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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung von Ladegut in
einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs. Das Ladegut wird dabei durch
ein darüber gespanntes Flächengebilde, z. B. ein
Spannnetz gesichert. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Überspannen
des Ladegutes mit dem Flächengebilde.
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Eine
Vorrichtung zum Sichern von Ladegut ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 057 112
A1 bekannt. In Übereinstimmung mit diesem Stand
der Technik hat die vorliegende Erfindung ein Flächengebilde
zum Sichern des Ladegutes zum Gegenstand, dessen Vorderkante zur Öffnungsseite
des Laderaumes hin zwischen hinteren seitlichen Säulen-Verkleidungen
des Kraftfahrzeuges längsverschiebbar beweglich gelagert
ist und mittels einer Antriebseinheit zwischen einer Beladungsposition
und einer Ladegutsicherungsposition verschiebbar ist. Sofern sich Gepäckstücke
im Kofferraum befinden, werden diese von dem Flächengebilde,
z. B. einem Gepäcknetz überdeckt und gegen ein
seitliches Verrutschen gesichert. Dabei sind die Rückstellkräfte
entweder des elastisch ausgeführten Gepäcknetzes
oder einer federvorgespannten Aufrolleinrichtung des Flächengebildes
zweckmäßigerweise ausreichend groß vorgegeben,
um ein ungewolltes Verrutschen der Gepäckstücke
auch bei außergewöhnlich hohen Beschleunigungen
oder Verzögerungen des Kraftfahrzeuges zu verhindern.
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In
dem hierin aufgezeigten Stand der Technik ist es dabei schwierig,
bisweilen unmöglich, das Gepäcknetz straff über
hohe Ladegut-Gegenstände zu führen, da das Gepäcknetz
ein hohes Ladegut nicht optimal umschließt, wenn das Gepäcknetz
zur Innenseite des Kofferraumes hin an einer festen Position unveränderlich,
beispielsweise am Boden gehalten ist. So kann es bei Gepäcknetzen,
die an einer der insgesamt vier offenen Seiten verfahrbar gehalten sind,
passieren, dass das Gepäcknetz – gerade bei hohen
Gegenständen – an einer Seite durchhängt und
an anderen Stellen fest gespannt ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es damit, eine Ladegutsicherung der eingangs genannten
Gattung so auszugestalten, dass einerseits ein möglichst
einfaches Be- und Entladen des Laderaums ermöglicht wird,
und andererseits eine zuverlässige Sicherung des Ladeguts
gegen unerwünschte Verlagerungsbewegungen während
der Fahrt, und insbesondere auch im Falle eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges
gegeben ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausführungsformen dieser Vorrichtung gehen
aus den darauf bezogenen Unteransprüchen hervor. Obige
Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren gemäß Anspruch
6 gelöst.
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Kerngedanke
der Erfindung ist es damit, das Flächengebilde, d. h. beispielsweise
ein Gepäcknetz an zwei unterschiedlichen Seiten über
das Ladegut mittels einer jeweiligen Abwärtsbewegung des
Gepäcknetzes zu spannen. Zu diesem Zweck ist das Flächengebilde
an zwei Streben gehalten, die parallel zu einander angeordnet und
quer zur Parallelrichtung unabhängig voneinander verfahrbar
sind. Mit anderen Worten weist die Sicherungs-Vorrichtung eine Vorderstrebe
sowie eine Innenstrebe auf, an denen das Gepäcknetz jeweils
aufgespannt ist, welche parallelen Streben bezüglich ihres
gegenseitigen Abstandes variabel gehalten sind. Die Vorderstrebe und/oder
Innenstrebe können dabei eine federvorgespannte Aufrolleinrichtung
umfassen, durch die das zwischen den Streben aufgespannte Gepäcknetz
unabhängig vom Abstand der beiden Streben zueinander stetig
gespannt gehalten wird.
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Zum
Verfahren der Vorder- und Innenstrebe sind die Streben an ihren
Enden in gegenüberliegenden Lauf- bzw. Führungsschienen
verschiebbar gehalten. Die Verschiebung einer Strebe wird dabei
vorteilhaft von einer Antriebsvorrichtung übernommen. Vorzugsweise
ist diese so vorgesehen, dass zwei flexible Wellen als Antriebselemente
verwendet werden, die zu beiden Seiten der hinteren seitlichen Säulenverkleidungen
des Laderaums angeordnet sind. An den Enden der jeweiligen Strebe
sind Mitnehmer angeordnet, wobei jeder Mitnehmer mit der zugeordneter
flexiblen Welle so in Wirkverbindung steht, dass durch ein Antreiben
der flexiblen Welle eine Verschiebung des Mitnehmers bewirkt wird.
Beispielsweise können die Wellen zu einer Rotationsbewegung
um die eigene Achse angetrieben werden und ein Außengewinde
aufweisen, welches mit einem daran angepassten Innengewinde einer
hülsenförmigen Ausformung des Mitnehmers in Eingriff
steht, und diesen bei einer Rotation der Welle entlang der flexiblen Welle
verschiebt. Die zu beiden Seiten der Laderaumöffnung angeordneten
flexiblen Wellen werden dabei zweckmäßigerweise
für die entsprechende Strebe synchron angetrieben, so dass
eine gleichgerichtete und im Wesentlichen übereinstimmende
Verschiebung der beiden Mitnehmer an der entsprechenden Strebe bewirkt
wird. Dabei sind jedoch auch andere Antriebseinheiten, wir beispielsweise
ein antreibbarer Seilzugmechanismus, eine Gewindespindel, Zahnstangen
mit Ritzel oder umlaufende Ketten möglich, die beispielsweise
von einem Elektromotor angetrieben werden. Die Antriebseinheit kann
mittels einem Schalter manuell angesteuert werden, oder automatisch
mittels Detektionssystem oder in Synchronisation mit beispielsweise
dem Schließen des Kofferraum-Deckels.
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Im
unbeladenen Zustand des Laderaumes ist das Gepäcknetz raumsparend
im Laderaum unterzubringen, in welchem Ruhezustand die Vorderstrebe
den geringsten Abstand zur Innenstrebe aufweist. Das Gepäcknetz
lässt sich somit gut am Laderaum-Boden beispielsweise unmittelbar
hinter den Fond-Sitzen unterbringen. Damit die Sicherungs-Vorrichtung
nach Beladen des Laderaums das Ladegut mit dem Flächengebilde
optimal umgreift, wird die Vorderstrebe aus der Ruheposition hinter
den Fond-Sitzen über das Ladegut zur Vorderkante des Laderaumes,
d. h. zur Öffnungsseite desselben hingeführt,
wobei in vorteilhafter Weise die Innenstrebe in Entsprechung der
Vertikalkomponente der Vorderstrebe in ihrer Höhenposition
mitgeführt wird. Die Vorderstrebe ist damit sowohl über
die Laderaumtiefe als auch über die Höhe des beladbaren
Kofferraumes verfahrbar gehalten, wohingegen die Innenstrebe ausschließlich über
die Höhe des Laderaums verfahrbar gehalten ist.
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Sofern
ein automatischer Aufrollmechanismus vorliegt, wird beim Auslenken
des Gepäcknetzes zwischen der Ladegutsicherungsposition
und der Bela dungsposition oder bei einem Beladen des Kofferraums
das Gepäcknetz in Anpassung an die jeweilige Situation
abgewickelt oder selbsttätig wieder aufgerollt. Gegebenenfalls
kann die zwischen der hinteren seitlichen Säulenverkleidung
angeordnete Vorderkante, d. h. die Vorderstrebe von den Mitnehmern gelöst
werden, so dass sich ein über die gesamte Länge
flexibel ausgeführtes Flächengebilde vollständig
auf die Aufrolleinrichtung aufwickeln kann, wenn es über
einen längeren Zeitraum nicht benötigt wird. Die
Aufrolleinrichtung weist ferner zweckmäßigerweise
eine Sperreinrichtung auf, welche eine Abwickelbewegung automatisch
sperrt, wenn die Abwickelbewegung beispielsweise im Falle eines
Fahrzeugaufpralls einen vorgebbaren Wert überschreiten
würde. Im Ergebnis wird das Ladegut somit automatisch mit einer
Netzabdeckung im Kofferraum eines Fahrzeugs fixiert und gesichert.
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Gegenüber
einer Ausführungsform, bei der beide Streben, d. h. die
Vorderstrebe und die Innenstrebe des Gepäcknetzes in denselben
Lauf- bzw. Führungsschienen verschoben werden, ist gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass sowohl die
Vorderstrebe in eigens für sie vorgesehenen zwei gegenüberliegenden
Führungsschienen verfahrbar ist, und für die Innenstrebe
separat für diese ebenfalls zwei Lauf- bzw. Führungsschienen
vorgesehen sind. Gemäß dieser Ausführungsform
sind die beiden Führungsschienen für die Innenstrebe
im Wesentlichen vertikal angeordnet, um die Innenstrebe in ihrer
Höhenposition zu verfahren, wohingegen die Führungsschienen
der Vorderstrebe ein jeweiliges nach unten geöffnetes „U"
bilden, damit die Vorderstrebe vertikal und horizontal verfahrbar
ist. Die Führungsschienen sind jeweils wiederum vorteilhafterweise
in den beiden gegenüberliegenden Seitenverkleidungen des
Laderaums installiert.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine Detektiervorrichtung vorgesehen ist, die im Laderaum befindliches Ladegut
erkennt. Diese Detektierdaten werden dann an eine Steuervorrichtung
gegeben, mit der eine Verschiebung der Vorder- und/oder Innenstrebe
gesteuert wird. Durch das automatische Erkennen eines Ladeguts im
Kofferraum eines Fahrzeuges und die darauf folgende automatische
Netzabdeckung mittels automatischem Verfahren der Vorderstrebe und
Innenstrebe, wird das Ladegut in vollautomatischer Weise im Fahrzeug
fixiert und gesichert. Die Freigabe des Ladeguts von der Sicherungs-Vorrichtung kann
mittels einem manuell betätigbaren Schalter ausgelöst
werden, der ein Verfahren der beiden Streben in die anfängliche
Ruheposition veranlasst. Eine Freigabe des Ladegutes kann auch automatisch
in Synchronisation zum Abschalten des Kraftfahrzeug-Motors oder
zum Öffnen des Laderaumes erfolgen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Grundidee,
dass die Innenstrebe in ihrer Höhenlage im Wesentlichen
der Vertikalkomponente der Verschiebung der Vorderstrebe folgt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert, in denen
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1 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Laderaum eines Kraftfahrzeuges zeigt,
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2 eine
weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Ruhestellung zeigt,
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3 die
erfindungsgemäße Vorrichtung aus 2 in
einer Spannposition veranschaulicht, und
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4 die
Sicherungs-Vorrichtung aus 2 in einer
Endposition zeigt.
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1 veranschaulicht
die erfindungsgemäße Sicherungs-Vorrichtung in
einem Kofferraum eines Kraftfahrzeuges, wobei Ladegut 18 mit
einem Gepäcknetz 10 der Sicherungs-Vorrichtung überspannt
und somit gehalten ist. In der jeweiligen Seitenverkleidung 24 des
Kraftfahrzeugs (die rechtsseitige Seitenverkleidung ist nicht gezeigt)
sind beidseitig jeweils eine Führungsschiene 16 integriert,
in denen eine Vorderstrebe und eine Innenstrebe verfahrbar gehalten
sind. Das Gepäcknetz 10 ist dabei entlang der
Vorderstrebe und Innenstrebe aufgespannt. Der in 1 dargestellte
Pfeil veranschaulicht die Bewegung des Gepäcknetzes 10 über
das Ladegut 18.
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2 zeigt
eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sicherungs-Vorrichtung, bei der die Vorderstrebe 12 in
zwei gegenüberliegenden Lauf- bzw. Führungsschienen 16 verfahrbar
gehalten ist, die von den Lauf- bzw. Führungsschienen 16' der Innenstrebe 14 separiert
sind. Bei der in den 2, 3 und 4 gezeigten
Ausführungsform ist der Laderaum in Längsrichtung
des Fahrzeugs im Querschnitt dargestellt, d. h. auf der linken Seite
dieser Darstellungen ist die Rückenlehne der Fond-Sitze und
auf der rechten Seite der Abschluss des Laderaums mit Stoßstange
gezeigt. Sowohl die Vorder- 12 als auch die Innenstrebe 14 werden
mittels einem Antriebsmotor 20 verfahren. Während
die Innenstrebe 14 in ihren Führungsschienen 16' lediglich
vertikal verschiebbar ist, sind die Führungsschienen 16 der Vorderstrebe 12 in
Form eines nach unten hin offenen "U" so gestaltet, dass sich die
Vorderstrebe vertikal und auch horizontal über die Tiefe
des Kofferraums verfahren lässt. In der Ruhestellung der
Sicherungs-Vorrichtung befinden sich beide Streben 12, 14 mit
dem dazwischen aufgespannten Gepäcknetz 10 in
minimalem Abstand zueinander. Eine Unterbringung des Motors 20 und
den Streben 12, 14 mit Gepäcknetz 10 in
der Ruhestellung ist vorteilhafterweise unmittelbar hinter den Fond-Sitzen
in Bodennähe des Laderaums vorgesehen. In einem ersten
Bewegungsablauf aus der Ruhestellung heraus fahren beide Streben
in Vertikalrichtung nach oben, bis ein definierter Endpunkt der
Innenstrebe erreicht ist. Die Vorderstrebe fährt dann noch
weiter in Horizontalrichtung, d. h. in Richtung zur Ladekante auf
einen definierten Zwischenpunkt, welche Situation in 3 dargestellt
ist:
In der in 3 gezeigten Position der Sicherungs-Vorrichtung
sind beide Streben 12, 14 in ihre maximale vertikal
ausgelenkte Höhenposition verfahren, wobei die Vorderstrebe 12 überdies
in vertikaler Richtung zur Öffnungsseite des Laderaumes
hin verfahren worden ist. In dieser Position überdeckt
das Spannnetz ein im Laderaum befindliches Ladegut (nicht gezeigt).
Die Führungsschiene der Vorderstrebe ist in ihrer nach
unten geöffneten „U"-Form so bemessen, dass die
Vorderstrebe mit Ausnahme des Bodenbereiches nahezu den gesamten
Außenumfang des Laderaumes überstreicht.
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4 zeigt
eine Situation, bei der die in maximalem Abstand zueinander verfahrenen
beiden Streben erneut abgesenkt worden sind, um ein im Laderaum
befindliches Ladegut (nicht gezeigt) mit sicherem Halt zu überspannen
und dessen Position auf dem Laderaum-Boden zu fixieren – wie das
beispielsweise in 1 gezeigt ist. In umgekehrter
Reihenfolge des zu den
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2 bis 4 geschilderten
Bewegungsablaufes wird die Ruhestellung der Sicherungs-Vorrichtung
wieder erreicht.
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Eine
knapp unterhalb der Führungsschiene 16 für
die Vorderstrebe 12 angeordnete Lichtschranke 22 erfasst
den gesamten, zum Unterbringen von Ladegut vorgesehenen Laderaum.
Für einen automatischen Betrieb der Sicherungs-Vorrichtung
ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, an die die Daten der Detektiervorrichtung
gegeben werden und diese damit den Antrieb/die Antriebe für
die Streben steuert. Das Detektionsmittel, beispielsweise eine Lichtschranke,
kann bei einer Ausführungsform als Ladegut-Höhenüberwachung
so eingesetzt sein, dass eine Überhöhe von Ladegut
erkannt wird und das Gepäcknetz dann nicht verfahren wird,
wenn letzteres nicht über das überhohe Gepäck
spannbar wäre.
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- 10
- Flächengebilde
(Spannnetz)
- 12
- Vorderstrebe
- 14
- Innenstrebe
- 16
- Lauf-
bzw. Führungsschiene für die Vorderstrebe
- 16'
- Lauf-
bzw. Führungsschiene für die Innenstrebe
- 18
- Ladegut
- 20
- Antrieb
(Motor)
- 22
- Lichtschranke
- 24
- Seitenverkleidung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004057112
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