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Die
Erfindung betrifft eine Gepäckraumabdeckung
für ein
Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Mit
Ladeboden ist dabei die dem Fahruntergrund nächstliegende Ebene bezeichnet,
auf der Zuladungsstücke
im Fahrzeuginnenraum abgelegt und verstaut werden. Da der Ladeboden
in der Regel durch Rippen und dergleichen versteift ist, wird eine Ladeboden-Erstreckungsebene
als Bezugsebene verwendet. Es handelt sich dabei um eine Ebene,
die durch jene zueinander orthogonalen Richtungen definiert ist,
in denen der Ladeboden seine größte Ausdehnung
aufweist. In den meisten Fällen
verläuft
die Ladeboden-Erstreckungsebene parallel zum Fahruntergrund.
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Eine
gattungsgemäße Gepäckraumabdeckung
ist beispielsweise aus der
DE
196 26 582 A1 bekannt. Darüber hinaus sind derartige Gepäckraumabdeckungen
insbesondere bei Personenkraftwägen
der Kombi-Bauweise (Kastenaufbau) weit verbreitet.
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Bei
der gattungsgemäßen Gepäckraumabdeckung
der
DE 196 26 582
A1 ist in einem Gepäckraum
eines Kombis eine Rollowelle in Fahrzeuglängsrichtung an einer Seitenwand
des Gepäckraums
knapp unterhalb eines Seitenfensters angeordnet. Von dieser Rollowelle
aus ist eine flexible Materialbahn gegen Federvorspannung abwickelbar und
mit ihrem freien Ende an der Seitenwand anbringbar, die der Rollowelle
tragenden Seitenwand gegenüberliegt,
so dass sie in ausgezogenem und an der anderen Seitenwand angebrachtem
Zustand ein Gepäckraum-Teilvolumen überspannt.
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Weiterhin
sind andere Ausführungsformen bekannt,
bei denen eine von einer Welle abwickelbare flexible Materialbahn,
etwa von einer Rücksitzlehnenoberkante
aus, in Fahrzeuglängsrichtung
zu einer Heckklappenöffnung
hin ausziehbar und nahe der Heckklappenöffnung anbringbar ist.
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Nachteilig
an den bekannten Gepäckraumabdeckungen
ist, dass diese bei großen
Gepäckstücken mitunter
nicht mehr in den abdeckenden Zustand überführt werden können, so
dass der von einer Gepäckraumabdeckung
gebotene Schutz vor Einblicken in den Gepäckraum von außen verloren
geht.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gepäckraumabdeckung
für ein
Kraftfahrzeug anzugeben, die eine Abdeckung des im Kraftfahrzeug
vorhandenen Gepäcks
auch bei großem
Gepäckvolumen
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen
Ansprüchen.
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Die
Erfindung baut auf dem gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch
auf, dass die Position der Gepäckraumabdeckung
in einer zu der Ladeboden-Erstreckungsebene orthogonalen Verstellrichtung
verstellbar ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Gepäckraumabdeckung
ist der Abstand zwischen Gepäckraumabdeckung
und Ladeboden und damit das von diesen begrenzte Teilvolumen variabel
einstellbar, so dass größere Zuladungsstücke als
bisher in den Gepäckraum
eingestellt und durch die Gepäckraumabdeckung
vor Einblicken von außen
verborgen werden können.
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Um
auch dann einen größtmöglichen
Schutz vor Einsicht in den Gepäckraum
von außen
gewährleisten
zu können,
wenn die Gepäckraumabdeckung sehr
weit vom Ladeboden entfernt und in den Höhenbereich von Seitenfenstern
hinein angehoben ist, kann die Gepäckraumabdeckung vorteilhaft
derart ausgebildet sein, dass sie eine in Verstellrichtung verstellbare
und zumindest abschnittsweise in Fahrzeugquerrichtung verlaufende
Deckblende sowie wenigstens eine in Fahrzeugseitenrichtung weisende Seitenblende
umfasst, die gemeinsam mit der Deckblende verstellbar ist.
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Die
Höhenverstellbarkeit
kann in einfacher Weise dadurch realisiert sein, dass die Deckblende auf
wenigstens einem in Verstellrichtung positionsverstellbaren Tragelement
gelagert ist. Beispielsweise kann das wenigstens eine Tragelement,
etwa ein Schienenstück,
eine Rolle, Umlenkrolle, ein Umlenkspriegel, oder schlicht ein Zapfen,
den Gepäckraum in
Fahrzeugquerrichtung überspannend
an seinen Längsenden
posi tionsverstellbar mit gegenüberliegenden
Gepäckraum
begrenzenden Seitenwänden verbunden
sein.
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In
der genannten Ausführungsform
könnte jedoch
das wenigstens eine sich über
die gesamte lichte Breite des Gepäckraums erstreckende Tragelement
eine Beladung des Fahrzeugs erschweren. Günstiger ist es daher, wenn
wenigstens zwei Tragelemente vorgesehen sind, die in Verstellrichtung
positionsverstellbar mit dem Fahrzeug verbunden sind und von ihrer
Anbringungsstelle am Fahrzeug auskragend in den Gepäckraum ragen.
Vorzugsweise sind die wenigstens zwei Tragelemente aus Gründen einer
gleichmäßigen Lastaufnahme
symmetrisch zu einer in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden und
zur Aufstandsebene orthogonalen Fahrzeuglängslotebene angeordnet.
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Im
Falle mehrerer Tragelemente ist es vorteilhaft, diese jeweils paarweise
gemeinsam in Verstellrichtung positionsverstellbar auszuführen, um
zu verhindern, dass einzelne Tragelemente durch eine ungünstige Einstellung
entweder den Kontakt mit der eventuell lediglich auf ihnen aufliegenden
Deckblende verlieren oder dann, wenn ein Zwangskontakt hergestellt
ist, eine ungünstige
Torsinns- und/oder Biegebelastung der Deckblende hervorrufen. Selbstverständlich kann
im Rahmen der Erfindung auch daran gedacht sein, alle vorhandenen
Tragelemente gemeinsam in Verstellrichtung bewegbar auszuführen.
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Die
Gepäckraumabdeckung
kann in Verstellrichtung manuell verstellbar sein. Eine derartige
Positionsverstellung kann jedoch bei langen Laderäumen, wie
sie in Kombis angetroffen werden, beschwerlich sein. Einfacher ist
eine Verstellung dann, wenn die Position des wenigstens einen Tragelements
motorisch, vorzugsweise elektromotorisch, verstellbar ist.
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Eine
genaue Bewegung des oder der Tragelemente kann dadurch erzielt werden,
dass das wenigstens eine Tragelement in Schienen und/oder mit einem
Hebelmechanismus zu einer Bewegung in Verstellrichtung geführt ist.
Als Anbringungsort für Schienen
bieten sich hier vor allem die stabil ausgeführten das Dach tragenden Säulen eines
Fahrzeugs an. Als Hebelmechanismus könnte etwa ein Parallelogrammlenkergetriebe
eingesetzt sein.
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Durch
die Gepäckraumabdeckung
wird der vorhandene Gepäckraum
gewöhnlich
in ein ladebodennäheres
und ein ladebodenferneres Teilvolumen unterteilt. In der Regel ist
das ladebodenfernere Teilvolumen nicht mehr als Stauvolumen nutzbar,
da häufig
flexible Materialbahnen als Deckblende eingesetzt sind, die keine
Last aufnehmen können.
Auch bei der erfindungsgemäßen Gepäckraumabdeckung können derartige
flexible Materialbahnen eingesetzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform,
bei welcher die Deckblende aus einer starren Platte gebildet ist,
kann dagegen die Deckblende als zusätzliche Ablagefläche genutzt
werden.
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Eine
möglichst
große
Flexibilität
bei der Anpassung sowohl der Gestalt als auch der Größe des ladebodennäheren Teilvolumens
an in den Gepäckraum
einzustellende Zuladungsstücke
kann dadurch erreicht werden, dass die Deckblende aus einer um wenigstens
eine Biegeachse biegbaren, von einer Materialbahnrolle gegen Federvorspannung
abwickelbaren Materialbahn gebildet ist, deren einer Längsendbereich
mit einer ersten Gepäckraumbegrenzungsseite
verbunden ist und deren anderer Längsendbereich an oder nahe
einer zweiten, der ersten im Wesentlichen gegenüberliegenden Gepäckraumbegrenzungsseite
mit einer Gepäckraumbegrenzung
verbindbar ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform können sowohl
Flexibilität
als auch Beladbarkeit der Deckblende gemeinsam da durch erhalten
werden, dass die Materialbahn ein einseitig abwinkelbares Lamellenrollo
ist, bei dem benachbarte Lamellen gegeneinander lediglich Winkelstellungen
von etwa 0° bis
etwa 180° einnehmen
können.
In diesem Falle kann die Deckblende, vom ladebodenferneren Teilvolumen
aus betrachtet, von einem ebenen Zustand aus zum Dach hin konvex
gekrümmt
werden, was das von Ladeboden und Deckblende begrenzte Volumen vergrößert. Eine
konkave Krümmung
und damit Durchbiegung der Deckblende unter Last zum Ladeboden hin
ist jedoch innerhalb zulässiger
Zuladungsgrenzen ausgeschlossen.
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Weiterhin
kann die Gepäckraumabdeckung bezüglich ihres
Sichtschutzes zur Fahrzeugseite hin derart ausgebildet sein, dass
die wenigstens eine Seitenblende durch eine starre Platte gebildet
ist. Die starre Platte kann dabei entweder aus einer Gepäckraumseitenwand-Ausnehmung
ausgefahren und in diese eingefahren werden oder sie kann teleskopartig
ein- und ausfahrbar sein. Möglich
ist auch eine als Faltenbalg ausgeführte Seitenblende. Alternativ
kann ein Seitensichtschutz auch dadurch realisiert sein, dass die
wenigstens eine Seitenblende durch eine gegen Federvorspannung von
einer Welle abwickelbare Materialbahn gebildet ist.
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Wird
als Deckblende eine starre Platte verwendet, kann die Seitenblende
vorteilhaft mit einem ihrer Randbereiche an einem Randbereich der
Deckblende angeordnet sein, wodurch eine einfache gemeinsame Verstellbarkeit
in Verstellrichtung von Deckblende und Seitenblende erreicht wird.
Es ist aber auch denkbar, die wenigstens eine Seitenblende mit einem
ihrer Randbereiche an den die Deckblende lagernden Tragelementen
anzubringen.
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Die
erfindungsgemäße Gepäckraumabdeckung
gewinnt besonders an Wert, wenn sie in ein Fahrzeug eingebaut ist,
weshalb auch für
ein derartiges Fahrzeug gesonderter Schutz angestrebt wird.
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”In Verstellrichtung
verstellbar” im
Sinne dieser Beschreibung bedeutet, dass die Gepäckraumabdeckung derart verstellbar
ist, dass sie in Verstellrichtung eine nicht nur verschwindend geringe Bewegungskomponente
aufweist. Aufgrund einer Krümmung
von den Gepäckraum
begrenzenden Fahrzeugseitenwänden
ist eine reine eindimensionale Verstellbarkeit nur in Verstellrichtung
in der Regel ohnehin nicht realisierbar.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
anhand bevorzugter Ausführungsformen
beispielhaft erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Teilschnittansicht eines Heckbereichs eines Kombis,
der mit einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gepäckraumabdeckung
ausgestattet ist,
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2 eine
schematische Längsschnittansicht
des Heckbereichs des Fahrzeugs von 1,
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3 eine
der 2 entsprechende Längsschnittansicht eines Fahrzeugs
mit einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gepäckraumabdeckung.
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In
den 1 und 2 ist ein Fahrzeug allgemein
mit 10 bezeichnet. Zur besseren Ansicht sind das Dach und
Teile der Seiten- und Heckwände
des Fahrzeugs 10 aufgeschnitten dargestellt. Zu erkennen
ist ein Gepäckraum 12,
in dem eine in Richtung des Doppelpfeils 14 höhenverstellbare
Gepäckraumabdeckung 16 vorgesehen
ist. Die Gepäckraumabdeckung 16 um fasst
eine aus einer starren Platte gebildete Deckblende 18 sowie
Seitenblenden 20a, 20b, 20c und 20d,
die einen Einblick in den Gepäckraum
durch Seitenscheiben hindurch weitgehend verhindern.
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Die
Seitenblenden 20a–20d sind
ebenfalls als starre Platte ausgebildet. Wie die übrigen die
Seitenblenden 20a–20d ist
die Seitenblende 20a mit ihrem dachnahen Rand 22 gelenkig
an der beifahrerseitigen Randseite 24 der Deckblende 18 angeordnet.
Wird die Deckblende 18 in Richtung des Doppelpfeils 14 verstellt,
so werden die Seitenblenden 20a, 20b, 20c und 20d entsprechend
aus Taschenbereichen 21 in der Seitenwandverkleidung und
in der Rückenlehne
der Rücksitzbank
des Fahrzeugs herausgezogen beziehungsweise in diese eingeschoben.
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Alternativ
könnten
die Seitenblenden 20a, 20b, 20c und 20d als
an der Gepäckraumbegrenzung
innen befestigte ausziehbare Rollos ausgebildet sein, die mit ihrem
freien Längsende
an den Randseiten, wie etwa der Randseite 24 der Deckblende 18,
angebracht sind.
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In
der in den 1 und 2 gezeigten
vorteilhaften Ausführungsform
ist in dem der Fahrzeugvorderseite zugewandten Randbereich 26 der
Deckblende 18 ein Rollokasten 28 mit einem daraus
ausziehbaren und am Dach befestigbaren Gepäcknetz 30 vorgesehen.
Bei dem gezeigten Beispiel kann die Deckblende 18 als weitere
Ablagemöglichkeit
genutzt werden, wobei das Gepäcknetz 30 verhindert, dass
auf der Deckblende 18 abgelegte Gegenstände bei starker Verzögerung in
den Insassenbereich vordringen.
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In 2 ist
zu sehen, dass die Deckblende 18 mit ihrer dem Ladeboden 32 zugewandten
Seite auf Umlenkrollen 34 und 36 aufliegt, die
längs Schienen 38 und 40 elektromotorisch verstellbar
sind. Der Ladeboden 32 definiert zugleich eine zur Zeichenebene
der 2 orthogonale Ladeboden-Erstreckungsebene.
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In 3 ist
eine alternative Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Gepäckraumabdeckung
gezeigt. Gleiche Bauelemente wie in den 1 und 2 sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch um die Zahl 100 erhöht. Die
Ausführungsform der 3 wird
nur insofern beschrieben werden, als sie sich von den Ausführungsformen
der 1 und 2 unterscheidet.
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In 3 ist
die Deckblende 118 aus einem Lamellenrollo gebildet, der
aus einem Rollokasten 142 gegen Federvorspannung ausziehbar
ist. Das Lamellenrollo 118 ist derart ausgestaltet und
im Fahrzeug 110 angeordnet, dass es sich aus der in 3 im
Abschnitt 144 gezeigten gestreckten Stellung um eine in
Fahrzeugquerrichtung verlaufende Achse nur in Richtung des Pfeils 146 abwinkeln
lässt.
Somit ist eine Durchbiegung des Abschnittes 144 der Deckblende 118 zum
Ladeboden hin verhindert. Dieser kann somit als weitere Ablagefläche dienen.
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Die
die Deckblende tragenden Umlenkrollen 134 und 136 können sich über die
ganze Wagenbreite erstrecken. Jedoch ist es für eine Beladung vom Fahrzeugheck
her vorteilhaft, wenn wenigstens die hecknahe Umlenkrolle 134 durch
zwei jeweils von der Fahrzeuginnenseite in den Gepäckraum vorstehende
Umlenkrollen beziehungsweise -zapfen gebildet ist. Da die Deckblende 118 als
Lamellenrollo flexibel ist, kann die Führungsschiene 138 alternativ auch
als Führungsschiene 138' der C-Säule folgend angeordnet
sein, um so einen größeren Hub
der Deckblende zu erhalten.
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Darüber hinaus
ist die in 3 gezeigte Seitenblende 120 als
von einer gegen Federvorspannung abwickelbaren Rolle 148 ausziehbares
Rollo ausgebildet, dessen freies Ende mit den Tragelementen 134 und 136 verbunden
ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Deckblende 118 unabhängig von
den Seitenblenden 120 ausgezogen und eingefahren werden
kann.
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Das
Lamellenrollo weist an seinem freien Längsende eine Befestigungsstange 150 auf,
mit der es nahe der Heckklappe an den Seiteninnenwänden befestigbar
ist.
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- 10,
110
- Fahrzeug
- 12,
112
- Gepäckraum
- 14,
114
- Verstellrichtung
- 16,
116
- Gepäckraumabdeckung
- 18,
118
- Deckblende
- 20,
120
- Seitenblende
(a–d)
- 21
- Taschenbereich
- 22,
122
- Dachnaher
Rand der Seitenblende 20
- 24,
124
- Randseite
der Deckblende
- 26,
126
- Fahrzeugvorderseitennaher
Randbereich der Deckblende
- 28,
128
- Rollokasten
für Netzrollo
- 30,
130
- Netzrollo
- 32,
132
- Ladeboden
- 34,
134
- Tragelement
- 36,
136
- Tragelement
- 38,
138
- Führungsschiene
- 40,
140
- Führungsschiene
- 142
- Rollokasten
für Lamellenrollo
- 144
- Ausgestreckter
Abschnitt des Lamellenrollos
- 146
- Abwinkelrichtung
des Lamellenrollos
- 148
- Rolle
- 150
- Befestigungsstange