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Die Erfindung betrifft einen Wandhalter zur Fixierung einer vorgehängten Fassade an einer Gebäudewand, wobei der Wandhalter aus einem an der Gebäudewand anliegenden Tragwinkel und einem ihm gegenüber thermisch isolierten Unterkonstruktionsadapter besteht.
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Aus der
DE 20 2004 008 376 U1 ist ein Fassadenhalter bekannt, der der thermischen Entkopplung von Fassadenunterkonstruktionen dient. Der Fassadenhalter besteht aus einem wandseitigen Befestigungselement, einem Zwischenelement und einem tragenden, fassadenseitigen Befestigungselement. Das Zwischenelement ist eine mit zwei schienenartigen Umgriffen versehene Platte. Mit den Umgriffen sitzt es formschlüssig auf dem wandseitigen Befestigungselement. Sein wandfernes Ende ist mit dem fassadenseitigen Befestigungselement verbunden. Das Zwischenelement hat eine wärmeisolierende Beschichtung, über die es das wandseitige Befestigungselement kontaktiert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, einen Wandhalter zur Fixierung einer vorgehängten Fassade an einer Gebäudewand zu entwickeln, der bei einfacher Handhabung und großer Variabilität einen Wärmetransport zwischen der Gebäudewand und der Fassade ohne Verringerung der Tragfähigkeit mindert.
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Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Dazu sind der Tragwinkel und der Unterkonstruktionsadapter unabhängig von dem zwischen beiden Teilen angeordneten Isolierkörper formsteif miteinander verbunden. Am Tragwinkel ist an der der Gebäudewand zugewandten Adapterfläche ein Isolierkörper angeordnet.
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Bei der Verwendung einer vorgehängten Fassade wird an der in der Regel unverputzten Gebäudewand, beispielsweise einer Betonwand, eine Unterkonstruktion aus Stahl- oder Aluminiumprofilen befestigt, um daran die Fassadenplatten einzuhängen und zu fixieren. In dem zwischen der Gebäudewand und den Fassadenplatten gelegenen Hohlraum befindet sich meist eine z. B. aus Stein- oder Glaswolle bestehende Wärmedämmung. Letztere ist vorzugsweise an der Gebäudewand verankert. Zwischen der Wärmedämmung und den Fassadenplatten wird ein hinterlüftbarer Spaltraum belassen, dessen Spaltbreite in der Regel mehrere Zentimeter misst.
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Der erfindungsgemäße Wandhalter besteht u. a. aus dem an der Gebäudewand befestigten Wandhalter und dem Unterkonstruktionsadapter. Der Wandhalter, der bei der fertig montierten Fassade im Bereich der Wärmedämmung liegt, also abgesehen von seinen Montagefugen, z. B. von Mineralwolle umgeben ist, ist durch einen ersten Isolierkörper von der Gebäudewand und durch einen zweiten von dem Unterkonstruktionsadapter thermisch weitgehend getrennt. Dadurch kann bei heißem Wetter die wärmere Fassade nur sehr wenig Wärme über den Wandhalter in die Gebäudewand einleiten. Bei sehr kaltem Wetter, bei dem in der Regel die Frostgrenze innerhalb der Wärmedämmung liegt, verhindert der erste, an der Gebäudewand anliegende Isolierkörper den Abtransport von Wärme in die kälteren Zonen der Wärmedämmung.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den nachfolgenden Beschreibungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
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1: Wandhalter mit Schraubverbindung zwischen Gebäudewand und Unterkonstruktion;
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2: Wandhalter mit Nietverbindung;
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3: Tragwinkel für Schraubverbindung;
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4: Tragwinkel mit Nietstegen;
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5: Tragwinkel mit angeformten Stützpunkten am Wandschenkel;
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6: Schnitt zu 5, durch Stützpunkt;
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7: Tragwinkel mit Stützpunkten im Isolierkörper;
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8: Schnitt zu 7, durch Stützpunkte;
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9: Tragwinkel mit im Wandschenkel montierten Stufenzapfen;
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10: Schnitt zu 9, durch Stufenzapfen;
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11: Schraubverbindung zwischen Tragwinkel und Tragplatte mit innenliegender Mutter;
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12: wie 11, jedoch ist die Schraubverbindung um 90° geschwenkt;
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13: Schraubverbindung zwischen Tragwinkel und Tragplatte mit innenliegender Hülse;
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14: Schraubverbindung zwischen Tragwinkel und Tragplatte mit Stehbolzen;
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15: Nietverbindung zwischen Tragwinkel und Tragplatte;
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16: wie 15, jedoch ist die Nietverbindung um 90° geschwenkt;
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17: Schraubverbindung mit dargestellter Verformung;
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18: Wandhalter aus Stahlblech.
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Die 1 zeigt einen an einer Gebäudewand (2) befestigten Wandhalter (1). Der Wandhalter (1) besteht hier z. B. aus einem Tragwinkel (10), einem Unterkonstruktionsadapter (110), zwei Isolierkörpern (90, 130), zwei Schraubverbindungen (51), einer Befestigungsschraube (41) und einer Unterlagscheibe (45). Am Unterkonstruktionsadapter (110) ist ein – gestrichelt dargestellter – dünnwandiger T-Träger (5) eingeklemmt und festgenietet. Der T-Träger (5) verläuft in 1 z. B. vertikal und parallel zur Gebäudewand (2). An ihm sind hier nicht dargestellte horizontale Profile befestigt, die die vorgehängten Fassadenplatten tragen.
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Der Tragwinkel (10) weist zwei Schenkel (11, 31) auf, die im Wesentlichen senkrecht zueinander orientiert sind, vgl. 3. Der eine Schenkel ist der Wandschenkel (11), der mit seiner Außenfläche (13) in Richtung der Gebäudewand (2) ausgerichtet ist. Der andere Schenkel ist der Kragschenkel (31). Er hat eine ebene äußere Seitenfläche (33), die mit der Außenfläche (13) einen 90°-Winkel einschließt. Diese äußere Seitenfläche (33) schließt sich über eine Kante direkt an der Außenfläche (13) an.
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Nach den 1 bis 10 hat der Wandschenkel (11) bei dem dargestellten Pressprofil, dessen Werkstoff z. B. eine AlMgSi-Legierung ist, eine Innenfläche (14), die gegenüber der Außenfläche (13) um z. B. 1,5 Winkelgrade geneigt ist, so dass seine Wandstärke in Richtung des Kragschenkels (31) um z. B. einen Millimeter zunimmt. Vergleichbares gilt für den Teil (35) der inneren Seitenfläche (34), der dem Wandschenkel (11) zugewandt ist. In diesem Bereich schließt die geneigte Fläche (35) mit der äußeren Seitenfläche (33) ebenfalls einen Winkel von z. B. 1,5 Winkelgraden ein. Hierbei vergrößert sich die Wandstärke z. B. um 4 mm in Richtung Wandschenkel (11).
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Im vorderen Bereich des Kragschenkels (31) sind z. B. zwei Bohrungen (37) zur Fixierung des Unterkonstruktionsadapters (110) angeordnet.
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Anstelle der Bohrungen (37) weist der Kragschenkel (31) nach 4 im vorderen Bereich z. B. drei Nietlaschen (72–74) auf. Die Nietlaschen (72–74) werden mittels eines Schneid- und Umformvorganges aus dem Kragschenkel (31) herausgebogen. Die fertige Nietlasche (72–74) besteht aus einem abstandhaltenden Nietsteg (75) und einem Nietschaft (81). Der Nietsteg (75) hat im Ausführungsbeispiel eine Breite von 12 mm, eine Tiefe von 3 mm und eine Höhe von 5 mm. Der Nietschaft (81) steht über den Nietsteg (75) z. B. 5 mm über. Er dient der künftigen Nietverbindung (71) als das Nietteil, dessen Länge sich aus der Klemmlänge und der Niet- oder Umformzugabe ergibt. Zwischen dem Nietschaft (81) und dem Nietsteg (75) befinden sich die beiden Abstützflächen (76, 77), auf denen nach dem Verbinden von Tragwinkel (10) und Unterkonstruktionsadapter (110) der Letztere auf dem Nietsteg (75) aufliegt.
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Die Nietstege (75) stehen zumindest nahezu senkrecht vom Kragschenkel (31) ab. Sie ragen vom Kragschenkel (31) in die Richtung weg, in der auch der Wandschenkel (11) vom Kragschenkel (31) absteht.
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Nach 4 haben die Nietstege (75) der Nietlaschen (72–74) am Tragwinkel (10) eine besondere Anordnung zur Gewährleistung eines hohen Verformungswiderstandes quer zur Längsrichtung des Wandhalters (1) um eine Flächennormale (49), vgl. 18, die mittig auf der großen Seitenfläche (133) des eingeklemmten Isolierkörpers (130) steht. Die mittige Nietlasche (74) ist parallel zum Wandschenkel (11) des Tragwinkels (10) orientiert, während die anderen beiden Nietlaschen (72, 73) zueinander parallel ausgerichtet unter einem Winkel von 90 Winkelgraden zum Wandschenkel (11) positioniert sind. Die im Einbauzustand oben liegende Nietlasche (72), vgl. 2, nimmt primär Zugkräfte auf, die von der Gebäudewand (2) wegweisen. Die untere Nietlasche (73) übernimmt vorwiegend in Richtung der Gebäudewand (2) wirkende Druckkräfte, während die mittlere (74) vorwiegend in Traglastrichtung belastet wird.
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Anstelle der Nietverbindung (71) ist auch eine Schweißverbindung denkbar. Dazu wird beispielsweise das durch die Tragplatte (110) ragende Ende des Nietschafts (82) direkt mit der Tragplatte (110) verschweißt. Es ist auch möglich, eine Punktverschweißung vorzunehmen, indem der Nietsteg (75) z. B. ohne Nietschaft (82) an der Tragplatte (110) anliegt. In diesem Fall wird die plane Stirnfläche des Nietstegs (75) stumpf mit der Tragplatte (110) verschweißt.
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Der Unterkonstruktionsadapter (110) nach 1 ist eine im Wesentlichen ebene und z. B. rechteckige Tragplatte, die ein aus einer Al-Mg-Legierung gefertigtes Kantblech ist. Diese Tragplatte (110) hat z. B. eine Wandstärke von 3 mm. Sie hat in dem dem Tragwinkel (10) zugewandten Bereich z. B. vier paarweise angeordnete Bohrungen (111). Ihre Durchmesser betragen z. B. 6,2 mm. Je zwei einander gegenüberliegende Bohrungen (111) bilden ein Befestigungspaar.
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Das dem Tragwinkel (10) abgewandte, freie Ende der Tragplatte (110) weist an seinen Außenseiten je eine ca. 60 mm lange Klemmfeder (113) auf. Die Klemmfedern (113), die hier z. B. 5 mm breit sind, dienen der vorläufigen Fixierung der T-Träger (5) oder vergleichbarer Profile. Bei größeren Tragplatten (110) können die Klemmfedern (113) auch nach innen versetzt angeordnet sein, so dass sich beidseits der einzelnen Klemmfedern (113) die Tragplatte (110) erstreckt.
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Zwischen den Klemmfedern (113) sind im wandfernen Endbereich z. B. vier Ausnehmungen (114, 115) angeordnet. Die beiden äußeren Ausnehmungen (114) sind kreisrunde Bohrungen. Ihr Durchmesser beträgt jeweils z. B. 5 mm. Die beiden inneren Ausnehmungen (115) sind Langlöcher, die 5 mm breit und 15 mm lang sind.
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Zur Montage des T-Trägers (5) an der Tragplatte (110) wird der Steg (6) des T-Trägers (5) zwischen die Klemmfedern (113) und die Tragplatte (110) geklemmt, vgl. 1. Nach dem Ausrichten des T-Trägers (5) an mehreren Tragplatten wird der Steg (6) durch die entsprechende Bohrung der Tragplatte (110) hindurch abgebohrt. Der Steg (6) und die Tragplatte (110) werden dann mittels einer Verschraubung oder z. B. mittels eines Blindniets (7), dauerhaft miteinander verbunden.
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Zwischen dem Tragwinkel (10) und der Tragplatte (110) ist der Isolierkörper (130) angeordnet. Er ist eine ebene, z. B. rechteckige Platte. Er hat im Bereich der Schraub- und/oder Nietverbindungen (51, 71) jeweils entsprechende Ausnehmungen (135) oder Bohrungen. Als Isolierkörperwerkstoff wird beispielsweise ein geschlossenzellig geschäumtes Hart-PVC verwendet. Dieser verrottungsfeste Werkstoff hat eine Dichte von z. B. 0,73 g/cm3 und eine Wärmeleitfähigkeit von z. B. 0,09 W/mK. Er gehört zur Brandklasse B1. Ggf. können diesem oder einem anderen verwendbaren Kunststoff zur Verstärkung Glas- und/oder Kohlefasern z. B. in Form von Kurzfasern beigemengt werden. Als andere Beimengungen sind auch Glimmer, Graphit, Ruß oder andere vergleichbare Zuschläge denkbar.
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Der andere Isolierkörper (90) ist zwischen dem Tragwinkel (10) und der Gebäudewand (2) angeordnet. Er hat im Ausführungsbeispiel ein Langloch (92) zur Durchführung der Befestigungsschraube (41). Das Langloch (92) ist in der Regel geringfügig größer als das Langloch (15) des Wandschenkels (11), vgl. 2.
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Beide Isolierkörper (90) und (130) sind z. B. aus dem gleichen Werkstoff hergestellt und haben hier ggf. die gleiche Quaderform.
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In den Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 4 ist der Isolierkörper (90) auf der äußeren Adapterfläche (13) des Wandschenkels (11) aufgeklebt. Hierzu gibt es u. a. drei Möglichkeiten. Im ersten Fall wird bei der Vormontage vor dem verklebenden Aufpressen z. B. ein fließfähiger Klebstoff auf die Adapterfläche (13) und/oder den Isolierkörper (90) aufgetragen. Im zweiten Fall befindet sich z. B. auf dem vorgefertigten Isolierkörper (90) eine zähe Klebebeschichtung, die durch eine abziehbare Schutzfolie bis zur Verklebung abgedeckt ist. In einem dritten Fall wird zum Verkleben zwischen der Adapterfläche (13) und dem Isolierkörper (90) zumindest bereichsweise ein doppelseitiges Klebeband eingelegt.
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Alternative Lösungen hierzu sind in den 5 bis 10 dargestellt. Die 5 und 6 zeigen eine Variante, bei der der Isolierkörper (90) zwei z. B. kreisrunde Bohrungen (93) aufweist. Der Wandschenkel (11) hat zwei zylindrische Zapfen (21), die z. B. durch einen Drück- bzw. Tiefziehvorgang hergestellt wurden. Auf die Zapfen (21) ist der Isolierkörper (90) mittels seiner Bohrungen (93) z. B. kraftschlüssig verliersicher aufgesteckt, vgl. 6. Die Zapfen (21) bzw. die Vorsprünge haben jeweils die Funktion eines Wandanschlages. Nach dem Anziehen der Befestigungsschraube (41), vgl. 1, liegt der Wandschenkel (11) – beispielsweise nach einem Komprimieren des jeweiligen Isolierkörpers (90) um 0,01 bis 0,3 mm – auch mit den Stirnflächen der Zapfen (21) an der Gebäudewand (2) an. Dadurch behält der Wandhalter (1) auch in dem Fall, dass bei einem Brand der Isolierkörper (90) an- und/oder abschmelzen sollte, immer noch seine ursprüngliche Tragfähigkeit. Auch ändert sich seine originäre Befestigungsposition nicht.
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In den 7 und 8 wird ein Isolierkörper (90) gezeigt, der zur Fixierung in Bohrungen (16) am Tragwinkel (10) z. B. zwei Doppelrasthaken (95) aufweist. Letztere bestehen aus zwei nebeneinander angeordneten Rasthaken (96). Die Rasthaken (96) weisen einander ihre Rückseite zu. Dort befindet sich eine Freiraumkerbe (97), die die Rasthaken (96) während des Montagevorgangs vor dem Hintergreifen der Innenfläche (14) großteils ausfüllen. Nach dem Durchstecken des jeweiligen Doppelrasthakens (95) durch die entsprechende Bohrung (16) federn die Rasthaken (96) für das Hintergreifen auseinander. Die hakenförmigen Vorsprünge der Rasthaken (96) legen sich an der Innenfläche (14) an.
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Im Isolierkörper (90) sind nach 7 auf der Höhe des Doppelrastzapfens (95) z. B. zwei Bohrungen (93) vorhanden, in die jeweils eine Metall- oder Keramikscheibe (101) als Wandanschlag bzw. Abstandshalter eingelassen oder eingesetzt ist. Ggf. hat die Metallscheibe (101) einen umlaufenden Steg (102), um verliersicher in der jeweiligen Bohrung (93) gehalten zu werden.
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Nach den 9 und 10 werden der Isolierkörper (90) und der Wandschenkel (11) mit Hilfe eines Stufenzapfens (23) verbunden. Der Stufenzapfen (23) hat drei Abschnitte. Der erste Abschnitt ist der Halteabschnitt (24). An ihn schließt sich der Abstützabschnitt (25) an, der wiederum den Klemmabschnitt (26) trägt. Der Halteabschnitt (24), der einen größeren Durchmesser als der Abstützabschnitt (25) hat, liegt an der Stufe der Stufenbohrung (94) des Isolierkörpers (90) an, um Letzteren zu halten. Der Abstützabschnitt (25), der einen größeren Durchmesser als der Klemmabschnitt (26) hat, stützt sich mit einem Bund an der Außenfläche (13) des Wandschenkels (11) ab. Der Klemmabschnitt (26) hat eine Rändelung mit z. B. achsparallelen Riefen oder eine Kerbverzahnung. Mittels der Rändelung haftet er fest in der Bohrung (16).
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Selbstverständlich kann die eine oder andere der hier beschriebenen Befestigungsarten benutzt werden, um auch den Isolierkörper (130) vor dem Zusammenbau des Wandhalters (1) am Tragwinkel (10) oder an der Tragplatte (110) zu befestigen.
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Beide Isolierkörper (90, 130) können bereichsweise größere, geschlossene Ausnehmungen haben. Diese Ausnehmungen können zur Wärmeisolation mit Umgebungsluft oder einem anderen Werkstoff befällt sein. Dieser kann z. B. bei kleinerer Festigkeit eine Wärmeleitfähigkeit haben, die kleiner ist als die des Isolierkörpergrundwerkstoffs.
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Die 11 bis 14 zeigen Schraubverbindungen, mit denen die Tragplatte (110) mit dem tragenden Tragwinkel (10) unter Zwischenlage des Isolierkörpers (130) befestigt ist. Nach den 11 und 12 wird pro Schraubverbindung (51) im Tragwinkel (10) zunächst eine Schraube (52), z. B. M6 × 20, in die Bohrung (37) eingesetzt. Sollte der Tragwinkel (10) aus einer Aluminiumlegierung gefertigt sein, wird die Bohrung (37) – zur Minimierung des Schraubenspiels – beispielsweise so eng gewählt, dass die Schraube (52) gerade noch durchsteckbar ist. Je nach Schraubengeometriequalität misst für eine M6-Schraube (52) der Bohrungsdurchmesser 5,9 bis 6 mm.
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Die Schraube (52) wird im Tragwinkel (10) mittels der ersten Mutter (53) befestigt. Der nach den 11 und 12 eingelegte Isolierkörper (130) hat pro Schraubverbindung (51) eine Ausnehmung oder Bohrung (135), die zumindest so groß ist, dass die Mutter (53) in die Bohrung (135) des Isolierkörpers (130) – ggf. mit Spiel – passt. Die Stärke der Mutter (53) kann der Wandstärke des Isolierkörpers (130) entsprechen.
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Auf das aus dem Isolierkörper (130) bzw. der Mutter (53) herausragende Schraubenende wird die Tragplatte (110) mit ihrer Bohrung (111) aufgeschoben. Die Bohrung (111) hat hier einen Innendurchmesser, der 0,1 bis 0,3 mm größer ist als der Gewindeaußendurchmesser der Schraube (52). Nach dem Auflegen der Tragplatte (110) wird auf das Schraubenende die zweite, ggf. auch selbstsichernde Mutter (54) aufgeschraubt und festgezogen, vgl. auch 13. Unter der Mutter (54) kann eine Unterlagscheibe liegen.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, wird die Tragplatte (110) an der inneren Seitenfläche (34) des Kragschenkels (31) befestigt. Dadurch rückt die neutrale Faser (119) der als Biegeträger betrachteten Tragplatte (110) näher an die Mittellinie (42) der Befestigungsschraube (41) heran.
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In 13 ist die erste Mutter (53) aus den 11 und 12 durch eine Abstandshülse (55) ersetzt. Die Abstandshülse (55) hat beispielsweise eine Länge, die so groß ist wie die Höhe der ersten Mutter (53). Der Durchmesser der Abstandshülse (55) entspricht z. B. der Schlüsselweite der ersten Mutter (53).
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Nach 14 wird in der Schraubverbindung (51) eine Kombination aus einem mit zwei Bünden (63, 64) ausgestatteten Stehbolzen (64) und zwei Muttern (54) verwendet. Das Mittelstück (62) des Stehbolzens (61) hat einen Durchmesser, der z. B. der Schlüsselweite der Muttern (54) entspricht. Der Bund (63) liegt fest am Tragwinkel (10) an, während der Bund (64) an der Tragplatte (110) anstößt. Die Muttern (54) pressen jeweils den Tragwinkel (10) und die Tragplatte (110) über die Bünde (63, 64) gegen das abstandshaltende Mittelstück (62).
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In den 15 und 16 ist eine doppelseitige Nietverbindung (87) dargestellt. Der Doppelniet (88) ist hier im unverformten Zustand im Wesentlichen eine ebene Platte, die im mittleren Bereich zur Ausbildung von Abstützflächen (76, 77) etwas breiter gestaltet ist. Ein vergleichbarer Einzelniet (72) ist in den 2 und 4 dargestellt. Der Doppelniet (88) unterscheidet sich von dem gezeigten Einzelniet (72) nur dadurch, dass er auf beiden Seiten des abstandhaltenden Nietstegs (75) einen Nietschaft (81, 82) hat. Auch nach den 15 und 16 erfolgt das Vernieten durch ein Verformen des über das jeweilige Bauteil (10, 110) überstehenden Nietschafts. Nur beispielhaft ist hier der Nietschaft durch einen Spaltvorgang verformt. Selbstverständlich kann der Schaft auch zu einem üblichen Schließkopf umgeformt werden. Hier kann er z. B. ein Halbellipsoid sein. Es ist – bei entsprechenden Ansenkungen an den Bauteilen (10, 110) – auch möglich, den Schließkopf (83) wie bei einem Senkniet zu versenken. Die Ansenkungen können beispielsweise bei dem Stanzvorgang angeformt werden.
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17 zeigt die Verbindungsstelle zwischen dem Tragwinkel (10) und der Tragplatte (110). Um die durch den Isolierkörper (130) bedingte Verformung optisch erkennen zu können, ist sie hier überhöht dargestellt.
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Im Brandfall soll die Tragfähigkeit der Wandhalter (1) so lange wie möglich sicher erhalten werden. Daher sind in diesem Ausführungsbeispiel der Tragwinkel (10) und die Tragplatte (110) z. B. über den aus 14 bekannten Stehbolzen (61) und seine beiden Muttern (54) starr miteinander verbunden. Die Muttern (54) werden so fest angezogen, dass der Tragwinkel (10) und die Tragplatte (110) mit der für die Schraubenverbindung (51) erforderlichen Restklemmkraft gegen die Bünde (63, 64) des Stehbolzens (61) gepresst werden. Der Tragwinkel (10) und die Tragplatte (110) liegen somit fest auf je einem der Bünde (63, 64) auf. Sie haben dort nach 17 – ohne Spiel – den Abstützabstand (65).
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Um im regulären Betriebszustand mit eingelegtem Isolierkörper (130) genug Abstützwirkung zu haben, kann er (130) im unverformten Zustand eine Wandstärke (139) haben, die größer ist als der Abstützabstand (65). In 1 ist beispielsweise eine Querlast (9) eingezeichnet, die den Isolierkörper (130) im hinteren Bereich, in der Nähe der hinteren Stirnfläche (131) auf Druck belastet. Läge nun dort die Tragplatte (110) ohne Vorspannung am Isolierkörper (130) an, würde dieser sich dort ggf. überdurchschnittlich komprimieren lassen, was u. a. zu einem Nachgeben der Unterkonstruktion in Querrichtung und zu einem Lockern der Schrauben- oder Nietverbindung (51, 71, 87) führen könnte.
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Wird nun die Wandstärke des Isolierkörpers z. B. um 1 bis 5 Prozent größer gewählt als der Abstützabstand (65), dellen sich beim Verschrauben der Schraubverbindung (51) der Tragwinkel (10) und die Tragplatte (110) im Bereich der Mutterauflage geringfügig ein. Dort wird dann der Isolierkörper (130) stärker komprimiert als im restlichen Anlagebereich zwischen dem Tragwinkel (10) und der Tragplatte (110). Vergleichbares gilt auch für jede andere Verbindung.
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Die 18 zeigt einen Tragwinkel (10) und einen hinteren Bereich einer Tragplatte (110). Beide Teile sind z. B. aus einem rostfreien Stahlblech hergestellt. Der Wandschenkel (11) des Tragwinkels (10) weist zur Abstützung an der Gebäudewand und Lagerung des – hier gestrichelt dargestellten – Isolierkörpers (90) z. B. vier Stützstege (22) auf, die jeweils durch eine 90°-Blechbiegung entstanden sind. Sie umgreifen oben und unten den Isolierkörper (130).
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Auch der vordere Bereich des Kragschenkels (31) weist derartige geformte Stützstege (38) auf, die der Anlage an der Tragplatte (110) und an dem Isolierkörper (130) dienen. Der Isolierkörper (130) kontaktiert mit seiner vorderen Stirnfläche (132) den oberen (38) und den unteren Stützsteg. Der untere Stützsteg ist in 18 durch die auf ihm aufliegende Tragplatte (110) verdeckt.
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Die Tragplatte (110) selbst hat ebenso zwei dieser Stützstege (117). Letztere liegen an der hinteren Stirnfläche (131) des Isolierkörpers (130) und an der inneren Seitenfläche (34) des Kragschenkels (31) an.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wandhalter
- 2
- Gebäudewand
- 3
- Längsrichtung des (1)
- 5
- T-Träger, dünnwandig; Unterkonstruktion
- 6
- Steg von (5)
- 7
- Niet, Blindniet
- 8
- Traglast
- 9
- Querlast
- 10
- Tragwinkel
- 11
- Wandschenkel
- 13
- Adapterfläche, Außenfläche
- 14
- Innenfläche
- 15
- Langloch für Wandbefestigung
- 16
- Bohrungen
- 21
- Zapfen, Vorsprung, Wandanschlag, Tiefziehanschlag
- 22
- Stützstege
- 23
- Stufenzapfen, Wandanschlag, Abstützelement, Abstandshalter
- 24
- Halteabschnitt
- 25
- Abstützabschnitt
- 26
- Klemmabschnitt
- 31
- Kragschenkel
- 33
- Seitenfläche, außen
- 34
- Seitenfläche, innen
- 35
- Fläche, geneigt; Teilfläche
- 36
- Adapterbereich
- 37
- Bohrungen, Ausnehmungen
- 38
- Stützstege
- 41
- Befestigungsschraube
- 42
- Mittellinie zu (41)
- 45
- Unterlagscheibe
- 49
- Flächennormale
- 51
- Schraubverbindungen
- 52
- Durchgangsschrauben
- 53
- Muttern, erste, innen
- 54
- Muttern, zweite, außen
- 55
- Abstandshülse
- 61
- Stehbolzen
- 62
- Mittelstück
- 63
- Bund, links
- 64
- Bund, rechts
- 65
- Abstützabstand
- 71
- Nietverbindung, einseitig
- 72
- Nietlaschen, oben; Einzelniet
- 73
- Nietlaschen, unten; Einzelniet
- 74
- Nietlaschen, Mitte; Einzelniet
- 75
- Nietsteg
- 76
- Abstützflächen, tragplattenseitig
- 77
- Abstützflächen, tragwinkelseitig
- 81
- Nietschaft, tragplattenseitig
- 82
- Nietschaft, tragwinkelseitig
- 83
- Schließkopf
- 84
- Spaltkerbe
- 87
- Nietverbindung, doppelseitig
- 88
- Doppelniet
- 90
- Isolierkörper am (11)
- 91
- Oberfläche, zu (2) hin
- 92
- Langloch
- 93
- Bohrungen
- 94
- Stufenbohrung
- 95
- Doppelrasthaken
- 96
- Rasthaken
- 97
- Freiraumkerbe
- 101
- Metallscheibe, Abstützelement, Abstandshalter
- 102
- Umlaufsteg
- 110
- Tragplatte, Unterkonstruktionsadapter
- 111
- Bohrungen, Ausnehmungen
- 113
- Klemmfedern
- 114
- Ausnehmungen, außen, Bohrungen
- 115
- Ausnehmungen, innen, Langlöcher
- 117
- Stützstege
- 119
- neutrale Faser
- 130
- Isolierkörper zwischen (10) und (110)
- 131
- Stirnfläche, lang, hinten
- 132
- Stirnfläche, lang, vorn
- 133
- Seitenfläche, Oberfläche, der (110) zugewandt
- 135
- Bohrungen, Ausnehmungen
- 139
- Wandstärke
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004008376 U1 [0002]