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Die Erfindung betrifft einen Abstreifer eines Einzugswerks eines Feldhäckslers. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Einzugswerk eines Feldhäckslers.
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Aus der
DE 196 51 694 A1 ist der grundsätzliche Aufbau eines Einzugswerks sowie eines Häckselwerks eines Feldhäckslers bekannt. In Gutflussrichtung gesehen ist das Einzugswerk vor dem Häckselwerk positioniert, wobei das Einzugswerk ein Einzugswalzenpaar aus zwei übereinander angeordneten Einzugswalzen und ein Vorpresswalzenpaar aus zwei übereinander angeordneten Vorpresswalzen umfasst. Die Vorpresswalzen des Vorpresswalzenpaars sind in Gutflussrichtung gesehen hinter den Einzugswalzen des Einzugswalzenpaars angeordnet, wobei mit der unteren Vorpresswalze ein Abstreifer zusammenwirkt, über den von der unteren Vorpresswalze Erntegut abgestreift werden kann. Der Abstreifer ist dabei nach dem Stand der Technik als einstückiges Bauteil ausgeführt.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Abstreifer sind als Gusskonstruktion ausgeführt und durchgehend aus ein und demselben Werkstoff gefertigt. Dabei kommt ein Werkstoff mit hoher Verschleißbeständigkeit zum Einsatz. Dann, wenn der Abstreifer defekt ist, muss der gesamte Abstreifer ausgetauscht werden. Dies verursacht hohe Kosten.
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Es besteht Bedarf daran, einen Abstreifer eines Einzugswerks kostengünstiger und damit auch das Einzugswerk als solches kostengünstiger zu fertigen.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen Abstreifer eines Einzugswerks eines Feldhäckslers und ein Einzugswerk mit einem solchen Abstreifer zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Abstreifer eines Einzugswerks eines Feldhäckslers nach Anspruch 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Abstreifer ist mehrteilig aus einem metallischen Grundkörper und einem metallischen Abstreifkörper ausgebildet. Über den metallischen Grundkörper ist der Abstreifer an einem Einzugswerk montierbar. Der metallische Grundkörper weist eine erste Verschleißbeständigkeit auf. Über den metallischen Abstreifkörper ist Erntegut von einer Walze des Einzugswerks abstreifbar. Der metallische Abstreifkörper weist eine im Vergleich zur ersten Verschleißbeständigkeit höhere, zweite Verschleißbeständigkeit auf. Der Grundkörper und der Abstreifkörper sind miteinander verschweißt.
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Der erfindungsgemäße Abstreifer verfügt demnach über zwei durch Verschweißen miteinander verbundene Körper, nämlich über den Grundkörper und den Abstreifkörper. Der Grundkörper besteht aus einem metallischen Werkstoff mit einer ersten Verschleißbeständigkeit. Der durch Verschweißen mit dem Grundkörper verbundene Abstreifkörper besteht aus einem metallischen Werkstoff mit einer zweiten Verschleißbeständigkeit, die höher als die erste Verschleißbeständigkeit ist.
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Der erfindungsgemäße Abstreifer verfügt gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten Abstreifern über den Vorteil, dass derselbe kostengünstiger ist. So muss der Abstreifer nicht vollständig aus einem hochverschleißbeständigen Werkstoff gefertigt werden, sondern lediglich im Bereich seines Abstreifkörpers, der dem Abstreifen von Erntegut von einer Walze des Einzugswerks dient. Der den Abstreifkörper tragende Grundkörper kann aus einem kostengünstigeren metallischen Werkstoff mit geringerer Verschleißbeständigkeit gefertigt werden. Sollte der Abstreifer im Bereich seines Abstreifkörpers verschleißen, so kann der Abstreifer instandgesetzt werden, indem ein verschlissener Abstreifkörper vom Grundkörper entfernt und durch einen neuen Abstreifkörper ersetzt wird.
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Das Verschweißen von Grundkörper und Abstreifkörper verfügt über den Vorteil, dass keine Schrauben oder dergleichen in den Bereich des Ernteguts gelangen können.
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Vorzugsweise besteht der metallische Grundkörper aus Baustahl oder Gusseisen. Der metallische Abstreifkörper besteht vorzugsweise aus Werkzeugstahl oder einem abriebfesten Stahl. Derartige metallische Werkstoffe für Grundkörper und Abstreifkörper sind besonders bevorzugt.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind der Grundkörper und der Abstreifkörper über eine Lochschweißung und/oder eine Kehlschweißung miteinander verschweißt. Eine derartige Schweißverbindung zwischen Grundkörper und Abstreifkörper ist besonders bevorzugt.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung sind der Grundkörper und der Abstreifkörper zusätzlich miteinander verschraubt, nämlich an seitlichen, außerhalb eines Gutflusses liegenden Endabschnitten. Die Verschraubung von Grundkörper und Abstreifkörper im Bereich ihrer außerhalb des Gutflusses liegenden Endabschnitte ist optional. Da diese Endabschnitte außerhalb des Gutflusses liegen, wird vermieden, dass im Falle eines Versagens der Schraubverbindung eine Schraube in den Gutfluss gelangt.
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Das erfindungsgemäße Einzugswerk ist in Anspruch 9 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
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1 einen Ausschnitt aus einem Einzugswerks eines Feldhäckslers im Bereich eines Abstreifers; und
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2 eine perspektivische Ansicht des Abstreifers.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft einen Abstreifer für ein Einzugswerk eines Feldhäckslers sowie ein Einzugswerk eines Feldhäckslers mit einem solchen Abstreifer.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Einzugswerk eines Feldhäckslers im Bereich eines Abstreifers 1 und einer mit dem Abstreifer 1 zusammenwirkenden Walze 2 des Einzugswerks. Bei der in 1 gezeigten Walze handelt es sich um eine untere Vorpresswalze eines Vorpresswalzenpaars, die in Gutflussrichtung gesehen hinter einem Einzugswalzenpaar aus zwei übereinander angeordneten Einzugswalzen angeordnet ist.
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In Gutflussrichtung gesehen hinter dem Vorpresswalzenpaar und damit hinter der in 1 gezeigten unteren Vorpresswalze 2 ist der Abstreifer 1 angeordnet, der mit der unteren Vorpresswalze 2 zusammenwirkt und von dieser Erntegut abstreifen kann.
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Der Abstreifer 1 ist mehrteilig ausgebildet. So verfügt der Abstreifer 1 über einen metallischen Grundkörper 3 und einen mit dem metallischen Grundkörper 3 durch Verschweißen verbundenen, metallischen Abstreifkörper 4.
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Der metallische Grundkörper 3 verfügt über einen Werkstoff mit einer ersten Verschleißbeständigkeit.
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Der Abstreifkörper 4 verfügt über einen Werkstoff aus einer zweiten Verschleißbeständigkeit, die größer ist als die erste Verschleißbeständigkeit des metallischen Werkstoffs des Grundkörpers 3.
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Der Grundkörper 3 dient in erster Linie der Montage des Abstreifers 1 an dem Einzugswerk. So zeigt 1, 2 einen Abschnitt 5 des Grundkörpers 3, über welchen derselbe am Einzugswerk montierbar ist. Oben schließt sich an diesen Abschnitt 5 des Grundkörpers 3 ein Abschnitt 6 desselben an, an welchem der Abstreifkörper 4 durch Verschweißen verbunden ist.
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Der Abschnitt 6 des Grundkörpers 3 weist im Kontaktbereich zum Abstreifkörper 4 vorzugsweise eine exakt ebene Oberfläche auf. Diese exakt ebene Oberfläche kann beispielsweise durch eine – z. B. spanende – Nachbearbeitung bereitgestellt werden, wodurch etwaige Herstellungenauigkeiten, wie beispielsweise Schweißverzug, ausgeglichen werden können.
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Der metallische Grundkörper 3 des Abstreifers 1, also die beiden Abschnitte 5 und 6 desselben, besteht vorzugsweise aus Baustahl oder Gusseisen.
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Der metallische Abstreifkörper 4 des Abstreifers 1 besteht vorzugsweise aus Werkzeugstahl oder einem abriebfesten Stahl, wie einem abriebfesten Stahlblech, insbesondere aus einem Stahlblech, welches unter dem Produktnamen Hardox vertrieben wird.
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Wie bereits ausgeführt, sind der metallische Grundkörper 3 und der metallische Abstreifkörper 4 miteinander verschweißt. Dies erfolgt vorzugsweise über eine Lochschweißung an den in 2 gezeigten Schweißstellen 7. Zusätzlich oder alternativ können der metallische Grundkörper 3 und der Abstreifkörper 4 auch über eine Kehlnahtschweißung 10 miteinander verbunden sein.
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Das Verschweißen von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 sorgt für eine sichere Verbindung der beiden Körper 3, 4 des Abstreifers 1. Auf Schraubverbindungen, die im Gutfluss liegen, wird verzichtet. Dies hat den Vorteil, dass keine Schrauben oder sonstige Baugruppen einer ggf. versagenden Schraubverbindung in das Erntegut gelangen können.
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Zusätzlich zum Verschweißen von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 an Abschnitten, die innerhalb des Gutflusses liegen, können Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 miteinander verschraubt sein, und zwar an seitlichen, außerhalb des Gutflusses liegenden Endabschnitten 8 derselben.
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Erfindungsgemäß besteht demnach der Abstreifer 1 aus zwei Körpern, die aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen, nämlich aus dem metallischen Grundkörper 3 mit der ersten Verschleißbeständigkeit und dem metallischen Abstreifkörper 4 mit der zweiten, höheren Verschleißbeständigkeit, wobei beide Körper, also Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4, miteinander verschweißt sind.
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Der Abstreifkörper 4 besteht vorzugsweise aus einem abriebfesten Stahlblech. Lediglich im Bereich des Abstreifkörpers 4 ist der Abstreifer 1 aus einem derart hochabriebfesten und damit teuren Werkstoff gefertigt. Im Bereich des den Abstreifkörper 4 tragenden Grundkörpers 3 kommt ein günstigerer Werkstoff mit einer geringeren Verschleißbeständigkeit zum Einsatz.
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Wie bereits ausgeführt, sind Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 durch Verschweißen miteinander verbunden. Bei Verschleiß des Abstreifkörpers 4 kann diese Schweißverbindung gelöst werden und der verschlissene Abstreifkörper 4 durch einen neuen Abstreifkörper ersetzt und mit dem Grundkörper 3 wiederum durch Verschweißen verbunden werden.
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Die Verbindung von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 des Abstreifers 1 im Bereich des Gutflusses erfolgt ausschließlich durch Verschweißen. An seitlichen Endabschnitten von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4, die außerhalb des Gutflusses liegen, kann zusätzlich ein Verschrauben von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 erfolgen.
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Vorzugsweise erfolgt das Verschweißen von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 über eine Lochschweißung. Hierzu sind dann im Bereich des Abstreifkörpers 4 an den späteren Stellen der Schweißverbindungen 7 Löcher ausgebildet, über welche die beiden Körper 3, 4 unter Auffüllen der Löcher mit Werkstoff verschweißt werden.
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Die Verbindung von Grundkörper 3 und Abstreifkörper 4 über eine Lochschweißung ist bevorzugt, um die beiden Körper 3, 4 möglichst verzugsarm miteinander zu verbinden.
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Der Abstreifkörper 4 verfügt über eine Spitze 9, die dem Abstreifen des Ernteguts von der Walze 2 dient. Mit dieser Spitze 9 steht der Abstreifkörper 4 gegenüber dem Abschnitt 6 des Grundkörpers 3 in Richtung auf die Walze 2 vor. Die Spitze 9 ist im Querschnitt kleiförmig konturiert.
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Die mit Erntegut in Berührung kommende Oberfläche des Abstreifkörpers 4 kann zusätzlich mit einer Verschleißschutzschicht beschichtet werden.
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An einem erfindungsgemäßen Abstreifer 1 kann besonders vorteilhaft ein sehr dünner Abstreifkörper 4 vorgesehen werden. So kann ein Abstreifkörper 4 beispielsweise aus einem dünnen biegsamen verschleißfesten Blech bestehen. Dieses biegsame Blech kann zunächst mit einer Spannvorrichtung auf die exakt ebene Oberfläche des Abschnitts 6 des Grundkörpers 3 gespannt werden, wodurch es die exakt ebene Form des Abschnitts 6 annimmt. Dann kann der, aus dünnem biegsamem sowie verschleißfestem Blech bestehende, Abstreifköper 4 durch eine oder mehrere Schweißverbindungen 7, 10 mit dem Grundköper 3 verbunden werden. Nach dem Lösen der Spannvorrichtung behält das dünne biegsame Blech bzw. der Abstreifkörper 4 aufgrund der Fixierung am Grundkörper 3 die exakte ebene Form des Grundkörpers 3 bei.
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Ein über seine Längserstreckung mit dem Grundkörper verschraubter Abstreifkörper 4 müsste dagegen eine wesentlich größere Dicke aufweisen, da dieser entweder die Schraubenköpfe in einer Senkung aufnehmen müsste oder eine ausreichende Gewindelänge ermöglichen müsste, um wenigstens die Mindestanforderungen an eine feste Schraubverbindung sicherzustellen. Bei der zu erwartenden Belastung müssten mehrere Schrauben mit einem Gewindenenndurchmesser der Größe M8 vorgesehen werden. Diese müssten am Abstreifkörper eine Einschraubtiefe von mindestens 8 Millimetern aufweisen. Dementsprechend müsste der Abstreifkörper wenigstens 8 Millimeter dick sein, um die Mindestanforderungen einer sicheren Schraubverbindung zu erfüllen. Aufgrund der Belastungen des Abstreifköpers – insbesondere durch Vibrationen – besteht dennoch ein großes Risiko, dass sich die Schrauben lösen könnten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abstreifer
- 2
- einer unteren Vorpresswalze
- 3
- Grundkörper
- 4
- Abstreifkörper
- 5
- Abschnitt
- 6
- Abschnitt
- 7
- Schweißverbindung
- 8
- Endabschnitt
- 9
- Spitze
- 10
- Kehlnahtschweißung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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