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Die Erfindung betrifft einen gewebten Schlauch mit einem umfänglich geschossenen Hüllkörper, der sich entlang einer Längsrichtung erstreckt, sodass der Hüllkörper einen Innenraum umschließt, wobei innerhalb des Hüllkörpers wenigstens ein sich in der Längsrichtung erstreckender gewebter Steg angeordnet ist, der den Innenraum in einen ersten Teilraum und wenigstens einen zweiten Teilraum unterteilt. Die Erfindung richtet sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen gewebten Schlauches.
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STAND DER TECHNIK
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Beispielsweise offenbart die
DE 42 04 733 C1 einen gewebten Schutzschlauch mit einem umfänglich geschlossenen Hüllkörper, der sich entlang einer Längsrichtung erstreckt, sodass der Hüllkörper einen Innenraum umschließt. In den Hüllkörper sind Kennzeichnungssymbole eingewebt, deren Farbe sich von der Farbe des Hüllkörpers unterscheidet. Innerhalb des Schutzschlauches sind lastaufnehmende Faserstränge angeordnet, sodass der Schutzschlauch mit dem im Innenraum aufgenommenen lastaufnehmenden Kern als Lastgurt Verwendung finden kann.
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Ein anderer gewebter Schlauch ist aus der
DE 197 19 218 A1 bekannt mit in Längsrichtung verlaufenden mehrere Kettfäden, und quer zur Längsrichtung bzw. in Umfangsrichtung verläuft wenigstens ein Schussfaden, sodass dieser mit den Kettfäden ein Gewebe bildet, das einen Hüllkörper erzeugt und der einen Innenraum umschließt. Der Hüllkörper muss dabei keinen kreisrunden Querschnitt aufweisen und kann beispielsweise auch oval oder flach ausgebildet sein. Der Durchmesser des Hüllkörpers bzw. dessen Breite verändert sich dabei als Besonderheit in Längsrichtung.
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Die
DE 199 41 669 C2 offenbart einen weiteren gewebten Schlauch, der als Hochdruckfluidleitung Verwendung finden kann. Dieser ist aufgebaut aus einer Anzahl von Kettfäden, die in Längsrichtung verlaufen und die Kettfäden sind mit Schussfäden verwebt. Die Kettfäden verlaufen dabei in Längsrichtung des gewebten Schlauches und die Schussfäden verlaufen in Umfangsrichtung. Das so gebildete Gewebe ist sowohl innenseitig als auch außenseitig mit einer Beschichtung versehen.
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Gewebte Schläuche werden unterschiedlichen Verwendungen zugeführt, beispielsweise um lang oder länglich ausgeführtes Strangmaterial zu umhüllen, beispielsweise Leitungen oder Schläuche, durch die elektrischer Strom, Gase oder Flüssigkeiten geleitet werden können. Häufig sind dabei zusätzliche Anforderungen gegeben, insbesondere zum Schutz der umhüllten Leitungen und Schläuche. Gewebte Schläuche mit einem einfachen Hüllkörper können dabei nicht immer sämtliche Funktionen erfüllen, die zum Schutz und zur sicheren Führung von Leitungen und Schläuchen erforderlich sind.
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Die
DE 30 13 001 A1 offenbart einen flexiblen Schlauch aus Chemiefasern, der im Bergbau zum Einsatz kommen soll. Der flexible Schlauch soll zwischen Ausbaubögen für den Streckenausbau im Untertagebau als Füllschlauch zwischen den Ausbaubögen und einem Gebirgsverband Anwendung finden. Der Schlauch weist einen länglichen Hüllkörper auf, der sich der Bogenform im Untertage-Streckenbogen anpassen kann und dient als Aufnahmesack für Befüllung mit Beton, um einen radialen Spalt zwischen den Ausbaubögen und dem Gebirgsmassiv aufzufüllen. Dabei ist eine größere Kammer und eine kleinere Kammer offenbart, wobei eine Herstellungsform zur Herstellung des Hüllkörpers verwendet wird, die nicht der Jacquard-Webtechnik entspricht. Es ist zwar in minimaler Form ein Steg gezeigt, dieser soll jedoch eingewebt werden, was in der Herstellung aufwendig ist und Nachteile mit sich bringt. Folglich ist insbesondere nicht beschrieben, dass zwei Kammern seitlich zum Steg innerhalb des Hüllkörpers entstehen, die den Innenraum in einen ersten Teilraum und einen zweiten Teilraum aufteilen, wobei für die Herstellung der beiden Teilräume die Jacquard-Webtechnik Verwendung finden soll.
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Die
EP 2 455 519 A2 offenbart längs verlaufene Dehnungsbündel, die im kraftlosen Zustand eine Hülle in Falten zusammenziehen, und die Hülle besteht aus Grundgarnen, kombiniert mit seitlichen Garnen, wobei auch gemäß dieser Offenbarung die Jacquard-Webtechnik nicht zum Einsatz kommt, insbesondere da bereits das entsprechende Webmuster eine solche Technik nicht zulässt. Wünschenswert ist jedoch die Anwendung der Jacquard-Webtechnik zur Herstellung eines Schlauches mit einem ersten Teilflächenkörper und einem zweiten Teilflächenkörper, um innerhalb des Schlauches zwei Kammern zu bilden, wobei die Verbindung der Teilflächenkörper insbesondere über die Schussfäden miteinander verbunden werden sollen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der Erfindung liegt in der Ausbildung eines gewebten Schlauches mit einem im Wesentlichen nahtlosen Hüllkörper und mit einem erweiterten Funktionsumfang, insbesondere um einen besonderen Schutz und eine verbesserte Führung von Leitungen und Schläuchen oder sonstigen länglichen Strängen zu bilden, die mit dem gewebten Schlauch umhüllt sind.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einem gewebten Schlauch gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Obergriff des Anspruches 9 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass der Hüllkörper aus einem ersten Teilflächenkörper und einem zweiten Teilflächenkörper gebildet ist, wobei die beiden Teilflächenkörper über jeweilige Schussfäden in Längsrichtung miteinander verbunden sind.
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Kerngedanke der Erfindung ist die Weiterbildung des gewebten Schlauches mit einem Hüllkörper sowie mit einem zusätzlich im Innenraum eingebrachten gewebten Steg, der sich in etwa in einer Ebene erstreckt, wobei eine Erstreckungsrichtung der Ebene mit der Längsrichtung des gewebten Schlauches zusammenfällt. Der gewebte Steg muss dabei nicht über dem Durchmesser des Hüllkörpers verlaufen und der Hüllkörper muss dabei nicht zwingend einen Kreisquerschnitt aufweisen. Folgerichtig kann sich der gewebte Steg auch seitlich zu einer Diametralen durch den Innenraum des Hüllkörpers hindurch erstrecken, und der Hüllkörper kann abweichend von einem Kreisquerschnitt einen flachen Querschnitt aufweisen oder beispielsweise eine Ellipse bilden.
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Werden Leitungen, Schläuche oder sonstige längliche, strangartige Gegenstände durch den Hüllkörper des gewebten Schlauches hindurchgeführt, so können Teile der umhüllten Gegenstände durch den ersten Teilraum und weitere Teile der umhüllten Gegenstände durch den zweiten Teilraum hindurchgeführt werden. Beispielsweise können elektrische Leitungen von fluidischen Leitungen durch den gewebten Steg getrennt werden, wodurch sich ein besonderer Schutz und eine verbesserte Führung der Leitungen, Schläuche und sonstigen länglichen Stränge ergibt.
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Auch ist es denkbar, durch wenigstens einen gewebten Steg oder mehrere gewebte Stege im Innenraum des Hüllkörpers Kammern zu bilden, die beispielsweise empfindliche Leitungen vor weiteren, weniger empfindlichen Gegenständen schützen. Insbesondere dann, wenn der gewebte Schlauch als Schutzschlauch dient und dieser mehrere Leitungen im Paket umschließt, kann die Reibung zwischen den geführten Gegenständen verringert werden, wenn sich zwischen diesen wenigstens ein oder mehrere gewebte Stege erstrecken. Damit kann insbesondere ein Scheuern der Leitungen und Schläuche aneinander verhindert werden, wenn der Schlauch bewegt wird, beispielsweise von Hand oder in Anordnung an einer Maschine. Auch ein Verdrehen oder Verdrillen der mehreren umhüllten und geführten Gegenstände innerhalb des Hüllkörpers kann mit wenigstens einem oder mehreren Stegen im Innenraum wirkungsvoll verhindert werden.
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Der Hüllkörper im Sinne der vorliegenden Erfindung bildet einen einheitlich gewebten Schlauch, der frei von Nahtstellen und dergleichen ausgebildet ist und bereits als Schlauch mit einem umschlossenen Innenraum aus der Webmaschine entnommen werden kann. Insbesondere ist der Hüllköper nicht aus zwei oder mehr textilen Flächenerzeugnissen mit in Längsrichtung verlaufenden Nähten zusammengenäht ausgebildet. Allenfalls können Schussfäden derart geführt sein, dass diese im Webprozess selbst eine sogenannte Häkelkante bilden, indem oberseitige und unterseitige Schussfäden basierend auf der Jacquard- Technik randseitige Kettfäden gleichermaßen umschlingen.
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Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn der Hüllkörper und der wenigstens eine gewebte Steg in einem gemeinsamen Webprozess hergestellt sind. Der gewebte Steg ist folgerichtig nicht an die Innenseite des Hüllkörpers angenäht, an diese angeklebt, angeschweißt oder in sonstiger Weise befestigt, sondern sowohl der Hüllkörper als auch der gewebte Steg werden gemeinsam als ein textiles Flächenerzeugnis hergestellt, und dieses weist eine Webstruktur mit ineinander übergehenden Strukturen auf. Insbesondere kann ein gemeinsamer Schussfaden vom Hüllkörper in den gewebten Steg bzw. vom gewebten Steg in den Hüllkörper hinein geführt sein.
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Der Hüllkörper kann eine Anzahl von Hüllkörperkettfäden und der wenigstens eine gewebte Steg kann eine Anzahl von Stegkettfäden aufweisen, wobei die Hüllkörperkettfäden und die Stegkettfäden in Längsrichtung zueinander parallel verlaufen. Die Herstellung des Hüllkörpers und die gleichzeitige Herstellung des gewebten Steges können so erfolgen, dass die Hüllkörperkettfäden und die Stegkettfäden einzeln angehoben werden, wobei das Zusammenwirken mit einem oder mehreren Schussfäden so erfolgt, dass zwei übereinander liegende Hüllkörpergewebe gemeinsam gewebt werden und zudem der wenigstens eine gewebte Steg ebenfalls ein im Prozess bereits angebundenes textiles Flächenerzeugnis bildet. Nach dem Webprozess können die mehreren Flächenerzeugnisse zur Bildung des Hüllkörpers von der zueinander parallelen Erstreckung zu einem runden Querschnitt geformt werden, während sich der gewebte Steg quer zur Längsrichtung etwa gerade erstreckt und dieser über zwei Linienverbindungen auf der Innenseite des Hüllkörpers parallel zur Längsrichtung mit diesem verbunden ist.
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Insbesondere weist der Hüllkörper wenigstens einen Hüllkörperschussfaden und der wenigstens eine gewebte Steg weist einen Stegschussfaden auf, wobei der Hüllkörperschussfaden quer zur Längsrichtung bzw. in Umfangsrichtung und der Stegschussfaden quer zur Längsrichtung verläuft. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Hüllkörperschussfaden und der Stegschussfaden aus einem gemeinsamen Faden gebildet sind. Der Schussfadeneintrag erfolgt beispielsweise ein erstes Mal für einen oberen Teil des Hüllkörpers, ein zweites Mal für den unteren Teil des Hüllkörpers und ein drittes Mal zur Bildung des gewebten Steges. Dabei kann der Schussfaden zwischen zwei Regulatorläufen drei Mal in die Kettfäden geführt werden, und die Bildung des oberen Teils des Hüllkörpers, des unteren Teils des Hüllkörpers und des gewebten Steges erfolgt durch das entsprechende Anheben und Absenken der Kettfäden, insbesondere durch Harnischfäden oder Harnischschnüre. Mit besonderem Vorteil werden der Hüllkörper und/oder der gewebte Steg im Jacquard-Verfahren hergestellt und verlassen somit gemeinsam die Webmaschine als fertiges Schlauchprodukt.
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Die erfindungsgemäße Webtechnik des gewebten Schlauches mit einem Hüllkörper und wenigstens einem gewebten Steg führt dazu, dass die Verbindung des wenigstens einen gewebten Steges mit dem Hüllkörper mittels des Stegschussfadens gebildet wird, der mit einem der Hüllkörperschussfäden verkreuzt ist und/oder sich in den Hüllkörper fortsetzt. Beispielsweise besteht auch die Möglichkeit, die Flächenerzeugnisse zur Bildung der oberen und unteren Teile des Hüllkörpers miteinander zu verhäkeln, insbesondere mit einer sogenannten Häkelkante. Hierzu werden weitere Kettfäden vorgesehen, die mit den Schussfäden beider Teile des Hüllkörpers umschlungen sind.
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Mit weiterem Vorteil kann der Hüllkörper in wenigstens einem Umfangsabschnitt ein von einer Außenseite sichtbares, eingewebtes Zeichen aufweisen, dessen Fäden zum Innenraum weisenden Seite des Hüllkörpers nicht flottierend und insbesondere vollflächig abgebunden sind. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die zu umhüllenden länglichen Stränge, also insbesondere die Leitungen und Schläuche, auf einfache Weise in die Teilräume des Hüllkörpers hineingeführt werden können, ohne dass diese an flottierenden Fäden hängenbleiben, die ohne die erfindungsgemäße Webtechnik von der Innenwandung des Hüllkörpers in den Innenraum weisen.
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Die Fäden zur Bildung des von der Außenseite eingewebten Zeichens betreffen dabei insbesondere die Kettfäden, im Folgenden die Zeichenkettfäden, die zur Vermeidung des innenseitigen Flottierens von dem Schussfaden oder von den Schussfäden sowohl nach außen als auch nach innen vollflächig abgebunden sind. Der Schussfaden oder die Schussfäden bilden aufgrund ihres durchgehenden Verlaufes sowohl für den Hüllkörper als auch für das eingewebte Zeichen einen gemeinsamen Schussfaden. Das eingewebte Zeichen ist dabei in oder an einem Umfangsabschnitt ausgebildet, der ebenfalls einen Teil des Hüllkörpers bildet.
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Beispielsweise weist der gewebte Steg eine Breite auf, die dem Durchmesser des Hüllkörpers entspricht oder es ist vorgesehen, dass der gewebte Steg eine Breite aufweist, die kleiner als der Durchmesser des Hüllkörpers ist. Weist der gewebte Steg eine Breite gemäß dem Durchmesser des Hüllkörpers auf, so sind die durch den gewebten Steg voneinander getrennten Teilräume des Innenraums gleich groß, wobei mit aus der Diametralen herausgeführten gewebten Stegen auch kleinere Teilräume von größeren Teilräumen abgetrennt werden können. Somit besteht also auch die Möglichkeit, mit einem gewebten Steg nur einen kleinen Teilbereich des Innenraums abzutrennen, sodass beispielsweise eine entlang der Längsrichtung verlaufende, an der Innenseite des Hüllkörpers angenähte Tasche gebildet werden kann, durch die vom restlichen Innenraum getrennte Leitungen oder Schläuche oder dergleichen geführt werden können.
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Die Erfindung richtet sich weiterhin auf ein Verfahren eines gewebten Schlauches, der mit einem umfänglich geschlossenen und sich entlang einer Längsrichtung erstreckenden Hüllkörper in einem kontinuierlichen Webprozess erzeugt wird, welcher einen Innenraum umschließt, und es wird im Webprozess zur Herstellung des Hüllkörpers im Innenraum wenigstens ein sich in der Längsrichtung erstreckender gewebter Steg erzeugt, der den Innenraum in einen ersten Teilraum und wenigstens einen zweiten Teilraum unterteilt. Erfindungsgemäß ist der Hüllkörper aus einem ersten Teilflächenkörper und einem zweiten Teilflächenkörper gebildet, wobei die beiden Teilflächenkörper über jeweilige Schussfäden unter Bildung einer Häkelkante in Längsrichtung miteinander verbunden sind.
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Kerngedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die zeitgleiche und einteilige Herstellung sowohl des gewebten Steges als auch des Hüllkörpers in einem gemeinsamen Webprozess, sodass insbesondere ein textiles Flächenerzeugnis bereitgestellt wird, das Abzweigungen aufweist, wobei die Verbindung zwischen dem Hüllkörper und dem gewebten Steg insbesondere durch Schussfäden gebildet wird. Die Kettfäden sowohl des Hüllkörpers als auch des gewebten Steges erstrecken sich im Wesentlichen entlang der Längsrichtung, und die Schussfäden erstrecken sich quer zur Längsrichtung bzw. in Umfangsrichtung, wenn der Hüllkörper zu einer Kreisform oder einer Ellipse oder dergleichen geformt wird.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Hüllkörper aus einer Vielzahl von Hüllkörperkettfäden gebildet wird und dass der gewebte Steg aus einer Vielzahl von Stegkettfäden gebildet wird, wobei der Hüllkörper mittels eines Anhebens der Hüllkörperkettfäden und wobei der gewebte Steg mittels eines Anhebens der Stegkettfäden hergestellt wird und/oder wobei der Schusseintrag dreifach erfolgt. Das Verfahren ist insbesondere dadurch ausgezeichnet, dass in den Hüllkörper in wenigstens einem Umfangsabschnitt ein von einer Außenseite sichtbares Zeichen eingewebt wird, dessen Fäden auf der zum Innenraum weisenden Seite des Hüllkörpers vollflächig abgebunden werden. Das Einweben des Zeichens erfolgt dabei ebenfalls integral im Webprozess zur Herstellung des Hüllkörpers und des wenigstens einen gewebten Steges.
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Figurenliste
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines gewebten Schlauches mit einem Hüllkörper und einem Steg, welcher sich entlang einer Längsrichtung erstreckt,
- 2 einen gewebten Schlauch mit zwei im Innenraum des Hüllkörpers ausgebildeten Stegen, sowie beispielshaft einem eingewebten Zeichen im Hüllkörper, und
- 3 eine Ansicht von Kettfäden, die mit Schussfäden umwebt sind, wobei die oberen Bereiche und die unteren Bereiche der dargestellten Kettfäden den Hüllkörper bilden und wobei die mittig über einer Teilbreite dargestellten Kettfäden den gewebten Steg bilden.
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1 zeigt in einer vereinfachten perspektivischen Ansicht einen gewebten Schlauch 1 mit einem umfänglich geschlossen Hüllkörper 10, der sich entlang einer Längsrichtung 11 erstreckt. Beispielshaft bildet der Hüllkörper 10 dabei einen kreisrunden Querschnitt, wobei im Rahmen der Erfindung der gewebte Schlauch 1 auch einen Hüllkörper 10 aufweisen kann, der von einem kreisrunden Querschnitt abweicht und beispielsweise eine Ellipse oder dergleichen bildet. Der Hüllkörper 10 umschließt einen Innenraum 12, in dem ein gewebter Steg 13 ausgebildet ist. Der gewebte Steg 13 verläuft dabei über der Diametralen des Hüllkörpers 10 und weist damit eine Breite auf, die dem Durchmesser des Hüllkörpers 10 entspricht. Dabei wird der Innenraum 12 durch den einzigen gewebten Steg in gleichgroße erste und zweite Teilräume 12a und 12b unterteilt. Der gewebte Schlauch 1 kann dazu dienen, Leitungen, Schläuche oder sonstige Stränge zu umhüllen, die durch die Teilräume 12a und 12b geführt werden. Hierzu können die Stränge in die Teilräume 12a, 12b eingeschoben werden und der gewebte Steg 13 trennt die Stränge voneinander. Beispielsweise können durch einen ersten Teilraum 12a elektrische Leitungen, beispielsweise Kabel, geführt werden und durch einen zweiten Teilraum 12b können fluidische Leitungen geführt werden, beispielsweise Schläuche.
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2 zeigt den gewebten Schlauch 1 in einer vereinfachten perspektivischen Ansicht mit dem Hüllkörper 10, der sich entlang der Längsrichtung 11 erstreckt und den Innenraum 12 umschließt. Im Innenraum 12 sind zwei gewebte Stege 13 eingebracht, die folglich den Innenraum 12 in mehrere nicht weiter bezeichnete Teilräume unterteilen.
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Dieser gewebte Schlauch 1 weist damit drei voneinander getrennte Kammern auf, welche sich entlang der Längsrichtung 11 erstrecken.
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Auf einem Umfangsabschnitt des Hüllkörpers 10 befindet sich ein eingewebtes Zeichen 14, das beispielsweise dadurch gebildet wird, dass zusätzliche Kettfäden zur Bildung des eingewebten Zeichens eine Farbe aufweisen, die von der Farbe der Kettfäden für den übrigen Hüllkörper 10 abweicht. Die Kettfäden zur Bildung des Zeichens 14 sind mit dem Bezugszeichen 15 versehen und bilden die Zeichenkettfäden, wobei das Einweben des Zeichens 14 mit den Zeichenkettfäden 15 und den Schussfäden aus dem Hüllkörper 10 mittels der Jacquard-Webtechnik erfolgen kann.
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3 zeigt eine schematisierte Ansicht von mehren Hüllkörperkettfäden 10.1 und 10.2 und die Hüllkörperkettfäden 10.1 befinden sich in einer oberen Reihe und die Hüllkörperkettfäden 10.2 befinden sich in einer unteren Reihe. Zwischen den beiden Reihen befinden sich Stegkettfäden 13.1. Die Höhenanordnung der jeweiligen Kettfäden 10.1, 10.2 und 13.1 werden durch Anheben und Absenken der Kettfäden erzeugt, insbesondere mit der Jacquard-Technik, mittels Harnischfäden oder Harnischschnüren.
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Die Kettfäden 10.1 sind mit dem Hüllkörperschussfaden 10.3 umwoben, wobei der Hüllkörperschussfaden 10.3 ebenso wie der Hüllkörperschussfaden 10.4 sowohl in einer Schussnadel-Einführrichtung als auch in einer Schussnadel-Ausführrichtung die Hüllkörperkettfäden 10.1 umhüllen. Die Hüllkörperkettfäden 10.1 sind folglich mit dem Hüllkörperschussfaden 10.3 zweimal umschlungen und die Hüllkörperkettfäden 10.2 sind mit den Hüllkörperschussfäden 10.4 zweimal umschlungen, nämlich aus einer Hinrichtung und aus einer Herrichtung.
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Im Randbereich sind die Hüllkörperkettfäden 10.2 sowohl durch die Hüllkörperschussfäden 10.3 als auch durch die Hüllkörperschussfäden 10.4 umschlungen, sodass eine Häkelkante entsteht.
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Die Stegkettfäden 13.1 sind mit den Stegschussfäden 13.2 umschlungen, ebenfalls in einer Hinrichtung und einer Herrichtung. Die Stegschussfäden 13.2 gehen dabei über in eine Umschlingung der Hüllkörperkettfäden 10.2, wodurch eine Verbindung des damit gebildeten gewebten Steges 13 mit dem Hüllkörper 10 gebildet wird.
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Die verschiedentlich dargestellten Schussfäden 10.3, 10.4 und 13.2 können durch einen einzigen Faden gebildet werden, der aus der Seitenrichtung quer zum Verlauf der Kettfäden mehrfach eingetragen wird, insbesondere dreifach, wobei zwischen jedem dritten Eintrag der Vorschub der Kettfäden erfolgt.
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Sollen mehrere gewebte Stege 13 gebildet werden, so wird jeweils ein weiterer Eintrag des Schussfades erforderlich, wobei dieser die weiteren Kettfäden des weiteren gewebten Steges 13 auf gleiche Weise umschlingen kann. Das Umschlingen der Kettfäden sowohl für den Hüllkörper 10 als auch für den gewebten Steg 13 erfolgt durch entsprechendes Anheben und Absenken der Kettfäden.
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Die Erfindung beschränkt sich ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.