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Die Erfindung betrifft eine Druckgaswaffe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Druckgaswaffe ist aus der
DE 27 30 125 A bekannt. Diese weist einen Lauf und ein dem Lauf zugeordnetes Kartuschenrohr zur Aufnahme einer einzelnen, handelsüblichen Druckgaskapsel auf. Die mit einem Druckgas als Energiequelle für den Antrieb eines Geschosses gefüllte Druckgaskapsel wird in das Kartuschenrohr eingesetzt, mit einer Klemmvorrichtung fest eingespannt und dabei durch einen Hohldorn angestochen, so dass das in der Druckgaskapsel befindliche Druckgas in das Drucksystem der Waffe einströmen kann. Derartige auswechselbare Druckgaskapseln, die üblicherweise mit gereinigtem CO
2 als Treibmittel gefüllt sind, werden z.B. auch im Lebensmittelbereich für kleinere Schankanlagen, Sahnespender oder Sodabereiter verwendet und sind daher einfach und kostengünstig verfügbar. Allerdings ist die Kapazität solcher Druckgaskapseln und somit auch die dadurch erreichbare Geschossgeschwindigkeit bzw. Geschossenergie beschränkt. Außerdem kann nur eine begrenzte Anzahl an Schüssen abgegeben werden.
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Die
US 3,542,008 A zeigt eine Druckgaswaffe, bei der die Gaskartusche zur Aufnahme von zwei hintereinander angeordneten Druckgaskapseln ausgebildet ist und nach dem Öffnen der Druckgaskapseln eine Druckgasführung zur Ventilanordnung aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckgaswaffe der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Leistung auch mit kostengünstigen Druckgaskapseln ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Druckgaswaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Druckgaswaffe ist die Druckgaskartusche zur Aufnahme von mindestens drei hintereinander angeordneten Druckgaskapseln ausgebildet und enthält eine Druckgasführung mit einem zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckgaskapseln angeordneten Zwischenstück zum Öffnen der beiden aufeinanderfolgenden Druckgaskapseln und Weiterleiten des darin gespeicherten Druckgases zur Ventilanordnung. Durch eine derartige Ausgestaltung kann ein deutlich höheres Gasvolumen erreicht werden, wodurch die Anzahl der möglichen Schussabgaben erhöht werden kann. Außerdem sind deutlich höhere Geschossgeschwindigkeiten und größere Geschossenergien erreichbar. Durch das Einströmen des in den Druckgaskapseln befindlichen Gases in die Druckgaskartusche kann das Druckgas durch entsprechende Wärmeleitung auch auf einen höheren Druck gebracht werden, als dies beim üblichen unmittelbaren Einströmen des Druckgases aus einer einzelnen Druckgaskapsel direkt in den Druckminderer möglich ist. Mit Hilfe des Zwischenstücks können zwei aufeinanderfolgende Druckgaskapseln in einer besonders kompakten Bauweise gleichzeitig geöffnet und das darin gespeicherte Druckgas in die Druckgaskartusche geleitet werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist die Druckgasführung ein an die Ventilanordnung anschließendes Verbindungsstück zum Öffnen einer ersten Druckgaskapsel und zum Weiterleiten des darin gespeicherten Druckgases zur Ventilanordnung auf. Die Druckgasführung umfasst ferner einen innerhalb des Druckgasbehälters angeordneten Druckgaskanal für die Aufnahme und Weiterleitung des in den Druckgaspatronen gespeicherten Druckgases. Zweckmäßigerweise kann der Druckgaskanal durch einen Spalt zwischen einer Innenwand des Druckgasbehälters und den Druckgaskartuschen gebildet sein.
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Zum Öffnen der beiden durch das Zwischenstück miteinander verbundenen Druckgaskapseln kann in dem Zwischenstück ein Verbindungsteil mit zwei in entgegengesetzte Richtungen weisenden Anstechdornen angeordnet sein. Um das Druckgas in die Druckgaskartusche einzuleiten, können die Anstechdorne des Verbindungsteils im Zwischenstück jeweils eine in eine Querbohrung mündende Durchgangsöffnung enthalten, wobei die Querbohrung mit parallel zu den Durchgangsöffnungen verlaufenden Längsbohrungen in Verbindung steht. Das Verbindungsteil kann durch einen Gewindering in dem Zwischenstück fixiert sein.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform enthält das in der Druckgaskartusche fest angeordnete Verbindungsstück einen hohlzylindrischen Grundkörper, der einen mit der Ventilanordnung verbundenen Durchgangskanal mit einer im Durchmesser erweiterten Aufnahmeöffnung zur Aufnahme eines Halses der in die Druckgaskartusche zuerst eingesetzten ersten Druckgaspatrone aufweist. In dem Grundkörper des Verbindungsstücks kann ein mit einer Durchgangsöffnung versehener Anstechdorn zum Öffnen der in die Druckgaskartusche zuerst eingesetzten ersten Druckgaspatrone angeordnet sein.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung kann an dem vorderen Ende der Druckgaskartusche ein Verschluss mit einem integrierten Klemmmechanismus lösbar befestigt sein.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Druckgaswaffe;
- 2 eine Detailansicht einer Druckgaskartusche der in 1 gezeigten Druckgaswaffe in einem Längsschnitt;
- 3 eine Detailansicht des Bereichs A von 2;
- 4 eine Detailansicht des Bereichs B von 2;
- 5 ein zweites Verbindungselement in einem Längsschnitt und
- 6 das zweite Verbindungselement in einer Explosionsdarstellung.
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In 1 ist eine als Druckgasgewehr ausgebildete Druckgaswaffe mit einem Lauf 1, einem Verschlussschieber 2, einem Schaft 3, einem Abzugsmechanismus 4, einer unterhalb des Laufs 1 angeordneten Druckgaskartusche 5 zum Speichern eines Druckgases und einer Ventilanordnung 6 zur Steuerung der Druckgaszufuhr zum Lauf 1 gezeigt.
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Die Druckgaskartusche 5 ist zur Aufnahme mehrerer hintereinander angeordneter Druckgaskapseln 7a bis 7c ausgeführt. Bei den Druckgaskapseln 7a bis 7c handelt es sich um handelsübliche Einwegkapseln, die z.B. mit gereinigtem CO2 als Treibmittel gefüllt sind und in einer Standardausführung mit einer Füllmenge von 12g auch im Lebensmittelbereich z.B. für kleinere Schankanlagen, Sahnespender oder Sodabereiter Verwendung finden. Diese als Einwegkapseln ausgebildeten Druckgaskapseln 7a bis 7c weisen üblicherweise einen abgerundeten Boden 8 und einen sich verjüngenden Hals 9 mit einer im ungebrauchten Zustand noch verschlossenen Öffnung auf.
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In der rohrförmigen Druckgaskartusche 5 ist eine Druckgasführung mit einem an die Ventilanordnung 6 anschließenden Verbindungsstück 10 zum Öffnen einer ersten Druckgaskapsel 7a und zum Weiterleiten des darin gespeicherten Druckgases zur Ventilanordnung 6 vorgesehen. Die Druckgasführung umfasst ferner ein innerhalb der Druckgaskartusche 5 zwischen einer zweiten Druckgaskapsel 7b und einer dritten Druckgaskapsel 7c angeordnetes Zwischenstück 11 zum Öffnen der beiden aufeinanderfolgenden zweiten und dritten Druckgaskapseln 7b und 7c und zum Weiterleiten des darin gespeicherten Druckgases zur Ventilanordnung 6. An dem vorderen Ende der Druckgaskartusche 5 ist ferner ein Verschluss 12 mit einem integrierten Klemmmechanismus 13 lösbar befestigt.
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Wie aus 2 hervorgeht, enthält der Verschluss 12 einen in ein Gewinde 14 am vorderen Ende der Druckgaskartusche 5 einschraubbaren und über eine äußere Dichtung 15 gegenüber der Druckgaskartusche 5 abgedichteten Verschlussstopfen 16. Der Klemmmechanismus 13 umfasst einen im Verschlussstopfen 16 axial verschiebbar geführten und durch eine innere Dichtung 17 gegenüber dem Verschlusstopfen 16 abgedichteten Stößel 18, der durch einen Hebel 19 über eine Kugel 20 zwischen einer in 2 gezeigten Wechselstellung und einer in 1 gezeigten Betriebsstellung bewegbar ist. Der Hebel 19 ist an einem im Verschlussstopfen 16 drehbar gelagerten und über Radialstifte 21 axial gesicherten Endstück 22 um eine Querachse 23 schwenkbar angelenkt. Dadurch kann der Verschlussstopfen 16 mit dem zur Seite geschwenkten Hebel 19 in das Gewinde 14 am vorderen Ende der Druckgaskartusche 5 eingeschraubt werden.
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Durch Schwenken des Hebels 19 aus der in 2 gezeigten Wechselstellung in die in 1 gezeigte Betriebsstellung wird der Stößel 18 in die Druckgaskartusche 5 eingedrückt, wodurch die in die Druckgaskartusche 5 eingesetzten Druckgaskapseln 7a, 7b und 7c und das in der Druckgaskartusche 5 verschiebbar angeordnete Zwischenstück 11 in Richtung des ersten Verbindungsstücks 10 gedrückt werden.
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Die Druckgaskartusche 5 weist einen um ca. 0,4 mm größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser der Druckgaskapseln 7a, 7b und 7c auf. Dadurch wird zwischen einer Innenwand der Druckgaskartusche 5 und den Druckgaskapseln 7a, 7b und 7c ein Spalt 24 zur Bildung eines im Querschnitt ringförmigen Druckgaskanals 25 für die Aufnahme und Weiterleitung des in den Druckgaskapseln befindlichen Gases zur Ventilanordnung 6 geschaffen.
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Das in 3 im Detail gezeigte Verbindungsstück 10 enthält einen hohlzylindrischen Grundkörper 26, der einen mit der Ventilanordnung 6 verbundenen Durchgangskanal 27 mit einer im Durchmesser erweiterten Aufnahmeöffnung 28 zur Aufnahme des Halses 9 der in die Druckgaskartusche 5 zuerst eingesetzten ersten Druckgaspatrone 7a aufweist. In dem Grundkörper 26 ist ein mit einer Durchgangsöffnung 29 versehener Anstechdorn 30 zum Öffnen der Druckgaspatrone 7a angeordnet. Die Aufnahmeöffnung 28 weist einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Halses 9 der Druckgaspatrone 7a auf, so dass das im Druckgaskanal 25 befindliche Druckgas an der Außenseite des Halses 9 vorbei und entsprechende Durchlässe 31 im Anstechdorn 30 zum zentralen Durchgangskanal 27 strömen kann.
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Das in den 4 bis 6 in verschiedenen Ansichten dargestellte Zwischenstück 11 enthält einen hohlzylindrischen Grundkörper 32, der einen zentralen Durchgangskanal 33 mit an beiden Stirnseiten im Durchmesser erweiterten Einführöffnungen 34 aufweist.
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Wie aus 5 hervorgeht, ist in einen schlankeren mittleren Bereich des Durchgangskanals 33 im Grundkörper 32 des Zwischenstücks 11 ein Verbindungsteil 35 mit zwei in entgegengesetzte Richtungen weisenden Anstechdornen 36 eingesetzt und wird dort durch einen Gewindering 37 fixiert. Die sich in Richtung der Druckgaskapseln 7b und 7c konisch verjüngenden Anstechdorne 36 weisen jeweils eine in eine Querbohrung 38 mündende Durchgangsöffnung 39 auf. Die Querbohrung 38 steht mit parallel zu den Durchgangsöffnungen 39 verlaufenden Längsbohrungen 40 in Verbindung.
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Der Durchgangskanal 33 weist sowohl an den beiden erweiterten Einführöffnungen 34 als auch im schlankeren mittleren Bereich einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Halses 9 der Druckgaskapseln 7a bis 7c auf, so dass das Druckgas aus den Druckgaspatronen 7b und 7c durch die Durchgangsöffnungen 39, die Querbohrung 38 und die Längsbohrungen 40 und dann an der Außenseite des Halses 9 entlang über die Einführöffnungen 34 in den Druckgaskanal 25 der Druckgaskartusche 5 strömen kann.
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Zum Befüllen der Druckgaskartusche 5 mit den Druckgaskapseln 7a bis 7c wird zunächst die erste Druckgaskapsel 7a so in die Druckgaskartusche 5 eingesetzt, dass deren Hals 9 zu dem in der Druckgaskartusche 5 an deren hinteren Ende fest angeordneten ersten Verbindungsstück 10 gerichtet ist. Dann wird die zweite Druckgaskapsel 7b so in die Druckgaskartusche 5 eingesetzt, dass deren Boden 10 zum Boden 10 der ersten Druckgaskapsel 7a weist. Anschließend wird das Zwischenstück 11 in die Druckgaskartusche 5 eingesetzt. Zuletzt wird die dritte Druckgaskapsel 7c so in die Druckgaskartusche 5 eingesetzt, dass deren Hals 9 zu dem in die Druckgaskartusche 5 eingesetzten Zwischenstück 11 weist. Dann kann der Verschlussstopfen 16 des Verschlusses 12 mit dem zur Seite weggeklappten Hebel 19 in das Gewinde 14 am vorderen Ende der Druckgaskartusche 5 eingeschraubt werden. Wird dann der Hebel 19 aus der in 2 gezeigten Wechselstellung in die in 1 gezeigte Betriebsstellung geschwenkt, wird der Stößel 18 in die Druckgaskartusche 5 eingedrückt, wodurch sich die in die Druckgaskartusche 5 eingesetzten Druckgaskapseln 7a, 7b und 7c und das in der Druckgaskartusche 5 verschiebbar angeordnete Zwischenstück 11 in Richtung des Verbindungsstücks 10 bewegen und gegen das Verbindungsstück 10 gespannt werden. Dabei werden die Druckgaskapseln 7a bis 7c geöffnet, so dass das darin befindliche Druckgas ausströmen und zur Ventilanordnung 6 gelangen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lauf
- 2
- Verschlussschieber
- 3
- Schaft
- 4
- Abzugsmechanismus
- 5
- Druckgaskartusche
- 6
- Ventilanordnung
- 7a
- Erste Druckgaskapsel
- 7b
- Zweite Druckgaskapsel
- 7c
- Dritte Druckgaskapsel
- 8
- Boden
- 9
- Hals
- 10
- Verbindungsstück
- 11
- Zwischenstück
- 12
- Verschluss
- 13
- Klemmmechanismus
- 14
- Gewinde
- 15
- Äußere Dichtung
- 16
- Verschlussstopfen
- 17
- Innere Dichtung
- 18
- Stößel
- 19
- Hebel
- 20
- Kugel
- 21
- Radialstifte
- 22
- Endstück
- 23
- Querstift
- 24
- Spalt
- 25
- Druckgaskanal
- 26
- Grundkörper
- 27
- Durchgangskanal
- 28
- Aufnahmeöffnung
- 29
- Durchgangsöffnung
- 30
- Anstechdorn
- 31
- Durchlass
- 32
- Grundkörper
- 33
- Durchgangskanal
- 34
- Einführöffnung
- 35
- Verbindungsteil
- 36
- Anstechdorn
- 37
- Gewindering
- 38
- Querbohrung
- 39
- Durchgangsöffnung
- 40
- Längsbohrung