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Die Erfindung betrifft ein Haushalts-Wäschetrocknungsgerät, aufweisend einen Prozessluftkanal, einen in dem Prozessluftkanal eingesetzten Flusenfilter und eine Reinigungseinrichtung zum Entfernen von Flusen von dem Flusenfilter.
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DE 37 38 033 A1 offenbart einen Kondenswasser-Abscheider bei einem Haushalts-Wäschetrockner. Im Bereich eines Kühlmediumeingangs und Kühlmediumausgangs sind Messfühler angeordnet. Die Temperaturdifferenz an diesen Wärmemessfühlern ändert sich bei starker Verflusung der Platten des Kondenswasserabscheiders. Bei Unterschreiten eines Schwellwerts wird eine Anzeige am Wäschetrockner betätigt. Ein Nutzer kann dann nach dem Trocknungsbetrieb die Flusen aus dem Kondenswasserabscheider entfernen.
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DE 37 38 031 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Flusen aus einem als Wärmetauscher ausgebildeten Kondenswasser-Abscheider, bei dem Trocknungsluft durch Luftführungskammern geleitet und die Prozessabluft in gleicher Ebene senkrecht dazu zwischen durch Platten gebildete Kanäle des Kondenswasser-Abscheiders geleitet wird und das anfallende Kondensat von den Platten abtropft und in einem Sammelbehälter aufgefangen sowie von dort über eine Steigleitung in einen, im Wäschetrockner höher gelegenen und entnehmbaren Kondensat-Sammelbehälter gepumpt wird. Auf den Plattenoberflächen setzen sich Flusen ab. Diese werden mit mindestens einem Teil des anfallenden Kondensats von den Platten gespült. Zu diesem Zweck ist der als Wärmetauscher ausgebildete Kondenswasser-Abscheider mit einer Wäscheflusenausspülvorrichtung versehen. Dadurch können ohne größeren Aufwand für die Bedienungsperson die Flusen aus dem als Wärmetauscher ausgebildeten Kondenswasser-Abscheider entfernt werden. Es ist dazu offenbart, dass der Wärmetauscher während des Trocknungsprozesses der Wäsche ständig in Betrieb bleibt, und die Wäscheflusenausspülvorrichtung in Form einer Sprüheinrichtung nur am Schluss des Trocknungsprozesses betrieben wird.
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DE 10 2008 055 086 A1 bezieht sich auf ein Wäschetrocknungsgerät, aufweisend ein Sieb zum Heraussieben von Körpern, insbesondere Flusen, aus einem Prozessluftkanal des Wäschetrocknungsgeräts und aufweisend eine Reinigungseinrichtung zum Reinigen des Siebs, wobei das Sieb unter einem Winkel schräg im Raum angeordnet ist. Das Verfahren dient zum Reinigen eines Siebs eines Wäschetrocknungsgeräts mittels einer Reinigungseinrichtung zum Reinigen des Siebs, wobei das Sieb unter einem Winkel schräg im Raum angeordnet ist und über das schräg eingebaute Sieb eine Reinigungsflüssigkeit geleitet wird.
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DE 39 30 727 A1 offenbart eine Anordnung und ein Verfahren zur Verschmutzungsgradüberwachung und -anzeige eines Flusenfilters und/oder Wärmetauschers in einem Wäschetrockner. In einem Wäschetrockner kann der Verschmutzungsgrad eines Bauteils durch Messung des Differenzdruckes in einer Maßstrecke erfasst werden. Dabei soll möglichst unabhängig von äußeren Einflüssen ein genaues Maßergebnis erzielt werden. Um ein genaues, von äußeren Einflüssen unabhängiges Maßergebnis zu erhalten, beinhaltet die Messstrecke, über die der Differenzdruck gemessen wird, die nicht durch Verschmutzung gefährdeten Bauteile wie Wäschetrommel und Heizregister. Der sinkende Differenzdruck in dieser Messstrecke ist ein Maß für den Verschmutzungsgrad eines Bauteils. Die Maßanordnung sowie das Messverfahren eignen sich insbesondere für Haushalts-Wäschetrockner.
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Aus der
DE-OS 21 35 932 ist eine Verschmutzungsgradüberwachung eines Filterelementes bekannt, bei der Messleitungen einer Differenzdruck-Messeinrichtung im Luftkanal direkt vor und hinter dem durch Verschmutzung gefährdeten Bauteil, einem Flusenfilter, angeschlossen sind.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine effektivere Wäschetrocknung eines Wäschetrocknungsgeräts der betreffenden Art bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Patentansprüchen sowie nachfolgender Beschreibung und beigefügter Zeichnung entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Haushalts-Wäschetrocknungsgerät, aufweisend einen Prozessluftkanal, einen in dem Prozessluftkanal eingesetzten Flusenfilter und eine Reinigungseinrichtung zum Entfernen von Flusen von dem Flusenfilter, wobei das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät dazu eingerichtet ist, die Reinigungseinrichtung während eines Trocknungsablaufs zu betätigen.
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Dadurch, dass die Reinigungseinrichtung nun nicht nur nach einem Trocknungsablauf betätigt wird, sondern automatisch auch schon während eines Trocknungsablaufs, wird ein Zusetzen des Flusenfilters auch schon während des Trocknungsablaufs unterdrückt. Durch das regelmäßige Abspülen kann die Luftleistung über eine Trocknung hinweg auf hohem Niveau aufrechterhalten bleiben. So wird eine effektivere Wäschetrocknung erreicht. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Trocknungsabläufen mit hohem Anfall von Flusen und/oder hoher Trocknungszeit. Außerdem können Grenzfälle der Geräteauslegung (z.B. ein Betrieb bei hoher Umgebungstemperatur, z.B. bei 35°C, deutlich entschärft werden. Dadurch gestaltet sich die Auslegung von Gerätefunktionen wesentlich toleranter. Die Wahrscheinlichkeit des ungewollten Ansprechens einer Verflusungserkennung gerade am Ende der Lebensdauer nimmt damit ab, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit beiträgt. Durch die ständig hohe Luftleistung ist zudem eine Verbesserung des Prozesses hinsichtlich eines Energieverbrauchs und einer Trocknungsdauer möglich. Darüber hinaus ist eine Reduktion der Geräusche und eine Lüfterradwellenleistung eines Prozessluftgebläses denkbar durch eine mögliche Reduzierung des Startvolumens der zu fördernden Prozessluft.
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Das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät ist insbesondere ein dedizierter Wäschetrockner oder ein Kombinationsgerät, z.B. ein Waschtrockner.
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Das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät ist insbesondere ein Umlufttrockner, d.h., dass es einen geschlossenen bzw. umlaufenden Prozessluftkanal aufweist. Flusenfilter eines Umlufttrockners sind besonders anfällig für eine Zusetzung, da nicht gefilterte Flusen wieder durch Umlauf in dem Prozessluftkanal zum Flusenfilter gelangen können.
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Das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät weist insbesondere einen an dem Prozessluftkanal angeschlossenen Wäschebehandlungsraum, insbesondere Wäschetrommel, eine Heizung zum Aufheizen der Prozessluft, ein Gebläse („Prozessluftgebläse“) zum Bewegen der Prozessluft in dem Prozessluftkanal sowie einen Kondenswasserabscheider zum Auskondensieren der Prozessluft auf. Der Kondenswasserabscheider befindet sich lufttechnisch hinter dem Flusenfilter, so dass der Flusenfilter Flusen daran hindern kann, sich am Kondenswasserabscheider anzulegen und eine Kondensationswirkung herabzusetzen. In anderen Worten mag sich der Flusenfilter insbesondere zwischen der Wäschetrommel und dem Kondenswasserabscheider befinden.
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Es ist eine bevorzugte Weiterbildung, dass die Reinigungseinrichtung ohne Unterbrechung einer Trocknungsfunktion betätigt oder aktiviert wird, also beispielsweise bei laufendem Kondenswasserabscheider, laufender Heizung und/oder laufendem Gebläse betätigt wird. Es ist eine alternative Weiterbildung, dass zur Betätigung der Reinigungseinrichtung eine Trocknungsfunktion unterbrochen wird, also beispielsweise der Kondenswasserabscheider nicht mit Kühlmittel versorgt wird, die Heizung ausgeschaltet wird und/oder das Gebläse ausgeschaltet wird. Die Unterbrechung einer Trocknungsfunktion ist insbesondere so kurz, dass sich eine Dauer des Trocknungsablaufs oder Trocknungsprogramms nicht oder nicht wesentlich verlängert. Dies gilt insbesondere, da eine höhere Trocknungseffektivität die Dauer des Trocknungsablaufs oder Trocknungsprogramms sogar verkürzen kann.
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Es ist eine bevorzugte Weiterbildung, dass das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät dazu eingerichtet ist, die Reinigungseinrichtung zusätzlich nach Beendigung des Trocknungsablaufs zu betätigen. So wird erreicht, dass der Flusenfilter zu Beginn eines neuen Trocknungsablaufs bereits gereinigt ist. Insbesondere wird so ein Antrocknen der Flusen an dem Flusenfilter verhindert. Dies mag ein Bestandteil eines Trocknungsprogramms sein.
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Der Flusenfilter mag auch als Flusensieb bezeichnet sein.
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Es ist eine bevorzugte Ausgestaltung, dass die Reinigungseinrichtung zu vorbestimmten Zeitabständen betätigbar oder aktivierbar ist. Diese Ausgestaltung ist besonders einfach umsetzbar. Beispielsweise mag das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät die Reinigungseinrichtung zu festen Zeitabständen betätigen, z.B. alle 30 Minuten.
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Es ist noch eine bevorzugte Ausgestaltung, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit von mindestens einem eingestellten Betriebsparameter betätigbar ist. Dies ermöglicht einen effektiveren Trocknungsbetrieb. Unter einem eingestellten Betriebsparameter mag insbesondere ein voreingestellter Betriebsparameter verstanden, dessen anfängliche Einstellung oder ausgewählter Wert den folgenden Trocknungsablauf oder Trocknungsbetrieb mitbestimmt.
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Es ist eine bevorzugte Weiterbildung, dass zumindest ein eingestellter Betriebsparameter ein durch das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät eingestellter Betriebsparameter ist, z.B. eine Beladung und/oder eine Trocknungsdauer. Beispielsweise mag bei einer hohen Beladung und/oder hohen Trocknungsdauer und einem damit zu erwarteten höheren Aufkommen von Flusen die Zeitdauer zwischen zwei Reinigungsvorgängen (im Folgenden auch als „Reinigungsintervall“ bezeichnet) verkürzt werden. Die Beladung mag beispielsweise selbsttätig durch das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät festgestellt werden, z.B. mittels eines Wägesensors.
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Es ist eine weitere bevorzugte Ausgestaltung, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit mindestens eines nutzerseitig eingestellten Betriebsparameters aktivierbar ist. Auch dies ermöglicht einen effektiveren Trocknungsbetrieb. Ein nutzerseitig eingestellter Betriebsparameter mag beispielsweise eine Trocknungsdauer, eine Wäscheart, eine Trocknungstemperatur usw. umfassen. Beispielsweise mag bei Wahl einer Wäscheart, welche für ein hohes Aufkommen von Flusen bekannt ist (z.B. Frottee oder Bettwäsche), das Reinigungsintervall verkürzt werden.
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Es ist noch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit mindestens eines abgefühlten Betriebsparameters betätigbar ist. Unter einem abgefühlten Betriebsparameter mag insbesondere ein Betriebsparameter verstanden werden, welcher während eines Trocknungsablaufs abgefühlt wird und also nicht nur vorbestimmt oder voreingestellt ist oder nur einmal vor dem Trocknungsablauf bestimmt wird. Ein abgefühlter Betriebsparameter mag insbesondere ein Betriebsparameter sein, welcher während des Trocknungsablaufs überwacht wird. Es ist eine Weiterbildung, dass der abgefühlte Betriebsparameter mittels mindestens eines Messfühlers oder Sensors bestimmt wird. Diese Ausgestaltung ermöglicht einen besonders effektiven Trocknungsbetrieb durch optimierte Flusenreinigung.
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Es ist eine weiter bevorzugte Ausgestaltung davon, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit einer Temperaturdifferenz betätigbar ist. Dabei wird die Tatsache zugrunde gelegt, dass ein sich zusetzender Flusenfilter einen Volumenstrom der in dem Prozessluftkanal bewegten Prozessluft verringert, wodurch sich Temperaturunterschiede in dem Haushalts-Wäschetrocknungsgerät ändern können. Diese Ausgestaltung weist neben ihrer vergleichsweise preiswerten Umsetzung auch den Vorteil auf, dass so ggf. bereits vorhandene Messeinrichtungen zur Bestimmung einer Temperaturdifferenz genutzt werden können. Solche bereits vorhandenen Messeinrichtungen können beispielsweise Messeinrichtungen zur Feststellung einer Überhitzung des Trocknungsgeräts sein.
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Es ist eine weiter bevorzugte Weiterbildung davon, dass mittels einer solchen bereits vorhandenen Messeinrichtung zur Temperaturdifferenzbestimmung eine Temperaturdifferenz bestimmbar ist und diese Temperaturdifferenz sowohl zur Betätigung der Reinigungseinrichtung als auch zur Ausgabe eines Hinweises an einen Nutzer verwendet wird. Insbesondere wird die Betätigung der Reinigungseinrichtung früher ausgelöst als die Ausgabe des Hinweises. Die Ausgabe des Hinweises zeigt dem Nutzer einen betriebshindernden oder potenziell schädlichen Zustand des Wäschetrocknungsgeräts an, insbesondere seine mögliche Überhitzung. Die Ausgabe des Hinweises mag mit einer Leistungsreduzierung oder Abschaltung des Wäschetrocknungsgeräts verknüpft sein.
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Es ist eine bevorzugte Weiterbildung, dass die Temperaturdifferenz eine Temperaturdifferenz der Prozessluft zu zwei unterschiedlichen Orten im Prozessluftkanal ist. Dies mag beispielsweise eine Temperaturdifferenz vor und hinter dem Kondenswasserabscheider sein. Diese Weiterbildung lässt einen besonders genauen Rückschluss auf eine Trocknungseffektivität des Wäschetrocknungsgeräts zu und damit eine Bestimmung, zu welchem Zeitpunkt eine Betätigung der Reinigungseinrichtung besonders sinnvoll ist.
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Es ist eine zusätzliche oder alternative bevorzugte Weiterbildung, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit einer (abgefühlten) Temperatur betätigbar ist, z.B. einer absoluten Temperatur.
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Es ist zudem eine bevorzugte Ausgestaltung, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit einer Druckdifferenz betätigbar ist. Die Druckdifferenz ist direkt abhängig von einer Luftdurchlässigkeit des Flusenfilters und damit seiner Zusetzung durch Flusen. Die Druckdifferenz kann direkt an dem Flusenfilter, z.B. unmittelbar vor und hinter dem Flusenfilter, oder an einer anderen Messstrecke in dem Prozessluftkanal abgefühlt werden.
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Es ist eine bevorzugte Weiterbildung, dass das Haushalts-Wäschetrocknungsgerät eine Wärmepumpe aufweist („Wärmepumpentrockner“). Es ist noch eine Weiterbildung, dass die Wärmepumpe eine Kompressor-Wärmepumpe ist, deren Aufbau grundsätzlich gut bekannt ist und typischerweise als Antrieb einen Kompressor oder Verdichter aufweist und weiter einen Verflüssiger oder Kondensator, einen Verdampfer und eine Entspannungseinrichtung aufweist, welche in einem Kühlmittelkreislauf zusammengeschaltet sind. Der Verdampfer kann insbesondere gleichzeitig als Kondenswasserabscheider für die Prozessluft verwendet werden, und der Verflüssiger als Heizung für die Prozessluft. Jedoch sind auch andere Arten von Wärmepumpen nutzbar, z.B. eine Stirling-Wärmepumpe oder eine Vuilleumier-Wärmepumpe.
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Es ist eine bevorzugte Ausgestaltung davon, dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit mindestens eines Betriebsparameters der Wärmepumpe aktivierbar ist. Dabei wird ausgenutzt, dass eine Änderung der Wärmeverteilung und des Wärmeniveaus in dem Prozessluftkanal auch Betriebsparameter der Wärmepumpe ändert, z.B. eine Temperatur des in der Wärmepumpe zirkulierenden Arbeitsmittels oder Kühlmittels, eine Temperatur des Antriebs und/oder eine Temperaturdifferenz an einer oder an mehreren Komponenten der Wärmepumpe, insbesondere an dem Verdampfer.
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Es ist noch eine bevorzugte Ausgestaltung davon, dass der Betriebsparameter ein Vorliegen einer Taktung eines Antriebs der Wärmepumpe umfasst. Typischerweise wird der Antrieb kontinuierlich betrieben, was eine besonders hohe Effizienz erlaubt. Der Antrieb mag jedoch beispielsweise auch getaktet betrieben werden, wenn seine Temperatur oder eine Temperatur des Kühlmittels der Wärmepumpe einen Schwellwert („Grenztemperatur“) überschreitet. Dies mag insbesondere bei hohen Umgebungstemperaturen auftreten, welche eine Wärmeabfuhr aus dem Wäschetrocknungsgerät behindern. Durch die Taktung wird die in die Wärmepumpe eingebrachte Arbeit verringert, so dass sie sich nicht weiter erwärmt oder sogar abkühlen kann. Jedoch ist mit der Taktung auch eine Effizienzverringerung der Trocknung verbunden. Durch den Betrieb der Reinigungseinrichtung lässt sich die Prozessluft besser zirkulieren, wodurch die Wärme in der Wärmepumpe besser abführbar ist. Dadurch wiederum lässt sich die Wärmepumpe schneller wieder kontinuierlich betreiben.
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Dass die Reinigungseinrichtung in Abhängigkeit von mindestens einem eingestellten Betriebsparameter aktivierbar ist, mag insbesondere den Fall umfassen, dass ein Wert dieses Betriebsparameters einen Schwellwert („Aktivierungsschwellwert“) erreicht, überschreitet oder unterschreitet. Es mag auch der Fall umfasst sein, dass sich ein Zustand oder Status des Betriebsparameters ändert, beispielsweise zwischen den Zuständen „Ein“ und „Aus“ wechselt. Dies mag z.B. dann auftreten, wenn ein Antrieb einer Wärmepumpe von einem kontinuierlichen Betrieb („Taktung aus“) in einen getakteten Betrieb („Taktung ein“) wechselt.
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Es ist zudem eine bevorzugte Ausgestaltung, dass die Reinigungseinrichtung eine Spüleinrichtung zum Spülen des Flusenfilters ist. Zum Spülen mag insbesondere Kondenswasser verwendet werden. Jedoch ist beispielswiese auch eine Reinigungseinrichtung auf der Grundlage von Druckluft als Reinigungsmedium o.ä. denkbar.
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Es ist eine bevorzugte Weiterbildung, dass die Reinigungseinrichtung für eine vorbestimmte Zeitdauer aktivierbar ist. Alternativ mag die Reinigungseinrichtung für eine variable Zeitdauer aktivierbar sein, z.B. in Abhängigkeit mindestens eines Betriebsparameters.
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In der folgenden Beschreibung und unter Bezugnahme auf die Figuren der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Skizze eines Haushalts-Wäschetrocknungsgeräts in Form eines Wäschetrockners; und
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2 einen Verlauf einer Luftleistung bzw. eines Prozessluft-Volumenstroms über eine Trocknungsdauer des Wäschetrockners aus 1, jeweils in Prozent
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1 zeigt eine Skizze eines Haushalts-Wäschetrocknungsgeräts in Form eines Wäschetrockners 1. Der Wäschetrockner 1 ist ein Frontlader mit einer drehbaren Wäschetrommel 2 als Wäschebehandlungsraum. Die Wäschetrommel 2 ist beidseitig pneumatisch bzw. lufttechnisch an einen umlaufenden Prozessluftkanal 3 angeschlossen. Der Prozessluftkanal 3 dient zur geschlossenen Führung von Prozessluft P von und zu der Wäschetrommel 2. An oder in dem Lufteinlasskanal 3 ist ferner ein Prozessluftgebläse 4 zum Fördern bzw. Bewegen der Prozessluft P vorhanden.
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Während eines Trocknungsbetriebs des Wäschetrockners 1 wird durch das Gebläse 4 zunächst trocken-warme Prozessluft P durch den Prozessluftkanal 3 in die Wäschetrommel 2 gedrückt. Bei Durchströmen der Wäschetrommel 2 nimmt die Prozessluft P Feuchtigkeit von darin befindlicher Wäsche W auf. Hinter der Wäschetrommel 2 befindet sich ein Kondenswasserabscheider zum Abkühlen und damit Auskondensieren der Prozessluft P in Form eines Verdampfers 5 einer Wärmepumpe 5–8. Dabei wird dem Prozessluftkanal 3 oder der darin befindlichen warm-feuchten Prozessluft P Wärme entzogen und auf den Verdampfer 5 übertragen. Die Wärmepumpe 5–8 umfasst ferner auf grundsätzlich bekannte Weise in einem Kühlkreislauf seriell zusammengeschaltet einen Kompressor oder Verdichter 6, einen Kondensator oder Verflüssiger 7, und eine Entspannungseinrichtung 8, z.B. in Form eines Expansionsventils. Der Verflüssiger 7 ist mit dem Prozessluftkanal 3 thermisch gekoppelt und dient zur Aufwärmung der zuvor auskondensierten Prozessluft P vor Wiedereinleitung in die Wäschetrommel 2. Der Verdichter 6 dient als Antrieb zur Erzeugung eines Wärmestroms von dem Verdampfer 5 zu dem Verflüssiger 7. Auf diese Weise wird eine Abkühlung und Aufwärmung der Prozessluft P auf besonders energiesparende Weise erreicht.
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In Strömungsrichtung der Prozessluft P nach der Wäschetrommel 2 und vor dem Kondenswasserabscheider / Verdampfer 5 ist ein Flusenfilter 9 in den Prozessluftkanal 3 eingebracht, welcher zumindest einen erheblichen Teil der von der Wäsche W mitgerissenen Flusen (einschließlich Haaren usw.) aus der Prozessluft ausfiltert. Der Flusenfilter 9 setzt sich mit fortschreitender Trocknungsdauer zu. Die Stärke der Zusetzung hängt von den Rahmenbedingungen der Trocknung ab, z.B. von einer Beladungsmenge, einem Wäschetyp, einem Alter der Wäsche W usw. Insbesondere bei Frottee- oder Bettwäsche kommt es schnell zu einer starken Zusetzung. Diese Zusetzung des Siebes stellt einen Widerstand in den Luftwegen dar, der zu einem geringeren Luftvolumenstrom führt. Als Folge dessen verschlechtert sich ein Wirkungsgrad bzw. eine Effektivität des Wäschetrockners 1. Dadurch wiederum steigen eine Trocknungsdauer und ein Energieverbrauch merklich an.
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Zur Reinigung des Flusenfilters 9 von den Flusen ist eine Reinigungseinrichtung in Form einer Spüleinrichtung 10 vorhanden, welche Spülflüssigkeit (z.B. Kondenswasser) über den Flusenfilter 9 leitet. Die Spülflüssigkeit reißt die Flusen mit und reinigt so den Flusenfilter 9. Die Spüleinrichtung 10 ist von einer zentralen Steuereinrichtung 11 betätigbar, insbesondere wahlweise aktivierbar und deaktivierbar, und zwar auch während eines Trocknungsablaufs oder Trocknungsbetriebs.
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Insbesondere mag der Wäschetrockner 1 die Spüleinrichtung 10 in Abhängigkeit von einer Temperaturdifferenz der Prozessluft P vor und hinter dem Kondenswasserabscheider / Verdampfer 5 als einen Betriebsparameter des Wäschetrockners 1 betätigen. Zur Bestimmung dieser Temperaturdifferenz sind zwei Temperatur-Messfühler 12 oder Temperatursensoren vor bzw. hinter dem Kondenswasserabscheider / Verdampfer 5 angeordnet, ohne dass sich ein weiteres Funktionselement des Wäschetrockners 1 dazwischen befindet. Die von den Temperatur-Messfühlern 12 abgefühlten Messwerte gelangen über gepunktet angedeutete elektrische Leitungen zu der Steuereinrichtung 11, wo sie weiterverarbeitet, insbesondere voneinander differenziert werden. Die Steuereinrichtung 11 kann nun die Spüleinrichtung 10 betätigen, wenn die Temperaturdifferenz oder ein daraus abgeleiteter Wert einen zugehörigen Schwellwert erreicht, überschreitet oder unterschreitet, und zwar abhängig davon, ob ein Überschreiten oder ein Unterschreiten einen unerwünschten Grad einer Zusetzung des Flusenfilters 9 darstellt.
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Alternativ oder zusätzlich mag der Wäschetrockner 1 die Spüleinrichtung 10 in Abhängigkeit von einer Druckdifferenz der Prozessluft P vor und hinter dem Flusenfilter 9 betätigen. Dazu mag der Wäschetrockner 1 entsprechend angeordnete Drucksensoren 13 aufweisen und auf die Druckdifferenz insbesondere analog zu der Temperaturdifferenz reagieren, z.B. durch Betätigung der Spüleinrichtung 10, wenn die Druckdifferenz oder ein daraus abgeleiteter Wert einen zugehörigen Schwellwert erreicht, überschreitet oder unterschreitet.
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Alternativ oder zusätzlich mag der Wäschetrockner 1 die Spüleinrichtung 10 in Abhängigkeit von einer Temperatur eines in dem Kühlkreislauf der Wärmepumpe 5–8 zirkulierenden Kältemittels betätigen, insbesondere mit Erreichen oder Überschreiten eines zugehörigen Schwellwerts. Die Temperatur des Kältemittels mag beispielsweise mittels eines Temperatur-Messfühlers 14 abgefühlt werden.
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Alternativ oder zusätzlich mag der Wäschetrockner 1 die Spüleinrichtung 10 in Abhängigkeit von einer Zustandsänderung beim Betrieb des Verdichters 6 betätigen, nämlich wenn der Verdichter 6 von einem kontinuierlichen Betrieb in einen getakteten Betrieb umgeschaltet wird oder werden soll. Dies mag beispielsweise der Fall sein, wenn eine Temperatur des Kältemittels oder des Verdichters 6 zu hoch wird.
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2 zeigt als Auftragung einer Luftleistung L bzw. eines Prozessluft-Volumenstroms der Prozessluft P in dem Prozessluftkanal 3 über eine Trocknungsdauer t des Wäschetrockners 1 einen Verlauf ohne zwischenzeitliche Betätigung der Spüleinrichtung 10 (gestrichelte Linie K1) und mit zwischenzeitlicher Betätigung der Spüleinrichtung 10 (gestrichpunktete Linie K2).
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Während die Luftleistung L ohne zwischenzeitliche Betätigung der Spüleinrichtung 10 kontinuierlich absinkt und insbesondere gegen Ende der Trocknungsdauer t besonders stark abnimmt, erhöht sich die Luftleistung L durch die zwischenzeitliche Betätigung der Spüleinrichtung 10, wie durch den sprunghaften Anstieg A der Luftleistung L erkennbar. In diesem Beispiel ist die Spüleinrichtung 10 zweimal betätigt worden, wodurch sich ein Abfall der Luftleistung L auf weniger als die Hälfte des Abfalls der Luftleistung L ohne Spülung begrenzen lässt. Zudem verlängert sich die absolute Trocknungsdauer t ohne zwischenzeitliche Betätigung der Spüleinrichtung 10 aufgrund der schlechteren Trocknungseffizienz erheblich.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So mag nach dem Trocknungsablauf noch eine abschließende Betätigung der Spüleinrichtung durchgeführt werden, um den Flusenfilter für einen nächsten Trocknungsablauf zu reinigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wäschetrockner
- 2
- Wäschetrommel
- 3
- Prozessluftkanal
- 4
- Prozessluftgebläse
- 5
- Verdampfer
- 6
- Verdichter
- 7
- Verflüssiger
- 8
- Entspannungseinrichtung
- 9
- Flusenfilter
- 10
- Spüleinrichtung
- 11
- Steuereinrichtung
- 12
- Temperatur-Messfühler
- 13
- Drucksensor
- 14
- Temperatur-Messfühler
- A
- Anstieg der Luftleistung
- P
- Prozessluft
- L
- Luftleistung
- W
- Wäsche
- t
- Trocknungsdauer
- K1
- Verlauf der Luftleistung ohne zwischenzeitliche Betätigung der Spüleinrichtung
- K2
- Verlauf der Luftleistung mit zwischenzeitlicher Betätigung der Spüleinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3738033 A1 [0002]
- DE 3738031 A1 [0003]
- DE 102008055086 A1 [0004]
- DE 3930727 A1 [0005]
- DE 2135932 A [0006]