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Die
Erfindung betrifft in erster Linie eine schraubenlose Befestigung
oder Verbindung von plattenförmigen
Elementen (Patentanspruch 1). Weiterhin betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur schraubenlosen Befestigung oder Verbindung von plattenförmigen Elementen
(Patentanspruch 6).
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Bei
der Errichtung von Gebäuden
und ihrem Innenausbau finden sowohl Treppen aus Holz als auch aus
Stein bzw. Beton Verwendung. Die Tragekonstruktion besteht häufig aus
zwei metallischen Treppenwangen, an denen oder auf deren horizontalen
Stufenauflagen die Treppenstufen aufgelegt und durch Schrauben befestigt
sind.
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Beispielsweise
ist aus der
DE 44 44
485 C2 eine Einrichtung zur Befestigung von Trittplatten
in den Treppenwangen bekannt, bei welcher ein mit der Wange verbindbarer
Beschlag vorgesehen ist, in den die Trittplatte über eine in ihrer Stirnseite
eingedrehte Schraube einhängbar
und gegen die Wange verspannbar ist. Die Treppenwangen bestehen
dabei in der Regel aus auf Gehrung geschnittenen und miteinander
verschweißten
Vierkantrohrabschnitten. Bei einer Stufenauflage sind diese in der
Regel mit mehreren vertikalen Durchgangsbohrungen versehen, um die
aufzulegenden Holzstufen von unten anschrauben zu können.
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Um
die Herstellung und Montage solcher Treppen hinsichtlich der Stufenbefestigung
zu vereinfachen, ist es aus der
DE 295 14 776 U1 bekannt, Kleber bzw. Klebemittel
für die
Fixierung von Stufen zu benutzen.
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Im
einzelnen ist auf den Stufenauflagen der Treppenwangen jeweils mindestens
ein nagelartig schlanker, in die jeweilige Holzstufe eintreibbarer
Spitzdorn befestigt, dessen Länge
kleiner bemessen ist als die Stärke
der Holzstufen. Zwischen der jeweiligen Holzstufe und der jeweiligen
Stufenauflagefläche
der Stufenauflagen ist ein Kleber angeordnet und die Spitzdorne
sind auf den Stufenauflagen punktverschweißt befestigt. Um auch die Aufbringung
des Klebers so einfach wie möglich
zu bewerkstelligen, ist weiterhin vorgesehen, dass der Kleber in
Form eines doppelseitigen Klebebandes auf den Stufenauflageflächen angeordnet
ist. Damit die Sichtseite der Treppe von unten nicht durch etwa
herausgequetschtes Klebeband beeinträchtigt wird, ist ferner vorteilhaft
das Klebeband mit einer geringeren Breite als die Breite der Stufenauflagefläche bemessen.
Da die Spitzdorne die in der Regel ca. 4 cm starken Stufen lediglich
gegen Verschieben auf den Stufenauflagen zu sichern haben, genügt es, diese
mit einer Länge
von nur ca. 1 cm bis 1,5 cm zu bemessen. Alternativ können bei
Baustufen aus rohem Holz anstelle des Klebers bzw. des Klebebands
jeweils pro Stufe zwei selbstschneidende Schrauben benutzt werden.
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Die
in der Regel lackierten Holzstufen weisen den Nachteil auf, dass
sie nur eine geringe Verschleißfestigkeit
besitzen und schnell abgetreten sowie leicht durch harte Gegenstände beschädigt werden.
Daher ist bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit eine Aufarbeitung
der Oberfläche
oder ein Ersatz der Stufen notwendig. Um die Trittflächen einer
Treppe mit Holzstufen in der Weise zu verändern, dass sich ihr Verschleiß verringert,
ist aus der
DE 195
25 412 C2 eine Treppe mit hölzernen Stufen bekannt, welche
auf oder in einer Tragekonstruktion befestigt sind und eine an die
vordere Kante angrenzende Aussparung der Trittfläche aufweisen, wobei die Aussparung
mit der Stufenoberseite fluchtend durch eine Trittplatte aus abriebfestem
Material ausgefüllt
ist. Im einzelnen besteht die Trittplatte aus Stein oder einem Steinersatzmaterial
und die bodenseitige Verbindung der Trittplatte mit der Stufe erfolgt
durch eine elastische Klebstoffschicht. Weiterhin ist die Trittplatte
seitlich durch einen Spalt, der mit einer elastischen Masse ausgefugt
ist, vom hölzernen
Teil der Stufe beabstandet. Die Trittplatte hat also keine tragende
Funktion, die weiterhin durch den hölzernen Teil der Stufe ausgeübt wird,
so dass nur im Hinblick auf die unterschiedlichen Ausdehnungseigenschaften
der Materialien bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, die
elastische Klebstoffschicht auf der Oberfläche der Aussparung und die
Dehnungsfuge, beispielsweise Silikon, vorgesehen sind. Die Dicke
der Trittplatte beträgt zweckmäßig mindestens
3 mm, vorzugsweise 10–20
mm, da infolge der unten liegenden, elastischen Klebstoffschicht
eine hinreichende Eigenfestigkeit bei Belastungen erforderlich ist.
Bei zu geringer Dicke der Trittplatte besteht die Gefahr ihres Brechens,
wenn auftretende Kräfte
nicht hinreichend großflächig auf
die Unterlage übertragen
werden.
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Eine
freitragende Treppe mit einem Mittelholm, der aus mehreren miteinander
verbundenen Treppenelementen besteht, die als Hohlkörper ausgebildet
sind, an denen jeweils eine Trittplatte befestigt ist, ist aus der
EP 0 733 755 A1 bekannt.
Zwei benachbarte Treppenelemente werden mit Hilfe eines Schraubbolzens, der
durch Bohrungen in den Innenwänden
hindurchsteckbar ist, miteinander verbunden. Anstelle der Schraubbolzenverbindung
oder zusätzlich
zur Schraubbolzenverbindung kann die Verbindung benachbarter Treppenelemente
durch auf konischen Ringflächen
eines zylindrischen Ansatzes eines ersten und zweiten zylindrischen
Teiles aufgebrachte Klebemittel erfolgen. Durch die konischen Auflageflächen wird
bei der Montage automatisch eine Zentrierung der miteinander zu
verbindenden Treppenelemente erzielt und im montierten Zustand eine
wesentlich höhere
Stabilität
der Treppe erreicht.
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Um
eine Wangentreppe – insbesondere
aus Holz mit offenen Ausnehmungen, in denen der Stirnendbereich
der jeweiligen Treppenstufe gelagert ist – herzustellen, die eine einfache
und schnelle Montage gewährleistet
und hinsichtlich der Geräuschentwicklung
beim Begehen besonders hohe Dämpfungseigenschaften
(Unterdrückung
von Knarren) besitzt, ist es aus der
DE 199 23 845 A1 bekannt, zwischen der Außenwandung
der Treppenstufe und der Innenwandung der Ausnehmung zumindest bereichsweise
ein umlaufendes Band aus elastischem Material oder eine umlaufende
Folieneinrichtung mit zwei lose aufeinandergelegten Folienbändern mit
geringem Haft- und Gleitreibungskoeffizienten anzuordnen. Infolge
des umlaufenden Bandes aus elastischem Material liegt die Treppenstufe
nicht direkt auf dem die Ausnehmung umgebenden Material der Treppenwange
auf, so dass die üblicherweise
beim Begehen im Laufe der Zeit entstehenden unangenehmen Geräusche zuverlässig gedämpft werden.
Die Folienbänder
bestehen aus Polyethylen, wobei zwischen der Innenwandung der Ausnehmung
und dem außenseitig
vorhandenen Folienband und/oder zwischen der Außenwandung der Treppenstufe
und dem innenseitig vorhandenen Folienband ein Gleitmittel vorhanden
sein kann. Bei der Montage wird das Band zunächst in die Ausnehmung eingeführt und
dort verklebt und anschließend
wird die Treppenstufe eingeführt
oder das Band ist umlaufend auf die Treppenstufe geklebt. Auch die Folienbänder können jeweils
doppelt, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Klebebandes über die
Ausnehmungen bzw. an die Treppenstufe geklebt werden.
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Weiterhin
ist aus dem
DE 93 12
691 U1 eine Kantenverbindung für in beliebigen Winkeln zueinander angeordneten
transparenten Platten aus Glas bekannt. Im einzelnen ist vorgesehen,
dass zwischen den gleichlaufenden Kanten zweier benachbarter Platten
ein gleichlaufender transparenter Stab angeordnet und mit den Kanten
mittels Kleber verbunden ist.
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Für den Innenausbau
von Gebäuden
mit tafelförmigen
Wandelementen aus strukturiertem Glas oder anderem transparenten
Material, ist es aus dem
DE
296 23 128 U1 bekannt, die Befestigungsseite mit einer Farbschicht
und Vertiefungen zu versehen, deren Grund eine glatte Fläche aufweisen,
in die ein Klebstoff eingebracht ist.
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Schließlich sind
beim Vitrinenbau Klebeverbindungen bekannt. Beispielsweise ist es
aus dem
DE 200 05
937 U1 bekannt, das Vitrinenschloss als mittels UV-aushärtbarem
Klebstoff aufklebbares, die Glasscheibe nicht durchsetzendes Schloss
auszugestalten. Ähnlich
erfolgt beim
DE 299
09 287 U1 die Befestigung von einstellbaren Scharnieren
für Türen an Schränken und
Vitrinen, insbesondere mit Türflügeln und
Schrank- oder Vitrinenseitenwänden
aus Glas, Acrylglas, indem eine Klebebefestigung an der Innenseite
eines Seitenwandteiles bzw. an der Innenseite eines Türflügels vorgesehen
ist.
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Wie
die vorstehende Würdigung
des Standes der Technik aufzeigt, ist für unterschiedliche Anwendungsfälle die
Benutzung von Klebeverbindungen an sich bekannt, beispielsweise
für die
Herstellung und Montage von Treppen oder Vitrinen. Die Schwachstelle
bei diesen Systemen ist die Qualität der Klebeverbindung, insbesondere
unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass Holz ein lebendiger Baustoff ist, der je nach Temperatur
und Luftfeuchtigkeit schwindet oder quillt. Benutzt man dagegen
Holzschrauben, VHS-Schrauben usw. und legt man, um eine Schalldämmung zu
erreichen, Polyäthylenbänder (auch
Vorlegebänder
genannt) zwischen die beiden zu verschraubenden Teile, so werden
diese durch das Verschrauben zusammengepresst und ermüden dadurch
sehr schnell. Die Folge des Ermüdens
ist ein Knarren der Treppenstufen beim Betreten, was Beschwerden
beim Hauseigentümer
und Kosten für
notwendige Nachbesserungsarbeiten für den Treppenbauer zur Folge
haben kann. Hinzu kommen sehr hohe Lohnkosten bei der Montage, insbesondere
beim Anbringen von Bohrungen im Stahlträgermaterial. Vor allem soll
eine sicher fixierte Auflage auf den Treppenwangen oder Klebeflächen gewährleistet
werden und verhindert werden, dass diese nicht per Kleber ins "Schwimmen" gerät.
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Die
in der Regel benutzten Kleber sind Kontaktkleber oder UV-aushärtbare Kleber
oder Silikon, welche in einer dünnen
im mehrfachen 100 μm-Bereich
befindlichen Schicht aufgetragen werden, wie dies beispielsweise
beim Verfahren der
DE
32 14 854 C2 zum Verbinden einer Glasplatte mit einer zweiten
Platte beschrieben ist. Hiernach wird eine Anordnung aus beiden
Platten mit der zwischenliegenden Schicht aus Klebematerial hergestellt,
wobei die Glasplatte eine Dicke von höchstens 3 mm hat, die Schicht
aus Klebematerial höchstens
250 μm dick
ist und der Klebstoff, der durch Verdampfung eines Lösungsmittels
oder durch Warm- oder Kaltaushärten
abbindbar ist, eine Viskosität
im Bereich von 1,5 bis 30 Pa s aufweist. Die Anordnung aus Platten und
Klebstoff wird entgast, indem sie unteratmosphärischem Druck bei einer Temperatur
ausgesetzt wird, bei der die Klebestoffviskosität in dem genannten Bereich
aufrechterhalten bleibt und danach wird die Anordnung atmosphärischem
Druck ausgesetzt und der Klebstoff ausgehärtet. Ein solche auf einem
anderen technischen Gebiet liegende und aufwendig herzustellende
Klebeverbindung kann beim Treppenbau vor Ort nicht eingesetzt werden,
wo es auf Reduzierung der Arbeitszeit und Materialeinsatz ankommt.
Deshalb fehlt in der Praxis eine Vorrichtung mit einer schraubenlosen
Befestigung oder Verbindung von plattenförmigen Elementen, die dauerhaft
auch höchsten
Belastungen ausgesetzt werden kann. Besonders bedeutsam ist dies,
weil die Hersteller von Treppen oder Vitrinen als äußerst fortschrittliche,
entwicklungsfreudige Industrie anzusehen sind, die sehr schnell
Verbesserungen und Vereinfachungen aufgreifen und in die Tat umsetzen.
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Der
Erfindung liegt gegenüber
den bekannten schraubenlosen Befestigungen von plattenförmigen Elementen
auf einem Träger
die Aufgabe zugrunde, eine solche Befestigung zur Verfügung zu
stellen, die dauerhaft eine sicher fixierte Auflage gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird, für
eine schraubenlose Befestigung von plattenförmigen Elementen, insbesondere
von Treppen, gelöst,
indem diese aufweist:
- – ein Klebe- und Dichtungsband
(BBU) zwischen Stufenauflage (A) und Treppenstufe (T) mit einer
Breite geringer als die Breite der Stufenauflagefläche,
- – mindestens
einen an einem Rand des Klebe- und Dichtungsbands (BBU) benachbart
angeordneten Klebepunkt (UMX) und
- – mindestens
einen zwischen Klebe- und Dichtungsband (BBU) und Treppenstufe (T)
angeordneten Abstandshalter (SCN).
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist den Vorteil auf, dass auf überraschend
einfache und kostengünstige
Art und Weise und auch über
einen längeren
Anwendungsbereich hinweg, die Treppenstufen zur Treppenwange hin
sowohl abgedichtet werden bzw. eine hohe Schalldämmung erreicht wird, als auch
diese mit hoher Festigkeit geklebt werden. Weiterhin ist von Vorteil,
dass ein Schwimmen der Treppenstufe und ein Einsinken der Treppenstufe
in das Klebe- und Dichtungsband durch die Verwendung von einem oder
mehreren Abstandshalter vermieden wird und dass durch auf einer
Seite oder beiden Seiten angebrachte Klebepunkte (Sicherheitsklebung)
das Ablösen
des Klebe- und Dichtungsbands zuverlässig verhindert wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist den Vorteil auf, dass erstmalig Glasplatten auf Abstand geklebt
werden können,
wobei sowohl hohe Ansprüche
an eine Abdichtung, welche vorhandene Unebenheiten der Haftflächen ausgleicht,
als auch an Hafteigenschaften erfüllt werden. Um hohen optischen
Ansprüchen
zu genügen,
kann vorzugsweise ein transparenter Polymer-Kleber benutzt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung besteht, gemäß Patentanspruch 2, das Klebe-
und Dichtungsband aus Butylkautschuk, vorzugsweise Polyisobutylen.
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Diese
Weiterbildung der Erfindung weist den Vorteil auf, dass das Klebe-
und Dichtungsband aus Butylkautschuk ein universell einsetzbares,
lösungsmittelfreies,
selbstklebendes, plastisches und geräuschdämmendes Band mit hervorragenden
Eigenschaften ist. Es ist zwar weniger elastisch als Naturkautschuk
und andere Synthesekautschuke, aber extrem beständig gegen Oxidationsmittel
und korrodierende Chemikalien. Insbesondere Polyisobutylen ist permanent
klebend, wasserdampfdiffusionsdicht, volumenbeständig, selbstverschweißend, wirkt
nicht korrodierend, ist alterungs-, witterungs- und UV-beständig und
mit den meisten bekannten Werkstoffen verträglich, beispielsweise bitumenverträglich, lösemittel-
und bitumenfrei. Bei ausreichendem Anpressdruck und geringer Verschiebung
der Haftflächen
bleibt die Dichtigkeit erhalten (Effekt der gleitenden Dichtung).
Eine konstante Druckbelastung auf das Klebe- und Dichtungsband bewirkt
dessen Verformung zwischen den Abdichtungsflächen. Das Zusammenpressen der
Dichtfläche
gewährleistet
die einwandfreie Abdichtung und gleicht vorhandene Unebenheiten
der Haftflächen
aus.
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Vorzugsweise
bestehen, gemäß Patentanspruch
3, die Klebepunkte aus Polymer-Kleber.
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Der
vorzugsweise benutzte Polymer-Kleber erfüllt höchste Ansprüche hinsichtlich Bruchdehnung,
ist überstreichbar
und übermalbar
mit allen Acrylat- und Dispersionsfarben und verhindert zuverlässig ein
Herausdrücken
des Klebe- und Dichtungsbands sowie ein Schwimmen der Treppenstufe.
Um hohen optischen Ansprüchen
zu genügen,
kann vorzugsweise ein transparenter Polymer-Kleber benutzt werden.
Dadurch, dass der Polymer-Kleber frei ist von Lösungsmitteln, Isocyanaten und
Weichmachern wird das Klebe- und Dichtungsband nicht beeinträchtigt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist, gemäß Patentanspruch 4, die Breite
der Abstandshalter geringer als die Breite des Klebe- und Dichtungsbands
und der Abstandshalter derart ausgestaltet ist, dass dieser eine geringe
Auflagefläche
aufweist.
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Durch
die geringe Auflagefläche
wird zuverlässig
die Trittschallübertragung
verhindert. Vorzugsweise ist der Abstandshalter mit gitterartigen
Stegen ausgestaltet, wobei die Steghöhe geringer ist als die Stärke des Klebe-
und Dichtungsbands im unbelasteten Zustand. Hierbei wird der Schutz
gegen ein Herausdrücken
des Klebe- und Dichtungsband weiter verbessert, da sich das Material
an den gitterartigen Stegen verdichtet und weiterhin wird ein Einsinken
der Treppenstufe in das Klebe- und Dichtungsband verhindert.
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Schließlich ist,
gemäß Patentanspruch
6, das Verfahren zur schraubenlosen Befestigung oder Verbindung
von plattenförmigen
Elementen gekennzeichnet durch eine Vorreinigung der Stufenauflagefläche oder der
Auflagefläche
mit wässrigen
Lösungen
aus Zitronensäure
oder Phenol.
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Durch
die Vorreinigung der Klebefläche,
vorzugsweise mit wässrigen
Lösungen
mit Zitronensäure oder
Phenol, jedoch nicht mit Nitro oder Azeton, wird eine bis zu 15
% höhere
Festigkeit im Treppenbausystem erzielt, was bei niedriger Auflagefläche wichtig
ist.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten lassen sich der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmen. In der
Zeichnung zeigt:
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1 eine
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
insbesondere Treppe, in Draufsicht ohne aufgelegte Treppenstufe
und
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2 die
Vorrichtung nach 1 in Seitenansicht mit aufgeklebter
Treppenstufe.
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1 und 2 zeigen
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer schraubenlosen Befestigung von Treppenstufen in Draufsicht
und in Seitenansicht. Auf die horizontalen Stufenauflagen A zweier
Treppenwangen W sind die Treppenstufen T aufgelegt. Zwischen Treppenwange
W und Treppenstufe T befindet sich ein Klebe- und Dichtungsband
BBU mit einer Breite geringer als die Breite der Stufenauflagefläche A. An
zwei Rändern
des Klebe- und Dichtungsbands BBU sind benachbart hierzu Klebepunkte UMX
angeordnet. Schließlich
sind zwischen Klebe- und Dichtungsband BBU und Treppenstufe T mindestens zwei
Abstandshalter SCN angeordnet.
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Die
am häufigsten
verwendeten Treppenbausysteme am Bau sind:
- – Holz auf
Holz Treppensystem
Es gibt hierbei eingestemmte Treppen und
aufgesattelte Treppen. Hier finden Teilprodukte Anwendung; vorzugsweise
kann als Kleber und Trittschallschutz zwischen Wange und eingestemmter
Treppenstufe der Kleber UMX eingebracht bzw. bei aufgesattelten
Treppen als Verklebung/Dichtung aufbracht werden.
- – Holz
auf Beton Treppensystem
Hier finden ebenfalls Teilprodukte
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Verwendung, insbesondere das Klebe- und Dichtungsband BBU, kommt
dabei zum Einsatz. Bei der Unterform des Treppenbaus, Betonuntergrund,
kommt die erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Anwendung im speziellen Stein auf Stein.
- – Holz
auf Metall im Treppenbau
Das ist beim Einbau von Treppen in
größeren Wohneinheiten
die am häufigsten
vorkommende Version. Hier liegt der Anwendungs-Schwerpunkt der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
welche nachfolgend ausführlich
beschreiben und erklären
und welche eine anwenderfreundliche sowie kostensparende Verarbeitung ermöglicht.
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Im
Treppenbau kommen bei der herkömmlichen
Befestigung vor allem Schrauben zur Anwendung. Man benutzt Holzschrauben,
VHS-Schrauben usw. Um eine Schalldämmung zu erreichen, werden
in der Regel Polyäthylenbänder zwischen
die beiden zu verschraubenden Teile gelegt. Diese, auch Vorlegebänder genannt,
haben die Eigenschaft, dass sie durch das Verschrauben zusammengepresst
werden und dadurch sehr schnell ermüden. Die Folge des Ermüdens ist
ein Knarren der Stufen beim Betreten. Man hat konventionell bisher
immer eine Verschraubung vorgenommen. Dabei entstehen sehr hohe
Lohnkosten. Der höchste
Arbeitszeitanteil besteht beim Anbringen von Bohrungen im Stahlträgermaterial.
Je nach Umfang und Anzahl der Treppenfertigung können so ein bis zwei Arbeitsplätze bei
der fabrikmäßigen Vorfertigung
alleine für
das Anbringen von vier Bohrungen im Metallträgersystem pro Treppenstufe
notwendig sein. Bei der Verwendung des TFX-Systems entfallen diese
Arbeitszeiten und die damit verbundenen Kosten.
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Statt
der Schrauben und Vorlegebänder
benutzt man nun bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Klebe-
und Dichtungsband BBU. Das Ergebnis: Einsparungen an Materialkosten
sowie an Arbeitszeitkosten werden möglich. Butylbänder an
sich sind Dichtungsbänder
und dienen insbesondere für
Abdichtungen im Hochbau, Plattenbau und zur Schachtabdichtung im
Tiefbau u.v.m. Das erfindungsgemäße Klebe-
und Dichtungsband BBU hat eine hohe Klebeeigenschaft und ist mit
einer ausgezeichneten Schalldämmung
ausgestattet. Ein hoher Dämmwert
bildet beim Treppenbegehen die Voraussetzung für geräuschloses Wohlbefinden im Eigenheim.
Durch die Benutzung des erfindungsgemäßen Klebe- und Dichtungsbands
BBU im Treppenbau entfallen die Kosten für die Vorlegebänder, deren
Dämmeigenschaften
nun durch das mehrfach einsetzbare Klebe- und Dichtungsband BBU
ersetzt werden. Teuere Spezialschrauben und konventionelle Befestigungstechniken
bzw. Befestigungsmaterialien entfallen damit. Das trägt erheblich
zur Kostenminimierung bei. Vorzugsweise wird ein Klebe- und Dichtungsband
BBU wie folgt benutzt:
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Vorzugsweise
wird das Klebe- und Dichtungsbands BBU auf vorgereinigte Metallträger, d.h.
die Treppenwange W, angebracht, mit Abstandshalter SCN versehen
und die Sicherheitsverklebungen mit den Klebepunkten UMX vorgenommen.
Der Kleber UMX hat die Eigenschaft, dass er frei von Isocyanaten,
Lösungsmitteln
und Weichmachern ist. Es handelt sich somit um einen Kleber, der
das empfindliche Klebe- und Dichtungsbands BBU, vorzugsweise Polyisobutylen,
nicht angreift. Der punktuelle Einsatz des Klebers UMX an den jeweiligen
vier Endseiten des Klebe- und Dichtungsbands BBU verhindert ein
Verrutschen der Holzauflage und bildet gleichzeitig eine zusätzliche
Stabilisierung (Sicherheitsverklebung) der mit dem Stahlträger (Treppenwange
W) verklebten Holzstufe T. Durch die Verwendung von Abstandhaltern
SCN, die in die Butylmasse eingebracht werden, wird ein Einsinken
und Schwimmen der aufgebrachten Holzstufe T im Butyl verhindert. Gleichzeitig
wird damit eine gleichbleibende Oberflächenhaftung des Klebe- und Dichtungsbands
BBU gewährleistet
und zusätzlich
der eventuellen Ermüdung
der verwendeten Masse vorgebeugt. Die Breite der Abstandshalter
SCN ist geringer als die Breite des Klebe- und Dichtungsbands BBU.
Vorzugsweise ist der Abstandshalter SCN mit gitterartigen Stegen
ausgestaltet, wobei die Steghöhe
geringer ist als die Stärke
des Klebe- und Dichtungsbands BBU im unbelasteten Zustand.
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Der
beim erfindungsgemäßen Verfahren
benutzte Reiniger greift weder die lackierte Oberfläche der Holzstufe
T noch das Klebe- und Dichtungsbands BBU in seiner Klebeeigenschaft
an bzw. verändert
dieses. Ergänzend
zur Lackierung kann zur Oberflächenbehandlung
ein Dekorwachs, insbesondere ein ökologisches, auf Dispersionsbasis
konzipiertes Wachs, benutzt werden, das schnell abtrocknend mit
Pinsel, Baumwolllappen, o.ä.
aufgebracht werden kann, das schweiß- und rissfest ist und eine
matte, griffige Oberfläche
hat.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist vorzugsweise auch für
die Produktion und Fertigung im Treppenbaubereich mit Glasmaterialien
geeignet, wobei erfindungsgemäß zwischen
der Stufenauflagefläche
der Treppenwange W und der Treppenstufe T eine Schicht aus einem
Polymer-Kleber UNIX mit hoher Bruchdehnung angeordnet ist. Bei dieser
Verklebung von Glasstufen T mit dem Stahlträgermaterial der Treppenwange W
ist darauf zu achten, dass eine Vorreinigung erfolgt ist, vorzugsweise
mit wässrigen
Lösungen
aus Citronensäure
oder Phenol jedoch nicht mit Nitro oder Azeton. Der hohe Trittschallschutz
tritt ein, wenn auch hier Abstandshalter SCN verwendet werden.
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Erfindungsgemäß sind Verklebungen
auf Abstand möglich,
auch bei Verbindungen von Glas auf Glas, insbesondere bei Verklebung
von Glasstufen auf Glasträgermaterialien
oder im Vitrinenbau. Hierbei kann die Verklebung von Glasmaterialien
mit Hilfe eines schwarzen Polymer-Klebers sowie eines transparenten
Materials erfolgen. Das transparente Material wirkt dabei wie ein
Prisma und das Glas kann auf Abstand verklebt werden, ohne Abstandhalter SCN
zu verwenden. Wie umfangreiche Untersuchungen der erfindungsgemäßen Verklebung
durch eine Schicht aus einem Polymer-Kleber UMX mit hoher Bruchdehnung
(> 200%) ergeben haben,
sind Abstandhalter SCN bis zu einer Verklebungsstärke von
2–3 mm
nicht notwendig (je nach Glasstärke
und Glaseigenschaften). Die erfindungsgemäße Schicht weist den Vorteil
einer hohen Flexibilität
und starker Widerstandskraft gegen Seewasser, Öle, Fette, Laugen und vielen
säurehaltigen
Materialien auf. Weiterhin sind auf vorteilhafte Art und Weise auch
Verklebungen mit dem transparenten Polymer-Kleber UMX in Temperaturbereichen
von bis zu 110°C
möglich,
was insbesondere Verklebungen auf Abstand im Glasheizungsbau in
diesen Temperaturbereichen ermöglicht.
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Die
Montage von Holzstufen, Metallstufen, Kunststoffstufen, Glasstufen
oder Steinstufen erfolgt wie nachfolgend beschrieben:
Die Konstruktion
(Trägermaterial)
muss staub- und fettfrei sein. Die tragfähige Konstruktion muss zudem
frei von Fremdkörpern
sein, dementsprechend wird vorgereinigt. Hierbei darf kein Nitro
oder Azeton verwendet werden. Es werden zwei Abstandhalter SCN pro
Streifen – ca.
23cm lang – des
Klebe- und Dichtungsbands BBU (insgesamt vier Abstandhalter SCN
pro Stufe) verwendet. Zur Sicherheit des gesamten Systems sind dann
vier Sicherheitsverklebungen (Klebepunkte) mit dem Kleber UMX angebracht
(kein Acetat, kein Silicon und keine Kleber verwenden, die Lösungsmittel,
Isocyanate oder Weichmacher als Bestandteile beinhalten). Der Kleber
UMX verhindert das Schwimmen der Stufe, beeinträchtigt nicht die Eigenschaften
des Klebe- und Dichtungsbands BBU, gibt zusätzlich Kippsicherheit und verfärbt nicht
den Stein (schlägt
nicht durch). Bei der Verarbeitung ist darauf zu achten, dass die
Klebstoffe nicht mit dem Klebe- und Dichtungsbands BBU in Berührung kommen,
bevor der Klebstoff ausgehärtet
ist.
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Es
ist auch möglich,
den Kleber UMX alleine in Verbindung mit Vorreinigen und Abstandhaltern
SCN im Treppenbau oder bei Arbeitsplatten zu benutzen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einer schraubenlosen Befestigung oder Verbindung von plattenförmigen Elementen
gewährleistet
eine einfache, funktionale, kostensparende und damit eine optimale
Verwendbarkeit und reduziert damit ganz erheblich die Kosten im
Treppen- und Vitrinenbau. Durch Vorreinigung wird zudem eine um
15% erhöhte
Klebeleistung erzielt. Die Komponenten des Systems können überall dort Anwendung
finden, wo hohe Ansprüche
an Dichtfähigkeit,
ein Höchstmaß an Dämmfähigkeit
und Hafteigenschaften gestellt werden, beispielsweise im Automobilbau,
Schiffbau, Containerbau, Caravanbau, Fassadenbau, Silotechnik, Kälte- und Klimatechnik,
Sanitär-
und Elektroinstallation, Möbel-
und Innenausbau, insbesondere Küche
und Bad und Gerätebau.
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Alle
dargestellten und beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten, sowie alle in
der Beschreibung und/oder der Zeichnung offenbarten neuen Einzelmerkmale
und ihre Kombination untereinander, sind erfindungswesentlich. Beispielsweise
kann ein Klebe- und Dichtungsbands mit Vlies Verwendung finden,
insbesondere als Kantenschutz oder auch beim Fensterbau usw.