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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stützstruktur für Sitz- und Liegemöbel mit einer Vielzahl von über eine Stützfläche verteilt angeordneten Federelementen und einer Vielzahl von mit den Federelementen verbundenen Deckplatten, deren von den Federelementen abgewandte Seiten zusammen eine Stützfläche bilden, wobei die Federelemente jeweils mindestens drei sternförmig in unterschiedliche Richtungen weisende Federarme und die Deckplatten jeweils mindestens drei miteinander elastisch verbundene Deckplattenabschnitte aufweisen, wobei die Deckplattenabschnitte jeweils mit einem Federarm eines Federelements verbunden sind.
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Derartige Stützstrukturen sind als Untermatratzen, also zur Abstützung von Matratzen bekannt. Auch als Matratzenkern werden derartige Stützstrukturen verwendet. Durch die Vielzahl von über die Stützfläche verteilten einzelnen Federelemente wird eine vorteilhafte, quasi punktförmige Abstützung erreicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Stützstruktur zu verbessern. Insbesondere soll die Struktur kostengünstig und einfach in der Herstellung sein und gleichzeitig eine gute Funktionalität und hohe Stabilität aufweisen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Stützstruktur der genannten Art dadurch gelöst, dass die Deckplattenabschnitte einer Deckplatte mit Federarmen von mindestens zwei benachbarten Federelementen verbunden sind.
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Im Gegensatz zu bekannten Stützstrukturen der genannten Art wird also erfindungsgemäß nicht jedem einzelnen Federelement eine eigene Deckplatte zugeordnet. Vielmehr sind die einzelnen Federelemente über die Deckplatten miteinander verbunden, indem die mehreren Deckplattenabschnitte einer jeden Deckplatte mit Federarmen an mindestens zwei benachbarten Federelementen verbunden sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders stabile Stützstruktur, die sich dennoch durch gute Federeigenschaften auszeichnet, da die Deckplattenabschnitte nach wie vor einzeln einfedern können und daher eine quasi punktuelle Abstützung gegeben ist; insbesondere wenn in der Ebene der Stützfläche benachbarte Deckplatten nur über ein oder mehrere Federelemente und/oder wenn in der Ebene der Stützfläche benachbarte Federelemente nur über ein oder mehrere Deckplatten miteinander verbunden sind.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Deckplattenabschnitte einer Vielzahl von Deckplatten, insbesondere aller Deckplatten, der Stützstruktur mit Federarmen von mindestens zwei benachbarten Federelementen verbunden. Damit weist ein größerer Bereich bzw. die gesamte Stützstruktur die genannten Vorteile auf.
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Besonders bevorzugt sind alle Deckplattenabschnitte jeder der Deckplatten mit Federarmen von jeweils anderen benachbarten Federelementen verbunden. Jedem Deckplattenabschnitt ist also ein eigener Federarm eines eigenen benachbarten Federelements zugeordnet. Hierdurch ergibt sich eine vorteilhafte Gesamtstruktur von gitterartig über die Deckplatten miteinander verbundenen Federelementen.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Deckplatten vier Deckplattenabschnitte und die Federelemente entsprechend vier sternförmig in unterschiedliche Richtung weisende Federarme auf. Eine solche Ausgestaltung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Federelemente eine Basisplatte, sich radial von der Basisplatte nach außen und oben erstreckende Federarme sowie am oberen Ende der Federarme befindliche Verbindungsabschnitte zur Verbindung mit einem Deckplattenabschnitt aufweisen. Dabei sind die Federarme bevorzugt so ausgebildet, dass sie bei Belastung im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Fußplatte einfedern und einen großen Federweg aufweisen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Federarme zunächst radial nach außen und dann radial zurück nach innen geführt werden, wobei sich die nach radial außen erstreckenden Federarmabschnitte mit den radial nach innen zurückgeführten Federabschnitten in Federrichtung betrachtet nicht überlappen. Hierdurch ergeben sich besonders vorteilhafte Federeigenschaften.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Deckplatten mit Deckplattenabschnitten versehen, die in sich steif ausgebildet und über elastische Verbindungsabschnitte mit den jeweils benachbarten Federabschnitten verbunden sind. Dabei können die Verbindungsabschnitte in Bezug auf die Federrichtung betrachtet in einer Ebene liegen, die dem Fußabschnitt des Federelementes näher ist als die in sich steifen Deckplattenabschnitte. Die Federabschnitte formen dadurch eine stabile Stützfläche, können jedoch einander gegenüber einzeln einfedern, wodurch sich eine hohe Punktelastizität der gesamten Stützfläche der Stützstruktur ergibt.
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Auch durch die dem Fußabschnitt des Federelements näher gelegenen Verbindungsabschnitte der Stützplatte ergeben sich gute Einfederungseigenschaften, insbesondere auch ein höherer möglicher Federweg der Deckplattenabschnitte.
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Nach einer ebenfalls besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine erste Vielzahl von Federelementen mit einer zweiten Vielzahl von Federelementen derart verbunden, dass jeweils die Unterseite eines Fußabschnitt eines Federelements mit der Unterseite eines Fußabschnitt eines zweiten Federelements verbunden ist und jeweils die Verbindungsabschnitte der beiden miteinander verbundenen Federelemente zur Verbindung mit Deckplattenabschnitten voneinander wegweisen, sodass die mit diesen Verbindungsabschnitten verbundenen Deckplatten eine obere und eine untere Stützfläche der Stützstruktur bilden. Hierdurch ergibt sich eine Stützstruktur, die besonders vorteilhaft als Matratzenkern oder als Boxspringfederung eingesetzt werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausgestaltung sind die Fußabschnitte der Federelemente lösbar miteinander gekoppelt, insbesondere über eine Clips- oder Bajonettverbindung. Zum einen kann die Struktur dadurch einfach hergestellt werden und zum anderen kann die Struktur später auch wieder aufgelöst werden, beispielsweise um die Form der Stützstruktur zu ändern oder um die Elemente der Stützstruktur sortenrein zu recyceln.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Deckplatten lösbar mit den Federelementen verbunden, insbesondere über eine Clips- oder Bajonettverbindung. Auch dies erleichtert die Herstellung und ermöglicht ein sortenreines Recyceln.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Stützstruktur geräuschdämpfende Mittel wie Vlieseinlagen oder Beschichtungen auf. Der Komfort kann dadurch erhöht werden.
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Die Federelemente und/oder die Deckplatten bestehen zumindest zum Teil bevorzugt aus Kunststoff. Dabei können einzelne oder alle Federelemente und Deckplatten aus Kunststoff bestehen, oder es können Federelemente oder Deckplatten Verwendung finden, die zum Teil aus Kunststoff bestehen, beispielsweise mit Kunststoff beschichtet sind. Kunststoff ist einerseits leicht und andererseits vielseitig hinsichtlich der möglichen Formgebung.
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Eine erfindungsgemäße Stützstruktur kann insbesondere als Untermatratze, als Matratzenkern oder als Boxspringfederung Verwendung finden. Es ergeben sich die oben geschilderten Vorteile.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer erfindungsgemäßen Stützstruktur,
- 2 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Stützstruktur,
- 3 eine Seitenansicht eines Abschnitts einer erfindungsgemä-ßen Stützstruktur, und
- 4 eine perspektivische Ansicht eines Federelements zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Stützstruktur.
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Die dargestellte und beschriebene Stützstruktur umfasst eine Vielzahl von über eine Stützfläche verteilt angeordneten Federelementen 1 und eine Vielzahl von mit den Federelementen 1 verbundenen Deckplatten 2. Die Deckplatten 2 weisen Deckplattenabschnitte 3 auf, die miteinander über elastische Verbindungsabschnitte 4 verbunden sind. Die Deckplattenabschnitte 3 bilden gemeinsam eine Stützfläche der Stützstruktur.
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Die Federelemente 1 weisen jeweils einen Fußabschnitt 5, sich von diesem radial nach außen und oben erstreckende Federarme 6 und am oberen Ende der Federarme 6 angeordnete Verbindungsabschnitte 7 auf. Wie man in 1 bis 3 sieht, sind jeweils zwei Federelemente 1 über die Unterseite 8 ihrer Fußabschnitte 5 derart miteinander verbunden, dass sich ihre Federarme 6 in entgegengesetzte Richtungen nach oben und unten erstrecken. Die Verbindungsabschnitte 7 beider Federelemente 1 sind jeweils mit Deckplatten 2 verbunden, sodass sich insgesamt eine durch die eine Hälfte der Deckplatten 2 gebildete obere Stützfläche und eine durch die andere Hälfte der Deckplatten 2 gebildete untere Stützfläche der Stützstruktur ergibt. Eine solche Stützstruktur ist insbesondere als Matratzenkern oder als Boxspringfederung einsetzbar.
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Wie man in 4 sieht, sind die Unterseiten 8 der Fußabschnitte 5 der Federelemente 1 mit Verbindungselementen 9 versehen, die derart ausgebildet sind, dass die Fußabschnitte 5 zweier Federelemente 1 über ihre Unterseiten 8 bajonettartig miteinander verbunden werden können. Alternativ können die Fußabschnitte 5 auch über eine Clipsverbindung miteinander verbunden werden. Auch andere Verbindungsarten sind grundsätzlich möglich.
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Wie man in den Figuren sieht, sind die Federarme 6 der Federelemente 1 so ausgebildet, dass jeweils ein Federarmabschnitt 10 radial nach außen und oben vom Fußabschnitt 5 weggeführt ist und hieran ein zweiter Federarmabschnitt 11 anschließt, der wieder radial nach innen in Richtung auf den Fußabschnitt 5 zurückgeführt ist. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass die Verbindungsabschnitte 7 der Federelemente 1 im Wesentlichen senkrecht zum Fußabschnitt 5, also in Federrichtung I einfedern. Zudem sind die Federarme 6 so ausgebildet, dass sich die genannten Abschnitte 10 und 11 nicht überlappen, beim Einfedern also nicht aufeinander zum Liegen kommen. Hierdurch ist ein hoher Federweg möglich.
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Wie man in den 1 bis 3 sieht, sind die Verbindungsabschnitte 4 der Deckplatten 2 jeweils zwischen zwei benachbarten Deckplattenabschnitten 3 ausgeführt. Die Verbindungsabschnitte 4 verlaufen dabei in einer Ebene, die den Fußabschnitten 5 der Federelemente 1 näher ist als die Deckplattenabschnitte 3. Dadurch ergeben sich besonders gute Einfederungseigenschaften der Deckplattenabschnitte 3, insbesondere eine relativ große Einfederhöhe der Deckplattenabschnitte 3 relativ zueinander bzw. beim einzelnen Einfedern eines Deckplattenabschnitts 3.
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Anstelle von vier einzelnen Deckplattenabschnitten 3 können auch nur drei einzelne Deckplattenabschnitte oder mehr als vier Deckplattenabschnitte vorgesehen sein. Auch die Federelemente 1 können mit nur drei Verbindungsabschnitten 7 oder mehr als vier Abschnitten 4 versehen sein. Auch können die Federarme 6 eine andere Form aufweisen und nicht jeweils paarweise mit einem Verbindungsabschnitt 7 verbunden sein. Die Deckplatten 2 und die Federelemente 1 bestehen jeweils bevorzugt aus Kunststoff.
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Die Deckplatten 2 sind, wie man in den 1 bis 3 sieht, jeweils mit vier benachbarten Federelementen 1 verbunden, indem jeweils ein Deckplattenabschnitt 3 mit einem Verbindungsabschnitt 7 eines Federelementes 1 verbunden ist, während die anderen Deckplattenabschnitte 3 derselben Deckplatte mit Verbindungsabschnitten 7 von anderen Federelementen 1 verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine gitterartige Verbindung bzw. Verstrebung zwischen den benachbarten Federelementen 1 über die Deckplatten 2. Die Stützstruktur erhält hierdurch eine hohe Festigkeit. Dennoch können die Deckplattenabschnitte 3 jeweils einzeln einfedern, da sie mit den anderen Deckplattenabschnitten 3 der jeweiligen Deckplatte 2 über elastische Verbindungsabschnitte 4 verbunden sind und da benachbarte Deckplatten 2 nur über die Federelemente 1 und ansonsten nicht miteinander verbunden sind. Zudem sind die Deckplattenabschnitte 3 jeweils über einen eigenen Federarm 6 eines Federelementes 1 elastisch abgestützt, wobei benachbarte Federelemente 1 nur über die Deckplatten 2 miteinander verbunden sind.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die gesamte Stützstruktur in der dargestellten Weise aufgebaut ist. Im Randbereich können bevorzugt andere Deckplatten verwendet werden, um auch dort eine Abstützung der Deckplattenabschnitte 3 über die dargestellten Federelemente 1 zu gewährleisten. Es können also beispielsweise Deckplatten 2 mit nur zwei Deckplattenabschnitten 3 verwendet werden, die über einen elastischen Verbindungsabschnitt 4 miteinander verbunden sind. Eine Stützstruktur kann aber auch Bereiche aufweisen, in welchen die Federelemente 1 nicht in der beschriebenen Weise miteinander verbunden sind, sondern Deckplatten aufweisen, die nur mit dem jeweiligen Federelement und nicht mit benachbarten Federelementen verbunden sind.
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Die beschriebene Stützstruktur kann auch nur einseitig ausgebildet sein, also ohne über ihren Fußabschnitt 5 miteinander verbundene Federelementpaare. Dementsprechend ist dann auch nur eine Stützfläche, gebildet durch Deckplatten 2, vorhanden. Durch die gitterartige Verbindung der Federelemente 1 über die Deckplatten 2 ergibt sich auch hier eine stabile Struktur. Eine solche Struktur kann beispielsweise als Untermatratze eingesetzt werden. Die Struktur kann sich dann über die Fußabschnitte 5 der Federelemente 1 auf einer Platte oder auf entsprechend angeordneten Leisten abstützen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Federelement
- 2
- Deckplatte
- 3
- Deckplattenabschnitt
- 4
- Verbindungsabschnitt
- 5
- Fußabschnitt
- 6
- Federarm
- 7
- Verbindungsabschnitt
- 8
- Unterseite von 5
- 9
- Kopplungselement
- 10
- Federarmabschnitt
- 11
- Federarmabschnitt
- I
- Einfederrichtung