DE102012018138B4

DE102012018138B4 - Luftfrachtpalette

Info

Publication number: DE102012018138B4
Application number: DE102012018138.8A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2012-02-29
Filing date: 2012-09-13
Publication date: 2018-02-08
Anticipated expiration: 2032-09-14
Also published as: DE102012018138A1

Abstract

Luftfrachtpalette (2) zur Verwendung in Luftfrachtcontainern (5) mit einem schrägen Wandungsabschnitt (6), gekennzeichnet durch – eine Bauhöhe von zumindest 20 cm, – eine Ladefläche (10) getragen von zumindest zwei Reihen von Standfüßen (7) – und zumindest einseitig einen Überstand (9) der Ladefläche (10), der die Standfüße (7) um zumindest 20 cm überragt, – wobei der Überstand (9) in einer nach unten abgeschrägten Kante (11) ausläuft, mit der sich der Überstand (9) an einem schrägen Wandungsabschnitt (6) des Luftfrachtcontainers (5) abstützen kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Luftfrachtpalette zur Verwendung in Luftfrachtcontainern mit einem schrägen Wandungsabschnitt gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Luftfrachtbranche wächst seit Jahren kontinuierlich, wobei für die Zukunft weitere jährliche Wachstumsraten prognostiziert werden. Die Veränderungen des Marktes und des Frachtaufkommens bedingen aber gleichzeitig auch Veränderungen bzw. Verbesserungen in den Abfertigungsprozessen.
Auf Grund des kontinuierlichen Wachstums sowie der Konzentration auf weniger Standorte steigen der Ressourcenbedarf und der Koordinierungsaufwand an den sogenannten Hub-Standorten. Die nur begrenzt verfügbaren Ressourcen müssen optimal genutzt werden, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen. Dazu sind an vielen Stellen die Abstimmungen mit vor- und nachgelagerten Prozessen sowie eine Optimierung der Luftfrachtabfertigungs- und der Transportprozesse erforderlich.
Ein Problem in diesem Zusammenhang ist der Beladevorgang der Flugzeuge. Stand der Technik sind hierbei sogenannte Unit Load Devices (kurz ULDs). Um die Standzeiten von Flugzeugen zu minimieren, wurden Unit Load Devices (kurz ULDs) eingeführt. ULDs sind Container, die verwendet werden, um Gepäck, Fracht und Post gebündelt in Flugzeuge zu laden. Die zeitaufwändige Beladung mit einzelnen Paketen kann so von der Flugzeugbeladung entkoppelt werden, so dass die Beladungszeit der teuren Flugzeuge minimiert werden kann. ULDs für Flugzeuge sind durch die IATA (International Air Transport Association) standardisiert.
Der Vorteil der Verwendung der ULDs ist hierbei, dass große Mengen an Beförderungsgut in großen Einheiten gebündelt werden. Der Effekt ist also, dass anstelle einer Vielzahl von einzelnen Ladefrachtstücken weniger Einheiten geladen werden müssen, wodurch bei den Abfertigungsunternehmen Bodenpersonal, Zeit und Aufwand eingespart werden kann. Übliche ULDs sind an die Innenkontur von Flugzeugfrachträumen angepasst. ULD-Container sind geschlossene Behälter aus Aluminiumblechen mit Profilrahmen oder einer Kombination aus Aluminium für den Rahmen und Kunststoff für die Wände. Dazu sind auch diese ULD-Container innen mit Ösen ausgestattet, um schwere Frachtstücke fixieren zu können. Solche ULDs eignen sich wegen Ihrer Größe und Form nicht für den Transport mit Kleintransportern oder LKW.
Es sind im Stand der Technik zwar Paletten bekannt, die für eine Anwendung bei der Luftfracht bestimmt sind, sogenannte ULD-Paletten, diese stellen aber eine Alternative zu den ULD-Containern dar und werden nicht zur Beladung dieser Container genutzt. Vielmehr müssen auch diese ULD-Paletten als Luftfrachtpalettenböden mit den eigentlichen die Fracht tragenden Paletten beladen werden. Es ist somit zwar der ULD-Container zur vereinfachten Beladung der Flugzeuge etabliert, allerdings mangelt es noch an optimalen Lösungen, wie nun diese ULD-Container selbst zu beladen sind.
Die Problematik entsteht grundsätzlich durch die Formgebung der ULD-Container, da diese einseitig eine partiell schräg nach außen aufsteigende Seitenwand aufweisen, um den räumlichen Gegebenheiten um Rumpf eines Flugzeugs zu entsprechen, also den zur Verfügung stehenden Raum besser auszunutzen. 1 zeigt hier den Schnitt durch einen ULD-Container mit einseitig schräger Außenwand.
Die ULD-Container sind in ihrer Dimensionierung also sinnvollerweise an den Laderaum der Flugzeuge angepasst, allerdings besteht ein Problem darin, dass standardisierte Ladepaletten, beispielsweise die weit verbreitete Europalette, nicht an die zwingend vorgegebenen Maße der ULDs angepasst sind. Ist eine Europalette z. B. 80 cm oder 100 cm breit, so ist die ULD in der Regel an ihrer Bodenfläche nicht doppelt so breit sondern schmaler, so dass ein Unterbau erforderlich wird. Hieraus entsteht die Problematik, dass die Frachtpaletten beispielsweise aus einem LKW nicht ohne weiteres in eine ULD verfrachtet werden können, insbesondere aufgrund der schrägen Seitenwand unterbaut werden müssen.
In der aktuellen Praxis wird diese Aufgabe so gelöst, dass von den Frachtarbeitern manuell eine Art Unterbau in der ULD eingesetzt wird, der ein in etwa waagrechtes Beladen der ULD ermöglicht. Hierzu wird primär Holz in Form von Holz- und Einwegpaletten, Teilen von Paletten und Brettern verwendet, um die Beladeebene so anzuheben und auszugleichen, dass die Frachtpaletten nebeneinander eingeladen werden können. Der Raumverlust in der Breite durch die schräge Außenwand wird also durch ein Anheben des Ladeniveaus ausgeglichen, wobei dies natürlich einen Verlust von Laderaum unterhalb der erhöht aufgesetzten Frachtpaletten bedeutet.
Hierbei ist zudem nachteilig, dass dieses Vorgehen einen hohen Arbeits- und Materialaufwand verursacht. Des weiteren bedeutet dieses Unterbauen der eigentlichen Frachtgüter ein großes zusätzliches Gewicht, das je nach Geschick der Frachtarbeiter nur 50 kg aber auch deutlich mehr ausmachen kann. Dies erhöht die Kosten des Transportes und verursacht zudem einen unnötigen Kerosinverbrauch.
Die DE 60 2004 009 361 T2 offenbart eine Palettenvorrichtung für Luftfracht, umfassend eine erste Lastpalette mit einer oberen Oberfläche, einer unteren Oberfläche und dazwischen liegenden seitlichen Oberflächen, die im Wesentlichen die obere Oberfläche und die untere Oberfläche verbinden, wobei sowohl die obere Oberfläche als auch die untere Oberfläche im Wesentlichen eben sind, und eine Radbaugruppe mit einem Rollelement, das einstellbar in einem Gehäuse angeordnet ist und wobei das Rollelement in einer eingefahrenen Position positioniert werden kann, die für die Verwendung in einem Container geeignet ist.
Der Vorteil dieser Offenbarung liegt darin, dass Nutzlasten an Landeplätzen entladen werden können, wo ein großer Kran für das Entnehmen der Palette, die die Nutzlast trägt, von ihrem Palettensystem nicht zur Verfügung steht. Eine weitere Offenbarung, die als Unterstützung der Beladung Rollen vorsieht, ist die EP 1 473 247 A2 , wobei grundsätzlich nachteilig ist, dass es sich um aufwendige und teure Lösungen handelt.
Aus der Veröffentlichung DE 10 2012 000 242 A1 ist eine stapelbare Warenpalette mit einem im Wesentlichen rechteckig ausgebildeten Bodenelement bekannt. Hierbei ist der Schwerpunkt der Gestaltung auf die Stapelbarkeit der Warenpalette gerichtet, was durch ein Ineinandergreifen der Stützfüße und einen definierten Abstand zwischen den gestapelten Warenpaletten erreicht wird, um diese wieder voneinander lösen zu können. Ein Bezug zu Luftfrachtcontainern besteht nicht.
Die DE 20 2011 109 458 U1 offenbart eine Palette zum Anheben und Transportieren von Waren mittels eines Gabel-Hub-Wagens, insbesondere Palette mit den Abmessungen eines Viertels einer Europalette, bestehend aus Holz und/oder Holzwerkstoffen. Ein seitlicher Überstand der Ladefläche ist zur Verladbarkeit der Palette mittels eines Hubwagens vorgesehen.
Eine ebenfalls einen seitlichen Überstand aufweisende Palette ist aus einem Prospekt der Gustav Schramm GmbH bekannt (veröffentlicht im Internet Archive Wayback Machine vom 16.05.2011), wobei es sich hier um eine Styropor Palette Modell 250 handelt.
Aus der Veröffentlichung WO 2010/151 106 A1 ist schließlich eine Palette bekannt, die bestehend aus einer Ladefläche und einer Vielzahl von Klammern, die zwischen der Ladefläche und der Unterseite eingeschlossen sind. Es ist hierbei angeregt, diese Palette aus Schaumkunststoff herzustellen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine spezielle Luftfrachtpalette zur Verwendung bei der Abfertigung von Luftfracht in Luftfrachtcontainern und Luftfrachtpalettenböden für die Beladung von im Luftfrachtverkehr verwendeten ULDs zu schaffen, die eine Arbeits-, Material- und Gewichtsersparnis gegenüber herkömmlichen Lösungen ermöglicht, den Laderaum der ULDs besser ausnutzt sowie eine stabile Abstützung an einem schräg verlaufenden Wandungsabschnitt des Luftfrachtcontainers bewirkt.
Erreicht wird dies nach der Erfindung durch eine Luftfrachtpalette zur Verwendung in Luftfrachtcontainern mit einem schrägen Wandungsabschnitt mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
Die neuartige Luftfrachtpalette ist idealerweise aus einem leichten Schaumkunststoff zum Beispiel EPS, EPP, PU und anderen gefertigt, und weist eine sogenannte F-Kontur auf, die ein Einfügen in die seitliche Schräge im Flugzeugcontainer ermöglicht. Erreicht wird dies durch einen zumindest einseitigen Überstand mit abgeschrägter Kante, wodurch diese Luftfrachtpalette, die zweckmäßigerweise in einer Ausführung zwei parallele Fußreihen hat, mit den Fußreihen bis an der Beginn der schrägen Ebene herangeführt werden kann, dann aber mit dem Überstand die Schräge übergreift und so eine größere Fläche zur Beladung erreicht.
Auch ist diese Luftfrachtpalette erfindungsgemäß deutlich höher ausgebildet als die üblichen Europaletten. Diese sind in der Regel etwa 10 cm hoch. Die neuartige Palette ist in etwa 25–30 cm hochgestaltet, um die zusätzliche Breite im Flugzeugcontainer ausnutzen zu können. Wenn auf der Seite des Flugzeugcontainers mit vertikaler Seitenwand flachere normale Europaletten verwendet werden, ergibt sich so eine stufige Anordnung. Der Vorteil liegt dann auch darin, dass auf der einen Seite eine Europalette ganz herkömmlich auf den Boden des Containers aufgesetzt werden kann, da ja nicht mehr erforderlich ist, dass man eine ebene Grundfläche durch Erhöhungen mit Holz und Unterbau mit anderen Paletten herstellt. Vielmehr hat man nun zwei normale Palettenmaße und kann so die Fracht auf herkömmliche Weise in der ULD einlagern.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

– Material mit niedrigem spezifischem Gewicht
– Luftfrachtpalette mit 6 Füßen in zwei parallelen Reihen angeordnet
– zugeschnitten auf eine flexibel einsetzbare Kontur
– Tragkraft je nach Dichte des Materials variabel zwischen 500 kg bis 800 kg
– Zu verwenden bei einer Vielzahl verschiedener Flug-Ladeeinheiten bzw. -Containertypen wie AKE, AKH, ALF, PAG, PMC, PYB,PLB
– Eigengewicht von lediglich ca. 2,0 kg bis 3,0 kg

Die neue Luftfrachtpalette ist eine Innovation in der Verpackungsindustrie und im Transportwesen. Mit durchschnittlich 2,5 kg Eigengewicht ist sie die Alternative zur Holzpalette. Die neue Luftfrachtpalette mit niedrigem spezifischem Gewicht ist ideal für den Export vor allem für den Lufttransport.
Weitere Vorteile sind:

– 100% recyclingfähig
– frei von Bakterien, Schimmel und anderen Mikroorganismen
– amortisiert sich bei Luftfracht schnell durch die erhebliche Gewichtsersparnis
– weiterer Preisvorteil in der Herstellung gegenüber bekannten Kunststoffpaletten und Holzpaletten

Im folgenden ist die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine seitliche Sicht in einen geöffneten beladenen Luftfrachtcontainer mit der neuartigen Luftfrachtpalette;
2 die neuartige Luftfrachtpalette in einer perspektivischen Ansicht von unten;
3 seitliche Ansicht der Luftfrachtpalette Mit Winkelangabe.
Der Blick in den beladenen Luftfrachtcontainer 5 macht deutlich, wie hier unterschiedliche Frachtstücke 1 zusammen in einem Luftfrachtcontainer 5 transportiert werden. Zudem ist erkennbar, dass der Luftfrachtcontainer 5 einen seitlichen schrägen Wandungsabschnitt 6 aufweist.
Eingebaut sind hier zwei Sorten von Paletten, nämlich auf der rechten Seite eine herkömmliche flache Europalette 3 und links daneben die neuartige Luftfrachtpalette 2. Da diese deutlich höher gestaltet ist um eine breitere Ladefläche zu erhalten, ergibt sich eine Stufe zwischen den beiden Palettentypen, die insofern positiv ist, dass eine seitliche Verschiebung der Fracht zusätzlich verhindert wird.
Die neuartige Luftfrachtpalette weist zwei Reihen von Standfüssen 7 auf sowie einen Überstand 9 der Ladefläche 10. Dieser Überstand dient der Abstützung an der schrägen Seitenwandung 6 des Luftfrachtcontainers 5 und bewirkt die erforderliche Verbreitung der Ladefläche 10.
In den 1 und 2 ist zudem erkennbar, dass der Überstand 9 in einer abgeschrägten Kante 11 ausläuft, die ebenfalls dazu dient, dass dieser Überstand 9 sich gut an der schrägen Wandung 6 abstützen kann. Durch die Form der Kante 11 kommt es hierbei nicht lediglich zu einer linienförmigen Abstützung, sondern zu einer flächigen Abstützung an der seitlichen Wandung 6, was die Stabilität erhöht.
3 dient der Verdeutlichung der Wirkung des seitlichen Überstandes 9 zum Ansetzen der Luftfrachtpalette 2 an die schräge Wandung 6, die hierbei einen Winkel von etwa 40° zur Horizontalen aufweist. Hierbei ist es für die Erfindung maßgeblich, dass die Einstellung dieses Winkels durch das Verhältnis aus der Breite des Überstandes 9 zur Höhe der Luftfrachtpalette 2 bewirkt wird.

Claims

Luftfrachtpalette (2) zur Verwendung in Luftfrachtcontainern (5) mit einem schrägen Wandungsabschnitt (6), gekennzeichnet durch – eine Bauhöhe von zumindest 20 cm, – eine Ladefläche (10) getragen von zumindest zwei Reihen von Standfüßen (7) – und zumindest einseitig einen Überstand (9) der Ladefläche (10), der die Standfüße (7) um zumindest 20 cm überragt, – wobei der Überstand (9) in einer nach unten abgeschrägten Kante (11) ausläuft, mit der sich der Überstand (9) an einem schrägen Wandungsabschnitt (6) des Luftfrachtcontainers (5) abstützen kann.
Luftfrachtpalette (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der seitliche Überstand (9) durch zumindest eine Stütze (8) unterseitig an zumindest einem der Standfüße (7) abgestützt ist.
Luftfrachtpalette (2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfrachtpalette (2) aus Schaumkunststoff geformt ist.
Luftfrachtpalette (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfrachtpalette (2) aus EPS, EPP oder PU geformt ist.
Luftfrachtpalette (2) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfrachtpalette (2) mittels einer Dichte des verwendeten Kunststoffs auf eine Tragfähigkeit zwischen 500 kg und 800 kg eingestellt ist.
Luftfrachtpalette (2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des seitlichen Überstand (9) der Ladefläche (10) derart mit der Höhe der seitlichen Standfüßen (7) abgestimmt ist, dass die Luftfrachtpalette (2) an den schrägen Wandungsabschnitt (6) des Luftfrachtcontainers (5) von etwa 40° gegenüber der Waagrechten angesetzt werden kann.
Luftfrachtpalette (2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Gewicht von 2,0 bis 3,0 Kg aufweist.