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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Prüfanordnung zur simulierten Prüfung eines Fahrzeugs auf mindestens einem Prüfstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Prüfstand mit der Prüfanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und ein Verfahren zur simulierten Prüfung eines Fahrzeugs auf mindestens einem Prüfstand mit der Prüfanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Hintergrund:
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Bei der Herstellung von Fahrzeugen werden diese oftmals auf Prüfständen geprüft, um deren Fahrverhalten, Dynamik und Reaktion auf einwirkende Kräfte zu testen. Bekannt ist bereits, hierfür Simulationsmodelle von Fahrzeugen zu verwenden, so dass, insbesondere in einer frühen Phase der Entwicklung des Fahrzeugs, keine Prototypfahrzeuge auf dem Prüfstand getestet werden müssen.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
US 2007/026 0438 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Fahrzeugprüfvorrichtung zur Prüfung von Fahrzeugen auf einem Prüfstand. Die Fahrzeugprüfvorrichtung umfasst ein integriertes Simulationsmodell, mit dem ein Fahrzeug simuliert wird, wobei das Simulationsmodell zu prüfende Komponenten des Fahrzeugs aufweist. Bei einer Prüfung des Simulationsmodells auf dem Prüfstand können Auswirkungen auf die Fahrzeugbauteile bestimmt werden.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte und flexibel einsetzbare Prüfanordnung zur simulierten Prüfung eines Fahrzeugs auf mindestens einem Prüfstand bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Prüfanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen Prüfstand mit der Prüfanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und durch ein Verfahren zur simulierten Prüfung des Fahrzeugs mit der Prüfanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Prüfanordnung zur simulierten Prüfung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Pkws, auf mindestens einem Prüfstand bereitgestellt. Das Fahrzeug weist eine Fahrzeugstruktur, zum Beispiel eine Karosserie, auf. Es umfasst eine Vorderachse, eine Hinterachse, eine Abgasanlage und eine Antriebs- und/oder Getriebeeinheit. Das Fahrzeug wird bevorzugt einem B- und/oder C-Fahrzeugsegment zugeordnet, wobei es insbesondere als ein Kleinwagen und/oder als ein Kompaktklassewagen ausgebildet ist.
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Besonders bevorzugt ist die Prüfanordnung als ein Funktionsmodell des Fahrzeugs ausgebildet. Insbesondere ist die Prüfanordnung zur simulierten Prüfung eines Fahrzeugs ausgebildet. Vorzugsweise simuliert das Funktionsmodell das Fahrzeug, insbesondere in einem Prüfzustand, im Speziellen bei der Prüfung auf dem mindestens einen Prüfstand.
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Im Speziellen substituiert die Prüfanordnung ein voll instrumentiertes Messfahrzeug, wogegen der mindestens eine Prüfstand, der z. B. als ein Belastungsprüfstand ausgebildet ist, charakteristische Messstrecken und/oder Straßenprofile simuliert. Dadurch können Kräfte, die während der Fahrt auf das Fahrzeug wirken, festgestellt werden. Beispielsweise ist auf dem Belastungsprüfstand ein Belastungstest der Prüfanordnung durchführbar, durch den Strukturbeanspruchungen der Prüfanordnung feststellbar sind. Insbesondere sind die festgestellten Strukturbeanspruchungen, die durch den Belastungsprüfstand auf die Prüfanordnung wirken, auf das Fahrzeug übertragbar.
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Alternativ oder optional ergänzend ist der mindestens eine Prüfstand als ein Vermessungsprüfstand ausgebildet, mit dem eine vollständige Kinematik des Fahrzeugs vermessbar ist. Vorzugsweise ist die Prüfanordnung anstatt dem Fahrzeug auf dem Vermessungsprüfstand vermessbar, wobei Messergebnisse auf das Fahrzeug übertragbar sind. Dies ist von Vorteil, da die Prüfanordnung viel einfacher auf dem mindestens einen Prüfstand zu handhaben ist, als das Fahrzeug selbst, insbesondere in Vollausstattung.
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Dadurch, dass die Prüfanordnung ein Funktionsmodell des Fahrzeugs bildet, wird ermöglicht, das Fahrzeug in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung anhand der Prüfanordnung zu prüfen. Daraus können wichtige Erkenntnisse über eine Dynamik und ein Fahrverhalten des später herzustellenden Fahrzeugs gewonnen werden. Vorteilhaft ist, dass die Prüfanordnung unterschiedlichste Fahrzeugvarianten realitätsgetreu zur Prüfung auf dem mindestens einen Prüfstand nachbilden kann.
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Die Prüfanordnung umfasst eine Rahmenstruktur, die als ein Funktionsmodell der Fahrzeugstruktur ausgebildet ist. Beispielsweise umfasst die Rahmenstruktur mehrere Längenbauteile, insbesondere Strangprofile. Vorzugsweise sind die Längenbauteile aus einer Metalllegierung, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung, gebildet. Insbesondere sind die Längenbauteile zu der Rahmenstruktur verbindbar und/oder verbunden.
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Die Rahmenstruktur weist einen Frontrahmenabschnitt auf. Beispielsweise ist der Frontrahmenabschnitt in seitlicher Draufsicht im Wesentlichen rechteckig, insbesondere rechteckig, und/oder im Wesentlichen quaderförmig, insbesondere quaderförmig, ausgebildet. Vorzugsweise bildet der Frontrahmenabschnitt ein Funktionsmodell einer Fahrzeugfront, insbesondere ein Funktionsmodell eines Fahrzeugabschnitts in dem die Antriebs- und/oder Getriebeeinheit und die Vorderachse des Fahrzeugs angeordnet sind.
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Der Frontrahmenabschnitt umfasst ein Vorderachsmodell, das als ein Funktionsmodell der Vorderachse des Fahrzeugs ausgebildet ist. Beispielsweise ist das Vorderachsmodell als ein Prototyp der Vorderachse ausgebildet. Insbesondere simuliert das Vorderachsmodell die Vorderachse des Fahrzeugs realitätsnah oder sogar realitätsgetreu in der Prüfanordnung.
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Die Rahmenstruktur umfasst einen Heckrahmenabschnitt. Beispielsweise ist der Heckrahmenabschnitt in einer seitlichen Draufsicht im Wesentlichen dreieckig, insbesondere dreieckig, ausgebildet. Vorzugsweise bildet der Heckrahmenabschnitt ein Funktionsmodell eines Fahrzeughecks, insbesondere ein Funktionsmodell eines Fahrzeugabschnitts, in dem die Abgasanlage und die Hinterachse des Fahrzeugs angeordnet sind.
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Der Heckrahmenabschnitt weist ein Hinterachsmodell auf, das als ein Funktionsmodell der Hinterachse des Fahrzeugs ausgebildet ist. Beispielsweise ist das Hinterachsmodell als ein Prototyp der Hinterachse ausgebildet. Insbesondere simuliert das Hinterachsmodell die Hinterachse des Fahrzeugs realitätsnah oder sogar realitätsgetreu in der Prüfanordnung.
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Die Rahmenstruktur weist einen Centerrahmenabschnitt auf. Beispielsweise ist der Centerrahmenabschnitt im Wesentlichen quaderförmig, insbesondere quaderförmig, ausgebildet. Der Centerrahmenabschnitt ist zwischen dem Frontrahmenabschnitt und dem Heckrahmenabschnitt angeordnet. Beispielsweise ist der Centerrahmenabschnitt insbesondere mittig auf den Frontrahmenabschnitt und/oder den Heckrahmenabschnitt aufgesetzt. Insbesondere bildet der Centerrahmenabschnitt ein Funktionsmodell einer Fahrzeugmitte, im Speziellen ein Funktionsmodell eines Fahrzeugabschnitts, in dem ein Fahrgastraum und Fahrzeugsitze des Fahrzeugs angeordnet sind.
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Die Rahmenstruktur ist in ihrer Länge variabel einstellbar. Vorzugsweise sind der Frontrahmenabschnitt und/oder der Heckrahmenabschnitt relativ zum Centerrahmenabschnitt bewegbar, insbesondere verschiebbar und/oder verfahrbar. Insbesondere sind der Frontrahmenabschnitt und/oder der Heckrahmenabschnitt in den Centerrahmenabschnitt einschiebbar und/oder aus diesem herausschiebbar. Beispielsweise sind der Frontrahmenabschnitt und/oder der Heckrahmenabschnitt verschiebbar und/oder verfahrbar in dem Centerrahmenabschnitt gelagert, wobei sie hierfür bevorzugt mindestens eine geeignete Lagereinrichtung umfassen.
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Es ist von Vorteil, dass durch die Verschiebbarkeit des Frontrahmenabschnitts und/oder des Heckrahmenabschnitts relativ zum Centerrahmenabschnitt ein Achsabstand zwischen dem Vorderachsmodell und dem Hinterachsmodell veränderlich ist. Insbesondere ist der Achsabstand der Rahmenstruktur variabel einstellbar, wobei die Rahmenstruktur dadurch eine Vielzahl verschiedener Fahrzeugstrukturen mit unterschiedlichen Achsabständen nachbilden kann.
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Optional ergänzend ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass der Centerrahmenabschnitt relativ zum Frontrahmenabschnitt und/oder relativ zum Heckrahmenabschnitt bewegbar, insbesondere verschiebbar und/oder verfahrbar ist. Insbesondere sind dadurch eine Massenverteilung, ein Schwerpunkt, insbesondere Massenschwerpunkt, und/oder Trägheitsmomente der Rahmenstruktur in vorteilhafter Weise variabel festlegbar. Dadurch kann die Rahmenstruktur eine Vielzahl verschiedener Fahrzeugstrukturen mit unterschiedlichen Massenverteilungen, Schwerpunkten und Trägheitsmomenten nachbilden.
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Vorzugsweise weisen der Centerrahmenabschnitt, der Frontrahmenabschnitt und/oder der Heckrahmenabschnitt mindestens eine Führungseinrichtung zur verkeilungsfreien Bewegung der vorgenannten Rahmenabschnitte auf.
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Besonders bevorzugt ist, dass eine entwicklungs- und/oder projektspezifische Einstellung einer Steifigkeit der Fahrzeugstruktur durch einen gezielten Einsatz und/oder Austausch der Längenbauteile, z. B. deren Verwendung in verschiedenen Materialstärken, erfolgt. Insbesondere werden die zur Bildung der Rahmenstruktur verwendeten Längenbauteile hinsichtlich ihrer Steifigkeit ausgewählt und verwendet. Somit kann eine Vielzahl von Fahrzeugstrukturen insbesondere im Hinblick auf deren Steifigkeit realitätsgetreu nachbildet werden.
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Eine bevorzugte Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass die Prüfanordnung mindestens eine Versteifungseinrichtung umfasst. Die mindestens eine Versteifungseinrichtung umfasst zum Beispiel mindestens zwei gegeneinander verspannbare und/oder verspannte Biegebalken, deren Spannlänge variabel einstellbar ist. Beispielsweise ist die mindestens eine Versteifungseinrichtung an der Rahmenstruktur anordbar. Vorteilhaft ist, dass durch die Verwendung der mindestens einen Versteifungseinrichtung eine kontinuierliche Anpassung der Steifigkeit der Rahmenstruktur insbesondere während eines Entwicklungsprozesses des Fahrzeugs ermöglicht wird. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da z. B. aufgrund von Designänderungen des Fahrzeugs während der Fahrzeugentwicklung Steifigkeitsänderungen der Fahrzeugstruktur auftreten können und diese in der Prüfanordnung nachgebildet werden müssen.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung umfasst die Prüfanordnung ein erstes, zweites, drittes und viertes Radstrukturmodell, wobei jedes der Radstrukturmodelle als ein Funktionsmodell eines Fahrzeugrades ausgebildet ist. Bevorzugt sind ein erstes und ein zweites Radstrukturmodell an dem Vorderachsmodell und ein drittes und viertes Radstrukturmodell an dem Hinterachsmodell anordbar und/oder angeordnet. Möglich ist, dass die Prüfanordnung für bevorzugt jedes der Radstrukturmodelle Stoßdämpfermodelle umfasst, die als Funktionsmodelle der Stoßdämpfer des Fahrzeugs ausgebildet sind. Die Stoßdämpfermodelle sind z. B. als Prototypen oder als Originalteile ausgebildet.
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Bevorzugt ist die Prüfanordnung über die an dem Vorderachsmodell und dem Hinterachsmodell angeordneten Radstrukturmodelle, insbesondere über Radnaben der Radstrukturmodelle, auf dem mindestens einen Prüfstand zur Prüfung montierbar und/oder montiert. Beispielsweise umfasst der Prüfstand zahlreiche Hydraulikzylinder, über die Kräfte erzeugt werden, die normalerweise während der Fahrt auf das Fahrzeug wirken. Insbesondere können aus den Prüfergebnissen Erkenntnisse über Strukturbeanspruchungen des Fahrzeugs bei Echtbelastung gewonnen werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Prüfanordnung ein Abgasanlagenmodell, das als ein Funktionsmodell der Abgasanlage des Fahrzeugs ausgebildet ist. Beispielsweise ist das Abgasanlagenmodell als ein Prototyp der Abgasanlage des Fahrzeugs ausgebildet. Möglich ist auch, dass eine originale Abgasanlage des Fahrzeugs als das Abgasanlagenmodell verwendet wird. Bevorzugt ist, dass der Centerrahmenabschnitt und der Heckrahmenabschnitt jeweils mindestens eine Befestigungsschnittstelle für das Abgasanlagenmodell aufweisen. Insbesondere ist das Abgasanlagenmodell über die jeweils mindestens eine Befestigungsschnittstelle am Centerrahmenabschnitt und am Heckrahmenabschnitt anordbar. Besonders bevorzugt ist das Abgasanlagenmodell so am Centerrahmenabschnitt und am Heckrahmenabschnitt positionierbar, dass es geometrisch korrekt, insbesondere realitätsgetreu, Schwerpunkt, Masseverhältnisse und Trägheitsmomente der zu simulierenden Abgasanlage des Fahrzeugs nachbildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Prüfanordnung einen Masseblock, der als ein Massemodell der Antriebs- und/oder Getriebeeinheit des Fahrzeugs ausgebildet ist. Optional umfasst die Antriebs- und/oder Getriebeeinheit einen Antriebsstrang des Fahrzeugs, der ebenfalls durch den Masseblock in der Prüfanordnung modellartig umgesetzt ist. Vorzugsweise weist der Frontrahmenabschnitt mindestens eine Lagerungsschnittstelle für den Masseblock auf. Bevorzugt ist der Masseblock durch die mindestens eine Lagerungsschnittstelle an dem Frontrahmenabschnitt anordbar, insbesondere an diesem befestigbar. Besonders bevorzugt ist, dass der Masseblock so am Frontrahmenabschnitt positionierbar ist, dass er geometrisch korrekt, insbesondere realitätsgetreu Schwerpunkt, Masseverhältnisse und Trägheitsmomente der zu simulierenden Antriebs- und/oder Getriebeeinheit nachbildet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Prüfanordnung mindestens eine Massenausgleichseinrichtung. Vorzugsweise ist die mindestens eine Massenausgleichseinrichtung zur realitätsgetreuen Simulation der Massenverteilung des Fahrzeugs ausgebildet. Beispielsweise umfasst die mindestens eine Massenausgleichseinrichtung mindestens ein, vorzugsweise zwei oder mehrere Gewichtsbauteile, die entsprechend einer realen Masseverteilung des Fahrzeugs in der Prüfanordnung angeordnet und/oder anordbar sind. Dadurch kann die Prüfanordnung eine Vielzahl an verschiedenen Fahrzeugen hinsichtlich des Schwerpunkts, der Massenverteilung und der Trägheitsmomente des Fahrzeugs realitätsgetreu nachbilden und/oder simulieren. Insbesondere kann ein dynamisches Verhalten des Fahrzeugs nachgestellt werden.
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Beispielsweise sind die Gewichtsbauteile der mindestens einen Massenausgleichseinrichtung als mindestens zwei oder mehr, z. B. als vier originale Vordersitze des Fahrzeugs ausgebildet. Optional sind die Vordersitze auf Basiskonsolen montiert sind, über die sie am Centerrahmenabschnitt anordbar und/oder befestigbar sind. Insbesondere sind die Vordersitze über die Basiskonsolen in oder an dem Centerrahmenabschnitt variabel positionierbar. Bevorzugt sind die Vordersitze, insbesondere entsprechend einer serienmäßigen mechanischen oder optional elektrischen Sitzfunktionalität im Fahrzeug, in eine Längsrichtung der Prüfanordnung verschiebbar und in der Höhe verstellbar. Besonders bevorzugt sind die Vordersitze auch quer zur Längsrichtung verschiebbar. Dadurch kann durch die Prüfanordnung eine realistische Massenverteilung des Fahrzeugs nachgebildet werden.
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Optional ergänzend sind weitere der Gewichtsbauteile der mindestens einen Massenausgleichseinrichtung als insbesondere mit einem Füllmaterial befüllbare Dummies, insbesondere als mit Wasser befüllbare Dummies, ausgebildet. Vorzugsweise sind einer, mehrere oder alle der Dummies auf jeweils einem der Vordersitze fixierbar und/oder fixiert. Dadurch kann eine Masseverteilung des Fahrzeugs in der Prüfanordnung flexibler nachgebildet werden.
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Vorteilhaft ist, dass über die Möglichkeit einer variablen Positionierung der Vordersitze im Centerrahmenabschnitt, über eine Anzahl der Dummies und/oder durch eine verwendete Füllmenge an Füllmaterial der Schwerpunkt, die Massenverteilung, die Gesamtmasse und Trägheitsmomente des Fahrzeugs, insbesondere um eine Quer-, Längs- und Hochachse des Fahrzeugs, variabel eingestellt und nachgebildet werden. Möglich ist, dass die mindestens eine Massenausgleichseinrichtung noch mindestens ein weiteres Ausgleichgewicht, z. B. ein Lenkradmodell, umfasst. Alternativ oder optional ergänzend ist das mindestens eine weitere Ausgleichgewicht an der Rahmenstruktur variabel anordbar.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Prüfanordnung mindestens eine Sensoreinrichtung umfasst. Zum Beispiel ist die mindestens eine Sensoreinrichtung an der Rahmenstruktur, an dem Vorderachsmodell und/oder an dem Hinterachsmodell angeordnet. Vorzugsweise ist die mindestens eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von auf die Prüfanordnung wirkenden Kräften, insbesondere von Beanspruchungen und/oder Belastungen auf dem mindestens einen Prüfstand, ausgebildet. Optional ergänzend umfasst die Prüfanordnung eine Auswerteeinrichtung, die die erfassten Kräfte auswertet.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Rahmenstruktur auf Basis eines virtuellen Computermodells der Fahrzeugstruktur gebildet ist. Insbesondere ist die Rahmenstruktur auf Basis von CAD-Daten der Fahrzeugstruktur gebildet. Dadurch kann die Rahmenstruktur einfach und genau an die Fahrzeugstruktur angepasst werden und ein realitätsgetreues Funktionsmodell der Fahrzeugstruktur ausbilden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Prüfstand mit der Prüfanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach den Ansprüchen 1 bis 12. Die Prüfanordnung ist insbesondere zur Prüfung auf dem Prüfstand angeordnet. Zum Beispiel ist der Prüfstand als Vermessungsprüfstand oder als Belastungsprüfstand ausgebildet.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur simulierten Prüfung eines Fahrzeugs auf mindestens einem Prüfstand, insbesondere einem Prüfstand nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach Anspruch 13. Das Verfahren wird mit einer Prüfanordnung, vorzugsweise mit der Prüfanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder den Ansprüchen 1 bis 12 durchgeführt. Im Rahmen des Verfahrens werden ein Radabstand, ein Achsabstand, eine Steifigkeit, eine Gesamtmasse, ein Schwerpunkt, eine Massenverteilung und/oder Trägheitsmomente der Prüfanordnung so eingestellt, dass sie einem Radabstand, einem Achsabstand, eine Steifigkeit, einer Gesamtmasse, einem Schwerpunkt, einer Massenverteilung und/oder Trägheitsmomenten des Fahrzeugs realitätsgetreu entsprechen.
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Vorzugsweise erfasst die mindestens eine Sensoreinrichtung im Rahmen des Verfahrens Kräfte, die auf die Prüfanordnung im Prüfzustand, insbesondere während der simulierten Prüfung auf dem mindestens einen Prüfstand wirken.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine seitliche Draufsicht auf eine Prüfanordnung mit einer Rahmenstruktur, die einen Frontrahmenabschnitt, einen Centerrahmenabschnitt und einen Heckrahmenabschnitt umfasst;
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2 eine perspektivische Seitenansicht der Prüfanordnung aus 1, wobei der Frontrahmenabschnitt, der Centerrahmenabschnitt und der Heckrahmenabschnitt separat voneinander angeordnet sind und weitere Funktionsmodelle umfassen;
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3 eine seitliche Draufsicht auf die Funktionsanordnung aus 2, wobei der Frontrahmenabschnitt, der Centerrahmenabschnitt und der Heckrahmenabschnitt miteinander verbunden sind;
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4 einen schematisch dargestellten Prüfstand, wobei die Prüfanordnung aus 3 zur Prüfung auf dem Prüfstand angeordnet ist.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Funktionsanordnung 1. Die Prüfanordnung 1 ist als ein Funktionsmodell des Fahrzeugs ausgebildet. Die Funktionsanordnung 1 ist dazu ausgebildet, eine simulierte Prüfung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Pkws, auf einem Prüfstand 18 (4) zu simulieren. Das Fahrzeug weist eine Fahrzeugstruktur, einen Antriebsstrang, eine Vorderachse und eine Hinterachse auf. Es stammt aus einem B- und/oder C-Fahrzeugsegment.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst eine Rahmenstruktur 2, die als ein Funktionsmodell der Fahrzeugstruktur ausgebildet ist. Die Rahmenstruktur 2 ist auf Basis eines virtuellen Computermodells der Fahrzeugstruktur gebildet. Beispielsweise werden CAD-Daten zur Erstellung der Rahmenstruktur verwendet. Dadurch kann die Rahmenstruktur präzise an eine Form, Größe und/oder Kontur der Fahrzeugstruktur angepasst werden und diese realitätsgetreu nachbilden.
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Die Rahmenstruktur 2 umfasst mehrere Längenbauteile 17, zum Beispiel Strangprofile, die aus einer Metalllegierung, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung, gebildet sind. Die Längenbauteile 17 sind miteinander zu der Rahmenstruktur 2 verbunden. Zur entwicklungs- und/oder projektspezifischen Nachbildung einer Steifigkeit der Fahrzeugstruktur kann die Rahmenstruktur 2, insbesondere einzelne oder mehrere der Längenbauteile, ausgetauscht und/oder ersetzt werden. Insbesondere werden zur Bildung der Rahmenstruktur 2 solche Längenbauteile verwendet, die hinsichtlich ihrer Steifigkeit der Steifigkeit der Fahrzeugstruktur entsprechen.
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Die Rahmenstruktur 2 umfasst einen Frontrahmenabschnitt 3, einen Centerrahmenabschnitt 4 und einen Heckrahmenabschnitt 5. Der Frontrahmenabschnitt 3 und der Centerrahmenabschnitt 4 sind quaderförmig oder im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Vorzugsweise bildet der Frontrahmenabschnitt 3 ein Funktionsmodell einer Fahrzeugfront des Fahrzeugs. Die Fahrzeugfront des Fahrzeugs ist dazu ausgebildet, eine Antriebs- und/oder Getriebeeinheit und eine Vorderachse des Fahrzeugs aufzunehmen. Möglich ist, dass die Antriebs- und/oder Getriebeeinheit einen Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst. Der Frontrahmenabschnitt 3 weist ein Vorderachsmodell 6 auf, das als ein Funktionsmodell der Vorderachse des Fahrzeugs ausgebildet ist. Beispielsweise ist das Vorderachsmodell 6 als ein Prototyp der Vorderachse ausgebildet.
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Der Centerrahmenabschnitt 4 bildet ein Funktionsmodell einer Fahrzeugmitte des Fahrzeugs, wobei die Fahrzeugmitte dazu ausgebildet ist, einen Fahrgastraum einzuschließen und im Fahrgastraum ein Lenkrad und Fahrzeugsitze anzuordnen, auf denen Personen Platz nehmen können bzw. Dummies befestigt werden können. Weiterhin ist der Centerrahmenabschnitt 4 zur Aufnahme eines nicht gezeigten Abgasanlagenmodells ausgebildet. Der Centerrahmenabschnitt 4 ist zwischen dem Frontrahmenabschnitt 3 und dem Heckrahmenabschnitt 5, insbesondere mittig zwischen den vorgenannten Rahmenabschnitten 3, 5, angeordnet.
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Der Heckrahmenabschnitt 5 ist in der seitlichen Draufsicht dreieckig oder im Wesentlichen dreieckig ausgebildet. Er bildet ein Funktionsmodell eines Fahrzeughecks, wobei das Fahrzeugheck zur Aufnahme einer Abgasanlage und der Hinterachse des Fahrzeugs ausgebildet ist. Der Heckrahmenabschnitt 5 umfasst ein Hinterachsmodell 7. Das Hinterachsmodell 7 ist als ein Funktionsmodell der Hinterachse des Fahrzeugs ausgebildet. Auch das Hinterachsmodell 7 kann als ein Prototyp der Hinterachse des Fahrzeugs ausgebildet sein.
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Der Frontrahmenabschnitt 3 weist erste Kopplungslängenbauteile 17a, 17b und der Heckrahmenabschnitt 5 zweite Kopplungslängenbauteile 17c, 17d auf, über die der Frontrahmenabschnitt 3 und der Heckrahmenabschnitt 5 mit dem Centerrahmenabschnitt 4 zu der Rahmenstruktur 2 gekoppelt sind.
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Die Rahmenstruktur 2 ist in ihrer Länge (L) variabel einstellbar. Hierfür sind der Frontrahmenabschnitt 3 und/oder der Heckrahmenabschnitt 5 relativ zum Centerrahmenabschnitt 4 bewegbar, insbesondere in den Centerrahmenabschnitt 4 einschiebbar und/oder aus diesem herausschiebbar. Mindestens einer der Rahmenabschnitte 3, 4, 5 weist mindestens eine nicht gezeigte Führungseinrichtung zur geführten Verschiebung mindestens eines der Rahmenabschnitte 3, 5 relativ zum Centerrahmenabschnitt 4 auf. Über die Möglichkeit der Längenänderung der Rahmenstruktur 2 und der relativen Bewegung der Rahmenabschnitte 3, 5 kann ein Achsabstand a zwischen dem Vorderachsmodell 6 und dem Hinterachsmodell 7 variabel eingestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Prüfanordnung 1 realitätsgetreu an eine Vielzahl verschiedener Fahrzeugstrukturen mit unterschiedlichen Achsabständen anpassbar ist und diese realitätsgetreu nachbilden kann.
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Der Centerrahmenabschnitt 4 ist relativ zum Frontrahmenabschnitt 3 und/oder zum Heckrahmenabschnitt 5 bewegbar, insbesondere verschiebbar. Dadurch können ein Schwerpunkt, insbesondere Massenschwerpunkt, Massenverhältnisse und Trägheitsmomente der Rahmenstruktur 2 verändert und variabel eingestellt werden. Es wird in vorteilhafter Weise erreicht, einen Schwerpunkt, insbesondere einen Massenschwerpunkt, Massenverhältnisse und Trägheitsmomente des Fahrzeugs durch die Prüfanordnung 1 realitätsgetreu nachzubilden.
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2 zeigt die Prüfanordnung 1 aus 1 in einer perspektivischen Seitenansicht. Die ersten und zweiten Kopplungslängenbauteile 17a, 17b, 17c, 17d sind vom Centerrahmenabschnitt 4 entkoppelt, sodass der Frontrahmenabschnitt 3, der Centerrahmenabschnitt 4 und der Heckrahmenabschnitt 5 separat, insbesondere beabstandet voneinander, angeordnet sind. Der Frontrahmenabschnitt 3 und der Heckrahmenabschnitt 5 sind von dem Centerrahmenabschnitt 4 weggeschoben und/oder aus diesem herausgeschoben.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst einen Masseblock 11, der als ein Massemodell der Antriebs- und/oder Getriebeeinheit einschließlich des Antriebsstrangs des Fahrzeugs ausgebildet ist. Insbesondere simuliert der Masseblock 11 die Antriebs- und/oder Getriebeeinheit einschließlich dem Antriebsstrang des Fahrzeugs. Der Masseblock 11 ist in dem Frontrahmenabschnitt 3 angeordnet. Der Frontrahmenabschnitt 3 umfasst mindestens eine Lagerungsschnittstelle 12, z. B. zwei Lagerungsschnittstellen 12a, 12b, über die der Masseblock 11 an dem Frontrahmenabschnitt 3 befestigt ist. Der Masseblock 11 kann so in dem Frontrahmenabschnitt 3 positioniert werden, dass er Schwerpunkt, Masseverhältnisse und/oder Trägheitsmomente der Antriebs- und/oder Getriebeeinheit realitätsgetreu und geometrisch korrekt nachbildet.
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Die Prüfanordnung 1 weist ein erstes, zweites, drittes und viertes Radstrukturmodell 13, 14, 15, 16 auf, wobei das erste und zweite Radstrukturmodell 13, 14 am Vorderachsmodell 6 und das dritte und vierte Radstrukturmodell 15, 16 am Hinterachsmodell 7 angeordnet sind. Jedes der Radstrukturmodelle 13, 14, 15, 16 ist als ein Funktionsmodell eines Fahrzeugrades ausgebildet. Optional ergänzend umfasst jedes der Radstrukturmodelle 13, 14, 15, 16 eine Radnabe 27 und einen Stoßdämpfer 28, über die sie mit dem entsprechenden Achsmodell 6, 7, dem Frontrahmenabschnitt 3 bzw. dem Heckrahmenabschnitt 5 verbunden sind. Die Radstrukturmodelle 13, 14, 15, 16 sind als Prototypen ausgebildet. Es kann sich bei den Radstrukturmodellen 13, 14, 15, 16 aber auch um Originalteile des Fahrzeugs handeln.
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Über die jeweiligen Radnaben 27 der Radstrukturmodelle 13, 14, 15, 16 ist die Rahmenstruktur 2 auf dem Prüfstand 18 montierbar, um die Prüfanordnung 1 auf diesem zu prüfen. Beispielsweise ist der mindestens eine Prüfstand 18 als ein Belastungsprüfstand ausgebildet. Auf dem Belastungsprüfstand werden über zahlreiche Hydraulikzylinder Simulationskräfte erzeugt, die Kräfte, die während einer Fahrt aufgrund von Straßenstrukturen und Unebenheiten auf das Fahrzeug wirken, simulieren. Daraus gewonnene Prüfergebnisse z. B. über Strukturbeanspruchungen der Prüfanordnung 1 auf dem Belastungsprüfstand können auf das Fahrzeug bei Echtbelastung übertragen werden.
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Der mindestens eine Prüfstand 18 kann alternativ oder optional ergänzend als ein Vermessungsprüfstand ausgebildet sein, auf dem eine vollständige Kinematik des Fahrzeugs vermessbar ist und/oder vermessen wird.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst ein nicht gezeigtes Abgasanlagenmodell, das als ein Funktionsmodell der Abgasanlage des Fahrzeugs ausgebildet ist. Möglich ist, dass das Abgasanlagenmodell als ein Prototyp der Abgasanlage des Fahrzeugs ausgebildet ist. Der Centerrahmenabschnitt 4 und der Heckrahmenabschnitt 5 weisen mindestens eine nicht gezeigte Befestigungsschnittstelle für das Abgasanlagenmodell auf, über das dieses am Centerrahmenabschnitt 4 und am Heckrahmenabschnitt 5 anordbar und/oder angeordnet ist. Dadurch kann das Abgasanlagenmodell geometrisch korrekt Centerrahmenabschnitt 4 und am Heckrahmenabschnitt 5 positioniert werden und den Schwerpunkt, Masseverhältnisse und/oder Trägheitsmomente der Abgasanlage realitätsgetreu nachbilden.
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3 zeigt die Prüfanordnung 1 in einer seitlichen Draufsicht, wobei der Frontrahmenabschnitt 3, der Centerrahmenabschnitt 4 und der Heckrahmenabschnitt 5 über die Kopplungslängenbauteile 17a, 17b, 17c, 17d miteinander gekoppelt sind.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst ein Lenkradmodell 20, das als ein Funktionsmodell des Lenkrads des Fahrzeugs ausgebildet ist. Das Lenkradmodell 20 ist über ein Lenkgestell 21 mit dem Antriebsstrang des Masseblocks 11 verbunden. Das Lenkradmodell 20 kann als ein Prototyp oder als ein Originalteil des Fahrzeugs ausgebildet sein. Es ist im Centerrahmenabschnitt 4 angeordnet und kann ebenfalls zur Nachbildung des Schwerpunkts, der Massenverhältnisse und/oder der Trägheitsmomente des Fahrzeugs herangezogen werden.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst mindestens eine Massenausgleichseinrichtung 24 mit mindestens einem, vorzugsweise mit mindestens zwei Gewichtsbauteilen 24a, 24b. Die mindestens eine Massenausgleichseinrichtung 24 ist dazu ausgebildet, die Massenverteilung des Fahrzeugs realitätsgetreu in der Prüfanordnung 1 zu simulieren. Dadurch kann durch die Prüfanordnung 1 eine Vielzahl an verschiedenen Fahrzeugen, insbesondere hinsichtlich des Schwerpunkts, der Massenverteilung und der Trägheitsmomente nachbilden oder simulieren. Somit kann insgesamt ein dynamisches Verhalten des Fahrzeugs nachgestellt werden.
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Mindestens eines der Gewichtsbauteile 24a, 24b ist als ein Vordersitz, zum Beispiel als vier originale Vordersitze des Fahrzeugs, ausgebildet. 3 zeigt beispielhaft einen ersten Vordersitz 24a. Dieser ist in dem Centerrahmenabschnitt 4 angeordnet und dort flexibel positionierbar. Hierfür weist er eine Basiskonsole 25 auf, über die er mit dem Centerrahmenabschnitt 4 verbunden ist. Innerhalb des Centerrahmenabschnitts 4 ist der Vordersitz 24a in eine Längsrichtung der Prüfanordnung 1 und in der Höhe nach oben und nach unten verstellbar. Besonders bevorzugt ist der Vordersitz 24a auch quer zur Längsrichtung verschiebbar, wodurch der Schwerpunkt, die Massenverteilung und/oder die Trägheitsmomente der Fahrzeugmitte des Fahrzeugs durch den Centerrahmenabschnitt 4 flexibel nachgebildet werden können.
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Ein zweites Gewichtsbauteil 24b ist in 3 beispielhaft als ein mit einem Füllmaterial befüllbarer Dummy ausgebildet. Bei dem Füllmaterial handelt es sich insbesondere um eine Flüssigkeit, zum Beispiel Wasser. Der Dummy ist auf dem Vordersitz 24a angeordnet und/oder anordbar. Aufgrund der Möglichkeit eine Anzahl, Positionierung und Füllmenge des Dummies variabel zu gestalten, kann der Schwerpunkt, die Massenverteilung und/oder die Trägheitsmomente des Fahrzeugs realitätsgetreu durch die Prüfanordnung 1 simuliert werden.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst eine Versteifungseinrichtung 26. Die Versteifungseinrichtung 26 umfasst mindestens zwei gegeneinander verspannbare und/oder verspannte Biegebalken 26a, 26b. Eine Spannlänge der beiden Biegebalken 26a, 26b ist variabel einstellbar, sodass die Steifigkeit der Rahmenstruktur 2 an die Steifigkeit des Fahrzeugs realitätsgetreu angepasst werden kann. Die Versteifungseinrichtung 26 ist an der Rahmenstruktur 2 der Prüfanordnung 1 befestigt und/oder befestigbar. Sie bietet den Vorteil, dass nach dem projektspezifischen Zusammenbau der Rahmenstruktur 2 aus den Längenbauteilen 17 auch weiterhin eine Anpassung der Steifigkeit möglich ist. Insbesondere können Steifigkeitsanpassungen, die z. B. durch Designänderungen des Fahrzeugs hervorgerufen werden, während der Fahrzeugentwicklung auf die Rahmenstruktur 2 übertragen werden.
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Die Prüfanordnung 1 umfasst mindestens eine Sensoreinrichtung 22. Die mindestens eine Sensoreinrichtung 22 ist an der Rahmenstruktur 2, dem Vorderachsmodell 6 und/oder an dem Hinterachsmodell 7 angeordnet. Die mindestens eine Sensoreinrichtung 22 erfasst die Kräfte, die auf dem Belastungsprüfstand 18 auf die Prüfanordnung 1 übertragen werden und stellt dadurch Beanspruchungen und/oder Belastungen fest. Die Prüfanordnung 1 umfasst weiterhin eine Auswerteeinrichtung, die zur Auswertung der durch die mindestens einen Sensoreinrichtung 22 erfassten Kräfte ausgebildet ist.
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4 zeigt den mindestens einen Prüfstand 18 in schematischer Darstellung mit der Prüfanordnung 1. Die Prüfanordnung 1 ist insbesondere zur Durchführung von Belastungsprüfungen und/oder Vermessungen auf dem Prüfstand 18 angeordnet. Der Prüfstand 18 ist als ein Vermessungsprüfstand zur Vermessung des Fahrzeugs und/oder als ein Belastungsprüfstand zur Prüfung von Strukturbeanspruchungen des Fahrzeugs ausgebildet.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels darstellen. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Prüfanordnung
- 2
- Rahmenstruktur
- 3
- Frontrahmenabschnitt
- 4
- Centerrahmenabschnitt
- 5
- Heckrahmenabschnitt
- 6
- Vorderachsmodell
- 7
- Hinterachsmodell
- 11
- Masseblock
- 12
- Lagerungsschnittstelle
- 13
- Radstrukturmodell
- 14
- Radstrukturmodell
- 15
- Radstrukturmodell
- 16
- Radstrukturmodell
- 17
- Längenbauteile
- 17a–d
- Kopplungslängenbauteile
- 18
- Prüfstand
- 20
- Lenkradmodell
- 21
- Lenkgestell
- 22
- Sensoreinrichtung
- 24
- Massenausgleichseinrichtung
- 24a–b
- Gewichtsbauteile
- 25
- Basiskonsole
- 26
- Versteifungseinrichtung
- 26a–b
- Biegebalken
- 27
- Radnabe
- 28
- Stoßdämpfer
- a
- Achsabstand
- L
- Länge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0260438 A1 [0003]