DE102012013065A1

DE102012013065A1 - Verfahren zur Ansteuerung einer Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102012013065A1
Application number: DE102012013065.1A
Authority: DE
Inventors: Andre Gunreben; Christian Weidenbacher
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2012-07-02
Filing date: 2012-07-02
Publication date: 2014-01-02
Also published as: WO2014006028A1; CN104685146B; US20150345205A1; CN104685146A; US9725942B2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Verschlusselementanordnung (1) eines Kraftfahrzeugs, wobei die Verschlusselementanordnung (1) ein Verschlusselement (2), eine dem Verschlusselement (2) zugeordnete Antriebsanordnung (3) und eine Steuerungsanordnung (4) aufweist, wobei im Rahmen einer Bedienereignisüberwachung mittels der Steuerungsanordnung (4) überwacht wird, ob ein vorbestimmtes Bedienereignis vorliegt, und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung eine Ansteuerung der Antriebsanordnung (3) vorgenommen wird. Es wird vorgeschlagen, dass bei unterstellter Kollisionsfreiheit des Verschlusselements (2) von der Kraftfahrzeugumgebung das Auftreten verschiedener Sonderbedingungen die Bedienereignisüberwachung und/oder die Verstellung des Verschlusselements (2) nicht oder nur eingeschränkt erlaubt und dass mittels der Steuerungsanordnung (4) das Auftreten vorbestimmter Sonderbedingungen erfasst wird und die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung (1), in Abhängigkeit von der jeweils erfassten Sonderbedingung zumindest für ein vorbestimmtes Bedienereignis deaktiviert wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Verschlusselementanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Steuerungsanordnung zur Durchführung eines obigen Verfahrens gemäß Anspruch 16.
Die heutigen Kraftfahrzeuge sind zunehmend mit motorisch betätigbaren Verschlusselementen ausgestattet. Bei solchen Verschlusselementen kann es sich beispielsweise um Türen wie Seiten- und Hecktüren, insbesondere Schiebetüren, Klappen, insbesondere Heckklappen, Heckdeckel, Motorhauben, Laderaumböden o. dgl. eines Kraftfahrzeugs handeln. Insoweit ist der Begriff „Verschlusselement” vorliegend weit zu verstehen.
Eine Komfortfunktion, der aktuell große Bedeutung zukommt, ist die automatische Betätigung der motorischen Heckklappe eines Kraftfahrzeugs. Bei dem bekannten Verfahren ( DE 101 58 533 B4 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist es vorgesehen, dass ein benutzerseitiges Bedienereignis, nämlich die Betätigung einer Funkfernbedienung, das motorische Öffnen der Heckklappe bewirkt. Die rückwärtigen Parksensoren des Kraftfahrzeugs werden hier für die sensorische Erfassung von möglichen Kollisionen mit der Kraftfahrzeugumgebung, also mit Komponenten, die nicht dem Kraftfahrzeug zuzurechnen sind, genutzt. Im Falle der positiven Erfassung solcher Hindernisse wird die Ansteuerung der Heckklappe deaktiviert. Im Idealfall ist damit eine reibungslose motorische Verstellung der Heckklappe gewährleistet.
Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist allerdings die Tatsache, dass eine geringfügige Änderung der Betriebsbedingungen für das Kraftfahrzeug, insbesondere eine Änderung der mechanischen Konfiguration des Kraftfahrzeugs, zu einer Beeinträchtigung der Funktion der obigen Sensoren führen kann. Ein Beispiel für eine Änderung der mechanischen Konfiguration, die die Funktion der Sensoren durch Abschattungseffekte o. dgl. beeinträchtigen kann, ist die Montage eines Fahrradträgers. Dies beeinträchtigt im Ergebnis die Betriebssicherheit bei der motorischen Betätigung.
Die obige Situation wird dadurch weiter verschärft, dass insbesondere die motorische Öffnung von Heckklappen zunehmend durch Benutzerbewegungen ausgelöst wird ( DE 20 2005 020 140 U1 ). Hier kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass eine benutzerseitige Fußbewegung das motorische Öffnen der Heckklappe bewirkt. Eine obige Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs kann die sensorische Erfassung der Bedienereignisse durch die Sensoranordnung stören.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Verfahren derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine hohe Betriebssicherheit insbesondere bei einer Änderung der mechanischen Konfiguration des Kraftfahrzeugs gewährleistet ist.
Das obige Problem wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
Wesentlich ist die Erkenntnis, dass eine Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung nicht nur bei einer möglichen Kollision mit der Kraftfahrzeugumgebung angezeigt ist, sondern auch bei einer Mehrzahl besonderer Betriebsbedingungen, die im Folgenden als ”Sonderbedingungen” bezeichnet werden. Diese Sonderbedingungen zeichnen sich dadurch aus, dass beim Auftreten einer Sonderbedingung die Bedienereignisüberwachung und/oder die Verstellung des Verschlusselements nicht oder nur eingeschränkt möglich ist bzw. sind.
Es wird nun vorgeschlagen, dass mittels der Steuerungsanordnung das Auftreten vorbestimmter Sonderbedingungen erfasst wird und dass die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung in Abhängigkeit von der jeweils erfassten Sonderbedingung zumindest für ein vorbestimmtes Bedienereignis deaktiviert wird.
Im Ergebnis sorgt die Steuerungsanordnung ganz allgemein dafür, dass in Abhängigkeit von der Erfassung einer Sonderbedingung das jeweils vorliegende Bedienereignis eine motorische Verstellung des Verschlusselements nicht auslöst. Insoweit ist der Begriff ”Deaktivierung” weit auszulegen.
Interessant ist die Tatsache, dass mit der vorschlagsgemäßen Lösung zwischen Sonderbedingungen differenziert werden kann, so dass geeignete Maßnahmen, insbesondere die Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung nur für ein ausgewähltes Bedienereignis möglich ist. Dabei kann in der Steuerungsanordnung eine Vielzahl vorbestimmter Sonderbedingungen abgelegt sein. Denkbar ist aber auch, dass in der Steuerungsanordnung lediglich eine einzig vorbestimmte Sonderbedingung abgelegt ist, die zu einer entsprechenden Deaktivierung führt.
Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 ist es vorgesehen, dass die Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung je nach erfasster Sonderbedingung für einzelne oder für alle vorbestimmte Bedienereignisse vorgenommen wird. Dabei kann ein Bedienereignis eine Betätigung einer Fernbedienung (Anspruch 2) und ein weiteres Bedienereignis eine Benutzerbewegung (Anspruch 4) sein. Die Ansprüche 6 und 7 zeigen bevorzugte Varianten für eine derart differenzierte Deaktivierung.
Die obige, differenzierte Deaktivierung erlaubt einen optimalen Kompromiss zwischen hoher Betriebssicherheit und hohem Benutzungskomfort.
Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 9 bis 12 betreffen beispielhafte Sonderbedingungen, die auf vorteilhafte Weise durch die vorschlagsgemäße Lösung berücksichtigt werden können.
Die ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 13 bis 15 betreffen vorteilhafte Varianten für die Erfassung der jeweiligen Sonderbedingung. Dabei ist es vorgesehen, dass zur Erfassung der jeweiligen Sonderbedingung die Sensormesswerte der bestehenden Sensoranordnung (Anspruch 13), die der Sonderbedingung zugrundeliegende Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs selbst (Anspruch 14) oder die Sensormesswerte eines zusätzlichen Sensors (Anspruch 15) herangezogen werden. Die beiden erstgenannten Varianten sind mit besonders geringem hardwaretechnischen Aufwand realisierbar.
Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 16, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird die Steuerungsanordnung zur Durchführung des vorschlagsgemäßen Verfahrens als solche beansprucht. Auf alle Ausführungen, die geeignet sind, die Steuerungsanordnung zu erläutern, darf verwiesen werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einer vorschlagsgemäßen Verschlusselementanordnung zur Durchführung des vorschlagsgemäßen Verfahrens,
2 eine Sequenz eines vorschlagsgemäßen, zu erfassenden Bedienereignisses in den fünf Stufen a) bis e),
3 den Heckbereich des Kraftfahrzeugs gemäß 1a) bei montierter Anhängerkupplung, b) bei montiertem Fahrradträger und c) bei angehängtem Wohnwagen.
Das vorschlagsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand einer Verschlusselementanordnung 1 eines Kraftfahrzeugs erläutert, die ein als Heckklappe ausgestaltetes Verschlusselement 2 aufweist. Die Ausgestaltung des Verschlusselements 2 als Heckklappe eines Kraftfahrzeugs ist vorliegend bevorzugt. Allerdings darf im Hinblick auf das weite Verständnis des Begriffs „Verschlusselement” auf den einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden. Insoweit gelten alle Ausführungen zu einer Heckklappe entsprechend für alle anderen Arten von Verschlusselementen.
Der Heckklappe 2 ist eine Antriebsanordnung 3 zugeordnet, mittels der eine Verstellung der Heckklappe 2 zwischen der in 1 in durchgezogener Linie dargestellten Schließstellung und der in 1 in gestrichelter Linie dargestellten Offenstellung bewirkbar ist. Vorzugsweise handelt es sich bei der Antriebsanordnung 3 um eine motorische Antriebsanordnung, die weiter vorzugsweise einen elektrischen Antriebsmotor und ein nachgeschaltetes Vorschubgetriebe aufweist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung umfasst die Antriebsanordnung 3 zwei Spindelantriebe, die an den beiden seitlichen Bereichen der Heckklappe 2 angreifen.
Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass die Antriebsanordnung 3 federgetrieben ist und entsprechend in einer einzigen Richtung, vorzugsweise in Öffnungsrichtung, wirkt.
Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Steuerungsanordnung 4 eine zentrale Hardwarestruktur auf. Denkbar ist aber auch, dass die Steuerungsanordnung 4 eine dezentrale Hardwarestruktur aufweist.
Bestimmte Aktivitäten des Benutzers B sind hier als Bedienereignis definiert, die jeweils eine bestimmte Reaktion der Steuerungsanordnung 4 auslösen sollen. Bei den Bedienereignissen kann es sich um eine vorbestimmte Benutzerbewegung oder um eine vorbestimmte Benutzerbetätigung handeln, wie noch erläutert wird.
Um auf das Vorliegen von Bedienereignissen wie oben angesprochen reagieren zu können, ist eine Bedienereignisüberwachung vorgesehen, die von der Steuerungsanordnung 4 durchgeführt wird. Im Rahmen der Bedienereignisüberwachung wird in noch zu erläuternder Weise mittels der Steuerungsanordnung 4 überwacht, ob ein vorbestimmtes Bedienereignis vorliegt oder nicht. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung wird eine entsprechende Ansteuerung der Antriebsanordnung 3, beispielsweise das motorische Öffnen der Heckklappe 2, vorgenommen.
Bei der vorschlagsgemäßen Lösung wird die Kollisionsfreiheit des Verschlusselements 2 mit der Fahrzeugumgebung unterstellt. Die vorschlagsgemäße Lösung ist damit auf systemnahe Einflussfaktoren gerichtet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Begriff „Kraftfahrzeug” alles umfasst, was sich im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs mit dem Kraftfahrzeug mit bewegt. Darunter fallen alle Anbauteile, Anhänger o. dgl.. Die Kraftfahrzeugumgebung umfasst entsprechend alle Komponenten, die sich mechanisch unabhängig in der Umgebung des Kraftfahrzeugs befinden.
Die vorschlagsgemäße Lösung betrifft Sonderbedingungen, die über die Kollisionsfreiheit des Verschlusselements 2 von der Kraftfahrzeugumgebung hinausgehen und die die Bedienereignisüberwachung und/oder die Verstellung des Verschlusselements 2 nicht oder nur eingeschränkt erlauben.
Wesentlich ist nun, dass mittels der Steuerungsanordnung 4 das Auftreten vorbestimmter, obiger Sonderbedingungen erfasst wird und dass die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 zumindest für ein vorbestimmtes Bedienereignis deaktiviert wird. Damit ist eine oben angesprochene, differenzierte Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 möglich. Vorschlagsgemäß erfolgt die Deaktivierung der Ansteuerung über die Dauer der Erfassung der jeweiligen Sonderbedingung.
Für die der Bedienereignisüberwachung zugrundeliegenden Bedienereignisse sind verschiedene Varianten bekannt.
In einer ersten Variante weist die Verschlusselementanordnung 1 eine Sende-/Empfangseinheit 5 für eine benutzerseitige Fernbedienung 6 auf, wobei im Rahmen der Bedienereignisüberwachung mittels der Steuerungsanordnung 4 die Empfangssignale der Sende-/Empfangseinheit daraufhin überwacht werden, ob eine vorbestimmte Betätigung der Fernbedienung 6 vorliegt. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung wird dann eine entsprechende Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 vorgenommen. Bei dieser Variante für die Bedienereignisse handelt es sich also um eine für eine Fernbedienung übliche Systematik.
Die Fernbedienung, bei der es sich vorzugsweise um eine Funkfernbedienung handelt, ist jedenfalls mit einer Öffnungstaste und einer Schließtaste ausgestattet. Bei der Betätigung einer der beiden Tasten wird ein Funksignal o. dgl. an die Sende-/Empfangseinheit übermittelt, wobei das empfangene Signal im Rahmen der Bedienereignisüberwachung analysiert wird. In Abhängigkeit davon, ob die Öffnungstaste oder die Schließtaste gedrückt wurde, erfolgt nun die entsprechende Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 in Öffnungs- bzw. in Schließrichtung. Im Rahmen einer solchen Signalübertragung zwischen der Fernbedienung und der Sende-/Empfangseinheit wird regelmäßig ein Authentifizierungscode übertragen.
Eine zweite Variante für die Bedienereignisse geht auf das Prinzip zurück, ein Bedienereignis sensorisch zu erfassen. Entsprechend weist die Verschlusselementanordnung 1 eine Sensoranordnung 7 mit mindestens einem hier und vorzugsweise als Näherungssensor ausgestalteten Sensorelement 8, 9 auf, wobei im Rahmen der Bedienereignisüberwachung mittels der Steuerungsanordnung 4 die Sensormesswerte der Sensoranordnung 7 daraufhin überwacht werden, ob ein vorbestimmtes Bedienereignis vorliegt. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung wird dann eine entsprechende Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 vorgenommen.
Das sensorisch erfassbare Bedienereignis ist vorzugsweise als Benutzerbewegung definiert. Hier und vorzugsweise ist es so, dass mindestens ein Bedienereignis als Fußbewegung des Benutzers B definiert ist. Hierfür weist die Sensoranordnung 7 mindestens ein als Näherungssensor ausgestaltetes Sensorelement 8, 9, hier zwei solcher Sensorelemente 8, 9, auf. Die Sensorelemente 8, 9 sind in oder an einem hinteren Verkleidungsteil 10, hier und vorzugsweise dem hinteren Stoßfänger 10, des Kraftfahrzeugs angeordnet. Das mindestens eine Sensorelement 8, 9 erstreckt sich vorzugsweise über einen wesentlichen Teil der Breite des Kraftfahrzeugs, wie der Darstellung gemäß 2a) zu entnehmen ist.
Im Einzelnen ist es vorzugsweise so, dass mindestens ein Bedienereignis als eine Hin- und Rückbewegung des Fußes des Bedieners definiert ist. 2 zeigt in den Abbildungen a) bis e) die Stationen der Sequenz eines solchen Bedienereignisses, das eine Hin- und Rückbewegung des Fußes des Benutzers B umfasst. Während des Bedienereignisses ist es vorzugsweise so, dass das mindestens eine Sensorelement 8, 9 einen impulsartigen zeitlichen Verlauf der Sensormesswerte erzeugt, der vorliegend als „Sensorimpuls” bezeichnet wird.
In Abhängigkeit von der erfassten Sonderbedingung kann es vorgesehen sein, dass die Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 entweder für einzelne vorbestimmte Bedienereignisse, oder für alle vorbestimmten Bedienereignisse vorgenommen wird. Hierfür kann es vorteilhaft sein, die Sonderbedingungen zu klassifizieren, so dass je nach Klasse der erfassten Sonderbedingung eine entsprechende Deaktivierung vorgenommen werden kann. Eine mögliche Klassifizierung der Sonderbedingungen wird im Folgenden erläutert.
Eine Sonderbedingung erster Art kann beispielsweise darin bestehen, dass eine Verstellung des Verschlusselements 2 mit der Möglichkeit einer Kollision des Verschlusselements 2 mit dem Kraftfahrzeug im Übrigen einhergeht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs so verändert worden ist, dass mechanische Komponenten des Kraftfahrzeugs im Bewegungsbereich des Verschlusselements 2 stehen. Ein Beispiel hierfür ist die noch zu erläuternde Montage eines Fahrradträgers oder dgl..
Eine Sonderbedingung zweiter Art kann darin bestehen, dass in der Bedienereignisüberwachung trotz Vorliegen einer vorbestimmten Benutzerbewegung das vorbestimmte Bedienereignis nicht als erfasst gilt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Sensoranordnung 7 durch eine obige mechanische Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs abgeschattet wird, so dass tatsächlich vorliegende, vorbestimmte Bedienereignisse mittels der Sensoranordnung 7 fehlerhafterweise nicht erfasst werden können.
Eine Sonderbedingung dritter Art kann darin bestehen, dass in der Bedienereignisüberwachung trotz Vorliegen einer von der vorbestimmten Benutzerbewegung abweichenden Benutzerbewegung das vorbestimmte Bedienereignis trotzdem fehlerhafterweise als erfasst gilt.
Die selektive Deaktivierung in Abhängigkeit von der jeweils erfassten Sonderbedingung ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 sowohl über ein Bedienereignis der Betätigung der Fernbedienung 6 als auch über ein Bedienereignis der Benutzerbewegung auslösbar ist. In diesem Fall wird in einer ersten Alternative vorgeschlagen, dass mindestens eine Sonderbedingung, hier und vorzugsweise die Sonderbedingung erster Art, vorgesehen ist, deren Erfassung eine Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 für alle vorbestimmten Bedienereignisse bewirkt. Dies ist auch sachgerecht, da bei der Gefahr einer Kollision mit dem Kraftfahrzeug im Übrigen überhaupt keine motorische Verstellung des Verschlusselements 2 erfolgen sollte.
Denkbar ist auch, dass mindestens eine Sonderbedingung, hier und vorzugsweise die Sonderbedingungen zweiter Art und dritter Art vorgesehen ist bzw. sind, deren Erfassung eine Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 für das Bedienereignis der Benutzerbewegung, nicht jedoch für das Bedienereignis der Betätigung der Fernbedienung 6, bewirkt. Auch dies ist sachgerecht, da eine Fehlfunktion in der Erfassung von Benutzerbewegungen dazu führen muss, dass keine Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 auf eine solche Erfassung der Benutzerbewegung zurückgeht. Besonders vorteilhaft bei dieser Lösung ist die Tatsache, dass eine Ansteuerung der Verschlusselementanordnung 1 über die Fernbedienung 6 unverändert möglich ist.
Es wurde schon weiter oben angedeutet, dass die mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs im normalbetriebsgemäßen Gebrauch durch einen Verstellvorgang und/oder durch einen Montagevorgang veränderbar ist. Die mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs im vorliegenden Sinne kann eine Vielzahl von Teilkonfigurationen umfassen. Beispielsweise umfasst die mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs hier und vorzugsweise die mechanische Konfiguration des Verschlusselements des Kraftfahrzeugs. Andere Beispiele werden weiter unten gegeben.
Interessant ist nun, dass mittels der Steuerungsanordnung 4 als vorbestimmte Sonderbedingung eine veränderte mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs erfasst wird und dass in Abhängigkeit von der erfassten Sonderbedingung eine ggfs. selektive Deaktivierung der Verschlusselementanordnung 1 erfolgt.
3a) zeigt eine mögliche Änderung der Konfiguration des Kraftfahrzeugs, die einer vorbestimmten Sonderbedingung entspricht. Wesentlich dabei ist, dass mittels der Steuerungsanordnung 4 als vorbestimmte Sonderbedingung eine Konfigurationsänderung, insbesondere die Verstellung oder Montage einer Anhängerkupplung 11 in eine Betriebsstellung, erfasst wird.
Eine weitere, vorbestimmte Sonderbedingung zeigt 3b). Hier ist es so, dass mittels der Steuerungsanordnung 4 als vorbestimmte Sonderbedingung der Anschluss eines Anbauteils 12 des Kraftfahrzeugs, hier eines Fahrradträgers 12, an eine Anhängerkupplung 11 des Kraftfahrzeugs erfasst wird. Die steuerungstechnische Erfassung ist hier besonders einfach, da der Anschluss des Anbauteils 12 an die Anhängerkupplung 11 einen elektrischen Anschluss umfasst, wobei die Erfassung der jeweiligen Sonderbedingung entsprechend basierend auf dem elektrischen Anschluss vorgenommen wird.
Grundsätzlich kann es sich bei der vorbestimmten Sonderbedingung auch um den Anschluss eines Anhängers 13 des Kraftfahrzeugs an eine Anhängerkupplung 11 des Kraftfahrzeugs handeln. Für die Ausgestaltung des Anhängers 13 sind hier zahlreiche Möglichkeiten denkbar. Beispielsweise kann der Anhänger 13 ein Wohnwagen, ein Pferdeanhänger, ein Planen-Anhänger, ein Fahrradanhänger oder dgl. sein.
Eine andere Variante für eine vorbestimmte Sonderbedingung in obigem Sinne kann die Veränderung der Messbedingungen für die Sensoranordnung 7 sein. Bei solchen Sonderbedingungen kann es sich beispielsweise um eine Regensituation oder um eine Waschstraßensituation handeln, die eine entsprechende Veränderung der Messbedingungen für die Sensoranordnung 7 mit sich bringen.
Besonders einfach gestaltet sich der Hardwareaufbau der Anordnung dann, wenn die Erfassung mindestens einer Sonderbedingung, vorzugsweise einer Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs, basierend auf den Sensormesswerten der Sensoranordnung 7 vorgenommen wird. Beispielsweise kann hier die zeitliche Änderung der Sensormesswerte für die Erfassung der Sonderbedingung hilfreich sein, beispielsweise, wenn ein Wohnwagen o. dgl. eine vergleichsweise gleichbleibende Auswirkung auf die Sensormesswerte hat.
Denkbar ist aber auch, dass eine mechanische Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs mit einer elektrischen Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs einhergeht, welche die Basis für die Erfassung mindestens einer Sonderbedingung bildet. Beispielsweise können einer elektrisch verstellbaren Anhängerkupplung 11 Endschalter zugeordnet sein, die von der Steuerungsanordnung 4 direkt oder indirekt abgefragt werden.
Eine besondere hohe Flexibilität bei der Erfassung mindestens einer Sonderbedingung ergibt sich dadurch, dass diese Erfassung basierend auf den Sensormesswerten eines zusätzlichen Sensors 14 vorgenommen wird. In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei dem zusätzlichen Sensor 14 um eine in 1 dargestellte Kameraanordnung 14, die insbesondere als Heckkamera ausgestaltet ist. Denkbar ist hier auch die Nutzung einer Rundumsicht-Kamera. Die Erfassung einer vorbestimmten Sonderbedingung, insbesondere einer Regen- oder Waschstraßensituation, kann dann basierend auf den Sensormesswerten der Kameraanordnung 14 vorgenommen werden.
Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird die obige Steuerungsanordnung 4 zur Durchführung eines vorschlagsgemäßen Verfahrens als solche beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Verfahren, die geeignet sind, die Steuerungsanordnung 4 als solche zu erläutern, darf verwiesen werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 10158533 B4 [0003]
DE 202005020140 U1 [0005]

Claims

Verfahren zur Ansteuerung einer Verschlusselementanordnung (1) eines Kraftfahrzeugs, wobei die Verschlusselementanordnung (1) ein Verschlusselement (2), eine dem Verschlusselement (2) zugeordnete Antriebsanordnung (3) und eine Steuerungsanordnung (4) aufweist, wobei im Rahmen einer Bedienereignisüberwachung mittels der Steuerungsanordnung (4) überwacht wird, ob ein vorbestimmtes Bedienereignis vorliegt, und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung eine Ansteuerung der Antriebsanordnung (3) vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei unterstellter Kollisionsfreiheit des Verschlusselements (2) von der Kraftfahrzeugumgebung das Auftreten verschiedener Sonderbedingungen die Bedienereignisüberwachung und/oder die Verstellung des Verschlusselements (2) nicht oder nur eingeschränkt erlaubt und dass mittels der Steuerungsanordnung (4) das Auftreten vorbestimmter Sonderbedingungen erfasst wird und die Ansteuerung der Verschlusselementanordnung (1) in Abhängigkeit von der jeweils erfassten Sonderbedingung zumindest für ein vorbestimmtes Bedienereignis deaktiviert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselementanordnung (1) eine Sende-/Empfangseinheit (5) für eine benutzerseitige Fernbedienung aufweist und dass im Rahmen der Bedienereignisüberwachung mittels der Steuerungsanordnung (4) die Empfangssignale der Sende-/Empfangseinheit (5) daraufhin überwacht werden, ob eine vorbestimmte Betätigung der Fernbedienung (6) vorliegt, und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung eine Ansteuerung der Verschlußelementanordnung (1) vorgenommen wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselementanordnung (1) eine Sensoranordnung (5) mit mindestens einem insbesondere als Näherungssensor ausgestalteten Sensorelement (8, 9) aufweist, wobei im Rahmen der Bedienereignisüberwachung mittels der Steuerungsanordnung (4) die Sensormesswerte der Sensoranordnung (7) daraufhin überwacht werden, ob ein vorbestimmtes Bedienereignis vorliegt, und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Bedienereignisüberwachung eine Ansteuerung der Verschlusselementanordnung (1) vorgenommen wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bedienereignis als Benutzerbewegung definiert ist, vorzugsweise, das mindestens ein Bedienereignis als Fußbewegung des Bedieners definiert ist, weiter vorzugsweise, dass die Sensoranordnung (7) mindestens ein als Näherungssensor ausgestaltetes Sensorelement (8, 9) aufweist, das in oder an einem hinteren Verkleidungsteil (10), insbesondere dem hinteren Stoßfänger (10), eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist und das sich vorzugsweise über einen wesentlichen Teil der Breite des Kraftfahrzeugs erstreckt, vorzugsweise, dass mindestens ein Bedienereignis als eine Hin- und Rückbewegung des Fußes des Bedieners definiert ist, vorzugsweise, dass während des Bedienereignisses das mindestens eine Sensorelement (8, 9) einen impulsartigen zeitlichen Verlauf der Sensormesswerte – Sensorimpuls – erzeugt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung (1) je nach erfasster Sonderbedingung für einzelne oder alle vorbestimmte Bedienereignisse vorgenommen wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sonderbedingung erster Art darin besteht, dass eine Verstellung des Verschlusselements (2) mit der Möglichkeit einer Kollision des Verschlusselements (2) mit dem Kraftfahrzeug im Übrigen einhergeht, und/oder, dass eine Sonderbedingung zweiter Art darin besteht, dass in der Bedienereignisüberwachung trotz Vorliegens einer vorbestimmten Benutzerbewegung das vorbestimmte Bedienereignis nicht als erfasst gilt, und/oder, dass eine Sonderbedingung dritter Art darin besteht, dass in der Bedienereignisüberwachung trotz Vorliegens einer von der vorbestimmten Benutzerbewegung abweichenden Benutzerbewegung das Bedienereignis als erfasst gilt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung sowohl über ein Bedienereignis der Betätigung der Fernbedienung (6) als auch über ein Bedienereignis der Benutzerbewegung auslösbar ist und dass mindestens eine Sonderbedingung, vorzugsweise die Sonderbedingung erster Art, vorgesehen ist, deren Erfassung eine Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung (1) für alle vorbestimmten Bedienereignisse bewirkt, und/oder, dass mindestens eine Sonderbedingung, insbesondere die Sonderbedingung zweiter Art und/oder die Sonderbedingung dritter Art, vorgesehen ist, deren Erfassung eine Deaktivierung der Ansteuerung der Verschlusselementanordnung (1) für das Bedienereignis der Benutzerbewegung, nicht jedoch für das Bedienereignis der Betätigung der Fernbedienung (6), bewirkt.
Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs im normalbetriebsgemäßen Gebrauch durch einen Verstellvorgang und/oder durch einen Montagevorgang veränderbar ist und dass mittels der Steuerungsanordnung (4) als vorbestimmte Sonderbedingung eine veränderte mechanische Konfiguration des Kraftfahrzeugs erfasst wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerungsanordnung (4) als vorbestimmte Sonderbedingung eine Konfigurationsänderung, insbesondere die Montage, einer Anhängerkupplung (11) in eine Betriebsstellung erfasst wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerungsanordnung (4) als vorbestimmte Sonderbedingung der Anschluss eines Anbauteils (12) des Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Fahrradträgers (12), an eine Anhängerkupplung (11) des Kraftfahrzeugs erfasst wird, vorzugsweise, dass der Anschluss des Anbauteils (12) an die Anhängerkupplung (11) einen elektrischen Anschluss umfasst und dass die Erfassung mindestens einer Sonderbedingung basierend auf dem elektrischen Anschluss vorgenommen wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerungsanordnung (4) als vorbestimmte Sonderbedingung der Anschluss eines Anhängers (13) des Kraftfahrzeugs an eine Anhängerkupplung (11) des Kraftfahrzeugs erfasst wird, vorzugsweise, dass der Anhänger (13) ein Wohnwagen, ein Pferdeanhänger, ein Planenanhänger, ein Fahrradanhänger o. dgl. ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerungsanordnung (4) als vorbestimmte Sonderbedingung eine Veränderung der Messbedingungen für die Sensoranordnung (7) erfasst wird, vorzugsweise, dass mittels der Steuerungsanordnung (4) als vorbestimmte Sonderbedingung eine Regen- oder Waschstraßensituation erfasst wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung mindestens einer Sonderbedingung, insbesondere einer Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs, basierend auf den Sensormesswerten der Sensoranordnung (7) vorgenommen wird, vorzugsweise, dass in die Erfassung der Sonderbedingung die zeitliche Änderung der Sensormesswerte eingeht.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs mit einer elektrischen Konfigurationsänderung des Kraftfahrzeugs einhergeht und dass die Erfassung mindestens einer Sonderbedingung basierend auf der elektrischen Konfigurationsänderung vorgenommen wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung mindestens einer Sonderbedingung basierend auf den Sensormesswerten eines zusätzlichen Sensors (14) vorgenommen wird, vorzugsweise, dass eine Kameraanordnung (14), insbesondere eine Heckkamera oder eine Rundumsicht-Kamera, vorgesehen ist und dass die Erfassung einer vorbestimmten Sonderbedingung, insbesondere einer Regen- oder Waschstraßensituation, basierend auf den Sensormesswerten der Kameraanordnung (14) vorgenommen wird.
Steuerungsanordnung (4) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.