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Die Erfindung betrifft eine Steuerung für einen Bagger zur Ansteuerung eines Arbeitsgerätes.
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Bei Baggern ist zum Ansteuern eines Arbeitsgerätes, wie beispielsweise eines Löffels, zum Graben in der Erde bekannt, die Grabarbeit durch eine Einhand-Bedieneinrichtung anzusteuern. Dadurch kann das Arbeitsgerät relativ zu einem Stiel des Baggers bewegt werden. Auch kann das Arbeitsgerät durch die Ansteuerung eine Verfahrbewegung des Stiels in eine gewünschte Position übergeführt werden.
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Bei den bisherigen Baggern erfolgt die Ansteuerung einer Schwenkbewegung des Arbeitsgerätes durch eine dieser Schwenkbewegung zugeordneten Betätigungsrichtung an einem Handgriff der Einhand-Bedieneinrichtung. Das Arbeitsgerät kann bei der Anbindung an eine Anbauvorrichtung durch die Anbauvorrichtung in einem beliebigen Winkel um 360° gedreht werden. Dies kann zur Folge haben, dass die Ausrichtung des Arbeitsgerätes in zwei aufeinanderfolgenden Arbeits-positionen beispielsweise um 180° versetzt zueinander ist. Bei einer solchen Veränderung der Arbeitsposition des Arbeitsgerätes ist es erforderlich, dass der Bediener der Einhand-Bedieneinrichtung die Betätigungsrichtung des Handgriffs entsprechend der Ausrichtung des Arbeitsgerätes ändert und anpasst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuerung für einen Bagger zur Ansteuerung eines Anbaugerätes zu schaffen, wodurch ermöglicht ist, dass der Bediener für die Ansteuerung einer Arbeitsbewegung des Arbeitsgerätes dieselbe Betätigungsrichtung an einem Handgriff der Einhand-Bedieneinrichtung unabhängig von der Ausrichtung des Arbeitsgerätes durchführen kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Steuerung für einen Bagger zur Ansteuerung eines Arbeitsgerätes gelöst, bei der zur Erfassung einer Winkelposition des Arbeitsgerätes relativ zur Schwenkachse einer Anbauvorrichtung eine Winkelerfassungseinrichtung vorgesehen ist, welche mit einer Steuerschaltung kommuniziert und dass bei einem Wechsel in der Ausrichtung des Arbeitsgerätes von einem ersten Arbeitsbereich in einen zweiten Arbeitsbereich, der durch die Winkelerfassungseinrichtung erfassbar ist, bei gleicher Betätigungseinrichtung des Handgriffs der Einhand-Bedieneinrichtung ein Wechsel in der Ansteuerung einer Schwenkrichtung der Anbauvorrichtung durch die Steuerschaltung ansteuerbar ist.
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Dies ermöglicht eine Vereinfachung der Bedienung des Arbeitsgerätes für den Bediener des Baggers. Eine entsprechende Anpassung der Betätigungsrichtung des Handgriffs der Einhand-Bedieneinrichtung zur Ansteuerung einer Funktionsbewegung oder Arbeitsbewegung des Arbeitsgerätes in Abhängigkeit dessen Ausrichtung ist nicht erforderlich. Dies ermöglicht auch eine vereinfachte und schnelle Handhabung und somit Durchführung der anstehenden Arbeiten.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der erste und zweite Arbeitsbereich sich zusammen über einen Umfang von 360° erstrecken. Dadurch ist der gesamte mögliche Drehbereich zur Ausrichtung des Arbeitsgerätes um eine Rotationsachse der Anbauvorrichtung erfassbar.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der erste und zweite Arbeitsbereich im Umfang gleich sind und vorzugsweise einen Winkel von 180° aufweisen. Dadurch ist eine einfache Aufteilung des gesamten Drehbereiches um 360° ermöglicht.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass eine Trennlinie zwischen dem ersten und dem zweiten Arbeitsbereich in der Anbauachse oder parallel zu der Anbauachse der Anbauvorrichtung ausgebildet ist, um welche die Anbauvorrichtung schwenkbar an dem Stiel des Baggers gelagert ist. Der erste Arbeitsbereich kann beispielsweise entgegengesetzt zur Erstreckung des Stiels ausgerichtet sein. Der zweite Arbeitsbereich kann sich beispielsweise in Richtung des Stiels erstrecken. Sofern als Arbeitsgerät ein Löffel mit einem Werkzeug vorgesehen ist und das Werkzeug des Löffels bei einer zur Unterseite des Stiels zugewandten Anbauvorrichtung in den zweiten Arbeitsbereich, kann der Löffel als ein sogenannter Tieflöffel eingesetzt werden. Sofern das Arbeitsgerät beispielsweise um 180° geschwenkt wird, und das Werkzeug des Löffels bei einer zur Unterseite des Stiels geschwenkten Anbauvorrichtung vorgesehen ist, weist das Werkzeug des Arbeitsgerätes in den ersten Arbeitsbereich. Somit kann das Arbeitsgerät als Hochlöffel eingesetzt werden. Diese beiden voneinander abweichenden Winkelpositionen werden durch die Winkelerfassungseinrichtung erkannt und jeweils ein Signal an die Steuerschaltung abgegeben. Durch die Steuerschaltung wird der Wechsel zwischen den beiden Arbeitsbereichen verarbeitet und es erfolgt ein Wechsel in der Ansteuerung der Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung um den Stiel bei gleicher Betätigungsrichtung des Handgriffs für die Ansteuerung einer Arbeitsbewegung des Arbeitsgerätes. Der Bediener kann bei einer für ihn bekannten Betätigungsrichtung des Handgriffs der Einhand-Bedieneinrichtung für ein Graben unabhängig von der Ausrichtung des Arbeitsgerätes das Graben ansteuern. Ein Umdenken zur Betätigung der Einhand-Bedieneinrichtung in Abhängigkeit der Ausrichtung des Arbeitsgerätes ist nicht erforderlich.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Steuerschaltung einen Steuerblock umfasst, von welchem aus ein Drehantrieb der Anbauvorrichtung für die Ansteuerung der Drehbewegung des Arbeitsgerätes mit einem Steuerkreis hydraulisch oder elektrisch ansteuerbar ist. Der Drehantrieb kann sowohl einen hydraulisch als auch elektrisch angetriebenen Motor umfassen. Entsprechend werden von dem Steuerblock die Steuersignale ausgegeben.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Steuerblock der Steuerschaltung zumindest einen Arbeitszylinder zur Ansteuerung der Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung um die Anbauachse am Stiel mit einem Steuerkreis hydraulisch oder elektrisch ansteuert.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Steuerblock der Steuerschaltung durch die Einhand-Bedieneinrichtung mit einem weiteren Steuerkreis hydraulisch oder elektrisch ansteuerbar ist.
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Vorteilhafterweise kann der zwischen der Einhand-Bedieneinrichtung und dem Steuerblock vorgesehene Steuerkreis hydraulisch ausgebildet sein, welcher mit einem Vorsteuerdruck arbeitet. Dieser Vorsteuerdruck ist beispielsweise wesentlich geringer als ein Arbeitsdruck, sofern durch den Steuerblock die Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung und/oder die Drehbewegung des Drehantriebes hydraulisch angesteuert ist. Dieser hydraulische Steuerkreis zwischen der Einhand-Bedieneinrichtung und dem Steuerblock weist den Vorteil auf, dass während der Ansteuerung einer Arbeitsbewegung des Arbeitsgerätes eine Rückkopplung auf den Handgriff der die Einhand-Bedieneinrichtung erfolgen kann, so dass der Bediener erfühlen kann, ob beispielsweise bei der Ansteuerung einer Arbeitsbewegung das Arbeitsgerät auf Block läuft oder auf einen erhöhten Widerstand stößt.
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Die Winkelerfassungseinrichtung ist vorteilhafterweise durch einen Winkelencoder oder als ein Inkrementalgeber oder dergleichen ausgebildet.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Baggers mit einem Arbeitsgerät,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Anbauvorrichtung zum Anbinden an einen Stiel des Baggers zur Aufnahme des Arbeitsgerätes gemäß 1,
- 3 eine schematische Seitenansicht der Anbauvorrichtung gemäß 2,
- 4 eine schematische Ansicht einer Steuerung für den Bagger gemäß 1,
- 5 eine perspektivische Ansicht einer Einhand-Bedieneinrichtung für die Steuerung gemäß 4,
- 6 eine schematische Seitenansicht des Stiels mit dem Anbaugerät als Tieflöffel in einer ersten Arbeitsposition,
- 7 eine schematische Ansicht des Tieflöffels gemäß 6 in einer zweiten Arbeitsposition,
- 8 eine schematische Ansicht des Stiels mit dem Arbeitsgerät als Hochlöffel in einer ersten Arbeitsposition, und
- 9 eine schematische Seitenansicht des Hochlöffels gemäß 8 in einer weiteren Arbeitsposition.
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In
1 ist eine schematische Seitenansicht eines Baggers 11 dargestellt. Der Bagger 11 umfasst eine Grundmaschine 13 mit einem Ausleger 12, der am Ende mit einem Stiel 14 gelenkig miteinander verbunden ist. Der Ausleger 12 wird mit einem Hubzylinder 19 auf- und ab bewegt. Der Ausleger 12 umfasst zumindest einen Stielzylinder 18 zur Ansteuerung einer Schwenkbewegung des Stiels 14. Am Stiel 14 ist zumindest ein Druckzylinder 16 vorgesehen, durch welchen eine am Stiel 14 vorgesehene Anbauvorrichtung 21 ansteuerbar ist. Am Ende des Stiels 14 ist in einer Anbauachse 17 die Anbauvorrichtung 21 schwenkbar gelagert. Diese Anbauvorrichtung 21 kann eine Dreheinrichtung 22 mit einem Drehantrieb 24 und eine Kupplung, insbesondere Schnellwechseleinrichtung 23, umfassen. Die Dreheinrichtung 22 umfasst ein Antriebsgehäuse 66. Durch den Drehantrieb 24 ist die Schnellwechseleinrichtung 23 relativ zum Antriebsgehäuse 66 in einer Rotationsachse 26 drehbar. An der Schnellwechseleinrichtung 23 ist auswechselbar ein Arbeitsgerät 25 vorgesehen. Die Schnellwechseleinrichtung 23 weist eine erste Wechslerhälfte 41 auf, die arbeitsgeräteseitig vorgesehen ist, sowie eine zweite Wechslerhälfte 42, welche an dem Drehantrieb 24 vorgesehen ist. Die zweite Wechslerhälfte 42 umfasst zumindest einen ansteuerbaren Riegel 56. Der Riegel 56 kann nach dem Positionieren einer Riegelaufnahme 59 an dem ersten Riegelbolzen 55 der ersten Wechslerhälfte 41 den zweiten Riegelbolzen 55 der ersten Wechslerhälfte 41 hintergreifen und die erste und zweite Wechslerhälfte 41, 42 verbinden und verriegeln. Eine solche Schnellwechseleinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 20 2021 101 016 U1 bekannt.
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Zur Ansteuerung einer Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung 21 ist eine Schwenkkinematik 27 vorgesehen. Diese umfasst einen Umlenker 28, welcher an einem Ende an einer Umlenkerachse 29 gelenkig mit dem Stiel 14 verbunden ist. Des Weiteren umfasst die Schwenkkinematik 27 eine Koppel 31, welche an einem Ende mit dem Umlenker 28 über eine gemeinsame Schwenkachse 35 verbunden ist. Am gegenüberliegenden Ende greift die Koppel 31 an einer Koppeleinrichtung 33 an. Diese Koppeleinrichtung 33 ist eine Komponente der Anbauvorrichtung 21 oder an der Anbauvorrichtung 21 montiert. Bevorzugt weist das Antriebsgehäuse 66 eine sich zumindest abschnittsweise erstreckende Deckfläche auf, an der die Koppeleinrichtung 33 vorgesehen ist. An der Schwenkachse 35 der Schwenkkinematik 27 greift der Druckzylinder 16, insbesondere eine Kolbenstange des Druckzylinders 16, an.
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In 2 ist eine perspektivische Ansicht der Anbauvorrichtung 21 dargestellt. Die 3 zeigt eine schematische Seitensicht dieser Anbauvorrichtung 21 gemäß 2.
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Die Koppeleinrichtung 33 besteht aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Wangen 36. Die Wangen 36 können mit zumindest einer Anschlussplatte 34, die sich zwischen den Wangen 36 erstreckt, verbunden sein. Die zumindest eine Anschlussplatte 34 kann an einer Oberseite der Dreheinrichtung 22 anliegen und daran vorzugsweise lösbar befestigt sein. Jede Wange 36 umfasst eine Koppellagerstelle 37 und eine Anbaulagerstelle 38. Die Koppellagerstelle 37 und die Anbau-lagerstelle 38 sind in der Höhe versetzt zueinander angeordnet. Die Anbaulagerstelle 38 ist gegenüber der Koppellagerstelle 37 vertieft angeordnet. Die Anbaulagerstelle 38 kann auch in Richtung auf eine Rotationsebene 39 der Dreheinrichtung 22 versetzt sein oder in dieser Rotationsebene 39 liegen. Die Anbaulagerstelle 38 ist gegenüber der Anbauvorrichtung 21, insbesondere der Dreheinrichtung 22, seitlich nach außen versetzt oder einer Stirnseite der Dreheinrichtung 22 zugeordnet.
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Die Dreheinrichtung 22 umfasst des Weiteren eine Drehdurchführung 71, durch welche hydraulische Leitungen durch die Dreheinrichtung 22 hindurchgeführt werden können, um mit einem Arbeitsgerät 25 gekoppelt zu werden. Dadurch kann beispielsweise eine Schere, ein Greifer oder ein sonstiger Antrieb wie beispielsweise ein Rüttelantrieb oder dergleichen angesteuert werden.
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Die Schnellwechseleinrichtung 23, an welcher das Anbaugerät 25 auswechselbar aufgenommen ist, ermöglicht durch Ansteuerung der Dreheinrichtung 22 eine Drehbewegung um die Rotationsachse 26. Diese Drehbewegung kann 360° umfassen. Die Rotationsachse 26 ist bevorzugt senkrecht zur Anbauachse 17 ausgerichtet. Die Erfassung einer Positionierung und/oder einer Ausrichtung des an der Schnellwechseleinrichtung 23 angeordneten Arbeitsgerätes 25 relativ zur Anbauvorrichtung 21, insbesondere Antriebsgehäuse 66 der Anbauvorrichtung 21, erfolgt vor-teilhafterweise durch eine Winkelerfassungseinrichtung 30, welche an oder in der Anbauvorrichtung 21 vorgesehen ist. Die Winkelerfassungs-einrichtung 30 kann als ein Winkelencoder oder Inkrementalgeber oder dergleichen ausgebildet sein. Diese Winkelerfassungseinrichtung 30 kommuniziert mit einer Steuerschaltung 44 einer Steuerung 43, welche nachfolgend in 4 noch näher erläutert wird.
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Zur Erfassung einer Ausrichtung des Arbeitsgerätes 25 zur Anbauvorrichtung 21 ist der maximale Drehbereich von 360° um die Rotationsachse 26 in einen ersten Arbeitsbereich 46 und einen zweiten Arbeitsbereich 47 unterteilt. Der erste und der zweite Arbeitsbereich 46, 47 sind bevorzugt bezüglich des jeweiligen Winkelumfangs gleich ausgebildet. Insbesondere umfassen diese einen Drehbereich von jeweils 180°. Zwischen dem ersten und dem zweiten Arbeitsbereich 46, 47 ist somit eine Trennlinie 48, insbesondere fiktive Trennlinie, gebildet. Diese fiktive Trennlinie 48 liegt in der Anbauachse 17 oder ist parallel dazu versetzt und vorzugsweise senkrecht zur Rotationsachse 26 ausgerichtet. Vorteilhafterweise erstreckt sich der erste Arbeitsbereich 46 von einem Punkt 51, welcher beispielsweise einer Drei-Uhr-Position entspricht, über einen Punkt 52, welcher beispielsweise einer Sechs-Uhr-Position entspricht, bis zu einem Punkt 53, welcher einer Neun-Uhr-Position entspricht. Der zweite Arbeitsbereich 47 startet beispielsweise von Punkt 53, also der Neun-Uhr-Position, und erstreckt sich über einen Punkt 54, beispielsweise einer Zwölf-Uhr-Position, bis hin zum Punkt 51, welche die Drei-Uhr-Position darstellt.
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Die Ausrichtung des Arbeitsgerätes 25 wird in Abhängigkeit der erfassten Drehposition zur Trennlinie 48 durch die Winkelerfassungseinrichtung 30 dem ersten oder zweiten Arbeitsbereich 46, 47 zugeordnet.
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In 4 ist schematisch die Steuerung 43 für den Bagger 11 dargestellt. Diese Steuerung 43 umfasst eine Steuerschaltung 44 sowie eine Einhand-Bedieneinrichtung 61. Dadurch kann eine Ansteuerung des Arbeitsgerätes 25 erfolgen. Die Steuerschaltung 44 umfasst bedienerseitig zwischen einem Steuerblock 45 und der Einhand-Bedieneinrichtung 61 einen ersten Steuerkreis 73. Antriebsseitig ist zwischen dem Steuerblock 45 und der Anbauvorrichtung 21 ist ein zweiter Steuerkreis 74. Des Weiteren ist zwischen dem Steuerblock 45 und dem Druckzylinder 16 ein dritter Steuerkreis 76 vorgesehen. Der erste Steuerkreis 73 ist bevorzugt als ein Hydraulikkreislauf ausgebildet, der mit einem Pilotdruck oder Vorsteuerdruck arbeitet. Beispielsweise wird durch die Einhand-Bedieneinrichtung 61 bei einer Auslenkung eines Handgriffs 62 aus einer Ausgangsposition 67 in eine Betätigungsposition zumindest ein Steuerventil betätigt, wodurch ein Pilotdruck auf den Steuerblock 45 wirkt.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der erste Steuerkreis 73 auch als ein elektrischer Steuerkreis ausgebildet ist. Beispielsweise wird eine Auslenkung des Handgriffs 62 aus einer Ausgangsposition 67 in eine Betätigungsrichtung 68 durch elektrische Sensoren erfasst und entsprechende Signale an den Steuerblock 45 weitergegeben.
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Die bedienerseitig dem Steuerblock 45 zugeführten Signale werden in Abhängigkeit der Ausgestaltung des zweiten und des dritten Steuerkreises 74, 76 umgesetzt und weitergeleitet. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Steuerblock 45 über einen Hydraulikkreislauf, den Druckzylinder 16 zur Ansteuerung einer Schwenkbewegung der Anbau-vorrichtung 21 um die Anbauachse 17 ansteuert. Auch kann vorgesehen sein, dass der Steuerblock 45 über den zweiten Steuerkreis 74, der als ein Hydraulikkreis ausgebildet ist, den Drehantrieb 24 der Anbauvorrichtung 21 ansteuert. In diesem Fall umfasst der Drehantrieb 24 einen Hydraulikmotor. Alternativ kann anstelle des Hydraulikkreises auch eine elektrische Ansteuerung des Drehantriebes 24 vorgesehen sein, sofern ein Elektromotor eingesetzt wird.
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Sofern der erste und zweite Steuerkreis 73, 74 oder der erste und der dritte Steuerkreis 73, 76 oder alle Steuerkreise 73, 74, 76 als Hydraulikkreisläufe ausgebildet sind, liegen die Arbeitsdrücke des zweiten und/oder des dritten Steuerkreises 74, 76 höher als ein Vorsteuerdruck im ersten Steuerkreis 73.
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In 5 ist die Einhand-Bedieneinrichtung 61 perspektivisch und vergrößert dargestellt. Der Handgriff 62 ist um zumindest einen Freiheitsgrad bewegbar, vorzugsweise schwenkbar und/oder kippbar, an einer Konsole 63 vorgesehen. Diese Konsole 63 steht mit dem ersten Steuerkreis 73 in Verbindung. An dem Handgriff 62 können ein oder mehrere Bedienelemente 64 vorgesehen sein. Hierbei kann es sich um Tasten, Wippen, arretierbare Druckknöpfe und/oder Schalter handeln. Ergänzend kann an dem Handgriff 62 auch ein Display 65 vorgesehen sein, um dem Bediener einzelne Symbole zur Darstellung des Betriebsmodus oder Betriebszustandes anzuzeigen.
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Der Handgriff 62 kann bevorzugt aus deiner Ausgangsposition 67 oder einer neutralen Position in eine Betätigungsrichtung 68, beispielsweise in Y-Richtung, ausgelenkt werden. Bei der Ansteuerung einer solchen Betätigungsrichtung 68 kann beispielsweise eine Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung 21 aus einer in 6 dargestellten ersten Arbeitsposition in eine in 7 dargestellte weitere Arbeitsposition des Arbeitsgerätes 25 angesteuert werden. Das Arbeitsgerät 25 ist bei dieser Ausführungsform zum zweiten Arbeitsbereich 47 ausgerichtet. In diesem Fall wird durch die Betätigungsrichtung 68 eine Grabbewegung des vorzugsweise als Tieflöffel eingesetzten Arbeitsgerätes 25 angesteuert.
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In 8 ist eine schematische Seitenansicht des Stiels gemäß 6 mit einem daran angeordneten Arbeitsgerät 25 dargestellt. Bei der Ausführungsform gemäß 8 ist das Arbeitsgerät 25 um 180 ° gedreht zur Anordnung in 6 und 7. Das Arbeitsgerät ist zum ersten Arbeitsbereich 46 ausgerichtet. Das Arbeitsgerät 25 wird als ein Tieflöffel zum Graben eingesetzt.
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Sofern bei der Ausrichtung des Arbeitsgerätes 25 gemäß 8 der Handgriff 62 in der Betätigungsrichtung 68 angesteuert wird, hätte dies zur Folge, dass das Arbeitsgerät 25 wie bei der Ausführungsform gemäß 6 und 7 für eine Grabbewegung angesteuert und geschwenkt würde, ohne jedoch ein Eingraben zu ermöglichen. Diese geänderte Ausrichtung des Arbeitsgerätes 25 im ersten Arbeitsbereich 46 gemäß 8 gegenüber der in 6 wird nunmehr jedoch durch die Winkelerfassungseinrichtung 30 erfasst und zumindest ein entsprechendes Signal an die Steuerschaltung 44 weitergeleitet. Dabei erfolgt vorteilhafterweise im Steuerblock 45 ein Wechsel in der Ansteuerrichtung des dritten Steuerkreises 76, so dass bei einer gleichbleibenden Betätigungsrichtung 68 des Handgriffs 62 eine Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung 21 und somit eine Arbeitsbewegung des Arbeitsgerätes 25 ausgehend von 9 zu 8 angesteuert wird. In diesem Fall wird also die Ansteuerung der Schwenkbewegung der Anbauvorrichtung 21 um 180° gedreht. Dadurch ist wiederum ein Graben des Arbeitsgerätes 25 bei der Ausrichtung zum zweiten ersten Arbeitsbereich 46 möglich.
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Sofern der Bediener des Baggers 11 eine Drehbewegung des Arbeitsgerätes 25 mit dem Drehantrieb 24 ansteuert, wird aufgrund der Winkelerfassungseinrichtung 30 die aktuelle Position und Ausrichtung des Arbeitsgerätes 25 erfasst und an die Steuerschaltung 44 weitergegeben. Bei einem Wechsel in der Ausrichtung des Arbeitsgerätes 25 von dem ersten Arbeitsbereich 46 in den zweiten Arbeitsbereich 47 oder umgekehrt erfolgt in der Steuerschaltung 44 automatisch ein Wechsel in der Ansteuerung des dritten Steuerkreises 76, so, dass bei gleichbleibender Betätigungsrichtung 68 des Handgriffs 62 eine vertauschte Arbeitsbewegung des Arbeitsgerätes 25 angesteuert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202021101016 U1 [0016]