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Die Erfindung betrifft einen Befestigungsclip zur Befestigung eines Anbauteils an einer Trägerkante, insbesondere in einem Fahrzeug, umfassend einen Clipkörper mit einer Grundseite und sich von der Grundseite forterstreckenden, einander gegenüberliegenden Haltebeinen, wobei die Haltebeine gemeinsam mit der Grundseite einen Aufnahmeraum mit einer Eintrittsöffnung für die Trägerkante begrenzen.
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Derartige Befestigungsclips dienen dem Aufsetzen eines Anbauteils, wie beispielsweise einer Leitung, auf eine Kante eines Trägerbauteils. Die Leitung kann beispielsweise eine fluidführende Leitung, wie eine Hydraulikleitung, oder eine elektrische Leitung sein. Das Trägerbauteil kann ein Fahrzeugbauteil, beispielsweise in einem Fahrzeuginnenraum oder -motorraum sein. Der Clipkörper des Befestigungsclips umgreift im an die Trägerkante montierten Zustand mit seinen beiden Haltebeinen die Trägerkante von gegenüberliegenden Seiten. An den Haltebeinen ausgebildete Haltevorsprünge greifen dabei ähnlich wie Widerhaken an die einander gegenüberliegenden Oberflächen der Trägerkante an. Die Haltevorsprünge erstrecken sich meist schräg zu der Grundseite des Clipkörpers geneigt in Richtung des jeweils gegenüberliegenden Haltebeins in den Aufnahmeraum hinein. Bei bekannten Befestigungsclips sind die Haltevorsprünge meist durch Einschnitte in das Haltebein und anschließendes Biegen der geschnittenen Elemente in den Aufnahmeraum hinein erzeugt. Beim Aufsetzen des Befestigungsclips auf eine Trägerkante wird diese durch Eintritt in die Eintrittsöffnung in den Aufnahmeraum aufgenommen, wodurch die Haltevorsprünge in Richtung des sie jeweils tragenden Haltebeins gebogen werden. Je nach Dicke der in den Aufnahmeraum aufgenommenen Trägerkante werden die Haltevorsprünge dabei unterschiedlich weit in ihr jeweiliges Haltebein zurückgebogen. Gerade bei relativ dicken Trägerkanten müssen die Haltevorsprünge stark gebogen werden, was zwar zu einer relativ großen, durch die Haltevorsprünge auf die Trägerkante ausgeübten Klemmkraft führt, jedoch einer hohen Montagkraft bedarf. Bei relativ dünnen Trägerkanten erfolgt eine entsprechend geringere Verbiegung der Haltevorsprünge, was zwar ein Einbringen einer Trägerkante unter Aufwendung einer relativ geringen Montagekraft ermöglicht, allerdings auch zu einer geringeren Haltekraft führt.
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Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Befestigungsclip bereitzustellen, welcher für Trägerkanten unterschiedlicher Dicken eine gleichmäßige Haltekraft aufbringen kann.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Befestigungsclip gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Bei dem erfindungsgemäßen Befestigungsclip der eingangs genannten Art schließt sich an zumindest eines der Haltebeine ein in Richtung der Grundseite des Clipkörpers umgebogener Halteabschnitt an, der mindestens einen sich in Richtung des gegenüberliegenden Haltebeins in den Aufnahmeraum ragenden Haltevorsprung aufweist.
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Der Clipkörper nimmt in einem Montagezustand des Befestigungsclips in seinem Aufnahmeraum die Trägerkante auf, wie eingangs bereits erwähnt. Der mindestens eine Haltevorsprung greift hierbei an eine der Oberflächen der Trägerkante an. Der Clipkörper kann mit seiner Grundseite und den sich von dieser forterstreckenden Haltebeinen insbesondere eine U-Form oder eine V-Form aufweisen, wobei der Innenraum dieser Form den Aufnahmeraum definiert. Das offene Ende dieser U- oder V-Form kann die Eintrittsöffnung bilden. Die Eintrittsöffnung des Clipkörpers ist insbesondere gegenüberliegend der Grundseite ausgebildet. Wie ebenfalls eingangs bereits angesprochen, kann sich der mindestens eine Haltevorsprung insbesondere unter einem Winkel in den Aufnahmeraum erstrecken, mit einer Richtungskomponente zu dem gegenüberliegenden Haltebein hin und mit einer dazu senkrechten Richtungskomponente zu der Grundseite hin. Somit kann der Haltevorsprung für eine in den Aufnahmeraum aufgenommene Trägerkante wie ein Widerhaken einem Abziehen des Befestigungsclips von der Trägerkante entgegenwirken. Der Clipkörper kann insbesondere aus einem Metall bestehen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zumindest eines der Haltebeine einen Halteabschnitt aufweist, der sich von dem Haltebein umgebogen in Richtung der Grundseite des Clipkörpers erstreckt und den Haltevorsprung trägt. Umgebogen bedeutet, dass der Halteabschnitt das Haltebein derart fortsetzt, dass sich für den Verlauf des Haltebeins eine Richtungsumkehr ergibt. Ausgehend von der Grundseite des Clipkörpers erstreckt sich das Haltebein zunächst von der Grundseite fort und anschließend über den Halteabschnitt wieder zu der Grundseite hin. Der Halteabschnitt kann beispielsweise eine C-Form, eine U-Form oder eine V-Form bilden, insbesondere gemeinsam mit dem Haltebein. Der Halteabschnitt erstreckt sich dabei insbesondere derart, dass ein durch den Halteabschnitt und ggf. das Haltebein begrenzter Innenraum in Richtung der Grundseite des Clipkörpers hin geöffnet ist. Das Haltebein kann mehrere in Richtung der Grundseite umgebogene Halteabschnitte aufweisen, von denen insbesondere jeder zumindest einen Haltevorsprung ausbilden kann. Auch können beide Haltebeine sich in Richtung der Grundseite des Clipkörpers umgebogen von dem jeweiligen Haltebein erstreckende Halteabschnitte aufweisen, die jeweils zumindest einen Haltevorsprung tragen. Auch kann lediglich ein Haltebein einen erfindungsgemäßen, sich umgebogen von den Haltebein erstreckenden Halteabschnitt mit daran angeordnetem Haltevorsprung aufweisen während das gegenüberliegende Haltebein mindestens einen sich unmittelbar - also ohne in Richtung der Grundseite umgebogenen Halteabschnitt - von dem Haltebein in den Aufnahmeraum erstreckenden Haltevorsprung aufweist.
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Durch den sich umgebogen in Richtung der Grundseite erstreckenden Halteabschnitt und den sich davon ausgehend in Richtung des gegenüberliegenden Haltebeins erstreckenden Haltevorsprung wird zumindest eine doppelte Biegung erzeugt. Der umgebogene Halteabschnitt kann eine erste Biegung und der an dem Halteabschnitt ausgebildete Haltevorsprung eine zweite Biegung aufweisen, deren Krümmungen sich insbesondere im Vorzeichen unterscheiden können. Grundsätzlich kann der Halteabschnitt jedoch auch mehrere Biegungen aufweisen, beispielsweise W-förmig gebogen sein. Aufgrund der umgebogenen Form Halteabschnitts - also aufgrund der ersten Biegung - wird eine besonders hohe elastische Verformbarkeit des Haltbeins erreicht. Beim Einführen einer Trägerkante durch die Eintrittsöffnung in den Aufnahmeraum tritt der Haltevorsprung mit einer der Oberflächen der Trägerkante in Kontakt, wodurch der umgebogene Halteabschnitt elastisch derart verformt wird, dass der Haltevorsprung zu dem ihn tragenden Haltebein hin bzw. von dem gegenüberliegenden Haltebein fortgedrückt wird. Der umgebogene Halteabschnitt ist dabei über einen weiten Bereich elastisch verformbar und ermöglicht für Trägerkanten unterschiedlicher Dicke eine einfache Montage bei einer relativ gleichmäßig geringen Montagekraft. Insbesondere auch Trägerkanten mit relativ hohen Dicken können so einfach montiert werden. Aufgrund der Flexibilität des umgebogenen Halteabschnitts wird zudem bei in dem Aufnahmeraum aufgenommener Trägerkante der an dem Halteabschnitt ausgebildete Haltevorsprung weniger stark zu dem Halteabschnitt verbogen, also weniger stark abgeflacht. Aufgrund der elastischen Verformbarkeit des umgebogenen Halteabschnitts wird jedoch weiterhin eine ausreichende Klemmkraft auf die Trägerkante ausgeübt. Zudem greift der in den Aufnahmeraum ragende Haltevorsprung auch bei relativ dicken Trägerkanten immer noch in einem relativ steilen Winkel an die Oberfläche der Trägerkante an. Somit wird auch bei relativ dicken Trägerkanten weiterhin eine hohe Haltekraft erzeugt. Auch relativ dünne Trägerkanten können aus den genannten Gründen jedoch mit einer ausreichend hohen Haltekraft gehalten und weiterhin unter geringer Montagekraft in den Befestigungsclip eingebracht werden. Tatsächlich konnten die Erfinder feststellen, dass der erfindungsgemäße Befestigungsclip letztlich für alle in den Aufnahmeraum aufnehmbare Trägerkanten unterschiedlicher Dicke die im Wesentlichen selben Haltekräfte erzeugen kann. Somit erlaubt der erfindungsgemäße Befestigungsclip letztlich für alle Trägerkanten, für die er vorgesehen und geeignet ist, eine einfache Montage bei geringen Montagekräften und einen sicheren Halt durch gleichmäßig hohe Haltekräfte.
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Nach einer Ausgestaltung erstreckt sich der mindestens eine Haltevorsprung von dem freien Ende des Halteabschnitts. Der sich von dem Haltebein erstreckende umgebogene Halteabschnitt weist insbesondere ein mit dem Haltebein verbundenes erstes Ende sowie ein zweites, freies Ende auf. An dem freien Ende ist nach der vorliegenden Ausgestaltung der Haltevorsprung angeordnet. Der mindestens eine Haltevorsprung kann sich mit anderen Worten also an den freien Schenkel des umgebogenen Halteabschnitts anschließen.
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Nach einer Ausgestaltung erstreckt sich der umgebogene Halteabschnitt von dem freien Ende des Haltebeins. Das freie Ende des Haltebeins bezeichnet hierbei das der Grundseite des Clipkörpers abgewandte Ende des Haltebeins. Nach dieser Ausgestaltung kann folglich das Haltebein sich von der Grundseite ausgehend forterstrecken und an seinem von der Grundseite fortweisenden, freien Ende den umgebogenen Halteabschnitt aufweisen bzw. in diesen übergehen. Auch können mehrere umgebogene Halteabschnitte an das freie Ende des Haltebeins anschließen. Ein solcher Halteabschnitt lässt sich besonders einfach fertigen, insbesondere durch Zurückbiegen des freien Endes des Haltebeins in den Aufnahmeraum hinein.
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Nach einer Ausgestaltung schließt sich der umgebogene Halteabschnitt unter einer einfachen Biegung an das Haltebein an. Der Halteabschnitt kann insbesondere also lediglich eine Biegung aufweisen. Der Halteabschnitt kann beispielsweise eine C-Form, eine U-Form oder eine V-Form bilden, welche alle eine Biegung verwirklichen. Der Halteabschnitt erstreckt sich dabei insbesondere derart, dass ein durch den Halteabschnitt und ggf. das Haltebein begrenzter Innenraum in Richtung der Grundseite des Clipkörpers hin geöffnet ist, wie oben bereits angesprochen. Der an dem Halteabschnitt angeordnete Haltevorsprung kann unter einer weiteren, insbesondere im Vorzeichen verschiedenen, Biegung verlaufen, wie oben bereits angesprochen. Der Halteabschnitt kann nach einer Ausgestaltung U-förmig an das Haltebein anschließen, insbesondere gemeinsam mit dem Haltebein die U-Form beschreiben. Nach einer weiteren Ausgestaltung kann sich der Halteabschnitt in einem Winkel von ca. 180° an das Haltebein anschließen. Der umgebogene Halteabschnitt kann also einen Biegungswinkel von ca. 180° beschreiben, zumindest in einer nicht auf eine Trägerkante aufgesetzten Stellung des Clipkörpers, also in einem nicht verformten Zustand des mindestens einen Haltevorsprungs. Insbesondere können die einander gegenüberliegenden Schenkel eines U-förmigen Halteabschnitts zumindest in einem nicht verformten Zustand parallel zueinander verlaufen. Gerade bei einem solchen Winkel kann eine geringe Montagekraft und gleichzeitig hohe Haltekraft des mit dem Halteabschnitt verbundenen Haltevorsprungs erreicht werden.
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Nach einer Ausgestaltung ist der an umgebogenen Halteabschnitt ausgebildete Haltevorsprung ein erster Haltevorsprung und sein Haltebein ein erstes Haltebein, wobei das dem ersten Haltebein gegenüberliegende zweite Haltebein mindestens einen sich in Richtung des ersten Haltebeins erstreckenden zweiten Haltevorsprung aufweist. Wie oben bereits erläutert, können also beide Haltebeine Haltevorsprünge aufweisen, wobei sich die Haltevorsprünge jeweils in Richtung des gegenüberliegenden Haltebeins erstrecken, insbesondere in einem Winkel. Auch der zweite Haltevorsprung kann an einem sich von dem zweiten Haltebein zu der Grundseite erstreckenden zweiten umgebogenen Halteabschnitt ausgebildet sein. Insbesondere kann der mindestens eine zweite Haltevorsprung sich aber auch unmittelbar, also ohne einen derart umgebogenen Halteabschnitt, an dem zweiten Haltebein angeordnet sein. Beispielsweise kann der mindestens eine zweite Haltevorsprung durch einen Einschnitt in die Fläche des zweiten Haltebeins und anschließendes Einbiegen dieser Fläche in den Aufnahmeraum ausgebildet sein, wie im eingangs beschriebenen Stand der Technik. So kann ein asymmetrisches Design des Befestigungsclips erzeugt werden. Wie die Erfinder festgestellt haben, kann gerade durch ein solches asymmetrisches Design eine ausreichend hohe und gleichmäßige Haltekraft für Trägerkanten unterschiedlicher Dicke erreicht werden. Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung sind der mindestens eine erste Haltevorsprung und der mindestens eine zweite Haltevorsprung dazu ausgebildet, in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung mit einer durch die Eintrittsöffnung in den Aufnahmeraum eingeführten Trägerkante in Kontakt zu treten. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Haltevorsprünge in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung angeordnet sind. Die Haltevorsprünge der einander gegenüberliegenden Haltebeine sind somit auch in unterschiedlicher Entfernung von der Grundseite des Clipkörpers angeordnet. Durch diese Ausgestaltung wird ein asymmetrischer Eingriff einander gegenüberliegender Haltevorsprünge an die Oberflächen einer in dem Aufnahmeraum aufgenommenen Trägerkante erreicht. Wie die Erfinder festgestellt haben, wird hierdurch eine größere Haltekraft und somit ein stabilerer Halt der Trägerkante in dem Befestigungsclip erreicht, insbesondere durch eine stärkere Verkeilung der Trägerkante in dem Aufnahmeraum.
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Nach einer Ausgestaltung schließen sich mehrere umgebogene Halteabschnitte an das Haltebein an, wobei die Halteabschnitte jeweils einen Haltevorsprung aufweisen. Die Halteabschnitte können insbesondere an dem freien Ende des Haltebeins ausgebildet sein, wie oben erläutert. Durch mehrere derartige Haltevorsprünge kann ein besonders sicherer Angriff an die Oberfläche der Trägerkante erreicht werden. Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung sind die an den Halteabschnitten ausgebildeten Haltevorsprünge dazu ausgebildet, in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung mit der durch die Eintrittsöffnung in den Aufnahmeraum einzuführende Trägerkante in Kontakt zu treten. Es können also nicht nur, wie oben erläutert, die Haltevorsprünge der gegenüberliegenden Haltebeine in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung mit der Trägerkante in Kontakt treten, sondern auch die an demselben Haltebein angeordneten Haltevorsprünge. Dies kann grundsätzlich auch für nicht an den Halteabschnitten ausgebildete Haltevorsprünge gelten. So können sich die umgebogenen Halteabschnitte unterschiedliche weit in Richtung der Grundseite erstrecken, beispielsweise können sich den jeweiligen Haltevorsprung tragende Schenkel der U-förmig umgebogenen Halteabschnitte unterschiedlich weit in Richtung der Grundseite des Clipkörpers erstrecken. Auch können sich die Haltevorsprünge unterschiedlich weit in Richtung des gegenüberliegenden Haltebeins erstrecken, insbesondere unter einem Winkel. Hierdurch wird an unterschiedlicher Längsposition zwischen Eintrittsöffnung und Grundseite des Clipkörpers ein Angriff auf zumindest eine der Oberflächen durch die Haltevorsprünge eines Haltebeins erreicht. Dies führt zu einem besonders sicheren Halt.
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Nach einer Ausgestaltung umfasst der Befestigungsclip einen Tragabschnitt zum Tragen des Anbauteils. Der Tragabschnitt kann insbesondere ein Leitungshalter sein zur Aufnahme beispielsweise eine fluidführenden Leitung, wie einer Hydraulikleitung, oder einer elektrischen Leitung, wie einem elektrischen Kabel. Der Tragabschnitt kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen und insbesondere separat von dem Clipkörper ausgebildet sein. Der Clipkörper selbst kann insbesondere aus einem Metall bestehen. An den Tragabschnitt anschließend kann ein Aufnahmeabschnitt ausgebildet sein, insbesondere ebenfalls aus Kunststoff, beispielsweise einstückig mit dem Tragabschnitt, wobei der Aufnahmeabschnitt den Clipkörper aufnimmt. Es kann folglich der gesamte Clipkörper innerhalb des Aufnahmeabschnitts angeordnet sein.
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Die Erfindung betrifft zudem ein System aus einer Trägerkante und einem erfindungsgemäßen Befestigungsclip, wobei die Trägerkante in dem Aufnahmeraum des Clipkörpers aufgenommen ist. Der mindestens eine an dem umgebogenen Halteabschnitt ausgebildete Haltevorsprung greift hierbei an einer ersten Oberfläche der Trägerkante an. Der umgebogene Halteabschnitt ist durch die Trägerkante insbesondere gemeinsam mit dem anschließenden Haltevorsprung elastisch von dem gegenüberliegenden Haltebein fortgebogen. Die Trägerkante kann mit ihrer dem gegenüberliegenden Haltebein zugewandten, der ersten Oberfläche gegenüberliegenden zweiten Oberfläche an dem gegenüberliegenden Haltebein flächig anliegen. Die Trägerkante kann von einer Seite durch den an dem erfindungsgemäß in Richtung der Grundseite umgebogenen Halteabschnitt gehaltenen Haltevorsprung und an der anderen Seite durch Haftreibung an dem gegenüberliegenden Haltebein in dem Aufnahmeraum des Clipkörpers gehalten sein. Auch kann jedoch das gegenüberliegende Haltebein Haltevorsprünge aufweisen. Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung ist der an dem umgebogenen Halteabschnitt ausgebildete Haltevorsprung ein erster Haltevorsprung und sein Haltebein ein erstes Haltebein, wobei das dem ersten Haltebein gegenüberliegende zweite Haltebein mindestens einen sich in Richtung des ersten Haltebeins erstreckenden zweiten Haltevorsprung aufweist. Wie oben bereits erläutert, können beide Haltebeine Haltevorsprünge aufweisen. An zumindest einem der Haltebeine ist zumindest ein Haltevorsprung an einem der erfindungsgemäßen umgebogenen Halteabschnitte angeordnet. Nach einer weiteren, diesbezüglichen Ausgestaltung stehen der mindestens eine erste Haltevorsprung und der mindestens eine zweite Haltevorsprung in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung mit der Trägerkante in Kontakt. Wie ebenfalls bereits oben erläutert, kann so ein asymmetrischer Eingriff der Haltevorsprünge der einander gegenüberliegenden Haltebeine von gegenüberliegenden Seiten an die Trägerkante erreicht werden. Dies führt zu einer besonders hohen Haltekraft aufgrund verbesserter Verkeilung.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren erläutert. Es zeigen schematisch:
- 1 einen Clipkörper eines erfindungsgemäßen Befestigungsclips in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 einen erfindungsgemäßen Befestigungsclip mitsamt dem Clipkörper aus 1,
- 3 den Befestigungsclip aus 2 in einer Seitenansicht,
- 4 den Befestigungsclip aus 3 mit einer in dem Aufnahmeraum aufgenommenen ersten Trägerkante, und
- 5 den Befestigungsclip aus 3 mit einer in dem Aufnahmeraum aufgenommenen zweiten Trägerkante.
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Soweit nichts anderes angegeben ist, bezeichnen im Folgenden gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände.
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In 1 ist ein Clipkörper 10 eines erfindungsgemäßen Befestigungsclips ersichtlich, wobei der Clipkörper 10 eine Grundseite 12 und zwei sich von der Grundseite 12 forterstreckende, einander gegenüberliegende Haltebeine 14, 16 aufweist. Der Clipkörper 10 weist im Wesentlichen eine U-Form oder eine V-Form auf, mit der Grundseite 12 als Grund des U's bzw. des V's und mit dem ersten Haltebein 14 und dem zweiten Haltebein 16 als Schenkel des U's bzw. V's. Durch die Grundseite 12 sowie die Haltebeine 14, 16 wird ein Aufnahmeraum 18 des Clipkörpers 10 begrenzt, welcher eine Eintrittsöffnung 20 für eine Trägerkante eines Trägerbauteils aufweist.
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Das erste Haltebein 14 ist mit einem Ende mit der Grundseite 12 verbunden und weist an seinem gegenüberliegenden freien Ende zwei sich an das erste Haltebein anschließende, U-förmig umgebogene Halteabschnitte 22 auf. Die Halteabschnitte 22 erstrecken sich dabei in einem Winkel von ca. 180° von dem ersten Haltebein 14, wodurch zwei einander gegenüberliegende Schenkel 22a, 22b der Halteabschnitte 22 im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die umgebogenen Halteabschnitte 22 sind in Richtung der Grundseite 12 bzw. des Aufnahmeraums 18 geöffnet und voneinander entlang der Breite des ersten Haltebeins 14 beabstandet. Die Halteabschnitte 22 sind dabei gegenüber dem ersten Haltebein 14 derart umgebogen, dass sich das erste Haltebein 14 ausgehend von der Grundseite 12 zunächst von der Grundseite 12 forterstreckt und anschließend über die umgebogenen Halteabschnitte 22 durch eine Richtungsumkehr wiederum zu der Grundseite 12 hinzeigt. An den Halteabschnitten 22 ist jeweils ein Haltevorsprung 24 angeordnet, wobei die Haltevorsprünge 24 sich jeweils anschließend an die Schenkel 22b an den freien Enden der Halteabschnitte 22 befinden. Die Haltevorsprünge 24 ragen dabei unter einem Winkel in Richtung des gegenüberliegenden, zweiten Haltebeins 16 in den Aufnahmeraum 18 hinein mit einer Richtungskomponente zu dem zweiten Haltebein 16 und einer Richtungskomponente zu der Grundseite 12 hin. Es wird somit jeweils eine doppelte Biegung erzeugt - zum einen durch die zwischen den Schenkeln 22a und 22b liegende Biegung des U-förmig umgebogenen Halteabschnitts 22, also den Grund des durch den jeweiligen Halteabschnitt 22 gebildeten U's, sowie durch die Biegung des jeweiligen Haltevorsprungs 24 ausgehend von dem jeweiligen Halteabschnitt 22 in Richtung des gegenüberliegenden zweiten Haltebeins 16.
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Das zweite Haltebein 16 weist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Haltevorsprünge 26 auf, welche sich unmittelbar von dem zweiten Haltebein 16 in Richtung des ersten Haltebeins 14 in den Aufnahmeraum 18 hinein erstrecken. Die Haltevorsprünge 26 sind hierbei durch Einschnitte in das zweite Haltebein 16 und anschließendes Biegen dieser Einschnitte nach innen in Richtung des Aufnahmeraums 18 gebildet. Das zweite Haltebein 16 weist ein mit der Grundseite 12 verbundenes Ende und ein gegenüberliegendes freies Ende auf, an welches sich ein im Winkel zu dem zweiten Haltebein 16 stehender Lagerabschnitt 17 erstreckt.
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In den 2 und 3 ist der Clipkörper 10 in einen Aufnahmeabschnitt 32 eines Leitungshalters 30 aufgenommen. Der Leitungshalter 30 umfasst zudem einen an den Aufnahmeabschnitt 32 anschließenden Tragabschnitt 34 zur Anbringung einer nicht dargestellten Leitung. Die Leitung kann beispielsweise über einen oder mehrere an dem Tragabschnitt 34 angeordnete Kabelbinder gehalten sein. Der Leitungshalter 30 ist insbesondere einstückig aus einem Kunststoff hergestellt, beispielsweise im Kunststoff-Spritzgussverfahren. Der Clipkörper 10 ist insbesondere aus einem Metall geformt. Der Aufnahmeabschnitt 32 weist eine seitliche Einschuböffnung 36 und eine der Einschuböffnung gegenüberliegende Begrenzungswand 38 auf. Der Clipkörper 10 kann durch die Einschuböffnung 36 in den Aufnahmeabschnitt 32 eingeschoben werden bis er in Anlage an die Begrenzungswand 38 kommt. Zwei kreisförmige Erhebungen 28 in dem ersten Haltebein 14 treten dabei in eine Quernut 40 des Aufnahmeabschnitts 32 ein. Der sich von dem zweiten Haltebein 16 erstreckende Lagerabschnitt 17 ist zudem in eine Nische 39 des Aufnahmeabschnitts 32 aufgenommen. Hierdurch wird ein sicherer Halt des Clipkörpers innerhalb des Aufnahmeabschnitts 32 erreicht. Insbesondere kann bei einer durch das Einführen einer Trägerkante in den Clipkörper erfolgenden Verformung des Clipkörpers auftretenden Kraft in den Leitungshalter 30 abgeleitet werden. Zur Stabilisierung des Clipkörpers 10 ist zudem eine Versteifungsrippe 29 an dem ersten Haltebein 14 ausgebildet, welche zwischen der Grundseite 12 und dem freien Ende des ersten Haltebeins 14 verläuft und in den Aufnahmeraum 18 gewölbt ist.
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4 zeigt den Befestigungsclip aus 3 mit einer darin aufgenommenen ersten Trägerkante 50. Die Trägerkante 50 weist eine relativ geringe erste Dicke d1 auf. Die Haltevorsprünge 24 greifen die Trägerkante 50 an einer ersten Oberfläche 52 und die Haltevorsprünge 26 an einer der ersten Oberfläche 52 gegenüberliegenden zweiten Oberfläche 54 an. Die umgebogenen, flexiblen Halteabschnitte 22 sind durch die Trägerkante 50 elastisch verformt. Die ersten Haltevorsprünge 24 sind von dem gegenüberliegenden zweiten Haltebein 16 fort und damit zu dem ersten Haltebein 14 hin verformt und die Schenkelabschnitte 22b jeweils in Richtung ihrer gegenüberliegenden Schenkelabschnitte 22a verformt. Aufgrund der umgebogenen Halteabschnitte 22 sind die ersten Haltevorsprünge 24 flexibler gelagert, als die zweiten Haltevorsprünge 26, weisen also einen größeren Bewegungsspielraum auf. So geben bei dem Ausführungsbeispiel in 4 trotz der relativ dünnen Trägerkante 50 die Halteabschnitte 22 recht stark nach. Aufgrund der elastischen Verformbarkeit der Halteabschnitte 22 kann die Trägerkante 50 so unter Aufbringung relativ geringer Montagekräfte in den Aufnahmeraum 18 durch die Eintrittsöffnung 20 eingeschoben werden. Nichtsdestotrotz wird ein sicherer Halt durch die Haltevorsprünge 24, 26 erreicht, denn die Haltevorsprünge 24 und auch die Haltevorsprünge 26 können aufgrund der elastischen Verformbarkeit der Halteabschnitte 22 einen recht steilen Winkel zu den jeweiligen Oberflächen 52, 54 beibehalten. Hierzu trägt auch bei, dass die Haltevorsprünge 24 im Vergleich zu den Haltevorsprüngen 26 in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung 20 mit der Trägerkante 50 in Kontakt treten sowie dass die Haltevorsprünge 26 untereinander ebenfalls in unterschiedlicher Entfernung von der Eintrittsöffnung 20 mit der Trägerkante 50 in Kontakt treten. Dies wird durch eine Anordnung der Haltevorsprünge 24 bzw. 26 in unterschiedlicher Entfernung zu der Eintrittsöffnung 20 erreicht. Hierdurch erfolgt ein asymmetrischer Angriff an die gegenüberliegenden Oberflächen 52, 54 der Trägerkante 50 und somit ein stärkeres Verkeilen und damit eine Erhöhung der Haltekräfte. Zudem kann aufgrund der elastischen Verformbarkeit der Halteabschnitte 22 eine ausreichende Klemmkraft auf auch die Trägerkante 50 ausgeübt werden.
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In 5 ist eine zweite Trägerkante 60 in den Aufnahmeraum 18 des Clipkörpers aufgenommen. Die Trägerkante 60 weist eine zweite Dicke d2 auf, welche größer als die erste Dicke d1 der ersten Trägerkante 50 ist. Hierdurch sind die Halteabschnitte 22 stärker verformt. Auch die Haltevorsprünge 26 des zweiten Haltebeins 16 sind stark verformt und annähernd vollständig in das zweite Haltebein 16 zurückgebogen. Aufgrund der durch das Umbiegen der Halteabschnitte 22 erreichten Elastizität ist jedoch auch das Einbringen einer solch dicken Trägerkante 60 durch die Eintrittsöffnung 20 in den Aufnahmeraum 18 mit relativ geringer Montagekraft möglich. Gegenüber bekannten Befestigungsclips übt der erfindungsgemäße Befestigungsclip auch bei einer derartigen dicken Trägerkante jedoch hohe Haltekräfte auf die Trägerkante aus. So sind zwar die zweiten Haltevorsprünge 26 derart stark verformt, dass sie lediglich in einem relativ flachen Winkel auf eine zweite Oberfläche 64 der Trägerkante 60 angreifen. Die Haltevorsprünge 24 sind jedoch aufgrund der elastischen Verformung der Halteabschnitte 22 noch immer in einem recht steilen Winkel zu der ersten Oberfläche 62 der Trägerkante 60 angeordnet. Hierdurch wird zumindest durch die Haltevorsprünge 24 weiterhin eine gute Verkeilung und damit eine hohe Haltekraft erreicht. Auch wirkt durch die starke Verformung der Halteabschnitte 22 sowie auch der Haltevorsprünge 26 eine hohe Klemmkraft auf die Trägerkante 60.
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Der erfindungsgemäße Befestigungsclip erlaubt somit für Trägerkanten unterschiedlichster Dicken eine einfache Montage dank geringer Montagekräfte sowie einen sicheren Halt dank hoher und insbesondere von der Dicke der Trägerkanten relativ unabhängiger Haltekräfte.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Clipkörper
- 12
- Grundseite
- 14
- erstes Haltebein
- 16
- zweites Haltebein
- 17
- Lagerabschnitt
- 18
- Aufnahmeraum
- 20
- Eintrittsöffnung
- 22
- Halteabschnitt
- 22a
- Schenkel
- 22b
- Schenkel
- 24
- Haltevorsprung
- 26
- Haltevorsprung
- 28
- kreisförmige Erhebungen
- 29
- Versteifungsrippe
- 30
- Leitungshalter
- 32
- Aufnahmeabschnitt
- 34
- Tragabschnitt
- 36
- seitliche Einschuböffnung
- 38
- Begrenzungswand
- 39
- Nische
- 40
- Quernut
- 50
- erste Trägerkante
- 52
- erste Oberfläche der ersten Trägerkante
- 54
- zweite Oberfläche der ersten Trägerkante
- 60
- zweite Trägerkante
- 62
- erste Oberfläche der zweiten Trägerkante
- 64
- zweite Oberfläche der zweiten Trägerkante
- D1
- erste Dicke
- D2
- zweite Dicke