DE102018110021A1

DE102018110021A1 - Vorrichtung zum Steuern einer Tür eines Transportmittels und Flugzeug

Info

Publication number: DE102018110021A1
Application number: DE102018110021.3A
Authority: DE
Inventors: Philippe RAVIART; Ulf Kehlenbeck; Matias Mail; Sascha RODEWALD
Original assignee: Airbus Operations GmbH
Current assignee: Airbus Operations GmbH
Priority date: 2018-04-26
Filing date: 2018-04-26
Publication date: 2019-10-31
Also published as: FR3080603A1; CN110409956A; GB201905053D0; GB2574508A; US20190330905A1; GB2574508B; US11293209B2

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (20) zum Steuern einer Tür (12) eines Transportmittels (10), wobei die Vorrichtung (20) umfasst: eine Antriebseinheit (24) zum Verschwenken der Tür (12) zwischen einer Schließposition (16) und einer Öffnungsposition (18), wobei die Schließposition (16) und die Öffnungsposition (18) einen Schwenkbereich (14) der Tür (12) definieren, und eine Steuereinheit (22) zum Steuern der Antriebseinheit (24), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) eine Sensoreinheit (26, 27) zum Überwachen des Schwenkbereichs (14) aufweist, wobei die Sensoreinheit (26, 27) zum Übermitteln eines Kollisionssignals ausgebildet ist, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich (14) angeordnet ist, während die Antriebseinheit (24) die Tür (12) verschwenkt, und wobei die Steuereinheit (22) zum Übermitteln eines Abschaltsignals an die Antriebseinheit (24) ausgebildet ist, wenn die Steuereinheit (22) das Kollisionssignal empfängt. Mit der Erfindung werden eine Vorrichtung (20) und ein Verfahren (100) bereitgestellt, die die Betätigung der Frachttüren vereinfachen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern einer Tür eines Transportmittels sowie ein Flugzeug.
Frachträume in Transportmitteln, wie z. B. in Flugzeugen, werden durch Frachttüren verschlossen. In den Frachträumen wird dabei u. a. das Gepäck der Passagiere oder Fracht transportiert. Das Öffnen und Schließen der Frachttüren erfordert mehrere manuelle Schritte, um Zugang zum Frachtraum zu erhalten. Dabei muss die Frachttür mit Hilfe eines an der Frachttür angebrachten Handgriffs zunächst manuell entsperrt und entriegelt werden. Danach muss bei hydraulisch betriebenen Frachttüren, wie z. B. aus EP 1 270 405 B1 bekannt, entweder durch ein Steuerventil betätigt werden oder ein Kippschalter betätigt werden, um die Frachttür zu betätigen. Wenn die Frachttür geöffnet ist, wird sie durch eine interne mechanische Verriegelung verriegelt, um ein sicheres Entladen des Flugzeugs zu ermöglichen. Um die Frachttür zu schließen, muss das Steuerventil erneut betätigt werden, bis sich die Frachtklappe schließt. Dann wird die Frachttür manuell verriegelt und gesperrt, indem ein Griff betätigt wird, der an der Frachttür angebracht ist.
Das Bedienpersonal benötigt für die oben genannten Frachttüren zusätzliche Mittel und Werkzeuge, wie Leitern oder Plattformen, um Zugang zu dem Riegel bzw. den Verriegelungsgriff und dem Bedienfeld der Frachtklappe zu erhalten. Das Öffnen und Schließen erfordert daher viel Zeit und mehrere manuelle Schritte, die durchgeführt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, das die Betätigung der Frachttüren vereinfacht.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche sowie der folgenden Beschreibung.
Es ist eine Vorrichtung zum Steuern einer Tür eines Transportmittels vorgesehen, wobei die Vorrichtung umfasst: eine Antriebseinheit zum Verschwenken der Tür zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition, wobei die Schließposition und die Öffnungsposition einen Schwenkbereich der Tür definieren, und eine Steuereinheit zum Steuern der Antriebseinheit, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Vorrichtung eine Sensoreinheit zum Überwachen des Schwenkbereichs aufweist, wobei die Sensoreinheit zum Übermitteln eines Kollisionssignals ausgebildet ist, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich angeordnet ist, während die Antriebseinheit die Tür verschwenkt, und wobei die Steuereinheit zum Übermitteln eines Abschaltsignals an die Antriebseinheit ausgebildet ist, wenn die Steuereinheit das Kollisionssignal empfängt.
Mit der Vorrichtung zum Steuern der Tür eines Transportmittels wird eine Vorrichtung bereitgestellt mit der keine manuellen Handgriffe mehr benötigt werden, um das Öffnen und Schließen einer Tür an einem Transportmittel durchzuführen. Mittels der Sensoreinheit werden Objekte in den Schwenkbereich der Tür erfasst. Die Erfassung von Objekten kann bereits vor dem Beginn des Schwenkens der Tür stattfinden, um eine Freigängigkeit der Tür vor dem Verschwenken aufzuzeigen. Wenn ein Objekt erfasst wird, übermittelt die Sensoreinheit ein Signal an die Steuereinheit, die die Antriebseinheit steuert. Als Reaktion auf das Kollisionssignal übermittelt die Steuereinheit ein Abschaltsignal an die Antriebseinheit der Tür. Dadurch wird die Antriebseinheit der Tür abgeschaltet und die Tür wird nicht weiter geschwenkt. Die Tür stoppt damit, bevor sie mit dem Objekt im Schwenkbereich kollidiert. Das Bedienpersonal wird damit bei der Überwachung des Schwenkbereichs unterstützt bzw. kann bei entsprechenden Zulassungsvoraussetzungen von einer manuellen Überwachung des Schwenkbereichs ganz absehen. Damit wird die Handhabung der Tür des Transportmittels erheblich erleichtert.
Ein Transportmittel kann dabei beispielsweise ein Flugzeug, ein Raumfahrzeug, ein Schiff oder ein Kraftfahrzeug sein.
Der Begriff Tür umfasst jede Art von Tor, Deckel oder Klappe, die eine Zugangsöffnung eines Raums eines Transportmittels verschließt und beim Öffnen und Schließen geschwenkt wird.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist die Antriebseinheit ein elektromechanischer Antrieb. Ein elektromechanischer Antrieb lässt sich schneller stoppen als ein hydraulischer Antrieb, der bisher für Türen von Transportmitteln genutzt wurde. Damit wird die Sicherheit der Handhabung der Tür während des Verschwenkens weiter erhöht und eine genauere Steuerung der Tür ermöglicht.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist die Steuereinheit zum Übermitteln eines Öffnungs- und/oder eines Schließsignals an die Antriebseinheit ausgebildet. Damit kann das Öffnen und Schließen der Tür vollständig durch die Steuereinheit gesteuert werden. Wenn die Steuereinheit ein Kollisionssignal von der Sensoreinheit empfängt bevor das Schwenken der Tür begonnen hat, unterlässt die Steuereinheit das Übermitteln eines Öffnungs- bzw. Schließsignals. Dies ermöglicht eine voll automatisierte Öffnung und Schließung der Tür des Transportmittels.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist die Antriebseinheit zum Verschwenken der Tür in die Öffnungsposition ausgebildet, wenn die Antriebseinheit das Öffnungssignal empfängt, und/oder zum Verschwenken der Tür in die Schließposition ausgebildet, wenn die Antriebseinheit das Schließsignal empfängt.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel weist die Sensoreinheit mindestens einen Annäherungssensor, vorzugsweise mindestens einen Ultraschallsensor, und/oder mindestens einen optischen Sensor, vorzugsweise mindestens eine Videokamera, auf. Mittels der Annäherungssensoren bzw. der optischen Sensoren kann der Schwenkbereich der Tür effektiv überwacht werden. Objekte, die sich nur kurzzeitig im Schwenkbereich aufhalten, können daher identifiziert werden, sodass bei einem Austreten der Objekte aus dem Schwenkbereich bevor eine Kollision zwischen der Tür und dem Objekt geschehen kann, von einem Kollisionssignal abgesehen werden kann. Dies verbessert die Steuerung der Tür und vermeidet unnötige Unterbrechungen im Öffnungs- bzw. Schließvorgang.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist die Antriebseinheit zum Verlangsamen des Verschwenkens der Tür vor Erreichen der Öffnungsposition ausgebildet. Gemäß einem weiteren vorteilhaften Beispiel ist die Antriebseinheit zum Verlangsamen des Verschwenkens vor Erreichen der Schließposition ausgebildet. Damit wird vermieden, dass die Tür mit voller Geschwindigkeit in die Öffnungsposition bzw. die Schließposition geschwenkt wird, in der die Tür dann gestoppt wird. Dies vermeidet große Kräfte während des Verzögerungsvorgangs in der Öffnungsposition bzw. in der Schließposition, sodass Materialschäden und Ermüdungsschäden verringert bzw. vermieden werden. Gleichzeitig kann die Tür mit einer höheren Geschwindigkeit geöffnet bzw. geschlossen werden, da durch den Verzögerungsvorgang durch das Verlangsamen des Verschwenkens vor Erreichen der Öffnungsposition bzw. der Schließposition die Aufhängung der Tür bzw. des Türrahmens geschont wird.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist die Steuereinheit zum Übermitteln eines Verriegelungssignals und eines Entriegelungssignals an eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür in der Schließposition ausgebildet. Damit werden keine manuellen Handgriffe mehr benötigt, um die Tür in der Schließposition zu Verriegeln und zu Entriegeln. Die Verriegelung der Tür in der Schließposition erhöht die Sicherheit im Frachtraum des Transportmittels während des Transports. Für den Fall, dass Fracht nicht richtig gesichert wurde, verhindert die Verriegelung der Frachttür, dass ungesicherte Fracht die Tür aufdrückt und während des Transports aus dem Transportmittel austritt. Weiter wird durch die Übermittlung des Verriegelungssignals und des Entriegelungssignals durch die Steuereinheit eine weitere Erleichterung der Handhabung bewirkt.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist die Steuereinheit zum Übermitteln eines Verriegelungssignals und eines Entriegelungssignals an eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür in der Öffnungsposition ausgebildet. Damit werden keine manuellen Handgriffe benötigt, um die Tür in der Öffnungsposition zu Verriegeln und zu Entriegeln. Durch das Verriegeln der Tür in der Öffnungsposition wird die Sicherheit beim Beladen des Transportmittels erhöht, da vermieden wird, dass sich die Tür während des Beladens unbeabsichtigt schließt. Weiter wird durch das Übermitteln des Verriegelungssignals und des Entriegelungssignals durch die Steuereinheit eine weitere Erleichterung der Handhabung bewirkt.
Wenn in einem Beispiel eine Steuereinheit vorgesehen wird, die ein Verriegelungssignal und ein Entriegelungssignal in der Öffnungsposition sowie in der Schließposition übermittelt, kann eine vollautomatische Bedienung der Tür erfolgen.
Weiter ist gemäß der Erfindung ein Flugzeug vorgesehen, umfassend eine Tür für ein Transportmittel, wobei die Tür zum Verschwenken zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition ausgebildet ist, wobei die Schließposition und die Öffnungsposition einen Schwenkbereich definieren, und eine Vorrichtung gemäß der oben angeführten Beschreibung, wobei die Antriebseinheit mit der Tür wirkverbunden ist.
Die Vorteile und die Weiterbildungen der Vorrichtung sind oben beschrieben und entsprechen denen der Vorrichtung im Flugzeug. Es wird daher in dieser Hinsicht auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel weist das Flugzeug oder die Tür eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür in der Schließposition auf.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel weist das Flugzeug oder die Tür eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür in der Öffnungsposition auf.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel weist die Steuereinheit eine Benutzerschnittstelle auf, wobei die Benutzerschnittstelle am Flugzeug angeordnet ist.
Gemäß einem vorteilhaften Beispiel weist die Steuereinheit eine Benutzerschnittstelle auf, wobei die Benutzerschnittstelle mittels einer kabellosen Signalverbindung mit der Steuereinheit verbunden ist. Damit kann eine Fernsteuerung des Öffnungs-bzw. Schließvorgangs bewirkt werden. Die Tür kann damit bei entsprechenden behördlichen Zulassungsvoraussetzungen von weitem ohne Sichtverbindung geöffnet werden, sodass das Bedienpersonal nicht erst an das Transportmittel herantreten muss, um die Tür zu öffnen oder zu schließen. Damit wird die Handhabung der Tür mittels der Vorrichtung weiter erleichtert.
Weiter ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Steuern einer Tür eines Transportmittels mittels einer Vorrichtung nach der oben angeführten Beschreibung vorgesehen, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: a) Verschwenken der Tür zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition mittels der Antriebseinheit, wobei die Schließposition und die Öffnungsposition einen Schwenkbereich der Tür definieren; wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist: b) Überwachen des Schwenkbereichs mittels der Sensoreinheit; c) Übermitteln eines Kollisionssignals mittels der Sensoreinheit, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich angeordnet ist, während die Antriebseinheit die Tür verschwenkt; und d) Übermitteln eines Abschaltsignals an die Antriebseinheit mittels der Steuereinheit, wenn die Steuereinheit das Kollisionssignal empfängt.
Die Vorteile und Weiterbildungen des Verfahrens entsprechen den Vorteilen und Weiterbildungen der Vorrichtung und des Flugzeugs, wie oben beschrieben. Es wird daher in dieser Hinsicht auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsform mittels der beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

1a-c schematische Darstellungen eines Transportmittels mit der Vorrichtung;
2a, b schematische Darstellungen einer Vorrichtung zum Steuern einer Tür eines Transportmittels;
3a, b schematische Darstellungen von Vorrichtungen an einer Tür eines Transportmittels;
4a, b schematische Diagramme der Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit; und
5 ein schematisches Flussdiagramm des Verfahrens zum Steuern einer Tür eines Transportmittels.

Die Vorrichtung wird im Folgenden in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet, wie in den 1a und 1b dargestellt.
Die 1a bis 1c zeigen ein Transportmittel 10 in Form eines Flugzeugs. Das Transportmittel 10 weist eine Tür 12 auf, die zu einem Frachtraum in den unteren Decks des Flugzeugs führt. Die Tür 12 umfasst dabei eine Schließposition 16, in der sie mit durchgehender Linie gezeichnet ist und einer Öffnungsposition 18, die in 1a mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Weiter ist die Tür 12 schwenkbar mit dem Transportmittel 10 verbunden. Die Tür 12 kann daher zwischen der Schließposition 16 und der Öffnungsposition 18 verschwenkt werden. Der Bereich, den die Tür 12 dabei überstreicht ist als Schwenkbereich 14 definiert.
Weiter weist das Transportmittel die Vorrichtung 20 auf, wobei die Vorrichtung 20 eine Steuereinheit 22, eine Antriebseinheit 24 und eine Sensoreinheit 26, 27 umfasst.
Die Antriebseinheit 24 ist mit der Tür 12 wirkverbunden, d.h. dass die Antriebseinheit 24 dazu ausgebildet ist, die Tür 12 zwischen der Öffnungsposition 18 und der Schließposition 16 zu schwenken. Die Antriebseinheit 24 kann dabei direkt mit der Tür 12 verbunden sein oder indirekt über eine mechanische Kopplung. Die Antriebseinheit 24 kann dabei ein elektromechanischer Antrieb sein. Ein elektromechanischer Antrieb ist dabei ohne großen Aufwand steuerbar und kann ebenso ohne großen Aufwand in jeder Position gestoppt werden.
Die Sensoreinheit 26, 27 überwacht den Schwenkbereich 14 der Tür 12. Die Sensoreinheit 26, 27 ist dabei dazu ausgebildet, ein Kollisionssignal zu übermitteln, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich 14 angeordnet ist oder wenn sich ein Objekt in den Schwenkbereich 14 hinein bewegt.
Die Steuereinheit 22 steuert die Antriebseinheit 24. Dabei übermittelt die Steuereinheit 22 der Antriebseinheit 24 ein Öffnungssignal, wenn die Tür 12 von der Schließposition 16 in die Öffnungsposition 18 überführt werden soll. Wenn die Tür 12 von der Öffnungsposition 18 in die Schließposition 16 überführt werden soll, übermittelt die Steuereinheit 22 der Antriebseinheit 24 ein Schließsignal.
Die Steuereinheit 22 umfasst dabei weiter eine Benutzerschnittstelle 30. In den Ausführungsbeispielen, die in den 1a bis 1c dargestellt sind, ist die Benutzerschnittstelle 30 an einem vorderen Flugzeugrad angeordnet. Die Benutzerschnittstelle 30 kann jedoch auch im Cockpit angeordnet sein, wie beispielhaft in den 1b und 1c dargestellt. Weiter kann die Benutzerschnittstelle am Flugzeug an weiteren Positionen am Flugzeug angeordnet sein, wie z. B. im Frachtraum selbst oder an einer Tür des Transportmittels, die von der Crew benutzt wird. Mittels der Benutzerschnittstelle 30 kann das Bedienpersonal das Öffnen und das Schließen der Tür 12 veranlassen. Die Benutzerschnittstelle 30 übermittelt dabei ein Betätigungssignal an die Steuereinheit 22, das der Steuereinheit 22 die Betätigung der Benutzerschnittstelle 30 anzeigt. Die Öffnungssignale und die Schließsignale werden als Reaktion auf ein Betätigungssignal von der Steuereinheit 22 an die Antriebseinheit 24 übermittelt.
Wenn die Steuereinheit 22 das Kollisionssignal von der Sensoreinheit 26, 27 empfängt, übermittelt sie der Antriebseinheit 24 ein Abschaltsignal. Der Empfang des Abschaltsignals durch die Antriebseinheit 24 bewirkt das Abschalten der Antriebseinheit 24. Der Öffnungs- bzw. der Schließvorgang der Tür 12 werden dadurch unterbrochen. Die Antriebseinheit 24 wird damit abgeschaltet, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich 14 von der Sensoreinheit 26, 27 erfasst wird.
Die Vorrichtung 20 kann weiter eine Verriegelungseinheit 28 aufweisen. Die Verriegelungseinheit 28 kann an der Tür 12 oder an dem Transportmittel 10 angeordnet und befestigt sein. Die Verriegelungseinheit 28 verriegelt dabei die Tür 12 an dem Transportmittel 10. Die Steuereinheit 22 übermittelt der Verriegelungseinheit 28 Verriegelungssignale und Entriegelungssignale, wenn der Verriegelungszustand der Tür 12 an dem Transportmittel 10 geändert werden soll. Empfängt die Verriegelungseinheit 28 ein Verriegelungssignal, verriegelt sie die Tür 12 an dem Transportmittel. Empfängt die Verriegelungseinheit 28 ein Entriegelungssignal entriegelt sie die Tür 12.
Die Übermittlung des Entriegelungs- und des Verriegelungssignals kann in Abhängigkeit des Verriegelungszustands der Tür 12 erfolgen. Bei bereits verriegelter Tür 12 übermittelt die Steuereinheit 22 ein Entriegelungssignal. Bei bereits entriegelter Tür 12 übermittelt die Steuereinheit 22 ein Verriegelungssignal.
Die Verriegelungseinheit 28 kann dabei die Tür 12 in der Schließposition 16 an dem Transportmittel 10 verriegeln. Weiter kann die Verriegelungseinheit 28 die Tür 12 in der Öffnungsposition 18 an dem Transportmittel 10 verriegeln. Wenn die Tür 12 in der Schließposition 16 oder in der Öffnungsposition 18 verriegelt ist, muss zunächst die Verriegelungseinheit 28 entriegelt werden, damit die Tür 12 geschwenkt werden kann.
Die 1a bis 1c zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Türen 12 an Transportmitteln 10. In 1a ist die Tür 12 als Laderampe ausgebildet, wobei die Tür 12 um eine Achse geschwenkt wird, die quer zu der Bewegungsrichtung des Transportmittels 10 angeordnet ist. Am Boden kann die Achse weiter horizontal ausgerichtet sein.
In 1b ist die Tür 12 als Frachtraumklappe zum Unterdeck ausgebildet, die um eine Achse geschwenkt wird, die parallel zu der Fortbewegungsrichtung des Transportmittels 10 angeordnet ist. Das in 1b abgebildete Flugzeug kann dabei ein Passagierflugzeug sein, wobei die Fracht und die Gepäckstücke in den unteren Decks des Flugzeugs aufbewahrt werden.
In 1c ist die Tür 12 als Frachtraumklappe zum Oberdeck ausgebildet, die um eine Achse geschwenkt wird, die parallel zu der Fortbewegungsrichtung des Transportmittels 10 angeordnet ist.
Die 2a und 2b zeigen verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung 20. In 2a ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der die Benutzerschnittstelle 30 über eine Kabelverbindung 32 mit der Steuereinheit 22 verbunden ist. Über die Kabelverbindung 32 kann ein Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle 30 ein Betätigungssignal an die Steuereinheit 22 übermitteln. Abhängig vom Öffnungszustand der Tür 12 und dem Signal, das zuletzt an die Antriebseinheit 24 übermittelt wurde, kann die Steuereinheit 22 als Reaktion auf das Betätigungssignal über die Signalverbindung 35 das Öffnungssignal oder das Schließsignal an die Antriebseinheit 24 übermitteln. Weiter kann die Steuereinheit 22 über die Signalverbindung 35 das Abschaltsignal an die Antriebseinheit 24 übermitteln.
Die Steuereinheit 22 ist weiter über Signalverbindungen 33 mit den Sensoren der Sensoreinheit 26, 27 verbunden. Das Kollisionssignal kann daher über die Signalverbindung 33 an die Steuereinheit 22 übermittelt werden. Weiter kann die Steuereinheit 22 das Entriegelungs- und das Verriegelungssignal über die Signalverbindung 37 an die Verriegelungseinheit 28 übermitteln.
2b zeigt zwischen der Benutzerschnittstelle 30 und der Steuereinheit 22 eine kabellose Signalverbindung 34. Das Betätigungssignal wird in dieser Ausführungsform von der Benutzerschnittstelle 30 über die kabellosen Signalverbindung 34 an die Steuereinheit 22 übermittelt. Je nach behördlichen Zulassungsvoraussetzungen kann die Benutzerschnittstelle 30 das Betätigungssignal übermitteln, bevor eine direkte Sichtverbindung zwischen der Benutzerschnittstelle 30 bzw. dem Benutzer und der Tür 12 besteht.
In den 3a und 3b wird näher auf die Sensoreinheit 26, 27 eingegangen. In 3a weist die Sensoreinheit 26, 27 in einem Ausführungsbeispiel optische Sensoren 26', 26" in Form von Videokameras auf. Die Videokameras überwachen dabei unterschiedliche Blickwinkel 36' und 36". Durch die unterschiedlichen Blickwinkel 36' und 36" haben die optischen Sensoren 26' und 26" den gesamten Schwenkbereich 14 im Blick. Die Sensoreinheit 26, 27 übermittelt dabei ein Kollisionssignal, wenn sich ein Objekt in dem Schwenkbereich 14 befindet, oder wenn ein Objekt in den Schwenkbereich 14 eintritt.
In einem anderen Ausführungsbeispiel nach 3b weist die Sensoreinheit 26, 27 Annäherungssensoren 27' und 27" auf. Die Annäherungssensoren 27', 27" übermitteln dabei ein Kollisionssignal, wenn sich die Tür 12 während des Schwenkens im Schwenkbereich 14 einem Objekt nähert, das in Schwenkbereich 14 angeordnet ist. Die Sensoreinheit 26, 27 ist dabei so ausgebildet, dass die Annäherungssensoren 27' und 27"' während des Öffnens und während des Schließens sich nähernde Objekte im Schwenkbereich 14 auf dem Weg der Tür 12 erfassen können.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Sensoreinheit 26, 27 sowohl optische Sensoren 26', 26" als auch Annäherungssensoren 27' und 27" aufweisen.
Die Antriebseinheit 24 ist weiter dazu ausgebildet, das Schwenken der Tür 12 vor Erreichen der Schließposition 16 zu verlangsamen, wie in 4a dargestellt. Dabei ist die Geschwindigkeit in beliebigen Einheiten gegenüber dem Winkel der Tür 12, der in beliebigen Einheiten dargestellt ist, im Schwenkbereich 14 aufgetragen. Die Winkelpositionen, an denen sich die Schließposition 16 und die Öffnungsposition 18 befinden, sind ebenfalls dargestellt. Das Diagramm zeigt dabei die Geschwindigkeitskurve 40, die für Winkel ab der Öffnungsposition 18 nach einer kurzen Anlaufphase und bis zu einem Winkel kurz vor der Schließposition 16 auf einem konstant hohen Niveau angeordnet ist. Danach verlangsamt sich die Geschwindigkeit für die Winkel, die nahe der Schließposition 16 liegen. Dies zeigt die Verzögerung des Schließvorgangs, die kurz vor der Schließposition 16 mittels der Antriebseinheit 24 bewirkt wird.
Weiter ist die Antriebseinheit 24 dazu ausgebildet, das Schwenken der Tür 12 vor Erreichen der Öffnungsposition 18 zu verlangsamen, wie in 4b dargestellt wird. Auch hier ist die Geschwindigkeit in beliebigen Einheiten gegenüber dem Winkel der Tür 12, der in beliebigen Einheiten dargestellt ist, im Schwenkbereich 14 aufgetragen. Die Winkelpositionen, an denen sich die Schließposition 16 und die Öffnungsposition 18 befinden, sind ebenfalls dargestellt, wobei sich die Positionen im Gegensatz zu 4a unterscheiden. In 4b wird die Tür 12 dabei in Gegensatz zur 4a von der Schließposition 16 hin zur Öffnungsposition 18 geschwenkt. Die Geschwindigkeitskurve ist dabei mit dem Referenzzeichen 42 bezeichnet. Ausgehend von der Schließposition 16 weist die Geschwindigkeitskurve 42 nach einer kurzen Anlaufphase zunächst ein konstant hohes Niveau auf, das nahe der Öffnungsposition 18 mit zunehmender Annäherung verlangsamt wird. Damit wird auch hier gezeigt, dass mittels der Antriebseinheit 24 eine Verzögerung des Öffnungsvorgangs kurz vor der Öffnungsposition 18 bewirkt wird.
5 zeigt ein Flussdiagramm des Verfahrens 100 zum Steuern einer Tür eines Transportmittels. In einem Schritt a) wird die Tür zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition mittels der Antriebseinheit verschwenkt 101. In einem Schritt b) wird der Schwenkbereich mittels der Sensoreinheit überwacht 102. In einem Schritt c) wird ein Kollisionssignal durch die Sensoreinheit übermittelt 103, wenn während des Schwenkens der Tür mittels der Antriebseinheit ein Objekt im Schwenkbereich angeordnet ist. Im Schritt d) wird ein Abschaltsignal an die Antriebseinheit übermittelt 104, wenn die Steuereinheit das Kollisionssignal empfängt. Die Antriebseinheit kann dabei ein elektromechanischer Antrieb sein.
Die Schritte b) und c) können dabei bereits durchgeführt werden, bevor mit Schritt a) begonnen wird. Mittels des Verfahrens kann die Sensoreinheit demnach bereits vor dem Verschwenken 101 der Tür den Schwenkbereich überwachen 102 und ggf. ein Kollisionssignal übermitteln 103.
Weiter kann das Verfahren den Schritt Übermitteln eines Öffnungs- und/oder eines Schließsignals an die Antriebseinheit mittels der Steuereinheit umfassen.
In einem weiteren Schritt kann das Verfahren aufweisen: Verschwenken der Tür in die Öffnungsposition mittels der Antriebseinheit, wenn die Antriebseinheit das Öffnungssignal empfängt, und/oder Verschwenken der Tür in die Schließposition mittels der Antriebseinheit, wenn die Antriebseinheit das Schließsignal empfängt.
Die Sensoreinheit kann mindestens einen Annäherungssensor, vorzugsweise mindestens einen Ultraschallsensor, und/oder mindestens einen optischen Sensor, vorzugsweise mindestens eine Videokamera, aufweisen. Dabei kann das Verfahren den Schritt Erfassen eines Objektes im Schwenkbereich mittels der Sensoreinheit aufweisen.
Das Verfahren kann weiter den Schritt: Verlangsamen des Verschwenkens vor Erreichen der Öffnungsposition mittels der Antriebseinheit umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Verfahren den Schritt aufweisen: Verlangsamen des Verschwenkens vor Erreichen der Schließposition mittels der Antriebseinheit.
Mittels der Steuereinheit kann das Verfahren weiter den Schritt aufweisen: Übermitteln eines Verriegelungssignals und eines Entriegelungssignals an eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür in der Schließposition. Alternativ oder zusätzlich kann das Verfahren den Schritt umfassen: Übermitteln eines Verriegelungssignals und eines Entriegelungssignals an eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür in der Öffnungsposition mittels der Steuereinheit.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1270405 B1 [0002]

Claims

Vorrichtung zum Steuern einer Tür (12) eines Transportmittels (10), wobei die Vorrichtung (20) umfasst: eine Antriebseinheit (24) zum Verschwenken der Tür (12) zwischen einer Schließposition (16) und einer Öffnungsposition (18), wobei die Schließposition (16) und die Öffnungsposition (18) einen Schwenkbereich (14) der Tür (12) definieren, und eine Steuereinheit (22) zum Steuern der Antriebseinheit (24), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) eine Sensoreinheit (26, 27) zum Überwachen des Schwenkbereichs (14) aufweist, wobei die Sensoreinheit (26, 27) zum Übermitteln eines Kollisionssignals ausgebildet ist, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich (14) angeordnet ist, während die Antriebseinheit (24) die Tür (12) verschwenkt, und wobei die Steuereinheit (22) zum Übermitteln eines Abschaltsignals an die Antriebseinheit (24) ausgebildet ist, wenn die Steuereinheit (22) das Kollisionssignal empfängt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Antriebseinheit (24) ein elektromechanischer Antrieb ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Steuereinheit (22) zum Übermitteln eines Öffnungs- und/oder eines Schließsignals an die Antriebseinheit (24) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Antriebseinheit (24) zum Verschwenken der Tür (12) in die Öffnungsposition (18) ausgebildet ist, wenn die Antriebseinheit (24) das Öffnungssignal empfängt, und/oder zum Verschwenken der Tür (12) in die Schließposition (16) ausgebildet ist, wenn die Antriebseinheit (24) das Schließsignal empfängt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Sensoreinheit (26, 27) mindestens einen Annäherungssensor (27', 27"), vorzugsweise mindestens einen Ultraschallsensor, und/oder mindestens einen optischen Sensor (26', 26"), vorzugsweise mindestens eine Videokamera, aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Antriebseinheit (24) zum Verlangsamen des Verschwenkens vor Erreichen der Öffnungsposition (18) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Antriebseinheit (24) zum Verlangsamen des Verschwenkens vor Erreichen der Schließposition (16) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Steuereinheit (22) zum Übermitteln eines Verriegelungssignals und eines Entriegelungssignals an eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür (12) in der Schließposition (16) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Steuereinheit (22) zum Übermitteln eines Verriegelungssignals und eines Entriegelungssignals an eine Verriegelungseinheit zum Verriegeln der Tür (12) in der Öffnungsposition (18) ausgebildet ist.
Flugzeug umfassend eine Tür (12) für ein Transportmittel (10), wobei die Tür (12) zum Verschwenken zwischen einer Schließposition (16) und einer Öffnungsposition (18) ausgebildet ist, wobei die Schließposition (16) und die Öffnungsposition (18) einen Schwenkbereich (14) definieren, und eine Vorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Antriebseinheit (24) mit der Tür (12) wirkverbunden ist.
Flugzeug nach Anspruch 10, wobei das Flugzeug oder die Tür (12) eine Verriegelungseinheit (28) zum Verriegeln der Tür (12) in der Schließposition (16) aufweist.
Flugzeug nach Anspruch 10 oder 11, wobei das Flugzeug oder die Tür (12) eine Verriegelungseinheit (28) zum Verriegeln der Tür in der Öffnungsposition (18) aufweist.
Flugzeug nach Anspruch 10 oder 12, wobei die Steuereinheit (22) eine Benutzerschnittstelle (30) aufweist, wobei die Benutzerschnittstelle (30) am Flugzeug angeordnet ist.
Flugzeug nach Anspruch 10 oder 12, wobei die Steuereinheit (24) eine Benutzerschnittstelle (30) aufweist, wobei die Benutzerschnittstelle (30) mittels einer kabellosen Signalverbindung (34) mit der Steuereinheit (24) verbunden ist.
Verfahren zum Steuern einer Tür eines Transportmittels mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Verfahren (100) folgende Schritte aufweist: a) Verschwenken (101) der Tür zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition mittels der Antriebseinheit, wobei die Schließposition und die Öffnungsposition einen Schwenkbereich der Tür definieren; gekennzeichnet durch b) Überwachen (102) des Schwenkbereichs mittels der Sensoreinheit; c) Übermitteln (103) eines Kollisionssignals mittels der Sensoreinheit, wenn ein Objekt in dem Schwenkbereich angeordnet ist, während die Antriebseinheit die Tür verschwenkt; und d) Übermitteln (104) eines Abschaltsignals an die Antriebseinheit mittels der Steuereinheit, wenn die Steuereinheit das Kollisionssignal empfängt.