-
Walzanlage
für Flachgut
und Tandem-Walzanlage mit mindestens einem Doppel-Walzgerüst und Verfahren
zum Entfernen eines in solch einem Doppel-Walzgerüst befindlichen
Walzgutabschnitts Die Erfindung betrifft eine Walzanlage für Flachgut und
eine Tandem-Walzanlage mit mindestens einem Doppel-Walzgerüst der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung. Ferner bezieht
sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Entfernen des in solch
einem Doppel-Walzgerüst
befindlichen Walzgutabschnitts eines stillgesetzten Walzguts.
-
Herkömmlich werden
in Stranggußmaschinen
gegossene Brammen mit Dicken von mehr als 200 mm in Vorwalzgerüsten kontinuierlich
oder im Reversierbetrieb zu Vormaterial gewalzt und anschließend in
mehreren Conti-Gerüsten
zu Warmband ausgewalzt, gekühlt
und in Aufspulern zu sog. Coils aufgewickelt. Der vermehrte Einsatz
von Eisenschrott führte
zur Entwicklung von als "Mini-Mills" bezeichneten Warmwalzanlagen
mit Durchsatzleistungen bis zu etwa 1 Mio Jato. Die diesen Mini-Mills nachgeordneten
Conti-Kaltwalzanlagen sollten Durchsatzleistungen bis ebenfalls
etwa 1 Mio Jato haben. Bei herkömmlichen
Reversier-Kaltwalzwerken lagen die Durchsatzleistungen jedoch nur
bei ca. 0,3 bis 0,5 Mio Jato. Eine Reversier-Walzanlage mit bis zu 1 Mio Jato Durchsatzleistung
ist in der "STEEL TIMES
APRIL 2000" auf
S. 144 beschrieben. Diese Walzanlage enthält ein Tandem-Reversierwalzwerk mit
zwei Walzgerüsten.
-
In
der JP-9-239413 A ist eine Reversier-Walzanlage mit mindestens zwei
Walzensätzen in
einem Gehäusepaar
beschrieben, die ein zweimaliges Walzen in einem Durchlauf ermöglicht und
für Durchsatzleistungen
bis zu 1 Mio Jato ausgelegt ist.
-
Bei
Reversier-Walzanlagen mit zwei Walzgerüsten beträgt der Abstand zwischen den
beiden Gerüsten
bis zu 5.000 mm. Ferner muß zwischen
den vorderen und hinteren Zughaspeln und dem Walzgerüst je ein
Abstand von ca. 5.000 mm vorhanden sein. Dementsprechend werden
insgesamt ca. 20 m des aufgespulten Walzguts, nämlich jeweils ca. 10 m des
vorderen und 10 m des hinteren Endes nicht auf die gewünschte Dicke
gewalzt, was die Produktivität entsprechend
vermindert.
-
Bei
einem Reversier-Doppelwalzgerüst
kann andererseits die Durchsatzleistung verbessert werden, da die
Anordnung von zwei Walzensätzen
in einem Gehäuse
eine Verringerung des Abstandes zwischen den Walzensätzen auf
weniger als 2.000 mm ermöglicht.
Durch den verringerten Walzenabstand ergeben sich allerdings beengte
Verhältnisse
zwischen den beiden Walzensätzen,
die manuelle Arbeiten bei einem Walzgutbruch oder bei Problemen
des Walzvorgangs erschweren. Insbesondere das Entfernen von Walzgutabschnitten
aus dem Zwischenraum zwischen den Walzensätzen zur Wiederherstellung der
Betriebsbereitschaft erfordert zeitraubende Arbeiten, wodurch die
Verfügbarkeit
der Walzanlage reduziert wird.
-
Aus
der
EP 0 896 840 A1 ist
eine Walzanlage mit einem Doppelwalzgerüst bekannt, in dessen gemeinsamem
Gehäuse
zwei Quarto- bzw. Sexto-Walzensätze
angeordnet sind. Bei diesen bekannten Walzge rüsten fehlen allerdings mittige
Gehäusesäulen in
dem Bereich zwischen den beiden Walzensätzen. Es werden übermäßig lange
Einbaustücke
für die
beiden Arbeitswalzenpaare und bei Sexto-Walzenanordnung überlange
Einbaustücke
für die
Zwischenwalzenpaare verwendet, um den freien Bereich zwischen den
jeweiligen Walzenpaaren zu überspannen.
Somit besteht keine Möglichkeit,
eine der Walzgutführungen
zwischen den Arbeitswalzenpaaren vertikal zu bewegen, um nach einer
Betriebsstörung durch
Bandbruch in diesem Zwischenbereich den betroffenen und ggf. gefalteten
Bandabschnitt auf einfache Weise entfernen zu können.
-
In
der
US 1 964 503 ist
ein herkömmliches Doppel-Walzgerüst beschrieben,
bei dem im kritischen Bereich zwischen den beiden Arbeitswalzenpaaren
keine Walzgutführungen
vorgesehen sind.
-
Eine
aus der
US 4 522 050 bekannte
Reversier-Walzanlage enthält
insgesamt drei eigenständige
Walzgerüste,
nämlich
zwei außenseitige
Quarto-Gerüste
und ein zentrales Duo-Gerüst.
Ziel dieser Mehrfachanordnung ist es, das Vorwalzen und das Fertigwalzen
in einer Reversieranlage durchführen zu
können.
Zum Vorwalzen mit hoher Stichabnahme dienen die beiden zentralen
Duowalzen und beim Fertigwalzen werden die beiden äußeren Quarto-Walzensätze wirksam.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, die Betriebsbereitschaft einer gattungsgemäßen Walzanlage
und Tandem-Walzanlage nach einer Betriebsstörung, z.B. nach einem Bruch
des in dem Doppel-Walzgerüst
befindlichen Walzgutabschnitts, zu verbessern und hierzu ein gattungsgemäßes Verfahren
anzugeben.
-
Diese
Aufgabe wird für
eine Walzanlage für Flachgut
durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale und für eine Tandem-Walzanlage durch
die im Patentanspruch 11 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Des
Weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch
12 angegebenen Merkmalen gelöst.
-
Durch
das Vorsehen der seitlichen Gehäusesäulen zwischen
den beiden Walzensätzen
und durch die Anordnung mindestens einer der Walzgutführungen
an diesen Gehäusesäulen sowie
durch die bewegbare Ausbildung dieser Walzgutführung mit Hilfe von Stellantrieben
kann ein durch eine Betriebsstörung
gefalteter Walzgutabschnitt auf einfache Weise aus dem kritischen
Bereich des Doppel-Walzgerüsts entfernt
werden. Hierzu ist es lediglich notwendig, nach Stillsetzen des
Walzgerüstes
eine der Arbeitswalzen auszubauen und die obere Walzgutführung durch
Betätigen
des Stellantriebs anzuheben. Auf diese Weise wird ein ausreichender
Platz geschaffen, der ein schnelles und betriebssicheres Entfernen
des gebrochenen und gefalteten Bandabschnitts ermöglicht.
Das Vorsehen der mittigen Gehäusesäulen bietet
noch den weiteren Vorteil, daß Biegeblöcke zur
Abstützung
der Walzen-Einbaustücke
an den beiden Seiten dieser Gehäusesäulen angeordnet
werden können,
wodurch eine mittlere Abstützungsmöglichkeit
für die
Einbaustücke
geschaffen wird.
-
Gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung der
Erfindung ist das Doppel-Walzgerüst
der Walzanlage ein Reversier-Walzgerüst mit je einem Auf- und Abspuler
vor und hinter diesem Reversier-Walzgerüst.
-
Die
erfindungsgemäße Walzanlage
mit zumindest einem Doppel-Walzgerüst kann
auch eine Tandem-Walzanlage sein, deren Doppel-Walzgerüst zwei in einem gemeinsamen
Gehäuse
in Walzrichtung hintereinander angeordnete Walzensätze enthält, wobei
jeder Walzensatz ein Arbeitswalzenpaar und mindestens ein Stützwalzenpaar
aufweist und Walzgutführungen
zwischen den Walzensätzen
angeordnet sind. Das Gehäuse
auch dieses Doppel-Walzgerüstes
weist zwei zwischen den beiden Walzensätzen vorgesehene Gehäusesäulen auf,
an denen mindestens eine Walzgutführung durch Stellantriebe bewegbar
montiert ist.
-
Das
Verfahren zum Entfernen des in einem Doppel-Walzgerüst befindlichen
Walzgutabschnitts eines stillgesetzten Walzguts enthält als Verfahrensschritte
den Ausbau einer oberen Arbeits- oder Zwischenwalze eines Walzensatzes,
das Anheben der verstellbaren Walzgutführung und das Entfernen des betreffenden
Walzgutabschnitts aus dem Gehäuse.
-
Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Walzanlage
anhand der Zeichnung ausführlicher
beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Seitenansicht einer Reversier-Walzanlage,
-
2 eine
schematische Vorderansicht des Walzgerüsts nach 1;
-
3a, 3b das
Walzgerüst
nach 2 in verschiedenen Betriebszuständen;
-
4 eine
schematische Draufsicht auf eine Walzanlage mit Walzen-Wechseleinrichtungen;
-
5 bis 7 verschiedene
Arten des Walzenwechsels in einer Walzanlage;
-
8 bis 10 schematisch
mehrere Tandem-Walzanlagen mit jeweils vier Walzgerüsten;
-
11 schematisch
eine teilgeschnittene Vorderansicht eines anderen Walzgerüsts, und
-
12 schematisch
eine teilgeschnittene Vorderansicht eines anderen Walzgerüsts mit
Zustelleinrichtungen der Stützwalze.
-
Das
in 1 gezeigte mehrstufige Walzwerk weist zwei Walzengruppen "a" und "b" auf.
Die erste Walzengruppe umfaßt
eine obere verstärkte
Walze 1a, eine obere mittlere Walze 2a, eine obere
Arbeitswalze 3a, eine untere Arbeitwalze 4a, eine
untere mittlere Walze 5a und eine untere verstärkte Walze 6a.
Die zweite Walzengruppe umfaßt
eine obere verstärkte
Walze 1b, eine obere mittlere Walze 2b, eine obere
Arbeitswalze 3b, eine untere Arbeitswalze 4b, eine
untere mittlere Walze 5b und eine untere verstärkte Walze 6b.
Die Anordnung mit diesen beiden Walzengruppen, die aus sechs Stufen
bestehen, wird in der folgenden Beschreibung der ersten Ausführungsform
als Beispiel herangezogen.
-
Die
beiden Walzengruppen sind bei diesem Walzwerk in einem Gehäuse 7 enthalten
und untergebracht. Eine Ablenkwalze 8, eine Zughaspel 9 und ein
Rahmen 10 zum Halten der Ablenkwalze und der Zughaspel
sind auf beiden Seiten in der Walzrichtung im Walz werk angeordnet.
Dies bedeutet, daß die Zughaspel 9 auf
beiden Seiten des mehrstufigen Walzwerks angeordnet ist.
-
Ein
spulenartiges Werkstück 11 wird
als spulenförmiges
Werkstück 11a von
einer Zughaspel 9 durch das mehrstufige Walzwerk zu der
andern Zughaspel 9 geleitet, auf der das Werkstück dann
als spulenförmiges
Werkstück 11b aufgewickelt
wird. Während
dieses Prozesses wird das Werkstück 11 unter
Verwendung der oberen und unteren Walzengruppenpaare, d.h. der oberen
Arbeitswalze 3a, der unteren Arbeitswalze 4a,
der oberen Arbeitswalze 3b und der unteren Arbeitswalze 4b,
gewalzt.
-
Auf
der Unterseite des Durchgangswegs in dem Gehäuse 7 werden eine
untere Durchgangsplattenführung 12 und
eine Zugwalze 13 so angeordnet, daß sie das Werkstück 11 führen, und
auf der Oberseite des Durchgangswegs sind eine obere Eingangsführung 14a,
eine Ausgangsführung 14b und eine
obere Durchgangsplattenführung 15 angeordnet.
Ebenso ist in der Mitte des Gehäuses 7 in
der Walzrichtung zwischen den beiden Walzengruppen ein Mittelpfosten 16 als
säulenförmiges Element
angeordnet. Der Abstand zwischen den beiden Walzengruppen kann durch
die Verwendung eines derartigen Aufbaus verringert werden.
-
Zudem
ist an der Oberseite der Walzengruppen ein Mechanismus zur Einstellung
des Abstands zwischen den Walzengruppen vorgesehen, wie beispielsweise
in 12 gezeigt. Ein weiterer Einstellmechanismus ist
auch zwischen einem oberen Klotz 21 für die obere verstärkte Walze,
der auch als Lager für
die obere verstärkte
Walze dient, und dem Gehäuse 7 vorgesehen.
Zwischen dem Klotz 21 für
die obere verstärkte
Walze und dem Gehäuse 7 ist
an der Oberseite eines Klotzes 21 für die obere verstärkte Walze
eine Schwenkplatte 61 vorgesehen, auf der Oberseite der
Schwenkplatte 61 ist ein Einstell block 62 ist
vorgesehen, und eine stufige Schwenkplatte 63 und eine
geneigte Schwenkplatte 64 sind auf der Oberseite des Einstellblocks 62 angeordnet.
Die geneigte Schwenkplatte 64 gelangt mit einem geneigten
Block in Eingriff, der auf dem Gehäuse 7 installiert ist.
Ein Zylinder 67, ein Zylinder 68 und weitere Antriebsbauteile
sind jeweils für
die stufige Schwenkplatte 63 und die geneigten Schwenkplatte 64 vorgesehen,
um die Schwenkplatten in der Axialrichtung der Walzen zu bewegen,
und die vertikale Position der oberen verstärkten Rolle 1a kann
unter Verwendung der Zylinder 67 und 68 durch
Einstellen der Positionen der stufigen Schwenkplatte 63 und
der geneigten Schwenkplatte 64 in der Axialrichtung der Walzen
eingestellt werden. Die vertikale Einstellung der oberen verstärkten Walze 1a ermöglicht eine
Höheneinstellung
der oberen Abschnitte der Walzengruppen (d.h. eine Einstellung des
Durchgangswegs) und eine Einstellung des Abstands zwischen einem Arbeitswalzenpaar.
-
Als
nächstes
ist in 2 eine vergrößerte Schnittansicht
gezeigt, die die Mitte eines auf der vorliegenden Erfindung basierenden
Walzwerks darstellt. Diese Figur zeigt auch den Aufbau der Maschine
zwischen zwei Walzengruppen.
-
Wie
in 2 gezeigt, sind an dem mittleren Pfosten 16 ein
Biegeblock 17 für
die obere mittlere Walze, ein Biegeblock 18 für die obere/untere
Arbeitswalze, ein Biegeblock 19 für die untere mittlere Walze
und eine Austauschschiene 20 für die untere mittlere Walze
angeordnet. Ein Klotz 21 für die obere verstärkte Walze,
ein Klotz 22 für
die obere mittlere Walze, ein Klotz 23 für die obere
Arbeitswalze, ein Klotz 24 für die untere Arbeitswalze,
ein Klotz 25 für die
untere mittlere Walze und ein Klotz 26 für die untere
verstärkte
Walze sind am Betätigungsende
(auf der Walzenentnahmeseite) und am Antriebsende jeder Walze montiert.
-
2 zeigt
nur die rechte Hälfte
oder die linke Hälfte
der Mittellinie der Walzen jeder Walzengruppe, und jeder Biegeblock
und weitere zugehörige
Bauteile sind in bezug auf die Mittellinie der Walzen jeder Walzengruppe
symmetrisch angeordnet.
-
Der
Biegeblock 17 für
die obere mittlere Walze ist sowohl an seinem Betätigungsende
als auch an seinem Antriebsende mit einem Verbindungsstab 27 versehen,
und an einem Abschnitt des Verbindungsstabs ist eine Walzenaustauschschiene 28 vorgesehen.
Der Biegeblock 19 für
die untere mittlere Walze ist auch sowohl an seinem Betätigungsende
als auch an seinem Antriebsende mit einem Verbindungsstab 27 versehen,
und an einem Abschnitt des Verbindungsstabs ist eine Walzenaustauschschiene 28 vorgesehen.
-
Der
Biegeblock 18 für
die obere/untere Arbeitswalze weist an einem seiner Abschnitte ebenfalls
eine Austauschschiene 47 für die obere Arbeitswalze auf,
und die obere Arbeitswalze 3a kann, wenn sie mit einem
am Klotz 23 für
die obere Arbeitswalze vorgesehenen Walzenaustauschrad 35 in
Eingriff steht, unabhängig
aus dem Betätigungsende
des Walzwerks entnommen werden.
-
Die
obere Durchgangsplattenführung 15 wird durch
einen vertikalen Antriebszylinder 29 vertikal angetrieben.
Die Bewegung dieser Führung
wird durch einen Anschlag 30 beendet.
-
Bei
dieser Ausführungsform
sind auf der Seite „a" und auf der Seite „b" der Walzengruppen
jeweils eine obere Durchgangsplattenführung 15a und eine
obere Durchgangsplattenführung 15b vorgesehen.
Ein Ende der oberen Durchgangsplattenführung 15a ist beispielsweise
für den
gewünschten
Freiraum in bezug auf die äußere Oberfläche der
oberen Arbeitswalze 3a angeordnet, und das andere Ende
ist so auf dem mittleren Pfosten 16 montiert, daß es als Drehpunkt
der oberen Durchgangsplattenführung 15a fungiert.
Das obere Ende der oberen Durchgangsplattenführung 15a weist einen
Zylinder 29 auf, dessen eines Ende am mittleren Pfosten 16 montiert ist
und dessen anderes Ende mit der oberen Durchgangsplattenführung 15a verbunden
ist. Durch die Betätigung
des Zylinders 29 wird das andere Ende der oberen Durchgangsplattenführung 15a als
Drehpunkt gedreht. Die obere Durchgangsplattenführung 15b ist ähnlich konstruiert.
Genauer ist der vorstehend erwähnte
Zylinder 29 als Verschiebeeinheit vorgesehen, die die obere
Durchgangsplattenführung 15 aus
der Position, in der die Bewegung des Werkstücks geführt wird, in eine beliebige
andere Position bewegt. Da mindestens eine obere Durchgangsplattenführung 15 mit
Anhebeeinrichtung vorgesehen ist, ermöglicht diese Führung eine
geeignete Reaktion auf ein Anhalten des Werkstücks 11.
-
Die
Anordnung mit sowohl einem Schneckengetriebe 31, das mit
einem Anschlag 30 in Eingriff tritt, und einem Schneckengetriebe 32,
das ferner mit einem Arbeitsgetriebe 31 in Eingriff tritt,
ermöglicht
eine Positionierung des Anschlags 30. Ein Abschnitt der
oberen Durchgangsplattenführung 15 weist
eine Aufnahmefläche 33 auf,
die mit dem Anschlag 30 in Eingriff gelangt.
-
Die
obere Durchgangsplattenführung 15 ist auch
an dem mittleren Pfosten 16 montiert. Da die obere Durchgangsplattenführung 15 auf
diese Weise am Mittelpfosten 16 und nicht an dem Walzenlagerkasten
installiert ist, ermöglicht
die Anlage eine leichte Wartung, und ihr Aufbau kann vereinfacht
werden. Dies bedeutet, daß der
Walzenlagerkasten im Zusammenhang mit der Oberflächenreibung der Walzen normalerweise
ein Ersetzen der Walzen erfordert und daß die Walzen häufig in
integrierter Form ersetzt werden. Aus diesem Grund sind mehrere
Walzensätze
(Walzenlagerkästen
und Walzen) vorhanden und werden jedesmal verwendet. Zum Installieren
der oberen Durchgangsplattenführung 15 an
jedem Walzenlagerkasten ist es daher erforderlich, die Führung für jeden
Walzensatz zu installieren, und daher steigen die Installationskosten.
Die Installation der oberen Durchgangsplattenführung 15 an jedem Walzenlagerkasten
macht auch die Wartung unbequem. Da bei dieser Ausführungsform
die obere Durchgangsplattenführung 15 am
Mittelpfosten 16 des Walzwerks und nicht am Walzenlagerkasten
installiert ist, ermöglicht
die Anlage eine einfache Wartung, und ihr Aufbau kann vereinfacht
werden.
-
Unter
normalen Walzbedingungen ist es wünschenswert, daß ein Ende
der oberen Durchgangsplattenführung 15,
wie in 2 gezeigt, geringfügig von der äußeren Oberfläche der
oberen Arbeitswalze 3a beabstandet ist. Das Werkstück 11 kann
durch eine derartige Anordnung eines Endes der oberen Durchgangsplattenführung 15 gleichmäßig zwischen
der oberen und der unteren Arbeitswalze 3a und 4a hindurchgeführt und
gewalzt werden. Es ist auch wünschenswert,
einen Mechanismus vorzusehen, durch den der Abstand von der äußeren Oberfläche der
oberen Arbeitswalze 3a entsprechend dem besonderen Arbeitsdurchmesser
der Arbeitswalzen auf den gewünschten
Wert eingestellt werden kann. Es ist beispielsweise möglich, ein
Ende der oberen Durchgangsplattenführung 15 leicht auf eine
Position in der Nähe
der äußeren Oberfläche der oberen
Arbeitswalze 3a einzustellen oder durch Vorsehen einer
Hebeeinrichtung, die die obere Durchgangsplattenführung 15 vertikal
antreibt, eine Verfolgung des Arbeitsdurchmessers der Arbeitswalzen
zu erreichen.
-
Während dieser
Phase wird die Bewegung des Werkstücks 11 zwischen der
unteren Durchgangsplattenführung 12 und
der oberen Durchgangsplattenführung 15 bei
einem Problem aufgrund eines ungewöhnlichen Ereignisses, wie eines
Bruchs der Platte, unterbrochen, und dementsprechend werden die
Walzproduktionsvorgänge
beendet. Dieses Ereignis tritt auch zwischen den beiden Gerüsten des Reversierwalzwerks
mit zwei Gerüsten
ein. Das Werkstück,
dessen Bewegung unterbrochen wurde, muß zur frühzeitigen Behebung einer derartigen
Situation entfernt werden.
-
Zuerst
müssen
die Arbeitswalzen in der dem Werkstück 11 entgegengesetzten
Richtung geöffnet werden.
Als nächstes
muß das
Werkstück 11,
dessen Bewegung unterbrochen wurde, zur Zughaspel 9 entfernt
werden. In einigen bestimmten Zuständen des entsprechenden Werkstücks 11 kann
dieses durch Ausführen
dieser Operationen entfernt werden. Das Werkstück 11 kann beispielsweise
zunächst
durch Vergrößern des
Abstands zwischen der oberen und der unteren Arbeitswalze 3a und 4a einer
Walzengruppe unter Verwendung des Mechanismus zur Einstellung des
Abstands der Walzengruppe und anschließendes Herausziehen des Werkstücks durch den
vergrößerten Freiraum
entfernt werden.
-
Wenn
die Art und Weise, in der die Arbeitswalzen durch das Werkstück 11 blockiert
werden, zu fest für
seine Entfernung gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren ist, ist jedoch das folgende Verfahren erforderlich.
Dies bedeutet, daß das
Walzenaustauschrad 35, das die obere Arbeitswalze 3a an
dem Klotz 23 für
die obere Arbeitswalze positioniert, eine Arbeitswalzenaustauschschiene 47 entlang
bewegt werden muß,
worauf das Werkstück
unabhängig
zur Betätigungsseite
des Walzwerks entfernt werden muß. 3(a) ist
eine erläuternde
Ansicht eines Walzwerks, dessen obere Arbeitswalze 3a aus
einer der in 2 gezeigten Walzengruppen entfernt
wurde. Die Entfernung der oberen Arbeitswalze 3a aus dem
Walzwerk erzeugt einen ausreichenden Abstand zwischen der oberen
mittleren Walze 2a und der unteren Arbeitswalze 4a,
wodurch eine einfache Entfernung des angehaltenen Werkstücks 11 ermöglicht wird.
-
Danach
kann das angehaltene Werkstück 11 entfernt
werden, indem der Anschlag 30 nach oben bewegt wird und
danach auch die obere Durchgangsplattenführung 15 unter Verendung
des vertikalen Antriebszylinders 29 bewegt wird. Die vertikale
Betätigung
der oberen Durchgangsplattenführung 15 ermöglicht eine
Einstellung des Raums und damit eine einfache Entfernung des angehaltenen
Werkstücks 11.
Anders ausgedrückt
kann der Raum zur Entfernung durch Verschieben der oberen Durchgangsplattenführung 15 aus
der Führungsposition
in die gewünschte
Position und durch Bewegen der Führung aus
dem Führungsbereich
bereitgestellt werden. Der Aufbau der Anlage kann vereinfacht werden,
indem die Einrichtung zur Verschiebung der oberen Durchgangsplattenführung 15 aus
der Führungsposition
in die gewünschte
Position und zum Bewegen der Führung
aus dem Führungsbereich
in den Maschinenaufbau gemäß der Ausführungsform
integriert wird.
-
Der
Raum für
die Entnahme kann für
eine einfachere Entfernung ferner durch eine Abwärtsbewegung einer Zugwalze 13 erweitert
werden. Genauer kann die Entfernung durch Vorsehen einer vertikalen
Antriebseinheit, wie eines Zylinders, der die Zugwalze 13 vertikal
bewegt, weiter vereinfacht werden.
-
3(b) ist eine erläuternde Ansicht eines Walzwerks,
dessen obere mittlere Walze 2a aus einer der in 2 gezeigten
Walzengruppen entfernt wurde. Es kann sein, daß die obere Arbeitswalze 3a nicht
leicht entnommen werden kann, wenn die Bewegung eines Werkstücks 11 zwischen
der oberen Arbeitswalze 3a und der oberen Durchgangsplattenführung 15 unterbrochen
wurde. In diesem Fall müssen
sowohl die obere mittlere Walze 2a als auch der Klotz 22 für die obere
mittlere Walze durch die Betätigung
des Biegezylinders 34 für
die mittlere Walze zusammen angehoben werden, und anschließend muß das Walzenaustauschrad 35 zum
Entfernen der oberen Arbeitswalze 3a entlang der Schiene 28a bewegt
werden. Auf diese Weise kann die obere Arbeitswalze 3a entfernt
werden, indem an der obern mittleren Walze 2a ein Freiraum
erzeugt wird, dann auf die Anlage zugegriffen wird und ein Teil
des Werkstücks 11 manuell
herausgeschnitten wird. Wurde die obere Arbeitswalze einmal entfernt,
ist es daher, wie in 3(a) gezeigt,
möglich,
durch Anheben der oberen Durchgangsplattenführung 15 einen Freiraum zwischen
den oberen und den unteren Arbeitswalzen 3 und 4 zu
erzeugen und dann das angehaltene Werkstück 11 zu entfernen.
Wenn der Freiraum an der oberen mittleren Walze 2a nicht
ausreicht, kann durch Herausziehen der oberen verstärkten Walze 1a entlang
der Walzenaustauschschiene 28 ein ausreichend Platz geschaffen
werden.
-
Auf
diese Weise ist es möglich,
durch die Entfernung der gewünschten
Walze oder durch Verschieben der oberen Durchgangsplattenführung 15 aus
der Führungsposition
in eine beliebige andere Position und durch Bewegen der Führung aus
dem Führungsbereich
einen Werkstückentnahmeraum
zu erhalten und anschließend
das Werkstück 11,
dessen Bewegung im Inneren des Walzwerks unterbrochen wurde, leicht
zu entnehmen.
-
Zweckmäßiger Weise
haben die unteren Durchgangsplattenführungen 12b und 12c und
die obere Durchgangsplattenführung 15 einen
sehr starren Aufbau, damit sie nicht durch Stöße aufgrund eines Reißens einer
Platte oder anderer ungewöhnlicher
Ereignisse verformt werden.
-
(Ausführungsform 2)
-
4 ist
eine Draufsicht, die eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt. Die Anlage umfaßt bei dieser Ausführungsform
Motoren 38a und 38b zum Drehantrieb der Walzen,
Untersetzungsgetriebe 39a und 39b zum Erhalt einer
geeigneten Drehzahl und Spindeln 40a und 40b zur Übertragung
eines Drehmoments auf die Walzen. Diese Bauteile treiben die Walzen
für Werkstückwalzoperationen
drehend an.
-
Die
beiden Zughaspeln 9a und 9b haben einen Antriebsmotor 41a bzw. 41b und
eine Antriebsspindel 42a bzw. 42b, und diese Bauteile üben einen zu
dessen Drehantrieb geeigneten Zug auf das Werkstück 11 aus.
-
In
der Anlage ist auf der Betätigungsseite des
Walzwerks, d.h. auf der seiner Antriebseinrichtung gegenüberliegenden
Seite, eine Walzenaustauscheinheit zum raschen Austauschen der jeweiligen Walzen
der beiden Walzengruppen vorgesehen.
-
Für die Walzenaustauscheinheit
ist auf der Betätigungsseite
des Walzwerks auf beiden Seiten in der Walzrichtung ein Spulenanordnungstisch 43a bzw. 43b für das Werkstück 11 vorgesehen.
Aus diesem Grund sind vorne und hinten auch seitlich Verschiebungswagen
A44 und B45 für
einen Austausch der Walzen vorgesehen. Die Walzenantriebseinrichtung,
das Walzwerk und die seitlichen Verschiebungswagen A44 und B45 für den Austausch
der Walzen sind in der angegebenen Reihenfolge in der seitlichen
Richtung des Werkstücks
angeordnet. Ferner sind zum Austauschen der Walzen jeweils Druck- und Zugeinrichtungen 46a und 46b angeordnet,
die die jeweiligen Walzen der Walzengruppen zur Entnahme und zum
Einsetzen hineindrücken
und herausziehen.
-
Nachstehend
sind Ausführungsformen
der Walzenaustauschverfahren unter Verwendung der Anlage gemäß 4 beschrieben.
Die Walzen können
durch gleichzeitiges Wechseln der beiden Walzengruppen oder durch
Ersetzen einer Walzengruppe ausgetauscht werden. Diese Verfahren
werden nachstehend jeweils unter Bezugnahme auf die 5 und 6 beschrieben.
-
5 ist
eine erläuternde
Ansicht, die das Verfahren zum gleichzeitigen Wechseln von zwei Walzengruppen
zeigt. Dieses Verfahren umfaßt
einen ersten Prozeß,
einen zweiten Prozeß,
einen dritten Prozeß und
einen vierten Prozeß.
Das Bezugszeichen O in 5 bezeichnet eine alte Walze,
und ähnlich
bezeichnet das Bezugszeichen N eine neue Walze.
-
Das
Verfahren, bei dem die durch einen Kreis markierten alten Walzen
in dem Walzwerk aus Gründen
wie der Rauhigkeit der Oberflächen
der Walzen oder der normalen Abnutzung ersetzt werden sollen, ist
wie folgt:
Im ersten Prozeß werden
vor der Beendigung des Walzens neue Walzen (N) auf walzenaustauschseitigen
Verschiebewagen A44 und B45 an den in der Figur gezeigten Positionen
angeordnet, und dann wird das Walzen beendet. Als nächstes wird
im zweiten Prozeß die
Druck- und Zugeinrichtung 46 vorwärts und rückwärts bewegt, und die alten Walzen
(O) werden auf die walzenaustauschseitigen Verschiebewagen A44 und
B45 gezogen. Danach werden im dritten Prozeß die seitlichen Verschiebewagen
bewegt, um die neuen Walzen (N) in die Mitten der jeweiligen Walzengruppen
zu bewegen. Schließlich
werden die jeweiligen Walzengruppen im vierten Prozeß wieder in
das Walzwerk eingesetzt, indem die Druck- und Zugeinrichtung 46 vorwärts bewegt
wird, um das Einssetzen der neuen Walzen (N) abzuschließen; und
dann wird die Druck- und Zugeinrichtung 46 zurück geführt, damit
sie in die Position zurückkehrt,
in der sie sich befand, als der erste Prozeß ausgeführt wurde.
-
Wie
vorstehend beschrieben, kann der gleichzeitige Austausch von zwei
Walzengruppen unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
leicht ausgeführt
werden.
-
6 ist
eine erläuternde
Ansicht, die ein Verfahren zum Ersetzen einer Walzengruppe zeigt. In
diesem Fall wird beispielsweise der walzenaustauschseitige Verschiebewagen
B45 nicht verwendet. Im ersten Prozeß wird vor dem Abschluß des Walzens
eine neue Walze (N) auf dem walzenaustauschseitigen Verschiebewagen
A44 angeordnet, worauf das Walzen beendet wird. Als nächstes wird im
zweiten Prozeß die
Druck- und Zugeinrichtung 46 vorwärts und rückwärts bewegt, und die alte Walze (O)
wird auf den walzenaustauschseitigen Verschiebewagen A44 gezogen.
Danach wird im dritten Prozeß der
seitliche Verschiebewagen bewegt, um die neue Walze (N) zur Mitte
der entsprechenden Walzengruppe zu bewegen. Schließlich wird
im vierten Prozeß die
Walzengruppe wieder in das Walzwerk eingesetzt, indem die Druck-
und Zugeinrichtung 46 nach vorne bewegt wird, um das Einsetzen
der neuen Walze (N) zu beenden, und dann wird die Druck- und Zugeinrichtung 46 zurückgeführt, um
in die Position zurückzukehren,
in der sie sich befand, als der erste Prozeß ausgeführt wurde. Die Strecke der
Vorwärts-
und Rückwärtsbewegung
der Druck- und Zugeinrichtung 46 ist in diesem Fall kürzer als
in dem Fall, in dem zwei Walzengruppen gleichzeitig ersetzt werden.
-
7 ist
eine erläuternde
Ansicht, die das Walzenaustauschverfahren zeigt, bei dem eine seitliche
Verschiebeeinheit verwendet wird. Gemäß dieser Figur hat der walzenaustauschseitige
Verschiebewagen C48 einen Aufbau, der die Anordnung von vier Reihen
von Walzengruppen ermöglicht.
Im ersten Prozeß werden
vor dem Abschluß des
Walzens neue Walzen (N) auf dem walzenaustauschseitigen Verschiebewagen
C48 angeordnet, und dann wird das Walzen beendet. Als nächstes wird
im zweiten Prozeß die
Druck- und Zugeinrichtung 46 vorwärts und rückwärts bewegt, und die alten Walzen
(O) werden auf den walzenaustauschseitigen Verschiebewagen C48 gezogen.
Danach wird im dritten Prozeß der seitliche
Verschiebewagen C48 bewegt, um die neuen Walzen (N) in die Mitten
der jeweiligen Walzengruppen zu bewegen. Schließlich werden im vierten Prozeß die jeweiligen
Walzengruppen wieder in das Walzwerk eingesetzt, indem die Druck-
und Zugeinrichtung 46 vorwärts bewegt wird, um das Einsetzen der
neuen Walzen (N) zu beenden, und dann wird die Druck- und Zugeinrichtung 46 zurückgeführt, damit sie
in die Position zurückkehrt,
die vorlag, als der erste Prozeß ausgeführt wurde.
Für den
Austausch einer Walzengruppe wird ein Teil der seitlichen Führungen
verwendet. Er erfolgt, wie in 6 gezeigt.
-
(Ausführungsform 3)
-
8 ist
eine Ansicht eines herkömmlichen Tandemwalzwerks. Ähnlich ist 9 eine
Ansicht, die ein Beispiel zeigt, bei dem ein auf der vorliegenden
Erfindung basierendes, mehrreihiges Walzwerk für ein Tandemwalzwerk verwendet
wird, und 10 ist eine Ansicht, die ein
weiteres Beispiel zeigt, bei dem ein auf der vorliegenden Erfindung
basierendes, mehrreihiges Walzwerk für ein Tandemwalzwerk verwendet
wird. Zum Zwecke des Vergleichs mit einem herkömmlichen Tandemwalzwerk mit
vier Gerüsten sind
die Gesamtlängen
der drei Anlagentypen in den Figuren durch L1, L2 und L3 dargestellt.
Der Abstand zwischen den Gerüsten
beträgt
gemäß 8 5
m, wogegen der des mehrreihigen Walzwerks 1,8 m beträgt. Daher
kann die Anlage im Falle von L2 auf eine Länge von 3,2 m weniger als im
Falle von L1 verkürzt werden,
und L3 ist 6,4 m kürzer,
was angibt, daß die Länge der
Anlage um 42,7% verringert werden kann.
-
Obwohl
sämtliche
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung einen Fall betreffen, in dem das Walzwerk
sechs Stufen von Walzengruppen aufweist, gilt das Gleiche auch für ein vierstufiges
Walzwerk und ein sechsstufiges Walzwerk. Ebenso kann die Technik
der vorliegenden Erfindung auch auf Warmwalzwerke angewandt werden,
obwohl die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen Kaltwalzwerke
betreffen. Bei der Anwendung auf Kaltwalzwerke ist jedoch die Erzeugung
signifikanterer Auswirkungen zu erwarten.
-
Der
Biegezylinder 37 im Biegeblock 18 für die obere/untere
Arbeitswalze führt
normalerweise während
des Walzens Operationen zur Steigerung der Biegung und zur Verringerung
der Biegung aus. Bei einer Steigerung der Biegung treten keine Probleme
auf, da der Klotz 23 der oberen Arbeitswalze nach oben
geschoben wird, wie in 2 dargestellt. Da bei einer
Verringerung der Biegung jedoch der Klotz 23 der oberen
Arbeitswalze nach unten geschoben wird, erzeugt der resultierende
Freiraum zwischen dem Klotz 23 der oberen Arbeitswalze
und dem Biegezylinder 37 die unerwünschte Situation, daß bei dem
Biegevorgang während
der Auswahl des Modus zur Steigerung/Verringerung der Biegung eine
Totzone auftritt. Das Auftreten dieser Totzone beim Biegevorgang
kann durch Vorsehen eines speziellen Biegezylinders 37a zum
Drücken
und eines speziellen Biegezylinders 37b zum Ziehen verhindert
werden. Siehe die detaillierte Ansicht des Abschnitts C-C' in 2.
-
11 ist
eine Ansicht, die einen Fall zeigt, in dem der Biegekraftzuweisungsabschnitt
des Arbeitswalzenlagerkastens in der Nähe des zu walzenden Materials
angeordnet ist. Der Klotz 23 der oberen Arbeitswalze weist
Manschettenabschnitte 301 und 302 zur Aufnahme
der Biegeeinrichtung auf, und der Klotz 24 der unteren
Arbeitswalze weist ebenfalls Manschettenabschnitte 401 und 402 zur
Aufnahme der Biegeeinrichtung auf. Das Vorhandensein der Manschettenabschnitte 301 und 401 wird
zum Problem. Der Manschettenabschnitt 301 wird zu einer Einschränkung der
Austauschs mit dem Biegeblock 18 für die obere/untere Arbeitswalze,
wenn die obere Arbeitswalze angehoben wird. Ebenso wird der Aufbau
der oberen Durchgangsplattenführung 15 komplex,
wenn dieser Manschettenabschnitt vorhanden ist, da die obere Durchgangsplattenführung bei
der Entfernung der Arbeitswalzen aus dem Walzwerk zurückgezogen
werden muß.
Zudem können
die Walzen, selbst wenn die obere Durchgangsplattenführung ausreichend
zurückgezogen
wurde, aufgrund ihrer möglichen
Behinderung durch den entsprechenden Manschettenabschnitt nicht
entnehmbar sein, wenn das Werkstück
zwischen den Walzengruppen verbleibt. Der Manschettenabschnitt 401 führt ebenfalls
eine ähnliche
unerwünschte
Situation herbei. Daher sollte die Biegeeinrichtung zum Aufbringen
einer Biegekraft auf den Arbeitswalzenlagerkasten, wie in 2 gezeigt,
vorzugsweise einen Druck-Zug-Aufbau aufweisen, und der Eingriffsabschnitt
zwischen der Biegeeinrichtung und dem Arbeitswalzenlagerkasten sollte
so beabstandet sein, daß er
in bezug auf die Mitte des Durchgangs des Werkstücks vertikal symmetrisch ist.
Wenn nur eine Einrichtung zur Steigerung der Biegung erforderlich ist,
ist kein Druck-Zug-Aufbau sondern nur ein Drücken erforderlich.
-
Obwohl
für die
Druck- und Zugeinrichtung 46, die die jeweiligen Walzen
der Walzengruppe zu deren jeweiliger Einführung und Entnahme hineindrückt und
herauszieht, ein Typ mit Hydraulikzylinder, ein Typ mit motorisch
angetriebenem Wagen oder dergleichen verwendet werden kann, kann
jeder derartige Typ von Druck- und Zugeinrichtung angewendet werden.
-
Bei
den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann der Produktertrag
durch Verringern des Abstands zwischen zwei Walzengruppen gesteigert
werden. Ebenso wird selbst bei einem Problem, wie dem Reißen des
Werkstücks,
auch die Verfügbarkeit
der Walzanlage verbessert, da ihre Bauteile rasch wieder hergestellt
werden können.
Zudem können
eine Raumeinsparung und eine Verringerung der Installationskosten
erreicht werden.
-
Die
vorliegende Erfindung hat die Wirkung, daß die Wiederherstellbarkeit
des Walzwerks nach einem Problem beim Walzen durch Verringern des Abstands
zwischen den Walzengruppen verbessert werden kann.