-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)-Platte mit verbesserter Oberflächenrauheit und verbessertem Glanz, die durch aufeinanderfolgendes Laminieren eines Zwischenfilms aus Poly(3,4-ethylendioxythiophen)-Polystyrolsulfonat als ein wasserlösliches Polymer und eines Films eines fluorierten Harzes aus Poly(Vinylidenfluorid-Trifluorethylen) auf der hydrophilisierten Oberfläche eines ABS-Substrats hergestellt wird, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
-
HINTERGRUND
-
Kunden wollen eine Qualitätsverbesserung des Innenraums sowie eine Leistungsverbesserung eines Fahrzeugs. Fahrzeuginnenraumaterialien spielen eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Qualität der Innenausstattung. Insbesondere kann hoher Glanz von Innenausstattungswerkstoffen einen ausgefalleneren Innenraum verkörpern und kann die Kundenzufriedenheit erhöhen.
-
Im Fall von Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), bei dem es sich um ein heutzutage weit verbreitet verwendetes, repräsentatives Innenraummaterial handelt, ist der Glanz aufgrund der rauhen Oberfläche, die beim Spritzgießen entsteht, verringert. Zur Lösung des Problems der Glanzverringerung des ABS führt man ein Verfahren zur doppelten Beschichtung (2-Schicht-) mit einer Hochglanz-Beschichtungszusammensetzung auf Polyurethan-Basis auf das ABS-Material durch.
-
Außerdem ist in der
KR 2010-0106714 A (Patentdokument 1) ein Verfahren zur Herstellung einer Hochglanzplatte durch Herstellen einer ABS-Plattenschicht auf einer Seite eines Dekorationsfilms, Aufbringen einer harten Beschichtungszusammensetzung, die ein fluoriertes Acrylatcopolymer umfasst, oben auf die ABS-Platte und deren Härten offenbart. Das im Patentdokument 1 verwendete fluorierte Acrylatcopolymer ist ein Copolymer, in dem eine fluorierte Verbindung in ein Grundgerüst aus einem Acrylatharz mit drei oder mehr funktionellen Gruppen als ein Substituent eingeführt wird.
-
Wie vorstehend gezeigt, wurde bei dem herkömmlichen Verfahren eine zusätzliche Beschichtung aus einem Urethanharz oder einem fluorierten Harz auf Teile, bei denen das ABS-Material verwendet wird, aufgebracht, um den Glanz zu erhöhen.
-
Als ein allgemeines Verfahren zum Aufbringen des fluorierten Harzes gibt es ein Pulverbeschichtungsverfahren und ein Lösungsbeschichtungsverfahren.
-
Bei dem Pulverbeschichtungsverfahren wird das Pulver des fluorierten Harzes auf einen zu beschichtenden Gegenstand gespritzt und mittels Hochtemperatur-Erhitzen gesintert, um einen Beschichtungsfilm herzustellen. Da der Schmelzpunkt eines allgemeinen, zu beschichtenden Polymers, wie ABS, jedoch niedriger ist als die Erhitzungstemperatur, wird das Pulverbeschichtungsverfahren jedoch hauptsächlich für die Beschichtung von Metall anstatt des Polymers verwendet.
-
Bei der Lösungsbeschichtung handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung eines aufgebrachten Films, indem ein fluoriertes Harzes in einem Lösungsmittel gelöst und dieses auf einen zu beschichtenden Gegenstand aufgebracht wird, und es hat einen Vorteil, dass das Verfahren unter Niedrigtemperaturbedingungen durchgeführt wird. Es gibt jedoch eine Grenze für die direkte Anwendung des Lösungsbeschichtungsverfahrens auf das allgemeine, zu beschichtende Polymer, wie ABS, weil das Lösungsmittel zum Lösen des Harzes eine starke Polarität besitzt. Um zu verhindern, dass das zu beschichtende ABS durch das polare Lösungsmittel gelöst wird, ist daher eine hydrophile Zwischenschicht erforderlich, die nicht durch das polare Lösungsmittel gelöst wird. Und zwar benötigt man das Herstellen einer hydrophilen Dünnschicht auf der hydrophoben Oberfläche des zu beschichtenden ABS und UV-Ozonierung wird hauptsächlich eingesetzt. Die UV-Ozonierung bildet jedoch Kratzer auf der ABS-Substrat-Oberfläche und verschlimmert daher die Oberflächenrauheit. Folglich ist sie für eine Hochglanz-Beschichtung nicht geeignet.
-
Die
CN 203752626 U beschreibt anti-elektrostatisch beschichtete Acrylnitril-Butadien-Styrol-Platten aus einer Acrylnitril-Butadien-Styrol-Basisschicht, die mit antistatisch wirkenden Poly(3,4-ethylendioxythiophen)-Schichten beschichtet sind.
-
Die
DE 102012109820 B4 beschreibt durch In-Mould-Verfahren hergestellte Körper mit einer elektrischen Funktionsschicht mit einem organischen Leiter wie Poly-3,4-ethylendioxythiophen/Polystyrolsulfonat.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Die vorliegende Offenbarung wurde in dem Bestreben erstellt, die vorstehend beschriebenen Probleme in Zusammenhang mit dem Stand der Technik zu lösen.
-
Eines der Ziele von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hochglanz-ABS-Platte bereitzustellen, deren Oberflächenrauheit verbessert und deren Glanz gleichzeitig erhöht ist.
-
Darüber hinaus ist ein weiteres der Ziele von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Verbesserung der Oberflächenrauheit und zum gleichzeitigen Erhöhen des Glanzes des ABS-Substrats durch eine Reihe von Beschichtungsvorgängen bereitzustellen.
-
Eine Hochglanz-ABS-Platte beinhaltet ein ABS-Substrat, einen Zwischenfilm aus Poly(3,4-ethylendioxythiophen)-Polystyrolsulfonat, der oben auf dem ABS-Substrat ausgebildet wird, und einen Film eines fluorierten Harzes aus Poly(Vinylidenfluorid-Trifluorethylen), der oben auf dem Zwischenfilm ausgebildet wird, wobei das ABS-Substrat hydrophilisiert wird und das ABS-Substrat mit einer Tensidlösung beschichtet und dann mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet wird.
-
Ein Verfahren zur Herstellung einer Hochglanz-ABS-Platte beinhaltet einen ersten Schritt der Hydrophilisierung der Oberfläche eines ABS-Substrats durch Aufbringen einer Tensidlösung auf das Substrat, einen zweiten Schritt des Waschens des Tensid-beschichteten ABS-Substrats mit destilliertem Wasser und des Trocknens des Tensid-beschichteten ABS-Substrats, einen dritten Schritt der Herstellung eines Zwischenfilms durch Aufbringen von Poly(3,4-ethylendioxythiophen)-Polystyrolsulfonat (PEDOT-PSS) oben auf das getrocknete ABS-Substrat und einen vierten Schritt des Aufbringens einer Lösung eines fluorierten Polymers aus Poly(Vinylidenfluorid-Trifluorethylen) oben auf den Zwischenfilm.
-
In bestimmten Ausführungsformen kann die Tensidlösung eine wässrige Natriumdodecylsulfatlösung sein.
-
In bestimmten Ausführungsformen kann das Trocknen in einem Temperaturbereich von 40 bis 60°C durchgeführt werden.
-
In bestimmten Ausführungsformen kann eine Konzentration der Lösung des fluorierten Polymers 1 bis 8 Gew.-% betragen und im vierten Schritt kann die Beschichtung bei einer Beschichtungsrate von 1500 bis 4500 U/min durchgeführt werden.
-
In bestimmten Ausführungsformen kann eine Konzentration der Lösung des fluorierten Polymers 2 bis 5 Gew.-% betragen und im vierten Schritt kann die Beschichtung bei einer Beschichtungsrate von 3000 bis 4500 U/min durchgeführt werden.
-
Unter noch einem weiteren Aspekt beinhaltet die Erfindung die Verwendung der Hochglanz-ABS-Platte als ein Fahrzeuginnenraummaterial.
-
Andere Aspekte und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend erläutert.
-
Es sollte selbstverständlich sein, dass der Begriff „Fahrzeug“ oder „Fahrzeug-“ oder ein anderer ähnlicher Begriff, wie er hier verwendet wird, Kraftfahrzeuge im Allgemeinen, wie Personenkraftwagen, einschließlich Geländewagen (Sport Utility Vehicles, SUV), Busse, LKWs, verschiedene Nutzkraftwagen, Wasserfahrzeuge, einschließlich einer Vielzahl von Booten und Schiffen, Flugzeuge und dergleichen mit einschließt und Hybridfahrzeuge, Elektrofahrzeuge, Steckdosen-Hybridfahrzeuge, wasserstoffangetriebene Fahrzeuge und andere Fahrzeug mit alternativem Kraftstoff (z. B. Kraftstoffe, die aus anderen Ressourcen als Erdöl stammen) beinhaltet. Im Sinne dieser Offenbarung handelt es sich bei einem Hybridfahrzeug um ein Fahrzeug, das zwei oder mehr Antriebsquellen besitzt, zum Beispiel sowohl benzinangetriebene als auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge.
-
Figurenliste
-
Die vorstehenden und andere Merkmale von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden im Detail anhand bestimmter beispielhafter Ausführungsformen davon beschrieben, die durch die beigefügten Zeichnungen veranschaulicht werden, die hier nachstehend nur zur Veranschaulichung angegeben werden und somit nicht beschränkend für die vorliegende Erfindung sind und in denen:
- 1 ein Bild ist, das das Tröpfchenausbreitungsphänomen vor und nach der Beschichtung mit einem Tensid auf der ABS-Substrat-Oberfläche vergleicht;
- 2 ein Diagramm ist, das den Glanz der ABS-Substrat-Oberfläche in Abhängigkeit davon, ob ein Waschprozess nach der Tensidbeschichtung durchgeführt wird oder nicht, vergleicht;
- 3 ein Diagramm ist, das die Glanzveränderung in Abhängigkeit von der Konzentration der P(VDF-TrFE)-Lösung vergleicht;
- 4 ein Diagramm ist, das die 60° (Grad)-Glanzveränderung der in Beispiel 1 hergestellten ABS-Platte und des nackten ABS-Substrats des Vergleichsbeispiels 1 vergleicht;
- 5 ein Diagramm ist, das die Oberflächenrauheitsveränderung der in Beispiel 1 hergestellten ABS-Platte und des nackten ABS-Substrats des Vergleichsbeispiels 1 vergleicht; und
- 6 ein Bild ist, das einen Tröpfchenkontaktwinkel der in Beispiel 1 hergestellten ABS-Platte und des nackten ABS-Substrats des Vergleichsbeispiels 1 vergleicht.
-
Es sollte selbstverständlich sein, dass die beigefügten Zeichnungen nicht unbedingt maßstabgetreu sind und eine etwas vereinfachte Darstellung der verschiedenen bevorzugten Merkmale darstellt, welche die Grundprinzipien von Ausführungsformen der Erfindung veranschaulichen. Die spezifischen Gestaltungsmerkmale von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, wie hier offenbart, einschließlich zum Beispiel spezifischer Abmessungen, Ausrichtungen, Positionen und Gestalten, werden zum Teil durch die bestimmte beabsichtigte Verwendung und die Verwendungsumgebung vorgegeben.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beinhalten eine Hochglanz-ABS-Platte mit verbesserter Oberflächenrauheit und erhöhtem Glanz und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
-
In der Hochglanz-ABS-Platte gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Zwischenfilm aus Poly(3,4-ethylendioxythiophen)-Polystyrolsulfonat (im folgenden als „PEDOT-PSS“ abgekürzt) oben auf einem ABS-Substrat hergestellt und ein Film eines fluorierten Harzes aus Poly(Vinylidenfluorid-Trifluorethylen) (im folgenden als „P(VDF-Tree)“ abgekürzt) ist oben auf dem Zwischenfilm hergestellt.
-
In Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird anstelle eines direkten Ausbringens des Films aus fluoriertem Harz auf das ABS-Substrat ein Film eines hydrophilen Polymers aus PEDOT-PSS als der Zwischenfilm verwendet. Folglich können im Vergleich zu dem ABS-Substrat Oberflächenrauheit und Glanz verbessert werden.
-
Das Verfahren für die Herstellung einer Hochglanz-ABS-Kunststoffplatte gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung lässt sich im Detail Schritt für Schritt wie folgt beschreiben.
-
Der erste Schritt ist ein Vorbehandlungsverfahren, mit dem die Oberflächenbeschaffenheit des ABS-Substrats durch Beschichtung mit einer Tensidlösung oben auf dem ABS-Substrat semipermanent von hydrophob nach hydrophil verändert wird.
-
Wie durch das Bild der 1 veranschaulicht wird, wurde ein Tröpfchenkontaktwinkel des ABS-Substrats durch das Aufbringen der Tensidlösung auf das ABS-Substrat signifikant niedrig. So lässt sich feststellen, dass die ABS-Substrat-Oberfläche hydrophilisiert worden ist.
-
Im Vergleich zu einem üblichen Hydrophilisierungsverfahren, UV-Ozonierung, war das mit dem Tensid beschichtete ABS-Substrat in der Lage, die Hydrophilie gleichbleibender beizubehalten.
-
Ein Beispiel für ein Verfahren zur Behandlung des ABS-Substrats mit der Tensidlösung lässt sich im Detail wie folgt beschreiben. Die Tensidlösung wurde oben auf das ABS-Substrat aufgebracht. Zu diesem Zeitpunkt wurde Natriumdodecylsulfat als ein Tensid verwendet und es wurde zu destilliertem Wasser hinzugefügt, gefolgt von dessen Mischen für 30 min oder länger, um die Tensidlösung in einer Konzentration von 0,5 bis 3 Gew.-% zu erhalten. In verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die Beschichtung mittels verschiedener Verfahren durchgeführt werden. Zum Beispiel wurde die Tensidlösung unter Verwendung eines Rotationsbeschichters aufgebracht, wobei eine Rate nach und nach von 500 U/min auf 3000 U/min erhöht wurde. Die Beschichtung ist jedoch nicht auf Rotationsbeschichtung beschränkt; andere Beschichtungsverfahren können verwendet werden.
-
Der zweite Schritt ist ein Verfahren, bei dem das Tensid-beschichtete ABS-Substrat mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet wird.
-
In bestimmten Ausführungsformen ist dies ein Vorgang des Waschens mit destilliertem Wasser, um die Oberfläche des ABS-Substrats zu verbessern, die durch die Tensidbeschichtung rauh geworden ist. Die Waschdauer kann je nach der Wasserintensität variieren. In bestimmten Ausführungsformen kann es für etwa 20 s bis 1 min durchgeführt werden. Das mit destilliertem Wasser gewaschene ABS-Substrat wird in einem Temperaturbereich von 40 bis 60°C während etwa 10 bis 60 min getrocknet.
-
In 2 ist das Ergebnis eines Vergleichs des Glanzes der ABS-Substrat-Oberfläche, je nachdem, ob der Waschvorgang nach der Tensidbeschichtung durchgeführt wird oder nicht, gezeigt. Gemäß 2 konnte bestätigt werden, dass die Oberflächenrauheit und der Glanz des ABS-Substrats, das zusätzlich dem Waschvorgang mit destilliertem Wasser unterzogen wird, verbessert wird.
-
Der dritte Schritt ist ein Verfahren der Herstellung des Zwischenfilms durch Beschichtung des Substrats mit der PEDOT-PSS-Polymerlösung.
-
Und zwar handelt es sich dabei um einen Vorgang des Aufbringens des wasserlöslichen Polymers aus PEDOT:PSS auf die Tensid-beschichtete ABS-Substrat-Oberfläche. Das ABS-Substrat wird durch das Vorbehandlungsverfahren der Beschichtung mit dem Tensid semipermanent hydrophilisiert und daher kann eine Wirkung erzielt werden, dass ermöglicht wird, dass das wasserlösliche Polymer aus PEDOT:PSS einen homogeneren wasserlöslichen Polymerfilm bildet.
-
In einer Ausführungsform wurde die Beschichtung mit dem PEDOT-PSS mittels Beschichtung unter Verwendung eines Rotationsbeschichters durchgeführt, während gleichzeitig eine Rate von 500 U/min auf 3000 U/min erhöht wurde. Andere Beschichtungsverfahren und Raten können jedoch verwendet werden.
-
Der vierte Schritt ist ein Verfahren des Aufbringens der Lösung des fluorierten Polymers.
-
Als das fluorierte Polymer wurde P(VDF-TrFE) mit einer massegemittelten Molekülmasse von 10.000 oder mehr, vorzugsweise in einem Bereich von 50.000 bis 1.000.000, verwendet. Das P(VDF-TrFE) wurde vor der Verwendung in einem polaren Lösungsmittel, 2-Butanon, gelöst und es wurde vorzugsweise durch Rühren bei einer Temperatur von 80 bis 90°C und einer Rate von 400 U/min für etwa 1 Stunde vor der Verwendung vollständig gelöst.
-
In bestimmten Ausführungsformen kann eine Konzentration der Lösung des fluorierten Polymers in einem Bereich von 1 bis 8 Gew.-% liegen. In bestimmten Ausführungsformen kann die Konzentration der Lösung des fluorierten Polymers in einem Bereich von 2 bis 7 Gew.-% liegen. In bestimmten Ausführungsformen kann eine Rate des Aufbringens der P(VDF-TrFE)-Lösung auf das ABS-Substrat bei 1500 bis 4500 U/min gehalten werden. In bestimmten Ausführungsformen kann eine Rate des Aufbringens der P(VDF-TrFE)-Lösung auf das ABS-Substrat 3000 bis 4500 U/min betragen. Wie üblich besteht eine Tendenz, dass der Glanz zunimmt, wenn eine Beschichtungsrate erhöht wird; der durchschnittliche Glanz wurde bei einer Beschichtungsrate von 3000 U/min oder mehr steil auf 90% oder mehr verbessert.
-
3 ist ein Diagramm, das die Glanzveränderung in Abhängigkeit von einer Konzentration der P(VDF-TrFE)-Lösung vergleicht. Und zwar wurde, wenn die P(VDF-TrFE)-Lösung auf das ABS-Substrat bei einer Beschichtungsrate von 3500 U/min aufgebracht wurde, die fluorierte Polymerlösung in einer Konzentration von 1 Gew.-%, 3 Gew.-% bzw. 7,5 Gew.-% aufgebracht, und der Glanz wurde dann verglichen. Gemäß 3 konnte bestätigt werden, dass der Glanz am besten, wie 95% oder mehr, war, wenn eine Konzentration der P(VDF-TrFE)-Lösung 3 Gew.-% betrug.
-
BEISPIELE
-
Die folgenden Beispiele veranschaulichen Ausführungsformen der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist. Die Vergleichsbeispiele fallen nicht unter die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist.
-
Beispiel 1.
-
Tensid-Beschichtungsverfahren
-
Ein 5 x 5 cm großes ABS-Substrat wurde hergestellt. Natriumdodecylsulfat (Produkt von Sigma-Aldrich) wurde zu destilliertem Wasser hinzugefügt und für 30 min oder länger gemischt, um eine Tensidlösung in einer Konzentration von 3 Gew.-% herzustellen. Eine Tensidlösung wurde oben auf das ABS-Substrat unter Verwendung eines Rotationsbeschichters aufgebracht, während eine Rate nach und nach von 500 U/min → 1000 U/min → 3000 U/min erhöht wurde.
-
Verfahrens des Waschens mit destilliertem Wasser und Trocknens
-
Um die durch die Tensid-Beschichtung verursachte Rauheit der Oberfläche zu verbessern, wurde das ABS-Substrat für 30 s unter fließendem destilliertem Wasser gewaschen. Das mit destilliertem Wasser gewaschene ABS-Substrat wurde unter Verwendung einer Heizplatte bei 50° C für 10 min getrocknet.
-
Verfahren der Herstellung eines Zwischenfilms aus wasserlöslichem Polymer
-
PEDOT:PSS-Polymer (Produkt von Heraeus, Deutschland) wurde durch einen 0,45 µm-Spritzenfilter (Hersteller: Advantec) filtriert und dann als eine Beschichtungslösung verwendet. Die PEDOT:PSS-Beschichtungslösung wurde oben auf das ABS-Substrat unter Verwendung eines Rotationsbeschichters aufgebracht, wobei eine Rate nach und nach von 500 U/min → 1000 U/min → 3000 U/min erhöht wurde.
-
Verfahren der Herstellung des Films aus fluoriertem Harz
-
Als ein fluoriertes Polymer wurde P(VDF-TrFE) mit einer massegemittelten Molekülmasse von 200.000 (Produkt von Piezotech, Frankreich) verwendet. Das P(VDF-TrFE) wurde in 2-Butanon (Produkt von Sigma-Aldrich, 99,7 % rein) gelöst, um eine Lösung in einer Konzentration von 3 Gew.-% herzustellen. Die P(VDF-TrFE)-Lösung wurde oben auf das ABS-Substrat unter Verwendung eines Rotationsbeschichters bei einer Beschichtungsrate von 3500 U/min aufgebracht.
-
Glanz, Oberflächenrauheit und Kontaktwinkel der vorstehend hergestellten ABS-Platte wurden gemessen und sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 1.
-
Ein 5 x 5 cm großes ABS-Substrat wurde als Vergleichsbeispiel 1 verwendet und es wurde in der folgenden Tabelle 1 als nacktes ABS gekennzeichnet. Glanz, Oberflächenrauheit und Kontaktwinkel des nackten ABS wurden gemessen und sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiele 2 bis 4.
-
Bei der Herstellung der ABS-Platte gemäß der Vergleichsbeispiele 2-4 wurde nach der Beschichtung mit dem Tensid der Vorgang des Waschens mit destilliertem Wasser weggelassen. Und in den Vergleichsbeispielen 2 bis 4 wurde, wenn die 3 gew.-%ige Lösung des fluorierten Harzes oben auf das ABS-Substrat, das mit dem Zwischenfilm aus dem wasserlöslichen Polymer beschichtet war, aufgebracht wurde, eine Beschichtungsrate auf 3000 U/min (Vergleichsbeispiel 2), 3500 U/min (Vergleichsbeispiel 3) bzw. 5000 U/min (Vergleichsbeispiel 4) geändert.
-
Glanz, Oberflächenrauheit und Kontaktwinkel der in den Vergleichsbeispielen 2 bis 4 hergestellten ABS-Platten wurden gemessen und sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 5.
-
Bei der Herstellung der ABS-Platte gemäß Vergleichsbeispiel 5 wurde das fluorierte Harz aufgebracht, wobei eine Konzentration der Beschichtungslösung oder eine Beschichtungsrate in Bezug auf Beispiel 1 verändert wurde.
-
Und zwar ist Vergleichsbeispiel 5 ein Beispiel für die Herstellung der ABS-Platte durch Herstellen einer Lösung des fluorierten Harzes von 3 Gew.-% und deren Aufbringen, während eine Beschichtungsrate in vier Stufen von 500 U/min → 1000 U/min → 2000 U/min → 3500 U/min erhöht wird, wodurch eine ABS-Platte hergestellt wird.
-
Glanz, Oberflächenrauheit und Kontaktwinkel der im Vergleichsbeispiel 5 hergestellten ABS-Platte wurde gemessen, und sie sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1
| Abschnitt | Beispiel 1 | Vergleichsbeispiel |
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | | |
| Fluoriertes Harz | Konz. (Gew.-%) | 3 | Nacktes ABS | 3 | 3 | 3 | 3 | | |
| Beschichtungsrate (U/min) | 3500 | 3000 | 3500 | 5000 | 3500 (4-Schritt) | | |
| Durchführung von Waschvorgang oder nicht | Ja | Nein | Nein | Nein | Ja | | |
| Glanz | 96 | 85,4 | 58,8 | 55 | 71,0 | 65,6 | | |
| Rauheit (nm) | 12,5 | 31,0 | 10,8 | 15,8 | 19,7 | nicht | | |
| Durchschnittliche Rauheit (nm) | 9,9 | 24,0 | 8,6 | 19,6 | 15,4 | nicht | | |
| Kontaktwinkel (°) | 85,6 | 78,3 | - | - | - | - | - | - |
| nicht: nicht gemessen |
-
Weiterhin wurden in den 4-6 die Ergebnisse der Messung der 60° (Grad)-Glanzveränderung, der Veränderung der Rauheit und des Tröpfchenkontaktwinkels des nackten ABS-Substrats von Vergleichsbeispiel 1 und der in Beispiel 1 hergestellten ABS-Platte verglichen.
-
4 ist das Ergebnis des Vergleichs des Glanzes; es konnte bestätigt werden, dass der Glanz der in Beispiel 1 hergestellten ABS-Platte im Vergleich zu der ABS-Substrat-Oberfläche durchschnittlich etwa 13% verbessert war.
-
Ein Bild der Fläche der 30 x 30 Oberfläche wurde unter Verwendung eines AFM aufgenommen, der quadratische Mittelwert (rms), der ein Oberflächenrauheitswert ist, wurde berechnet und in 5 veranschaulicht. Es konnte bestätigt werden, dass die Oberflächenrauheit durchschnittlich 59% verbessert war.
-
6 ist das Ergebnis des Vergleichs des Tröpfchenkontaktwinkels und es konnte bestätigt werden, dass die Oberflächenhydrophobie verbessert war.
-
Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann, anstelle ein Verfahren der Beschichtung mit einer Polyurethan-Beschichtungszusammensetzung durchzuführen, hoher Glanz bei einem ABS-Kunststoffmaterial durch Aufbringen eines fluorierten Harzes realisiert werden.
-
Die in Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung hergestellte Hochglanz-ABS-Platte eignet sich zur Verwendung als ein Fahrzeuginnenraummaterial.
