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Um das Wohlbefinden von Personen innerhalb eines Kraftfahrzeuges zu erhöhen, wird heutzutage oftmals eine Klimaautomatik verbaut. Ein solches automatisches System kann den Bedienkomfort erhöhen, indem es selbstständig für die Be- und Entlüftung eines Fahrzeugs sorgt. Über zusätzliche Regler, wie beispielsweise einen Temperaturregler, ist es ebenso möglich, eine konstante Temperatur in dem Fahrzeug zu halten.
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Ein anderes automatisches Klimatisierungssystem für ein Fahrzeug ist aus der
US 5,167,129 bekannt. Dieses System umfasst mehrere Programme, um das Fahrzeug automatisch zu klimatisieren bzw. zu belüften. Dabei stellt u. a. ein Sensor den Verschmutzungsgrad der Luft fest, wobei die Luftverschmutzungsdaten in die Auswahl des aktuellen Lüftungsprogramms mit einfließen.
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Derartige Systeme reagieren jedoch sehr langsam auf plötzliche Veränderungen der Umgebungsluft, wie es beispielsweise durch das Anzünden einer Zigarette innerhalb des Fahrzeugs geschehen kann. Auch arbeiten derartige Systeme sehr ungenau, da versucht wird, möglichst schnell die gesamte Luft im Inneren des Fahrzeugs auszutauschen. Gerade in dem Fall, in dem eine einzelne Person zu rauchen beginnt, wäre es beispielsweise ausreichend, lediglich die mit Rauch belastete Luft, d. h., die Luft rund um den Raucher, abzuführen. Schließlich ist die Verwendung eines einzelnen Sensors sehr unvorteilhaft, da keine Aussagen über die Verteilung der belasteten Luft innerhalb des Fahrzeugs getroffen werden können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, die bei einfacher und kostengünstiger Herstellung und Montage einen sicheren, zuverlässigen und komfortablen Betrieb einer Belüftungsanlage zulässt, wenn sich im Wirkbereich der Lüftungsanlage eine rauchende Person befindet. Es ist weiter Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das bei einfacher Anwendung einen sicheren, zuverlässigen und komfortablen Betrieb einer Belüftungsanlage ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6. Dabei offenbart der unabhängige Anspruch 1 ein Kamerasystem, das zur Überwachung eines Raumes, bevorzugt eines Innenraums eines Fahrzeugs, verwendet werden kann. Das Kamerasystem umfasst sowohl eine Kamera als auch eine Steuervorrichtung, wobei die Steuervorrichtung mit der Kamera verbunden ist. Weiterhin ist die Steuervorrichtung mit einem Belüftungssystem des überwachten Raumes, also bevorzugt mit einem Belüftungssystem des Fahrzeugs, verbindbar. Die Steuervorrichtung kann somit bevorzugt Daten über den überwachten Raum erhalten, und ist erfindungsgemäß eingerichtet, mindestens einen Raucher innerhalb des Raumes zu identifizieren. Weiterhin ist die Steuervorrichtung erfindungsgemäß eingerichtet, bei Identifizierung mindestens eines Rauchers das Belüftungssystem gemäß einem vordefinierten Modus anzusteuern. Somit erlaubt das erfindungsgemäße Kamerasystem in vorteilhafter Weise das Belüftungssystem an die Umgebung anzupassen. Ebenso ist vorteilhaft, dass ein Raucher selbst identifiziert wird, so dass das Belüftungssystem explizit auf die Quelle der Luftbelastung einwirken kann.
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Als Raucher kann beispielsweise eine Person angesehen werden, die eine Zigarette, eine Zigarre, ein Zigarillo, eine Tabakspfeife oder ein sonstiges Rauchinstrument benutzt, mit anderen Worten einen Rauchvorgang einleitet und/oder durchführt. Der Übersicht halber wird im Folgenden lediglich der Begriff Zigarette verwendet, ohne dass dies als Einschränkung anzusehen ist.
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Der unabhängige Anspruch 6 offenbart ein Verfahren zum Ansteuern eines Belüftungssystems. Bevorzugt ist das Belüftungssystem dabei ein Belüftungssystem eines Fahrzeugs. Erfindungsgemäß wird mittels einer Kamera ein Raum, bevorzugt ein Innenraum eines Fahrzeugs, überwacht. Sollte mit der Kamera ein Raucher innerhalb des überwachten Raumes identifiziert werden, so wird ein Belüftungssystem des Raums gemäß einem vordefinierten Modus angesteuert. Die Erfindung ermöglicht daher, den überwachten Raum schnell und zuverlässig an eine geänderte Situation, d. h., an das Auftreten eines Rauchers, anzupassen, indem der Raucher erkannt und das vorhandene Belüftungssystem entsprechend angesteuert wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, das ein Kamerasystem, wie es oben beschrieben wurde, umfasst. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Kamerasystems in einem Fahrzeug ist dabei besonders vorteilhaft, da der Innenraum eines Fahrzeugs in seinen Abmaßen meist sehr begrenzt ist und daher durch das Rauchen die Luft innerhalb des Fahrzeugs sehr schnell belastet wird. Auch besteht für einzelne Personen oftmals nicht die Möglichkeit, den belasteten Raum, d. h., das Fahrzeug, jederzeit zu verlassen. Eine Anpassung des Belüftungssystems des Fahrzeugs stellt daher die beste Lösung in diesem Fall dar.
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Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Kamerasystems ist die Steuervorrichtung erfindungsgemäß eingerichtet, mittels der Kamera eine Zigarettenform zu erkennen. Alternativ oder zusätzlich ist die Steuervorrichtung eingerichtet, mittels der Kamera eine Zigarettenfarbe zu erkennen. Ebenso alternativ oder zusätzlich ist die Steuervorrichtung eingerichtet, Rauch zu erkennen. Schließlich ist alternativ oder zusätzlich vorgesehen, dass die Steuervorrichtung eingerichtet ist, ein Glimmen und/oder eine Flamme, insbesondere im Kopfbereich einer Person, zu erkennen. Dabei stellt beispielsweise das Erkennen von Rauch oder das Erkennen eines Glimmens ein Indiz für das Durchführen eines Rauchvorgangs dar, während das Erkennen einer Flamme, beispielsweise von einem Streichholz oder einem Feuerzeug, ein Indiz für das Einleiten eines Rauchvorgangs ist. In vorteilhafter Weise werden diese einzelnen Merkmale dazu verwendet, um einen Raucher zu identifizieren. Sollten mehrere dieser Merkmale verwendet werden, so kann die Identifizierung eines Rauchers sehr sicher erfolgen, so dass die Wahrscheinlichkeit fehlerhafter Identifizierungen verringert wird.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Steuervorrichtung eingerichtet ist, mittels der Kamera eine Armbewegung einer Person zu erkennen. Dabei ist vorgesehen, dass die Armbewegung zu dem Kopf der Person ausgeführt werden muss. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung eine derartige Armbewegung wiederholt erkennt. In diesem Fall kann darauf geschlossen werden, dass es sich bei der Person, die die erkannte Armbewegung durchführt, um einen Raucher handelt. Somit steht der Steuervorrichtung bevorzugt ein weiteres Merkmal zur Verfügung, das verwendet werden kann, um einen Raucher sicher und zuverlässig zu identifizieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kamera des erfindungsgemäßen Kamerasystems in einem Fahrzeug anordenbar. Außerdem ist die Steuervorrichtung bevorzugt eingerichtet, ausschließlich den Fahrer zu überwachen, um diesen als Raucher oder als Nichtraucher identifizieren zu können. Auf diese Weise wird der Aufwand der Überwachung des Raumes deutlich reduziert, da lediglich eine einzelne Person überwacht werden muss. Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Steuervorrichtung den Beifahrer und/oder eine Person im Fond des Fahrzeugs überwacht. Die Überwachung einzelner Personen, um diese als Raucher oder als Nichtraucher zu identifizieren, hat ferner den Vorteil, dass gezielte Maßnahmen eingeleitet werden können, da die Position des Rauchers im Raum bekannt ist. Somit kann das Belüftungssystem individuell direkt an die Quelle der Luftbelastung im Fahrzeug angepasst werden.
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Vorteilhaft ist außerdem vorgesehen, dass der vordefinierte Modus, in dem das Belüftungssystem erfindungsgemäß betrieben wird, ein möglichst schnelles Abführen eines durch das Rauchen erzeugten Rauches aus dem überwachten Raum, ein Beibehalten des Rauches rund um den identifizierten Raucher, oder ein Fernhalten des Rauchs von anderen Personen, insbesondere von Personen, die als Nichtraucher identifiziert wurden, umfasst. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn einzelne oder alle der zuvor genannten Modi kombiniert werden. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der vordefinierte Modus von einem Benutzer des Fahrzeugs auswählbar ist. Dadurch wird der Bedienkomfort weiter erhöht, da bei einmaliger Einstellung des vordefinierten Modus stets ein gewünschtes Ansteuern des Belüftungssystems erfolgt, ohne dass weitere Eingriffe durch den Benutzer vonnöten sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft derart durchgeführt, dass über die Kamera eine Zigarettenform erkannt wird. Alternativ ist es ebenso möglich, dass mittels der Kamera eine Zigarettenfarbe, ein Rauch oder eine Flamme, insbesondere im Kopfbereich einer Person, oder ein Glimmen erkannt wird. Für eine Verbesserung der Identifizierung eines Rauchers ist bevorzugt vorgesehen, dass einzelne dieser Merkmale oder auch alle Merkmale kombiniert werden können. Daher erlaubt das Verfahren eine sichere und zuverlässige Identifizierung eines Rauchers in dem zu überwachenden Raum.
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Vorteilhaft wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren außerdem mittels der Kamera eine Armbewegung einer Person erkannt. Die Armbewegung der Person muss dabei zu dem Kopf der Person erfolgen und wird bevorzugt wiederholt ausgeführt, um die Voraussetzung zu schaffen, dass die Person als Raucher identifiziert wird. Somit steht dem erfindungsgemäßen Verfahren in vorteilhafter Weise ein weiteres Merkmal zur Verfügung, das in die Identifizierung eines Rauchers einfließen kann. Dies erhöht die Zuverlässigkeit der Erkennung von Rauchern und trägt somit zur Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei.
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Um den Aufwand bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu senken, ist bevorzugt vorgesehen, dass ausschließlich der Fahrer, der Beifahrer oder eine Person im Fond des Fahrzeugs überwacht und somit als Raucher oder als Nichtraucher identifiziert werden. Bevorzugt können ebenso mehrere der genannten Personen überwacht werden. Die Überwachung der einzelnen Personen hat ferner den Vorteil, dass die genaue Position des identifizierten Rauchers im Raum bekannt ist. Das individuelle Ansteuern der Belüftungsvorrichtung ist damit prinzipiell möglich.
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Schließlich weist das erfindungsgemäße Verfahren in einer bevorzugten Ausführungsform diverse Möglichkeiten auf, wie der vordefinierte Modus realisiert werden kann. Diese umfassen das möglichst schnelle Abführen von Rauch, der durch das Rauchen erzeugt wurde, das Beibehalten des erzeugten Rauches um den identifizierten Raucher oder das Fernhalten des erzeugten Rauches von anderen Personen, bevorzugt von Personen, die als Nichtraucher identifiziert wurden. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn mehrere dieser Modi kombiniert werden. Durch diese möglichen Individualisierungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Bedienkomfort für einen Benutzer deutlich erhöht.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
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1 ein schematischer Überblick über das erfindungsgemäße Kamerasystem gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
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2 die schematische Ansicht eines Fahrzeugs, umfassend das Kamerasystem gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt einen Raum 4, in dem sich mehrere Personen 5 aufhalten. Dabei handelt es sich bei einer Person um einen Raucher 51, während es sich bei einer weiteren Person um einen Nichtraucher 52 handelt. Der Raum 4 weist weiterhin ein Belüftungssystem 2 auf, das beispielsweise einen Ventilator oder eine Klimaanlage umfassen kann. Ein Kamerasystem 1, umfassend eine Kamera 6 und eine Steuervorrichtung 3 ist mit dem Belüftungssystem 2 verbunden und kann dieses entsprechend einem vordefinierten Modus ansteuern. Die Kamera 6 ist derart im Raum 4 angeordnet, dass diese die Personen 5 überwachen kann. Die Daten der Überwachung werden von der Steuervorrichtung 3 ausgewertet, die innerhalb des Raumes den Raucher 51 von dem Nichtraucher 52 unterscheiden kann. Sobald der Raucher 51 identifiziert wurde, steuert die Steuervorrichtung 3 das Belüftungssystem 2 gemäß einem gewählten Modus an. Beispielsweise sorgt die Steuervorrichtung 3 dafür, dass das Belüftungssystem 2 den erzeugten Rauch des Rauchers 51 möglichst schnell aus dem Raum 4 entfernt und den Raum 4 stattdessen mit frischer Luft versorgt.
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In vorteilhafter Weise wird das erfindungsgemäße Kamerasystem 1 in einem Fahrzeug 40 verwendet. Dies ist in 2 schematisch dargestellt. In diesem Fall entspricht der Raum 4 dem Innenraum des Fahrzeugs 40. Wiederum befinden sich innerhalb des Raumes 4 mehrere Personen 5, die sich in Raucher 51 und Nichtraucher 52 unterteilen. Ein Belüftungssystem 2 ist innerhalb des Raumes 4 angeordnet und ermöglicht das Ausgeben von Frischluft durch einen ersten Ausgabeschacht 21 und durch einen zweiten Ausgabeschacht 22. Eine Kamera 6 ist innerhalb des Raumes 4 angeordnet und kann die Personen 5 überwachen. Wiederum werden die Signale der Kamera 6 an eine Steuervorrichtung 3 weitergegeben, die mit der Belüftungsvorrichtung 2 verbunden ist.
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Sobald die Steuervorrichtung 3 anhand der Signale der Kamera 6 erkennt, dass es sich bei dem Fahrer des Fahrzeugs 40 um den Raucher 51 handelt, passt diese das Belüftungssystem 2 entsprechend an. Da im Fond des Fahrzeugs 40 der Nichtraucher 52 sitzt, kann das Belüftungssystem 2 beispielsweise derart angesteuert werden, dass eine große Menge Frischluft über den zweiten Ausgabeschacht 22 ausgegeben wird, während über den ersten Ausgabeschacht 21 nur eine sehr geringe Menge Frischluft ausgegeben wird. In diesem Fall würde der durch das Rauchen erzeugte Rauch von dem Nichtraucher 52 ferngehalten. Alternativ könnte die Steuervorrichtung 3 das Belüftungssystem 2 derart ansteuern, dass der durch den Raucher 51 erzeugte Rauch möglichst schnell aus dem Fahrzeug 40 abgesaugt wird.
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Insgesamt verläuft das Anpassen des Belüftungssystems 2 ohne Eingriff des Rauchers 51 bzw. des Nichtrauchers 52. Die Insassen des Fahrzeugs 40 müssen sich daher nicht um ein Ändern des Betriebsmodus des Belüftungssystems 2 kümmern. Dies wiederum erhöht den Komfort innerhalb des Fahrzeugs 40 erheblich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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