DE102012011508A1

DE102012011508A1 - Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, Fahrzeugzeugsitz, Sitzreihe, Fahrzeugzeug und Verfahren hierzu

Info

Publication number: DE102012011508A1
Application number: DE102012011508A
Authority: DE
Inventors: Christoph Wilfer; Michael Hoefgen-Allmann
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2012-06-09
Filing date: 2012-06-09
Publication date: 2013-12-12
Also published as: GB201305433D0; US20130328370A1; GB2502863A; US9085247B2

Abstract

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz (10) umfassend mindestens eine Sitzschieneneinrichtung (14) mit einem ersten kraftfahrzeugseitige Schienenteil (14a) und einem zu dem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil (14a) verschiebbar angeordneten zweiten Schienenteil (14b) und mindestens eine mit einer Sitzstruktur (11) verbindbare Tragstruktur (3), die um eine Schwenkachse schwenkbar an dem zweiten Schienenteil (14b) gelagert ist, wobei die Tragstruktur (3) ein Schwenkgelenk (4) für eine Lehnenstruktur (5) aufweist, mittels welchem die Lehnenstruktur (5) um eine hinterseitige Klappachse klappbar mit der Tragstruktur (3) verbindbar ist.
Weiter betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugsitz (10), eine Sitzreihe (20) für ein Kraftfahrzeug (1) und ein Kraftfahrzeug (1). Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes (10) für ein erleichtertes Ein- und/oder Aussteigen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Weiter betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
Die Erfindung betrifft weiter eine Sitzreihe für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Sitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Auch betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Sitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes für ein erleichtertes Ein- und/oder Aussteigen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Aus der DE 10 2007 00 209 A1 ist ein Kraftfahrzeugsitz bekannt, der von einer Gebrauchsstellung in eine als Easy-Entry-Stellung bezeichnete Klappposition überführbar ist, wobei der Fahrzeugsitz in seinem vorderen Bereich mit einem Drehgelenk und in seinem hinteren Bereich mit einem Verschiebemittel gelagert ist. In der Easy-Entry-Stellung ist der Fahrzeugsitz nach vorne verschoben und um das Drehgelenk verschwenkt.
Aus der US 2008/0224520 A1 ist ein Kraftfahrzeugsitz mit einer Verstellvorrichtung bekannt, umfassend eine Sitzschieneneinrichtung mit einem kraftfahrzeugseitigen ersten Schienenteil und einem zu dem kraftfahrzeugseitigen Schienenteil verschiebbar angeordneten zweiten Schienenteil, und einen mit einer Sitzstruktur verbundenen, schwenkbar an dem zweiten Schienenteil gelagerten Hebelarm.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, einen Kraftfahrzeugsitz, eine Sitzreihe und ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Kraftfahrzeugsitz zu schaffen, welche ein erleichtertes Ein- und/oder Aussteigen bei hohem Bedienkomfort gewährleisten.
Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes für ein erleichtertes Ein- und/oder Aussteigen zu schaffen.
Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von der Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Anspruch 1, dem Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Anspruch 4, der Sitzreihe gemäß Anspruch 5, dem Kraftfahrzeug gemäß dem Anspruch 6 und dem Verfahren gemäß Anspruch 7 in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz umfassend mindestens eine Sitzschieneneinrichtung mit einem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil und einem zu dem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil verschiebbar angeordneten zweiten Schienenteil und mindestens eine mit einer Sitzstruktur verbindbare Tragstruktur, die um eine Schwenkachse einer ersten Schwenkeinrichtung schwenkbar an dem zweiten Schienenteil gelagert ist und die Tragstruktur eine zweite Schwenkeinrichtung mit einem Schwenkgelenk für eine Lehnenstruktur aufweist, mittels welchem eine Lehnenstruktur um eine hinterseitige Klappachse klappbar relativ zu der Sitzstruktur mit der Tragstruktur verbunden und/oder verbindbar ist, vorgesehen ist, dass mindestens eine Schalteinrichtung vorgesehen ist, sodass wahlweise ein Verschwenken um die Schwenkachse und/oder um die Klappachse durchführbar ist.
Mittels der ersten Schwenkeinrichtung ist die Sitzstruktur für ein erleichtertes Ein- und/oder Aussteigen nach vorne um die Schwenkachse verschwenkbar. Um eine größere Einstiegsöffnung zu schaffen, ist zusätzlich vorgesehen, dass die Lehnenstruktur relativ zu der Tragstruktur bzw. eines Sitzteils mittels der zweiten Schwenkeinrichtung klappbar ist. Dadurch kann beispielsweise auch ein Stauraum vergrößert werden. Nach Klappen der Lehnenstruktur auf die Tragstruktur bzw. das Sitzteil ist es weiter möglich, die Sitzstruktur hochkant zu stellen, sodass eine große Einstiegsöffnung geschaffen wird. Das Hochstellen erfolgt bevorzugt durch eine Schwenken um die Schwenkachse. Gleichzeitig berücksichtigt die Verstellvorrichtung jedoch, dass in vielen Fällen ein schnelles Ein- und Aussteigen gewünscht ist. Durch Verschwenken der Sitzstruktur mit aufrechter Lehnenstruktur, wird dies ebenfalls mit der Verstellvorrichtung ermöglicht. Um ein Verschwenken um die vordere Schwenkachse zu verhindern, ist die Tragstruktur mit der Sitzstruktur bzw. dem Sitzteil koppelbar. Um ein Schwenken um die vordere Schwenkachse zu verhindern, ist die Tragstruktur mit der Sitzstruktur verriegelt, insbesondere in einem hinteren Bereich, beispielsweise benachbart zu dem Übergangsbereich von Sitzteil und Lehnenteil, das heißt etwas unterhalb der zweiten Schwenkeinrichtung bzw. des Rastbeschlags. Um ein Verschwenken um die vordere Schwenkachse zu bewirken, wird die Verriegelung, die beabstandet zu der vorderen Schwenkachse vorgesehen ist, gelöst, sodass der Sitzteil bzw. die Sitzstruktur von der Schieneneintrichtung in diesem Bereich freigegeben ist. Die Verriegelung ist beispielsweise als Schnappverschluss oder dergleichen ausgebildet. Dabei weist die Verriegelung ein Riegelelement auf, welches über eine Bedieneinheit oder Betätigungseinheit bzw. die Schalteinrichtung für ein Sperren oder Freigeben bewegbar ist. Die Schalteinrichtung ist in einer Ausführungsform ebenfalls mit dem Rastbeschlag gekoppelt und ausgebildet, diesen freizugeben oder zu sperren.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Tragstruktur an einem der hinterseitigen Klappachse gegenüberliegenden Ende, das heißt an einem in Fahrtrichtung vorderen Bereich des Sitzteils, mit dem zweiten Schienenteil verbunden ist. Dadurch wird eine vorteilhafte Positionierung der Schwenkachse geschaffen.
In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens eine Schalteinrichtung vorgesehen ist, sodass wahlweise ein Verschwenken um die Schwenkachse und/oder um die Klappachse durchführbar ist. Über die Schalteinrichtung sind vorzugsweise die beiden Schwenkeinrichtungen miteinander verbunden bzw. gekoppelt. Das Verschwenken oder Klappen erfolgt manuell, automatisch oder halbautomatisch. Beide Verstellmechanismen-Klappen der Rücklehnenstruktur bzw. des Lehnenteils oder der Sitzlehne zu der Sitzstruktur und Verschwenken der Sitzsturktur und Verschwenken der Sitzstruktur ohne vorheriges Klappen des Lehnenteils – sind über einen gemeinsamen Mechanismus – hier durch die gemeinsame Tragstruktur realisiert. Eine Auswahl des jeweiligen Mechanismus erfolgt über eine Schalteinrichtung.
In noch einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schalteinrichtung mit einer sitzseitigen Bedieneinrichtung gekoppelt ist. Dadurch ist unmittelbar vor einem Bewegen der Sitzstruktur eine gewünschte Auswahl treffbar. Die Kopplung weist Mittel auf, sodass entweder ein Verschwenken um die Schwenkachse oder ein Verschwenken um die Klappachse und die Schwenkachse realisierbar ist. Ein Verschieben entlang der Sitzschieneneinrichtung ist unabhänig davon ausführbar. In einer Ausführungsform ist vorgesehen, ein Koppelgetriebe vorzusehen, mit welcher ein zweites Klappen nur in einer vorbestimmten Position möglich ist. So wird durch das Koppelgetriebe beispielsweise ein geklappter Sitz bzw. eine geklappte Sitzstruktur in die vorbestimmte Position verfahren.
Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeugsitz, insbesondere ein hinterer Kraftfahrzeugsitz wie ein Rücksitz oder eine Rücksitzbank, mit mindestens einer Verstellmöglichkeit zum Verstellen des Kraftfahrzeugsitzes, vorgesehen ist, dass die Verstellmöglichkeit als vorstehend beschriebene Verstellvorrichtung ausgebildet ist. Der Kraftfahrzeugsitz kann für ein Ein- und/oder Aussteigen und/oder zur Vergrößerung eines Laderaums in eine geeignete Position gebracht werden. Hierzu ist der Kraftfahrzeugsitz bzw. sein Lehnenteil und/oder sein Sitzteil schwenkbar bzw. klappar. Über einen Rastbeschlag ist der Lehnenteil relativ zu dem Sitzteil klappbar. Über die erste Schwenkeinrichtung ist das Sitzteil relativ zu der Schieneneinheit schwenkbar.
Die Erfindung schließt weiter die technische Lehre ein, dass eine Sitzreihe mit mindestens zwei nebeneinander angeordneten Kraftfahrzeugsitzen geschaffen wird, wobei die Kraftfahrzeugsitze unterschiedlich verstellbar sind. Die Aufteilung erfolgt in vorteilhaften Ausgestaltungen in einem Verhältnis von 60:40. Die Sitze sind bevorzugt zu einer Sitzbank koppelbar und/oder entkoppelbar.
Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einer Sitzreihe für ein Kraftfahrzeug vorgesehen ist, dass mindestens zwei nebeneinander angeordnete, vorstehend beschriebene Kraftfahrzeugsitze vorgesehen sind und die Kraftfahrzeugsitze unterschiedlich verstellbar sind. Dabei ist ein Kraftfahrzeugsitz beispielsweise nur um eine Schwenkachse schwenkbar, während der andere, benachbarte Kraftfahrzeugsitz um die Schwenkachse und die Klappachse schwenkbar ist. Die jeweilige Auswahl erfolgt über ein für jeden Sitz vorgesehene Auswahl- oder Schalteinrichtung.
Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass ein Kraftfahrzeug mit einer Sitzmöglichkeit, geschaffen wird, wobei die Sitzmöglichkeit als ein vorstehend beschriebener Kraftfahrzeugsitz und/oder als vorstehend beschriebene Sitzreihe ausgebildet ist. In einer Ausführungsform sind mehrere Kraftfahrzeugsitze und/oder mehrere Sitzreihen vorgesehen.
Schließlich schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes für ein erleichtertes Einund/oder Aussteigen, umfassend ein Verschwenken zumindest eines Teils des Sitzes aus einer Gebrauchsposition in eine Klappposition mittels einer Verstellvorrichtung vorgesehen ist, dass vor dem Verschwenken eine gewünschte Klappposition ausgewählt wird, sodass aus mehreren Klapppositionen eine Klappposition ausgewählt ist.
Die Verstellvorrichtung ermöglicht mindestens drei Klapppositionen, nämlich eine erste Klappposition, in welcher die Sitzstruktur aufrecht verschwenkt ist, eine zweite Klappposition; in welcher die Lehnenstruktur auf die Tragstruktur bzw. das Sitzteil geklappt ist und die Sitzstruktur im geklappten Zustand verschwenkt ist, und eine dritte Klappposition, in welcher die Lehnenstruktur auf die Tragstruktur bzw. das Sitzteil geklappt, die Sitzstruktur jedoch nicht verschwenkt ist. Ein Nutzer kann so individuell eine geeignete Klappposition wählen. Die verschiedenen Klapppositionen sind über die Schalteinrichtung auswählbar. Die Auswahl erfolgt vor einem Klappen und/oder Verschwenken, bevorzugt durch Betätigung der Bedieneinheit und/oder der Bedieneinheiten. Nach der Auswahl ist eine weitere Verstellung, beispielsweise ein weiteres Klappen um eine andere Klapp- oder Schwenkachse, nicht mehr möglich bzw. nicht ohne zusätzliche Betätigung einer bevorzugt anderen Bedieneinheit oder eine Betätigung der Bedieneinheit in einer andere Betätigungsrichtung.
In einer Ausgestaltung umfasst das Verschwenken ein Klappen einer Lehnenstruktur relativ zu einer Sitzstruktur oder einen Sitzteil um eine hinterseitige Klappachse der Sitzstruktur. Alternativ oder zusätzlich umfasst das Verschwenken ein Verschwenken der Sitzstruktur um eine vorderseitige Schwenkachse der Sitzstruktur. Die zwei Verschwenk- oder Klappbewegungen werden in einer Ausgestaltung parallel durchgeführt. In einer anderen Ausgestaltung werden die Verschwenk- oder Klappbewegungen nacheinander durchgeführt.
In einer weiteren Ausgestaltung wird zusätzlich ein Verschieben der Sitzstruktur durchgeführt. Dadurch kann eine Einstiegsöffnung unabhängig von einer gewählten Klappposition vergrößert werden. Das Verschieben erfolgt in einer Ausführungsform unabhängig von einer Klappposition des Kraftfahrzeugsitzes. In einer anderen Ausführungsform erfolgt das Verschieben in Abhängigkeit von einer Klappposition. Beispielsweise bedingt eine Klappposition ein Verschieben oder ein Verschieben bedingt ein Klappen.
Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Es zeigen:
1 schematisch einen Ausschnitt einer Perspektivansicht eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit mehreren Sitzreihen;
2 schematisch in einer Perspektivansicht eine Sitzreihe mit zwei Kraftfahrzeugsitzen in einem ersten Zustand;
3 schematisch in einer Perspektivansicht die Sitzreihe gemäß 2 in einem zweiten Zustand;
4 schematisch in einer Perspektivansicht eine Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz in einem ersten Zustand und
5 schematisch in einer Perspektivansicht die Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz gemäß 4 in einem zweiten Zustand.
Die 1 zeigt einen Ausschnitt einer Perspektivansicht eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit mehreren Sitzreihen 20, wobei in dem Ausschnitt zwei Sitzreihen 20 sichtbar sind. Die hintere Sitzreihe 20 weist zwei miteinander verbundene Fahrzeugsitze 10 auf, welche im Zusammenhang mit der Anmeldung gemeinsam auch als Kraftfahrzeugsitz oder kurz Sitz bezeichnet werden. Die Aufteilung der Sitzreihe 20 entspricht einem Verhältnis von 60:40. Beide Kraftfahrzeugsitze 10 sind jeweils über eine zugeordnete, in 2 bis 5 dargestellte Verstellvorrichtung 2 an einer Fahrzeugkarosserie bzw. einer tragenden Kraftfahrzeugstruktur gelagert.
Die Fahrzeugsitze 10 umfassen jeweils eine Sitzstruktur 11 mit einer Rückenlehne oder Sitzlehne 12 und einem Sitzteil 13. Dabei ist die Sitzlehne 12 klappbar zu und/oder mit dem Sitzteil 13 gekoppelt. Die Kopplung erfolgt bevorzugt über eine Beschlageinrichtung 30.
Die dargestellte Verstellvorrichtung 2 ermöglicht für jeden Fahrzeugsitz 10 drei Klapppositionen, nämlich eine erste Klappposition, in welcher die Sitzstruktur 11 mit aufrechter Sitzlehne 12 verschwenkt ist, eine zweite Klappposition, in welcher die Sitzlehne 12 auf das Sitzteil 13 oder die Tragstruktur oder Sitzstruktur 11 geklappt und die Sitzstruktur 11 im geklappten Zustand verschwenkt ist, und eine dritte Klappposition, in welcher die Sitzlehne 12 auf das Sitzteil 13 oder die Sitzstruktur 11 geklappt, die Sitzstruktur 11 jedoch nicht verschwenkt ist. Ein Nutzer kann so individuell eine geeignete personifizierte Klappposition wählen. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Klappposition bildet die vordere Sitzreihe 20 einen Anschlag zur Begrenzung der Bewegung.
In dem in 1 dargestellten Zustand ist der rechte Fahrzeugsitz 10 in die erste Klappposition verschwenkt. Der linke Fahrzeugsitz 10 ist in die zweite Klappposition verschwenkt, um so eine große Einstiegsöffnung zu schaffen.
Das dargestellte Fahrzeug hat einen offenen Laderaum. In der dritten Klappposition ist eine Staufläche des Laderaums vergrößert.
2 zeigt die Sitzreihe 20 mit den zwei Fahrzeugsitzen 10 und den zugehörigen Verstellvorrichtungen 2 in dem Zustand gemäß 1. Wie in 2 erkennbar ist, umfasst die Verstellvorrichtung 2 für jeden Fahrzeugsitz 10 jeweils zwei Sitzschieneneinrichtungen 14. Die Sitzschieneneinrichtungen 14 sind beidseitig des Fahrzeugsitzes 10 entlang einer Fahrzeuglängsrichtung an dem Sitzteil 13 seitlich beabstandet und parallel zueinander angeordnet. Mittels der Schieneneinrichtungen 14 ist der Fahrzeugsitz 10 in Längsrichtung relativ zu einem Fahrzeugboden (in 2 nicht dargestellt), das heißt in und entgegen einer Fahrtrichtung, verschiebbar. Die Schieneneinrichtungen 14 weisen jeweils ein erstes kraftfahrzeugseitiges Schienenteil 14a und ein zweites sitzseitiges Schienenteil 14b auf. Das kraftfahrzeugseitige Schienenteil 14a ist an dem Fahrzeugboden ortsfest fixiert. Das zweite sitzseitige Schienenteil 14b ist an einem vorderen Ende mit einer Tragstruktur 3 verbunden, wobei die Tragstruktur 3 um eine Schwenkachse schwenkbar an dem zweiten Schienenteil 14b gelagert ist. Die Schienenteile 14a und 14b sind relativ zueinander gleitbar ausgebildet. Auf eine detaillierte Beschreibung der Schienenteile 14a und 14b bzw. der Sitzschieneneinrichtung 14 wird verzichtet, da diese Bauteile aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt sind.
Die Tragstruktur 3 weist ein als Beschlageinrichtung 30 ausgebildetes Schwenkgelenk 4 für eine Lehnenstruktur 5 der Sitzlehne 12 auf, mittels welchem die Sitzlehne 12 um eine hinterseitige Klappachse klappbar mit der Tragstruktur 3 verbindbar ist.
3 zeigt die Sitzreihe 20 mit den zwei Fahrzeugsitzen 10 und den zugehörigen Verstellvorrichtungen 2 in einem zweiten Zustand. In dem in 3 dargestellten Zustand ist der linke Fahrzeugsitz 10 in die zweite Klappposition verschwenkt. Der rechte Fahrzeugsitz 10 ist in die erste Klappposition verschwenkt, um schnell eine kleinere Einstiegsöffnung zu schaffen.
4 und 5 zeigen jeweils schematisch in einer Perspektivansicht die Verstellvorrichtung 2 in einer ersten Klappposition (4) bzw. einer zweiten Klappposition (5).
Wie beschrieben umfasst die Verstellvorrichtung 2 zwei Sitzschieneneinrichtungen 14 mit jeweils einem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil 14a und einem zu dem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil 14a verschiebbar angeordneten zweiten Schienenteil 14b. Die Verstellvorrichtung 2 umfasst weiter eine mit der Sitzstruktur 11 verbindbare Tragstruktur 3, die um die Schwenkachse schwenkbar an einem vorderen Ende des zweiten Schienehteils 14b gelagert ist. An einem hinteren Ende weist die Tragstruktur 3 ein Schwenkgelenk 4 für eine Lehnenstruktur 5 auf, mittels welchem die Lehnenstruktur 5 um eine hinterseitige Klappachse klappbar mit der Tragstruktur 3 verbindbar ist.
Wie der Vergleich der 4 und 5 zeigt, ist in der ersten in 4 dargestellten Klappposition der Kraftfahrzeugsitz 10 mittels der Verstellvorrichtung 2 möglichst weit nach vorne verschiebbar, um eine möglichst große Einstiegsöffnung zu erhalten. In der zweiten Position ist der Kraftfahrzeugsitz 10 dagegen etwas weniger weit verschoben, um beim Klappen der Lehnenstruktur 5 bzw. der Sitzlehne 12 eine Kollision mit einem Vordersitz zu verhindern.
Es versteht sich, dass, obwohl in der vorstehenden Zusammenfassung und der ausführlichen Beschreibung der Figuren lediglich eine beispielhafte Ausführung beschrieben wurde, eine Reihe weiterer Ausführungen existiert. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann als geeignete Anleitung zum Ausführen zumindest einer beispielhaften Ausführungsform nutzen. Es versteht sich auch, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug
2: Verstellvorrichtung
3: Tragstruktur
4: Schwenkgelenk
5: Lehnenstruktur
10: (Kraft-)Fahrzeugsitz
11: Sitzstruktur
12: Sitzlehne
13: Sitzteil
14: Sitzschieneneinrichtung
14a: Schienenteil (kraftfahrzeugseitig)
14b: Schienenteil (sitzseitig)
20: Sitzreihe
30: Beschlageinrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 10200700209 A1 [0006]
US 2008/0224520 A1 [0007]

Claims

Verstellvorrichtung (2) für einen Kraftfahrzeugsitz, umfassend mindestens eine Sitzschieneneinrichtung (14) mit einem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil (14a) und einem zu dem ersten kraftfahrzeugseitigen Schienenteil (14a) verschiebbar angeordneten zweiten Schienenteil (14b) und mindestens eine mit einer Sitzstruktur (11) verbindbare Tragstruktur (3), die um eine Schwenkachse einer ersten Schwenkeinrichtung schwenkbar an dem zweiten Schienenteil (14b) gelagert ist, und die Tragstruktur (3) eine zweite Schwenkeinrichtung mit einem Schwenkgelenk (4) für eine Lehnenstruktur (5) aufweist, mittels welchem die Lehnenstruktur (5) um eine hinterseitige Klappachse klappbar relativ zu der Sitzstruktur (11) mit der Tragstruktur (3) verbunden und/oder verbindbar ist, wobei mindestens eine Schalteinrichtung vorgesehen ist, sodass wahlweise ein Verschwenken um die Schwenkachse und/oder um die Klappachse durchführbar ist.
Verstellvorrichtung (2) nach Anspruch 1, wobei die Tragstruktur (4) an einem der hinterseitigen Klappachse gegenüberliegenden Ende mit dem zweiten Schienenteil (14b) verbunden ist.
Verstellvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Schalteinrichtung mit einer sitzseitigen Bedieneinrichtung gekoppelt ist.
Kraftfahrzeugsitz (10), insbesondere ein hinterer Kraftfahrzeugsitz (10) wie ein Rücksitz oder eine Rücksitzbank, mit mindestens einer Verstellmöglichkeit zum Verstellen des Kraftfahrzeugsitzes (10), wobei die Verstellmöglichkeit als Verstellvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3 ausgebildet ist.
Sitzreihe (20) für ein Kraftfahrzeug, wobei mindestens zwei nebeneinander angeordnete Kraftfahrzeugsitze (10) gemäß Anspruch 4 vorgesehen sind und die Kraftfahrzeugsitze (10) unterschiedlich verstellbar sind.
Kraftfahrzeug (1) mit einer Sitzmöglichkeit, wobei die Sitzmöglichkeit als ein Kraftfahrzeugsitz (10) nach Anspruch 4 und/oder einer Sitzreihe (20) nach Anspruch 5 ausgebildet ist.
Verfahren zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes (10) für ein erleichtertes Ein- und/oder Aussteigen, umfassend ein Verschwenken zumindest eines Teils des Sitzes (10) aus einer Gebrauchsposition in eine Klappposition mittels einer Verstellvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei vor dem Verschwenken eine gewünschte Klappposition ausgewählt wird, sodass aus mehreren Klapppositionen eine Klappposition ausgewählt ist.
Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Verschwenken ein Klappen einer Lehnenstruktur (5) relativ zu einer Sitzstruktur (11) um eine hinterseitige Klappachse der Sitzstruktur (11) umfasst.
Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Verschwenken ein Verschwenken der Sitzstruktur (11) um eine vorderseitige Schwenkachse der Sitzstruktur (11) umfasst.
Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 7 bis 9, wobei zusätzlich ein Verschieben der Sitzstruktur (11) durchgeführt wird.