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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Druckmaschine zur Herstellung von Druckprodukten gemäß Anspruch 1 bzw. 5.
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In der
DE 10 2011 076 899 A1 ist eine nach dem Inkjet-Verfahren arbeitende Rollendruckmaschine offenbart.
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Auch die
EP 2 305 466 B1 offenbart eine nach dem Ink-Jet arbeitende Rollendruckmaschine, wobei dem Druckaggregat eine Weiterverarbeitung nachgeordnet ist. Die Weiterverarbeitung umfasst beispielsweise eine Längsschneideinrichtung, durch welche eine Bahn in zwei Teilbahnen zerteilt wird und anschließend zwei Falztrichtern zuführbar sind.
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Durch die
WO 2013/164161 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Buchblöcken bekannt, wobei eine noch nicht gefalzte Bahn zunächst in mehrseitenbreite Bahnabschnitte geschnitten, diese nachfolgend aufeinander zu Stapeln gesammelt, und diese schließlich in einzelne Buchblöcke geschnitten werden.
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Die
WO 2005/108262 A1 offenbart eine Offsetdruckmaschine formatvariablen Querfalzapparat im Bahnweg stromabwärts eines Falztrichters.
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Die
DE 100 60 758 A1 betrifft eine Schneidvorrichtung in einem Falzapparates einer Rollenrotationsdruckmaschine, die zum Schneiden von Signaturen mit variabler Abschnittslänge ausgebildet ist.
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Durch die
EP 2 103 428 A2 ist ein Falzapparat mit zwei im Produktstrom einander nachfolgenden Sammelzylindern bekannt.
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Die
DE 103 25 362 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum indirekten digitalen Druck von Bildern auf Bahnen. Die bedruckte Bahn kann nach dem Bedrucken aufgewickelt oder alternativ mittels eines Querschneiders weiterverarbeitet werden.
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Durch die
DE 10 2012 103 729 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Druckprodukten offenbart, wobei einer Druckmaschine für formatvariables Drucken, insbesondere einer Digitaldruckmaschine, eine Weiterverarbeitung mit einer Querschneideinrichtung, einer Sammeleinrichtung, einer einen Falzklappenzylinder umfassenden Querfalzeinrichtung und einem Collator zum Stapeln von Sektionen vorgesehen ist. In einer Broadsheetproduktion ist es möglich eine Bahn in der Breite von zwei oder mehr Seitenhöhen zu verwenden, wobei eine derartige Bahn in einer Längsfalzvorrichtung längs aufgeschnitten wird und die Teilbahnen aufeinander gelegt werden, bevor diese in Signaturen quer geschnitten werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Druckmaschine zur Herstellung von Druckprodukten zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 5 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass auf besonders einfachem und sicherem Wege ein mehrseitiges und in seinen Abmessungen variables Druckprodukt, insbesondere Tabloidprodukt, geschaffen werden kann.
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So ist besonders durch eine einen Falzklappenzylinder umfassende Falzvorrichtung eine fließende und damit störungsarme und/oder besonders hochfrequente Verarbeitung möglich. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist auch dadurch besonders zu steigern, dass gleichzeitig nebeneinander mehrere Produkte verarbeitbar sind. Des Weiteren birgt die auf einem Großteil der Strecke noch beibehaltene Verarbeitung mehrseitenbreiter Abschnitte auch Vorteile im Hinblick auf die Verdrehanfälligkeit.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung für ein Ausführungsbeispiel einer in einer Druckmaschine integrierten einer Vorrichtung zur Verarbeitung bedruckter bahnförmiger Materialien;
- 2 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Verarbeitung bedruckter bahnförmiger Materialien;
- 3 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für die Ausführung einer Falzvorrichtung.
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Eine Vorrichtung 01 zur Verarbeitung von bedruckten bahnförmigen Materialien 02, z. B. bedruckten Materialbahnen 02 wie insbesondere Papierbahnen 02, kann als eigenständig und unabhängig von dem zeitlich vorgelagerten Druckprozess arbeitende Verarbeitungsvorrichtung 01 ausgebildet sein, in welcher beispielsweise eingangsseitig bedruckte Papierbahnen 02 in Form von Rollen bereitgestellt und durch die Vorrichtung 01 zu Druckprodukten 03, welche z. B. Druckendprodukte 03 oder Teilprodukte 03 eines später zu bildenden Gesamtproduktes sein können, verarbeitet werden.
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In hier bevorzugter Ausführung ist die z. B. in 1 lediglich schematisch als Block angedeutete Verarbeitungsvorrichtung 01 als Weiterverarbeitungsvorrichtung 01 Teil einer Druckmaschine 04 zur Herstellung von o. g. Druckprodukten 03 und schließt sich im Materialfluss unterbrechungsfrei an den Druckprozess an. Die bedruckte Materialbahn 02 ist hierbei im sog. Inline-Betrieb weiterverarbeitbar. Für das Bedrucken wenigstens einer Materialbahn 02 umfasst die Druckmaschine 04 stromaufwärts der Vorrichtung 01 wenigstens ein Druckaggregat 06, durch welches die Materialbahn 02 auf zumindest einer seiner beiden Seiten ein- oder bevorzugt mehrfarbig bedruckbar ist. Die Druckmaschine 01 und/oder das wenigstens eine Druckaggregat 06 kann grundsätzlich auf beliebigem Druckverfahren, beispielsweise einem druckformbehafteten oder druckformlosen Druckverfahren, auch als ‚Non Impact Printing‘ Verfahren bezeichnet, beruhend ausgebildet sein. Bevorzugt ist die der Vorrichtung 01 vorgeordneten Druckmaschine 04 bzw. zumindest deren die weiterzuverarbeitende Materialbahn 02 betreffende Teil und damit das wenigstens eine im Förderweg der durch in der Vorrichtung 01 weiterzuverarbeitenden Materialbahn 02 als nach einem druckformlosen Druckverfahren, d. h. einem Non-Impact-Printing-Verfahren (NIP-Verfahren), insbesondere als Tintenstrahldruckmaschine 04 bzw. eine ein Druckaggregat 06 mit Tintenstrahldruckköpfen 07 umfassende Druckmaschine 04 ausgebildet. Mit der druckformlosen Ausführung der die Materialbahn 02 bedruckenden Druckmaschine 04 ist besonders komfortabel die Produktion mit variablen Druckabschnittslängen LD und/oder eine von Widerhollängen freie Gestaltung von Druckinhalten und/oder Druckabschnittslängen LD hintereinander folgender Druckabschnitte a, b möglich.
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Die Druckabschnittslänge LD umfasst hier beispielsweise für eine erste, z. B. Standardproduktion, hintereinander zwei Druckseiten in liegender, d. h. Tabloidanordnung.
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In der Druckmaschine
04 und/oder dem Druckaggregat
06 und/oder auf dem durch das Aggregat
06 führenden Material- oder Bedruckstoffweg zur Vorrichtung
01 sind Materialbahnen einer maximalen Materialbahnbreite
B02 verarbeitbar, wodurch eine Nennweite der Druckmaschine
04 bzw. des Druckaggregates
06 definiert ist. Beispielsweise entspricht diese maximal zu verarbeitende Materialbahnbreite
B02 einem ganzzahligen Vielfachen n (n ∈
), insbesondere einem geradzahligen ganzzahligen Vielfachen einer Druckseitenlänge
h03, insbesondere Druckseitenhöhe
h03, eines in einem Nennformat F
N der Druckmaschine
04 produzierten Druckproduktes
03, insbesondere Tabloidproduktes
03. In einer hier dargestellten vorteilhaften Ausführung entspricht die Nennweite und/oder die maximale Materialbahnbreite
B02 einer Breite von n = 4 nebeneinander angeordneten Druckseiten, insbesondere von zwei liegend, d. h. in Tabloidanordnung, nebeneinander angeordneten Druckseiten. Die maximale Materialbahnbreite
B02 liegt hier z. B. bei 27" (bzw. 686 mm) bis
33" (bzw. 838 mm), bevorzugt bei 30" (bzw. 762 mm). In einer anderen Ausführung kann die Nennweite n = 6, oder wie strichliert angedeutet gar n = 8 o. g. Seiten entsprechen. In der Druckmaschine
04 bzw. im Druckaggregat
06 kann auch eine Produktion mit einer gegenüber der maximalen Materialbahnbreite
B02 kleineren Breite b02 und/oder eine Anzahl, z. B. zwei, Druckseiten nebeneinander mit einer gegenüber dem Standardformat geringeren Druckbildbreite produziert werden.
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Unabhängig davon, ob die zu verarbeitende Materialbahn 02 aus einer angelieferten Rolle bedruckten Materials stammt oder - wie bevorzugt - vom wenigstens einen Druckaggregat 06 über einen entsprechenden Bedruckstoffweg zur weiteren Verarbeitung der Vorrichtung 01 zugeführt wird, wird diese mindestens eine Materialbahn 02 der Vorrichtung 01 zugeführt, durchläuft diese entsprechend der Anforderungen an das herzustellende Druckprodukt 03, und verlässt die Vorrichtung beispielsweise an einer oder mehreren Produktauslagen 08, welche beispielsweise durch Bandsysteme 08 gebildet sein können.
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Die Verarbeitungsvorrichtung 01 kann in unterschiedlichen, besonders vorteilhaften Ausbaustufen ausgeführt sein, umfasst jedoch zumindest eine Schneideinrichtung 11, insbesondere Querschneideinrichtung 11, durch welche die wenigstens eine bedruckte Materialbahn 02 in Bahnabschnitte 02.i quer zur eingangs der Querschneideinrichtung 11 vorliegenden Transportrichtung T geschnitten werden kann bzw. wird, und stromabwärts - was den Materialfluss durch die Verarbeitungsvorrichtung 01 betrifft - dieser Querschneideinrichtung 11 wenigstens eine Falzvorrichtung 12, insbesondere Querfalzvorrichtung 12, durch welche Bahnabschnitte 02.i - einzeln oder zu mehreren aufeinander zu einem Abschnittbündel 13 gesammelt - quer zur eingangsseitig dieser Querfalzvorrichtung 12 vorliegenden Transportrichtung T zu an einem Querfalz Q quergefalzten Zwischenprodukten 14 gefalzt werden können.
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Dabei ist die Querschneideinrichtung 11 im Material- bzw. Bedruckstoffweg vorzugsweise derart angeordnet und mit einer Breite ausgeführt, dass durch diese eine mindestens zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breite, insbesondere genau oder mindestens zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breite, bzw. die Druckbilder wenigstens zweier Druckseiten, insbesondere von genau oder zumindest zwei Druckseiten, bevorzugt in Tabloidanordnung, nebeneinander tragende Materialbahn 02 quer in die wenigstens zwei-, insbesondere zweiseitenbreite bzw. die Druckbilder wenigstens zweier, insbesondere von zwei Druckseiten tragende Bahnabschnitte 02.i geschnitten werden können bzw. werden. Bevorzugt, insbesondere für den o. g. Fall der zweiseitenbreiten Ausführung und/oder Produktion der Druckmaschine 04 bzw. des Druckaggregates 06, ist bzw. wird eine durch das Druckaggregat 06 bedruckte Materialbahn 02 ohne vorherigen Längsschnitt und z. B. ohne vorheriges Längsfalzen in z. B. zweiseitenbreite Bahnabschnitte 02.i quer schneidbar bzw. geschnitten.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Querschneideinrichtung 11 mit einem rotierenden Messerzylinder ausgebildet, welcher über die Materialbahn 02 mit dem Gegenmesser eines entweder ebenfalls rotierenden Gegenmesserzylinder oder einer gestellfest angeordneten Schneidleiste zusammenwirkt. Dabei ist in einer vorteilhaften Ausführung der Messerzylinder von einem Antriebsmittel mit einer ungleichförmigen Drehbewegung und/oder einer innerhalb einer Umdrehung variierenden Winkelgeschwindigkeit angetrieben bzw. antreibbar.
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Ebenso ist die Querfalzeideinrichtung 12 im Material- bzw. Bedruckstoffweg vorzugsweise derart angeordnet und mit einer Breite ausgeführt, dass durch diese eine mindestens zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breite, insbesondere genau oder mindestens zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breite, bzw. die Druckbilder wenigstens zweier Druckseiten, insbesondere von genau oder zumindest zwei Druckseiten, bevorzugt in Tabloidanordnung, nebeneinander tragende Bahnabschnitte 02.i - einzeln oder zu mehreren - quer in die wenigstens zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breite bzw. die Druckbilder wenigstens zweier Druckseiten nebeneinander tragender, zumindest einmal am Querfalz Q quergefalzte Zwischenprodukte 14 gefalzt werden können bzw. werden. Bevorzugt, insbesondere für den o. g. Fall der zweiseitenbreiten Ausführung und/oder Produktion der Druckmaschine 04 bzw. des Druckaggregates 06, sind bzw. werden durch die Querschneideinrichtung 11 zuvor quer geschnittene, zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breite Bahnabschnitte 02.i - einzeln oder zu mehreren - ohne vorherigen Längsschnitt und z. B. ohne vorhergehendes Längsfalzen in z. B. zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten in der quer zur Transportrichtung verlaufenden Breite umfassende Zwischenprodukte 14 quer falzbar bzw. gefalzt.
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Die wenigstens eine, der Querschneideinrichtung 11 stromabwärts nachgeordnete Querfalzeideinrichtung 12 umfasst einen als Falzklappenzylinder 16 ausgebildeten Falzzylinder 16, an dessen Umfang in Umfangsrichtung betrachtet wenigstens eine Falzklappe 17 bzw. axial verlaufende Reihe von Falzklappen 17 vorgesehen ist und/oder welcher einen Außenumfang aufweist, der im Wesentlichen, d. h. zuzüglich max. 10%, der Länge einer festen oder bevorzugt maximal zur Verarbeitung vorgesehenen Abschnittslänge entspricht. Bevorzugt weist der Falzzylinder 16 an seinem Umfang in Umfangsrichtung lediglich eine Falzklappe 17 bzw. Reihe von Falzklappen 17 auf. Weiter umfasst die Querfalzeideinrichtung 12 als weiteren Falzzylinder 18 einen Transport- und Falzmesserzylinder 18, an dessen Umfang in Umfangsrichtung betrachtet wenigstens ein Haltemittel 19, z. B. wenigstens eine axial verlaufende Gruppe von Greifern 19, für die Aufnahme eines vorlaufenden Endes wenigstens eines einzelnen oder mehrerer zusammengefasster Bahnabschnitte 02.i und wenigstens ein sich axial erstreckendes Falzmesser 21 vorgesehen ist. Bevorzugt weist er einen Außenumfang auf, der im Wesentlichen, d. h. zuzüglich max. 10%, der Länge einer festen oder bevorzugt maximal zur Verarbeitung vorgesehenen Abschnittslänge entspricht. Bevorzugt weist der Transport- und Falzmesserzylinder 18 an seinem Umfang in Umfangsrichtung lediglich eine Aufnahmeeinrichtung 19 bzw. Gruppe von Greifern 19 und lediglich ein Falzmesser 21 auf.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist der Transport- und Falzmesserzylinder 18 als als Sammelzylinder 18 betreibbarer Falzzylinder 18 ausgebildet. Dabei umfasst er Steuer- und/oder Haltemittel, welche dazu ausgebildet sind das bzw. die bereits aufgenommenen Bahnabschnitte 02.i beim zumindest ersten Durchgang durch die Nippstelle mit dem Falzklappenzylinder 16 noch nicht an diesen abzugeben, sondern im Bereich einer eingangsseitigen Zuführung zum Transport- und Falzmesserzylinder 18 durch die Haltemittel 19 einen oder mehrere weitere Bahnabschnitte 02.i aufzunehmen und erst beim nächsten oder nach z. B. einem oder mehreren weiteren Sammelvorgängen einem späteren Nippdurchgang erst das die gesammelten Bahnabschnitten 02.i und/oder gesammelten Abschnittbündeln 13 umfassende Abschnittbündel 22 an den Falzklappenzylinder 16 abzugeben. In vorteilhafter Ausführung können aufeinander mehrere stromaufwärts bereits gesammelte Abschnittbündeln 13 durch die Falzvorrichtung 12 gesammelt und anschließend quer gefalzt werden.
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Bevorzugt ist die Falzvorrichtung 12 zur Verarbeitung variabler Abschnittslängen, insbesondere zur Verarbeitung von Abschnittslängen innerhalb eines unten angegebenen Bereichs, ausgebildet. Z. B. umfasst hierfür eine dem Transport- und Falzmesserzylinder 18 eingangsseitig direkt vorgeordnete Förderstrecke zumindest in einem letzten Förderabschnitt ein Fördersystem 23, insbesondere Bandsystem 23, durch welche einlaufende, von der Querschneideinrichtung 11 kommende Bahnabschnitten 02.i oder bereits „vorgesammelte“ Abschnittbündel 13 in ihrer Fördergeschwindigkeit gegenüber der zuvor vorliegenden Fördergeschwindigkeit bedarfsweise beschleunigbar sind. Diese Förderstrecke ist zumindest in diesem Förderabschnitt, z. B. einer Beschleunigungsstrecke, in ihrer Fördergeschwindigkeit verschieden und/oder unabhängig von der Fördergeschwindigkeit eines stromaufwärts vorausgehenden Förderabschnittes antreibbar. Die Zufuhr zur Falzvorrichtung 12 und/oder zum Transport- und Falzmesserzylinder 18, insbesondere auf der Beschleunigungsstrecke, erfolgt z. B. überwiegend horizontal, d. h. mit einer gegenüber einer vertikalen Komponente größeren horizontalen Bewegungskomponente, vorteilhaft jedoch auf einer höchstens um 20° gegen die Horizontale geneigten Bewegungsbahn, bevorzugt im Wesentlichen, d. h. beispielsweise mit einer maximalen Abweichung von ±5°, horizontal.
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Die Zuführung in die Faltvorrichtung 12 bzw. in das dem Transport- und Falzmesserzylinder 18 direkt vorgeordnete Fördersystem 23 erfolgt getaktet zur Maschinengeschwindigkeit des wenigstens einen Druckaggregates 06 und/oder getaktet zum Antrieb der Falzzylinder 16; 18.
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Eine Auslage der gefalzten, den Falzklappenzylinder 16 verlassenden Bandabschnitte 02.i bzw. Abschnittbündel 13; 22 kann beispielsweise direkt, oder aber bevorzugt mittelbar über ein sog. Schaufelrad 26 auf die Auslage 08 oder einen der Auslage 08 stromaufwärts vorgeordneten Förderabschnitt 27, z. B. ein Bandsystem 27, erfolgen.
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In der Ausführung der Verarbeitungsvorrichtung 01 mit einer im Materialweg einer - z. B. nicht längsgefalzten - zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breiten Materialbahn 02 vorgesehenen Querschneideinrichtung 11 und mit einer im Materialweg von - z. B. nicht längsgefalzten - zwei Seiten, insbesondere liegende Seiten breiten Bahnabschnitten 02.i ist der Querfalzvorrichtung 12 stromabwärts eine Längsschneideinrichtung 24 nachgeordnet, durch welche die quer gefalzten Bahnabschnitte 02.i bzw. Abschnittbündel 13; 22 schließlich in z. B. die Druckprodukte 03 bildende Produktabschnitte schneidbar sind, welche quer zur Transportrichtung T betrachtet lediglich das Druckbild einer Seite, insbesondere einer liegenden Seite, aufweisen.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Verarbeitungsvorrichtung 01 kann diese vor dem Eintritt in die Schneideinrichtung 11 eine Perforier- und/oder Rilleinrichtung 28 umfassen, durch welche mittels wenigstens eines Perforier- oder Rillwerkzeuges die Bedruckte Materialbahn 02 in einer zwischen zwei nebeneinander angeordneten Druckseiten verlaufenden perforiert oder gerillt werden kann. Diese kann ggf. wahlweise inaktiv durchlaufen werden. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann stromabwärts der Schneideinrichtung 11 eine Sammeleinrichtung 29, z. B. batchweise in sog. Sammeltaschen, durch welche eine Anzahl von Bahnabschnitten 02.i bereits zu Abschnittbündeln 13 vorgesammelt werden können. Diese kann ggf. wahlweise inaktiv durchlaufen werden. Schließlich kann die Verarbeitungsvorrichtung 01 zusätzlich oder alternativ zur Rilleinrichtung 28 und zusätzlich zur Sammeleinrichtung 29, z. B. auf dem Materialweg zwischen der Schneideinrichtung 11 und der Querfalzeinrichtung 12, eine Hefteinrichtung 31, insbesondere Querhefteinrichtung 31 umfassen. Diese kann ggf. wahlweise inaktiv durchlaufen werden. Durch die Querhefteinrichtung 31 sind wenigstens zwei jeweils eine Seite, insbesondere eine liegende Seite breite Abschnitte auf einem ggf. zuvor gebildeten mehrseitenbreiten Abschnittbündel 13 mit jeweils mindestens einer, bevorzugt mit jeweils wenigstens zwei quer zur Transportrichtung T beabstandeten Heftklammern quer zu heften. Alternativ zur eigens vorgesehenen Querhefteinrichtung 31 kann eine derartige Querhefteinrichtung 31 auch in der Falzvorrichtung 12 integriert sein, indem beispielsweise die z. B. mindestens vier in axialer Richtung voneinander beabstandeten Heftköpfe mit dem Umfang des Transport- und Falzmesserzylinders 18 bzw. einer jeweils entsprechend als Schließer ausgebildeten Stelle des Umfangs zusammen wirkt.
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In einer Weiterbildung kann die Verarbeitungsvorrichtung 01 neben einer ersten Verarbeitungsstrecke, welche neben der genannten Querschneideinrichtung 11 und der Querfalzeinrichtung 12 ggf. die Perforier- und/oder Rilleinrichtung 28 und/ oder die Sammeleinrichtung 29 sowie ggf. die Querhefteinrichtung umfasst, eine zweite Verarbeitungsstrecke umfassen, auf welcher wahlweise von den ersten Produkten 03 abweichende zweite Produkte 03', z. B. aus einer Materialbahn 02 mit in Broadsheetanordnung auf die Materialbahn 02 gedruckten Druckseiten. Dabei kann ein erster Teil der zweiten Verarbeitungsstrecke durch die betreffenden Bearbeitungsstufen bzw. -aggregate, z. B. die Querschneideinrichtung 11 sowie ggf. die Rilleinrichtung 28 und/oder die Sammeleinrichtung 29, der ersten Verarbeitungsstrecke gebildet sein. Zusätzlich ist in dieser Weiterbildung im Materialweg, z. B. nach dem Querschneiden und ggf. einem Sammeln durch die Sammeleinrichtung 29, zumindest eine weitere Falzvorrichtung 32, insbesondere eine erste Längsfalzvorrichtung 32 vorgesehen. Bevorzugt ist stromabwärts der ersten Längsfalzvorrichtung 32 eine weitere, zweite Längsfalzvorrichtung 33 vorgesehen, wobei die beiden Längsfalzvorrichtungen 32; 33 im Hinblick auf den Verlauf des zu erzeugenden Falzes senkrecht zueinander orientiert sind. Zwischen erster und zweiter Längsfalzvorrichtung 32, 33 können die einmal längs gefalzten Zwischenprodukte bzw. - produktbündel - ggf. mittelbar über ein sog. Schaufelrad - über eine Förderstrecke mit zur vorherigen Transportrichtung T senkrechter Transportrichtung T' zu zweiten Längsfalzvorrichtung 33 gefördert sein bzw. werden. Durch die erste Längsfalzvorrichtung 32 wird für den Fall eines Broadsheetproduktes 03', insbesondere Zeitungsproduktes in Broadsheetproduktion, der sog. Lese- oder Rückenfalz, durch die zweite Längsfalzvorrichtung 32 der sog. Transportfalz gebildet.
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Die zweite Verarbeitungsstrecke kann neben der genannten Querschneideinrichtung 11 und zumindest der ersten Längsfalzvorrichtung 32 ggf. ebenfalls die Perforier- und/oder Rilleinrichtung 28 und/oder ebenfalls die Sammeleinrichtung 29 sowie vorteilhaft eine zweite Längsfalzvorrichtung 33 umfassen. Dabei kann sowohl die erste als auch ggf. die zweite Längsfalzvorrichtung 32; 33 im ausschließlich der zweiten Verarbeitungsstrecke zugeordneten Material- bzw. Förderweg liegen. In einer vorteilhaften Ausführung, in welcher auch über die erste Verarbeitungsstrecke weitere Produktionsmöglichkeiten eröffnet werden und/oder ein zusätzlicher Richtungswechsel bzw. ein Ausschleusen der zu fördernden Bahnabschnitte 02.i vermieden wird, ist die erste Längsfalzvorrichtung 32 im auch der ersten Verarbeitungsstrecke zugeordneten Material- bzw. Förderweg angeordnet. In er ersten, z. B. Tabloidproduktion, auf der ersten Verarbeitungsstrecke zur Herstellung des ersten Produktes 03 kann diese erste Längsfalzvorrichtung 32 inaktiv durchlaufen sein bzw. werden.
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Im Materialweg können zwischen zwei der Bearbeitungsstufen bzw. -aggregate, insbesondere zwischen den beiden Längsfalzvorrichtungen 32, 33 und/oder stromabwärts der zweiten Längsfalzvorrichtung 33, eine Pressvorrichtung 36 vorgesehen sein.
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Die Querfalzvorrichtung 12 kann in einer vorteilhaften Weiterbildung mit entsprechenden Mitteln einer Produktweiche dazu ausgebildet sein, die quer gefalzten Zwischenprodukte 14 einer nachgeordneten Längsfalzvorrichtung 36 oder ggf. als Produkte dem Bandsystem der Produktauslage 08 oder insbesondere der zur Längsschneideinrichtung 24 führenden Förderstrecke 22 zuzuführen.
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Die oben genannte, maximal in der Vorrichtung 01 zu verarbeitende Abschnittslänge entspricht beispielsweise der maximal für den Druck durch das Druckaggregat 06 bzw. die Druckmaschine 04 vorgesehenen variablen Druckabschnittslängen LD . Für den bevorzugten Fall einer nach einem Non Impact Verfahren arbeitenden Druckmaschine 04 bzw. einem dementsprechenden Aggregat 04 ist die Druckabschnittslängen LD zwar nicht durch das Druckaggregat 06 begrenzt, jedoch für z. B. mediale Druckprodukte 03 zwecks Ausgestaltung einer oder mehrerer Verarbeitungsstufen der Verarbeitungsvorrichtung 01 auf ein Maß innerhalb der Grenzen sinnvoller Produktspektren begrenzt.
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In einer hier bevorzugten Ausführung liegt die feste oder bevorzugt maximal zu verarbeitende Abschnittslänge und/oder die feste oder bevorzugt maximal für den Druck durch das Druckaggregat 06 bzw. die Druckmaschine 04 vorgesehene Druckabschnittslängen LD bei 600 bis 670 mm, insbesondere bei 630 ± 10 mm. Bei variabler Druckabschnittslängen LD ist diese beispielsweise durch eine Länge von 420 bis 480 mm, insbesondere durch eine Länge von 450 ± 10 mm gegeben.
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Für den in 1 angedeuteten Fall einer breiteren Druckmaschine 04 und/oder einem breiteren Druckaggregat 06, mit z. B. einer - wie angedeutet - vier oder gar sechs Seiten, insbesondere liegenden Seiten entsprechenden Nennweite, kann zwischen Druckaggregat 06 und der Querschneideinrichtung 11 eine Längsschneideinrichtung 37 zum Längsschneiden der breiteren bedruckten Ursprungsbahn in zwei Seiten breite Materialbahnen 02 und eine Wendeeinrichtung 38 zum Übereinanderlegen einer durch Längsschnitt erzeugter Materialbahnen 02 auf eine andere. Die Längsschneideinrichtung 37 und die Wendeeinrichtung 38 können der Verarbeitungsvorrichtung 01 zuzurechnen oder aber dieser vorgeordnet sein.
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Alterbnativ kann für den Fall einer breiteren Ursprungsbahn im Materialweg anstatt der Längsschneideinrichtung 37 und der Wendeeinrichtung 38 eine Pflugfalzvorrichtung vorgesehen sein. Ggf. kann es jedoch im weiterem verlauf dann erforderlich sein, dass mittels einer Beschneideeinrichtung der durch die Pflugfalzeinrichtung gebildete Falz beschnitten wird bzw. werden muss.
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Für den Fall einer im Druckaggregat 06 bedruckten breiteren Ursprungsbahn kann unter einer der Verarbeitungsvorrichtung 01 zuzuführenden bzw. zugeführten Materialbahn 02 auch eine aus der breiteren Ursprungsbahn gewonnene Materialteilbahn 02 verstanden sein. Auch diese Materialteilbahn 02 stellt in diesem Sinne eine im Druckaggregat 06 bedruckte Materialbahn 02 dar.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Vorrichtung, Verarbeitungsvorrichtung, Weiterverarbeitungsvorrichtung
- 02
- Material, Materialbahn, Papierbahn, Materialteilbahn
- 03
- Druckprodukt, Druckendprodukt, Teilprodukt, Tabloidprodukt
- 03'
- Druckprodukt, Druckendprodukt, Teilprodukt, Broadsheetprodukt
- 04
- Druckmaschine
- 05
-
- 06
- Druckaggregat, Druckeinheit
- 07
- Tintenstrahldruckkopf
- 08
- Produktauslage, Bandsystem
- 08'
- Produktauslage, Bandsystem
- 09
- Wendeeinrichtung
- 10
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- 11
- Schneideinrichtung, Querschneideinrichtung
- 12
- Falzvorrichtung, Querfalzvorrichtung
- 13
- Abschnittbündel
- 14
- Zwischenprodukt
- 15
-
- 16
- Falzzylinder, Falzklappenzylinder
- 17
- Falzklappe, Reihe von Falzklappen
- 18
- Falzzylinder, Transport- und Falzmesserzylinder, Sammelzylinder
- 19
- Haltemittel, Gruppe von Greifern
- 20
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- 21
- Falzmesser
- 22
- Abschnittbündel
- 23
- Förderstrecke, Bandsystem
- 24
- Längsschneidvorrichtung
- 25
-
- 26
- Schaufelrad
- 27
- Förderabschnitt, Bandsystem
- 28
- Perforier- und/oder Rilleinrichtung
- 29
- Sammeleinrichtung
- 30
-
- 31
- Hefteinrichtung, Querhefteinrichtung
- 32
- Längsfalzvorrichtungen
- 33
- Längsfalzvorrichtungen
- 34
- Pressvorrichtung
- 35
-
- 36
- Längsfalzvorrichtungen
- 37
- Längsschneideinrichtung
- 38
- Wendeeinrichtung
- a, b, c
- Druckabschnitt
- B02
- Materialbahnbreite, maximal (02)
- LD
- Druckabschnittslängen
- T
- Transportrichtung
- T'
- Transportrichtung