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Die Erfindung geht aus von einem Warenverkaufsautomaten nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1.
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Derartige Warenverkaufsautomaten werden beispielsweise benötigt, um hochpreisige und diebstahlgefährdete Waren entsprechend geschützt im Kassenbereich zu lagern und erst auf Kundenanfrage automatisch, z.B. auf ein Förderband eines Kassentisches, auszugeben.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind solche Warenverkaufsautomaten auch als Warenautomaten oder Warenabgabeautomaten bekannt geworden.
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Die Druckschrift
DE 44 21 067 C2 geht ihrerseits aus von einem Zigarettenschachtelabgabeautomaten, wie er von der Firma HARTING Elektronik GmbH in Espelkamp angeboten wird, und schlägt ergänzend vor, einen Warenabgabeautomaten über Kopfhöhe anzubringen.
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Darauf aufbauend offenbart die Druckschrift
DE 20 2016 103 081 U1 , einen vergleichbaren Warenautomaten mit einem Fallschacht auszustatten, der am Kassentisch mündet.
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Die Druckschrift
DE 20 2013 100 472 U1 offenbart einen Warenautomaten zur automatisierten Ausgabe von Produkten. Der Warenautomat wird aus einer Mehrfachanordnung von neben- und übereinander angeordneten Warenautomat-Modulen gebildet. Die einzelnen Module sind in separaten Gehäusen angeordnet und weisen mechanische Schnittstellenelemente auf. Optional wird vorgeschlagen, dass wenigstens eines der Module von einem sogenannten „Paternoster-Modul“ gebildet ist, das sich bekanntermaßen durch eine endlos umlaufende Transportmechanik auszeichnet.
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In der Praxis haben sich bei diesem Stand der Technik Nachteile bei der Ergonomie der Befüllung und der Ausnutzung des vorhandenen Stauraumes gezeigt.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und einen Warenverkaufsautomaten anzugeben, der unaufwändig zu befüllen ist und der den vorhandenen Stauraum besonders effizient nutzt.
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Diese Aufgabe wird mit einem Warenverkaufsautomaten der eingangs erwähnten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Der Warenverkaufsautomat ist in einen Kassentisch integrierbar und besitzt einen Warenspeicher, ein internes Warentransportsystem, eine Befüll- und eine Ausgabeeinheit und ein Gehäuse, wobei der Warenverkaufsautomat durch die geometrische Form seines Gehäuses als Warenturm ausgeführt ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die geometrische Form des Warenturms ist insbesondere dadurch gegeben, dass das Gehäuse eine Höhe und eine Grundfläche besitzt, wobei die Höhe mindestens dreimal, bevorzugt mindestens viermal, insbesondere mindestens fünfmal und besonders bevorzugt mindestens sechsmal und sehr besonders bevorzugt gar mindestens siebenmal so groß ist wie die Quadratwurzel der Grundfläche. Beispielsweise besitzt der Warenturm eine Höhe, die größer ist als 3 m, bevorzugt größer ist als 3,25 m und besonders bevorzugt größer ist als 3,5 m. Die Grundfläche kann z.B. kleiner sein als 1 m2, bevorzugt kleiner sein als 0,9 m2, insbesondere kleiner sein als 0,8 m2, beispielsweise kleiner sein als 0,7 m2, bevorzugt kleiner sein als 0,6 m2 und besonders bevorzugt kleiner sein als 0,5 m2. Dies ist besonders vorteilhaft, weil die Höhe somit auch dem Minimum der üblichen Raumhöhe von Verkaufsräumen entspricht und/oder daran angepasst werden kann. Auf diese Weise kann ein besonders großes Volumen als Warenlager zum Vorhalten auszugebender Ware bei einem vergleichsweise geringen Bedarf an Grundfläche Verwendung finden.
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Die Querschnittsfläche des Warenturms kann über seine Höhe konstant bleiben, d. h. der Warenturm kann in jeder Höhe die gleiche Querschnittsfläche besitzen. Dies ist besonders vorteilhaft, weil es einen effektiven Warentransport, beispielsweise gemäß dem Paternoster-Prinzip, ermöglicht.
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Alternativ oder ergänzend kann im Kassentisch der Warenturm mit weiteren dem Fachmann bekannten Warentransportsystemen (z.B. „Smokythek“), Dosenfördersystemen (z.B. „Can Flex“), einem darin gesicherten Regal und/oder einem Ausgabesystem eines sogenannten „Aura-Systems“ kombiniert werden. Das Aura-System beinhaltet dabei folgendes Prinzip: Kunden wählen ein Produkt in der entsprechenden Warengruppe am „POS“ (Point of Sale), erhalten ist jedoch erst kurz vor der Bezahlung aus einem Ausgabeautomaten im Kassenbereich.
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Eine solche Kombination innerhalb eines Kassentisches ist besonders vorteilhaft, weil auf diese Weise die Vorteile der verschiedenen Verkaufssysteme für die jeweils dafür geeigneten Produkte optimal kombiniert werden können.
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Weiterhin können auch innerhalb des Warenturms mehrere verschiedene Warentransportsysteme miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann der Warenturm ein einem ersten Bereich seines Innenraumes ein nach dem Paternoster-Prinzip aufgebautes Warentransportsystem und gleichzeitig in einem zweiten Bereich seines Innenraumes ein Dosenfördersystem besitzen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Warenturm beispielsweise ein Dosenfördersystem mit dem besagten Aura-System verbinden, etc.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Warenturm im Wesentlichen quaderförmig ausgeführt. Somit ist die Grundfläche seines Gehäuses rechteckig und besitzt eine Tiefe und eine Breite. Beispielsweise kann die Tiefe 0,65 m betragen und die Breite kann 0,75 m betragen. Dies ist besonders vorteilhaft, weil bei einer verhältnismäßig kleinen Grundfläche, die in diesem Fall kleiner ist als 0,5 m, das gesamte darüber befindliche Raumvolumen, einschließlich der Fußzone, des Zugriffsbereichs und des Überkopfbereichs, für die Warenspeicherung und den Warentransport Verwendung findet. Bei einer Höhe des Warenturms von 3,5 m steht somit z.B. ein Volumen von 1,75 m2 der Warenspeicherung und dem Warentransportsystem zur Verfügung. Vorteilhafterweise kann sich der Warenspeicher über die gesamte Höhe des Warenturms erstrecken, sodass das zur Verfügung stehende Raumvolumen bis zur Deckenhöhe des Verkaufsraumes, die üblicherweise über 3,5 m liegt, besonders gut genutzt wird.
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Der Warenturm kann insbesondere vier rechteckige, rechtwinklig zueinander angeordnete Seitenteile sowie eine rechteckige Grundfläche und ein rechteckiges Oberteil besitzen. In einem Seitenteil kann die Befülleinheit angeordnet sein. In demselben oder einem anderen Seitenteil kann die Ausgabeeinheit angeordnet sein. In einer speziellen Ausgestaltung können die Ein- und Ausgabeeinheit zusammenfallen, also z.B. durch einen kombinierten Warenein-/ -ausgabeschacht gebildet sein.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Warentransportsystem zu einem vertikalen Warentransport geeignet ist. Insbesondere ist es von besonderem Vorteil, wenn die Ware sowohl von unten als auch von oben der Ausgabeeinheit zuführbar ist. Dabei bedeutet der Begriff „von unten zuführbar“ sinngemäß „sich aus Richtung des Erdmittelpunkts dorthin bewegend“. „Von Oben“ bedeutet dementsprechend „sich in Richtung des Erdmittelpunkts dorthin bewegend“.
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Außerdem ist es von besonderem Vorteil, wenn das Warentransportsystem mehrere teilweise übereinander angeordnete Produkthalterungen, z.B. Haken oder Fächer, umfasst, die in zumindest einer endlos umlaufenden Paternoster-Mechanik angebracht sind. Weiterhin ist es auch möglich, mehrere Paternostersysteme in dem Warenturm parallel anzuordnen und diese gleichzeitig oder auch nacheinander zum Warentransport einzusetzen.
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Durch den vertikalen Warentransport kann der Warenturm schließlich an seiner Befülleinheit in Zugriffshöhe zentral und komfortabel mit der Ware befüllt werden und gleichzeitig kann, wie bereits erwähnt, der zur Verfügung stehende Stauraum besonders effizient genutzt werden. Weiterhin kann die Ware über die zentrale Ausgabeeinheit schnell und automatisch ausgegeben werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung kann an oder auf dem Warenturm eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet sein. Insbesondere kann es sich dabei um eine großflächige Beleuchtungseinrichtung handeln, die vorteilhafterweise in Form eines Deckensegels ausgeführt und auf dem Warenturm angebracht ist. Vorteilhafterweise können weite Bereiche des Kassentisches davon überdeckt und beleuchtet werden.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Kassentisch mit einem integrierten Warenturm;
- 2 den Kassentisch mit dem Warenturm in einer anderen Ansicht;
- 3 den Kassentisch mit Warenturm und Beleuchtungseinrichtung in einer Frontansicht;
- 4 den Warenturm im Grundriss;
- 5 den Kassentisch mit dem Warenturm im Grundriss;
- 6 ein Paternoster-System;
- 7 ein kombiniertes Aura-Ausgabe- und CanFlex-System.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt einen Kassentisch 1 mit einem integrierten Warenturm 10. Es ist auch aus dieser perspektivischen Ansicht leicht vorstellbar, dass die Höhe H des Warenturms die Quadratwurzel seiner Grundfläche zumindest dreimal überschreitet. Der Warenturm 10 besitzt ein einem rechtwinkligen Seitenteil eine Ausgabeeinheit 16 mit einem Touchdisplay 12. Weiterhin ist in den Warenturm 10 an einem zweiten, wesentlich breiteren rechtwinkligen Seitenteil eine sogenannte „Kassenampel“ 11 integriert, welche zusätzlich zu der Kassennummer auch, z.B. farblich leuchtend, anzeigt, ob der Kassentisch 1 personell besetzt ist.
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Die 2 zeigt den Kassentisch 1 aus einer anderen Perspektive. Dabei ist ein in den Warenturm 10 integrierter Werbemonitor 13 sowie ein Multiboard 19 sichtbar. Bei dem Werbemonitor 13 handelt es sich um ein digitales Display, auf dem Waren beworben werden können. Das Multiboard 131 dient der Ablage und/oder dem Anhängen von Gegenständen, z.B. einem Schlüsselbund o. ä.
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Die 3 zeigt den Kassentisch in einer Seitenansicht mit einer Beleuchtungseinrichtung, die beispielhaft als Deckensegel 14 ausgeführt ist. In die Beleuchtungseinrichtung sind Leuchtmittel 141 integriert. Weiterhin ist die Höhe H des Warenturms an dieser Stelle in die Zeichnung eingetragen.
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Die 4 zeigt den Warenturm 10 im Grundriss. Dieser besitzt einen inneren Bereich I und einem äußeren Bereich O. Der innere Bereich I dient dem Vorhalten und dem Transport der Ware zur Ausgabeeinheit mittels eines Warentransportsystems. Der äußere Bereich O dient unter anderem, wie bereits erwähnt, als Werbefläche.
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Der Warenturm 10 besitzt Abmessungen, die mindestens denen des jeweils darin integrierten Fördersystems entsprechen. Im vorliegenden Fall beträgt die Breite B etwa 750 mm und die Tiefe T beträgt in diesem Beispiel etwa 650 mm und entspricht damit einer typischen Regaltiefe. Selbstverständlich sind diese Abmessungen lediglich beispielhaft gewählt und werden in der jeweiligen Anwendung den Anforderungen und Abmessungen der Warenförder-/ -speichersysteme und/oder den räumlichen Gegebenheiten angepasst.
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Die 5 zeigt den Kassentisch 1 im Grundriss, wobei es offensichtlich ist, dass der Warenturm 10 in der hier gezeigten Ausführung eine von der vorangegangenen Darstellung abweichende Grundfläche aufweist. Der Warenturm beinhaltet einen Zigarettenautomaten in Form einer, dem Fachmann bekannten, sogenannte „Smokythek“. Weiterhin ist ein Regal 20 mit Euroslot-Produkten und weiteren Tabak-Produkten (OTP - „Other Tobacco Products“) vorgesehen. Zusätzlich ist ein Aura-Ausgabe-System 30 integriert, welches eine Ausgabe von Waren, die zuvor vom Kunden an einem anderen Ort ausgewählt wurden, gestattet.
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Die 6 zeigt ein Warentransportsystem, welches eine endlos umlaufende Paternoster-Mechanik besitzt, wobei die Mechanik Haken aufweist. An diesen Haken können beispielsweise Tabakbeutel 171 aufgehängt sein. Durch die umlaufende Paternoster-Mechanik können diese Tabakbeutel 117 in den Bereich der Ausgabeeinheit 16 gelangen. Weiterhin besitzt der Warenturm 10 eine Befülleinheit 15. Durch die Paternoster-Mechanik 17 ist der Warenschrank 10 an der Befülleinheit 15 mit der Ware 171, z.B. den Tabakbeuteln, befüllbar und die Ware 171 ist im Warenspeicher, d.h. in diesem Fall im Inneren des Warenturms 10, vorhaltbar und über die Ausgabeeinheit 16 bei Bedarf ausgebbar.
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Die 7 zeigt einen Warenturm 10, der ein Dosenfördersystem 18 („CanFlex“) zur Beförderung von Dosen 181 mit einem Aura-Ausgabe-System 19 kombiniert.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutieren Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kassentisch
- 10
- Warenturm
- 11
- Kassenampel
- 12
- Touchdisplay
- 13
- Werbemonitor
- 14
- Deckensegel
- 141
- Leuchtmittel
- 15
- Befülleinheit
- 16
- Ausgabeeinheit
- 17
- Paternoster-Mechanik
- 171
- Ware/ Tabakbeutel
- 18
- Dosenfördersystem
- 181
- Dosen
- 19
- Multiboard
- 20
- Regal
- 30
- Aura-Ausgabe-System
- H
- Höhe des Warenturms
- T
- Tiefe des Warenturms
- B
- Breite des Warenturms
- I
- Innerer Bereich des Warenturms
- O
- Äußerer Bereich des Warenturms
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4421067 C2 [0004]
- DE 202016103081 U1 [0005]
- DE 202013100472 U1 [0006]