in einer derartigen Arbeitstiefe, dass die Scheiben 12 gleich
oder weniger tief in den Boden 17 als die Säschare 3 einer
anschließend
zum Einsatz kommenden Drillmaschine gemäß 3 in den Boden 17 eindringen.
In dem folgenden Arbeitsgang werden mittels einer Drillmaschine 4,
die Meißelsäschare 3 aufweist,
das Saatgut und/oder der Dünger in
den Boden 17 eingebracht. Hierbei sind die Säschare 3 in
einer derartigen Arbeitstiefe einstellt, die gleich oder größer als
die Eindringtiefe der im vorherigen Arbeitsgang zum Einsatz kommenden
Scheiben 12 des Bodenbearbeitungsgerätes 2 ist.
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Die 4 zeigt
ein weiteres Verfahren. Dieses Verfahren unterscheidet sich dadurch,
dass die beiden Schritte mit einer Bestellkombination 26 gemäß 5 durchgeführt werden.
Nach dem Abernten des Feldes durch den Mähdrescher 1 wird das Feld
mit der Bestellkombination 26 bearbeitet und das Saatgut
in den Boden eingebracht. Die Bestellkombination 26 besteht
aus der Scheibenegge 27 und der Drillmaschine 28.
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Die Sämaschine 28 gemäß 5 weist den langgestreckten
Tragrahmen 29 auf, der sich über Laufräder 7 auf dem Boden 17 abstützt. Der
Tragrahmen 29 weist auf seiner Vorderseite die Zug- und Kupplungseinrichtung
zum Ankuppeln an den Kraftheber eines nicht dargestellten Ackerschleppers
auf. An der Rückseite
des Tragrahmens 1 ist die mittels der Hydraulikelemente 21 hydraulisch
anhebbar und absenkbare Kuppeleinrichtung zum Ankuppeln von Arbeitswerkzeugen,
beispielsweise des Streifenkultibators 5, angeordnet. Vor
den Laufrädern 7 sind
die als Meißelsäschare 3 ausgebildeten Säschare am Tragrahmen 29 angeordnet.
Der Vorratsbehälter 22 befindet
sich oberhalb der Laufräder 7. Über die pneumatische
Förder-
und Dosiereinrichtung wird das sich im Vorratsbehälter 22 befindliche
Saatgut den Säscharen 3 über den
Verteilerkopf 23 und den Saatleitungen 24 zugeführt. Hinter
jedem Säschar 3 ist
ein das Säschar 3 in
der Tiefe führende
Tiefenführungsrolle 25 angeordnet.
Vor den Meißelsäscharen 3 ist
an dem Tragrahmen 29 das Bodenbearbeitungsgerät 27 angeordnet.
Dieses Bodenbearbeitungsgerät 27 weist
die in zwei Querreihen hintereinander und beabstandet zueinander
angeordneten frei drehbaren Scheiben 12 in Form einer Scheibenegge
auf. Die Scheiben 12 sind zur Vertikalen und zur in Fahrtrichtung 11 verlaufenden
Geraden geneigt angeordnet. Hinter den Scheiben 12 und
vor den Meißelsäscharen 3 befindet
sich die Stützwalze 16,
die gegenüber
dem Traggerüst
für die
Scheiben 12 höhenverstellbar
angeordnet ist. Das Traggerüst
ist mittels der Lenker höhenbeweglich
gegenüber
dem Tragrahmen 29 angeordnet. Die Scheiben 12 sind über die
Halter mittels Gummipuffer aufweisenden Drehgelenken, an den Querträgern 13,
die am Traggerüst
befestigt sind, federnd beweglich angeordnet.
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Über
die Stützwalze 16 werden
die Scheiben 12 in ihrer Eindringtiefe in den Boden 17 geführt.
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Die Scheiben 12 werden über die
Stützwalze 16 in
einer derartigen Arbeitstiefe eingestellt und geführt, dass
die Säschare 3 weniger
tief als die Scheiben 12 in den Boden 17 eindringen.
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Diese Sämaschine lässt sich zu einem Verfahren
zum Einbringen von Saatgut in den Boden 17 und zur Unkrautbekämpfung einsetzen.
In einem ersten Arbeitsgang erfolgt mittels des die Scheiben 12 aufweisenden
Bodenbearbeitungsgerätes 14 eine flache
Bodenbearbeitung zur Unkrautbekämpfung. Die
zum Einsatz kommenden Scheiben 12 sind in aufrechter Ebene
bewegbar an einem Traggerüst
angeordnet und zur Vertikalen geneigt und sowie zur in Fahrtrichtung 11 verlaufenden
Geraden schräg
angestellt. Die Scheiben 12 werden in ihrer Arbeitstiefe über eine
hinter den Scheiben an dem Traggerüst höhenverstellbar angeordneten
Stützwalze 16 in
der Tiefe geführt
und zwar in einer derartigen Arbeitstiefe, dass die Scheiben 12 gleich
oder weniger tief in den Boden 17 als die Säschare 3 der
Drillmaschine in den Boden 17 eindringen. Mittels der Drillmaschine,
die Meißelsäschare 3 aufweist,
das Saatgut und/oder der Dünger
in den Boden 17 eingebracht. Hierbei sind die Säschare 3 in
einer derartigen Arbeitstiefe einstellt, die gleich oder größer als
die Eindringtiefe der im vorherigen Arbeitsgang zum Einsatz kommenden
Scheiben 12 des Bodenbearbeitungsgerätes 2 ist. Bei dem
Ausführungsbeispiel
nach 4 und 5 werden die beiden Arbeitsgänge mit
einer Bestellkombination, die Bodenbearbeitungs- und Drillmaschine
aufweist, gleichzeitig durchgeführt.