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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verschlusselement für einen Getränkebehälter, welches als oberseitig geschlossenes, auf den Getränkebehälter aufschraubbares Schraubelement ausgebildet ist und durch Schraubverbindung im oberen Bereich an dem Getränkebehälter befestigbar ist, wobei das Verschlusselement mindestens ein Filterelement umfasst, welches Flüssigkeiten durchlässt und Feststoffe ab einer definierten Partikelgröße zurückhält und wobei das Verschlusselement eine durchgehende im Wesentlichen ebene oberseitige Verschlussfläche aufweist und geeignet ist, den Getränkebehälter dauerhaft luftdicht und transportsicher zu verschließen, wobei das Verschlusselement zweiteilig ausgebildet ist.
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Sie betrifft weiter einen Getränkebehälter mit einem solchen Verschlusselement.
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Aus der
DE 44 46 215 B4 ist es grundsätzlich bekannt, einen Getränkebehälter im Bereich der Verschlussvorrichtung mit einem Filterelement zu versehen. Bei diesem bekannten Getränkebehälter handelt es sich um eine Babyflasche, aus der Flüssigkeit in üblicher Weise über eine Saugvorrichtung in Form eines Schnullers aufgenommen wird. Der Zweck des Filterelements besteht darin, Feststoff-Partikel herauszufiltern, um zu verhindern, dass diese die Öffnung des Schnullers verstopfen. Dazu wird ein scheibenförmiges Filterelement vorgeschlagen mit einem zentralen als Sieb ausgebildeten Bereich, der eine Vielzahl einzelner Öffnungen aufweist. Das scheibenförmige Filterelement wird auf die Getränkeflasche aufgesetzt und mit einer Überwurfmutter befestigt, durch deren mittige Öffnung hindurch sich der Schnuller erstreckt.
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Die
US 7 993 518 B2 beschreibt eine Trinkwasserflasche mit einem Aufsatz mit Filtervorrichtung. Der Aufsatz lässt sich auf ein Gewinde im Bereich des Flaschenhalses aufschrauben. Es handelt sich bei diesem Filteraufsatz jedoch um eine komplexe Vorrichtung mit einer äußeren teils konischen Hülse, einem Filtergehäuse, einem Filtereinsatz in diesem Filtergehäuse, einer unteren Bodenplatte, einem an einer Spindel befestigten axial beweglichen Stopfen und einer manuell beweglichen oberen Filterkappe mit Perforationen, wobei diese Kappe nach oben gezogen werden kann, um eine Entnahme von Trinkwasser aus der Flasche zu ermöglichen. Diese konstruktiv aufwändige Vorrichtung ist kostspielig in der Herstellung und hat zudem den Nachteil, dass ein versehentliches Öffnen der Filterkappe dazu führt, dass der Inhalt der Trinkwasserflasche nicht mehr gegen die Umgebungsluft dicht abgeschlossen ist. Diese Art von Trinkwasserflaschen werden als Vorratsflaschen benutzt und sind dazu vorgesehen, dass sie vom Anwender befüllt werden. Sie gelangen daher in der Regel nicht im befüllten Zustand in den Handel, wo sie den Zweck erfüllen müssen, den Inhalt des Getränkebehälters dauerhaft luftdicht und transportsicher für eine unbestimmte Zeit (z. B. entsprechend der Haltbarkeitsdauer des Getränks) zu verwahren.
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In der
DE 101 19 025 A1 ist ein Flaschenaufsatz zum Belüften von Weinflaschen beschrieben, mit einem rohrförmigen Stutzen, der in die Weinflasche eingesteckt wird und der innen ein Sieb aufweist, welches im Wein befindliche feste Bestandteile zurückhält bzw. verhindert, dass Fremdkörper wie Bruchstücke von Kork oder Insekten von außen in die Weinflasche gelangen. Der Flaschenaufsatz hat eine sehr spezifische Form mit einem zylindrischen Querteil und eignet sich damit nur zur Anwendung im Einzelfall durch den Anwender selbst bei für den Verzehr bereits geöffneten Flaschen. Ein derartiger Flaschenaufsatz liefert jedoch keine Filtervorrichtung, mit der eine serienmäßig hergestellte Getränkeflasche, die in den Handel gelangt, ausgerüstet werden kann. Zudem eignet sich dieser Flaschenaufsatz nur für Glasflaschen, da dessen Stutzen in den Flaschenhals gepresst wird.
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Schließlich sind nachträglich an Getränkedosen befestigbare Aufsätze bekannt, wie sie beispielsweise in der
DE 199 07 033 A1 beschrieben sind, die eine Sicherheitseinrichtung mit einem Sieb umfassen, um das Eindringen von Insekten in die Getränkedose zu verhindern.
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Filtriervorrichtungen für Flüssigkeitsbehälter (z. B. Babyflaschen/Glasflaschen) werden nach aktuellem Stand der Technik als separate Einleg- oder Einpressteile gefertigt. Zur Reinigung müssen diese dem Behälter entnommen, anschließend wieder eingesetzt werden. Zum einen kann somit die Dichtigkeit des Behälters nicht optimal garantiert werden, zum anderen sind etwa einpressbare Filterelemente (Weinflasche) mechanischem Stress (Druck) ausgesetzt. Eine Zentrierung und Fixierung (Halterung) des Filterelementes ist durch zusätzliche Vorrichtungen (Dichtring, Führungsaufsätze) zwingend notwendig. Bisherige Filter dienen lediglich dem Zweck, ein Verstopfen des Ausgusses zu verhindern oder als Insektenschutz. Bei einigen Siebvorrichtungen ist es notwendig einen Unterdruck im Behälter zu erzeugen (Babyflasche), um ein Ausgießen zu erzwingen. Ein Herausnehmen des Filters ist zwingend notwendig, möchte man die unfiltrierte Flüssigkeit entnehmen.
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In der
DE 34 19 572 A1 ist ein Flaschenaufsatz zur Verwendung beim Aufbewahren und/oder Ausgießen von Flüssigkeiten mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung bekannt, der auf eine Flasche aufschraubbar ist. Hier ist zwar gemäß einer Variante das Verschlusselement zweiteilig ausgebildet, aber das Oberteil ist ein einfacher Deckel, der unterseitig einen Hals mit einer Wulst aufweist und so kraftschlüssig mit einem Unterteil verbindbar ist, welches als Drehkörper ausgebildet und auf die Flasche ausschraubbar ist. In dem Verschlusselement befindet sich ein Netzsieb, um in der Flüssigkeit befindliche feste Teilchen beim Ausgießen zurückzuhalten. Das als Verschlussdeckel dienende Oberteil weist eine horizontal überstehende Nase auf, so dass man es von dem Unterteil abnehmen kann, welches beim Ausgießen von Flüssigkeit auf der Flasche verbleibt. Dieser bekannte Flaschenaufsatz ist für einen Einsatz zum Beispiel in der Gastronomie gedacht, um eine zuvor geöffnete Flasche temporär zu verschließen und beim Ausgießen eines Getränks zu verhindern, dass Feststoffpartikel, wie zum Beispiel Korkreste, in das Glas des Gastes gelangen. Für einen dauerhaften transportsicheren und gegen die Umgebungsluft abgeschlossenen Verschluss einer noch ungeöffneten Flasche, die noch den Handelsweg durchläuft, ist das bekannte Verschlusselement nicht geeignet.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verschlusselement der eingangs genannten Gattung für einen Getränkebehälter sowie einen Getränkebehälter mit einem derartigen Verschlusselement zur Verfügung zu stellen, welches einerseits geeignet ist, den Getränkebehälter dauerhaft zu verschließen, so dass dieser mit dem Verschlusselement in den Handel gelangen, transportiert und gelagert werden kann, ohne dass die Haltbarkeitsdauer des in dem Getränkebehälter enthaltenen Getränks beeinträchtigt wird, wobei jedoch nach dem Öffnen des Getränkebehälters durch Abschrauben eines Schraubelements ein fest mit dem Getränkebehälter verbundenes Filterelement vorhanden ist, welches Flüssigkeiten durchlässt und Feststoffe zurückhält, wobei das Verschlusselement einfach aufgebaut ist, aus wenigen Teilen besteht und sich das Verschlusselement zur Aufbringung auf Getränkebehälter in Form serienmäßiger handelsüblicher Getränkeflaschen oder Getränkekartons eignet, ohne dass konstruktive Veränderungen an dem Getränkebehälter selbst vorgenommen werden müssen.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verschlusselement für einen Getränkebehälter mit den Merkmalen des Hauptanspruchs bzw. ein Getränkebehälter mit einem derartigen Verschlusselement mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verschlusselement für den Getränkebehälter als oberseitig geschlossenes, auf den Getränkebehälter aufschraubbares Schraubelement ausgebildet ist und durch Schraubverbindung im oberen Bereich an dem Getränkebehälter befestigbar ist, wobei das Verschlusselement mindestens ein Filterelement umfasst, welches Flüssigkeiten durchlässt und Feststoffe ab einer definierten Partikelgröße zurückhält,
wobei das Verschlusselement zweiteilig ausgebildet ist, und wobei das Verschlusselement ein erstes unteres Bauteil aufweist, welches ein einem Schraubansatz des Getränkebehälters zugeordnetes Innengewinde und mindestens ein Außengewinde aufweist
und das Verschlusselement ein zweites oberes Bauteil aufweist, welches als ein oberseitig geschlossener Schraubdeckel mit Innengewinde ausgebildet ist, welcher auf das Außengewinde des ersten unteren Bauteils aufschraubbar ist,
wobei das zweite obere Bauteil eine durchgehende, im Wesentlichen ebene oberseitige Verschlussfläche aufweist und geeignet ist, den Getränkebehälter dauerhaft luftdicht und transportsicher zu verschließen und wobei das erste untere Bauteil das Filterelement umfasst.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung gelingt es, Undichtigkeiten zu minimieren, Zentrierung, Fixierung durch Haltevorrichtungen zu umgehen, Filterelemente in deren Aufbau zu vereinfachen und diese deutlich kostengünstiger herzustellen. Die erfindungsgemäßen Filtereinsätze sind schraubbar und somit für den Einsatz für Getränkeverpackungen wie insbesondere Getränkeflaschen aus Glas oder Kunststoff, Verbundkarton-Behälter (z. B. Tetra-Pak) etc. geeignet.
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Es wird erfindungsgemäß ein Verschlusselement mit Filterelement vorgeschlagen, das nicht als separates Einlege-/Einpressteil in ein Zwischenelement eingesetzt wird, sondern fest im Verschlussstopfen integriert und mit der Verpackungseinheit verbunden werden kann.
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Bisherige Siebvorrichtungen als Filterelemente benötigen immer einen separaten und zusätzlichen Verschluss des Behälters. Das erfindungsgemäße Filterelement bildet hingegen eine mit dem Verschluss verbundene Baugruppe. Der Verschluss selbst kann durch ein Außengewinde des filtertragenden Schraubelementes – auf welches ein Schraubverschluss mit größerem Durchmesser aufgeschraubt wird – realisiert werden.
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Vorzugsweise ist das Filterelement etwa scheibenförmig ausgebildet und weist einen etwa kreisrunden Umriss auf.
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Weiterhin ist vorzugsweise das Filterelement über die Filterfläche gesehen in mindestens zwei Filterbereiche mit unterschiedlich großer Öffnungsweite unterteilt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann es beispielsweise so sein, dass der Filterbereich des Filterelements sich nur über einen Teilbereich des Durchflussquerschnitts der Ausfließöffnung des Getränkebehälters erstreckt, wodurch ein Ausfließbereich für ungefiltertes Ausfließen des Getränks aus dem Getränkebehälter gebildet ist.
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Eine einfache und kostengünstige serienmäßige Herstellung ergibt sich beispielsweise, wenn das Verschlusselement als ein zweiteiliges Bauteil aus Kunststoffspritzguss ausgebildet ist.
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Weiterhin ist es gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung von Vorteil, wenn das Verschlusselement wenigstens eine Belüftungsöffnung aufweist. Alternativ dazu kann man aber auch beispielsweise wenigstens eine Belüftungsöffnung an dem Getränkebehälter selbst vorsehen, bevorzugt in der Nähe des Verschlusselements, beispielsweise neben diesem im Ausgussbereich des Getränkebehälters.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Getränkebehälter in Form einer Kunststoffflasche oder eines Behälters aus Verbundkarton, welcher mit einem erfindungsgemäßen Verschlusselement der zuvor beschriebenen Art versehen ist. Ein solcher Getränkebehälter kann auch beispielsweise zwei voneinander getrennte Ausgießöffnungen im oberen Bereich aufweisen, von denen eine mit einem Verschlusselement gemäß der Erfindung versehen ist. Dies hat den Vorteil, dass man das in dem Behälter enthaltene Getränk wahlweise entweder durch das erfindungsgemäße Verschlusselement ausgießen kann, wobei es gefiltert wird, oder aber ungefiltert durch eine zweite Ausgießöffnung, die wie eine herkömmliche Öffnung einfach offen ist.
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Die vorgenannte Alternative eignet sich als spezielle Lösung insbesondere für Verpackungen aus Kartonage (Tetra-Pak). Die Kartonage besitzt dann zwei separate Öffnungen (Starr/fest mit Kartonage verbunden) die eine mit Filterelement im Ausgussbereich/die andere ohne Filterelement (Sieb).
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Eine derartige 2-Öffnungslösung verhindert insofern ein Verstopfen des Filters, da der Behälter durch gleichzeitiges Öffnen beider Ausgüsse belüftet wird. Dies ist insbesondere für Flaschen mit einem speziellen Aufsatz mit 2-Öffnungen möglich, ansonsten weniger sinnvoll, da das Erzeugen einer zweiten Öffnung mit erheblichem Aufwand der Flaschenherstellung verbunden ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist keine Zentrierung und keine Fixierung des Filterelements (der Siebvorrichtung) notwendig, da der Filter fest mit dem Entnahmeaufsatz verbunden ist (beide ein Bauteil bilden). Eine dreh-/schiebbare Clipaufsatzlösung, etwa für Kartonagen, müsste wiederum manuell in der Entnahmeöffnung platziert werden.
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Anders als bei der aus dem Stand der Technik bekannten Lösung für Baby-Saugflaschen kann der drehbare, fest in einem Aufsatz verbaute Filter auf ein konsumierbares Endprodukt ohne Umfüllen angewendet werden. Die Babyflasche ist ja ein „quasi” Zwischenbehälter, in den erst etwas eingefüllt werden muss, bevor es filtriert und verbraucht werden kann.
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Einlegteile müssen stets passgenau an Oberflächen angelegt und befestigt werden; es entsteht ein erhöhtes Risiko von Undichtigkeiten und die Gefahr eines möglichen Ausflusses von unerwünschten Partikeln in der Flüssigkeit.
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Das erfindungsgemäße Filterelement kann beispielsweise in Form einer Membran aus Kunststoff, aus Metall oder einem anderen Material hergestellt werden. Optional kann diese Membran auch separat hergestellt und in einem Folgeschritt mittels Temperatur/Druck auf dem Schraubverschluss befestigt werden. Eine Kunststoffmembran wird als besonders geeignete Lösung angesehen.
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Die erfindungsgemäße Lösung führt zu einer Verbesserung der Dichtigkeit und ermöglicht eine kostengünstigere Herstellung. Es ist keine Halterung (Zwischenteil) notwendig zur Aufnahme des Filterelements und es ist keine Zentrierung notwendig.
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Es ist kein Unterdruck im Getränkebehälter (z. B. durch Ansaugen) notwendig, um Flüssigkeit auszugießen.
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Verschlusselement und Filterelement sind in einem Herstellungsschritt produzierbar (z. B. durch Spritzguß – ein Abformteil). Da das Verschlusselement mit dem Filterelement in einem Teil abformbar ist, sind sehr leicht Filterelemente mit variabler Durchlässigkeit für unterschiedlichste Flüssigkeiten mit verschiedenen Partikelgrößen herstellbar. Die erfindungsgemäße Lösung liefert einen Aufsatz für ein konsumierbares Endprodukt ohne Notwendigkeit der Umfüllung in ein anderes Behältnis. Die Herstellung des erfindungsgemäßen Verschlusselements ist mit nur geringen Veränderungen bereits existierender Herstellungsprozesse und somit sehr einfach und kostengünstig herstellbar.
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Im Alltag kann man am einfachsten Flüssigkeiten durch ein Küchensieb oder durch eine Filtertüte filtrieren. Filtertüten etwa sind Einwegartikel und kosten Geld. Der Durchfluss sowohl beim Küchensieb als auch bei Filtertüten ist inhomogen und ungenau, das Sieb muss gereinigt, die Filtertüte weggeworfen werden. Ein auf eine Verpackungseinheit (Kartonage, Flasche) schraubbares Verschlusselement mit Filterelement gemäß der vorliegenden Erfindung liefert hingegen eine kostengünstige und einfache Lösung, um einen definierten Austritt der filtrierten Flüssigkeit zu gewährleisten, oder dem Verbraucher wahlweise die Möglichkeit zu lassen, eine unfiltrierte Flüssigkeit zu entnehmen. Das Filterelement kann mit unterschiedlichen Lochgrößen ausgeführt und somit an Anforderungen verschieden großer Partikel angepasst werden. Eine Unterteilung des Filterelements ist möglich, z. B. Filteroberfläche halb offen, halb Filter mit Poren. Eine solche Lösung garantiert einen stetigen Durchfluss und verhindert ein Verstopfen der Siebporen.
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Weitere mögliche Anwendungen der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise ein Einsatz als optionaler Fruchtfleischfilter für Fruchtsäfte (Orangen- oder Grapefruitsaft, Direktsäfte). Die Lochform ist variabel, z. B. rund oder vieleckig, ebenso können die Lochgröße und der Lochdurchmesser innerhalb des Filterelementes variieren. Ein aufschraubbarer Filter scheint aufgrund der Abdichtungseigenschaften die optimale Lösung des Problems. Zur Herstellung wäre die Verwendung bereits existierender Verschlüsse (Drehverschluss von Kunststoffflaschen oder Tetra-Pak-Tüten) denkbar. Durch Aussparen der Verschlussoberflächen kann in einem ersten Schritt ein Spritzgussteil, lediglich ein Gewinde-(innen und optional außen)/Dichtung tragend, hergestellt werden. Man kann auch die Verschlusskappe bereits existierender Drehverschlüsse absägen und diese wiederum einschmelzen, so dass nur der offene Drehverschluss zur Filteraufnahme übrig bleibt. In einem nächsten Schritt muss die Filtereinrichtung aufgebracht werden. Die Montage könnte mittels Kleben, Verpressen, Nieten realisiert werden. Ein darüber befindlicher Klappverschluss oder ein an der Filterhalterung angebrachtes Außengewinde als Aufnahme einer weiteren (evtl. drehbaren) Verschlusskappe dichtet die Verpackungseinheit ab. Eine Kunststoffabformung mittels eines „Masterstempels” wird als vermutlich unkomplizierteste und kostengünstigste Lösung eingeschätzt.
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Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematisch vereinfachte Ansicht eines Verschlusselements gemäß einer ersten beispielhaften Variante der vorliegenden Erfindung;
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2 eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf ein Verschlusselement gemäß einer zweiten alternativen Variante der Erfindung;
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3 eine schematisch vereinfachte Längsschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Verschlusselements;
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4 eine schematisch vereinfachte perspektivische Ansicht eines Getränkekartons mit einem erfindungsgemäßen Verschlusselement;
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5 eine weitere schematisch vereinfachte perspektivische Ansicht eines Getränkekartons mit einem erfindungsgemäßen Verschlusselement gemäß einer Variante der Erfindung.
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Nachfolgend wird zunächst auf die 1 und 3 Bezug genommen. Diese zeigen eine schematisch vereinfachte Ansicht eines Verschlusselements 10, 14 gemäß einer ersten beispielhaften Alternative der vorliegenden Erfindung. Das Verschlusselement 10, 14 ist zweiteilig ausgebildet und umfasst ein erstes unteres Bauteil 10, welches ein eine obere Ausgussöffnung dieses Bauteils verschließendes Filterelement 11 in Form eines Siebs oder einer Lochplatte umfasst. Dieses erste untere Bauteil 10 hat ein einem Schraubansatz 18 des Getränkebehälters 20 zugeordnetes Innengewinde 12, so dass es auf diesen Getränkebehälter 20 aufschraubbar ist. Dieses erste untere Bauteil 10 hat weiterhin ein Außengewinde 13, welches dazu dient, ein zweites oberes Bauteil 14, bei dem es sich um einen oberseitig geschlossenen Schraubdeckel handelt und welches mit einem entsprechenden Innengewinde 16 ausgestattet ist, auf das Außengewinde 13 des ersten unteren Bauteils 10 aufzuschrauben.
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Das zweite obere Bauteil 14 ist wie eine Verschlusskappe ausgebildet und hat einen bevorzugt etwa zylindrischen Schraubstutzen 17 sowie oberseitig eine mit diesem verbundene Deckelfläche 15, so dass nach dem Aufschrauben des zweiten oberen Bauteils 14 auf das erste untere Bauteil 10 der Getränkebehälter 20 vollständig verschlossen ist. Diese Deckelfläche 15 ist somit durchgehend, das heißt, sie hat keine Öffnungen, die eine Luftzufuhr ins Innere des Getränkebehälters 20 oder einen Luftaustausch zwischen dem Inneren des Getränkebehälters 20 und der Umgebungsluft ermöglichen. Das zweite obere Bauteil 14 erfüllt somit die Funktion eines herkömmlichen Schraubdeckels, der einen Getränkebehälter 20 verschließt. Es handelt sich um einen dauerhaften Verschluss, so dass der Behälter mit Schraubdeckel in den Handel kommen kann, gelagert und transportiert werden kann und dabei luftdicht abgeschlossen bleibt. Erst bei erstmaliger Ingebrauchnahme schraubt der Benutzer das zweite obere Bauteil 14 ab und hat dann einen Getränkebehälter 20, auf den oberseitig nur noch das erste untere Bauteil 10 aufgeschraubt ist. Da dieses Bauteil 10 über ein Filterelement 11 verfügt, kann das Getränk beim Ausgießen durch das Filterelement 11 gefiltert werden. Das Filterelement 11 kann entweder später abgeschraubt und entfernt werden, so dass sich eine herkömmliche Ausgussöffnung ergibt, oder aber es verbleibt zum mehrmaligen Ausgießen auf dem Getränkebehälter 20.
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2 zeigt eine etwas abgewandelte Variante der Erfindung, in der in der Draufsicht ein zweites unteres Bauteil 10 dargestellt ist, bei dem das Filterelement 11 nicht über seine Fläche gleichbleibend ausgebildet ist, sondern einen ersten Bereich 11a aufweist, der sich nur über eine Teilfläche der insgesamt etwa kreisförmigen Fläche des Filterelements 11 erstreckt und in dem sich feinere Sieböffnungen befinden. Daneben verbleibt eine zweite, beispielsweise sektorförmige Fläche 11b, die Sieböffnungen einer anderen Porengröße aufweist, so dass man das Getränk unterschiedlich filtern kann, je nachdem ob man es über den ersten Bereich 11a oder den zweiten sektorförmigen Bereich 11b ausgießt. Der sektorförmige Bereich 11b kann aber auch völlig offen bleiben, so dass er keine Siebfunktion hat und somit das Getränk in diesem Bereich ungefiltert ausgegossen werden kann. In diesem Fall ermöglicht ein einziges in Filterfläche und (sektorförmige) Teilfläche aufgeteiltes Bauteil wahlweise ein gefiltertes oder ungefiltertes Ausgießen, je nachdem, ob man durch die Siebfläche oder die freie Fläche ausgießt.
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4 zeigt eine schematisch vereinfachte perspektivische Ansicht eines beispielhaften Getränkekartons 20, welcher mit einem zweiteiligen Verschlusselement mit Filterelement der zuvor beschriebenen Art ausgerüstet werden kann. Anstelle eines Getränkekartons kann mit einem erfindungsgemäßen Verschlusselement auch eine Getränkeflasche ausgerüstet werden. Form und Größe von Getränkekarton oder Getränkeflasche sind praktisch beliebig. Man erkennt in 4 den an der oberseitigen Fläche 21 des Getränkekartons angebrachten Schraubansatz 18, der ein Außengewinde aufweist, auf das das Innengewinde 12 des ersten unteren Bauteils 10 des Verschlusselements 10, 14 aufgeschraubt werden kann. Auf das Außengewinde 13 des ersten unteren Bauteils 10 wird dann wiederum wie oben beschrieben das zweite obere Bauteil 14 aufgeschraubt, wenn ein dauerhafter Verschluss gewünscht ist.
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5 zeigt einen etwas anderen Getränkekarton 20 gemäß einer Variante der Erfindung, welcher im oberen Bereich mit zwei verschiedenen Verschlusselementen ausgestattet ist. Dieser Getränkekarton 20 hat zwei im Winkel zueinander stehende schräg ausgebildete oberseitige Flächen 19, 22, so dass sich eine dreieckig prismatische Oberseite des Getränkebehälters 20 ergibt. An der einen Seite des Getränkekartons 20 kann sich dann beispielswei- se an der einen Schrägfläche 19 ein herkömmliches Verschlusselement 23 befinden, so dass man dort einfach ungefiltert ausgießen kann. Auf der anderen Seite an der anderen Schrägfläche 22 ist dann eine zweite Ausgussöffnung, die mit einem erfindungsgemäßen Verschlusselement 10 mit Filterelement 11 versehen ist, so dass man an dieser Seite den Inhalt des Getränkekartons 20 gefiltert ausgießen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erstes unteres Bauteil
- 11
- Filterelement
- 11a
- erster Ausgussbereich (Teilfläche), Filterbereich
- 11b
- zweiter sektorförmiger Ausgussbereich, Filterbereich
- 12
- Innengewinde
- 13
- Außengewinde
- 14
- zweites oberes Bauteil
- 15
- Deckelfläche
- 16
- Innengewinde
- 17
- Schraubstutzen
- 18
- Schraubansatz
- 19
- schräge oberseitige Fläche
- 20
- Getränkebehälter, Getränkekarton
- 21
- oberseitige Fläche
- 22
- schräge oberseitige Fläche
- 23
- herkömmliches Verschlusselement