-
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem elektronischen Rückspiegel, umfassend wenigstens eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete, als Display ausgebildete Anzeigevorrichtung zum Anzeigen von von einer am Kraftfahrzeug angeordneten Kamera aufgenommenen Bildern.
-
In der
DE 10 2012 004 793 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem elektronischen Rückspiegel vorgeschlagen worden. Derartige elektronische Rückspiegel werden auch als virtuelle Spiegel bezeichnet, da anstatt einer Spiegelfläche ein Display vorhanden ist, um Daten, die von einer Außenkamera aufgenommen werden, darzustellen.
-
In ähnlicher Weise beschreibt die
DE 10 2007 046 971 A1 ein Kraftfahrzeug mit zwei auf dem Armaturenbrett angeordneten Anzeigen, auf denen ein mittels einer Kamera aufgenommenes Bild dargestellt wird.
-
Aus der
WO 2014/206406 A1 ist eine Spiegelersatzvorrichtung bekannt, die eine Kamera aufweist, die dazu ausgebildet ist, einen Teil der Umgebung des Fahrzeugs zu erfassen und ein Bildsignal bereitzustellen, das nach einer Bildverarbeitung auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt wird.
-
Von der Volkswagen AG wurde ein Fahrzeug mit der Bezeichnung VW XL1 entwickelt, das anstelle von herkömmlichen Außenrückblickspiegeln virtuelle Rückspiegel aufweist. Diese sind schräg in den Türen eingebaut, so dass sie zum Fahrer hin geneigt sind. Von der AUDI AG wurde ein Fahrzeug mit der Bezeichnung AUDI e-tron quattro concept entwickelt, das virtuelle Rückspiegel aufweist, bei denen es sich um Bildschirme handelt, die in der rechten und der linken Türverkleidung angeordnet sind.
-
Da diese Bildschirme zumindest näherungsweise eine Y-Fläche darstellen, das heißt eine Fläche die sich in Längsrichtung (X-Richtung) und in vertikaler Richtung (Z-Richtung) erstreckt, werden Objekte, die sich dem Fahrzeug nähern, anders als bei einem herkömmlichen Außenrückblickspiegel dargestellt. Wenn ein Fahrzeug das mit dem virtuellen Spiegel ausgerüstete Fahrzeug überholt, entsteht der visuelle Eindruck, dass das überholende Fahrzeug in das überholte Fahrzeug hineinfährt. Daher erfordern derartige virtuelle Rückspiegel zumindest eine Umgewöhnung des Benutzers, wodurch die Akzeptanz eines elektronische Rückspiegels beeinträchtigt wird.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug mit einem elektronischen Rückspiegel anzugeben, der komfortabel und ergonomisch benutzt werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung zwischen einer Nichtgebrauchsstellung, in der sie vom Fahrzeuginterieur verdeckt ist, und einer Gebrauchsstellung, in der sie für einen Fahrer sichtbar ist, bewegbar ist.
-
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine besonders ergonomische Nutzung möglich ist, wenn der elektronische Rückspiegel nur bei Bedarf ausgefahren und in die die Gebrauchsstellung gebracht wird, während er in Betriebssituationen, in denen er nicht benötigt wird, in der Nichtgebrauchsstellung verdeckt angeordnet ist. Beispielsweise kann der elektronische Rückspiegel beim Abstellen des Motors, das heißt nach der Durchführung einer Fahrt, in die Nichtgebrauchsstellung bewegt werden. Dasselbe gilt für das autonome Fahren, wenn das Kraftfahrzeug ohne Steuerung durch einen Benutzer eine bestimmte Route zurücklegt. Der elektronische Rückspiegel wird hingegen im Normalbetrieb, das heißt wenn das Kraftfahrzeug von einem Benutzer aktiv gesteuert wird, in die Gebrauchsstellung, in der der elektronische Rückspiegel und dessen Anzeigevorrichtung für den Fahrer sichtbar sind, bewegt.
-
Daraus ergibt sich der Vorteil, dass ein schönes, schlichtes Design der Instrumententafel und der Türen ermöglicht wird.
-
Die Kamera befindet sich vorzugsweise an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs. Von der Kamera erfasste Bilder können unmittelbar oder nach einer Bildverarbeitung auf der Anzeigevorrichtung dargestellt werden.
-
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Anzeigevorrichtung so ausgebildet werden kann, dass sie sich in der Gebrauchsstellung an einer für den Fahrer optimalen Position befindet. Diese Position ist wesentlich ergonomischer und angenehmer und einfacher zu erfassen als die bisher übliche Unterbringung eines virtuellen Rückspiegels im Bereich der Außentüren. In den Außentüren angeordnete Anzeigevorrichtungen erfordern, dass der Fahrer seinen Blick schräg zur Seite und nach unten richtet, so dass eine Drehung des Kopfes erforderlich wird, dadurch wird der Blick länger von der Straße abgewendet. Die Erfindung überwindet diesen Nachteil, da der elektronische Rückspiegel ähnlich wie ein an sich bekannter herkömmlicher Außenrückblickspiegel angeordnet sein kann, wobei der einzige Unterschied darin besteht, dass der elektronische Rückspiegel im Fahrzeuginnenraum angeordnet ist. Durch das Vorsehen einer Gebrauchsstellung, in die der elektronische Rückspiegel bei Bedarf bringbar ist, ergeben sich vielfältige und flexible Möglichkeiten für die Anbringung.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug wird besonders bevorzugt, dass die oder eine Anzeigevorrichtung in der Nichtgebrauchsstellung in einer Türbrüstung oder einem Armaturenbrett oder einer Schalttafel versenkbar angeordnet ist. Durch das Versenken in eines der genannten Bauteile kann der elektronische Rückspiegel in der Nichtgebrauchsstellung vollständig aus dem Blickfeld des Fahrers gebracht und im Fahrzeuginterieur aufgenommen werden, wodurch sich ein angenehmes optisches Erscheinungsbild ergibt. Durch Versenken der Anzeigevorrichtung in einen Freiraum der Türbrüstung, des Armaturenbretts oder der Schalttafel kann die Anzeigevorrichtung platzsparend untergebracht werden. Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug wird es besonders bevorzugt, dass die Anzeigevorrichtung in der Gebrauchsstellung vor einer A-Säule angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist die Anzeigevorrichtung in der Gebrauchsstellung sehr ähnlich wie ein herkömmlicher Außenrückspiegel angeordnet, wodurch die Gewöhnung des Fahrers an den elektronischen Rückspiegel erleichtert wird. Die Anzeigevorrichtung befindet sich dabei im Bereich des unteren Endes der linken oder rechten A-Säule.
-
Eine besonders ergonomische Nutzung des elektronischen Rückspiegels ist möglich, wenn die Anzeigevorrichtung zumindest näherungsweise parallel zu einer Fläche angeordnet ist, deren Senkrechte in Fahrzeuglängsrichtung verläuft. Dementsprechend ist die Anzeigevorrichtung bei dieser Ausgestaltung in einer X-Fläche angeordnet, die durch die Y-Richtung (Querrichtung) und die senkrechte Richtung (Z-Richtung) begrenzt wird. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass ein überholendes Fahrzeug auf der Anzeigevorrichtung des elektronischen Rückspiegels frontal dargestellt wird, so dass derselbe visuelle Eindruck wie bei einem herkömmlichen Außenrückblickspiegel erzeugt wird. Dementsprechend ähnelt das auf dem elektronischen Rückspiegel angezeigte Bild einem „natürlichen” Bild, so dass keine Umgewöhnung des Fahrers erforderlich ist.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug wird es bevorzugt, dass die Anzeigevorrichtung an einer im Wesentlichen vertikal verfahrbaren und um ihre Längsachse drehbaren Stange angeordnet ist, an deren oberem Ende sich ein Gelenk befindet. Dementsprechend ist der elektronische Rückspiegel um drei Achsen bewegbar. Wenn der elektronische Rückspiegel von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt wird, wird zunächst die Stange, an der der elektronische Rückspiegel angebracht ist, vertikal verfahren. Diese Bewegung kann durch einen Linearantrieb wie einen Spindeltrieb, einen Zahnstangentrieb oder dergleichen bewirkt werden. Anschließend wird die Anzeigevorrichtung mittels des Gelenks gedreht, bis der elektronische Rückspiegel, genauer gesagt die Anzeigevorrichtung, sich in einer festgelegten Position befindet. Vorzugsweise kann die Anzeigevorrichtung zumindest näherungsweise rechteckig ausgebildet sein, wobei deren längere Seite in der Nichtgebrauchsstellung parallel zur Z-Achse angeordnet ist. Beim Bewegen in die Gebrauchsstellung kann die Anzeigevorrichtung mittels des Gelenks um ca. 90° geschwenkt werden, so dass die längere Seite des Rechtecks sich in einer horizontalen Fläche befindet. Schließlich kann die Anzeigevorrichtung um die Längsachse der Stange gedreht werden, bis sich der elektronische Rückspiegel in einer vom Fahrer gut ablesbaren Position befindet. Da die Anzeigevorrichtung im ausgefahrenen Zustand „frei” steht, bestehen praktisch keine Einschränkungen hinsichtlich ihrer Außenkontur, das heißt die Anzeigevorrichtung muss nicht notwendigerweise rechteckig sein, vielmehr können eine oder mehrere Seiten gewölbt oder kurvenförmig ausgebildet sein, um einen bestimmten optischen Eindruck zu erzeugen.
-
Um die Benutzung des elektronischen Rückspiegels des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs weiter zu vereinfachen, kann es vorgesehen sein, dass die Anzeigevorrichtung motorisch zwischen der Nichtgebrauchsstellung und der Gebrauchsstellung verfahrbar ist. Vorzugsweise erfolgt das Ausfahren und das Einfahren automatisch, beispielsweise derart, dass die Anzeigevorrichtung beim Einschalten der Zündung ausgefahren und beim Ausschalten der Zündung eingefahren wird. Alternativ kann es bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug auch vorgesehen sein, dass die Anzeigevorrichtung durch Betätigen eines Bedienelements, beispielsweise eines Schalters oder eines Tasters, zwischen der Nichtgebrauchsstellung und der Gebrauchsstellung bewegbar und verfahrbar ist. Darüber hinaus sind auch Ausführungen möglich, bei denen die Anzeigevorrichtung manuell von einem Benutzer aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung bewegt werden kann.
-
Aus ergonomischen Gründen wird es bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug bevorzugt, dass die Anzeigevorrichtung in der Gebrauchsstellung zumindest näherungsweise in derselben Höhe wie ein herkömmlicher Außenrückblickspiegel angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist praktisch keine Umgewöhnung des Fahrers erforderlich.
-
Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug eine linke und eine rechte Anzeigevorrichtung, denen jeweils eine Kamera zugeordnet ist. Es ist auch möglich, den Innenrückblickspiegel in ähnlicher Weise im Fahrzeugdach, das heißt im Dachhimmel, zu versenken, wenn dieser nicht benötigt wird. Das beschriebene Prinzip, gemäß dem der elektronische Rückspiegel in einer Türbrüstung, in einem Armaturenbrett oder in einer Schalttafel versenkbar ist, kann somit auch die Unterbringung des Innenrückblickspiegels im Fahrzeugdach bzw. im Dachhimmel übertragen werden.
-
Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann es vorgesehen sein, dass die Türbrüstung oder das Armaturenbrett oder die Schalttafel eine Öffnung aufweist, die zumindest in einer Nichtgebrauchsstellung von einer Klappe verschlossen ist. Wenn die Klappe verschlossen ist, ist auch eine entsprechende Ausnehmung oder ein Spalt verschlossen, wodurch sich ein ungestörtes optisches Erscheinungsbild ergibt. Vorzugsweise kann ein zweiteiliger Deckel vorgesehen sein, der die Öffnung abdeckt, wenn der Spiegel ausgefahren ist.
-
Vorzugsweise kann es bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug vorgesehen sein, dass die Klappe beim Ausfahren der Anzeigevorrichtung, das heißt beim Bewegen in die Gebrauchsstellung, selbsttätig geöffnet wird. Die Klappe kann beispielsweise durch ein Federelement beaufschlagt sein, wobei die Klappe beim Ausfahren gegen die Federkraft geöffnet wird. Nach dem Ausfahren der Anzeigevorrichtung kann die Klappe selbsttätig wieder in ihre Schließstellung zurückkehren oder sie wird durch die Anzeigevorrichtung, insbesondere durch die Stange, an der die Anzeigevorrichtung angeordnet ist, in der geöffneten Stellung gehalten.
-
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sieht vor, dass die Position der Anzeigevorrichtung in der Gebrauchsstellung einstellbar und vorzugsweise speicherbar ist. Dementsprechend kann ein Benutzer eine für ihn optimale Position der Anzeigevorrichtung einstellen, ähnlich wie ein Fahrzeugsitz oder ein Lenkrad einstellbar ist. Diese Position kann gespeichert werden, wobei eine Zuordnung zu einem bestimmten Benutzer z. B. durch einen Fahrzeugschlüssel oder ein anderes Identifizierungselement möglich ist. Auf diese Weise kann bei einem Fahrzeug, das von verschiedenen Personen genutzt wird, jeder Benutzer seine Einstellungen speichern.
-
Bei erneuter Benutzung des Fahrzeugs kann die Anzeigevorrichtung z. B. beim Öffnen des Fahrzeugs oder beim Einschalten der Zündung automatisch in die gespeicherte Position verfahren werden.
-
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sieht vor, dass die Anzeigevorrichtung beim Öffnen einer Tür in eine vom Fahrersitz aus sichtbare Position bewegbar oder schwenkbar ist, wobei die Kamera vorzugsweise an der B-Säule oder C-Säule angeordnet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, dass trotz einer geöffneten Tür mittels der an der B-Säule oder der C-Säule angeordneten Kamera ein Bild des rückwärtigen Bereichs des Kraftfahrzeugs aufgenommen und auf der Anzeigevorrichtung dargestellt werden kann. Bei einer Kamera, die sich an der Außenseite der geöffneten Tür befindet, ist dies hingegen nicht möglich.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
-
2 ein Detail des Fahrzeuginnenraums des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs;
-
3 eine Anzeigevorrichtung eines elektronischen Rückspiegels beim Ausfahren;
-
4 die in 3 gezeigte Anzeigevorrichtung zu einem späteren Zeitpunkt während des Ausfahrvorgangs;
-
5 die in den 3 und 4 gezeigte Anzeigevorrichtung in der Gebrauchsstellung;
-
6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs in einer Seitenansicht;
-
7 ein Detail eines Fahrzeuginnenraums eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
-
8 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines klappbaren elektronischen Rückspiegels in der Nichtgebrauchsstellung; und
-
9 den in 8 gezeigten elektronischen Rückspiegel in der Gebrauchsstellung.
-
Das in 1 in einer Seitenansicht gezeigte Kraftfahrzeug 1 umfasst an einer Außenfläche 2 eine Kamera 3, deren Sichtfeld nach hinten gerichtet ist. Die Kamera 3 ist in die Außenfläche 2 der Tür 4 ausfahrbar integriert. In einer eingefahrenen Stellung ist die Kamera 3 näherungsweise oberflächenbündig zur Außenfläche 2 eingefahren, in einer ausgefahrenen Stellung steht die Kamera 3 von der Außenfläche 2 der Tür 4 ab, so dass ein Bild des Umfelds seitlich und hinter dem Kraftfahrzeug 1 erfasst werden kann. An der entgegengesetzten rechten Seite des Kraftfahrzeugs 1 befindet sich eine weitere identische Kamera.
-
2 zeigt einen Ausschnitt des Fahrzeuginnenraums 5, der ein Lenkrad 6 und ein Armaturenbrett 7 umfasst. Oberhalb davon befindet sich eine Windschutzscheibe 8, die seitlich von einer linken A-Säule 9 und einer rechten A-Säule 10 begrenzt wird. In Längsrichtung nach hinten schließen sich daran die Türen 11, 12 an. In 2 erkennt man, dass das Kraftfahrzeug 1 zwei elektronische Rückspiegel 13, 14 umfasst, die jeweils eine als Display ausgebildete Anzeigevorrichtung 15, 16 aufweisen. Ein von der Kamera 3 erfasstes Bild des seitlichen und hinteren Fahrzeugumfelds wird nach einer Bildverarbeitung auf der Anzeigevorrichtung 15 dargestellt. Auf der Anzeigevorrichtung 16 wird das von der auf der rechten Seite des Kraftfahrzeugs 1 angeordneten Kamera aufgenommene Bild dargestellt.
-
Die Anzeigevorrichtungen 15, 16 befinden sich in einer X-Fläche, die sich in Querrichtung (Y-Richtung) und vertikal (Z-Richtung) erstreckt. Zum Vergleich sind in 2 mit gestrichelten Linien die Umrisse von herkömmlichen Außenrückblickspiegeln 17, 18 dargestellt. Man erkennt, dass sich die Anzeigevorrichtungen 15, 16 des elektronischen Rückspiegels 13, 14 in derselben Höhe wie die herkömmlichen Außenrückblickspiegel 17, 18 befinden. Da sich auch die herkömmlichen Außenrückblickspiegel 17, 18 in einer X-Fläche befinden, sieht der Fahrer auf den Anzeigevorrichtungen 15, 16 eine ihm vertraute Bilddarstellung, das heißt ein überholendes Fahrzeug wird genauso dargestellt wie bei einem herkömmlichen Kraftfahrzeug, das keinen elektronischen Rückspiegel aufweist.
-
Die 3–5 zeigen die verschiedenen Schritte beim Bewegen der Anzeigevorrichtung 15 des Rückspiegels 13 von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung.
-
In 3 ist die Anzeigevorrichtung 15 des Rückspiegels 13 in der Nichtgebrauchsstellung dargestellt. Die Anzeigevorrichtung 15 befindet sich dabei in einem Hohlraum einer Türbrüstung 19. Die Türbrüstung 19 weist eine rechteckige Öffnung auf, die den Hohlraum abschließt und mittels einer Klappe 20 verschlossen ist. In der in 3 gezeigten Nichtgebrauchsstellung ist die Anzeigevorrichtung 15 somit in der Tür 11 verdeckt angeordnet. Die Anzeigevorrichtung 15 weist eine rechteckige Grundform auf, an einer Ecke ist sie an einem Gelenk 21 schwenkbar gelagert. Das Gelenk 21 ist mit einer Stange 22 verbunden, die in einer rohrförmigen Aufnahme 23 angeordnet ist. Die Stange 22 ist um ihre Längsachse relativ zu der Aufnahme 23 drehbar, zusätzlich ist die Stange 22 relativ zu der Aufnahme 23 längsverschiebbar. Dementsprechend weist die Anzeigevorrichtung 15 insgesamt drei Bewegungsfreiheitsgrade auf.
-
Zum Bewegen der Anzeigevorrichtung 15 in die Gebrauchsstellung wird die Stange 22 zunächst vertikal verschoben. Dadurch wird die Anzeigevorrichtung 15 angehoben und öffnet die durch ein Federelement beaufschlagte Klappe 20. Wenn sich die Anzeigevorrichtung 15 außerhalb der Aufnahme in der Türbrüstung 19 befindet, wird die Anzeigevorrichtung um das Gelenk 21 geschwenkt. Die Drehbewegung erstreckt sich dabei näherungsweise über 90°. In der in 4 gezeigten Ansicht ist die Rückseite 24 der Anzeigevorrichtung 15 sichtbar.
-
In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Klappe 20 zweigeteilt, wobei sich ein kleinerer Teil 28 in der Nichtgebrauchsstellung oberhalb des Gelenks 21 befindet, ein größerer Teil 29 befindet sich oberhalb der Anzeigevorrichtung 15. Beim Verfahren des Rückspiegels 13 in die Gebrauchsstellung fährt oder klappt der größere Teil 29 der Klappe 20 um eine Drehachse (Scharnierachse) weg, so dass die Öffnung freigegeben wird und die Anzeigevorrichtung 15 ausfahren kann.
-
Ausgehend von der in 4 gezeigten Ansicht wird die Anzeigevorrichtung 15 durch eine Drehung der Stange 22 um ihre Längsachse in die in 5 gezeigte Gebrauchsstellung bewegt. In diesem Zustand ist die Anzeigevorrichtung 15 vollständig ausgefahren bzw. ausgeklappt. Die Anzeigevorrichtung 15 befindet sich dann in derselben Position wie in 2 gezeigt ist.
-
In 4 erkennt man, dass der größere Teil 29 der Klappe 20 nach dem Ausfahren der Anzeigevorrichtung 15 wieder in die in 3 gezeigte Ausgangsposition zurückgekehrt ist. Der kleinere Teil 28, der sich im Bereich des Gelenks 21 befindet, bleibt geöffnet, wobei er weitestgehend von dem Gelenk 21 und der Stange 22 verdeckt ist, so dass er praktisch nicht wahrgenommen wird.
-
Wie auch in 5 zu sehen ist, ist die den Hohlraum abschließende Öffnung bei ausgefahrener Anzeigevorrichtung 15 von dem größeren Teil 29 der Klappe 20 abgedeckt.
-
Das Ausfahren der Anzeigevorrichtung 15 erfolgt durch Antriebe, wobei ein erster Antrieb zum vertikalen Bewegen der Stange 22 dient, ein zweiter Antrieb dient zum Verschwenken der Anzeigevorrichtung 15 um das Gelenk 21, ein dritter Antrieb dient zum Drehen der Stange 22 um ihre Längsachse.
-
Wie bei einem herkömmlichen elektrischen Außenrückblickspiegel kann der Benutzer die Anzeigevorrichtung 15 in seitlicher Richtung sowie nach oben und nach unten ausrichten, wodurch eine Anpassung an die Größe und die Sitzposition des Fahrers möglich ist. Diese fahrerspezifischen Einstellungen werden gespeichert und bei erneuter Benutzung des Fahrzeugs automatisch eingestellt.
-
6 ist eine ähnliche Ansicht wie 1 und zeigt das Kraftfahrzeug 1 in einer Seitenansicht. Anders als in dem Ausführungsbeispiel von 1 ist die Kamera 3 vor der Tür 4 im Bereich eines Kotflügels angeordnet. Exemplarisch ist auch im Bereich einer B-Säule 24 eine Kamera 25 angeordnet, die ebenfalls ausfahrbar und versenkbar ist. Darüber hinaus ist im Bereich einer C-Säule 26 eine Kamera 27 angeordnet. Die Kamera 27 ermöglicht auch dann eine Sicht nach hinten, wenn die Tür 4 (Fahrertür) geöffnet ist. Dasselbe gilt für die Kamera 25, sofern die B-Säule 24 ortsfest ist. Die in 6 gezeigten unterschiedlichen Positionen zur Anbringung der Kameras 3, 25, 27 stellen Alternativen dar, von denen jeweils eine ausgewählt wird. Es ist allerdings auch möglich, dass ein Kraftfahrzeug mehrere derartige Kameras aufweist.
-
7 ist eine schematische Ansicht des Fahrzeuginnenraums, ähnlich wie 2. In 7 ist dargestellt, dass bei geöffneter Tür 11 die Anzeigevorrichtung 15 des elektronischen Rückspiegels 13 vorzugsweise synchron mitgedreht wird, so dass der Fahrer nach wie vor das Display sehen kann. Die Anzeigevorrichtung 15 wird dabei um eine senkrechte Drehachse gedreht, die parallel zur Drehachse der Tür 11 angeordnet ist. Das auf der Anzeigevorrichtung 15 dargestellte Bild stammt in diesem Ausführungsbeispiel von der an der B-Säule 24 angeordneten Kamera 25, die in 6 gezeigt ist.
-
Die 8 und 9 zeigen schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem elektronischen Rückspiegel, dessen Anzeigevorrichtung 30 in der in 8 gezeigten Nichtgebrauchsstellung oberflächenbündig in die Tür 11 eingeklappt ist. Die Anzeigevorrichtung 30 ist um eine strichpunktiert gezeigte vertikale Drehachse 31 in die in 9 gezeigte Gebrauchsstellung verschwenkbar. In der in 9 gezeigten Stellung ist das Display 32 der Anzeigevorrichtung 30 sichtbar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012004793 A1 [0002]
- DE 102007046971 A1 [0003]
- WO 2014/206406 A1 [0004]
