DE10218986A1 - Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters, wobei der Kraftstoffbehälter aus mindestens zwei schalenförmigen Behälterteilen aus Stahlblech besteht. Die Behälterteile weisen an ihren Rändern jeweils Flansche auf. Zumindest einer der beiden Flansche wird derart aufgebogen, dass die noch unverschweißten Flansche V-förmig voneinander abstehen. Anschließend werden die Behälterteile zusammengesetzt, in den Flanschbereichen mittels eines Spannwerkzeuges zusammengedrückt und verschweißt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters gemäß dem Oberbegriff des Patentsanspruches 1.
- Aus Stahlblech hergestellte Kraftstoffbehälter für Fahrzeuge sind bekannt. Zwischenzeitlich wurden Kraftstoffbehälter aus Kunststoff hergestellt, weil Kunststoff hinsichtlich der Formgebungsfreiheit Vorteile hat. Kunststoff-Kraftstoffbehälter haben jedoch den Nachteil, dass geringe Mengen an Kraftstoff durch die Behälterwand hindurch diffundieren können, was aus Umweltgesichtspunkten unerwünscht ist. Der Trend geht daher wieder zu Kraftstoffbehältern aus Stahlblech.
- Kraftstoffbehälter werden in Fahrzeughohlräumen, z. B. bei PKW unter der hinteren Sitzbank angeordnet. Das Behältervolumen soll in Bezug auf den zur Verfügung stehenden Bauraum möglichst maximiert werden. Aus der DE 198 48 523 C2 ist ein Kraftstoffbehälter aus Metallblech bekannt, der aus einer Oberschale und einer Unterschale besteht. Die Oberschale und die Unterschale weisen jeweils einen umlaufenden Flansch auf, die miteinander verschweißt werden. Es ist angegeben, dass die Flansche beispielsweise durch Rollnahtschweißen gefügt werden. Rollnahtschweißen ist jedoch fertigungstechnisch nur bei Flanschradien einsetzbar, die größer als 300 mm sind. Um einen Tank hinsichtlich seiner Form optimal dem im Fahrzeug zur Verfügung stehenden Bauraum anzupassen, sind häufig kleinere Flanschradien erforderlich. Ein weiterer Nachteil des Rollnahtschweißens ist, dass für Rollnahtschweißungen Flanschbreiten von ca. mindestens 17 mm erforderlich sind. Dies führt zu einem unnötig hohen Tankgewicht, zu Bauraumverlust und zu einer Reduzierung des theoretisch möglichen Tankvolumens.
- Als Alternative ist in der DE 198 48 523 C2 angegeben, dass die Flansche von Ober- und Unterschale durch Laserschweißen gefügt werden. Bei dem in der DE 198 48 523 C2 nur ansatzweise beschriebenen Schweißvorgang liegen die Flansche eben aneinander an und werden im Bereich ihrer Berührkante miteinander verschweißt. Eine derartige Schweißung erfordert eine nahezu hundertprozentig genaue Flanschgeometrie, eine exakte Ausrichtung von Ober- und Unterschale sowie eine ebenso genaue Führung des Schweißwerkzeugs, was fertigungstechnisch wenn überhaupt dann nur mit erheblichem Aufwand realisierbar ist. Bereits bei geringen Flansch-Ungenauigkeiten, Ausrichtungsfehlern bzw. bei geringen Fehlstellungen des Schweißwerkzeugs besteht die Gefahr, dass der Wärmeeintrag in die zu verschweißenden Flansche stark unterschiedlich ist bzw. dass ein Flansch stark abgebrannt wird, ein ungleichmäßiger Wärmeverzug stattfindet, was in der Summe ganz erheblichen Einfluss auf die Qualität der Schweißnaht hat. Zusätzliche Probleme treten auf, wenn die Flansche von Ober- und Unterschale unterschiedliche Blechstärken aufweisen. Ein derartiges Verfahren ist also hinsichtlich der Prozesssicherheit bei Serienfertigung sehr problematisch und in der Regel mit Nacharbeit verbunden.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters aus Stahlblech anzugeben, das eine hohe Prozesssicherheit aufweist und insbesondere für Serienfertigung geeignet ist.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Ähnlich wie bei dem oben genannten Stand der Technik wird auch bei der Erfindung der Kraftstoffbehälter aus mindestens zwei schalenförmigen Behälterteilen hergestellt, die in ihren "Stoßbereichen" jeweils einen Flansch aufweisen, die zusammengespannt und anschließend miteinander verschweißt werden.
- Das auf den ersten Blick relativ einfach erscheinende Grundprinzip der Erfindung besteht darin, vor dem Verschweißen zumindest einen der beiden Flansche derart aufzubiegen, dass die Flansche V-förmig auseinanderstehen. Die Flansche bilden also eine "Aufkelchung".
- Eine derartige Aufkelchung der Flansche vor dem Verschweißen hat fertigungstechnisch erhebliche Vorteile. Zum einen staut sich in dieser Aufkelchung beim Verschweißen die Hitze, so dass ein gleichmäßiges Aufschmelzen beider Flansche und somit eine optimale Schweißverbindung sichergestellt ist und zwar auch dann, wenn die Flanschbereiche einander nicht exakt plan berühren. Zum anderen spielt es - anders als beim Stand der Technik - bei einer derartigen Aufkelchung der Flanschbereiche keine Rolle, wenn die Flansche beispielsweise aufgrund von Fertigungs-Ungenauigkeiten eine unterschiedliche Länge haben. Die Schweißung erfolgt nämlich nicht von den Enden der Flansche her, sondern primär im Berührbereich der beiden Flansche, so dass eine Gefahr des "Abbrennens" des längeren Flanschendes nicht besteht.
- Vorzugsweise werden beide Flansche vor dem Zusammenschweißen aufgebogen. Besonders gute Schweißnähte erhält man, wenn zwischen den Flanschen ein "Freiwinkel" von 30-120° vorhanden ist. Das Verfahren ist auch dann anwendbar, wenn zwei Teile zusammengeschweißt werden sollen, die unterschiedliche Blechstärken aufweisen. Aufgrund der "Aufkelchung" im Flanschbereich kann trotzdem eine qualitativ hochwertige Schweißnaht erreicht werden.
- Vorzugsweise wird ein Schweißverfahren mit abschmelzender Elektrode, z. B. MIG oder MAG gewählt. Durch die "Aufkelchung" der Flansche ist eine "Badsicherung" gewährleistet. Durch die Aufkelchung und die Oberflächenspannung des beim Schweißen flüssigen Metalls ist nämlich sichergestellt, dass das flüssige Metall nicht aus der Aufkelchung herausfließt und eine qualitativ hochwertige Schweißnaht entsteht. Durch die Hitzekonzentration in der Aufkelchung schmelzen die Flanschbereiche gleichmäßig ab. Insbesondere bei Schweißverfahren mit abschmelzender Elektrode kann eine weitgehend gratfreie Schweißnaht ohne Nacharbeitung erhalten werden.
- Alternativ zu den o. g. Schweißverfahren sind auch Strahlschweißverfahren einsetzbar, z. B. Laserschweißen, Elektronenstrahlschweißen oder Plasmaschweißen.
- Vorzugsweise wird der Kraftstoffbehälter aus zwei Blechteilen hergestellt, nämlich einer "Oberschale" und einer "Unterschale". Die Oberschale und die Unterschale werden jeweils aus einer Stahlblechplatine gepresst. Vorzugsweise erfolgt das Schneiden und das Aufbiegen der Flansche mit ein- und demselben Werkzeug, das als "Präge- und Schneidemesser" fungiert. Die Herstellung der aufgebogenen Flansche ist somit in einem einzigen Arbeitsgang möglich.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1 die Herstellung des Flanschbereichs eines Behälterteils;
- Fig. 2 und 3 das Zusammenspannen der beiden Behälterteile vor dem Verschweißen;
- Fig. 4 das Verschweißen;
- Fig. 5 die fertige Schweißnaht.
- Fig. 1 zeigt das Verfahren zur Herstellung des Flansches einer Kraftstoffbehälter- Hälfte 1. Ein Flanschbereich 2 wird zwischen ein Untermesser 3 und einen Niederhalter 4 eingespannt. Ferner ist ein Präge- und Schneidemesser 5 vorgesehen. Das Präge- und Schneidemesser 5 wird auf das Untermesser zugestellt. Dabei wird ein überstehender Flanschabschnitt 6 abgeschnitten und gleichzeitig wird ein äußerer Flanschbereich 7 aufgebogen. Das Abkanten und Prägen erfolgt also in einem einzigen Arbeitsgang.
- In den Fig. 2 und 3 werden ein oberes Behälterteil 8 und ein unteres Behälterteil 9 durch ein Zentner- und Spannwerkzeug 10, 11 positioniert und zusammengedrückt, was durch Pfeile 12, 13 angedeutet ist. Bei dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist lediglich der äußere Flanschbereich 7 des unteren Behälterteils 9 aufgebogen. Dadurch ergibt sich zwischen den beiden Flanschen des oberen und des unteren Behälterteils 8 bzw. 9, ein "Freiwinkel α", der hier ca. 30° beträgt.
- Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem sowohl der Flansch des oberen wie auch des unteren Behälterteils 8 bzw. 9 aufgebogen sind. Die beiden Flanschbereiche sind hier also im wesentlichen symmetrisch. Die Breite b der beiden Flansche beträgt beispielsweise 8 mm. Die Flanschbreite ist also deutlich geringer als die für das Rollnahtschweißen erforderliche Flanschbreite von ca. 17 mm.
- Die beiden aufgebogenen Flansche bilden eine V-förmige Aufkelchung 14, mit einem Freiwinkel α, der beispielsweise im Bereich zwischen 30 und 120° liegt. Die beiden Flansche werden mittels eines Schutzgasbrenners 15 zusammengeschweißt, z. B. im MIG- bzw. MAG-Verfahren. Hierbei wird kontinuierlich Schweißdraht 16 nachgeschoben und im Lichtbogen 17 aufgeschmolzen.
- Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, schmelzen dabei auch die Flanschenden auf, wodurch sich eine saubere gratfreie und vor allem dichte Schweißnaht 18 ergibt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters mit folgenden Schritten:
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verschweißen zumindest einer der
beiden Flansche (2) derart aufgebogen wird, dass die noch unverschweißten
Flansche V-förmig voneinander abstehen.
- Herstellen von mindestens zwei schalenförmigen Behälterteilen (8, 9)
aus Stahlblech, die an ihren Rändern jeweils Flansche (2) aufweisen,
die miteinander zu verschweißen sind,
- Zusammensetzen der Behälterteile (8, 9) und Zusammendrücken der
Flansche (2) mittels eines Spannwerkzeuges (10, 11),
- Verschweißen der Flansche (2),
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide
Flansche (2) vor dem Verschweißen aufgebogen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Biegewinkel an dem einen oder, beiden Flanschen (2) so gewählt
wird, dass sich zwischen den unverschweißten Flanschen (2) ein Freiwinkel
von 30 bis 120° ergibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Flansche im Schutzgas-Schweißverfahren mit
abschmelzender Elektrode miteinander verschweißt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Flansche (2) im MIG-Schweißverfahren miteinander
verschweißt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Flansche im MAG-Schweißverfahren miteinander
verschweißt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flansche (2) durch ein Strahlschweißverfahren miteinander
verschweißt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden Flansche (2) durch Laserschweißung miteinander
verschweißt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden Flansche durch Elektronenstrahlschweißung
miteinander verschweißt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden Flansche durch Plasmaschweißung miteinander
verschweißt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Behälterteile (8, 9) aus einer Blechplatine gepresst werden und
dass das Schneiden und Aufbiegen der Flansche (2) mit und ein- und
demselben Werkzeug in einem einzigen Arbeitsgang erfolgt.
12. Kraftstoffbehälter, dadurch gekennzeichnet, dass er nach dem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 11 hergestellt ist.
13. Kraftstoffbehälter, dadurch gekennzeichnet, dass er nach dem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 12 hergestellt ist, wobei die Flansche (2)
unterschiedliche Blechstärken aufweisen.
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