-
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Sitzneigungsverstellvorrichtung, mit einem ersten Basiselement, einem ersten Sitzrahmenelement und einem ersten Aktuatorelement, wobei das Aktuatorelement einen mit dem Basiselement über ein unteres Gelenk verbundenen und zu dem Basiselement beweglich angeordneten unteren Gelenkarm, einen mit dem unteren Gelenkarm über ein mittleres Gelenk verbundenen und zu dem unteren Gelenkarm beweglich angeordneten oberen Gelenkarm, wobei der obere Gelenkarm über ein oberes Gelenk mit dem Sitzrahmenelement verbunden und beweglich angeordnet ist, und einem Neigungsverstellbeschlag mit einem ersten und einem zweiten Beschlagteil aufweist.
-
Stand der Technik
-
Kraftfahrzeugsitze verfügen häufig über eine Neigungsverstellung des Sitzkissens, mit der ein Nutzer den Neigungswinkel des Sitzkissens verstellen kann. Dazu wird die Vorderseite des Sitzkissens angehoben bzw. abgesenkt. Diese Neigungsverstellung kann auch mit einer Sitzhöhenverstellung gekoppelt sein, wobei die Vorder- und Rückseite des Sitzkissens in der Höhe verstellt werden können.
-
Kraftfahrzeugsitze, die z.B. in Fahrzeugen für Personentransport (z.B. Busse, Bahnen, etc.) eingesetzt werden, weisen häufig ein Gurtsystem auf, das in den Kraftfahrzeugsitz integriert ist. Ein derartiger Kraftfahrzeugsitz ist insbesondere im Fall eines Frontalaufpralls im vorderen Bereich der Neigungsverstellung starken Kräften ausgesetzt. Zusätzlich ist ein großer Verstellweg des Neigungswinkels erwünscht, um dem Insassen eine entspannte Sitzposition zu ermöglichen. Nicht zuletzt weisen derartige Kraftfahrzeugsitze eine geringe Breite auf, die Neigungsverstellung muss daher kompakte Dimensionen aufweisen.
-
Die Schrift
US 2003 0178875 A1 zeigt eine Neigungsverstellung, die an einer Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet ist. Die Neigungsverstellung umfasst einen Antriebsmechanismus, der an einem Grundplattenabschnitt eines Sitzkissens angebracht ist, um einen Kissenrahmen so anzutreiben, dass er in vertikaler Richtung relativ zu dem Grundplattenabschnitt beweglich ist. Der Antriebsmechanismus umfasst eine Welle mit einem ersten axialen Abschnitt und einem zweiten axialen Abschnitt, der auf dem ersten axialen Abschnitt positioniert ist und exzentrisch relativ zu dem ersten axialen Abschnitt gedreht wird, ein erstes Innenzahnrad, ein zweites Innenzahnrad und ein Ritzel, das auf dem zweiten axialen Abschnitt montiert ist. Die Anzahl der Zähne des ersten Innenzahnrades ist mindestens um eins kleiner als die Anzahl der Zähne des zweiten Innenzahnrades. Diese Neigungsverstellung wirkt nur auf eine Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes, die Neigungsverstellung muss daher groß dimensioniert sein, um die beim Frontalaufprall wirkenden starken Kräfte aufzufangen.
-
Die Patentschrift
EP 162 6879 A1 offenbart eine Sitzhöhenverstellung für einen Kraftfahrzeugsitz, dessen scheibenförmige, gegeneinander verdrehbare Beschlagteile einen entlang des Umfangs angeordneten Kupplungsring axial halten, und einen Strukturteil, an dem der Beschlag zu befestigen ist. Der Kupplungsring ist so ausgebildet, dass er in das Strukturteil integriert werden kann. Diese Sitzhöhenverstellung wirkt ebenfalls nur an einer Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes und muss daher entsprechend groß dimensioniert sein.
-
EP 166 3702 A2 zeigt einen Mechanismus zur Einstellung der Winkelposition für eine Neigungsvorrichtung zum Einstellen eines Neigungswinkels einer Sitzlehne oder für eine vertikale Vorrichtung zum Einstellen einer Höhe eines Sitzkissens. Der Mechanismus zur Einstellung der Winkelposition ist in einem vorderen Endabschnitt des Rahmens des Sitzkissens montiert und mit einem Sitzschlitten durch einen Verbindungsmechanismus verbunden, dass das Sitzkissen um eine Drehwelle, die einen hinteren Endabschnitt des Rahmens mit dem Sitzschlitten verbindet, durch Drehen des Betätigungsgriffs gedreht wird, und dass somit die Höhe des Sitzkissens beliebig eingestellt werden kann. Diese Neigungsverstellung wirkt ebenfalls nur an einer Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes.
-
Die Patentschrift
WO 2015 32639 A1 offenbart einen Kraftfahrzeugsitz, dessen Neigungsverstellung ein Verzahnungsteil und eine Antriebsvorrichtung, die über ein Anbtriebsritzel mit dem Verzahnungsteil zum Verschwenken des Schwenkteils relativ zu dem Sitzseitenteil in Eingriff steht. Das Verzahnungsteil kann hierbei an dem Sitzseitenteil oder dem Schwenkteil angeordnet sein, während die Antriebsvorrichtung an dem jeweils anderen Bauteil, also an dem Schwenkteil oder dem Sitzseitenteil, angeordnet ist, um durch Bewegen des Abtriebsritzels eine Relativbewegung zwischen dem Schwenkteil und dem Sitzseitenteil zu bewirken. Die Antriebseinrichtung ist einstückig im Sitzseitenteil und Schwenkteil eingeformt. Diese Sitzhöhenverstellung wirkt ebenfalls nur an einer Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes und muss daher entsprechend groß dimensioniert sein.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Sitzneigungsverstellung bereitzustellen, die die starken Kräfte insbesondere während eines Frontalaufpralls kompensieren kann und damit eine Verletzungsgefahr für einen Insassen verringert. Es ist ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Sitzneigungsverstellung bereitzustellen, die einen großen Verstellbereich aufweist, einen geringen Platzbedarf aufweist sowie kostengünstig herstellbar ist. Es ist ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Sitzneigungsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes bereitzustellen, mit dem die starken Kräfte insbesondere während eines Frontalaufpralls kompensiert werden, mit dem ein großer Verstellbereich des Sitzkissens realisiert wird und das einen geringen Platzbedarf aufweist.
-
Die Aufgabe wird mittels des Kraftfahrzeugsitzes gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
-
Der Kraftfahrzeugsitz mit einer Sitzneigungsverstellvorrichtung gemäß der Erfindung weist ein Basiselement sowie ein Sitzrahmenelement auf. Das Basiselement ist an der Längsverstellung des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet, das Sitzrahmenelement am Sitzrahmen, das das Sitzkissen aufnimmt. Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz weist außerdem ein erstes Aktuatorelement auf. Das erste Aktuatorelement weist einen mit dem Basiselement über ein unteres Gelenk verbundenen und zu dem Basiselement beweglich angeordneten unteren Gelenkarm auf. Weiterhin weist das erste Aktuatorelement einen mit dem unteren Gelenkarm über ein mittleres Gelenk verbundenen und zu dem unteren Gelenkarm beweglich angeordneten oberen Gelenkarm auf. Der obere Gelenkarm ist über ein oberes Gelenk mit dem Sitzrahmenelement verbunden und beweglich angeordnet. Das erste Aktuatorelement weist außerdem einen Neigungsverstellbeschlag mit einem ersten und einem zweiten Beschlagteil auf.
-
Erfindungsgemäß ist der Neigungsverstellbeschlag an einem der Gelenke angeordnet. Bei Ausführung einer Rotationsbewegung des ersten Beschlagteils wird das zweite Beschlagteil angetrieben und führt ebenfalls eine Rotationsbewegung aus. Dadurch werden unterer und oberer Gelenkarm derart zueinander verschwenkt, dass sich der Winkel zwischen unterem und oberem Gelenkarm ändert und so das Sitzrahmenelement anhebt bzw. absenkt.
-
In einer weiteren Gestaltung der Erfindung ist das obere Gelenk an der Vorderseite des Sitzrahmenelements angeordnet. Das Sitzrahmenelement wird also in seinem vorderen Bereich um eine Drehachse, die im hinteren Bereich des Sitzrahmenelements angeordnet ist, angehoben bzw. abgesenkt.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Neigungsverstellbeschlag am unteren Gelenk angeordnet. Bei Ausführung einer Rotationsbewegung des Neigungsverstellbeschlages wird das untere Gelenk verschwenkt. Dadurch werden unterer und oberer Gelenkarm derart zueinander verschwenkt, dass sich der Winkel zwischen unterem und oberem Gelenkarm ändert und so das Sitzrahmenelement anhebt bzw. absenkt.
-
In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist die Sitzneigungsverstellvorrichtung einen Motor auf. Der Neigungsverstellbeschlag ist durch den Motor antreibbar. Die Verstellung der Sitzneigung ist daher motorisch möglich, was den Komfort für einen Nutzer erhöht.
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Motor ein Getriebemotor. Das Getriebe ist üblicherweise ein Untersetzungsgetriebe, mittels dem die Rotationsbewegung des durch den Motor angetriebenen Neigungsverstellbeschlags gesenkt wird. Zusätzlich wird das Drehmoment auf den Neigungsverstellbeschlag erhöht.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Motor an dem Basiselement angeordnet. Bei Ausführung einer Bewegung zur Sitzneigungsverstellung wird der Motor nicht verschwenkt sondern verbleibt während der Verstellung in gleicher Höhe.
-
In einer vorteilhaften Gestaltung der Erfindung ist der Neigungsverstellbeschlag im Kraftfluss einer Kraft angeordnet, die bei einem (Frontal-) Aufprall auf den Kraftfahrzeugsitz wirkt. Dadurch wird die Resistenz des Kraftfahrzeugsitzes gegenüber den starken auftretenden Kräften deutlich erhöht, indem der Neigungsverstellbeschlag als Mittel zur Kompensation fungiert. Die Verletzungsgefahr für einen Insassen wird vermindert.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Sitzneigungsverstellvorrichtung ein zweites Aktuatorelement auf. Die auf den Kraftfahrzeugsitz während eines Frontalaufpralls wirkenden starken Kräfte werden somit vorteilhafterweise auf zwei Aktuatorelemente verteilt.
-
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist das erste Aktuatorelement auf der rechten und das zweite Aktuatorelement auf der linken Sitzseite angeordnet. Das zweite Aktuatorelement ist auf der Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet, die der Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes gegenüber liegt, an der das erste Aktuatorelement angeordnet ist. Erstes und zweites Aktuatorelement sind also an gegenüber liegenden Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet, bevorzugt im vorderen Bereich des Kraftfahrzeugsitzes. Die auf den Kraftfahrzeugsitz während eines Frontalaufpralls wirkenden starken Kräfte werden somit vorteilhafterweise auf zwei gegenüber liegende Aktuatorelemente verteilt.
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind der Neigungsverstellbeschlag des ersten Aktuatorelements und der Neigungsverstellbeschlag des zweiten Aktuatorelements über eine Welle miteinander verbunden. Der Motor treibt die beiden Aktuatorelemente mit gleicher Geschwindigkeit an, die gegenüber liegenden vorderen Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes werden mit gleicher Geschwindigkeit verschwenkt.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung weisen die beiden Aktuatorelemente jeweils einen separaten Motor auf, der jeweils ein Aktuatorelement antreibt. Dadurch kann z.B. die Möglichkeit geschaffen werden, die beiden Längsseiten des Sitzkissens in unterschiedliche Stellungen zu verschwenken.
-
In einer weiteren Gestaltung der Erfindung ist das erste Beschlagteil mit dem zweiten Beschlagteil schwenkbar verbunden. Bei Antrieb des ersten Beschlagteils wird das zweite Beschlagteil ebenfalls geschwenkt.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung weist das erste Beschlagteil eine Außenverzahnung und das zweite Beschlagteil eine Innenverzahnung auf. Dabei weist die Innenverzahnung des ersten Beschlagteils mindestens einen Zahn mehr als die Außenverzahnung des zweiten Beschlagteils auf.
-
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist das erste Beschlagteil an einem Gelenkarm oder am Basiselement oder am Sitzrahmen und das zweite Beschlagteil an einem anderen Gelenkarm als das erste Beschlagteil befestigt. Das erste Beschlagteil treibt bei Ausführung einer Verstellbewegung der Sitzkissenneigung das zweite Beschlagteil an und schwenkt so den mit dem zweiten Beschlagteil befestigten Gelenkarm.
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das erste Beschlagteil am unteren Gelenkarm und das zweite Beschlagteil am Basiselement befestigt. Das erste Beschlagteil treibt bei Ausführung einer Verstellbewegung der Sitzkissenneigung das zweite Beschlagteil an und schwenkt so den mit dem zweiten Beschlagteil befestigten unteren Gelenkarm.
-
Die Aufgabe wird weiterhin durch das Verfahren zur Sitzneigungsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes gelöst.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sitzneigungsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes erfolgt über eine Betätigung eines Neigungsverstellbeschlages, der an einem Gelenk angeordnet ist.
-
Das Verfahren zur Sitzneigungsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes erfolgt über eine Rotationsbewegung des ersten Beschlagteils, das mit einem zweiten Beschlagteil in Eingriff steht. Das zweite Beschlagteil führt ebenfalls eine Rotationsbewegung aus. Beide Beschlagteile sind Bauelemente eines Neigungsverstellbeschlags des Kraftfahrzeugsitzes. Der Kraftfahrzeugsitz weist außerdem ein Basiselement sowie ein Sitzrahmenelement auf. Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz weist zusätzlich ein erstes Aktuatorelement auf. Das erste Aktuatorelement weist einen mit dem Basiselement über ein unteres Gelenk verbundenen und zu dem Basiselement beweglich angeordneten unteren Gelenkarm auf. Weiterhin weist das erste Aktuatorelement einen mit dem unteren Gelenkarm über ein mittleres Gelenk verbundenen und zu dem unteren Gelenkarm beweglich angeordneten oberen Gelenkarm auf. Erfindungsgemäß ist der Neigungsverstellbeschlag an einem der Gelenke angeordnet. Bei Ausführung einer Rotationsbewegung des ersten Beschlagteils wird das zweite Beschlagteil angetrieben und führt ebenfalls eine Rotationsbewegung aus. Dadurch werden unterer und oberer Gelenkarm derart zueinander verschwenkt, dass sich der Winkel zwischen unterem und oberem Gelenkarm ändert und so das Sitzrahmenelement anhebt bzw. absenkt.
-
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist das erste Beschlagteil an einem Gelenkarm oder am Basiselement oder am Sitzrahmen und das zweite Beschlagteil an einem anderen Gelenkarm als das erste Beschlagteil befestigt. Das erste Beschlagteil treibt bei Ausführung einer Verstellbewegung der Sitzkissenneigung das zweite Beschlagteil an und schwenkt so den mit dem zweiten Beschlagteil befestigten Gelenkarm.
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das erste Beschlagteil am unteren Gelenkarm und das zweite Beschlagteil am Basiselement befestigt. Das erste Beschlagteil treibt bei Ausführung einer Verstellbewegung der Sitzkissenneigung das zweite Beschlagteil an und schwenkt so den mit dem zweiten Beschlagteil befestigten unteren Gelenkarm.
-
In einer vorteilhaften Gestaltung der Erfindung werden bei einem (Frontal-) Crash der Kraftfluss der auf den Kraftfahrzeugsitz wirkenden Kräfte über den Neigungsverstellbeschlag geleitet. Dadurch wird die Resistenz des Kraftfahrzeugsitzes gegenüber den starken auftretenden Kräften deutlich erhöht, indem der Neigungsverstellbeschlag als Mittel zur Kompensation fungiert. Die Verletzungsgefahr für einen Insassen wird vermindert.
-
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes mit der ebenfalls erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verstellung der Sitzneigung sind in den Zeichnungen schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
Es zeigen:
- 1 a: Seitenansicht der rechten Seite der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung mit Sitzneigung in minimaler Position
- 1 b: Seitenansicht der linken Seite der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung mit Sitzneigung in minimaler Position
- 1 c: Draufsicht der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung mit Sitzneigung in minimaler Position
- 2: Seitenansicht der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung mit Sitzneigung in maximaler Position
- 3: Explosionsansicht der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung
- 4 a: Perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung
- 4 b: Vorderansicht der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung 10, wobei die Sitzneigung in minimaler Position verstellt ist. Der Kraftfahrzeugsitz 1 weist einen Sitzrahmen 7 für ein Sitzkissen 6 sowie eine Rückenlehne 5 auf, die am Sitzrahmen 7 schwenkbar gelagert ist. Die Sitzlängsverstellung 2 weist eine Oberschiene 3 und eine Unterschiene 4 auf 1 c). Der Kraftfahrzeugsitz 1 ist fest mit der Oberschiene 3 verbunden, die ihrerseits in der Unterschiene 4 in Längsrichtung verstellbar geführt ist. Das untere Gelenk 17.1, 17.2 ist mit dem unteren Gelenkarm 15.1, 15.2 verbunden. Der untere Gelenkarm 15.1, 15.2 ist mit dem oberen Gelenkarm 16.1, 16.2 durch das mittlere Gelenk 18.1, 18.2 über eine Gelenkstange 20 schwenkbar verbunden (1 c). Der obere Gelenkarm 16.1, 16.2 ist mit dem Sitzrahmenelement 11 durch das obere Gelenk 19.1, 19.2 schwenkbar verbunden.
-
In der in dieser Abbildung gezeigten minimalen Position der Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 ist der untere Gelenkarm 15.1, 15.2 nahezu horizontal ausgerichtet, unterer 15.1, 15.2 und oberer Gelenkarm 16.1, 16.2 weisen einen Winkel kleiner 90° zueinander auf. Zur Verstellung der Neigung des Sitzrahmens 7 um die Drehachse D weist der Kraftfahrzeugsitz 1 die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 auf. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 ist an der Vorderseite des Kraftfahrzeugsitzes 1 angeordnet (1 a, b).
-
Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 weist das Basiselement 12 auf, das fest an der Oberschiene 3 angeordnet ist, sowie auf den beiden Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes 1 jeweils einen Neigungsverstellbeschlag 24, 25. Der Antrieb der Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 erfolgt über einen Getriebemotor 30. Der Verstellmotor 30 ist ein Elektromotor, der reversibel ausgeführt ist, d.h. die Drehrichtung des Elektromotors 30 ist umkehrbar, um durch Erzeugen einer Kraft die Verstellung des Sitzrahmens 7 in zwei Richtungen (nach oben, nach unten) anzutreiben. An dem Basiselement 12 ist der Motor 30 befestigt und mit dem ersten Aktuatorelement 13 verbunden.
-
Der erste Neigungsverstellbeschlag 24 weist das erste Aktuatorelement 13 (1 a) auf. Das erste Aktuatorelement 13 weist ein erstes Beschlagteil 13.1 (Zahnrad mit Außenverzahnung) auf, das mit dem Motor fest verbunden ist. Das zweite Beschlagteil 13.2 (Zahnrad mit Innenverzahnung) ist in der Drehachse des unteren Gelenks 17.1 verbunden und steht mit dem ersten Beschlagteil 13.1 in Eingriff. Der zweite Neigungsverstellbeschlag 25 (1 b) weist das zweite Aktuatorelement 14 auf. Das zweite Aktuatorelement 14 (1 b) ist spiegelverkehrt zum ersten Aktuatorelement 13 aufgebaut und weist ebenfalls ein erstes Beschlagteil 14.1 (Zahnrad mit Außenverzahnung) auf. Das zweite Beschlagteil 14.2 (Zahnrad mit Innenverzahnung) ist in der Drehachse des unteren Gelenks 17.2 angeordnet und steht mit dem ersten Beschlagteil 14.1 in Eingriff. Die Aktuatorelemente 13, 14 selbst sind spiegelbildlich an gegenüber liegenden Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes 1 angeordnet (1 c) und spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut. Die beiden Aktuatorelemente 13, 14 sind über die Welle 40 in der Drehachse der unteren Gelenke 17.1, 17.2 miteinander verbunden.
-
Zur Verstellung der Sitzneigung wird der Motor 30 in Betrieb genommen, der das erste Beschlagteil 13.1 des ersten Aktuatorelements 13. und über die Welle 40 das erste Beschlagteil 14.1 des zweiten Aktuatorelements 14 mit gleicher Geschwindigkeit antreibt. Dadurch werden die zweiten Beschlagteile 13.2, 14.2 in Drehbewegung versetzt und schwenken um die unteren Gelenke 17.1, 17.2 die unteren Gelenkarme15.1, 15.2 (s. 2). Die untere Gelenkarme 15.1, 15.2 schwenken die oberen Gelenkarme 16.1, 16.2, die mit den unteren Gelenkarmen 15.1, 15.2 durch die mittleren Gelenke 18.1, 18.2 über eine Gelenkstange 20 schwenkbar verbunden sind. Der Winkel unterer Gelenkarm 15.1, 15.2 - oberer Gelenkarm 16.1, 16.2 wird vergrößert, der Sitzrahmen 7 schwenkt um die Drehachse D.
-
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung 10, wobei Sitzneigung in maximaler Position verstellt ist, zeigt 2. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 ist die in der vorherigen Abbildung (s. 1 a) beschriebene. Der erste Neigungsverstellbeschlag 24 weist das erste Aktuatorelement 13 auf. Das erste Aktuatorelement 13 weist ein erstes Beschlagteil 13.1 auf, das mit dem Motor fest verbunden ist. Das zweite Beschlagteil 13.2 ist in der Drehachse des unteren Gelenks 17.1 verbunden und steht mit dem ersten Beschlagteil 13.1 in Eingriff. Der untere Gelenkarm 15.1, 15.2 ist nahezu senkrecht ausgerichtet, unterer 15.1, 15.2 und oberer Gelenkarm 16.1, 16.2 weisen einen Winkel größer 90° zueinander auf.
-
3 zeigt eine Explosionsansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung 10. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 ist an der Vorderseite des Kraftfahrzeugsitzes 1 angeordnet. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 weist die Basiselemente 12 auf, die fest an den Oberschienen 3 einer Sitzlängsverstellung 2 (nicht dargestellt) angeordnet sind. Über untere Gelenke 17.1, 17.2 sind die Basiselemente 12 mit den unteren Gelenkarmen 15.1, 15.2 verbunden. Die unteren Gelenkarme 15.1, 15.2 sind mit oberen Gelenkarmen 16.1, 16.2 durch mittlere Gelenke 18.1, 18.2 über eine Gelenkstange 20 schwenkbar verbunden. Auf den beiden Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes 1 ist jeweils ein Neigungsverstellbeschlag (24, 25 angeordnet.
-
Der Antrieb der Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 erfolgt über einen Getriebemotor 30, der am ersten Neigungsverstellbeschlag 24 angeordnet ist.
-
Der erste Neigungsverstellbeschlag 24 weist das erste Aktuatorelement 13 auf. Das erste Aktuatorelement 13 weist ein erstes Beschlagteil 13.1 auf, das mit dem Motor fest verbunden ist. Das zweite Beschlagteil 13.2 ist in der Drehachse des unteren Gelenks 17.1 verbunden und steht mit dem ersten Beschlagteil 13.1 in Eingriff. Der zweite Neigungsverstellbeschlag 25 weist das zweite Aktuatorelement 14 auf. Das zweite Aktuatorelement 14 ist spiegelverkehrt zum ersten Aktuatorelement 13 aufgebaut und weist ebenfalls ein erstes Beschlagteil 14.1 auf. Das zweite Beschlagteil 14.2 ist in der Drehachse des unteren Gelenks 17.2 angeordnet und steht mit dem ersten Beschlagteil 14.1 in Eingriff. Die Aktuatorelemente 13, 14 selbst sind spiegelbildlich an gegenüber liegenden Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes 1 angeordnet und spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut. Die beiden Aktuatorelemente 13, 14 sind über die Welle 40 in der Drehachse der unteren Gelenke 17.1, 17.2 miteinander verbunden. Alternativ kann auch der zweite Neigungsverstellbeschlag 25 einen Motor aufweisen, dann entfällt die Welle 40. Der Motor des zweiten Neigungsverstellbeschlags 25 treibt das erste Beschlagteil 14.1 an, analog zum Antrieb des ersten Beschlagteils 13.1 durch den Motor des ersten Neigungsverstellbeschlags 24.
-
Ein Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung 10, einsatzbereit montiert an einem Kraftfahrzeugsitz 1, zeigt 4. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 ist die in den vorherigen Abbildungen (s. 1 - 3) beschriebene. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 weist das Basiselement 12 auf, das fest an der Oberschiene 3 angeordnet ist, sowie auf den beiden Längsseiten des Kraftfahrzeugsitzes 1 jeweils einen Neigungsverstellbeschlag 24, 25 (4 a). Der Elektromotor 30 ist mit dem ersten Beschlagteil 13.1 des ersten Aktuatorelements 13, das in diesem Ausführungsbeispiel an der rechten Längsseite des Kraftfahrzeugsitzes 1 angeordnet ist (4 b), verbunden und treibt zur Verstellung der Sitzneigung das erste Beschlagteil 13.1 an. Über die Welle 40 wird das erste Beschlagteil 14.1 des zweiten Aktuatorelements 14 angetrieben. Die ersten Beschlagteile 13.1, 14.1 stehen mit den zweiten Beschlagteilen 13.2, 14.2 in Eingriff, wobei die zweiten Beschlagteile 13.2, 14.2 in der Drehachse der unteren Gelenke 17.1, 17.2 fest angeordnet sind. Die unteren Gelenkarme 15.1, 15.2 schwenken die oberen Gelenkarme 16.1, 16.2, die mit den unteren Gelenkarmen 15.1, 15.2 durch die mittleren Gelenke 18.1, 18.2 über eine Gelenkstange 20 schwenkbar verbunden sind. Der Winkel unterer Gelenkarm 15.1, 15.2 - oberer Gelenkarm 16.1, 16.2 wird vergrößert, der Sitzrahmen 7 schwenkt um seine Drehachse D. Die hier gezeigte Erfindung ermöglicht es, größeren Kräften insbesondere während eines Frontalaufpralls als bisher bekannte Sitzneigungsverstellvorrichtungen standzuhalten. Zusätzlich ist es aufgrund der geringen Abmessungen der erfindungsgemäßen Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 möglich, die Aktuatorelemente 13, 14 symmetrisch zu montieren, was eine gleichmäßige Kraftverteilung auf die Längsseiten während eines Unfalls hat. Gleichzeitig kann die erfindungsgemäße Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 aufgrund der geringen Abmessungen in Kraftfahrzeugsitzen implementiert werden, die über ein integriertes Gurtsystem verfügen. Die Sitzneigungsverstellvorrichtung 10 basiert auf standardisierten Antriebselementen, die geprüft und bekannt sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftfahrzeugsitz
- 2
- Sitzlängsverstellung
- 3
- Oberschiene
- 4
- Unterschiene
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Sitzkissen
- 7
- Sitzrahmen
- 10
- Sitzneigungsverstellvorrichtung
- 11
- Sitzrahmenelement
- 12
- Basiselement
- 13
- 1. Aktuatorelement
- 13.1
- 1. Beschlagteil des 1. Aktuatorelements
- 13.2
- 2. Beschlagteil des 1. Aktuatorelements
- 14
- 2. Aktuatorelement
- 14.1
- 1. Beschlagteil des 2. Aktuatorelements
- 14.2
- 2. Beschlagteil des 2. Aktuatorelements
- 15.1, 15.2
- Unterer Gelenkarm
- 16.1, 16.2
- Oberer Gelenkarm
- 17.1, 17.2
- Unteres Gelenk
- 18.1, 18.2
- Mittleres Gelenk
- 19.1, 19.2
- Oberes Gelenk
- 20
- Gelenkstange
- 24
- 1. Neigungsverstellbeschlag
- 25
- 2. Neigungsverstellbeschlag
- 30
- Motor
- 40
- Welle
- D
- Drehachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 20030178875 A1 [0004]
- EP 1626879 A1 [0005]
- EP 1663702 A2 [0006]
- WO 201532639 A1 [0007]