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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Palette mit den Abmaßen eines Viertels einer Europalette.
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Stand der Technik
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Europaletten, auch als Europoolpaletten oder Flachpaletten bezeichnet, haben eine in der DIN EN 13698 Teil 1 genormte Größe mit den Abmessungen von 80 cm Breite und 120 cm Länge. Sie sind mehrwegfähige, weitgehend untereinander austauschbare Transportpaletten. Auch ihr Aufbau ist weitgehend genormt, damit sie von Gabelstaplern und Hubladern immer gleich aufgenommen werden können. Sie sind dementsprechend von der Schmalseite her nicht unterteilt, von der Längsseite haben sie genau in der Mitte einen Zwischenträger. Auch der Bereich zwischen den Trägern ist im Wesentlichen hinsichtlich Breite und Höhe genormt. Sie können von jeder ihrer vier Seiten aus mit einem Gabelstapler oder Hublader aufgenommen und befördert werden.
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Diese Europaletten im Vollformat können somit weltweit genormt transportiert, nebeneinander aufgestellt und überall auf gleiche Art und Weise gehandhabt werden.
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Vielfach wurden Europaletten zusammen mit den darauf gestapelten Waren, beispielsweise Lebensmittelkonserven, Getränken und dergleichen, mittels Hubladern auch in Supermärkten und Discountgeschäften verwendet. Die auf den Paletten gestapelten Waren mussten nicht abgeladen bzw. entladen werden, sondern konnten gleich in Kombination mit den Paletten weiter transportiert bzw. verladen werden.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Europaletten im Vollformat (80 cm × 120 cm) für die Verwendung im Supermarkt und in verschiedenen anderen Anwendungsfällen nicht zweckmäßig sind. Die Menge der auf diesen Europaletten im Vollformat gestapelten Lebensmittel ist zu groß für einen einzelnen Supermarkt und die Handhabung bzw. die Präsentation der Waren auf den Paletten in den Gängen ist zwar bei diesen Abmessungen noch möglich, jedoch teilweise störend, da auch die Wege für die Kunden blockiert werden können.
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Raum- bzw. Lagerkapazitäten in Supermärkten sind jedoch sehr kostenintensiv. Daher war es erforderlich, Paletten mit mehreren unterschiedlichen Waren umzustapeln und neu zu konfektionieren. Durch diesen zusätzlichen Aufwand wurden jedoch die Vorteile des Einsatzes von Europaletten hinsichtlich von Lagerung, Transport und Handhabung kompensiert.
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Daher wird schon seit vielen Jahren mit Euro-Halbpaletten gearbeitet, welche die Außenmaße 60 cm × 80 cm aufweisen. Diese Paletten haben die Größe, wie sie in Supermärkten erforderlich ist, und man findet sie auch ständig in diesen Märkten. Namhafte Discount-Märkte setzen diese Paletten mit Erfolg ein, da die Waren direkt auf der Palette präsentiert und von dort auch verkauft werden können.
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Für den gleichen Anwenderkreis, also insbesondere für Discount-Märkte, gibt es bereits eine Weiterentwicklung für eine noch kleinere Palette.
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Es geht hier um sogenannte „Vierteleuropaletten” (1/4-Europaletten). Diese Paletten mit genau einem Viertel der Größe einer genormten Europalette oder der Hälfte der Größe einer Eurohalbpalette besitzen also Nennmaße von 400 mm × 600 mm (40 cm × 60 cm).
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Die 1/4-Europaletten sind nicht für den normalen Speditions- und Frachtbetrieb gedacht. Sie werden in der Regel zu jeweils vier Stück, auf einer Europalette stehend, in den Märkten angeliefert. Dort werden sie mit einer Elektroameise oder einem Handhubwagen von der Europalette herunter gehoben und im Markt disloziert.
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Diese Paletten werden überwiegend von dem australischen Unternehmen Chep Technology Ltd. hergestellt und tragen auch meist dessen Marke. Sie bestehen aus Kunststoff und sind üblicherweise in blauer Farbe gehalten. Ihre Größe entspricht also etwa dem Doppelten des DIN A3-Formats. Sie sind in nahezu jedem deutschen Lebensmittelmarkt zu finden.
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Bekannt ist, dass in der Praxis als Material zur Herstellung dieser Viertel-Europaletten vorrangig Kunststoff verwendet wird. Das resultiert daraus, dass Kunststoffpaletten derart geformt werden können, dass das Aufnehmen mittels Gabelstapler ö. ä. von vier Seiten her ermöglicht wird. Von der Längsseite her erfolgt die Aufnahme mittels zweier Gabelzinken an den äußeren Enden der Freiräume, von der Schmalseite her durch einen einzelnen Gabelzinken, der zur Aufnahme der Palette genau in der Mitte des Freiraumes eingeführt werden muss.
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Diese Kunststoffpaletten weisen natürlich auch die Nachteile auf, die üblicherweise bei der Herstellung von Produkten aus Kunststoffmaterialien auftreten. Da es sich bei diesem Material um nicht nachwachsende Rohstoffe handelt, ist eine Entsorgung aufwändig und auch kostenintensiv. Um die Kunststoffpaletten hinreichend verwindungssteif zu machen, muss ein sehr spezieller, kostspieliger und hoch belastbarer Kunststoff eingesetzt werden, der dann bei der Entsorgung besondere Schwierigkeiten macht, insbesondere aufgrund der angestrebten Eigenschaften hinsichtlich seiner Widerstandsfähigkeit bzw. Belastbarkeit und Haltbarkeit.
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Trotz der Verwendung hoch belastbarer Kunststoffmaterialien wird die angestrebte hohe Verwindungssteifigkeit oft nicht erreicht. Im Hinblick auf die anderen Anforderungen, wie beispielsweise das physikalische Verhalten gegenüber Kälte und Wärme allgemein, sowie gegenüber schnellen Temperaturschwankungen (etwa beim Verbringen aus klimatisierten Innenräumen mit Umgebungstemperaturen im Minus-Bereich in andere Lagerbereiche) und gegenüber Licht, Feuchtigkeit und anderen Witterungserscheinungen werden diese Kunststoffpaletten vorrangig nur in den Innenbereichen von Supermärkten, seltener in den Außenbereichen, eingesetzt.
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Es besteht daher Interesse der Nutzer daran, für die Herstellung der Viertel-Europaletten auch Holz als Werkstoff zu verwenden. Ein erhebliches Problem dabei ist die Gewährleistung einer ausreichenden Verwindungssteifigkeit. Bei Kunststoff kann man das möglicherweise begrenzt durch Einstückigkeit und diverse, beispielsweise von dem Unternehmen Chep entwickelte, Verstrebungen oder sonstige Maßnahmen kompensieren, die beim Spritzgießen des Kunststoffs mit berücksichtigt werden.
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Bei der üblichen Bauweise von Paletten aus Holz wären zwingend aussteifende Bodenbretter erforderlich, um die Distanzklötze der Paletten seitlich zu halten bzw. zu stabilisieren. Diese zusätzlichen Bodenbretter müssen also einen dreidimensionalen Rahmen schaffen, um eine Verwindungssteifheit der Gesamtpalette in jeder denkbaren Richtung zu schaffen.
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Aussteifende Bodenbretter am unteren Klotzende stören allerdings erheblich, da ein Gabel-Hubwagen diese beim Einfahren der Gabelzinken abreißen würde. Man muss also versuchen, nur bestimmte Bodenbretter zu verwenden, also nicht alle Richtungen abzusichern, oder diese zwischen die Längsbretter und die Distanzklötze einzuschieben. Das aber kann dazu führen, dass die Befestigung der Distanzklötze an der Palette nicht mehr ausreichend haltbar bzw. stabil genug ist.
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Holzpaletten der Größe eines Viertels einer Europalette stellt beispielsweise das deutsche Unternehmen HENFLING-HOLZINDUSTRIE aus Ebelsbach her (Internet: www.henfling.com/paletten/prodpall1.htm). Im Interesse einer einigermaßen ausreichenden Stabilität/Verwindungssteifigkeit sind diese Paletten derart konstruiert, dass sie zur Lagesicherung der Distanzklötze Bodenbretter aufweisen. Diese sind unter den Distanzklötzen befestigt, so dass die Klötze sandwichartig zwischen den Bodenbrettern und den Auflagern angeordnet sind. Aufgrund der räumlichen Enge dieser Anordnung ist ein ungehindertes Einfahren eines Gabel-Hubladers von der Schmalseite aus nicht gewährleistet, und die Paletten ermöglichen somit lediglich ein hindernisfreies Einfahren eines Gabel-Hubladers an der Längsseite.
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Bekannt sind ebenfalls Viertel-Europaletten aus Holz eines weiteren deutschen Unternehmens, der Inka Paletten GmbH aus München (Internet: www.inka-paletten.com/de/paletten/palettenformate.html). Diese sogenannten „Inka-Paletten” (Viertel-Europaletten Typ F44 und F46) sind als Einweg-Paletten konzipiert. Sie sind im Prinzip als eine geformte Spanplatte gefertigt. Die „Inka-Palette” ist ebenfalls, wie die oben angeführten Holzpaletten des Unternehmens HENFLING-HOLZINDUSTRIE, nicht uneingeschränkt vierseitig befahrbar. Hier ist ein Einfahren von der Palettenschmalseite her praktisch nicht möglich, da der Abstand zwischen den Distanzklötzen zu gering ist.
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Nachteilig ist es auch, dass diese Paletten einfach zusammen sacken, wenn sie lange mit einer Auflast in feuchter Umgebung oder gar im Wasser stehen. Ihre Entsorgung ist kostenaufwendig, da sie in der Regel in großen Mengen anfallen und daher nicht mehr als unbelastetes Restholz eingestuft werden.
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Aufgrund der Besonderheiten ihrer Konstruktion bestehen bei den bekannten Viertel-Europaletten aus Kunststoff keine bzw. bei den Holzpaletten nur eng begrenzte Möglichkeiten, sie zu reparieren (daher fast ausnahmslos ihre Verwendung als Einweg-Paletten).
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Palette aus Holz mit den Außen-Abmessungen von der Größe eines Viertels einer Europalette anzugeben, die ein Anheben bzw. Aufnehmen und Transportieren mittels eines Gabel-Hubwagens/Gabelstaplers wahlweise von jeder der vier Seiten der Palette bei ausreichend großer Belastbarkeit ermöglicht.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Palette nach Anspruch 1 sowie ergänzend durch vorteilhafte Weiterbildungen gemäß den Unteransprüchen.
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Es wird eine Palette zum Anheben und Transportieren von Waren mittels eines Gabel-Hub-Wagens, insbesondere eine Palette mit Abmessungen eines Viertels einer Europalette, vorgeschlagen, die aus Holz und/oder aus Holzwerkstoffen besteht, und zwei einander gegenüberliegende Längsseiten, zwei einander gegenüberliegende Schmalseiten und eine Mehrzahl von Freiräumen für das Einfahren eines Gabel-Hubwagens hat.
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Die Palette weist weiterhin folgende Elemente auf:
- – eine Anzahl von mindestens zwei lastabtragenden Längsbrettern, die parallel zu den Längsseiten der Palette angeordnet sind;
- – jeweils mindestens zwei voneinander beabstandete Distanzklötze, die unterseitig an jedem der Längsbretter befestigt sind, wobei die Distanzklötze benachbart zu den Ecken der Palette angeordnet sind.
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Oberseitig auf den lastabtragenden Längsbrettern ist eine Mehrzahl von Deckbrettern befestigt, die einen oberen Belag bilden.
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Vorteilhafter Weise wird an einer ersten der beiden einander gegenüber liegenden Schmalseiten der Palette eine Kragarmkonstruktion derart gebildet, dass jede der Längsseiten der Palette mindestens zwei Freiräume aufweist, die ein ungehindertes Einfahren eines Gabel-Hub-Wagens wahlweise an jeder der zwei Längsseiten der Palette gewährleisten.
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Die Kragarmkonstruktion wird dabei mittels einer eingerückten Anordnung jeweils eines der zwei unterseitig an den lastabtragenden Längsbrettern an der ersten Schmalseite der Palette angeordneten Distanzklötze in Richtung, von der Längsseite aus betrachtet, zur Mitte der Palette hin, realisiert.
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Dabei sind die beiden an der ersten Schmalseite eingerückten Distanzklötze in gleicher Entfernung zu dieser Schmalseite der Palette, jedoch noch außermittig, angeordnet und bilden ein Auflager für die Kragarmkonstruktion. Die Kragarmkonstruktion wird dabei durch die auf den eingerückten Distanzklötzen aufliegenden Längsbretter in Kombination mit dem darauf befindlichen Belag gebildet.
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Den Belag der Palette bilden Deckbretter, die senkrecht zu den Längsseiten der Palette angeordnet sind;
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An der zweiten der beiden einander gegenüberliegenden Schmalseiten der Palette erfolgt ein geringfügiges Einrücken der Distanzklötze, von der Längsseite aus betrachtet, zur Mitte der Palette hin, um einen Wert, ausreichend für die Anbringung von Befestigungsmaterialien an einer durch das Einrücken gebildeten Kante.
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Die Befestigung jeweils zwischen einem Distanzklotz, einem Längsbrett und einem Deckbrett wird mittels einer, vom unteren Ende des Distanzklotzes beginnend, axial durch den Distanzklotz, das Längsbrett und durch das Deckbrett verlaufenden, gewindeverschraubenden Vorrichtung realisiert.
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Das hat den Vorteil, dass durch diese feste Verschraubung direkt eine Verwindungssteifigkeit entsteht, da die 90°-Winkel zwischen Belag und den entlang der Achse der Distanzklötze ausgerichteten Gewindeverschraubungen absolut fest sind und ein Verwinden in irgendeine der drei Raumrichtungen nicht mehr möglich ist.
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Es entsteht also eine Lagesicherung der Distanzklötze in alle horizontalen Richtungen, und zwar ohne dass störende aussteifende Bodenbretter unter oder über den Distanzklötzen noch erforderlich sind. Außer einer solchen Gewindeverschraubung können auch praktisch gleichwertige Verbindungen in Betracht kommen, etwa Rohrnieten mit einem Gewindeaufsatz und dergleichen, die ebenfalls eine solche stabile Holzverschraubung ermöglichen.
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An den unteren Aufstandsflächen werden dabei in den Distanzklötzen Ausnehmungen eingeschnitten, in denen die Gewindemuttern Platz finden und so vom Boden beabstandet sind. Sinngemäß erfolgt dies auch am oberen Ende, nämlich an der Belagoberfläche. Dadurch ist gewährleistet, dass die Verschraubungen sowohl an der unteren Aufstandsfläche der Distanzklötze als auch an der Oberfläche des Belages/der Deckbretter bündig abschneiden und dort keine Hindernisse darstellen.
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Von Vorteil ist es, dass durch die gewählte Konstruktion der Palette auch an jeder der beiden Schmalseiten ein Freiraum vorhanden ist, wodurch ein ungehindertes Einfahren einer Gabel eines Gabel-Hub-Wagens wahlweise an jeder der zwei Schmalseiten der Palette gewährleistet ist.
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Das Einrücken von zwei parallel zu der ersten Schmalseite (der Schmalseite mit der Kragarmkonstruktion) der Palette angeordneten Distanzklötzen, von der Längsseite aus betrachtet, zur Mitte der Palette hin, erfolgt zweckmäßiger Weise um einen Wert von bis zu 10,0 cm, passend zum Maß der Standard-Breite eines Gabel-Zinkens eines Gabel-Hubwagens.
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Das geringfügige Einrücken von zwei parallel zu der zweiten der beiden einander gegenüberliegenden Schmalseiten der Palette angeordneten Distanzklötze, von der Längsseite aus betrachtet, zur Mitte der Palette hin, erfolgt bevorzugt um einen Wert von bis zu 1,0 cm. Diese Schmalseite der Palette ist der Schmalseite mit der Kragarmkonstruktion gegenüberliegend angeordnet.
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Vorteilhaft ist es, wenn die die Kragarmkonstruktion der Palette mindestens zwei Kragarme aufweist, die aus zwei voneinander beabstandeten Längsbrettern mit dem darauf befestigtem Belag gebildet werden.
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Die Distanzklötze der Palette können in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Form eines Würfels, Quaders oder Zylinders aufweisen.
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Aber auch weitere Formen geometrischer Volumenkörper, beispielsweise mit ovaler Grundfläche, sind denkbar. Voraussetzung dabei ist es jedoch, dass die gewählten geometrischen Formen für die axiale Aufnahme der gewindeverschraubenden Vorrichtung geeignet sein müssen und der Belastung durch die diesbezügliche Kräfteeinwirkung standhalten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann der Belag der Palette auch eine geschlossene Oberfläche aufweisen.
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Ein solcher Belag mit einer geschlossenen Oberfläche kann zweckmäßiger Weise aus einer Mehrzahl von dicht aneinander angeordneten Deckbrettern oder aus einer kompakten Sperrholz-Spanplatte bestehen.
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Möglich ist auch die Verwendung eines Belages, der aus einem holzartigen Werkstoff oder aus Recycling-Kunststoff besteht.
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Eine Ausgestaltung der Distanzklötze aus Pressspan, aus geklebtem Sperrholz, aus weiteren Holzwerkstoffen, aus Kunststoff oder aus ähnlichen Werkstoffen ist ebenfalls möglich.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist es, dass sie die Möglichkeit des ungehinderten Einfahrens eines Gabel-Hubwagens mit standardisierten Gabel-Zinken in die Freiräume wahlweise von jeder der vier Seiten einer aus Holz gefertigten Viertel-Europalette bietet, nämlich sowohl von den Längsseiten als auch von den Schmalseiten der Holz-Palette, und dabei beispielsweise noch kostengünstiger gegenüber den erwähnten Kunststoff-Paletten ist.
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Dieser Vorteil der Palette resultiert insbesondere daraus, dass durch die biegesteife Rahmenkonstruktion aus Distanzklotz, Längsbrett und Belag auf alle Bodenbretter verzichtet werden kann. Durch die in der Palettenindustrie nicht übliche Art der mechanischen Verbindung mittels der gewindeverschraubenden Vorrichtung sind die Distanzklötze mit den Auflagebrettern (Längsbrettern) und dem Belag derart fest verbunden, dass jeweils eine biegesteife Rahmenecke in Längs- und Querrichtung entsteht. Bei einer Befestigung zwischen den Einzelelementen an den Ecken nur mit Nägeln oder Klammern, wie in der Palettenindustrie üblich, wäre die Biegesteifigkeit der Ecken für eine Konstruktion ohne Bodenbretter nicht groß genug. Die in der Erfindung gewählte Konstruktion macht die Palette zugleich uneingeschränkt vierseitig befahrbar, und es ist kein Hindernis in Form der Bodenbretter mehr vorhanden und es besteht somit auch nicht mehr die Gefahr, dass die Bodenbretter abgerissen werden.
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Aus der in der Erfindung erfolgten Optimierung der Vorteile der Werkstoffe Holz und Metall, insbesondere an den Ecken der Palette, resultiert eine dauerhafte Konstruktion mit einer hohen Tragfähigkeit. Auch ist die Palette bei einer mechanischen Beschädigung leicht zu reparieren. Die Entsorgung ist einfach und umweltfreundlich möglich.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Möglichkeiten, die Aufgabe zu lösen, sind nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Das Ausführungsbeispiel ist in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente.
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Im Einzelnen zeigt:
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1 schematisch eine perspektivische Ansicht der Palette;
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2A eine schematische Seitenansicht (Längsseite) der Palette; und
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2B eine schematische Seitenansicht (Schmalseite) der Palette.
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Die in der schematischen Perspektiv-Ansicht der 1 dargestellte Palette 10 besteht aus Holz und hat die Abmaße einer Viertel-Europalette (Schmalseiten 40 cm; Längsseiten 60 cm).
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Die Palette 10 weist zwei gegenüberliegende Längsseiten 12 und zwei gegenüberliegende Schmalseiten 14 auf. Für das Einfahren eines Gabel-Hubwagens sind an jeder Längsseite 12 zwei Freiräume 16 sowie an jeder Schmalseite 14 ein Freiraum 18 für das Einfahren eines Gabel-Hubwagens vorhanden.
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Weiterhin weist die Palette 10 zwei jeweils an den Längsseiten 12 angeordnete lastabtragende Längsbretter 20 auf.
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Den oberen Belag 26 der Palette 10 bilden fünf parallel zueinander angeordnete Deckbretter 26 (Querbretter). Diese Deckbretter 26 sind in einem Winkel von 90° (bezogen auf die Verlaufsrichtung der Längsseiten 12) auf den lastabtragenden Längsbrettern 20 befestigt.
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Unmittelbar an den Unterseiten der lastabtragenden Längsbretter 20 sind, jeweils benachbart zu den Ecken der Palette 10, insgesamt vier zylinderförmige Distanzklötze 22, 24 angebracht, somit auf jedem der Längsbretter 20 zwei Distanzklötze 22, 24. Die Distanzklötze 22, 24 sind mittels einer entlang der Mittelachse der Distanzklötze 22, 24, durchgehend von der unteren Aufstandsfläche der Distanzklötze 22, 24, durch die Längsbretter 20, sowie durch die jeweiligen Deckbretter 26 hindurch bis zur Oberseite der Deckbretter 26 verlaufenden Gewindeverschraubung/Gewindebolzen (nicht detailliert dargestellt) oder einer ähnlichen Vorrichtung, sowie mit Gewindemuttern 28 an der Palette 10 befestigt. An den unteren Aufstandsflächen der Distanzklötze 22, 24 sowie an den äußeren Oberflächen der jeweiligen Deckbretter 26 sind Ausnehmungen eingeschnitten, die ein Absenken der für die Gewindeverschraubung verwendeten Gewindemuttern 28 ermöglichen und somit eine ausreichende Beabstandung der Gewindemuttern 28 vom Boden der Distanzklötze 22, 24 bzw. von der Oberfläche der Deckbretter 26 gewährleisten.
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Die derartige Anordnung und Befestigung (Verbindung) der jeweiligen Distanzklötze 22, 24, Längsbretter 20 und Deckbretter 26 untereinander begünstigt eine hohe Stabilität und Verwindungssteifigkeit der Palette 10.
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Zur Gewährleistung der Befahrbarkeit der Palette 10 mit einem Gabel-Hublader von allen vier Seiten 12, 14 der Palette 10 sind die Distanzklötze 22, 24 in einer speziell vorgegeben Art und Weise unterhalb der Längsbretter 20 angeordnet.
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An einer der Schmalseiten 14 der Palette 10 sind die beiden auf dieser Seite angeordneten Distanzklötze 22 von der Außenkante aus um ca. 10 cm zur Palettenmitte hin eingerückt. Dadurch wird auf dieser Schmalseite 14 eine typische Kragarmkonstruktion 30 gebildet, welche als Auflage auf eine der beiden Gabel-Zinken eines von der Längsseite 12 einfahrenden Gabel-Hubladers dient. Durch diese Anordnung werden gleichzeitig an jeder der beiden Längsseiten 12 zwei Freiräume 16 für das Einfahren der beiden Gabeln eines Gabel-Hubstapler geschaffen.
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Die Kragarmkonstruktion 30 bzw. Kragarme 32 werden hierbei aus der Kombination der beiden Längsbretter 20 und dem darauf befestigten Belag 26 gebildet. Dabei dienen die auf dieser Schmalseite 14 der Palette 10 eingerückt angeordneten Distanzklötze 22 als Auflager für die Kragarmkonstruktion 30.
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An der gegenüber liegenden Schmalseite 14 der Palette sind die zwei Distanzklötze 24 von der Außenkante aus nur geringfügig, um ca. 1 cm in Richtung zur Mitte der Palette 10 eingerückt. Der dadurch entstandene Vorsprung bzw. die entstandene vorspringende Kante 34 ermöglicht es beispielsweise, dass hinter bzw. an der Kante 34 eventuell erforderliche Befestigungsmaterialien, wie beispielsweise Wickelfolie oder andere übliche Materialien, zur Befestigung der Ware auf der Palette 10 eingekrallt, eingehakt oder auf andere Weise befestigt werden können.
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Resultierend aus der gewählten Konstruktion der Palette 10 ergeben sich somit an jeder der Längsseiten 12 der Platte 10 zwei Freiräume 16, sowie auch an jeder der beiden Schmalseiten 14 der Palette 10 ein ausreichend großer Freiraum 18 für das ungehinderte Einfahren eines Gabel-Hubwagens mit Gabel-Zinken entsprechend den hierfür gültigen Standardmaßen. Dabei ist auf den Längsseiten 12 das Einfahren mit beiden Gabel-Zinken gewährleistet, während auf den Schmalseiten 14 zumindest das mittige Einfahren mit einem der beiden Gabel-Zinken eines Hubladers möglich ist.
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Wie bei den vierseitig befahrbaren Viertel-Europaletten aus Kunststoff, erfolgt auch bei den erfindungsgemäßen Holzpaletten 10 das Einfahren in die Palettenlängsseite 12 derart, dass eine Hubwagen-Zinke dicht neben der Innenseite der nicht bzw. nur geringfügig eingerückten Distanzklötze 24 einfährt. Da die Gabel-Hubwagen Standardmaße haben (Hubwagen-Zinken sind etwa 17 cm breit), fährt die andere Zinke automatisch dicht an der Außenseite der eingerückten Distanzklötze 22, also direkt unter der Kragarmkonstruktion (30) bzw. unter den Kragarmen 32 ein. Somit liegt die Palette 10 sicher auf beiden Zinken auf.
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Beim Einfahren auf der Palettenschmalseite 14 fährt der Hubwagen einfach mit einer Zinke mittig zwischen die beiden Reihen der Distanzklötze 22, 24. Der Hubwagen hebt sozusagen die Palette 10 über den Belag 30 an.
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Die 2A und 2B zeigen die Seitenansichten der in 1 beschriebenen Palette. Dabei zeigt die 2A eine Seitenansicht der Palette 10, von einer Längsseite 12 aus betrachtet, während die 2B eine Seitenansicht, von einer Schmalseite der 14 Palette aus betrachtet, zeigt.
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Für die weitere Beschreibung der 2A und 2B trifft sinngemäß die Beschreibung der 1 zu.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Palette
- 12
- Längsseite
- 14
- Schmalseite
- 16
- Freiraum an der Längsseite
- 18
- Freiraum an der Schmalseite
- 20
- lastabtragendes Längsbrett
- 22
- eingerückte Distanzklötze
- 24
- geringfügig eingerückte Distanzklötze
- 26
- Deckbretter/Belag
- 28
- Gewindemuttern/Verschraubung
- 30
- Kragarmkonstruktion
- 32
- Kragarm
- 34
- Vorsprung/Kante für Anbringung von Befestigungsmaterialien
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 13698 Teil 1 [0002]
- www.henfling.com/paletten/prodpall1.htm [0018]
- www.inka-paletten.com/de/paletten/palettenformate.html [0019]