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Die Erfindung betrifft einen Windabweiser eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches mit einem Basiselement, das an einem Fahrzeugdach angebracht ist, mit einem Ausstellbügel, der gegenüber dem Basiselement ausstellbar ist, und mit einem flexiblen Windabweiserelement, das mit seinem Oberrand an dem Ausstellbügel und mit seinem Unterrand an dem Basiselement befestigt ist und bei ausgestelltem Ausstellbügel zwischen dem Ausstellbügel und dem Basiselement gespannt gehalten ist.
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Aus der
DE 102 10 142 A1 ist ein gattungsgemäßer Windabweiser mit einem flexiblen Windabweiserelement bekannt geworden, das z. B. aus einem Gewebe oder einer luftdurchlässigen Folie besteht und über seine ganze Länge mit seinem Unterrand an einem Basiselement und mit seinem Oberrand an einem Ausstellbügel z. B. durch Einspritzen befestigt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Windabweiser zu schaffen, der im Hinblick auf seinen Aufbau und seine Funktionalität verbessert ist.
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Die Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Windabweiser erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein seitlicher Endabschnitt des Windabweiserelements bei ausgestelltem Ausstellbügel in einer Spannstellung an seinem Unterrand relativ zum Basiselement oder einem Dachrahmen befestigungsfrei und/oder an seinem Oberrand relativ zum Ausstellbügel befestigungsfrei ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Windabweiser zeichnet sich somit dadurch aus, dass das flexible Windabweiserelement, das z. B. aus einem Netz, einem Stoff oder einer Folie hergestellt ist und flexibel und faltbar und insbesondere auch luftdurchlässig ist, an seinem Mittelabschnitt, der quer zur Anströmungsrichtung im Fahrbetrieb liegt und die wesentliche Windabweisfunktion übernimmt, in üblicher Weise am Ausstellbügel oder am Basiselement befestigt ist, z. B. mittels eines Keders oder durch Anspritzen an diesen insbesondere aus Kunststoff hergestellten Bauteilen. Am jeweiligen Seitenbereich des Windabweisers, an dem sich das Windabweiserelement insbesondere im Wesentlichen in Anströmungsrichtung oder in Fahrzeug- oder Dachlängsrichtung erstreckt, ist das Windabweiserelement im Bereich eines seitlichen Endabschnitts gemäß einer ersten Variante weder an seinem Oberrand mit dem Ausstellbügel noch mit seinem Unterrand am Basiselement oder einem funktionsgleichen Teil wie z. B. einem dachseitigen Montagerahmen oder Dachrahmen befestigt. Wenn der Ausstellbügel in seine Funktionsstellung ausgestellt ist, wird das Windabweiserelement ab derjenigen Befestigungsstelle, an der seine Befestigung am Ausstellbügel und am Basiselement endet, in einer Richtung zu seinem seitlichen Ende hin gespannt gehalten.
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Gemäß einer zweiten Variante ist das Windabweiserelement im Bereich seines Endabschnitts nur an seinem Unterrand frei und ohne Befestigung am Basiselement oder an einem dachseitigen Bauteil, während der Endabschnitt des Windabweiserelements an seinem Oberrand am Ausstellbügel befestigt ist.
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Gemäß einer dritten Variante ist das Windabweiserelement im Bereich seines Endabschnitts nur an seinem Oberrand frei und ohne Befestigung am Ausstellbügel, während der Endabschnitt des Windabweiserelements an seinem Unterrand am Basiselement oder einem dachseitigen Bauteil befestigt ist.
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Die jeweilige Befestigung des Endabschnitts des Windabweiserelements kann durchgehend oder mit Unterbrechungen gebildet sein, z. B. an mehreren Befestigungsstellen, die voneinander beabstandet sind.
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Befestigungsfrei bedeutet, dass der jeweilige Endabschnitt nicht in der üblichen Weise am Ausstellbügel oder am Basiselement befestigt ist, sondern dass auf eine solche Befestigung verzichtet worden ist und der Endabschnitt mit seinem Oberrand bzw. seinem Unterrand in der ausgestellten und gespannten Stellung die gewünschte Stellung einnimmt, die derjenigen einer festen Befestigung entsprechen kann.
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Das Windabweiserelement oder Windabweisernetz bedeckt somit die Seitenbereiche und verbessert das akustische Verhalten des Windabweisers, ohne dass zusätzlicher Bauraum für Befestigungselemente oder Befestigungseinrichtungen erforderlich wäre.
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Die Größe, Länge und Form des Endabschnitts kann z. B. in Abhängigkeit von der Länge des endseitigen Ausstellbügelabschnitts, der einen seitlichen Ausstellarm bildet, gewählt und an diesen angepasst sein. Die Spannung des Windabweiserelements im Bereich seines Endabschnitts erfolgt dann bevorzugt in Richtung zur Schwenklagerung des Ausstellbügels bzw. des Ausstellarmes hin oder entlang dem Ausstellbügel bzw. dem Ausstellarm. Ein solcher Windabweiser oder Ausstellbügel ist üblicherweise an zwei seitlichen Ausstellarmen, die an einem Dachrahmen schwenkbar gelagert sind, um eine Querschwenkachse schwenkbar gelagert. Die Ausstellarme sind z. B. über Federeinrichtungen nach oben in Betriebsstellung des Windabweisers vorgespannt und durch einen bewegbaren Deckel des öffnungsfähigen Fahrzeugdaches oder durch eine Verstelleinrichtung in ihre Ruhestellung herabschwenkbar. Jedoch können auch andersartige Verstelleinrichtungen vorgesehen sein. Die zwei Ausstellarme verlaufen bevorzugt im Wesentlichen in Fahrzeug- oder Dachlängsrichtung oder in Anströmrichtung. Jedoch können die Ausstellarme auch unter einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sein.
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Zweckmäßigerweise enthält der Endabschnitt des Windabweiserelements ein Befestigungsmittel mit einer daran angreifenden Spanneinrichtung, insbesondere einer Feder. Das Befestigungsmittel ist oder enthält z. B. eine Öse oder eine Schlaufe oder dergleichen, an der ein Spannmittel wie ein Gummiband oder eine Spannfeder befestigt ist, das bzw. die wiederum am Dachrahmen oder an einem Bauteil im Bereich der Lagereinrichtung des Ausstellbügels abgestützt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Gestaltung weist der Ausstellbügel oder der Ausstellarm eine Führung oder Anlagefläche auf, an der der Oberrand des gespannt gehaltenen Endabschnitts des Windabweiserelements geführt oder gehalten ist. So kann der Endabschnitt des Windabweiserelements auch ohne Befestigung am Ausstellbügel oder Ausstellarm eine definierte Stellung einnehmen. Eine solche Anlage oder Führung kann auch für den Unterrand des Endabschnitts des Windabweiserelements vorgesehen sein.
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Der erfindungsgemäße Windabweiser kann somit insbesondere derart gestaltet sein, dass das Basiselement im Seitenbereich verkürzt ist und sich nur entlang eines Abschnitts des Unterrandes des Endabschnitts des Windabweiserelements erstreckt oder den Unterrand gänzlich frei lässt. Damit bietet der hierdurch vorliegende Freiraum die Möglichkeit, dass am Dachrahmen in diesem Bereich ein nicht für die Befestigung des Windabweiserelements erforderliches anderes Bauteil angeordnet sein kann oder der Dachrahmen z. B. eine Ausbauchung oder Erhöhung besitzt. Das Basiselement kann folglich seitlich ein gegenüber dem Ausstellbügel oder Ausstellarm verkürztes Seitenrandstück aufweisen, das sich an einen z. B. abgerundeten Eckbereich anschließt.
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Zweckmäßigerweise kann der jeweilige Endabschnitt des Windabweiserelements mit diesem einstückig gebildet sein. Jedoch kann der Endabschnitt auch als eigenständiges Teil gebildet sein und mit dem Windabweiserelement verbunden sein, z. B. durch Kleben oder Nähen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windabweisers unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 in einer perspektivischen Ansicht ein Fahrzeug mit einem geöffneten Fahrzeugdach und einem ausgestellten Windabweiser; und
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2 in einer perspektivischen Ansicht den ausgestellten Windabweiser.
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Ein Fahrzeug 1 wie z. B. ein PKW (siehe 1) enthält ein Fahrzeugdach 2 mit einer Dachöffnung 3 und einem Deckel 4 z. B. eines Schiebedaches oder Schiebehebedaches, der in bekannter Weise zwischen einer die Dachöffnung 3 verschließenden Schließstellung und einer die Dachöffnung 3 freigebenden Offenstellung (siehe 1) sowie in Zwischenstellungen verstellbar ist. Ein hinterer Abschnitt der Dachöffnung 3 kann z. B. mittels eines hinteren bewegbaren oder fest angebrachten Deckels 5 verschlossen sein.
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Ein dem Vorderrand 6 der Dachöffnung 3 zugeordneter Windabweiser 7 enthält ein Basiselement 8, einen Ausstellbügel 9 und ein von einem Windabweisernetz 10 gebildetes Windabweiserelement. Das Basiselement 8 erstreckt sich im Wesentlichen entlang des Vorderrandes 6 der Dachöffnung 3, ist an einem die Dachöffnung 3 umgebenden Dachrahmen 11 befestigt und weist seitlich ein sich entlang des längs verlaufenden seitlichen Dachrahmenteils nach hinten erstreckendes kurzes Seitenrandstück 12 auf. Der Ausstellbügel 9 weist seitlich einen Ausstellarm 13 auf, der sich in Fahrzeug- oder Dachlängsrichtung erstreckt und an seinem Hinterende 14 mittels einer Lagereinrichtung 15 um eine Querschwenkachse 16 schwenkbar gelagert ist, beispielsweise mittels eines Lagerzapfens 17, der an einer Längsführung oder Langlochausnehmung 18 eines am Dachrahmen 11 angeordneten Lagerteils 19 schwenkbar und längsverschiebbar gelagert ist.
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Ein Schwenkhebel 20 ist einerseits am Vorderende 21 des Lagerteils 19 um eine Schwenkachse 22 und andererseits am Ausstellarm 13 um eine Schwenkachse 23 gelenkig gelagert. Eine Zugfeder 24 ist am Hinterende 14 des Ausstellarmes 13 befestigt und zieht den Ausstellbügel 9 bei geöffnetem Dach in die in 2 dargestellte Funktionsstellung, in der der Ausstellarm 13 vom Schwenkhebel 20 um die Querschwenkachse 16 nach oben geschwenkt ist und das Windabweisernetz 10 zwischen dem Basiselement 8 und dem Ausstellbügel 9 gespannt gehalten ist. Beim Schließen der Dachöffnung 3 drückt der sich nach vorne in seine Schließstellung bewegende Deckel 4 im Gleitkontakt mit der Oberseite des Ausstellarmes 13 den Ausstellbügel 9 um die Querschwenkachse 16 nach unten, wobei der Schwenkhebel 20 eine Vorverlagerung des Ausstellbügels 9 steuert. Das Windabweisernetz 10 wird entspannt und faltet sich zusammen.
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Das Windabweisernetz 10 ist mit seinem zentralen Abschnitt unten am Basiselement 8 und oben am Ausstellbügel 9 fest angebracht, z. B. an diese aus Kunststoff hergestellten Bauteile angespritzt oder mittels eines Keders angebracht. Die feste Anbringung endet unten am Basiselement 8 an einer unteren Befestigungsstelle 25, die sich in etwa am hinteren Ende des Seitenrandstücks 12 befindet, und oben am Ausstellarm 13 beabstandet von einem Eckbereich 26 an einer oberen Befestigungsstelle 27. Ein seitlicher Endabschnitt 28 des Windabweisernetzes 10 erstreckt sich von diesen beiden Befestigungsstellen 25 und 27 und von einer Verbindungslinie 29 zwischen diesen Befestigungsstellen 25 und 27 nach hinten in Richtung zur Lagereinrichtung 15, wobei ein Oberrand 30 und ein Unterrand 31 des Endabschnitts 28 nach hinten spitz zulaufen und im Endbereich 32 des Endabschnitts 28 ein Befestigungsmittel 33 wie z. B. eine Öse vorgesehen ist, an der eine Spanneinrichtung 34 wie z. B. eine Zugfeder oder ein anderes elastisches Spannelement befestigt ist und eine nach hinten gerichtete Zugkraft auf den Endabschnitt 28 insbesondere bei ausgestelltem Ausstellbügel 9 aufbringt.
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Der Endabschnitt 28 des Windabweisernetzes 10 verläuft an seinem Unterrand 31 frei und ohne Befestigung an einem Bauteil wie z. B. dem Basiselement 8. Da keine Befestigung oder unmittelbare Führung des Unterrandes 31 vorgesehen und erforderlich ist, kann auf das Basiselement 8 in diesem Abschnitt von der Befestigungsstelle 25 nach hinten verzichtet werden. Demnach verbleibt ein Freiraum über dem Dachrahmen 11, den ein anderes Bauteil oder eine Erhöhung oder Ausbauchung des Dachrahmens 11 einnehmen kann.
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In diesem Ausführungsbeispiel verläuft der Endabschnitt 28 des Windabweisernetzes 10 auch an seinem Oberrand 30 frei und ohne Befestigung an dem Ausstellarm 13 des Ausstellbügels 9. Bei ausgestelltem Ausstellbügel 9 kann der Oberrand 30 beispielsweise in einer U-förmigen nach unten offenen Ausnehmung 35 des dementsprechend gebildeten Ausstellarmes 13 aufgenommen und darin an der oder den Innenseiten 36 des Ausstellarmes 13 geführt sein, wenn der Endabschnitt 28 nach hinten gespannt ist. Der Endabschnitt 28 besitzt somit eine in etwa dreieckige Form, die der Fläche zwischen dem ausgestellten Ausstellarm 13 und dem Dachrahmen 11 oder einem fakultativ vorgesehenen seitlichen Basiselement (in 2 nicht dargestellt), das sich in Verlängerung des Seitenrandstücks 12 erstreckt, entspricht, und er deckt diese Dreiecksfläche bei ausgestelltem Windabweiser 7 ab.
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Die Lage der beiden Befestigungsstellen 25 und 27 und der Verbindungslinie 29 kann nach Bedarf variiert werden. So kann die obere Befestigungsstelle 25 beispielsweise in etwa am Eckbereich 26 des Ausstellbügels 9 am Beginn des Ausstellarmes 13 angeordnet werden und die untere Befestigungsstelle 27 dementsprechend an dem unteren Eckbereich 37 des Basiselementes 8. Auch bei dieser Lage der Befestigungsstellen 25 und 27 wird der Endabschnitt 28 des Windabweisernetzes 10 von der Verbindungslinie 29 ausgehend als ebene seitlich außen liegende Fläche aufgespannt.
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Die in der Beschreibung und anhand des Ausführungsbeispiels sowie der Figuren offenbarten einzelnen Merkmale können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem jeweiligen Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugdach
- 3
- Dachöffnung
- 4
- Deckel
- 5
- Deckel
- 6
- Vorderrand
- 7
- Windabweiser
- 8
- Basiselement
- 9
- Ausstellbügel
- 10
- Windabweisernetz
- 11
- Dachrahmen
- 12
- Seitenrandstück
- 13
- Ausstellarm
- 14
- Hinterende
- 15
- Lagereinrichtung
- 16
- Querschwenkachse
- 17
- Lagerzapfen
- 18
- Langlochausnehmung
- 19
- Lagerteil
- 20
- Schwenkhebel
- 21
- Vorderende
- 22
- Schwenkachse
- 23
- Schwenkachse
- 24
- Zugfeder
- 25
- untere Befestigungsstelle
- 26
- Eckbereich
- 27
- obere Befestigungsstelle
- 28
- Endabschnitt
- 29
- Verbindungslinie
- 30
- Oberrand
- 31
- Unterrand
- 32
- Endbereich
- 33
- Befestigungsmittel
- 34
- Spanneinrichtung
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Innenseite
- 37
- unterer Eckbereich