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Die Erfindung betrifft einen Schalthebel für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug. Dabei bezieht sich die Erfindung vor allem auf mit einer Schaltkulisse zusammenwirkende Schalthebel, die auf durch die Schaltkulisse vorgegebenen Schaltwegen bewegbar sind, insbesondere innerhalb einer - vorzugsweise in Fahrzeugquerrichtung orientierten - Wählgasse und in einer oder innerhalb von mehreren - vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung orientierten - Schaltgassen. Die Erfindung bezieht sich aber ebenso auf Schalthebel, die mit anderen Kulissen zusammenwirken.
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Aus
DE 100 05 328 A1 ist eine Schaltvorrichtung für ein Automatikgetriebe mit einem Schalthebel bekannt, der um eine starre Achse schwenkbar in einem Schaltgehäuse gelagert ist.
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Aus
DE 103 26 118 B4 ist eine Schaltvorrichtung mit einem als Wählhebel bezeichneten Schalthebel bekannt, der um eine Schaltachse schwenkbar gelagert ist.
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Aus
DE 10 2014 210 827 A1 ist eine als Betätigungseinrichtung bezeichnete Schaltvorrichtung zur Auswahl von Gangstufen für ein Gangwechselgetriebe bekannt, die einen als Wählhebel bezeichneten Schalthebel aufweist, der um ein Kugelgelenk verschwenkbar angeordnet ist.
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Nachteilig an den vorstehend genannten Schaltvorrichtungen ist, dass die zur Lagerung benötigten Gelenke, insbesondere Kugelgelenke, Kreuzgelenke oder einfache, als Schaltachse fungierende Drehgelenke, mit einer kosten- und zeitintensiven Herstellung und Montage verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalthebel für ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, der eine einfach herzustellende und einfach zu montierende Lagerung aufweist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere praktische Ausführungsformen sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßer Schalthebel für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfasst einen Betätigungsabschnitt und einen beabstandet von dem Betätigungsabschnitt vorgesehenen Lagerabschnitt zur Koppelung des Schalthebels mit einem fahrzeugfesten Element. Dabei ist der Lagerabschnitt unmittelbar oder mittelbar derart mit mindestens einem elastischen Bauteil gekoppelt, dass dieses mindestens eine elastische Bauteil sowohl als Lagerelement als auch als Rückstellelement für den Schalthebel dient.
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Mit dem Betätigungsabschnitt ist in diesem Zusammenhang insbesondere ein Bereich eines Schalthebels gemeint, welcher üblicherweise mit einem Schaltknauf oder einem anders ausgebildeten Greifabschnitt versehen oder als solcher ausgebildet ist, um den Schalthebel mit der Hand komfortabel greifen und bewegen zu können. Der Betätigungsabschnitt befindet sich üblicherweise im Bereich eines (in Fahrzeughochrichtung betrachtet) oberen Endes des Schalthebels.
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Mit dem Lagerabschnitt ist vorliegend insbesondere ein von dem Betätigungsabschnitt beabstandeter Bereich des Schalthebels gemeint, der eine Beweglichkeit des Schalthebels ermöglicht und eine Rückstellkraft und/oder ein Rückstellmoment bereitstellt, um den Schalthebel zurück in eine Neutralstellung zu bewegen, sofern er aus dieser Neutralstellung ausgelenkt wird. Bei der Neutralstellung kann es sich auch um eine Neutralstellungsachse handeln, das heißt einen Neutralbereich, aus welchem der Schalthebel ausgelenkt und durch das mindestens eine elastische Element wieder zurückgestellt wird, sofern dies erwünscht ist. Üblicherweise ist die Neutralstellung aber ein konkreter Punkt (und somit kein Bereich), von dem aus der Schalthebel - meist gegen eine Rückstellkraft - in ein oder mehrere Richtungen ausgelenkt werden kann.
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Die vorstehend beschriebene konstruktive Gestaltung eines erfindungsgemäßen Schalthebels erlaubt es, auf Kugelgelenke, Kreuzgelenke oder einfache Scharniere, die eine konkrete Drehachse des Schalthebels definieren, zu verzichten. Es sind lediglich in einer Vielzahl von Varianten kostengünstig verfügbare elastische Bauteile erforderlich, die auf geeignete Art und Weise unmittelbar oder mittelbar mit dem Lagerabschnitt gekoppelt werden müssen. Auf verschiedene konstruktive Gestaltungsmöglichkeiten eines erfindungsgemäßen Schalthebels wird nachfolgend in Verbindung mit den Unteransprüchen und den Figuren noch im Detail eingegangen.
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In einer praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalthebels ist das mindestens eine elastische Bauteil fest mit einem den Lagerabschnitt zumindest abschnittsweise umgebenden Schaltungsgehäuse verbunden, oder das elastische Bauteil bildet zumindest teilweise ein derartiges Schaltungsgehäuse. Mit einer festen Verbindung sind in diesem Fall sowohl lösbare als auch nicht lösbare Verbindungen gemeint, wobei nicht lösbare Verbindungen üblicherweise kostengünstiger herstellbar sind, während lösbare Verbindungen üblicherweise Vorteile im Wartungs- und/oder Reparaturfall bieten. Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass das Schaltungsgehäuse auch vollständig aus einem geeignet elastischen Bauteil gebildet sein kann, insbesondere derart, dass das elastische Bauteil durch konstruktive Gestaltung stärker elastische und weniger stark elastische Bereiche aufweist.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalthebels ist der Lagerabschnitt zumindest teilweise durch ein Brückenelement gebildet, und/oder ein Brückenelement ist zwischen Lagerabschnitt und dem elastischen Bauteil angeordnet. Mit einem Brückenelement ist in diesem Zusammenhang insbesondere eine Gestaltung gemeint, welche einen u-förmigen Brückenabschnitt aufweist, welcher in die Richtung senkrecht zur Erstreckungsrichtung der drei Schenkel elastisch ausgebildet ist. So kann auf einfache und kostengünstige Art und Weise eine Beweglichkeit eines sich an dem Mittelabschnitt des Brückenelements anschließenden oder daran ausgebildeten Betätigungsabschnitts realisiert werden. Wenn ein solcher Betätigungsabschnitt selbst eine gewisse Längserstreckung aufweist und dieser Längsabschnitt selbst ebenfalls eine Biegeelastizität aufweist, insbesondere senkrecht zu dem Bewegungsabschnitt des u-förmigen Brückenabschnitts, kann auf einfache und kostengünstige Art und Weise ein in vier Richtungen bewegliches Betätigungselement im Sinne eines „4-Gelenk-Shifters“ bereit gestellt werden. An die beiden äußeren Schenkel des u-förmigen Brückenabschnitts kann sich insbesondere ein rahmenartig oder plattenartig ausgebildeter Basisabschnitt anschließen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalthebels ist das elastische Bauteil mehrteilig ausgebildet. Dadurch können bei geeigneter Anordnung und Ausbildung der elastischen Elemente die Vorteile eines Gelenkvierecks annähernd erreicht werden. Eine im Falle eines konventionellen Gelenks ausschließliche Verschwenkung des Schalthebels kann in diesem Fall durch eine zusätzliche Translation des Schalthebels ergänzt werden, beispielsweise indem die elastischen Elemente derart angeordnet und ausgebildet sind, dass zusätzlich zu einem Verschwenken - ggf. auch nahezu ausschließlich - eine oder mehrere translatorische Bewegungen zugelassen werden. Dadurch kann die Auslenkung des Schalthebels, insbesondere an einem Ende des Schalthebels, der als Betätigungsabschnitt dient, und der dafür erforderliche Platzbedarf reduziert werden.
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Als besonders kostengünstig verfügbares elastisches Bauteil bietet es sich an, bei einem erfindungsgemäßen Schalthebel eine Blattfeder oder mehrere Blattfedern vorzusehen. So können insbesondere zwei jeweils einseitig eingespannte Blattfedern über ein Gehäuse miteinander verbunden sein, wobei das Gehäuse fest mit einem Betätigungsabschnitt des Schalthebels verbunden ist.
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Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass auch nur ein oder aber auch drei, vier oder mehr einseitig eingespannte Blattfedern vorgesehen sein können, um bestimmte bauraumtechnische und/oder kinematische Aspekte zu realisieren. Alternativ oder in Ergänzung dazu ist es möglich, eine oder mehrere eingesetzten Blattfedern partiell in ihrer Breite, Dicke sowie durch zusätzliche, verbundene Elemente zu verstärken, insbesondere um die Knicksteifigkeit in besonders beanspruchten Bereichen zu erhöhen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalthebels sind der Betätigungsabschnitt, der Lagerabschnitt und/oder ein weiterer Hebelabschnitt zumindest teilweise Teil eines - tatsächlichen und/oder eines in seiner Kinematik annähernd entsprechenden - Gelenkvierecks mit vier Schenkeln, wobei die Schenkel zumindest teilweise fest eingespannt sind. Als in einer Kinematik entsprechendes Gelenkviereck wird eine Konstruktion angesehen, die überwiegend die gleichen translatorischen Bewegungen wie ein Gelenkviereck zulässt, jedoch zusätzlich noch geringfügige Verschwenkungen, beispielsweise bedingt durch eine Biege- oder Torsionselastizität von einem elastischen Element oder von mehreren elastischen Elementen.
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Die Bewegung eines erfindungsgemäßen Schalthebels kann auf einfache und kostengünstige Art und Weise auch ohne eine hinsichtlich der Herstellung und Montage kostenintensive Gelenklagerung auf einfache Art und Weise vorgegeben werden, wenn der Betätigungsabschnitt und/oder der Lagerabschnitt und/oder ein weiterer Hebelabschnitt von einer Schaltkulisse umgeben ist bzw. sind. Damit ist insbesondere gemeint, dass der entsprechende Abschnitt bzw. die entsprechenden Abschnitte durch eine Schaltkulisse hindurchragen und die Bewegung durch in der Schaltkulisse ausgebildete Pfade bzw. Wege vorgegeben ist.
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Um den Schalthebel bedarfsweise in einer ausgelenkten Position temporär fixieren zu können, ist bei einem erfindungsgemäßen Schalthebel in weiteren praktischen Ausführungsformen ein Rastelement vorgesehen, mittels welchem der Betätigungsabschnitt und/oder der Lagerabschnitt und/oder ein weiterer Hebelabschnitt in einer Rastposition entsprechend festlegbar (rastierbar) ist. Dies kann beispielsweise mit Hilfe eines Magneten oder mit Hilfe einer geeignet ausgebildeten und angeordneten Rolle erfolgen, die mit einer geeignet ausgebildeten Gegenelement und/oder einer Schaltkulisse zusammenwirken.
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Alternativ oder in Ergänzung dazu ist in einer weiteren Ausführungsform ein Rastelement vorgesehen, mittels welchem eine lokal erhöhte Schaltkraft zur Erzielung eines gewünschten Schaltkraftverlaufs erzeugt wird. So kann mit Hilfe eines Rastelements ein bestimmter Schaltpunkt haptisch durch geeignete Anordnung und Auslegung eines Rastelements betont werden.
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Um die jeweils angewählte Relativposition des Schalthebels gegenüber einer Schaltkulisse detektieren zu können, ist es bevorzugt, wenn ein Element einer Anordnung aus einem Sensor und mindestens einem mit dem Sensor zusammenwirkenden Sensierelement derart an dem Betätigungsabschnitt und/oder dem Lagerabschnitt und/oder einem Hebelabschnitt angeordnet ist, dass mindestens eine Stellung des Schalthebels mit Hilfe des Sensors ermittelbar ist. Vorzugsweise sind der Sensor und das mindestens eine Sensierelement derart angeordnet, dass mehrere Stellungen des Schalthebels detektierbar sind. Dies hat den Vorteil, dass eine mit dem Sensor gekoppelte Steuerung die jeweilige Position des Schalthebels erkennen und für die Überwachung und/oder Steuerung verschiedener Funktionen eines Fahrzeuges nutzen kann.
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Als Sensor eignet sich insbesondere ein mehrdimensionaler Hall-Sensor, wobei diesbezüglich vor allem auf zweidimensionale Hall-Sensoren (2D-Sensor) und dreidimensionale Hall-Sensoren (3D-Sensor) verwiesen wird. Als Sensierelement ist in diesem Zusammenhang insbesondere ein Magnetelement vorgesehen, das mit dem vorstehend genannten Hall-Sensor zusammen wirkt.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schalthebels in einer perspektivischen Darstellung,
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Schalthebels in einer perspektivischen Ansicht,
- 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Schalthebels in einer perspektivischen Darstellung und
- 4 eine vierte Ausführungsform eines Schalthebels in einer Seitenansicht.
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1 zeigt einen Schalthebel 10 mit einem Betätigungsabschnitt 12 und einem Lagerabschnitt 14. Der Betätigungsabschnitt 12 besteht bei dieser Ausführungsform aus einem kugelförmig ausgebildeten Schaltknauf 84, welcher an einem oberen Ende 16 eines zylindrischen Stabelements 18 angeordnet ist. Der Lagerabschnitt 14 besteht aus einer Platte 20, die fest mit einem unteren Ende 22 des zylindrischen Stabelements 18 verbunden ist. Die Platte 20 ist mit vier als elastische Bauteile 24 dienenden Schraubenfedern 26 verbunden. Die Schraubenfedern 26 sind auf der gegenüberliegenden Seite der Platte 20 fest mit Karosserieelementen 28 verbunden.
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Aufgrund der gezeigten Anordnung ist das Betätigungselement 14 gemeinsam mit dem zylindrischen Stabelement 18 und der Platte 20 frei im Raum bewegbar, soweit es die als elastischen Bauteile 24 dienenden Schraubenfedern 26 zulassen. So wird eine Beweglichkeit ermöglicht, die eine drehbare Lagerung mittels Gelenken, welche im Stand der Technik üblicherweise mit Hilfe von Kreuzgelenken, Kugelgelenken oder einfachen Scharniergelenken ermöglicht wird, auf besonders einfache konstruktive Art und Weise in einer hinsichtlich der Haptik am Schaltknauf 84 vergleichbare Art und Weise ermöglicht.
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Die 2 - 4 zeigen weitere Ausführungsformen erfindungsgemäßer Schalthebel 10, wobei im Folgenden für identische oder zumindest funktionsgleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen wie in 1 verwendet werden.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist ein elastisches Element als Teil des zylindrischen Stabelements 18 dort ausgebildet, wo die axiale Schraffur in 2 vorgesehen ist. Bei dem elastischen Bauteil 24 dieser Ausführungsform kann es sich insbesondere um einen Abschnitt aus Gummi oder Elastomer, um ein Federelement, ein sonstiges elastisches Element oder eine Kombination daraus handeln, wobei insbesondere auf Elemente aus reversibel komprimierbarem Material verwiesen wird. Der Lagerabschnitt 14, welcher sich an dem gegenüberliegenden Ende des Schaltknaufs 84 befindet ist über feste Einspannungen 82 starr mit einem nur schematisch dargestellten Karosserieelement 28 verbunden.
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Wie in 2 gut zu erkennen ist, durchragt bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ein sich zwischen dem Betätigungsabschnitt 12 und dem Lagerabschnitt 14 erstreckender Zwischenabschnitt 30 durch eine Schaltkulisse 32. Die Schaltkulisse 32 stellt in der gezeigten Ausführungsform eine mit der Bewegungsrichtung W gekennzeichnete Wählgasse, die sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckt, und drei parallel zueinander angeordnete Schaltgassen bereit, deren Bewegungsrichtung sich jeweils senkrecht zu der Bewegungsrichtung W der Wählgasse in Richtung des Doppelpfeiles S erstreckt.
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Zur Erfassung der aktuellen Relativposition des Schalthebels 10 relativ zu der Schaltkulisse 32 ist an dem zylindrischen Stabelement 18 ein als Sensierelement 34 dienender Magnet 36 vorgesehen. Dieser Magnet 36 wirkt zusammen mit einem Sensor 38, bei welchem es sich in der gezeigten Ausführungsform um einen zweidimensionalen oder dreidimensionalen Hall-Sensor 40 handelt. Der Hall-Sensor 40 ist gekoppelt mit einer elektrischen Steuerung 42, welche die mit dem Sensor 38 erfassten Signale verarbeitet und über Leitungen 44, 46 an eine nicht dargestellte Steuerung weitergeben kann.
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In 2 ist auch eine Rolle 48 erkennbar, die an einem elastischen Hebelarm 50 gelagert ist. Eine derartige Rolle 48 oder mehrartige derart ausgebildete Rollen 48 können vorgesehen sein, um den Schalthebel 10 in einer gegenüber der in 2 dargestellten Neutrallage ausgelenkten Position (in 2 gekennzeichnet mit a, b, c, d, e, f) zu fixieren. Dazu drückt die Rolle 48 gegen den Zwischenabschnitt 30 derart, dass die Kraft zum Verschieben der Rolle 48 in eine Position, die ein Rückverfahren in Richtung des Doppelpfeils S in die Wählgasse verhindert. Das Rückverfahren ist dann nur möglich, wenn manuell durch Angreifen an dem Schaltknauf 84 eine Lösekraft aufgebracht wird, um den Schalthebel 10 wieder in die Wählgasse zurückzubewegen.
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Alternativ ist es möglich, durch das Aufbringen einer punktuell erhöhten Schaltkraft eine Vorspannung zu erzielen, die es ermöglicht, die Schaltung gegen den Widerstand der Rolle 48 kraftlos wieder zu lösen. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass beim Aufbringen der Schaltkraft ein Speicher für potentielle Energie (z.B. eine Schraubenfeder) mit einer Vorspannkraft beaufschlagt wird. Die gespeicherte Energie kann dann zu einem späteren Zeitpunkt für ein (betätigungs-)kraftloses Lösen wieder freigesetzt werden.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Brückenelement 52. Auch bei dieser Ausführungsform ist ein Schaltknauf 84 vorgesehen, der fest mit einem Stabelement 18 verbunden ist. Das Brückenelement 52 ist u-förmig ausgebildet und weist einen Basisabschnitt 54 sowie zwei sich von dem Basisabschnitt 54 in etwa senkrecht erstreckende Schenkel 56, 58 auf. Die Schenkel 56, 58 sind im unteren Bereich fest verbunden mit einem rechteckigen Rahmen 60. Der Rahmen 60 ist starr ausgebildet, wohingegen die Schenkel 56, 58 biegeelastisch ausgebildet sind und eine Bewegung in Richtung des Doppelpfeils S ermöglichen. Dadurch lässt sich der Schaltknauf 84 bereits in zwei Richtungen auslenken. Alternativ oder in Ergänzung dazu kann auch das Stabelement 18 derart biegeelastisch ausgebildet sein, dass es sich in die Richtung des Doppelpfeils S und/oder in die Richtung des Doppelpfeils Q in Querrichtung bewegen lässt. Wenn sich der Schaltknauf 84 aufgrund der Gestaltung des Stabelements 18 und der Schenkel 56, 58 des u-förmigen Elements 52, jeweils als elastische Elemente 24, sowohl in die Richtung des Doppelpfeils S als auch in die Richtung des Doppelpfeils Q auslenken lässt, ergibt sich so ein konstruktiv einfach gestalteter und kostengünstig herstellbarer Ersatz-4-Gelenk-Shifter, welcher selbst keine Gelenke aufweist und in seiner Kinematik einem 4-Gelenk-Shifter angenähert ist.
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4 zeigt eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalthebels 10. Bei dieser Ausführungsform ist ein Schaltknauf 84 an einem Ende eines Stabelements 18 angeordnet, wohingegen ein von dem Schaltknauf 84 beabstandeter Lagerbereich des Stabelements 18 fest mit einem Gehäuseelement 62 verbunden ist. Die Verbindung 64 zwischen dem Stabelement 18 und dem Gehäuseelement 62 ist eine feste Verbindung und somit weitestgehend starr ausgelegt. Das Gehäuse 62 ist, in dieser Ausführungsform jeweils außenseitig, mit einer ersten Blattfeder 66 und mit einer zweiten Blattfeder 68 fest verbunden. Die erste Blattfeder 66 und die zweite Blattfeder 68 sind an einem Fahrzeug fest angeordneten Karosserieelement 28 fest eingespannt. Optional kann es vorteilhaft sein, in einem mittleren Bereich der Blattfedern 66, 68 Verstärkungen, größere Breiten oder sonstige konstruktive Maßnahmen vorzusehen, um die Knicksteifigkeit zu erhöhen.
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Wie in 4 erkennbar ist, ist das dem Schaltknauf 84 gegenüberliegende Ende des Stabelements 18 mit einer Aufnahme 70 für ein Federelement 72 versehen, das mit seinem gegenüberliegenden Ende mit einer weiteren Aufnahme 74 zusammenwirkt. An die weitere Aufnahme 74 schließt sich ein Verbindungselement 76 mit einer Kugel 78 an. Aufgrund der von dem Federelement 72 ausgeübten Kraft, die in dem in 4 gezeigten Bild nach links wirkt, wird die Kugel 78 gegen eine Rastkontur 80 gedrückt. Dies ermöglicht es, den Schaltknauf 84 aus der in 4 gezeigten Neutralstellung in eine obere Stellung O und in eine untere Stellung U zu bewegen. Wenn die Federkraft des Federelements 72 so auf die Rastkontur 80 abgestimmt ist, dass die von dem Federelement 72 ausgeübte Kraft in der Neutralstellung, der oberen Stellung O und der unteren Stellung U ausreichend groß ist, dass der Schaltknauf 84 in der entsprechenden Stellung verbleibt, ergibt sich eine Rastierung, die durch manuelle Betätigung des Schaltknaufs 84 wieder gelöst werden kann. Die sich ergebene Schaltbewegung S ist in 4 durch den mit S gekennzeichneten Doppelpfeil markiert. Es versteht sich, dass durch geeignete Gestaltung und Auslegung der Blattfedern 66, 68 und der Rastkontur 80 im Zusammenwirken mit der vorliegend im Wesentlichen durch das Federelement 72, die Aufnahmen 70, 74, das Verbindungselement 76 und die Kugel 78 gebildete Rastiervorrichtung 84 weitere Stellungen realisieren lassen. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass in Richtung der Schaltbewegung S weitere Rastpositionen vorgesehen und/oder dass in einer Richtung senkrecht zu der Schaltbewegung S, hier insbesondere in die Blattebene hinein und aus der Blattebene heraus eine weitere, in 4 nicht eingetragene Schaltrichtung vorgesehen ist.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schalthebel
- 12
- Betätigungsabschnitt
- 14
- Lagerabschnitt
- 16
- oberes Ende
- 18
- Stabelement
- 20
- Platte
- 22
- unteres Ende
- 24
- elastischen Bauteile
- 26
- Schraubenfedern
- 28
- Karosserieelement
- 30
- Zwischenabschnitt
- 32
- Schaltkulisse
- 34
- Sensierelement
- 36
- Magnet
- 38
- Sensor
- 40
- Hall-Sensor
- 42
- Steuerung
- 44
- Leitung
- 46
- Leitung
- 48
- Rolle
- 50
- Hebelarm
- 52
- Brückenelement
- 54
- Basisabschnitt
- 56
- Schenkel
- 58
- Schenkel
- 60
- Rahmen
- 62
- Gehäuseelement
- 64
- Verbindung
- 66
- erste Blattfeder
- 68
- zweite Blattfeder
- 70
- Aufnahme
- 72
- Federelement
- 74
- Aufnahme
- 76
- Verbindungselement
- 78
- Kugel
- 80
- Rastkontur
- 82
- Einspannungen
- 84
- Schaltknauf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10005328 A1 [0002]
- DE 10326118 B4 [0003]
- DE 102014210827 A1 [0004]