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Einleitung
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Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung nach Art eines Geländers für eine Etage oder eine Flachdachebene einer Gebäudebaustelle, umfassend Gebäudeseitenabschnitte mit in Abständen vertikal angeordneten Pfosten, zwischen denen horizontal angeordnete Gurte oder Seile gespannt sind, wobei jeweils in den End-, Eck- und Zwischenfeldern des Gebäudeseitenabschnitts des Geländers zwischen zwei Pfosten eine druckaufnehmende Stütze („Druckstütze“) diagonal zwischen den Pfosten angeordnet ist.
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Stand der Technik
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Bei Bauarbeiten in mehrgeschossigen Gebäuden und hier insbesondere auf einer Flachdachebene, ist es notwendig, die einzelnen Geschossdecken und die Dachebene an ihren Rändern mit Absturzsicherungen zu versehen. Dies ist insbesondere dann von besonderer Bedeutung, wenn eine Flachdachebene einer Gebäudebaustelle gesichert werden muss. Diese soll verhindern, dass Personen, die sich in diesem Bereich aufhalten oder dort Arbeiten ausführen, herunterfallen und sich schwere Verletzungen zuziehen. Entsprechendes gilt auch für Gegenstände, die von einem ungewollten Herunterfallen gesichert werden sollen. Die Absturzsicherung dient dem Arbeitsschutz und muss bestimmten gesetzlichen Bestimmungen genügen.
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Bei den bekannten Absturzsicherungen handelt es sich üblicherweise um Latten, Planken oder dergleichen, also um starre Bauteile, die an ihren Enden an vertikal auf der Geschossdecke angebrachten Pfosten aufgehängt oder in sonstiger Weise an diesen befestigt werden. Derartige Absturzsicherungen ergeben sich beispielsweise aus den Dokumenten
US 3,880,405 A und
US 4,015,827 A .
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Eine andere Möglichkeit, von der die Erfindung ausgeht, besteht darin, zwischen den Pfosten Gurte oder Seile zu spannen, die so stabil und derart vorgespannt sein müssen, dass sie zumindest das Gewicht einer Person aufnehmen und so den Anforderungen der Norm entsprechen.
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So sind beispielsweise aus dem Stand der Technik druckaufnehmende Stützen bekannt, die insbesondere in einem Feldbereich einer geländeartigen Absturzsicherung am Ende der Gebäudeseite angebracht werden. Diese druckaufnehmenden Stützen werden hierbei insbesondere jeweils am Ende einer Seitenlänge in das Feld derart eingesetzt, dass sie diagonal zwischen den Pfosten gesetzt werden. Hierbei wird die einzelne Druckstütze an dem vorletzten Pfosten unten angeschlagen und dann diagonal zu dem Endpfosten ausgerichtet, sodass die Stütze oben angeschlagen werden kann. Auf diese Weise ist dann der letzte in der Geländerreihe angeordnete Pfosten in der Lage, den Spanndruck bzw. die Zugkraft der gespannten Gurten aufzunehmen. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass über die Seitenlänge des Geländers eine Verspannung erreicht werden kann, die den Anforderungen der Norm entspricht.
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Bei dieser nach dem Stand der Technik bekannten Absturzsicherung ist es immer erforderlich, dass die druckaufnehmende Stütze auf die entsprechende Feldlänge angepasst werden muss. Hierbei kann die volle diagonale Erstreckung nicht erreicht werden, weil die den druckaufnehmende Stütze nicht die hinreichende Länge hat, sodass entsprechend neue Anschlagspunkte eingerichtet werden müssen, damit die volle Stützwirkung bereitgestellt werden.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Stütze für eine Absturzsicherung insbesondere für eine Flachdachebene derart weiterzubilden, dass sie von ihrem Montageaufwand her einfach und leicht zu handhaben und anzubringen ist, wobei für die Anschlagspunkte an den Pfosten in den End-, Eck- und Zwischenfeldern die Stütze immer leicht zu montieren ist unter Entfaltung ihrer vollen Stützwirkung.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Absturzsicherung gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Druckstütze ist in vorteilhafter Weise in ihrer Länge auf das erforderliche Maß variierbar ausgebildet. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass beim Errichten der Absturzsicherung - und hier insbesondere bei der Installierung des Endfeldes einer Geländeseiteneinrichtung - die Pfosten so gesetzt werden können, dass das Feld die hinreichende Abdeckung an der Gebäudeseite aufweist. Hierbei kann nun die Länge der variierbaren diagonalen Druckstütze so eingestellt werden, dass immer ein optimaler Anschlag an dem äußersten Punkt des jeweiligen Pfostens unten bzw. oben erzielt werden kann. Die diagonale Erstreckung zwischen den beiden Endpfosten kann hierbei exakt an der Druckstütze eingestellt werden, um so die optimale Druckwirkung für die gespannten Gurte zu entfalten.
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Hierzu ist in vorteilhafter Weise die Druckstütze als Teleskopstange ausgebildet, wobei diese aus wenigstens zwei verschiebbar gelagerten Rohren besteht. Ist also hier das aufnehmende Rohr beispielsweise an dem vorletzten Pfosten unten angeschlagen, so kann entsprechend das teleskopierbare zweite Rohr derart auf Länge gebracht werden, dass sie insbesondere den letzten Pfosten am oberen Ende erreicht.
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Bei der vorgenannten Ausführung erfolgt bei den zwei verschiebbar gelagerten Rohren, einem Außenrohr und einem Innenrohr, die Feineinstellung der Druckstützen zur formschlüssigen Verspannung zwischen den Pfosten im Übergangsbereich zwischen den zwei gelagerten Rohren mittels einer Feststelleinrichtung. Die Feststelleinrichtung befindet sich hierbei an einem Außenrohrende, in das das Innenrohr eingeschoben wird. Um die beiden Rohre wirksam gegeneinander zu verbinden, ist am Außenrohrende ein Außengewinde mit einer Feststellmutter vorgesehen, wobei hier ein Außengewindebereich des Außengewindes von gegenüberliegend angeordneten Langlochschlitzen durchsetzt ist. Zur Übertragung der Druckkraft wird durch die Langlochschlitze sowie durch Öffnungen am Innenrohr ein Durchsteckknebel eingesteckt. Um die erstellte Verbindung nun unter Spannung zu setzen, ist unterhalb des Durchsteckknebels die Feststellmutter angeordnet, mittels der die Verspannung zwischen den Pfosten erreicht wird.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die Druckstütze aus einem Hauptrohr bestehen, in welchem ein Mittelrohr und ein Endrohr verschiebbar gelagert sind. Hierbei erfolgt an dem Hauptrohr eine Grobeinstellung des Mittelrohres, wobei an dem im Mittelrohr gelagerten Endrohr eine Feineinstellung der Druckstütze in der Länge erfolgt. Es versteht sich, dass zunächst das Hauptrohr an der vorletzten Pfostenstange unten angeschlagen wird, wobei dann in Ausrichtung der Druckstütze in die Diagonale das Mittelrohr herausgezogen wird, sodass hier der Mittelbereich entsprechend abgedeckt wird, wobei dann in der Endstellung das Endrohr herausgeschoben wird, welches mit seinem Ende an dem oberen Pfostenende angeschlagen wird, sodass exakt eine Diagonalverbindung zwischen den beiden Pfosten vom unteren zum oberen Ende erreicht wird.
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In Weiterbildung sind zur Einstellung der Druckstütze an dem Haupt-, Mittel- und Endrohr durchschlägige Bohrungen vorgesehen, durch die Schrauben mit selbstsichernden Muttern anbringbar sind. Aufgrund dieser Ausbildung wird eine sichere und formstabile Halterung der teleskopierbaren Rohre zueinander bereitgestellt, die hier insbesondere den Druck aufnehmenden Formschluss herstellen.
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Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung kann die Druckstütze auch aus einem Hauptrohr bestehen, wobei in dessen offenen Rohrenden je ein Innenrohr verschiebbar gelagert ist. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, dass beidseits des Hauptrohres unterschiedliche Längen abgegriffen und eingestellt werden können. Hierzu ist an den Rohrenden des Hauptrohres die jeweilige variierbare Teleskoplänge der Innenrohre mittels Splinten oder Bolzen absteckbar ausgebildet ist.
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Es versteht sich von selbst, dass für alle beschriebenen Ausführungsformen auch eine Feststelleinrichtung verwendbar ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist jeweils an dem freien Ende des Haupt- und des Endrohres ein Anschlussbauteil befestigt, welches mit Rohrschellen verbindbar ist, die an den Pfosten angebracht werden.
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In Weiterbildung weist die Teleskopstange einen Verstellbereich von ca. 4,5 m bis 7,5 m auf. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Teleskopstange aus feuerverzinkten Stahlrohren hergestellt ist.
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Ausführungsbeispiele
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den 1 bis 5 dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- 1: Einen Ausschnitt in der Perspektive einer Gebäudebaustelle, wobei hier insbesondere auf der angedeuteten Flachdachebene die erfindungsgemäße Absturzsicherung im Endbereich erkennbar ist,
- 2: eine erste Ausführungsform im teleskopierten Zustand der erfindungsgemäßen Druckstütze mit zwei Rohren in Seitenansicht,
- 3: eine weitere Ausführungsform im teleskopierten Zustand der erfindungsgemäßen Druckstütze mit drei Rohen in Seitenansicht,
- 4: eine weitere Ausführungsform im teleskopierten Zustand der erfindungsgemäßen Druckstütze mit Feststelleinrichtung gemäß der 2 mit zwei Rohren ebenfalls in Seitenansicht und
- 5: eine weitere Ausführungsform im teleskopierten Zustand der erfindungsgemäßen Druckstütze gemäß der 2 mit zwei telekopierbaren Rohren ebenfalls in Seitenansicht.
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Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung 1 nach Art eines Geländers 2 für eine Etage oder eine Flachdachebene 3, wie diese insbesondere in der 1 dargestellt ist. Die Absturzsicherung 1 wird hierbei bei Gebäudebaustellen verwendet, wobei diese insbesondere zur Sicherung der auf der Flachdachebene 3 arbeitenden Personen vorgesehen wird.
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Die Absturzsicherung 1 umfasst hierbei Abschnitte mit in Abständen vertikal angeordneten Pfosten 4, zwischen denen horizontal angeordnete Gurte oder Seile 5 gespannt sind. Wie insbesondere aus der 1 erkennbar, ist jeweils in dem Endfeld 6 eines Gebäudeseitenabschnitts des Geländers 2 zwischen zwei Pfosten 4 eine druckaufnehmende Druckstütze 7 diagonal angeordnet. Diese Druckstütze 7 hat insbesondere die Aufgabe, im Endbereich den letzten Pfosten 4 derart abzustützen, dass dieser den notwendigen Zug der gespannten Gurte 5 aufnehmen kann, damit die Absperr- und Pfostenelemente so stabil sind, dass sie zumindest das Gewicht einer Person aufnehmen können und den Anforderungen der Norm entsprechen.
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Wie insbesondere aus der Zusammenschau der 1, 2 und 3 ersichtlich, ist hierbei die Druckstütze 7 in ihrer Länge variierbar ausgelegt, wie dies insbesondere aus der 2 erkennbar ist. Die Druckstütze 7 ist hierbei als Teleskopstange ausgebildet, wobei die Druckstütze 7 in einer ersten Ausführungsform aus wenigstens zwei verschiebbar gelagerten Rohren 8, 9 besteht, die von einem Außenrohr 8 und einem Innenrohr 9 gebildet sind. Gemäß einer zweiten Ausführungsform besteht die Druckstütze 7 aus einem Hauptrohr 24, in welchem ein Mittelrohr 25 und ein Endrohr 10 verschiebbar gelagert sind. Diese beschriebene Ausführungsform wird insbesondere in der 3 näher gezeigt. Die Druckstütze 7 ist hierbei derart ausgelegt, dass an dem Hauptrohr 24 eine sog. Grobeinstellung des Mittelrohres 25 vorgenommen werden kann, wobei an dem in dem Mittelrohr 25 gelagerten Endrohr 10 die sog. Feineinstellung der Druckstütze 7 in der Länge erfolgt.
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Es versteht sich daher von selbst, dass, wenn man das Hauptrohr 24, dargestellt in der 3, mit einem Anschlag 28 am unteren Bereich des vorletzten Pfostens 4 festlegt, eine entsprechende Verschwenkung nach oben erfolgt, sodass zur Ausrichtung der exakten Diagonalen dann das Mittelrohr 25 entsprechend herausgezogen wird, wobei - wenn das Mittelrohr 25 hier hinsichtlich eines Anschlags 29 im oberen Bereich am letzten Pfosten 4 nicht reicht - noch entsprechend das Endrohr 10 herausgezogen werden kann, um so exakt die Diagonale zwischen den beiden das Endfeld eingrenzenden Pfosten 4 im unteren Bereich und im oberen Bereich zu erstellen.
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Zur Einstellung und Festsetzung der Druckstütze 7 an dem Hauptrohr 24, Mittelrohr 25 und Endrohr 10 sind durchschlägige Bohrungen 11 an den Rohren 24, 25, 10 vorgesehen. In die Bohrungen 11 werden zur Festsetzung nicht näher dargestellte Schrauben mit selbst sichernden Muttern eingebracht.
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Wie insbesondere aus den 2 und 3 zu erkennen, ist jeweils an den freien Enden der Druckstütze 7 jeweils ein Anschlussbauteil 12 befestigt, an dem entsprechende Schellen, ebenfalls nicht näher dargestellt, befestigt werden können. Die Schellen umgreifen dann im angesetzten Zustand der Druckstütze 7 die Pfosten 4. Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, dass eine feste Anbindung der Druckstütze 7 zwischen den Pfosten 4 hergestellt werden kann.
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In der 4 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckstütze 7 dargestellt, die, wie in der 2 gezeigt, mit zwei Rohren 8, 9 ausgestattet ist. Bei der dargestellten Ausführung erfolgt bei den zwei verschiebbar gelagerten Rohren 8, 9, einem Außenrohr 8 und einem Innenrohr 9, die Feineinstellung der Druckstütze 7 zur formschlüssigen Verspannung zwischen den Pfosten 4 im Übergangsbereich zwischen den zwei gelagerten Rohren 8, 9 mittels einer Feststelleinrichtung 13. Die Feststelleinrichtung 13 befindet sich hierbei an einem Außenrohrende 14 des Außenrohres 8, in das das Innenrohr 9 eingeschoben wird. Um die beiden Rohre 8, 9 wirksam gegeneinander zu verbinden, ist am Außenrohrende 14 ein Außengewinde 15 mit einer Feststellmutter 16 vorgesehen, wobei ein Außengewindebereich des Außengewindes 15 von gegenüberliegend angeordneten Langlochschlitzen 17 durchsetzt ist. Zur Übertragung der Druckkraft wird durch die Langlochschlitze 17 sowie durch Öffnungen 27 am Innenrohr 9 ein Durchsteckknebel 18 eingesteckt. Um die erstellte Verbindung nun unter Spannung zu setzen ist unterhalb des Durchsteckknebels 18 die Feststellmutter 16 angeordnet, mittels der die Verspannung zwischen den Pfosten 4 erreicht wird.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung, dargestellt in der 5 kann die Druckstütze 7 auch ein Hauptrohr 26 umfassen, wobei in dessen offenen Rohrenden 19, 20 je ein Innenrohr 21, 22 verschiebbar gelagert ist. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, dass beidseits des Hauptrohres 26 unterschiedliche Längen abgegriffen und eingestellt werden können. Hierzu ist an den Rohrenden 19, 20 des Hauptrohres 26 die jeweilige variierbare Teleskoplänge der Innenrohre 21, 22 mittels Splinte oder Bolzen 23 absteckbar ausgebildet.
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Für alle beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen ist auch eine Feststelleinrichtung 13 verwendbar.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist hierbei die Druckstütze 7 einen Verstellbereich von ca. 4,5 m bis 7,5 m auf, wobei die Druckstütze 7 aus feuerverzinkten Stahlrohren hergestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Absturzsicherung
- 2
- Geländer
- 3
- Flachdachebene
- 4
- Pfosten
- 5
- Gurte
- 6
- Endfeld
- 7
- Druckstütze
- 8
- Außenrohr
- 9
- Innenrohr
- 10
- Endrohr
- 11
- Bohrungen
- 12
- Anschlussbauteil
- 13
- Feststelleinrichtung
- 14
- Außenrohrende
- 15
- Außengewinde
- 16
- Feststellmutter
- 17
- Langlochschlitze
- 18
- Durchsteckknebel
- 19
- Rohrende
- 20
- Rohrende
- 21
- Innenrohr
- 22
- Innenrohr
- 23
- Bolzen
- 24
- Hauptrohr
- 25
- Mittelrohr
- 26
- Hauptrohr
- 27
- Öffnung
- 28
- Anschlag
- 29
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3880405 A [0003]
- US 4015827 A [0003]