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Die Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung
zur Abgabe eines Wirkstofffluids in die Spülflüssigkeit in einem Toilettenbecken
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Der Begriff Wirkstofffluid meint
fließfähige, also
flüssige
bis zähflüssige, ggf.
gelartige oder auch pastenartige oder granulatförmige oder anderweit schüttfähige Wirkstoffzubereitungen
mit reinigender, desinfizierender, desodorierender, bleichender
u.ä. Wirkung
(insbesondere beschrieben in der
DE 199 30 362 A1 , sowie in der
EP 0 775 741 A 1 und der
EP 0 960 984 A2 ).
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Abgabevorrichtungen der in Rede stehenden Art
sind als "WC-Körbchen" bekannt. Bekannt
sind zunächst
Abgabevorrichtungen für
ein einzelnes Wirkstofffluid. Das Wirkstofffluid befindet sich dort
in einem in einem Halter fest angeordneten oder auswechselbar eingesetzten
Vorratsbehälter
mit einer bei am Halter angebrachtem Vorratsbehälter bodenseitig angeordneten
Auslaßöffnung.
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Bei einer ersten bekannten Abgabevorrichtung
wird das Wirkstofffluid über
ein damit tränkbares,
mit der Spülflüssigkeit
beaufschlagbares Element (z. B. aus einem offenporigen Schaumstoff)
zugegeben (
EP 785 315
A1 ). Hier wird die Auslaßöffnung des Vorratsbehälters nach
Herausstoßen
eines Verschlußteils
von einem am Halter ortsfest angeordneten Dichtungselement großteilig
verschlossen, so daß nur
noch ein geringer Querschnitt zum Heraussickern des Wirkstofffluids
zur Verfügung
steht. Die Vorrichtung funktioniert unter Nutzung der Kapillarwirkung
des offenporigen Schaumstoffs.
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Eine ähnliche Abgabevorrichtung mit
einer der Verteilung des Wirkstofffluids dienenden Rippenplatte
ist ebenfalls bekannt (WO 01/44591 A1). Von dieser geht die Lehre
aus. Bei dieser Konstruktion weist der Vorratsbehälter eine
von einem ringförmigen
Rand umschlossene Auslaßöffnung auf, über die das
Wirkstofffluid in die Spülflüssigkeit
abgebbar ist. Am Halter ist ein plattenartiges Verteilungselement vorgesehen,
das einen beim Spülvorgang
von Spül flüssigkeit überströmten Beaufschlagungsbereich und
einen Anschlußbereich
aufweist, in dem eine Aufstechspitze angeordnet ist. Das Innere
des Vorratsbehälters
steht über
die Auslaßöffnung unter
Zwischenschaltung der Aufstoßspitze
dauernd mit dem Verteilungselement in Verbindung. Dazu ist der Rand der
Auslaßöffnung in
einem geringen Abstand von der Fläche des Verteilungselementes
angeordnet. Um diesen Abstand zu realisieren ist eine Abstandshalteranordnung
vorgesehen, die parallel zueinander verlaufende Rippen aufweist,
die zwischen sich Vertiefungen bilden. Diese Vertiefungen reichen
vom Anschlußbereich
in den Beaufschlagungsbereich bis zum gegenüberliegenden Rand und dienen
im Beaufschlagungsbereich der Verteilung des Wirkstofffluids in
die Spülflüssigkeit.
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Bei allen aus dem Stand der Technik
bekannten Abgabevorrichtungen muß man Vorsorge dafür treffen,
daß auf
irgendeine Weise das aus dem Vorratsbehälter austretende Wirkstofffluid
durch in den Vorratsbehälter
einströmende
Luft ersetzt werden kann. Häufig
verwendet man dazu einen ventilartig geschlossenen Belüftungskanal
im Vorratsbehälter für das Wirkstofffluid
selbst (WO 01/77451 A1;
EP
1 072 728 A2 ).
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Bei dem zuvor erläuterten, den Ausgangspunkt
für die
Lehre bildenden Stand der Technik ist eine andere Technik verwirklicht,
nämlich
eine solche mit einem Belüftungskanal,
der unter die Auslaßöffnung des
Vorratsbehälters
reicht. Genau gesagt befindet sich hier an der Oberseite des Verteilungselementes
auf der vom Beaufschlagungsbereich abgewandten Seite des Anschlußpunktes
ein vom Längsrand
des Verteilungselementes unter dem Rand hindurch reichender, oberseitig
offener Belüftungskanal. Insgesamt
ergibt sich hier ein dynamisches Zusammenwirken von viskosem Wirkstofffluid
und Luft, durch das ein Luftaustausch in angemessener Weise gewährleistet
wird.
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Es hat sich allerdings gezeigt, daß die zuvor erläuterte dynamische
Austauschwirkung noch verbesserungsfähig ist.
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Daher liegt der Lehre das Problem
zugrunde, die zuvor beschriebene, bekannte Abgabevorrichtung zur
Abgabe von Wirkstofffluiden hinsichtlich der Steuerungsmöglichkeit
für die
Abgabe des Wirkstofffluids zu optimieren.
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Die zuvor aufgezeigte Problemstellung
ist bei einer Abgabevorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 gelöst.
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Im Stand der Technik ist der Belüftungskanal am
inneren Ende randseitig offen. Der unter der Auslaßöffnung des
Vorratsbehälters
befindliche Anschlußbereich öffnet sich
also lateral einerseits in Richtung des Beaufschlagungsbereiches,
andererseits zum Belüftungskanal.
Damit ist das klassische, dynamische Zusammenwirken von viskosem
Wirkstofffluid und Luft zum Zwecke des Wirkstofffluid/Luft-Austausches
realisiert.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß dieser
seit Jahrzehnten bekannte, typische Luftaustausch über einen
Belüftungskanal
an der Oberseite des Verteilungselementes durch eine laterale Schließung des
Belüftungskanals
am inneren Ende optimiert werden kann. Dadurch wird die Luftzufuhr über den
Belüftungskanal
im entscheidenden Bereich nahe der Auslaßöffnung nach oben umgelenkt.
Das entspricht der Aufstiegsrichtung der Luft in den Vorratsbehälter hinein.
Dem Luftzutritt in den Vorratsbehälter wird der geringstmögliche Widerstand
entgegengesetzt. Gleichzeitig wird überraschenderweise verhindert,
daß Wirkstofffluid
in den Belüftungskanal eintritt,
weil ein wie auch immer gearteter Kapillareffekt durch die Schließung des
Endes des Belüftungskanals
unterbunden, jedenfalls vermindert wird. Das Wirkstofffluid selbst
dient der Abdichtung des Belüftungskanals,
erlaubt aber den Zutritt von Luft über den Belüftungskanal. Das Wirkstofffluid
wird selbst in entgegengesetzter Richtung zum Beaufschlagungsbereich
hin abgegeben.
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Die Schließung des lateralen Belüftungskanals
am inneren Ende nach der Auslaßöffnung hat überdies
zur Folge, daß die
in den Anschlußbereich eintretende
Spülflüssigkeit,
die das Wirkstofffluid verdünnt
und bestimmungsgemäß aus dem
Anschlußbereich
nach außen
hin abführt,
nicht, jedenfalls nicht mehr so stark wie bisher in den Belüftungskanal
eintritt. Der Belüftungskanal
bleibt der Belüftung
vorbehalten.
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Im folgenden wird ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei werden auch bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung beschrieben. In
der Zeichnung zeigt
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1 in
einem Vertikalschnitt eine erfindungsgemäße Abgabevorrich
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2 das
Verteilungselement der Abgabevorrichtung aus 1 in einer Draufsicht, eingezeichnet
die Lage des Schnitts von 1,
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3 das
Verteilungselement der Abgabevorrichtung aus 1 in einer Perspektive, die die Anordnung
des Belüftungskanals
deutlich werden läßt.
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Die in der Zeichnung dargestellte
Abgabevorrichtung dient zur Abgabe eines Wirkstofffluids in die
Spülflüssigkeit,
mit der in einem Toilettenbecken o. dgl. abgespült wird. Was im Sinne der Lehre
als Wirkstofffluid verstanden wird, ist im allgemeinen Teil der
Beschreibung definiert worden.
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Die dargestellte Abgabevonichtung
weist zunächst
einen am Rand des Toilettenbeckens aufhängbaren Halter 1 sowie
einen im Halter 1 vorgesehenen Vorratsbehälter 2 für ein Wirkstofffluid
auf. Wie weiter unten erläutert
werden wird, ist es ebenso möglich,
in einem Halter mehrere voneinander separierte Vorratsbehälter, insbesondere
zwei Vorratsbehälter 2 für jeweils
ein Wirkstofffluid vorzusehen. In diesem Fall kann es sich bei den
Wirkstofffluiden um übereinstimmende,
unterschiedliche, miteinander kompatible oder nicht miteinander
kompatible Wirkstofffluide handeln.
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Erfindungsgemäß geeignete Wirkstofffluide sind
beispielsweise Duftphasen, insbesondere parfümierte Duftphasen. Solche Duftphasen
enthalten üblicherweise
mindestens einen Duftstoff, vorzugsweise Parfümöl, mindestens ein Tensid oder
einen Emulgator und Wasser sowie ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel,
Verdickungsmittel, Komplexbildner, Farbstoffe, weitere Tenside oder
Emulgatoren, Stabilisatoren, Kalklöser etc.
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Erfindungsgemäß ebenso geeignet als Wirkstofffluide
sind Bleichphasen, insbesondere chlorhaltige Bleichphasen, vorzugsweise
Bleichphasen auf Basis von Hypochlorit, wobei die Bleichphasen üblicherweise
neben dem eigentlichen Bleichmittel und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe
wie Verdickungsmittel, Tenside oder Emulgatoren, Neutralisierungsmittel,
Farbstoffe, Duftstoffe etc. enthalten können.
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Weitere erfindungsgemäß geeignete
Wirkstoffluide sind kalklösende
Wirkstoffphasen, vorzugsweise saure kalklösende Wirkstoffphasen. Solche kalklösende Wirkstoffphasen
können
neben dem eigentlichen Kalklöser – vorzugsweise
handelt es sich hierbei um eine organische oder anorganische Säure – und Wasser
ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Tenside oder Emulgatoren, Verdikkungsmittel,
Duftstoffe, Konservierungsmittel etc. enthalten.
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Gleichermaßen ist es möglich, als
Wirkstofffluide hochkonzentrierte Tensidphasen, sogenannte "Schaumbooster", einzusetzen. Solche
hochkonzentrierten Tensidphasen können neben den Tensiden auch
noch weitere, übliche
Inhaltsstoffe enthalten.
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Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind Wirkstofffluide
mit antibakterieller und/oder fungizider und/oder antiviraler Aktivstoffphase,
wobei die Aktivstoffphase neben dem antibakteriell und/oder fungizid
und/oder antiviral wirkenden Aktivstoff und Wasser ggf. weitere
Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Tenside oder Emulgatoren, Verdickungsmittel,
Duftstoffe, Konservierungsmittel etc., enthalten kann.
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Weiter ist es möglich, daß es sich bei den Wirkstofffluiden
um enzymhaltige Aktivstoffphasen handelt. Solche enzymhaltigen Aktivstoffphasen
können
neben Enzym(en) und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Tenside
oder Emulgatoren, Verdickungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsmitteln
etc., enthalten.
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Gleichermaßen ist es möglich, daß des sich bei
den erfindungsgemäß eingesetzten
Wirkstofffluiden um absorbierende, insbesondere geruchsabsorbierende
Wirkstoffphasen handelt. Diese können
neben dem Absorptionsmittel, insbesondere Geruchsabsorptionsmittel,
und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Tenside oder Emulgatoren,
Verdickungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsmittel etc. enthalten.
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Die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung bietet
gemäß einer
besonderen Ausführungsform
die Möglichkeit,
in den Vorratsbehältern 2 Kombinationen
unterschiedlicher Wirkstofffluide einzusetzen, wobei gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
einer der Vorratsbehälter 2 eine
Duftphase, insbesondere wie zuvor definiert, enthält.
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Beispielsweise für einzusetzende Wirkstofffluid-Kombinationen
sind parfümierte
Duftstoffphasen kombiniert mit Chlorbleiche (miteinander zusammen
nicht lagerstabil), parfümierte
Duftphase mit hochkonzentrierter Tensidphase (Schaumbooster), Duftphase
mit kalklösender,
saurer Wirkstoffphase, Duftphase mit antibakterieller Wirkstoffphase,
unterschiedliche Säure-Systeme,
Duftphase kombiniert mit enzymhaltiger Wirkstoffphase, parfümierte Säure phase
kombiniert mit wasserfärbender
Phase, Duftphase mit geruchsabsorbierender Phase, parfümierte Säurephase
mit Aktivsauerstoff, parfümierte Säurephase
mit Wirkstoffphase, mit Polyacrylat verdickt etc.
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Von besonderem Interesse sind dabei
zähflüssige bis
gelartige Wirkstofffluide mit Viskositäten im Bereich einiger tausend
mPas, insbesondere von 2000 bis 5000 mPas, vorzugsweise 2500 bis
3500 mPas (gemessen mit Rotovisko LVT, Spindel 2,6 U/min, 20°C).
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1 zeigt,
daß der
Vorratsbehälter 2 einen auslaßseitigen
Rand 3 und eine Auslaßöffnung 4 aufweist, über die
das Wirkstofffluid in die Spülflüssigkeit abgebbar
ist. Das dargestellte und insoweit bevorzugte, jedoch nicht zwingende
Ausführungsbeispiel zeigt
weiter, daß hier
die Auslaßöffnung 4 in
einem den Rand 3 bildenden Deckel 5 angeordnet
ist. Im Deckel 5 wiederum ist die Auslaßöffnung 4 von einem
gegenüber
dem Rand 3 am Deckel 5 nach innen versetzten Auslaßrand 3' gebildet.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein auswechselbarer Vorratsbehälter 2 vorgesehen,
dessen Auslaßöffnung 4 zunächst mit
einem Stopfen 5' fest
verschlossen ist. Durch das Einsetzen des Vorratsbehälters 2 in
den Halter 1 wird der Stopfen 5', wie in 1 erkennbar, nach oben aus der Auslaßöffnung 4 in
das Innere des Vorratsbehälters 2 gestoßen, so
daß die
Auslaßöffnung 4 dann
geöffnet
ist. Die Verwendung eines Deckels 5 mit dem darin über eine
Sollbruchstelle zunächst
verschließend
fixierten Stopfen 5' ist
herstellungsmäßig zweckmäßig. Man will
den Vorratsbehälter 2 ja
mit einer großen Öffnung schnell
befüllen
können,
anschließend
soll die Auslaßöffnung 4 aber
nach ganz anderen Gesichtspunkten angeordnet und gestaltet sein.
Außerdem
wird der Stopfen 5' als
verlorenes Element verwendet, um ein einfaches Aufstecken des Vorratsbehälters 2 mit nach
unten gerichteter Auslaßöffnung 4 zu
ermöglichen.
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Am Halter 1 ist ein plattenartiges
Verteilungselement 6 vorgesehen, das einerseits einen beim Spülvorgang
von Spülflüssigkeit überströmten Beaufschlagungsbereich 7 und
andererseits einen Anschlußbereich 8,
in dem ein Anschlußpunkt 9 für die Auslaßöffnung 4 des
Vorratsbehälters 2 angeordnet ist,
aufweist. Das kann man in 2 mit 1 zusammen gut nachvollziehen.
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Das Innere des Vorratsbehälters 2 steht über die
Auslaßöffnung 4,
und zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel
unter Zwischenanordnung einer ein freies Fließen des Wirkstofffluids verhindernden,
im dargestellten und bevorzu- gten Ausführungsbeispiel am Anschlußpunkt 9 eine
Aufstoßspitze
aufweisen- den Anordnung dauernd mit dem Verteilungselement 6 in
Verbindung. Um dies zu realisieren ist der Rand 3 – bei am
Halter 1 angebrachtem Vorratsbehälter 2 – in einem
geringen Abstand von der Fläche
des Verteilungselementes 6 angeordnet.
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Durch die zuvor erläuterte Anordnung
ist der Vorratsbehälter 2 gegen
den Eintritt von Spülflüssigkeit
in sein Inneres geschützt
und die Auslaßöffnung 4 des
Vorratsbehälters 2 ist
so angeordnet, daß i.
w. nur Wirkstofffluid austritt und zum Ersatz des Wirkstofffluids
im Vorratsbehälter 2 Luft
in das Innere des Vorratsbehälters 2 eintritt.
Bei jedem Spülvorgang
erfolgt die Abgabe einer Teilmenge des Wirkstofffluids aus dem Vorratsbehälter 2 in
die Spülflüssigkeit.
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Für
die Anordnung und Anbringung des Vorratsbehälters
2 darf im übrigen auf
den eingangs erläuterten
Stand der Technik verwiesen werden. Im übrigen wird verwiesen auf ein
nachveröffentlichtes Gebrauchsmuster
DE 201 16 963 U ,
das auf die Anmelderin zurückgeht.
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Die in 1 dargestellte
Abgabevorrichtung zeigt im übrigen,
daß bei
dieser Ausführungsform
der Halter 1 einen den Vorratsbehälter 2 aufnehmenden Träger 10 aufweist,
wobei eine dem Beaufschlagungsbereich 7 zugewandte Vorderwand 11 am Übergang
vom Anschlußbereich 8 zum
Beaufschlagungsbereich 7 verläuft. Die Vorderwand 11 des
Halters 1 dient der Abschirmung des Vorratsbehälters 2 gegen
einen ungewollten Wassereintritt von dieser Seite. Die negativen
Folgen eines ungewollten Wassereintritts in den Vorratsbehälter 2 sind
bekannt, weiter oben erläutert
und im übrigen
Gegenstand umfangreicher Analysen im Stand der Technik.
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Das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel
einer Abgabevorrichtung zeigt nun, daß an der Oberseite des Verteilungselementes 6 auf der
vom Beaufschlagungsbereich 7 abgewandten Seite des Anschlußpunktes 9 ein
vom Rand des Verteilungselementes 6 unter dem Rand 3 hindurch
reichender, oberseitig offener Belüftungskanal 12 angeordnet
ist. Der Belüftungskanal 12 dient
der bereits oben erläuterten
gezielten Luftzufuhr von außen
in das Innere des Vorratsbehälters 2,
um die Ablauf-Charakteristik des Wirkstofffluids zu optimieren.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel
zeichnet sich nun, wie insbesondere der Ausschnitt in 1 gut zeigt, dadurch aus,
daß der
Belüftungskanal 12 am
inneren Ende randseitig geschlossen ist. Mit anderen Worten ist
der Belüftungskanal 12 offen einerseits
in Richtung von der Auslaßöffnung 4 weg gerichtet,
andererseits nach oben. Aufgrund der Lage des Randes 3 des
Vorratsbehälters 2 gegenüber dem
Verteilungselement 6 im Anschlußbereich 8 bedeutet
dies, daß der
Belüftungskanal 12 bezogen auf
die Auslaßöffnung 4 eine
nach oben gerichtete Luft-Austrittsöffnung bildet. Das hat die
im allgemeinen Teil der Beschreibung erläuterten vorteilhaften Wirkungen
hinsichtlich des Austausches Luft/Wirkstofffluid.
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Man kann den Belüftungskanal 12 im
Verteilungselement 6 auf unterschiedliche Arten ausgestalten
und diesen Belüftungskanal 12 auch
unterschiedlich in der Form gestalten. Im Querschnitt kann sich dabei
eine V-Form, eine U-Form
oder auch eine Form eines mehrspurigen Kanals als zweckmäßig erweisen.
Der Belüftungskanal 12 kann
in das Material des Verteilungselementes 6 im Anschlußbereich 8 eingelassen
sein. Das hat bereits den zuvor angesprochenen Vorteil der Umlenkung
der Luft nach oben. Außerdem
wird ein direktes laterales Einströmen von Spülflüssigkeit verhindert. Das dargestellte
und bevorzugte Ausführungsbeispiel
zeichnet sich weiter dadurch aus, daß der Belüftungskanal 12 am
inneren Ende mittels eines von der Oberseite des Verteilungselementes 6 nach
oben abragenden Kanalrandes 13 geschlossen ist. Gerade
in der vergrößerten Darstellung
von 1 erkennt man im
Schnitt den Kanalrand 13, der den Belüftungskanal 12 innen
abschließt.
Der von der Fläche
des Verteilungselementes 6 aufragende Kanalrand 13 verhindert
besonders effektiv ein Eintreten des Gemisches aus Spülflüssigkeit
und Wirkstofffluid in den Belüftungskanal 12.
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Über
die Querschnittsform des Belüftungskanals 12 ist
zuvor schon einiges erläutert
worden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Belüftungska nal 12 einfach
bodenseitig glatt ausgeführt. Allerdings
ist, wie 2 zeigt, im
dargestellten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, daß das
geschlossene Ende des Belüftungskanals 12 V-förmig hier
mit einer bestimmten Abrundung, oder U-förmig
zulaufend ist. Damit schafft man einen breiten Belüftungskanal 12, der
von außen
her einen leichten Zustrom von Luft zuläßt, realisiert aber im Anschlußbereich 8 trotzdem einen
definierten, geringen Luftdurchtrittsquerschnitt. Dieser Luftdurchtrittsquerschnitt
ist zweckmäßigerweise
auf die Viskosität
und die sonstige Beschaffenheit des im Vorratsbehälter 2 befindlichen
oder aufzunehmenden Wirkstofffluids abzustimmen, um die gewünschte Funktionsweise
zu garantieren. 3 zeigt
in der Perspektive die Lage und Breite der Belüftungskanäle 12.
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Im einzelnen ist im Ausführungsbeispiel
realisiert, daß die
das freie Fließen
des Wirkstofffluids verhindernde Anordnung eine Abstandshalteranordnung
mit Abstandshaltern 14 aufweist, die von der Oberseite
des Verteilungselementes 6 geringfügig nach oben abragen und auf
denen der Rand 3 des Vorratsbehälters 2 aufsteht.
Der zuvor erläuterte
Belüftungskanal 12 unterbricht
nun diese Abstandshalteranordnung bzw. ist zwischen zwei Abstandshaltern 14 dieser
Abstandshalteranordnung angeordnet.
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Für
die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung hat es
sich für
bestimmte Viskositäten
in Versuchen als zweckmäßig herausgestellt,
daß die
Abstandshalter 14 und der Kanalrand 13 des Belüftungskanals 12 von
der Oberseite des Verteilungselementes 6 um das selbe Maß nach oben
abragen. Dann liegt der Rand 3 des Vorratsbehälters 2 sowohl
auf den Abstandshaltern 14 als auch auf dem Kanalrand 13 auf.
Nur das innerste nach oben offene Ende des Belüftungskanals 12 stellt dann
definiert den Luftzutrittsquerschnitt her.
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Im einzelnen hat sich beim Einsatz
von Wirkstofffluiden mit mittlerer Viskosität eine Bemaßung als zweckmäßig erwiesen,
bei der vorgesehen ist, daß die
Abstandshalter 14 von der Oberseite des Verteilungselementes 6 um
etwa 0,7 mm nach oben abragen. Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel
zeigt dabei gleichzeitig, daß der
Kanalrand 13 von der Oberseite des Verteilungselementes 6 um
etwa 0,7 mm nach oben abragt.
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In weiteren Versuchen mit anderen
Viskositäten
hat es sich in einer Alternative auch als zweckmäßig erwiesen, den Kanalrand 13 um
ein größeres Maß als die
Abstandshalter 14 von der Oberseite des Verteilungselementes 6 nach
oben abragen zu lassen, also beispielweise um 0,9 mm bei Abstandshaltern 14 von
0,7 mm. Damit ragt der Kanalrand 13 in den inneren Bereich
des Deckels 5 innerhalb des Randes 3 hinein und
stellt für
das Gemisch aus Wirkstofffluid und Spülflüssigkeit innerhalb der Abstandshalteranordnung
eine noch wirksamere Barriere dar.
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Weiter oben ist bereits darauf hingewiesen worden,
daß der
Vorratsbehälter 2 möglichst
gegen den Eintritt von Spülflüssigkeit
in sein Inneres geschützt
sein sollte. Dazu ist im Ausführungsbeispiel weiter
vorgesehen, daß im
Anschlußbereich 8 auf
der dem einen Längsrand
zugewandten Seite des Anschlußpunktes 9,
die Abstandshalter 14 auf dieser Seite umfassend, ein von
der Oberseite des Verteilungselementes 6 nach oben geringfügig abragender Schutzrand 15 ausgebildet
ist. Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt dabei,
daß dieser
Schutzrand 15 etwas weiter nach oben abragt als der Kanalrand 13 und
die Abstandshalter 14, nämlich um hier 0,9 mm.
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Zuvor ist im einzelnen erläutert worden,
daß es
auf die innere Öffnung
des Belüftungskanals 12 ankommt.
Im einzelnen kann es sich dabei als zweckmäßig erweisen, jedoch natürlich abhängig vom
Viskositätsbereich,
in dem das Wirkstofffluid liegt, daß der freie Querschnitt des Überdeckungsbereiches
des Belüftungskanals 12 innerhalb
des Randes 3 in Längsrichtung
des Belüftungskanals 12 ein Maß von ca.
0,6 bis 1,5 mm, vorzugsweise von etwa 1,0 mm aufweist. Eine weitere
Bestimmungsgröße für den Belüftungskanal 12 ist
vorzugsweise eine maximale Breite von 1,0 bis 5,0 mm, vorzugsweise
von etwa 2,5 mm. Das ergibt die weiter oben erläuterte gute Zutrittsmöglichkeit
für Luft.
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Um die Balance zwischen Luftzutritt
und der Verhinderung eines Austritts von Wirkstofffluid und/oder
Spülflüssigkeit
in den Belüftungskanal 12 und
damit einer Blockierung des Belüftungskanals 12 einzuhalten,
empfiehlt es sich bei Wirkstofffluiden mittlerer Viskosität, daß der Belüftungskanal 12 an der
inneren Peripherie des Randes 3 eine Breite von etwa 0,5
bis 2,5 mm, vorzugsweise von etwa 1,0 bis 1,5 mm aufweist. Aus den
zuvor angegebenen be vorzugten Maßen ergibt sich ein freier
Querschnitt am Ende des Belüftungskanals 12 für den Luftdurchtritt von
0,2 bis 2,2 mm2, vorzugsweise von 0,5 bis
1,0 mm2.
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Das dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel
zeigt im übrigen,
daß zwischen dem äußeren Rand
des Anschlußpunktes 9 und
dem Beaufschlagungsbereich 7 ein Streifen glatter Oberfläche des
Anschlußbereichs 8 besteht.
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Weiter oben ist bereits darauf hingewiesen worden,
daß die
beschriebene Abgabevorrichtung sich besonders zur Abgabe mehrerer,
insbesondere zweier Wirkstofffluide aus mehreren, insbesondere zwei
Vorratsbehältern 2 auf
ein Verteilungselement 6 eignet. 2 zeigt insoweit ein Verteilungselement 6 für zwei Vorratsbehälter 2,
die selbst nicht dargestellt sind. Bei dieser Ausführungsform
einer Abgabevorrichtung ist vorgesehen, daß im Halter 1 mindestens zwei
Vorratsbehälter 2 für jeweils
ein Wirkstofffluid vorgesehen sind. Beide Vorratsbehälter 2 sind
in entsprechender Weise gegen den Eintritt von Spülflüssigkeit
in ihr Inneres geschützt
und beide Auslaßöffnungen 4 der
Vorratsbehälter 2 sind
so angeordnet, daß nur
Wirkstofffluid austritt und möglichst
nur Belüftungsluft
wieder eintritt. Die Auslaßöffnungen 4 beider
Vorratsbehälter 2 sind
in der aus 1 zu entnehmenden
Gebrauchsstellung bodenseitig angeordnet. Im dargestellten und bevorzugten
Ausführungsbeispiel
sind dabei die Vorratsbehälter 2 im
Halter einzeln auswechselbar angebracht.
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Im übrigen darf für die Ausgestaltung
dieser Mehrfach-Abgabevorrichtung auf den zuvor bereits erläuterten,
nicht vorveröffentlichten
Stand der Technik
DE
201 16 963 U hingewiesen werden, dessen Offenbarungsgehalt
auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung durch
Bezugnahme gemacht wird.
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2 macht
deutlich, daß das
plattenartige Verteilungselement 6 für beide Vorratsbehälter 2,
bei Vorhandensein mehrerer Vorratsbehälter 2 für alle Vorratsbehälter 2,
gemeinsam vorgesehen ist, daß das
Verteilungselement 6 im Anschlußbereich 8 nebeneinander
beabstandet die Anschlußpunkte 9 für die Auslaßöffnungen 4 der
Vorratsbehälter 2 aufweist und
daß jedem
Anschlußpunkt 10 ein
eigener Belüftungskanal 12 zugeordnet
ist.
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Schließlich läßt eine Zusammenschau der 1 und 2 erkennen, daß das Verteilungselement 6 im
Beaufschlagungsbereich 7 vom Rand des Anschlußbereichs 8 ausgehend
und etwa bis zum gegenüberliegenden
Längsrand
reichend Vertiefungen 16 aufweist, die der Verteilung des
Wirkstofffluids bzw. der Wirkstofffluide in die Spülflüssigkeit
dienen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
erstrecken sich die Vertiefungen 16 bis gerade unter den
Rand der Vorderwand 11. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Lehre ist dabei vorgesehen, daß zwischen
dem obersten Rand der Vertiefungen 16 im Beaufschlagungsbereich 7 und
dem Rand der Vorderwand 11 des Trägers 10 nur ein geringer Spalt
vorliegt, vorzugsweise ein Spalt von 0,1 bis 0,4 mm, insbesondere
ein Spalt von etwa 0,2 bis 0,3 mm.
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1 macht
die Lage der Vorderwand 11 des Halters 1 bezogen
auf die Vertiefungen 16 im Beaufschlagungsbereich 7 des
Verteilungselements 6 deutlich. 1 macht ferner deutlich, daß im hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Träger 10 nicht
integraler Bestandteil des Halters 1 ist, sondern ein gesondertes
Einsatzteil ist, das in den Halter 1 eingesetzt wird. Die
Vorderwand 11 ist hier am Halter 1 ausgebildet.
Ist der Träger 10 integraler
Bestandteil des Halters 1, so ist die Vorderwand 11 am
Halter 1 ausgebildet.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel
läßt in 1 im übrigen erkennen, daß die Oberseite
des Verteilungselementes 6 im Anschlußbereich 8 in Höhe des tiefsten
Punktes der Vertiefungen 16 im Beaufschlagungsbereich 7 verläuft. Das
Wirkstofffluid kann so stirnseitig in die Vertiefungen 16 eintreten. Gleichzeitig
wird die Zutrittsmöglichkeit
für Wasser unter
den Rand der Vorderwand 11 so stark wie möglich beschränkt. Man
erkennt in 1 im übrigen weiter,
daß sich
zwischen der Unterseite des Halters 1 und der Oberfläche des
Verteilungselements 6 im Anschlußbereich 8 in den
freien Bereichen ein beachtlicher vertikaler Abstand ergibt.
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2 zeigt
schließlich
noch, daß wie
bereits erläutert,
die Oberseite des Verteilungselements 6 im Anschlußbereich 8 für das Wirkstofffluid
glatt ist, im übrigen
aber aus befestigungstechnischen, anschlußtechnischen und abdichtungstechnischen Gründen einzelne
Erhöhungen
aufweisen kann.
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Schließlich darf nochmals auf die
weiter oben im speziellen Teil der Beschreibung bereits angesprochenen
bevorzugten Viskositätsbereiche
für das
Wirkstofffluid hingewiesen werden. Diese sind besonders zweckmäßig zu realisieren.
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2 und
3 machen im übrigen deutlich, daß hier ein
von der Oberseite des Verteilungselementes
6 geringfügig nach
oben abragender Mittelrand
17 realisiert ist, der im dargestellten
Ausführungsbeispiel
dafür sorgt,
daß die
dort möglicherweise
nicht miteinander kompatiblen Wirkstofffluide der beiden Vorratsbehälter
2 sich
erst im Beaufschlagungsbereich
7 unter Hinzutreten von
Spülflüssigkeit miteinander
vermischen können.
Im übrigen
gibt es dafür
eine Vielzahl von weiteren Varianten für miteinander kompatible und
miteinander nicht kompatible Wirkstofffluide, wozu ebenfalls nochmals
auf die nicht vorveröffentlichte
DE 201 16 963 U hingewiesen
werden darf.