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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Radlager für die rotatorische Lagerung einer Radnabe eines Fahrzeugs sowie ein Verfahren für das Aufheizen eines Lagerraums eines Radlagers.
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Grundsätzlich ist es bekannt, dass für die Lagerung einer Radnabe eines Fahrzeugs Radlager eingesetzt werden. Hierfür können einreihige oder zweireihige Radlager eingesetzt werden. Üblicherweise sind diese Radlager mit einem Schmiermittel versehen, also ein Lagerraum im Inneren des Radlagers mit einem Lagerfett als Schmiermittel befüllt. Für den Betrieb des Radlagers dient dieses Schmiermittel dazu, die Reibung zwischen Wälzkörpern und Laufbahnen zu reduzieren. Jedoch ist die Reibungsreduktion durch das Schmiermittel abhängig von der Viskosität des Schmiermittels. Darüber hinaus stellt sich über den Betrieb eines Radlagers ein Temperaturbereich ein, welcher durch die Reibungswärme beim Abrollen der Wälzkörper im Bereich von bis zu ca. 100° Celsius liegen kann. Durch das Aufheizen reduziert sich die Viskosität des Schmiermittels, so dass dementsprechend auch die Reibung innerhalb des Schmiermittels aufgrund von reduzierten Scherkräften vermindert wird. Beispielsweise zeigt die
DE 200 01 339 U1 ein entsprechendes Radlager mit der Möglichkeit eines Aufheizens. Auch die
JP 2011-58523 beschreibt eine technische Lösung für Wälzlagervorrichtungen.
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Nachteilhaft bei bekannten Radlagern ist es, dass die voranstehend beschriebene Reduktion der Viskosität und die damit einhergehende Reduktion der Scherkräfte innerhalb des Schmiermittels erst nach dem Aufheizen durch die Reibung innerhalb des Radlagers erhalten werden kann. Somit muss während der Anlaufphase, welche für das Schmiermittel auch als Warmlaufphase bezeichnet werden kann, eine höhere Reibung in Kauf genommen werden. Es ist bereits grundsätzlich vorgeschlagen worden, dass Lagerbauteile aufgeheizt werden können. So beschreibt beispielsweise die
DE 10 2010 046 594 A1 die grundsätzliche Möglichkeit der Temperierung eines Lagers. Auch ist aus der
DE 21 45 771 A1 ein Kunststofflager bekannt, welches sich grundsätzlich mit dem Aufheizen eines Lagers beschäftigt. In der
DE 10 2010 049 953 A1 wird ein Großwälzlager sowie eine entsprechende Heizung offenbart. Aus der
DE 10 2005 058 141 A1 ist ein Wälzlager mit einem Heizelement bekannt, welches dem Aufschrumpfen des Wälzlagers dient. All den voranstehend genannten Offenbarungen ist es gemeinsam, dass ein Wärmeübertragen in einen innenliegenden Lagerraum des Lagers nicht offenbart ist bzw. nur schwer möglich ist. Insbesondere bei den Ausführungsformen, bei welchen die Anordnung der einzelnen Heizelemente auf der Oberfläche der Lagerschale stattgefunden hat, stellt die jeweilige Lagerschale einen hohen Wärmetransportwiderstand für eine Übertragung der Wärme in den Lagerinnenraum dar. Der Lagerraum ist also mit anderen Worten wärmeisoliert gegen die Heizelemente.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise einen möglichst effizienten Wärmeübergang zum Aufheizen des Lagerraums zur Verfügung zu stellen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Radlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Radlager beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Bei einem erfindungsgemäßen Radlager, welches für die rotatorische Lagerung einer Radnabe eines Fahrzeugs ausgelegt ist, ist zumindest eine innere Lagerschale vorgesehen. Diese innere Lagerschale weist wenigstens eine innere Laufbahn auf. Weiter ist eine äußere Lagerschale mit wenigstens einer äußeren Laufbahn vorgesehen. Im Lagerraum zwischen den beiden Lagerschalen sind Wälzkörper angeordnet, welche auf den beiden Laufbahnen abrollen. Ein erfindungsgemäßes Radlager zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Heizelement innerhalb des Materials wenigstens einer der beiden Lagerschalen angeordnet ist, um den Lagerraum zu erwärmen.
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Mit einem erfindungsgemäßen Radlager wird also das Heizelement möglichst nahe an dem Lagerraum angeordnet. Um diese Anordnung zu erreichen, erfolgt eine Aufnahme des Heizelements innerhalb des Materials zumindest einer der beiden Lagerschalen. Selbstverständlich können auch mehrere Heizelemente in einer Lagerschale oder verteilt auf beide Lagerschalen innerhalb deren Materialien vorgesehen sein. Damit kann durch ein erfindungsgemäßes Radlager eine Erwärmung des Lagerraums bereits zu Beginn oder sogar vor Beginn einer Rotation des Radlagers stattfinden. Die bereits beschriebene Reduktion der Reibung bzw. die Reduktion der Scherkräfte innerhalb eines Schmiermittels, welches im Lagerraum aufgenommen ist, kann auf diese Weise bereits zu Beginn der Rotation erzielt werden. Eine Warmlaufphase mit erhöhter Reibung wird auf diese Weise vermieden.
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Dabei ist darauf hinzuweisen, dass bei einem erfindungsgemäßen Radlager im Verkaufszustand selbstverständlich noch ein sogenanntes trockenes Lager vorliegen kann. Der Lagerraum ist dementsprechend vorzugsweise dafür geeignet anschließend oder im Laufe der weiteren Fertigung mit einem Schmiermittel, insbesondere mit einem Lagerfett, befüllt zu werden, wie dies später noch erläutert wird.
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Durch die Anordnung des Heizelements innerhalb des Materials wird der Wärmetransportwiderstand und damit die Wirkung als Wärmeisolator durch die Lagerschalen reduziert bzw. vorzugsweise minimiert. Darüber hinaus kann auf diese Weise eine besonders geschützte Anordnung des Heizelements innerhalb des Materials erfolgen. Insbesondere ist eine Beeinflussung bzw. negative Beeinträchtigung des Heizelements von außen auf diese Weise wirksam vermieden.
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Die Anordnung des Heizelements innerhalb des Materials wenigstens einer der beiden Lagerschalen erfolgt insbesondere durch das Anordnen während der Fertigung. So kann beispielsweise die jeweilige Lagerschale als Gussteil ausgebildet werden, wobei das Heizelement während des Vergießens mit umgossen wird. Auch mehrteilige Lagerschalen mit eingesetzten Heizelementen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager der Lagerraum als Fettraum ausgebildet ist und wenigstens abschnittsweise mit einem Schmiermittel, insbesondere mit einem Lagerfett befüllt ist. Das bedeutet, dass es sich hier um ein Radlager im Einsatz handelt. Insbesondere handelt es sich um ein Schmiermittel, welches eine ideale Viskosität, also mit minimierten Scherkräften innerhalb des Schmiermittelmaterials, in einem Temperaturbereich zwischen ca. 60° Celsius und ca. 90° Celsius, aufweist. Das Schmiermittel kann dabei während der Herstellung des Radlagers oder auch erst am Einsatzort eingefüllt werden. Insbesondere handelt es sich dabei um einen Lagerraum, welcher für die lebenslange Aufnahme des Schmiermittels ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist eine sogenannte Lifetime-Schmierung erfolgt, so dass eine Abdichtung des Lagerraums ohne Nachfüllbarkeit gegeben sein kann. Der Fettraum ist dementsprechend abgedichtet, so dass aus dem Lagerraum das enthaltene Schmiermittel nicht oder im Wesentlichen nicht austreten kann.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager die Wälzkörper wenigstens abschnittsweise von einem Lagerkäfig gehalten werden. Dabei ist das zumindest eine Heizelement im Material des Lagerkäfigs angeordnet. Dabei kann es sich um eine zusätzliche Ausbildung eines Heizelements im erfindungsgemäßen Sinn handeln. Insbesondere bei relativen großen Radlagern sind Lagerkäfige vorhanden, um die Wälzkörper in einer definierten Bahn entlang der Laufbahnen zu führen. Der Lagerkäfig kann somit als Trägermittel bzw. Trägerbauteil für das zumindest eine Heizelement vorgesehen werden. Durch die Anordnung des Heizelements im Material des Lagerkäfigs wird das Heizelement besonders effizient vor einer negativen Beeinflussung, insbesondere durch die Wälzkörper geschützt. Gleichzeitig befindet sich der Lagerort innerhalb des Lagerraums, so dass die Auswirkung für die erwünschte Erwärmung des Lagerraums besonders effizient ausfällt.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager das zumindest eine Heizelement eine Ausrichtung aufweist, welche mit der Ausrichtung einer Innenwandung der Lagerschale zum Lagerraum übereinstimmt oder im Wesentlichen übereinstimmt. Unter einer Ausrichtung ist insbesondere die flächenmäßige geometrische Erstreckung des Heizelements und die entsprechende flächenmäßige geometrische Erstreckung der Innenwandung der Lagerschale zu verstehen. Üblicherweise sind die Innenwandungen der Lagerschalen gekrümmt, um eine entsprechende Korrespondenz zu den Wälzkörpern zur Verfügung zu stellen. Die Krümmung des Heizelements orientiert sich also an der Krümmung der Innenwandung, entspricht dieser vorzugsweise. Mit anderen Worten liegt das Heizelement entlang seiner geometrischen Erstreckung mit im Wesentlichen gleichmäßigen Abstand zur Innenwandung der Lagerschale im Material der Lagerschale vor. Es handelt sich also vorzugsweise um einen Parallelversatz zwischen der Ausrichtung des Heizelements und der Ausrichtung der Innenwandung.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager zumindest zwei Heizelemente innerhalb des Materials wenigstens einer der beiden Lagerschalen angeordnet sind. Dabei sind die Abstände der zumindest zwei Heizelemente zu einer Innenwandung der Lagerschale zum Lagerraum gleich oder im Wesentlichen gleich. Beim Vorsehen von mehr als einem Heizelement sind diese im Wesentlichen frei grundsätzlich innerhalb des Materials der Lagerschalen anordenbar. Durch die Ausführungsform gemäß diesem Absatz, also die gleichmäßige Beabstandung aller Heizelemente vom Lagerraum, wird der stationäre Wärmetransportzustand beim Verwenden der Heizelemente für alle Heizelemente im Wesentlichen gleich ausfallen. Mit anderen Worten erfolgt sozusagen eine gleichmäßige oder im Wesentlichen gleichmäßige Erwärmung des Lagerraums von allen Seiten bzw. von allen Heizelementen aus. Auch hier wird eine ideale Aufheizung über den gesamten Bereich des Lagerraums, insbesondere auf einen Temperaturbereich zwischen ca. 60° Celsius und ca. 90° Celsius erreicht. Lokale Unterkühlungen bzw. lokale Überhitzungen werden auf diese Weise besonders vorteilhaft vermieden.
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Bei einem erfindungsgemäßen Radlager ist es ebenfalls von Vorteil, wenn dieses als zweireihiges Lager ausgebildet ist. Damit wird es möglich, nicht nur Radialkräfte, sondern auch Axialkräfte innerhalb dieses zweireihigen Radlagers aufzunehmen. Insbesondere bei der Lagerung der Radnabe eines Fahrzeugs bringt dies entscheidende Vorteile mit sich. So können die Konstruktionen bzw. der Aufwand für zusätzliche Lagerungen deutlich reduziert werden.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einem erfindungsgemäßen Radlager das zumindest eine Heizelement wenigstens eine der folgenden Ausführungsformen aufweist:
- – Elektrisches Heizelement
- – Elektrischer Heizdraht
- – Elektrische Heizschicht
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Selbstverständlich können bei einem Vorsehen von einer Mehrzahl von Heizelementen auch unterschiedliche Ausführungsformen von Heizelementen miteinander kombiniert werden. Grundsätzlich ist jedoch das Vorsehen eines elektrischen Heizelements von Vorteil, da der Aufwand für die Kontaktierung und das Erzeugen der Erwärmung besonders klein ausfällt. Grundsätzlich sind jedoch auch Wärmetransportmedien einsetzbar, so dass z. B. Wärmefluide die gewünschte Erwärmung des Lagerraums durchführen. Vorzugsweise befindet sich das Heizelement an einem Ort des Radlagers, welcher relativ zu dem Fahrzeug nicht mit rotiert bzw. nur eine geringe Relativbewegung aufweist. Dies erleichtert die Kontaktierung und ermöglicht insbesondere eine dauerhafte elektrische Kontaktierung. Heizdrähte sind besonders vorteilhaft, da sie kostengünstig das erfindungsgemäße Heizelement zur Verfügung stellen können. Heizschichten können eine besonders kontinuierliche flächenmäßig verteilte Erwärmung des Lagerraums mit sich bringen.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für das Aufheizen eines Lagerraums eines Radlagers, insbesondere gemäß der vorliegenden Erfindung, aufweisend die folgenden Schritte:
- – Überwachen des Betriebsstatus des Radlagers,
- – Erkennen des Rotationsbeginns des Radlagers,
- – Aufheizen des Lagerraums des Radlagers mittels zumindest eines Heizelements.
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Das Aufheizen des Lagerraums erfolgt also anschließend an das Erkennen des Rotationsbeginns. Dabei kann das Aufheizen auch vor Beginn des Rotationsbeginns des Radlagers und nach dem Erkennen eines Rotationswunsches durchgeführt werden. Das Aufheizen des Lagerraums führt zu den Vorteilen, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Radlager erläutert worden sind.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren lässt sich dahingehend weiterbilden, dass der Schritt des Aufheizens für eine definierte Zeitspanne und/oder bis zum Erreichen einer definierten Temperatur durchgeführt wird. Somit kann auf eine aufwendige Regelungstechnik verzichtet werden. Insbesondere beim Vorsehen einer definierten Zeitspanne wird eine Bestromung eines elektrischen Heizelements für diese definierte Zeitspanne durchgeführt und anschließend ausgeschaltet. Über einfache Wärmeberechnung kann auf diese Weise eine Vorhersage über die auf diese Weise zu erreichenden Temperatur im Lagerraum getroffen werden. Beim Aufheizen bis zum Erreichen einer definierten Temperatur erfolgt vorzugsweise eine einfache Soll-Ist-Kontrolle. So wird als definierte Temperatur ein Sollwert vorgegeben, nach dessen Erreichen die Aufheizung des Lagerraums beendet wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform eines Radlagers,
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2 eine weitere Ausführungsform eines Radlagers,
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3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers und
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4 eine weitere Ausführungsform eines Radlagers.
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Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der 1, 2 und 4 mit einer Krümmungsrichtung in Umfangsrichtung gehören nicht mehr zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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In 1 wird eine erste Ausführungsform eines Radlagers 10 dargestellt. So ist hier das gesamte Radlager 10 mit seiner kompletten Umdrehung im Querschnitt dargestellt. Die Bezugszeichen sind hier an dem oberen Querschnittteil des Radlagers 10 angesetzt. So weist dieses Radlager 10 eine innere Lagerschale 20 und eine äußere Lagerschale 30 auf. Beide Lagerschalen 20 und 30 sind jeweils mit einer Laufbahn 22 und 32 versehen. Zwischen den beiden Lagerschalen 20 und 30 bildet sich ein Lagerraum 40 aus, in welchem eine Vielzahl von Wälzkörpern 50 aufgenommen sind. Die Wälzkörper 50 dieser Ausführungsform sind kugelförmig ausgebildet. Selbstverständlich sind jedoch auch andere Wälzkörper 50, insbesondere rotationssymmetrische Wälzkörper 50, im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Der Lagerraum 40 des Radlagers 10 gemäß der Ausführungsform der 1 ist vorzugsweise mit einem Schmiermittel ausgefüllt. Dieses Schmiermittel kann über nicht dargestellte Abdichtungen innerhalb des Lagerraums dichtend aufgenommen sein.
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Um das voranstehend beschriebene Schmiermittel innerhalb des Lagerraums auf eine Betriebstemperatur zu bringen und dementsprechend Scherkräfte innerhalb des Schmiermittels durch Reduktion der Viskosität zu reduzieren, ist zumindest ein Heizelement 60 vorgesehen. Dieses Heizelement 60 ist innerhalb des Materials einer der beiden Lagerschalen 20 und 30, hier in der äußeren Lagerschale 30, angeordnet. Dabei handelt es sich um ein elektrisches Heizelement 60, welches unter Bestromung Wärme in das Material der äußeren Lagerschale 30 abgibt. Durch Wärmeleitung innerhalb der äußeren Lagerschale 30 erfolgt ein Transport der abgegebenen Wärme in den Lagerraum 40, so dass dieser aufgeheizt wird. Ist der Lagerraum 40 bereits mit Schmiermittel ausgefüllt, wird dementsprechend das Schmiermittel erwärmt, die Viskosität des Schmiermittels reduziert und damit eine reduzierte Scherkraft bzw. reduzierte Reibungskraft beim Betrieb des Radlagers 10 möglich.
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In 2 ist eine alternative Ausführungsform eines Radlagers 10 dargestellt. Hier ist sowohl in der inneren Lagerschale 20, als auch in der äußeren Lagerschale 30 jeweils ein Heizelement 60 vorgesehen. Darüber hinaus ist ein Lagerkäfig 70 zu erkennen, in dessen Material ebenfalls Heizelemente 60 vorgesehen sind. Grundsätzlich wird die Anzahl der verwendeten Heizelemente 60 die Geschwindigkeit der Aufheizung des Schmiermittels im Lagerraum 40 erhöhen. Darüber hinaus wird eine Reduktion des Abstands zwischen dem jeweiligen Heizelement 60 und dem Lagerraum 40 eine Verbesserung der Effizienz bei der Erwärmung mit sich bringen.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radlagers 10 dargestellt. Hier sind zwei unterschiedliche Ausführungsformen von Heizelementen 60 miteinander kombiniert. So ist in der oberen Lagerschale 30 ein gekrümmtes Heizelement 60 vorgesehen. Die Krümmung dieses Heizelements 60 korrespondiert mit der Krümmung der entsprechenden Innenwandung der äußeren Lagerschale 30. Darüber hinaus findet sich in der inneren Lagerschale 20 eine Verteilung von einer Mehrzahl von hier fünf Heizelementen 60. Diese sind mit im Wesentlichen gleichen Abstand A zu der Innenwandung 24 der inneren Lagerschale 20 ausgebildet. Für beide Varianten der entsprechend ausgerichteten Heizelemente 60 reduziert sich damit der Abstand und verbessert sich damit die Wärmeübertragung. Insbesondere werden von allen Stellen des jeweiligen Heizelements 60 eine im Wesentlichen gleiche Übertragung der Wärme und damit eine im Wesentlichen gleiche Aufheizung innerhalb des Lagerraums 40 möglich. Lokale Unterkühlungen oder lokale Überhitzungen können auf diese Weise vermieden werden.
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4 zeigt eine Variante eines Radlagers 10 mit zweireihiger Ausbildung. Die grundsätzliche Funktionsweise entspricht den Ausführungsformen gemäß der 1 bis 3. Hier ist eine Vielzahl von Heizelementen 60 innerhalb des Materials der beiden Lagerschalen 20 und 30 vorgesehen. Insbesondere erfolgt auch eine Erwärmung des Lagerraums 40 zwischen den beiden Wälzkörpern 50.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Radlager
- 20
- innere Lagerschale
- 22
- innere Laufbahn
- 24
- Innenwandung
- 30
- äußere Lagerschale
- 32
- äußere Laufbahn
- 40
- Lagerraum
- 50
- Wälzkörper
- 60
- Heizelement
- 70
- Lagerkäfig
- A
- Abstand zwischen Heizelement und Innenwand