-
Die Erfindung betrifft eine Richtmaschine zum Richten eines Metallbands oder von flächigen Metallteilen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen für die Wartung einer solchen Richtmaschine.
-
Eine Richtmaschine der vorliegenden Art enthält eine Anzahl von oberen Richtwalzen, die in einem oberen Walzenstuhl gelagert sind, und eine Anzahl von unteren Richtwalzen, die in einem unteren Walzenstuhl gelagert sind. Die oberen und unteren Richtwalzen sind so angeordnet, dass sie in einem Arbeitsbereich zwischen einem Einlauf und einem Auslauf der Richtmaschine einen Richtspalt bilden, um von oben und von unten auf das zu richtende Metallband oder Metallteil einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung vom Einlauf zum Auslauf durch die Richtmaschine zu führen.
-
Richtmaschinen der vorliegenden Art dienen dazu, Spannungen und Unebenheiten in Metallbändern oder Metallteilen zu beseitigen. Die oberen und unteren Richtwalzen sind hierfür entlang des Richtspalts solcherart versetzt zueinander angeordnet, dass das zu richtende Material an den Richtwalzen alternierend nach oben und nach unten umgebogen wird. Das Biegen erfolgt so, dass das Material zumindest an den ersten Richtwalzen über seine Streckgrenze hinaus gebogen wird, so dass unerwünschte Biegungen sowie Spannungen im Material möglichst vollständig beseitigt werden. Üblicherweise wird das Material an der ersten Richtwalze der Richtmaschine stark plastifiziert. An jeder weiteren Richtwalze wird das Material etwas weniger gebogen, und an der letzten Richtwalze wird das Material nicht mehr plastifiziert, d.h. nur noch elastisch verformt.
-
In der metallverarbeitenden Industrie werden oft Metallbänder verwendet, die als sogenannte Coils angeliefert und von dort zur Produktion abgewickelt werden. Durch das Aufwickeln des Bandmaterials zu Coils, sowie durch eventuelle vorherige thermische Behandlungen und dergleichen mehr entstehen Unebenheiten und Spannungen im Bandmaterial, die für die Weiterverarbeitung ungünstig sind. Daher werden Metallbänder in der Regel nach ihrem Abwickeln vom Coil durch den Richtspalt einer Richtmaschine der vorliegenden Art geleitet, den sie eben und spannungsfrei verlassen. Entsprechendes gilt für flächige Metallteile, die von unerwünschten Biegungen und Spannungen befreit werden sollen.
-
Zur Wartung einer Richtmaschine ist es von Zeit zu Zeit notwendig, die Richtwalzen von außen zugänglich zu machen, beispielsweise um sie zu inspizieren, von Verunreinigungen zu befreien oder gegebenenfalls auch auszutauschen. Da die Richtwalzen nicht nur im oberen und unteren Walzenstuhl gelagert sind, sondern auch an eine Antriebsvorrichtung gekoppelt sein müssen, und zudem in aller Regel mehrere Stützrollenpaare für jede Richtwalze vorhanden sind, um die im Betrieb auf die Richtwalzen wirkenden Kräfte aufzunehmen und eine Durchbiegung der Richtwalzen zu verhindern, ist es sehr aufwändig und zeitraubend, den oberen und/oder unteren Walzenstuhl aus der Richtmaschine auszubauen und auseinanderzunehmen, um die Richtwalzen zum Zwecke der anstehenden Wartungsarbeiten, die auch in einer reinen Inspektion bestehen können, zugänglich zu machen. Hinzu kommt, dass große Richtmaschinen mit Richtwalzen versehen sind, die jeweils mehrere hundert kg wiegen können und daher nicht ohne Hilfsmittel handhabbar sind.
-
Um die Richtwalzen einer Richtmaschine der vorliegenden Art zugänglich machen zu können, ohne die Walzenstühle ausbauen zu müssen, ist es beispielsweise aus der
EP 2 190 603 B1 bekannt, die oberen Richtwalzen und die unteren Richtwalzen jeweils zusammen mit ihren Stützrollen und Stützrollenböcken auf einer oberen bzw. einer unteren Schieberplatte zu befestigen, mit der sie an einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und in diesen wieder eingefahren werden können. Zu diesem Zweck befinden sich gegenüber der Bedienseite der Richtmaschine, an einer Antriebsseite derselben, Kupplungselemente zum An- und Abkuppeln von Antriebswellen der Antriebsvorrichtung an und von den Richtwalzen. Die Richtwalzen dieser bekannten Richtmaschine sind hierzu in einer Wechselkassette auf der jeweiligen Schieberplatte befestigt, die sowohl zur Bedienseite als auch zur Antriebsseite der Richtmaschine hin mit Lagerleisten versehen ist, in denen die Richtwalzen gelagert und gehalten sind.
-
Dieses bekannte Konzept, Richtwalzen einer Richtmaschine der vorliegenden Art mittels Schieberplatten an der Bedienseite der Richtmaschine herausfahren zu können, führt zu einer erheblich vereinfachten Zugänglichkeit der Richtwalzen, da lediglich der Richtspalt etwas geöffnet, Sicherungseinrichtungen der Schieberplatten bzw. der Walzenstühle gelöst und die jeweilige Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine herausgezogen werden muss, um Zugang zu den Richtwalzen zu erhalten.
-
Vor allem bei Richtmaschinen mit Richtwalzen, die nicht mehr von Hand aus der Wechselkassette entnommen bzw. von der zughörigen Schieberplatte entfernt werden können, da sie ein entsprechendes Gewicht aufweisen, hat es sich allerdings herausgestellt, dass die Zugänglichkeit der oberen Richtwalzen eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Denn wenn die oberen Richtwalzen zusammen mit der oberen Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine herausgefahren werden, hängen die oberen Richtwalzen in ihren Lagern unterhalb der oberen Schieberplatte und können ohne zusätzliche Sicherung nicht von ihren Lagern gelöst werden. Auch das Entnehmend der oberen Richtwalzen ist erschwert, da sie wegen der sich darüber befindlichen Schieberplatte hierfür nicht ohne weiteres an einen Kran angehängt werden können, wie dies bei den unteren Richtwalzen, die naturgemäß über der unteren Schieberplatte liegen, der Fall ist.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Richtmaschine der eingangs genannten Art, in der zumindest eine untere Schieberplatte zum Ausfahren der unteren Richtwalzen vorhanden ist, sowie ein Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen für die Wartung einer Richtmaschine vorzuschlagen, wobei die vorgeschlagene Richtmaschine bzw. das Verfahren eine verbesserte Zugänglichkeit der oberen Richtwalzen gewährleistet.
-
Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Richtmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Bevorzugte Ausgestaltungen der Richtmaschine finden sich in den Ansprüchen 2 bis 10; vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 12 bis 14 niedergelegt.
-
Eine Richtmaschine der vorliegenden Erfindung umfasst demnach, wie zunächst an sich bekannt, eine Anzahl von oberen Richtwalzen, die in einem oberen Walzenstuhl gelagert sind, eine Anzahl von unteren Richtwalzen, die in einem unteren Walzenstuhl gelagert sind, wobei die oberen und unteren Richtwalzen so angeordnet sind, dass sie zwischen einem Einlauf und einem Auslauf der Richtmaschine in einem Arbeitsbereich einen Richtspalt bilden, um von oben und von unten auf das zu richtende Metallband oder Metallteil einzuwirken und dieses in einer Arbeitsrichtung vom Einlauf zum Auslauf durch die Richtmaschine zu führen, und umfasst weiterhin eine untere Schieberplatte, mit der die unteren Richtwalzen an einer Bedienseite der Richtmaschine quer zur Arbeitsrichtung aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und wieder eingefahren werden können. Eine obere Schieberplatte für die oberen Richtwalzen kann vorhanden sein; sie ist jedoch in vielen Fällen verzichtbar, da nach dem erfinderischen Konzept die oberen Richtwalzen zusammen mit den unteren Richtwalzen auf der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine herausgefahren werden können. Hierzu ist erfindungsgemäß ein Wechselprisma vorgesehen, das in den Richtspalt eingesetzt werden kann (in der Regel nachdem dieser aufgeweitet wurde) und das so ausgebildet ist, dass es dann bei einem Ausfahren der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich auf den unteren Richtwalzen aufliegt, während die oberen Richtwalzen auf dem Wechselprisma aufliegen.
-
Die untere Schieberplatte kann also wahlweise, wie an sich aus dem Stand der Technik bekannt, mit den unteren Richtwalzen aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und wieder in diesen eingefahren werden, oder aber gemäß der vorliegenden Erfindung, nach Einlegen des Wechselprismas in den Richtspalt, mit den unteren Richtwalzen, mit dem auf diesen aufliegenden Wechselprisma und mit den ihrerseits auf dem Wechselprisma aufliegenden oberen Richtwalzen aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und wieder eingefahren werden. Mit der zweiten Alternative eines Ausfahrens der unteren Schieberplatte werden die oberen Richtwalzen zugänglich gemacht, und zwar vorteilhafterweise solcherart, dass die oberen Richtwalzen, in der ausgefahrenen Stellung der unteren Schieberplatte, von oben, insbesondere auch für einen Kran, zugänglich sind. Es ist dann nicht, wie dies im Stand der Technik der Fall ist, eine obere Schieberplatte vorhanden, die die oberen Richtwalzen nach oben überdecken und einen direkten Zugang von oben verhindern würde.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zugänglichmachen von Richtwalzen für die Wartung einer Richtmaschine, die wie eben ausgeführt ausgestaltet ist, umfasst demnach das Anheben des oberen Walzenstuhls relativ zum unteren Walzenstuhl zum Aufweiten des Richtspalts (wobei es erfindungsgemäß nur auf die Relativbewegung ankommt, d.h. es könnte auch der untere Walzenstuhl abgesenkt werden), das Einlegen eines Wechselprismas in den aufgeweiteten Richtspalt, wobei das Wechselprisma vorzugsweise direkt, wahlweise aber auch indirekt auf die unteren Richtwalzen aufgelegt wird, das Lösen einer oberen Lagerleiste, in der die oberen Richtwalzen gelagert sind, vom oberen Walzenstuhl und das Ablegen der oberen Richtwalzen auf dem Wechselprisma (wobei dieser Verfahrensschritt zeitlich umgekehrt oder gleichzeitig durchgeführt werden kann), das Lösen einer unteren Lagerleiste, in der die unteren Richtwalzen gelagert sind, und/oder der unteren Schieberplatte vom unteren Walzenstuhl und das Herausziehen der unteren Schieberplatte mitsamt dem auf den unteren Richtwalzen aufliegenden Wechselprisma und den auf dem Wechselprisma aufliegenden oberen Richtwalzen aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine.
-
Die erfindungsgemäße Richtmaschine besitzt vorzugsweise, wie an sich bekannt, zumindest an der Bedienseite der Richtmaschine eine obere Lagerleiste, in der die oberen Richtwalzen gelagert sind, sowie eine untere Lagerleiste, in der die unteren Richtwalzen gelagert sind. Die oberen und unteren Lagerleiten sind direkt, oder vermittels einer Befestigung in einer Schieberplatte indirekt, lösbar im jeweiligen Walzenstuhl befestigt, um die unteren Richtwalzen, oder erfindungsgemäß wahlweise die unteren Richtwalzen zusammen mit den oberen Richtwalzen, mit der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine herausfahren zu können.
-
Die untere Schieberplatte der erfindungsgemäßen Richtmaschine kann untere Stützrollenblöcke mit darin gelagerten Stützrollen tragen, auf denen die unteren Richtwalzen aufliegen und von denen die unteren Richtwalzen im Betrieb der Richtmaschine gestützt werden. Die untere Lagerleiste für die unteren Richtwalzen ist dann direkt oder indirekt an der unteren Schieberplatte befestigt, so dass bei einem Ausziehen der unteren Schieberplatte sowohl die Stützrollenböcke mit den darin gelagerten Stützrollen als auch die unteren Richtwalzen zusammen mit der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren und wieder eingefahren werden. Es kann auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung zumindest eine Wechselkassette vorgesehen sein, in der insbesondere die unteren Richtwalzen sitzen und die mit der unteren Schieberplatte ausgefahren und eingefahren werden kann.
-
Vorzugsweise ist eine Mitnehmervorrichtung zum Koppeln der oberen Lagerleiste mit der unteren Lagerleiste vorhanden. Diese Mitnehmervorrichtung kann sicherstellen, dass die obere Lagerleiste mit den darin gelagerten oberen Richtwalzen zusammen mit der unteren Lagerleiste, den unteren Richtwalzen und der unteren Schieberplatte aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren wird. Diese Mitnehmervorrichtung kann an der unteren Lagerleiste und/oder am Wechselprisma befestigt sein; letzteres auch, um das Wechselprisma zusätzlich an die untere und obere Lagerleiste zu koppeln. Vorzugsweise dienen an der Mitnehmervorrichtung angebrachte, schwenkbare Klemmlaschen zum Befestigen der oberen Lagerleiste.
-
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Richtmaschine besteht im Vorhandensein einer Halteleiste zum Anbringen an der oberen Lagerleiste, wobei die Halteleiste mit Aufnahme für die oberen Richtwalzen versehen ist, in denen die oberen Richtwalzen zumindest in einen axialen Freiheitsgrad fixiert werden können. Um beim Einfahren der oberen Richtwalzen ein Wiedereinkuppeln in Kupplungselemente einer Antriebsvorrichtung zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn sich die Richtwalzen trotz ihrer axialen Fixierung in der Halteleiste um ihre Längsachse drehen können. Die Halteleiste stellt sicher, dass die oberen Richtwalzen zusammen mit der oberen Lagerleiste aus dem Arbeitsbereich der Richtmaschine ausgefahren werden und nicht etwa aus der Lagerleiste herausgezogen werden, da sie beispielsweise an ihrer gegenüberliegenden Stirnseite im Kupplungselement der Antriebsvorrichtung steckenbleiben. Darüber hinaus werden die Lager der oberen Richtwalzen in der oberen Lagerleiste durch die Halteleiste beim Ausfahren entlastet, da die Halteleiste einen Kraftfluss von der unteren Schieberplatte über die untere Lagerleiste, die Mitnehmervorrichtung und die obere Lagerleiste in die oberen Richtwalzen sicherstellt, wenn die untere Schieberplatte herausgezogen wird.
-
Das erfindungsgemäß vorhandene Wechselprisma besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus einem Rahmen mit mindestens zwei, im Rahmen gehaltenen und/oder Teile des Rahmens bildenden Walzenauflageleisten. Um das Wechselprisma von Hand in den Richtspalt einlegen und aus diesem entnehmen zu können, ist es vorzugsweise aus leichten Materialien wie Aluminium, einem anderen Leichtmetall, einer entsprechenden Legierung oder sonstigen Leichtbaumaterialien wie Carbon und dergleichen gefertigt. Je nach den Dimensionen der Richtmaschine und des Wechselprismas kann es vorteilhaft sein, wenn das Wechselprisma aus Stahl oder einer Mischung aus unterschiedlichen Werkstoffen besteht.
-
Wenn die Halteleiste relativ zur oberen Lagerleiste, an der sie angebracht wird, in einem axialen Freiheitsgrad bewegt werden kann, beispielsweise durch Abdrückbolzen, kann die Halteleiste außerdem dazu verwendet werden, um die oberen Richtwalzen aus der oberen Lagerleiste zu drücken und wieder in diese hineinzuziehen.
-
Ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgestaltete Richtmaschine, anhand dessen auch ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert wird, wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht des Arbeitsbereichs einer erfindungsgemäß ausgestalteten Richtmaschine, von der Bedienseite;
- 2 eine Ansicht wie 1 in einem anderen Verfahrensstadium;
- 3 eine isometrische Ansicht eines Beispiels für ein Wechselprisma;
- 4 eine Ansicht wie 1, in einem weiteren Verfahrensstadium;
- 5 eine isometrische Ansicht eines Beispiels für eine Halteleiste;
- 6 eine Ansicht wie 1 in einem weiteren Verfahrensstadium;
- 7 ein Ausschnitt aus einer Ansicht wie 1 in einem weiteren Verfahrensstadium;
- 8 eine isometrische Ansicht eines Teils der Richtmaschine aus 1, mit ausgefahrener Schieberplatte;
- 9 ein Detail aus 8;
- 10 das Detail aus 9 in einem späteren Verfahrensstadium und aus einem anderen Betrachtungswinkel;
- 11 das Detail aus 9, in einem weiteren Verfahrensstadium;
- 12 das Detail aus 9 in einem weiteren Verfahrensstadium;
- 13 das Detail aus 9 in einem weiteren Verfahrensstadium.
-
1 zeigt in einer seitlichen Ansicht einen Ausschnitt mit dem Arbeitsbereich 4 einer Richtmaschine, die exemplarisch gemäß der vorliegenden Erfindung ausgestaltet ist. Die gleiche Ansicht findet sich in den 2, 4 und 6, in denen für die gleichen Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
-
Die in diesen Figuren dargestellte Richtmaschine weist einen oberen Walzenstuhl 1 und einen unteren Walzenstuhl 2 auf, die in einem (hier nicht sichtbaren) Rahmen gehalten sind, wobei sich der obere Walzenstuhl 1 auf und ab bewegen kann, um einen Richtspalt 3 öffnen und schließen zu können. Oberhalb des Richtspalts 3 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel im oberen Walzenstuhl 1 sechs obere Richtwalzen 5 angeordnet, während unterhalb des Richtspalts 3 im unteren Walzenstuhl 2 insgesamt sieben untere Richtwalzen 6 vorhanden sind. Von den oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 sind in diesen Darstellungen im Wesentlichen nur ihre zur Bedienseite hin weisenden, mit Axialkupplungselementen versehenen Stirnseiten zu sehen.
-
Die oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 sind entlang des Richtspalts 3, also in einer Arbeitsrichtung 7 von einem Einlauf 8 bis zu einem Auslauf 9 des Arbeitsbereichs 4, solcherart versetzt zueinander angeordnet, dass ein Metallband (nicht dargestellt), das von den Richtwalzen 5, 6 vom Einlauf 8 zum Auslauf 9 transportiert wird, an den oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 alternierend nach oben und nach unten umgebogen wird, um Spannungen und Unebenheiten im Material zu beseitigen.
-
Um hierbei ein Durchbiegen der oberen und unteren Richtwalzen 5, 6 zu verhindern, sind diese jeweils mit paarweise auf jede Richtwalze 5, 6 einwirkenden oberen Stützrollen 10 (von denen nur ein kleiner Teil zu sehen ist) bzw. unteren Stützrollen 11 im jeweiligen Walzenstuhl 1, 2 abgestützt.
-
Die Stützrollen 10, 11 sind in jeweiligen Stützrollenböcken gelagert, wobei hier nur für die unteren Stützrollen 11 die unteren Stützrollenböcke 14 sichtbar sind. Diese unteren Stützrollenböcke 14 sitzen auf einer unteren Schieberplatte 15, die quer zur Arbeitsrichtung 7, in den vorliegenden Abbildungen nach vorne, aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen werden kann (vgl. 8).
-
Die oberen Richtwalzen 5 sind unter anderem an der hier sichtbaren Bedienseite der Richtmaschine in einer oberen Lagerleiste 12 gelagert, während die unteren Richtwalzen 6 hier in einer unteren Lagerleiste 13 gelagert sind.
-
Die vorliegende Richtmaschine ist außer der unteren Schieberplatte 15 auch mit einer oberen Schieberplatte 16 ausgerüstet, die, von zwei oberen Schieberplattenstützen 17 abgestützt, aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen werden kann. In entsprechender Weise wird auch die untere Schieberplatte 15 von zwei unteren Schieberplattenstützen 18 abgestützt, wenn sie aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen wird. Je eine lösbare Sicherung 19 sichert die unteren und oberen Schieberplatten 15, 16 im Betrieb der Richtmaschine am jeweiligen Walzenstuhl 1, 2. Wenn die Führungen der Schieberplatten 15, 16 die auskragenden Kräfte aufnehmen können, kann auf die Schieberplattenstützen 17, 18 verzichtet werden.
-
An der unteren Lagerleiste 13 ist am Einlauf 8 sowie auch am Auslauf 9 jeweils eine Mitnehmervorrichtung 20 angebracht, die mit schwenkbaren Klemmlaschen 21 ausgerüstet ist, welche zum Koppeln der oberen Lagerleiste 12 mit der unteren Lagerleiste 13 dienen.
-
In 3 ist ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß vorhandenes bzw. verwendetes Wechselprisma 22 dargestellt. Dieses ist aus Aluminium gefertigt und besteht im Wesentlichen aus einem Rahmen 23, der wiederum zusammengesetzt ist aus zwei Seitenprofilen 24, 24` und drei diese verbindenden Walzenauflageleisten 25, 25', 25". Die Walzenauflageleisten 25 sind nach oben und nach unten mit Kerben 26 zur Aufnahme von Richtwalzen versehen, weswegen diese Kerben 26 an der Oberseite und an der Unterseite jeweils gegeneinander versetzt sind. Die Leichtbaukonstruktion des hier dargestellten Beispiels für ein Wechselprisma 22 ermöglicht, dass dieses von Hand und ohne weitere Hilfsmittel gehandhabt werden kann.
-
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Halteleiste 27, die mit Aufnahmen 28 für die oberen Richtwalzen 5 (vgl. 6) ausgestattet ist und zwei Abdrückbolzen 29 sowie drehbare Ankerscheiben 31 aufweist.
-
In den übrigen Figuren sind gleiche Teile jeweils mit identischen Bezugszeichen versehen, so dass insoweit auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen werden kann.
-
Um die oberen Richtwalzen 5 des vorliegenden Ausführungsbeispiels einer Richtmaschine zu inspizieren und gegebenenfalls zu reinigen oder auszutauschen, muss erfindungsgemäß nicht die obere Schieberplatte 16 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen werden, sondern es kann nach dem folgenden Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens vorgegangen werden:
- 1 zeigt die Ausgangsposition, d.h. die Richtmaschine, dessen Arbeitsbereich 4 hier in einer Ansicht der Bedienseite dargestellt ist, ist in einem betriebsbereiten Zustand. Nach einem gegebenenfalls nötigen Ausfahren von Richtmaterial aus dem Richtspalt 3 wird zunächst, wie in 2 gezeigt, der obere Walzenstuhl angehoben, um den Richtspalt 3 aufzuweiten. Danach wird das in 3 dargestellte Wechselprisma händisch in den geöffneten Richtspalt 3 eingelegt und der obere Walzenstuhl 1 wieder so weit abgesenkt, bis die oberen Richtwalzen 5 auf dem Wechselprisma 22, genauer auf dessen Walzenauflageleisten 25 aufliegen. Gleichzeitig liegt das Wechselprisma 22 auf den unteren Richtwalzen 6 auf. Diese Situation zeigt 4.
-
Die in 5 dargestellte Halteleiste 27 wird, wie 6 zeigt, mit ihren Aufnahmen 28 auf die stirnseitigen Enden der oberen Richtwalzen 5 aufgesteckt und die Abdrückbolzen 29 der Halteleiste 27 werden in dafür vorgesehene Gewindebohrungen 30 in der oberen Lagerleiste 12 eingedreht. Mittels drehbarer Ankerscheiben 31 werden die Abdrückbolzen 29 an der Halteleiste 27 gehalten. Durch Verdrehen der Ankerscheiben 31 kann diese Verbindung gelöst werden.
-
Wie sodann 7 zeigt, werden nun die Klemmlaschen 21 der Mitnahmevorrichtung 20 verschwenkt und an der oberen Lagerleiste 12 befestigt, um diese mit der unteren Lagerleiste 13 zu koppeln, an der die Mitnehmervorrichtung 20 befestigt ist. Die unteren und oberen Lagerleisten 12, 13 sind somit durch die Mitnehmervorrichtung 20 aneinander fixiert, während die oberen Richtwalzen 5 mittels der Halteleiste 27 und deren Abdrückbolzen 29 an der oberen Lagerleiste 12 jedenfalls in einem axialen Freiheitsgrad (eine Rotation der oberen Richtwalzen 5 bleibt möglich) fixiert ist.
-
Nun wird die untere Schieberplatte 15, wie dies in 8 dargestellt ist, abgestützt durch zwei untere Schieberplattenstützen 18, quer zur Arbeitsrichtung 7 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen. Die untere Schieberplatte 15 trägt, wie 8 deutlich zeigt, die unteren Stützrollenböcke 14 mit den unteren Stützrollen 11 sowie die darauf aufliegenden unteren Richtwalzen 6, wobei die untere Lagerleiste 13 zusätzlich direkt mit der unteren Schieberplatte 15 verbunden ist. Mit dem Herausziehen der unteren Schieberplatte 15 werden somit die unteren Richtwalzen 6 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine ausgefahren.
-
Aufgrund der Kopplung der oberen Lagerleiste 12 mit der unteren Lagerleiste 13 über die Mitnehmervorrichtung 20, sowie aufgrund der axial formschlüssigen Fixierung der oberen Richtwalzen 5 an der Halteleiste 27 und somit auch an der oberen Lagerleiste 12, und letztlich auch aufgrund dessen, dass die oberen Richtwalzen 5 auf dem Wechselprisma 22 aufliegen, welches seinerseits auf den unteren Richtwalzen 6 aufliegt, werden mit dem Herausziehen der unteren Schieberplatte 15 gleichzeitig auch die oberen Richtwalzen 5 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine ausgefahren und hierbei gegebenenfalls an der Antriebsseite der Richtmaschine aus entsprechenden Kupplungselementen gelöst.
-
Wie anhand 8 unmittelbar einleuchtet, sind die oberen Richtwalzen 5 direkt von oben zugänglich und können insbesondere inspiziert werden, ohne dass die obere Schieberplatte 16 hierbei stören würde. Auch ein Entnehmen einzelner oberer Richtwalzen 5 mit Hilfe eines Krans ist nach Durchführen der folgenden Verfahrensschritte leicht möglich:
- Wie 9 zeigt, werden die Abdrückbolzen 29 der Halteleiste 27 in die Gewindebohrungen 30 eingedreht, wodurch wegen der axial formschlüssigen Fixierung der oberen Richtwalzen 5 in den Aufnahmen 28 der Halteleiste 27 die oberen Richtwalzen 5 aus der oberen Lagerleiste 12 axial nach hinten herausgedrückt werden. Diese Situation zeigt 10.
-
Danach werden die Ankerscheiben 31 gedreht und die Halteleiste 27 entfernt sowie die Klemmlaschen 21 der Mitnehmervorrichtung 20 gelöst, wonach sich die in 11 dargestellte Situation ergibt. Die obere Lagerleiste 12 ist nun in Axialrichtung der oberen Richtwalzen 5 frei bewegbar, so dass sie nach vorne herausgezogen werden kann, vgl. 12, und schließlich entfernt wird, vgl. 13. Die oberen Richtwalzen 5 sind nun einzeln von oben frei entnehmbar und können insbesondere mittels eines Krans herausgehoben werden, um sie beispielsweise ersetzen zu können.
-
Um die Richtmaschine wieder betriebsfertig zu machen, müssen die beschriebenen Verfahrensschritte ganz einfach nur in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden.
-
Wenn ein Zugang zu den unteren Richtwalzen 6 erforderlich ist, können die oberen Richtwalzen 5 im oberen Walzenstuhl 1 verbleiben, und die untere Schieberplatte 15 wird in der herkömmlichen Art und Weise aus dem Arbeitsbereich 4 herausgezogen. Alternativ können die unteren Richtwalzen 6 auch zugänglich gemacht werden, wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die untere Schieberplatte 15 mit den unteren Richtwalzen 6 und den aufliegenden oberen Richtwalzen 5 aus dem Arbeitsbereich 4 der Richtmaschine herausgezogen wird; denn wenn die oberen Richtwalzen 5 gegebenenfalls herausgehoben sind, kann das Wechselprisma 22 entnommen werden, wodurch die unteren Richtwalzen 6 inspiziert werden können sowie durch Abnehmen der unteren Lagerleiste 13 frei zugänglich werden. Je nachdem, welche Wartungsarbeiten anstehen, kann diese Alternative die Wartungsdauer verkürzen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-