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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lüftungsgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Derartige Lüftungsgeräte weisen mindestens einen in einem Gerätegehäuse angeordneten Ventilator auf. Im Gerätegehäuse bildet sich während des Gerätebetriebs, insbesondere des Ventilatorbetriebs Kondensat im Gehäuseinneren, vor allem an den Innenwänden des Gerätegehäuses. Zur Ausleitung dieses Kondensats aus dem Gerätegehäuse ist eine das Kondensat sammelnde Kondensatwanne am Gerätegehäuse vorgesehen. Diese Kondensatwanne weist wiederum einen Ablassstutzen auf, der mit einer Leitung verbunden ist. Über diesen Ablassstutzen wird das in der Kondensatwanne gesammelte Kondensat abgefördert.
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Zur thermischen Isolierung besteht das Gerätegehäuse im Wesentlichen aus Dämmmaterial und ggfs. einer das Dämmmaterial einschalenden Außenhaut aus Metall oder Kunststoff. Als Dämmmaterial wird beim Stand der Technik beispielsweise expandiertes Polystyrol (EPS) oder expandiertes Poly-Propylen (EPP) verwendet. Nachteilig hierbei sind die relativ aufwendig zu fertigenden Werkzeuge zur Verarbeitung des EPP und die daraus resultierenden hohen Werkzeugkosten. Auch ist das EPP-Material an sich von Haus aus kostspielig.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Lüftungsgerät der eingangs genannten Art möglichst einfach und kostengünstig zu gestalten.
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Diese Aufgabe löst das Lüftungsgerät gemäß Anspruch 1, welches durch die Merkmale der rückbezogenen Ansprüche in vorteilhafter und/oder erfinderischer Weise weitergebildet ist.
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Die Erfindung beruht auf der Grundüberlegung, die Kondensatwanne als formstabiles Bauteil auszugestalten. Auf diese Weise hat die Kondensatwanne für das Gerätegehäuse des Lüftungsgeräts eine stabilisierende Funktion. Die Kondensatwanne hat sowohl auf die übrigen Bauteile des Gerätegehäuses und/oder die im Gehäuse eingebauten Komponenten des Lüftungsgeräts die Wirkung eines Klemmkeils, wobei hierfür vorzugsweise in die Kondensatwanne ein Schieber geklemmt wird, der den Ventilator in der Endposition fixiert. Die Kondensatwanne bildet somit gleichsam das Rückgrat des Gerätegehäuses,sorgt also für eine mechanische Stabilisierung indem es als formstabiles Bauteil ausgestaltet ist. Die Kondensatwanne stabilisiert insbesondere eine insbesondere aus EPS gefertigte Schräge, an der der Lüfter hochgeschoben wird. Hierdurch kann der mehrmalige Ein-/ und Ausbau ohne Materialverschleiß gewährleistet werden
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Kondensatwanne als Spritzgussteil ausgestaltet. Durch die Verwendung eines Spritzgussteils kann sowohl die Form der Kondensatwanne als auch deren Oberflächenstruktur optimal an den Einsatz im Lüftungsgerät angepasst werden.
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Die so ausgestaltete Kondensatwanne erlaubt es, den Grundkörper des Lüftungsgerätes nunmehr aus expandiertem Polystyrolschaum (EPS) zu fertigen. Derartiges EPS-Material ist sowohl hinsichtlich der Werkzeugkosten als auch hinsichtlich des Materials erheblich günstiger als das teurere EPP-Material nach dem Stand der Technik.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind in der Kondensatwanne Führungselemente angeordnet, welche das sich zunächst an den Innenwänden des Gerätegehäuses niederschlagende und sich anschließend in der Kondensatwanne sammelnde Kondensat zielgerichtet zum Ablassstutzen leiten. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, die Kondensatwanne aus mehreren Segmenten zusammenzusetzen. Die Segmente sind dabei so zusammengesetzt, dass jedes einzelne Segment zum Ablassstutzen hin abfällt, sodass das auf den Segmenten sich ansammelnde Kondensat selbsttätig zum Ablassstutzen hinabfließt.
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Bei einerweiteren vorteilhaften Ausführungsform ist an die Kondensatwanne ein Führungskragen angeformt. Der Führungskragen weist seinerseits mindestens eine an die Außenkontur des den Ventilator aufnehmenden Ventilatorgehäuses angepasste Führungsschräge auf. Auf diese Weise kann der Ventilator in das vormontierte Gerätegehäuse einfach eingebracht werden, in dem das Ventilatorgehäuse einfach entlang der Führungsschräge in das Gehäuse eingeschoben wird bis das Führungsgehäuse seine Montageendstellung, nämlich die Betriebsposition des Ventilators im Gerätegehäuse erreicht. Die formstabile Kondensatwanne ist stabil genug, um den Ventilator beliebig oft bei der Montage oder Demontage über die Führungsschräge zu führen. Die Montage des Ventilatorgehäuses im Gerätegehäuse kann auf diese Weise sowohl einfach als auch schnell erfolgen. Die Oberflächenbeschaffenheit der vorzugsweise als Spritzgussteil ausgestalteten Kondensatwanne ist dabei so gewählt, dass die Montage bzw. Demontage des Ventilatorgehäuses ohne Abrieb an der Führungsschräge und damit an der Kondensatwanne erfolgen kann. Das erfindungsmäßige Lüftungsgerät ist somit außergewöhnlich servicefreundlich.
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In vorteilhafter Weiterbildung ist der Führungskragen seitlich jeweils von einer Führungskufe begrenzt. Die Führungskufen bilden dabei weitere Führungsflächen für das Ventilatorgehäuse bei der Montage und bei der Demontage. Ferner können die Führungskufen so ausgebildet sein, dass das Ventilatorgehäuse in der Betriebsposition des Ventilators von den Führungskufen klemmend im Gerätegehäuse fixiert ist. Zur Verbesserung der Fixierung des Ventilatorgehäuses in der Betriebsposition des Ventilators sind in weiterer zweckmäßiger Ausführung des Lüftungsgeräts eines oder mehrere Verriegelungselemente am Führungskragen adaptierbar. Besonders zweckmäßig ist es einen oder mehrere Verriegelungsschieber am Führungskragen zu adaptieren, welche bei der Demontage des Ventilatorgehäuses einfach gezogen werden können und bei der Montage des Ventilatorgehäuses wieder in ihre Verriegelungsposition zurück geschoben werden.
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Die Klemmwirkung der Kondensatwanne, insbesondere der Kondensatwanne mit Führungskragen kann so genutzt werden, dass die Führungsschräge in der Betriebsposition des Ventilators ebenso wie die den Führungskragen beidseitig begrenzenden Führungskufen einen zusätzlichen Anpressdruck auf das Ventilatorgehäuse ausüben und dass dieser zusätzliche Anpressdruck auf einen am Ventilatorgehäuse fixierten Druckstutzen wirkt. Zwischen diesem Druckstutzen und seinem benachbarten Bauteil, in welches der Druckstutzen mündet, ist eine Dichtung angeordnet. Diese Dichtung wird durch den vorerwähnten, auf das Ventilatorgehäuse ausgeübten, zusätzlichen Druck komprimiert, wodurch der Ventilator gegenüber seinem benachbarten Bauteil zusätzlich abgedichtet ist.
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Schließlich sind im Lüftungsgerät vorzugsweise weitere Ableitungskanäle, insbesondere Bypasskanäle vorgesehen. Auch diese Ableitungskanäle und/oder Bypasskanäle münden in vorteilhafter Ausführung direkt in die Kondensatwanne, so dass über die Ableitungskanäle, insbesondere Bypasskanäle geleitete Flüssigkeit bzw. geleitetes Kondensat in der Kondensatwanne gesammelt und über den Ablassstutzen in der Kondensatwanne aus dem Lüftungsgerät ausgeleitet werden kann. Unter Normalbedingungen wird im Bypasskanal kein Kondensat anfallen. Sollte aus unerklärlichen Gründen dennoch eine Flüssigkeit anfallen, wird diese vorteilhaft ebenfalls auf die Kondensatwanne geleitet.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels ist die Erfindung weiter erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsmäßige Kondensatwanne mit angeformten Führungskragen,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Kondensatwanne aus 1,
- 3 eine in einem Gerätegehäuse eines Lüftungsgeräts montierte Kondensatwanne mit einem in die Kondensatwanne mündenden Bypasskanal,
- 4 die Kondensatwanne aus 3 mit einem im Gerätegehäuse montierten Ventilatorgehäuse in der Betriebsposition des Ventilators, sowie
- 5-7 weitere Ansichten der Kondensatwanne aus 4 mit zusätzlichem Fixierelement.
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Identische und baugleiche Teile sind mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte oder schematische Darstellungen. Verschiedene Ansichten gleicher Teile können unterschiedlich skaliert sein.
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Die Kondensatwanne 1 ist aus vier jeweils dreieckförmigen Segmenten 2 zusammengesetzt. Die Kondensatwanne 1 ist dabei derart schüsselartig ausgebildet, dass die einzelnen Segmente 2 von dem die Kondensatwanne 1 umfangenden Wannenrand 3 zu dem den Boden der Kondensatwanne 1 durchbrechenden Ablassstutzen 4 hin abfallen. Die Kondensatwanne 1 ist also derart konkav ausgebildet, dass sich ansammelnde Flüssigkeit oder sich ansammelndes Kondensat zum Ablassstutzen 4 hinabfließt und durch den Ablassstutzen 4 aus der Kondensatwanne 1 und damit aus dem gesamten Lüftungsgerät ausgeleitet wird. Die Kondensatwanne 1 ist dabei ein feuchtigkeitsundurchlässiges und formstabiles Bauteil.
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An die Kondensatwanne ist im Ausführungsbeispiel ein Führungskragen 5 angeformt. Der Führungskragen 5 und die Kondensatwanne 1 bilden ein einstückiges integrales Bauteil. In die Fläche des Führungskragens 5 ist eine zentrale Führungsschräge 6 eingeformt. Die Fläche des Führungskragens 5 wird seitlich jeweils von einer Führungskufe 7 flankiert. Die Führungskufen 7 bilden auf diese Weise den randseitigen Abschluss bzw. die randseitige Begrenzung des Führungskragens 5. Schließlich sind in die Führungskufen 7 zwei parallele als Nutschiene ausgebildete Sicken 8 eingeformt.
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Zwischen den Führungskufen 7 und der Führungsschräge 6 sind Leitflächen 9 ausgebildet. Die Leitflächen 9 fallen in der montierten Position der Kondensatwanne 1 vorzugsweise in Richtung auf die Kondensatwanne 1 ab und transportieren somit sich ansammelndes Kondensat aus dem Gerätegehäuse 10 des Lüftungsgeräts in die Kondensatwanne 1.
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In 3 ist dieses Gerätegehäuse 10 teilweise erkennbar. In das Gerätegehäuse 10 ist in 3 die Kondensatwanne 1 eingebettet. Dem Führungskragen 5 mit den Leitflächen 9 und der Führungsschräge 6 gegenüberliegend ist ferner ein in die Kondensatwanne 1 einmündender Bypasskanal 11 ausgebildet. Über den Bypasskanal 11 wird ebenfalls Flüssigkeit und/oder Kondensat in die Kondensatwanne 1 eingeleitet, um über die Segmente 2 zum Ablassstutzen 4 zu fließen und aus der Kondensatwanne 1 ausgeleitet zu werden. Wie bereits ausgeführt wird im Normalfall über den Bypasskanal 11 kein Kondensat anfallen.
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In 4 ist schließlich ein einen Ventilator einhausendes Ventilatorgehäuse 12 gezeigt. Aus der Darstellung der 4 ist erkennbar, dass der mit dem Führungskragen 5 in Berührung kommende Teil des Ventilatorgehäuses 12 eine zur Innenkontur der Führungsschräge 6 komplementäre Außenkontur aufweist. Das Ventilatorgehäuse 12 und der im Ventilatorgehäuse 12 eingehauste Ventilator werden von der Kondensatwanne 1 her über die Führungsschräge 6 in das Gerätegehäuse 10 eingeschoben, bis die dem Betrachter in 4 abgewandte Rückseite des Ventilatorgehäuses 12 an der Innenwand des Gerätegehäuses 10 anliegt, was in Fig, 4 gezeigt ist. Der Ventilator hat in 4 seine Betriebsposition erreicht. Erkennbar dienen sowohl die Führungsschräge 6 als auch die Führungskufen 7 als Gleitflächen für das Ventilatorgehäuse 12 bei dessen Montage und bei dessen Demontage.
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Die Führungskufen sind die einzigen Gleitflächen des Ventilators. Die Führungsschräge 6 ist extra so ausgeführt, dass das Gehäuse während der Montage/ Demontage nicht mit der Kondensatwanne 1 kolidiert, aber dennoch das Kondensat sicher zum Auslaufstutzen 4 fließen kann.
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Das Ventilatorgehäuse 12 einerseits und die Führungsschräge 6 und die Führungskufen 7 andererseits bilden so bei der Montage des Ventilatorgehäuses 12 eine Art Gleitlager miteinander aus.
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5 bis 7 zeigen weitere Ansichten der Kondensatwanne 1 mit installiertem Ventilatorgehäuse 12 in einem Lüftungsgerät. Zur Sicherung des Ventilatorgehäuses 12, in der eingebauten Position ist in dieser Ausführung ein senkrecht zur Montagerichtung des Ventilatorgehäuses 12 verschiebbares Fixierelement 14 ausgebildet, das in die Nutschiene 8 eingreift.
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Durch Bewegen der Fixierelemente 14 aufeinander zu, vgl. insbesondere 7, wird die Fixierung in der Nutschiene 8 gelöst und das Ventilatorgehäuse 12 kann entnommen werden. Hierbei kann für das Bewegen ein Anfangswiderstand zu überwinden oder eine Verrastung zu lösen sein, um ein ungewolltes Lösen zu verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kondensatwanne
- 2
- Segment
- 3
- Wannenrand
- 4
- Ablassstutzen
- 5
- Führungskragen
- 6
- Führungsschräge
- 7
- Führungskufe
- 8
- Nutschiene
- 9
- Leitfläche
- 10
- Gerätegehäuse
- 11
- Bypasskanal
- 12
- Ventilatorgehäuse
- 14
- Fixierelement