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Die Erfindung betrifft das technische
Gebiet der Heimnetzwerke.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Bestrebungen, immer mehr elektronische
Geräte
im Haushalt beziehungsweise Heim miteinander zu vernetzen, sind
mittlerweile schon sehr weit vorangeschritten. Eine Fülle unterschiedlicher Standards
für die
Vernetzung von Geräten
ist mittlerweile ausgearbeitet worden mit teilweise unterschiedlichen
Zielrichtungen. Eines der Systeme sieht eine Vernetzung der Geräte, basierend
auf dem sogenannten Internetprotokoll IP, vor. Zu diesem System
ist bereits eine erste Version eines Standards vorhanden. Das System
ist unter dem Kürzel
UPnP bekannt geworden, was für
Universal Plug and Play steht. Der entsprechende Standard liegt
derzeit in der Version 1.0 vor. Nähere Informationen zu dem UPnP-System
und dem zugehörigen
Standard finden sich auf der offiziellen Internetseite des UPnP-Konsortiums
unter www.upnp.org. Bei dem UPnP-System gibt es keine Einschränkungen
hinsichtlich der Gerätetypen.
Damit soll es möglich
sein sowohl Geräte
aus dem Consumerelektronikbereich wie TV, DVD-Player, Set-Top Box,
Videorekorder, Camcorder etc. zu vernetzten wie auch andere Geräte im Haushalt,
beispielsweise Waschmaschine, Kühlgeräte, Heizungssteuerungen,
Kaffeeautomaten und so weiter. Eine eigene Kategorie von Geräten bilden
eventuell die Personalcomputer, aber auch diese sind bei dem UPnP-System
berücksichtigt
und können
mit in das Netz integriert werden.
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Bei dem UPnP-System werden aber die
unteren Schichten des OSI/ISO-Referenzmodells der Datenkommunikation
nicht spezifiziert. Dies betrifft insbesondere die Bit- Übertragungsschicht und die Datensicherungsschicht.
In dem UPnP-System ist es daher nicht mehr spezifiziert, über welches Übertragungsmedium
die auszutauschenden Daten übertragen
werden müssen.
Hier sind unterschiedlichste Übertragungsstandards
zulässig.
Als Beispiel kommen in Frage das Ethernet-Protokoll, das IEEE 1394-Protokoll,
selbst drahtlose Übertragung
nach IEEE 802.11x, Bluetooth oder HIPERLAN/2 kommen ebenfalls in
Frage.
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Erfindung
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Im Rahmen der UPnP-Standardisierung
wurde auch eine Spezifikation für
die Übertragung
von AV-Daten (Audio/Video-Daten)
zwischen Netzwerkteilnehmerstationen erarbeitet und im Juni 2002
abgeschlossen. Der genaue Titel dieser Spezifikation lautet: UPnP
AV Architecture: 0.83 vom 12. Juni 2002. In dieser Spezifikation
sind für
die Übertragung von
Av-Daten drei verschiedene Typen von Geräten definiert. Zum ersten ein
sogenannter MediaServer, der immer für dasjenige Gerät vergeben
wird, das als Quelle der AV-Daten ausgewählt ist. Zum zweiten gibt es
den Gerätetyp
MediaRenderer, der für
ein Gerät,
das als Datensenke für
die AV-Daten ausgewählt ist,
vergeben wird. Zum dritten ist als eigener Gerätetyp noch der Typ ControlPoint
vorgesehen. Als ControlPoint-Gerät
kommt regelmäßig zum
Beispiel eine Universalfernbedienung für die AV-Geräte in Betracht.
Alternativ kann aber auch ein Personalcomputer im Netz diese Aufgabe
erfüllen
oder auch ein TV-Gerät
mit Fernbedienung, kann sich ebenfalls als ControlPoint eignen.
Das ControlPoint-Gerät
kommuniziert mit zwei weiteren UPnP-Geräten,
die als Datenquelle und Datensenke für eine gewünschte AV-Verbindung in Frage
kommen. Das ControlPoint-Gerät initialisiert
und konfiguriert beide Geräte für die AV-Verbindung,
so daß der
gewünschte
Datenstrom auch aufgesetzt werden kann. Nachdem eine solche AV-Verbindung
eingerichtet ist, muß das ControlPoint-Gerät die Datenübertragung
nicht weiter steuern und es ist in der UpnP AV-Spezifikation nicht
vorgeschrieben, daß der
ControlPoint während der
Dauer der eingerichteten AV-Verbindung ständig aktiv sein muß. Stattdessen
kann sich das ControlPoint-Gerät
auch vom Netzwerk verabschieden. Somit besteht die Aufgabe eines
ControlPoint-Gerätes typischerweise
darin, eine AV-Verbindung
zwischen zwei Netzwerkteilnehmern einzurichten, eventuell Änderungen
bei den Einstellungen der beiden Geräte vorzunehmen (in Frage kommen
typischerweise Lautstärkeeinstellung,
Helligkeitseinstellung, Kontrasteinstellung, Toneinstellung, Schärfeeinstellung
und so weiter) und nachdem der gewünschte AV-Datenstrom übertragen
worden ist, die Verbindung wieder zu kappen, das heißt beide
Geräte
der AV-Verbindung zur Löschung
der die Verbindung charakterisierenden Daten aufzufordern.
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Wenn aber, wie schon oben angedeutet,
das ControlPoint-Gerät
schon nach Einrichtung der AV-Verbindung vom Netz geht, sei es durch
Abschalten seitens des Benutzers oder wegen einer Fehlfunktion,
dann kann der Fall eintreten, daß die beiden Geräte der AV-Verbindung
selbst nach der Übertragung
des AV-Datenstromes
weiterhin miteinander verbunden bleiben, schlimmstenfalls solange,
wie die Geräte
eingeschaltet bleiben. Dieses Verhalten birgt das Risiko, daß, wenn
zu einem späteren
Zeitpunkt das ControlPoint-Gerät
erneut eine AV-Verbindung für
eines der zuvor verbundenen Geräte
aufsetzen möchte,
diese neue Verbindung nicht zustande kommen kann, weil eines der
zuvor verbundenen Geräte noch
die alte AV-Verbindung eingetragen hat. Zwar könnte das ControlPoint-Gerät diesen
Fehlerfall abfangen, wenn es zuvor sämtliche Daten über eingerichtete
Verbindungen von allen Netzwerkteilnehmerstationen sammeln würde, dies
bedeutet aber einen hohen Aufwand an Zusatznachrichten, der immer dann
anfallen würde,
wenn das ControlPoint-Gerät zuvor
inaktiv geschaltet war.
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Die Erfindung löst das Problem dadurch, daß auch bei
den Geräten
MediaServer und MediaRenderer einer AV-Verbindung ein Teil der ControlPoint-Gerätefunktionalität implementiert
wird.
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In einem Verfahren zur Verwaltung
von eingerichteten logischen Verbindungen in einem Netzwerk verteilter
Stationen ist vorgesehen, daß eine Station
der eingerichteten Verbindung überwacht,
ob die mit ihr logisch verbundene Station eine Abmeldungsbotschaft
abgesetzt hat und, wenn ja, daß diese
Station intern die Einrichtung der logischen Verbindung mit der
abgemeldeten Station selbständig beendet.
Jedes Mal, wenn nämlich
eine Station in dem UPnP-System abgeschaltet wird, sendet diese an
alle anderen Stationen die sogenannte ssdp:byebye-Nachricht aus.
Stellt die Station, die mit der sich abmeldenden Station verbunden
ist, diese Abmeldungsbotschaft fest, so ist automatisch klar, daß die Verbindung
beendet werden kann. Dies wird dann selbständig von der Partnerstation
intern durchgeführt.
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Es kann aber vorkommen, daß eine Station nicht
mehr in der Lage ist, die Abmeldebotschaft zu senden. Wenn zum Beispiel
der Netzwerkstecker von dieser Station abgezogen wird, ist es nicht
mehr möglich,
diese Abmeldungsbotschaft zu übertragen. Für diesen
Fall ist es vorteilhaft, wenn vorgesehen wird, daß eine Station
einer AV-Verbindung überwacht,
ob die logische Verbindung für
eine erste bestimmte Zeit ungenutzt geblieben ist, und wenn ja, eine
Meldeanfrage an die Station des Netzwerkes aussendet und schließlich alle
Meldungen der Netzwerkstationen überwacht
und im Fall des Fehlens der Meldung der Station, mit der sie logisch
verbunden ist, intern die Einrichtung der logischen Verbindung selbständig beendet.
Es wird also auch dann eine Verbindung korrekt ausgetragen, wenn
eine vom Netz abgemeldete Station nicht mehr in der Lage war, die
Abmeldungsbotschaft zu senden.
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Diese Maßnahme kann Vorteilhafterweise insbesondere
auch immer dann durchgeführt
werden, wenn bei der Station eine neue Verbindungsanfrage eingegangen
ist.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn nach
Meldeaufforderung festgestellt wird, daß die andere Station der eingerichteten
logischen Verbindung noch im Netzwerk vorhanden ist, aber die logische
Verbindung für
eine zweite bestimmte Zeit ungenutzt geblieben ist, die Station,
die die Überprüfung vornimmt,
intern die Einrichtung der bestehenden logischen Verbindung, die über ein
bestimmtes Zeitlimit hinaus inaktiv war (es kann sich um einige
Stunden handeln) schlussendlich doch beendet.
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Entsprechende vorteilhafte Maßnahmen
für eine
Netzwerkstation sind in den Ansprüchen 7–11 aufgelistet.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Es zeigen:
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1 Ein
Prinzipschaubild für
die Übertragung
von AV-Daten zwischen
zwei Netzwerkstationen gemäß UpnP AV
Architecture: 0.83;
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2 Die
Anbahnung einer AV-Datenübertagung
zwischen einer Set-Top Box und einem Videorekorder;
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3 Das
Beispielnetzwerk gemäß 2 mit einer eingerichteten
AV-Verbindung;
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4 Das
Aussenden einer Abmeldungsbotschaft nach Ausschalten einer Station
der eingerichteten Verbindung;
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5 Die
Anbahnung einer Verbindungseinrichtung zwischen einer Set-Top Box
und einem TV-Gerät;
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6 Die
eingerichtete AV-Verbindung zwischen Set-Top Box und TV-Gerät;
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7 Das
Bestehen bleiben einer eingerichteten Verbindung nach Abschaltung
einer Station der AV-Verbindung;
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8 Das
Problem der Einrichtung einer AV-Verbindung zwischen Set-Top Box
und Stereoverstärker
bei bestehen gebliebener Verbindung zwischen Set-Top Box und Videorekorder;
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9 Die
Anbahnung einer Einrichtung einer AV-Verbindung zwischen Set-Top Box und
Stereoverstärker;
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10 Die
eingerichtete AV-Verbindung zwischen Set-Top Box und Stereoverstärker;
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11 Ein
erstes Beispiel für
ein Programm zur Überwachung
einer AV-Verbindung, und
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12 Ein
zweites Beispiel für
ein Programm zur Überwachung
einer AV-Verbindung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Nach der oben zitierten AV-Spezifikation
des UPnP-Standards können
AV-Verbindungen zwischen zwei Geräten eines Heimnetzwerkes eingerichtet werden.
Die UPnP AV-Spezifikation
unterscheidet dabei drei verschiedene Stationstypen. Zum ersten ein
sogenannter MediaServer. Diejenige Station einer AV-Verbindung,
die als Datenquelle dienen soll, wird gemäß UPnP AV-Spezifikation dem
Gerätetyp MediaServer
zugeordnet. Zum zweiten gibt es den Gerätetyp MediaRenderer. Dieser
Typ wird dem Gerät
zugewiesen, das als Datensenke der AV-Verbindung ausgewählt worden
ist. Daneben gibt es noch den Gerätetyp ControlPoint. Dieser
Gerätetyp
wird regelmäßig dem
Gerätetyp
zugewiesen, auf dem die Bedienmenüs dargestellt werden. Üblicherweise
ist dies also ein Gerät,
das mit Display ausgestattet ist. Als Beispiel wird das TV-Gerät in einem
Heimnetzwerk erwähnt.
Andere Beispiele sind ein Personalcomputer, der im Heimnetzwerk
integriert ist, oder eine Universalfernbedienung mit Display, die
durch drahtlose Übertragung
ebenfalls in das Heimnetzwerk integriert ist. 1 zeigt die prinzipielle Einteilung von
Netzwerkstationen, die für
eine AV-Verbindung nötig
sind. Das Gerät
MediaServer beinhaltet einen oder hat Zugriff zu einem AV-Datenstrom,
der zum Beispiel lokal gespeichert ist oder von außen empfangen
wird, Das MediaServer-Gerät
hat Zugriff zu den AV-Daten und ist in der Lage, einen zugehörigen AV-Datenstrom über das
Netzwerk zu einer anderen Netzwerkstation zu übertragen. Der AV-Datenstrom wird dabei
mit einem Transferprotokoll entsprechend des im Netz vorhandenen Übertragungsmediums übertragen.
Das zugehörige
Datenformat ist in dem Transferprotokoll festgelegt und der MediaServer
muß dieses
Transportprotokoll implementiert haben. In 3 ist das Transportprotokoll allgemein
als AV-Protokoll bezeichnet. Typischerweise kann der Gerätetyp MediaServer
einem der folgenden Geräte zugeordnet
werden. VCR, CD/DVD-Player, Camera, Camcorder, PC, Set-Top Box,
Satellite Receiver, Audiotape-Player etc. Zur Auswahl eines bestimmten AV-Inhaltes ist üblicherweise
gemäß UPnP-Standard in
dem MediaServer ein Modul für
ein sogenanntes ContentDirectory implementiert. Daneben gibt es auch
noch ein Modul, das als ConnectionManager bezeichnet ist. Dieses
Modul ist nötig
für die
Kommunikation mit dem ControlPoint-Gerät.
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Ein MediaRenderer-Gerät empfängt den vom
MediaServer gesendeten AV-Datenstrom und gibt diesen entweder als
Bildinformation oder als Hörinformation
aus. Das MediaRenderer-Gerät
enthält daher
ebenfalls eine Implementation des AV-Transportprotokolls. Genauso
beinhaltet das MediaRenderer-Gerät
ebenfalls eine Implementation des ConnectionManager-Moduls für die Kommunikation
mit dem ControlPoint-Gerät.
Weiterhin ist in dem MediaRenderer-Gerät ein Modul RenderingControl
implementiert. Mit diesem Modul werden zum Beispiel die über den
ConnectionManager empfangenen Kommandos zur Einstellung von Wiedergabecharakteristiken,
wie Lautstärke,
Ton, Bildschärfe,
Kontrast, Helligkeit, Farbe und so weiter umgesetzt. Als Beispiel
von Geräten,
denen der Gerätetyp
MediaRenderer im Heimnetzwerk zugewiesen werden sollte, werden ein TV-Gerät, ein Stereoverstärker, ein
MP3-Player genannt.
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Ein ControlPoint-Gerät koordiniert
den Datentransport zwischen MediaServer und MediaRenderer. Es wird
ebenfalls dazu benutzt, um die Bedienungsbefehle der Bedienperson
umzusetzen und an die entsprechenden Geräte der AV-Verbindung weiterzuleiten. Hier kommen
insbesondere als Beispiel die Befehle Play, Stop, Pause, Vorlauf,
Rücklauf
in Betracht. Wie erwähnt,
dient das ControlPoint-Gerät ebenfalls
zur Erzeugung des Benutzerinterfaces für die Bedienperson. Das ControlPoint-Gerät ist insbesondere
aktiv bei der Einrichtung einer logischen Verbindung zwischen zwei
Netzwerkstationen. Es kommt ebenfalls auch zum Einsatz, wenn, nachdem eine
AV-Verbindung ihren Zweck erfüllt
hat, das heißt der
AV-Datenstrom wie ausgewählt übertragen
wurde, die Einrichtung der AV-Verbindung beendet werden soll. Es
ist aber nicht zwingend vorgeschrieben in der UPnP AV-Spezifikation, daß das ControlPoint-Gerät während der
gesamten Dauer der AV-Verbindung aktiv bleiben muß. Die damit
verbundenen Probleme wurden im einleitenden Teil der Anmeldung bereits
erläutert.
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Wie in 1 gezeigt,
ist die Übertragung
der AV-Daten gemäß des implementierten
AV-Transportprotokolles unabhängig
von der Kommunikation mit dem ControlPoint-Gerät. Die Übertragung des Datenstroms
findet daher auch dann statt, wenn das ControlPoint-Gerät nach Einrichtung
der AV-Verbindung
vom Netz abgemeldet ist. Da die bekannten Transportprotokolle standardisiert
sind, wird im folgenden hierzu keine nähere Information gegeben. Hingegen
wird genauer erläutert,
welche Zusatzmittel für
den ConnectionManager vorgesehen werden müssen um die Erfindung zu realisieren.
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In 2 ist
ein einfaches Heimnetzwerk dargestellt. Die Bezugszahl 10 bezeichnet
eine Set-Top Box zum Empfang von digitalen Fernseh- und Radioprogrammen.
Die Bezugszahl 20 bezeichnet einen Videorekorder. Mit der
Bezugszahl 30 ist ein TV-Gerät bezeichnet. Separat dargestellt
ist auch noch die Fernbedienung 31. Typischerweise werden
heute sogenannte universale Fernbedienungen ausgeliefert, mit denen
dann auch weitere Geräte
gesteuert werden können.
Es wird daher hier davon ausgegangen, daß die gleiche Fernbedienung
auch zur Fernsteuerung der Geräte
Set-Top Box und Videorekorder 20 benutzt werden kann. Die
Bezugszahl 15 bezeichnet die Bus-Verbindung zur Vernetzung der Geräte. Als Beispiel
wird hier eine Bus-Verbindung basierend auf dem Ethernet Bus Standard
genannt. Die Erfindung ist aber unabhängig davon, welche Bus-Verbindung tatsächlich zum
Einsatz kommt. Andere Bus-Verbindungs-Standards
sind beispielsweise IEEE 1394, IBM Token Ring, Powerline, sowie
drahtlose Übertragungsstandards
wie IEEE 802.11b und HIPERLAN/2.
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Die in 2 dargestellte
Situation ist so, daß die
Bedienperson über
die Fernbedienung 31 die Einrichtung einer AV-Verbindung
zwischen der Set-Top Box 10 und dem Videorekorder 20 angefordert
hat. Daraufhin versendet das TV-Gerät 30 in der Funktion des
ControlPoint-Gerätes
die im UPnP-Standard spezifizierte Anweisung PrepareForConnection(STB,VCR).
Mit dieser Anweisung werden die ConnectionManager-Module der beiden
Geräte Set-Top
Box 10 und VCR 20 angesprochen. Die Anweisung
ist eindeutig in Bezug auf die Frage, welches Gerät als MediaServer-
und welches als MediaRenderer-Gerät dienen soll. In diesem Fall
soll die Set-Top Box 10 als MediaServer eingesetzt werden und
der Videorekorder 20 als MediaRenderer.
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3 zeigt
das Beispielnetzwerk nach Einrichtung der AV-Verbindung zwischen Set-Top Box 10 und
Videorekorder 20. Dabei ist das TV-Gerät 30 nur noch gestrichelt
dargestellt. Dies soll verdeutlichen, daß sich das TV-Gerät nach eingerichteter
Verbindung vom Netz abgemeldet hat. Zum Beispiel kann die Einrichtung
der AV-Verbindung darauf beruhen, daß der Videorekorder 20 zuvor
programmiert worden ist, einen bestimmten TV-Beitrag aufzunehmen.
Nachdem die Verbindung eingerichtet wurde und der Videorekorder
programmiert wurde, hat der Benutzer dann das TV-Gerät ausgeschaltet,
weil dieses ja zur Aufnahme des ausgeschalteten Beitrages nicht
erforderlich ist. Die eingerichtete AV-Verbindung ist in 3 gestrichelt dargestellt.
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4 zeigt
das Beispielnetzwerk zu dem Zeitpunkt, nachdem der Videorekorder
den programmierten TV-Beitrag aufgenommen hat. Der Videorekorder 20 schaltet
sich üblicherweise
nach Aufnahme des programmierten Zeitpunktes ab. Dieser Zeitpunkt
ist in der 4 dargestellt.
Da es sich um einen regulären
Abschaltvorgang handelt, wird der Videorekorder 20 in diesem
Fall noch die im UPnP-Standard vorgesehene Abmeldungsbotschaft ssdp:byebye
generieren und im sogenannten Multicast-Adressierungsmode an alle
Netzwerkstationen richten. Zum Zeitpunkt des Absendens der Abmeldungsbotschaft
befindet sich das TV-Gerät 30 aber
im inaktiven Zustand (Standby-Mode oder Power-off-Mode). Es wird
daher die Abmeldungsbotschaft des Videorekorders 20 im
Fall des Power-Off-Mode nicht auswerten können und im Fall des Standby-Mode
je nach Auslegung ebenfalls nicht. Die Set-Top Box 10 wertet stattdessen
die Abmeldungsbotschaft des Videorekorders 20 aus. Dies
ist eine Besonderheit der Erfindung, da im UPnP-Standard nicht vorgesehen
ist, dass außer
dem ControlPoint-Gerät
ein MediaServer-Gerät
oder MediaRenderer-Gerät
diese Abmeldungsbotschaft auswerten muß. Wenn die Set-Top Box 10 die
Abmeldungsbotschaft erkannt hat, wird sie erfindungsgemäß auch die
Einrichtung der AV-Verbindung
zwischen Set-Top Box 10 und Videorekorder 20 beenden.
Dies kann im einfachsten Fall durch Ausführen der gem. UPnP-Standard
im ConnectionManager vorgesehenen ConnectionComplete(STB,VCR)-Aktion
geschehen. Diese Aktion ist in dem ConnectionManager-Modul sowohl
des MediaServer- als
auch des MediaRenderer-Gerätes
unterstützt.
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5 zeigt
jetzt das Netzwerk nach Austragung der AV-Verbindung zwischen Set-Top Box und Videorekorder 20.
In 5 ist der Videorekorder 20 gestrichelt
dargestellt, um zu verdeutlichen, dass sich dieses Gerät vom Netz
abgemeldet hat. Gleichzeitig ist das TV-Gerät 30 wieder aktiviert
worden und seitens des Bedieners ist die Einrichtung einer AV-Verbindung
zwischen Set-Top Box 10 und TV-Gerät 30 mit Hilfe der
Fernbedienung 31 angefordert worden. Daraufhin sendet das
TV-Gerät 30 die
zugehörige
PrepareForConnection(STB, TV)-Anweisung. Die Set-Top Box 10 und
das TV-Gerät 30 werden
diese Anweisung umsetzen, da die Set-Top Box 10 wie vorher
in 4 gezeigt die Abmeldungsbotschaft
ssdp:byebye erfindungsgemäß ausgewertet
hatte und die zuvor eingerichtete AV-Verbindung wieder gelöscht hatte.
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6 zeigt
das Netzwerk nach Einrichtung der AV-Verbindung zwischen Set-Top
Box 10 und TV-Gerät 30.
Problematisch wird die Einrichtung einer neuen AV-Verbindung, wenn
die alte bestehende AV-Verbindung bei einer Netzwerkteilnehmerstation, die
auch für
die neue AV-Verbindung
ausgewählt
ist, noch im Speicher eingetragen ist. Dann wird nämlich die
Station, die zur Einrichtung einer weiteren AV-Verbindung aufgefordert
wurde, diese Anfrage ablehnen müssen,
da im Regelfall nur für
eine AV-Verbindung genügend
Ressourcen vorhanden sind. Diese Situation ist in der 7 illustriert. Hier hat
sich der Videorekorder 20 vom Netz getrennt, ohne die Abmeldungsbotschaft
ssdp:byebye zu senden. Die eingerichtete AV-Verbindung ist also
bei der Set-Top Box 10 noch im Speicher eingetragen. wenn jetzt
die Anweisung PrepareForConnection(STB, TV) vom TV-Gerät 30 gesendet
wird, muß die
Set-Top Box 10 diese Anforderung ablehnen, da ja schon
eine AV-Verbindung besteht. Um diesen unerwünschten Zustand eines Heimnetzwerkes
zu umgehen, sieht die Erfindung noch weitere Maßnahmen vor, die im Folgenden
erläutert
werden.
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Dazu ist in 8 ein weiteres Beispiel eines Heimnetzwerkes
dargestellt. In diesem Fall ist außer den Stationen Set-Top Box 10,
Videorekorder 20 und TV-Gerät 30 ein Stereoverstärker 40 vorgesehen.
Es handelt sich um einen digitalen Verstärker, der als Eingangssignale
digitale Audiosignale empfangen kann, diese in analoge Daten umwandeln
kann und in verstärkter
Form an die Lautsprecher ausgeben kann. 8 zeigt die Situation, wo vorher eine AV-Verbindung
zwischen Set-Top Box 10 und Videorekorder 20 eingerichtet
war. Der Videorekorder ist wiederum gestrichelt dargestellt als
Hinweis dafür, dass
er vom Netz abgemeldet ist. Es erfolgte aber nicht die ordnungsgemäße Abmeldung
per Abmeldebotschaft. Beispielsweise könnte der Benutzer den Stereoverstärker neu
in das Netzwerk integriert haben und dabei den Netzwerkstecker von
dem Videorekorder entfernt haben und später vergessen haben erneut
einzustecken. Dann ist die Situation gegeben wie in 8 dargestellt. Bei der Set-Top Box 10 ist nach
wie vor die AV-Verbindung zum Videorekorder noch im Speicher eingetragen.
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Gemäß 9 erfolgt vonseiten des Benutzers die
Aufforderung zur Einrichtung einer Verbindung zwischen Set-Top Box 10 und
Stereoverstärker 40.
Das TV-Gerät 30 sendet
dann wiederum in der Funktion als ControlPoint-Gerät die UPnP-Anweisung
PrepareForConnection(STB, DAMP). Erfindungsgemäß wird dann die Set-Top Box 10 überprüfen, ob
die bestehende Verbindung zum Videorekorder 20 noch gültig ist.
Wie das erfolgt, wird später noch
im Zusammenhang mit den 11 und 12 genauer erläutert. Im
dargestellten Fall der 9 ist
der Fall gegeben, dass die eingerichtete AV-Verbindung nicht mehr
aktiv ist und deshalb gelöscht
werden kann. Die Löschung
der Verbindungseinrichtung wird von der Set-Top Box 10,
speziell vom ConnectionManager und eines darin vorhandenen Überwachungsservice
bewirkt. Anschließend
wird die angeforderte neue Verbindung zwischen der Set-Top Box 10 und dem
Stereoverstärker 40 eingetragen.
Die Eintragung der Verbindung ist in 10 dargestellt.
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11 zeigt
ein Struktogramm für
ein Überwachungsprogramm,
das zusätzlich
in dem ConnectionManager der Set-Top Box 10 angesiedelt
ist. Dieses Programm wird laufend abgearbeitet, während eine
Verbindung mit der Set-Top Box eingerichtet ist. Die Bezugszahl 50 bezeichnet
den Start des Programms. Mit der Bezugszahl 51 ist ein
Programmschritt bezeichnet, in dem überprüft wird, ob die Abmeldebotschaft
ssdp:byebye message von dem Verbindungspartner eingegangen ist.
Ist die Abmeldebotschaft eingegangen, verzweigt das Programm anschließend zum
Programmschritt 56, in dem die ConnectionComplete(STB)-Aktion
aufgerufen wird, mit der die eingetragene Verbindung der Set-Top
Box 10 aus dem Speicher wieder entfernt wird. War die Abmeldebotschaft
noch nicht eingegangen, wird im Programmschritt 52 als
nächstes überprüft, ob die
eingerichtete Verbindung derzeit im inaktiven Status vorliegt. Dies
ist zum Beispiel dann der Fall, wenn bei einer Verbindung zwischen
Set-Top Box 10 und Videorekorder 20 der Videorekorder 20 auf
Stop-Betriebsmode geschaltet ist. Für den Fall, dass die Verbindung
noch aktiv ist, wird direkt das Programm mit Programmschritt 56 beendet.
Im anderen Fall des Vorliegens einer inaktiven AV-Verbindung wird im Programmschritt 53 ein
Zeitzähler überprüft. Dieser Zeitzähler wird
jeweils nach dem ersten Erkennen einer inaktiv gewordenen AV-Verbindung
gestartet und läuft
dann weiter bis zum Aktivwerden der Verbindung beziehungsweise bis
zum Überschreiten
eines bestimmten Grenzwertes. Im dargestellten Fall ist der Grenzwert
eingestellt auf 30 Minuten. Wird dieser Zählwert überschritten, so folgt im nachfolgenden Programmschritt 54 die
Aussendung einer Meldeanfrage an alle Netzwerkstationen. Im UPnP-Standard ist
dafür die
Botschaft Search Request vorgesehen. Auf diese Aufforderung hin
antworten alle noch im Netzwerk aktiven Knoten mit einer Bestätigungsbotschaft
ssdp:alife. In dieser Bestätigungsbotschaft
ist dann auch jeweils die Identifikationsnummer des antwortenden
Gerätes
eingetragen. Diese ist in dem UPnP-Standard bekannt unter dem Kürzel WID
für Universaly
Unit Identifier. Im nachfolgenden Programmschritt 55 überprüft das Programm
jetzt, ob die ssdp:alife(VCR) message von dem verbundenen Vodeorekorder
eingegangen ist. Ist das der Fall, so verzweigt das Programm zum
Programmschritt 56, mit dem das Programm beendet wird.
Die Verbindung wird darin also nicht beendet. Anderenfalls, wird
davon ausgegangen, dass das verbundene Gerät vom Netz getrennt wurde,
ohne eine Abmeldebotschaft zu senden. Im nachfolgenden Programmschritt 56 wird dann
die Connection Complete(STB)-Aktion aufgerufen, mit der die eingetragene
Verbindung im Speicher der Set-Top Box 10 gelöscht wird.
Anschließend
ist das Programm im Programmschritt 57 beendet.
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12 zeigt
noch ein Struktogramm für
ein Programm, das im Connection Manager der Set-Top Box abgearbeitet
wird, wenn eine neue Verbindungsanfrage bei der Set-Top Box eingegangen
ist, während
noch eine alte Verbindung im Speicher eingerichtet ist. In 12 sind für dieselben
Programmschritte wie in 11 gleiche
Bezugszahlen verwendet. Insoweit braucht das Programm nicht nochmals näher erläutert zu
werden. Ein Unterschied besteht darin, dass nach der Abfrage im
Programmschritt 52, ob die eingerichtete Verbindung inaktiv
geworden ist, direkt die Meldeanfrage an alle Netzwerkteilnehmerstationen
ausgesendet wird. Hier wird also nicht erst der Zählerstand
des Timer 1 überprüft. Wenn
dann aber im folgenden Programmschritt 55 erkannt worden
ist, dass der Verbindungspartner, im Beispielsfall der Videorekorder 20,
noch im Netzwerk angemeldet ist, wird nicht gleich das Programm
beendet, sondern es folgt dann die Abfrage 58, in der ein
zweiter Zeitzählerstand
Timer 2 überprüft wird.
Timer 2 wird ebenfalls dann gestartet, wenn zum ersten
Mal festgestellt wurde, dass die eingerichtete Verbindung inaktiv
geworden ist. In Abfrage 58 wird dann überprüft, ob die eingerichtete Verbindung
schon mehr als zwei Stunden inaktiv gewesen ist. Ist dies nicht
der Fall, wird das Programm in Programmschritt 57 beendet. Ist
dieser Zeitraum jedoch überschritten,
wird dann wiederum in Programmschritt 56 die eingerichtete Verbindung
aus dem Speicher ausgetragen. Die neu angeforderte Verbindung kann
dann eingerichtet werden.
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Die Erfindung ist sinnvoll einzusetzen
insbesondere bei den Geräten
die nach dem UPnP Standard ausgelegt werden. Insbesondere bei der
Einrichtung von AV-Verbindungen, die häufig über längere Zeiträume eingerichtet werden, bringt
die Erfindung Vorteile für
UPnP basierte Heimnetzwerke. Solche AV-Verbindungen könnten aber
z.B. auch sein Telefon-, Fax- bzw. Internetverbindungen die eben auch über längere Zeiträume bestehen
bleiben.