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Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum Rüsten einer Materialbahnbearbeitungsmaschine hinsichtlich zu bearbeitender Materialbahnen, bei welchem die Materialbahnbearbeitungsmaschine in Abhängigkeit von materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten eingestellt wird, um die jeweilige zu bearbeitende Materialbahn auftragsindividuell mit der Materialbahnbearbeitungsmaschine bearbeiten zu können.
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Auch betrifft die Erfindung andererseits eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer Materialbahn mit einer Materialbahnbearbeitungsmaschine und mit einer Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Anordnung aus einer Vorrichtung zum Bearbeiten einer Materialbahn mit einer Materialbahnbearbeitungsmaschine und aus einer digitalen Druckstufenvorrichtung, welche digitale Druckauftrags-Workflowdaten zum Bearbeiten der Materialbahn erzeugt und verwendet.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Verwendung einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung.
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Gattungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen zum Durchführen derartiger Verfahren sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
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So ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2005 056 802 A1 ein Verfahren zur Regelung einer Bahnspannung einer mittels einer Transporteinrichtung bewegten Materialbahn bzw. Warenbahn mit einem Bahnspannungsregler unter Bestimmung von Regelkreisparametern bekannt, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Regelkreisparameter des Bahnspannungsreglers gemäß einer als Funktion und/oder an mehreren Stützstellen vorgebbaren Kennlinie bestimmt werden, wodurch eine Erhöhung der Produktionsqualität bei gleichzeitig hohem Produktionsvolumen und einem geringen Aufwand bei der Umstellung eines Materialbahn- bzw. Warenbahntyps ermöglicht ist.
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Des Weiteren offenbart die Offenlegungsschrift
DE 10 2009 019 624 A1 ein Verfahren zur Bestimmung wenigstens eines Regelparameters eines Regelglieds in einem Bahnspannungs-Regelkreis für eine Bearbeitungsmaschine zur Bearbeitung einer Materialbahn bzw. Warenbahn, bei welchem der wenigstens eine Regelparameter in Abhängigkeit von wenigstens einem die Materialbahn bzw. Warenbahn kennzeichnenden Parameter, wenigstens einem die Bearbeitungsmaschine kennzeichnenden Parameter und wenigstens einer Totzeit bestimmt wird. Hierdurch kann eine Regelung der Bearbeitungsmaschine vorteilhaft vorgenommen werden, sodass auch die Produktionsqualität verbessert werden kann.
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Darüber hinaus ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 013 782 A1 ein Verfahren zur automatischen Bestimmung wenigstens eines Reglerparameters eines Tänzerlage-Regelglieds in einer Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten einer Materialbahn umfassend einen Tänzer, dessen Tänzerlage erfasst wird, wobei auf Grundlage der erfassten Tänzerlage eine Drehzahl einer Walze vorgegeben wird, wobei der wenigstens eine Reglerparameter in Abhängigkeit von einem Durchmesser der Walze automatisch bestimmt wird, bekannt. Mittels dieses Verfahrens kann eine automatisierte Parametrisierung einer Tänzerlageregelung an einer Bearbeitungsmaschine bereitgestellt werden, wodurch auch hierdurch die Produktionsqualität verbessert werden kann.
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Mittels der vorstehend genannten Lösungen kann insbesondere die Produktionsqualität hinsichtlich der Bearbeitung von Materialbahnen gut verbessert werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, gattungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen weiterzuentwickeln, um die Betriebssicherheit, insbesondere bei einer Umstellung eines Materialbahntyps, und damit auch die Produktionsqualität weiter zu verbessern.
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Die Aufgabe der Erfindung wird von einem Verfahren zum Rüsten einer Materialbahnbearbeitungsmaschine hinsichtlich zu bearbeitender Materialbahnen gelöst, bei welchem die Materialbahnbearbeitungsmaschine in Abhängigkeit von materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten eingestellt wird, um die jeweilige zu bearbeitende Materialbahn auftragsindividuell mit der Materialbahnbearbeitungsmaschine bearbeiten zu können, wobei erfindungsgemäß materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten mittels einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung automatisiert an der Materialbearbeitungsmaschine elektronisch empfangen und anschließend an einer Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine elektronisch bereitgestellt werden.
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Dadurch, dass erforderliche materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten erfindungsgemäß mittels einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung automatisiert an der Materialbearbeitungsmaschine empfangen bzw. eingelesen werden können, kann die Gefahr einer fehlerhaften Zuordnung von materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten bezüglich einer zu bearbeitenden Materialbahn signifikant verringert werden, wodurch einerseits die Betriebssicherheit im Verfahrensablauf und andererseits die Produktionsqualität vorteilhaft erhöht werden.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik können die erforderlichen materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten vorteilhafter Weise automatisiert an der Materialbearbeitungsmaschine zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere eine manuelle bzw. händische Eingabe diesbezüglicher Parameterdaten ist nicht mehr erforderlich, sodass die Materialbearbeitungsmaschine im Wesentlichen nahezu vollautomatisch betrieben werden kann.
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Vorteilhafter Weise kann kumulativ auch auf eine produktionsabhängige Rezeptureingabe hinsichtlich einer Parametrisierung entsprechender Einstellwerte eines Automatisierungssystems im Zusammenhang mit vorliegendem Verfahren verzichtet werden. Bisher war es oftmals der Fall, dass derartige Einstellwerte an einer Bearbeitungsmaschine erst gar nicht produktionsabhängig verändert wurden, was sich meist negativ auch auf die zu erreichende Produktionsqualität an der zu bearbeitenden Materialbahn auswirkt.
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Oftmals erfolgt bisher eine Einstellung auch lediglich über eine auf einer Maschinensteuerung oder auf einem übergeordneten Leitsystem gespeicherten Rezepturverwaltung. Jedoch müssen diesbezügliche Rezepturdaten ebenfalls erst einmal händisch eingegeben werden, bevor sie im Falle eines Wiederholungsauftrags verwendet werden können. Auch hierdurch erhöht sich die Gefahr einer Falscheingabe.
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Insofern wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Verwendung einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung zum elektronischen Einlesen von digitalen Druckauftrags-Workflowdaten einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung an einer Druckmaschine zum automatisierten Einstellen von bahnlaufcharakterisierenden Materialbahnbearbeitungsmaschinenparametern hinsichtlich einer zu bedruckenden Materialbahn an der Druckmaschine gelöst. Durch die erfindungsgemäße Verwendung der elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung kann vorteilhafter Weise auf eine bisher erforderliche händische und hierdurch auch langwierige und fehlerbehaftete Eingabe diesbezüglicher Daten bzw. Informationen idealerweise vollständig verzichtet werden.
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Der Begriff „Materialbahn” beschreibt im Sinne der Erfindung eine mit der Materialbahnbearbeitungsmaschine bearbeitbare Warenbahn, welche insbesondere hinsichtlich ihrer Materialbeschaffenheit und Maße nahezu beliebig ausgestaltet sein kann. Beispielsweise handelt es sich bei der vorliegenden Materialbahn um eine zu bedruckende Materialbahn aus Papier, Folie, Stoff oder dergleichen.
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Hierbei ist es überaus vorteilhaft, wenn anhand der elektronisch bzw. digital empfangenen materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten bahnlaufcharakterisierende Materialbahnbearbeitungsmaschinenparameter von Ablaufwicklerwalzeneinrichtungen, Auflaufwicklerwalzeneinrichtungen und/oder gesteuerten bzw. geregelten Materialbahnzugwalzeneinrichtungen eingestellt werden.
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Ein wesentlicher Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist auch darin zu sehen, dass generell bahnlaufcharakterisierende Materialbahnbearbeitungsmaschinenparameter aus vorhandenen digitalen Auftrags-Workflowdaten bzw. speziell aus digitalen Druckauftrags-Workflowdaten elektronisch ermittelt werden, wie später noch ausführlicher beschrieben wird.
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Der Begriff „bahnlaufcharakterisierende Materialbahnbearbeitungsmaschinenparameter” beschreibt im Sinne der Erfindung im Wesentlichen Parameter zur Steuerung bzw. Regelung von Funktionsbauteilen oder Funktionsbauteilgruppen, welche sich auf die Behandlung der jeweiligen Materialbahn durch die vorliegende bzw. mit der vorliegenden Materialbahnbearbeitungsmaschine auswirken.
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Besonders vorteilhaft können mit vorliegendem Verfahren Materialbahn transportierende Achsen der Materialbahnbearbeitungsmaschine eingestellt werden.
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Insbesondere die Ablauf- und Auflaufwicklerwalzeneinrichtungen können hierbei beispielsweise in den Betriebsmodi „Wickler mit Tänzerlageregler”, „Wickler mit Kraftmessdose und Bahnkraftregler mit Momentensteuerung”, „Wickler mit Kraftmessdose und Bahnkraftregler mit Drehzahlsteuerung”, „sensorlose Wickler mit Momentensteuerung” betrieben werden.
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Materialbahn transportierende Achsen, wie insbesondere die Materialbahnzugwalzeneinrichtungen, können hierbei beispielsweise in den Betriebsmodi „Achsen, die immer in einem unveränderten Verhältnis zur Maschinengeschwindigkeit laufen, also ungeregelte bzw. ungestellte Achsen”, „Achsen, die in einem vorgegebenen Verhältnis zur Maschinengeschwindigkeit laufen” (gestellte Achsen) und „Achsen, die in einem durch einen Regler vorgegebenen Verhältnis zur Maschinengeschwindigkeit laufen” (geregelte Achsen eines Materialbahnzugkraftreglers) betrieben werden.
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Sowohl die vorgenannten Wicklerwalzeneinrichtung, kurz auch Wickler genannt, als auch die geregelten bzw. gestellten Materialbahn transportierenden Achsen oder vorliegend auch Materialbahnzugwalzeneinrichtungen genannt beinhalten hierbei Parameter, zum Beispiel Reglerparameter, die produktionsabhängig geändert werden müssen bzw. geändert werden sollten, um eine hohe Produktionsqualität erzielen zu können. Dies kann mit dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft automatisiert erfolgen.
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Es versteht sich, dass vorliegendes Verfahren vorteilhaft an jeglichen Materialbahnbearbeitungsmaschinen eingesetzt werden kann, an welchen auf materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten aus einem vorherigen Arbeitsprozess zurückgegriffen werden, und an welchen die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten an einem sich daran anschließenden Bearbeitungsprozess an der Materialbahnbearbeitungsmaschine verwendet werden können.
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Besonders vorteilhaft kann die vorliegende Erfindung jedoch im Zusammenhang mit Druckmaschinen zum Bedrucken von Materialbahnen eingesetzt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch von einer Vorrichtung zum Bearbeiten einer Materialbahn mit einer Materialbahnbearbeitungsmaschine und mit einer Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine gelöst, wobei die Vorrichtung eine elektronische Datenschnittstelleneinrichtung zum elektronischen Empfangen von digitalen Vorstufendaten einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung aufweist, mittels welcher materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten an der Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine elektronisch bereitstellbar sind.
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Hierdurch kann aufgrund einer geringeren Eingabefehlergefahr die Produktionsqualität hinsichtlich der zu bearbeitenden Materialbahnen deutlich erhöht werden.
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Insbesondere kann aber auch das erfindungsgemäße Verfahren mit der vorliegenden Vorrichtung vorteilhaft durchgeführt werden.
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Mittels der materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten können vorteilhafter Weise insbesondere eine Motionsteuerungseinrichtung zum Steuern bzw. Regeln von Wicklern bzw. Bahnzugwalzen automatisiert eingestellt werden.
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Auch aus diesem Grund ist es vorteilhaft, wenn die Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine eine Motion-Control-Einheit und/oder eine SPS-Einheit umfasst, welche die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten elektronisch interpretieren bzw. parsen können.
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Diese materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten können beispielsweise Informationen zu einem E-Modul einer Materialbahn enthalten. Mittels dieser Informationen können insbesondere Reglerparameter von Materialbahnzugkraftreglern bzw. Wicklern mit einer Kraftmessdose bzw. sensorlosen Wicklern, eine Vorgabe einer Wickelhärtenkennlinie eines Wicklers und/oder eine Vorgabe einer Voreilung von gestellten Bahnzugwalzen vorteilhaft eingestellt werden. Hinsichtlich des E-Moduls sind indirekt beispielsweise auch Informationen bezüglich der Materialbahnbreite, der Materialbahndicke bzw. der Grammatur und des Materialbahnmaterials enthalten. Insofern können vorteilhafter Weise E-Modul abhängige Reglerparameter von Bahnzugkraftreglern bzw. Wickelreglern eingestellt werden.
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Darüber hinaus können die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten beispielsweise auch Informationen zu einer Masse und/oder einem Durchmesser eines vollen Wickels bzw. einer leeren Wickelhülse enthalten, wobei diese Informationen gut für eine Beschleunigungsvorsteuerung, eine durchmesserabhängige Kp-Adaption von Geschwindigkeitsreglern des Wickelantriebs und/oder für eine Einstellung von Startwerten nach Rollenwechseln (Preset-Werte) bzw. von Grenzwerten beim Wickeln, zum Beispiel hinsichtlich eines Durchmessers, bei welchem ein Rollenwechsel eingeleitet wird, verwendet werden können.
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Insofern sieht eine besonders vorteilhafte Verfahrensvariante vor, dass die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten allgemein als digitale Auftrags-Workflowdaten und speziell als digitale Druckauftrags-Workflowdaten einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung an der elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung bereitgestellt werden, um die Materialbahnbearbeitungsmaschine anhand der digitalen Druckauftrags-Workflowdaten einstellen zu können.
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Die für die Materialbahnbearbeitungsmaschine bzw. insbesondere für die Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine verwendbaren materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten können im Sinne der Erfindung entweder unmittelbar als entsprechende digitalen Vorstufendaten in den digitalen Auftrags- bzw. Druckauftrags-Workflowdaten enthalten sein oder zumindest mittelbar aus ihnen ermittelt werden.
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Mit vorliegender Erfindung wird sich vorteilhafter Weise insbesondere zunutze gemacht, dass Daten bzw. Vorstufendaten aus einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung bereits Teil eines digitalen Druckauftrags-Workflows zur Abwicklung von Druckaufträgen sind.
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Beispielsweise umfassen diesbezügliche digitale Vorstufendaten bzw. digitale Druckvorstufendaten CIP4-Daten. Diese CIP4-Daten beinhalten auch JDF-Daten (JDF: Job Definition Format), wobei in den JDF-Daten vorteilhafter Weise auch PPF-Daten (PPF: Print Production Format) eingebettet sein können.
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Insofern können die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten bzw. digitale Druckauftrags-Workflowdaten als CIP4-JDF-Daten von Media-Ressourcen eines Ressource-Pools vorteilhaft bereitgestellt werden, wobei bei den JDF-Media-Ressourcen vorteilhaft folgende Daten verwenden werden: CoreWeigt, Dimension, Grade, MediaType, MediaTypeDetails, OuterCoreDiameter, RollDiameter, Thickness; Weight und ResourceWeight. Kumulativ können CIP4-JDF-Daten vom Typ Node-Info-Ressourcen mit Daten hinsichtlich FirstStart, LastStart bzw. LastEnd verwendet werden.
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Darüber hinaus können die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten bzw. digitalen Druckauftrags-Workflowdaten auch als CIP3-PPF-Daten von Administration-Data vorteilhaft bereitgestellt werden, wobei bei den PPF-Administration-Data vorteilhaft folgende Daten verwenden werden: CIP3AdmPrintVolume, CIP3AdmFilmType, CIP3AdmPaperGrade, CIP3AdmPaperGrammage, CIP3AdmPaperThickness, CIP3AdmReelWidth, CIP3AdmCylinderCircumference.
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Des Weiteren können die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten bzw. digitalen Druckauftrags-Workflowdaten ebenso als Private-Daten von JDF-Daten bzw. PPF-Daten vorteilhaft bereitgestellt werden. In Private-Data-Feldern können zusätzliche Daten bzw. Informationen, welche insbesondere für einen guten Materialbahnlauf an der Materialbahnbearbeitungsmaschine relevant sein können, enthalten sein.
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Beispielsweise könnten dort Angaben bezüglich eines E-Moduls der Materialbahn, zum Beispiel für Reglereinstellungen, bezüglich einer Dichte eines Wickels, zum Beispiel in der Einheit „Masse pro Volumen” für eine Beschleunigungsvorsteuerung, bezüglich einer Dauer der Produktion, zum Beispiel für eine energieoptimale Vorgabe einer Produktionsgeschwindigkeit und/oder bezüglich einer Bahnlänge zwischen einzelnen Druckwerken enthalten sein, wobei Angaben hinsichtlich letzterem meist erst nach Festlegung des eingesetzten Materialbahnbearbeitungsmaschine, zum Beispiel von einem JDF-Agenten, hinzugefügt werden können.
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Darüber hinaus können die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten vorteilhafter Weise kumulativ noch Tänzerlagereglerparameter (Kp, Tn, ...) enthalten, welche anhand des Wickeldurchmessers vorgegeben sind. Hierzu können PPF-Vorstufendaten „CIP3AdmCylinderCircumference” bzw. JDF-Vorstufendaten „RollDiameter” vorteilhaft verwendet werden.
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Insofern sieht eine weitere vorteilhafte Verfahrensvariante vor, dass derartige Tänzerlagereglerparameter anhand des Wickeldurchmessers vorgegeben werden.
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Darüber hinaus kann vorteilhafter Weise auch der Durchmesserrechner-Startwert anhand des Wickeldurchmessers vorgegeben werden, wobei hierfür JDF-Vorstufendaten „RollDiameter” vorteilhaft verwendet werden können.
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Ein Rollenwechselzeitpunkt kann anhand des Durchmessers von leeren Hülsen vorteilhaft vorgegeben werden, wobei hierfür JDF-Vorstufendaten „OuterCoreDiameter und Thickness” vorteilhaft verwendet werden können.
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Es ist weiter außerordentlich vorteilhaft, wenn verschiedene Pinolenpositionen eines Rollenwechslers anhand der Breite des Wickels voreingestellt werden. Hierzu werden vorteilhafter Weise vorzugsweise PPF-Vorstufendaten „CIP3AdmReelWidth” bzw. JDF-Vorstufendaten „Dimension” verwendet.
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Eine Beschleunigungsvorsteuerung und eine Kp-Adaption eines Geschwindigkeitsreglers einer Wickelachse können zudem vorteilhaft anhand des Durchmessers und der Masse des Wickels vorgegeben werden. Hierzu können die PPF-Vorstufendaten „CIP3AdmFilmType, CIP3AdmPaperGrade, CIP3AdmPaperGrammage, CIP3AdmPaperThickness und CIP3AdmReelWidth” bzw. die JDF-Vorstufendaten „CoreWeigt, Dimension, Grade, MediaType, MediaTypeDetails, OuterCoreDiameter, RollDiameter, Thickness, Weight und ResourceWeight” vorteilhaft verwendet werden.
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E-Modul abhängige Reglerparameter von Bahnzugkraftregler bzw. Wickelregler können vorteilhafter Weise anhand der Breite der Materialbahn, der Grammatur bzw. der Dicke der Materialbahn und anhand des Materialbahntyps, wie etwa Papiertyp, Folie oder dergleichen, eingestellt werden. Hierfür verwendete PPF-Vorstufendaten können beispielsweise „CIP3AdmFilmType, CIP3AdmPaperGrade, CIP3AdmPaperGrammage, CIP3AdmPaperThickness, CIP3AdmReelWidth und/oder CIP3AdmCylinderCircumference” sein. Als JDF-Vorstufendaten kommen beispielsweise „Dimension, Grade, MediaType, MediaTypeDetails, Thickness und/oder Weight” in Frage.
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Aus den vorstehend genannten Gründen ist es hinsichtlich des vorliegenden Verfahrens besonders vorteilhalft, wenn Private-Daten wie etwa E-Modul, Dichte des Wickels, die Dauer der Produktion und die Materialbahnlänge zwischen den einzelnen Druckwerken der vorliegenden Materialbahnbearbeitungsmaschine definiert und verarbeitet werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Anzahl produzierter Produkte bzw. bearbeiteter Materialbahnen durch die Maschinensteuerung automatisch ermittelt werden kann. Ist in der vorliegenden Maschinensteuerung, etwa in der Motion-Control-Einheit, eine Produktqualitätsüberwachungseinrichtung enthalten, welche die Produkte bzw. die zu bearbeitenden Materialbahnen während eines Druckprozesses (inline) in Gut- oder Schlechtprodukte unterscheidet, können die Gutprodukte insbesondere von der Motion-Control-Einheit automatisch ermittelt und es kann mit der Kenntnis der benötigten Produktanzahl die Materialbahnbearbeitungsmaschine automatisiert angehalten werden, um somit Ressourcen etwa hinsichtlich Materialbahnen, Farbe, Zeitdauer oder dergleichen optimal ausnutzen zu können. Hierfür vorteilhaft verwendbare PPF-Vorstufendaten bzw. vorteilhaft verwendbare JDF-Vorstufendaten können beispielsweise „CIP3AdmPrintVolume” bzw. „DropltemIntent->Amount” sein.
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Darüber hinaus kann eine optimale Produktionsgeschwindigkeit anhand einer erlaubten Produktionsdauer ermittelt werden. Aus dem Stand der Technik ist es allgemein bekannt, dass eine Produktion von Produkten auf entsprechenden Produktionsmaschinen nahezu immer eine energieoptimale Produktionsgeschwindigkeit besitzt. Diesbezüglich können beispielsweise Energieverbräuche der vorliegenden Materialbahn bearbeitungsmaschine, eine maximal zulässige Produktionsdauer, ein frühester bzw. spätester Produktionsstart, ein spätestes Produktionsende sowie maschinenbautechnische Eigenschaften, wie etwa eine minimale Prozessgeschwindigkeit oder zu vermeidende Prozessgeschwindigkeiten etc. wichtige Randbedingungen zur Ermittlung der energieoptimalen Produktionsgeschwindigkeit sein. Anhand dieser Kenntnis kann vorliegend durch eine entsprechende Maschinensteuerung, etwa eine Motion-Control-Einheit, vorteilhafter Weise automatisiert die optimale Maschinengeschwindigkeit ermittelt werden. Alternativ kann dies auch durch eine Auftragssteuerung (Agent, MIS-System (Druckauftrags-Management-System) oder dergleichen) erfolgen. Hierbei verwendete JDF-Vorstufendaten können insbesondere „FirstStart”, „LastStart” und/oder „LastEnd” sein.
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Im Allgemeinen existieren Vorstufendaten, welche sowohl in den JDF-Vorstufendaten als auch in PPF-Vorstufendaten vorhanden sind. Grundsätzlich sind die vorliegenden Vorstufendaten in vorhandenen Datenfeldern optional, dass heißt, sie müssen nicht oder können sogar auch redundant, also doppelt, vorhanden sein. Hier können beispielsweise Regeln für die Verwendung der Daten gelten. Beispielsweise können Regeln aufgestellt werden, dass vorzugsweise die JDF-Vorstufendaten zu verwenden sind. Sind erforderliche Vorstufendaten bzw. materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten in den JDF-Vorstufendaten jedoch nicht enthalten, so werden entsprechende digitale Vorstufendaten der PPF-Vorstufendaten verwendet. Durch die Verwendung beider Vorstufendaten können gegebenenfalls optionale Vorstufendaten, welche in einer Vorstufendatenbasis nicht vorhanden sind, aus der anderen Vorstufendatenbasis verwendet werden. Hierdurch erhält man eine gewisse Redundanz, welche vorteilhafter Weise die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins von nutzbaren Vorstufendaten erhöht.
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Besonders vorteilhaft ist es deshalb, wenn die digitalen Druckauftrags-Workflowdaten im JDF-Datenformat und/oder im PPF-Datenformat bereitgestellt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es auch, dass derartige digitale Druckauftrags-Workflowdaten online zur Verfügung gestellt und somit auch an unterschiedliche Druckereien versendet werden können, falls die Druckauftrags-Workflowdaten zentral erstellt wurden. Hierdurch kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass die einzelnen Aufträge in den unterschiedlichen Druckereien immer mit den gleichen Prozessparametern abgewickelt werden, wodurch die Produktionsqualität weiter erhöht werden kann.
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Insofern sieht eine weitere außergewöhnlich vorteilhafte Verfahrensvariante vor, dass digitale Druckauftrags-Workflowdaten wenigstens einer Druckstufenvorrichtung an mehr als einer mit einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung ausgerüsteten Materialbahnbearbeitungsmaschine elektronisch bzw. digital bereitgestellt werden.
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Speziell in diesem Zusammenhang sieht eine weitere vorteilhaft Verfahrensvariante vor, dass die materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten online über eine LAN- und/oder WLAN-Verbindungseinrichtung automatisiert an der elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung elektronisch bereitgestellt werden.
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Mittels einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung können die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten vorteilhafter Weise online beispielsweise direkt in die Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine eingespeist werden, sodass sich eine Fehlerquote bei der Handhabung der Parameterdaten weiter reduzieren lässt. Auch hierdurch kann die Produktionsqualität weiter gesteigert werden.
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Es versteht sich, dass die vorliegende elektronische Datenschnittstelleneinrichtung in vielfältiger Gestalt als Hardware und/oder als Software vorliegen kann.
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In digitalen Druckauftrags-Workflowdaten eingebundene materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten können vorteilhaft von der Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine automatisch verarbeitet werden, wenn die Vorrichtung eine Parsereinrichtung zum elektronischen Ermitteln von materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten aufweist.
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Wird in der Maschinensteuerung, etwa in der Motion-Control-Einheit bzw. SPS-Einheit, eine Parsereinrichtung zum Untersuchen der Vorstufendaten, zum Beispiel ein XML-Parser für JDF-Vorstufendaten oder ein PostScript-Parser für PPF-Vorstufendaten, implementiert, können verfahrenstechnisch besonders einfach eine gesamte JDF-Datei oder nur relevante Teile davon (XML-Teilbaum der ”Media-Ressourcen” des Ressource-Pool) bzw. eine gesamte PPF-Datei oder ein abgespeckter Dateiteil (z. B. um Bilddaten verringert) beispielsweise per FTP/TFTP in die Maschinensteuerung geladen werden. Dies bedeutet, dass vorteilhafter Weise kein eigenes neues Datenformat bzw. Übertragungsprotokoll für die Übertragung der produktionsabhängigen Daten vom Druckauftrags-Management-System, kurz MIS-System, in der Maschinensteuerung definiert und implementiert werden muss.
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Insofern ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eine Parsereinrichtung zum elektronischen Auslesen der materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten aus digitalen Auftrags-Workflowdaten bzw. aus digitalen Druckauftrags-Workflowdaten aufweist.
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Eine diesbezügliche vorteilhafte Verfahrensvariante sieht vor, dass die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten mittels einer Parsereinrichtung aus digitalen JDF-Datenformaten und/oder aus digitalen PPF-Datenformat extrahiert werden.
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Vorteilhafter Weise kann die Parsereinrichtung in der Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine implementiert sein.
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Obwohl vorliegend hauptsächlich auf Druckmaschinen Bezug genommen wurde, ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt, sondern betrifft vielmehr alle Arten von Bearbeitungsmaschinen, bei welchen eine Warenbahn bzw. eine Materialbahn bearbeitet wird, wie eingangs bereits schon erläutert. Bezüglich Druckmaschinen ist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere hinsichtlich Zeitungsdruckmaschinen, Akzidenzdruckmaschinen, Tiefdruckmaschinen, Verpackungsdruckmaschinen oder Wertpapierdruckmaschinen sehr gut einsetzbar, wie eingangs ebenfalls bereits beschrieben. Aber auch bei Bearbeitungsmaschinen, wie etwa Beutelmaschinen, Briefumschlagsmaschinen, Verpackungsmaschinen oder dergleichen, kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden.
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Insofern wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Anordnung aus einer Vorrichtung zum Bearbeiten einer Materialbahn mit einer Materialbahnbearbeitungsmaschine und aus einer digitalen Druckstufenvorrichtung, welche digitale Druckauftrags-Workflowdaten zum Bearbeiten der Materialbahn erzeugt und verwendet, gelöst, wobei die Vorrichtung zum Bearbeiten der Materialbahn und die digitale Druckstufenvorrichtung mittels einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung elektronisch miteinander verbunden sind, um mittels der digitalen Druckauftrags-Workflowdaten materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten an der Vorrichtung zum Bearbeiten der Materiabahn elektronisch bereitzustellen.
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Vorteilhafter Weise können bereits an der digitalen Druckvorstufe vorhandene Daten bzw. Informationen hinsichtlich materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten vorteilhaft sogleich auch an einer die Materialbahn weiter bearbeitende Materialbahnbearbeitungsmaschine bzw. insbesondere Druckmaschine online bereitgestellt und somit unmittelbar verwendet werden.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert, in welchen beispielhaft eine Vorrichtung mit einer Druckmaschine zum Bedrucken von Materialbahnen und mit einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung zum Empfangen von digitalen Druckauftrags-Workflowdaten einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung dargestellt und beschrieben ist. In der Zeichnung zeigt die einzige
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Figur schematisch eine Ansicht einer Vorrichtung mit einer Druckmaschine zum Bedrucken einer Materialbahn und mit einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung zum Empfangen von digitalen Druckauftrags-Workflowdaten einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung.
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Die in der einzigen Figur gezeigte Vorrichtung 1 zum Bearbeiten einer Materialbahn 2 weist eine Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 auf, mittels welcher die Materialbahn 2 durch eine Vielzahl an Druckwerken 4 (hier nur exemplarisch beziffert) bedruckt werden kann. Insofern handelt es sich bei der Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 in diesem Ausführungsbeispiel um eine Druckmaschine 5.
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Die Vorrichtung 1 weist darüber hinaus eine Maschinensteuerung 6 mit einer Einrichtung 7 zum Steuern und/oder Regeln der Materiabearbeitungsmaschine 3 auf. Die Einrichtung 7 zum Steuern und/oder Regeln der Materiabearbeitungsmaschine 3 zeichnet sich wiederum insbesondere durch eine Motion-Control-Einheit 8 und eine SPS-Einheit 9 aus.
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Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung 1 mit einer elektronischen Datenschnittstelleneinrichtung 10 ausgestattet, um digitale Druckauftrags-Workflowdaten 11 einer digitalen Druckvorstufenvorrichtung 12 elektronisch zu empfangen. Hierbei steht die elektronische Datenschnittstelleneinrichtung 10 online über eine LAN-Verbindungseinrichtung 13 und über das Internet 14 mit der digitalen Druckvorstufenvorrichtung 12 in Wirkverbindung.
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Die digitalen Druckauftrags-Workflowdaten 11 umfassen als digitale Vorstufendaten 19 unter anderem materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten 20 im JDF-Datenformat und im PPF-Datenformat, anhand welcher die Materialbearbeitungsmaschine 3 eingestellt werden kann.
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Um die materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten 20 aus den digitalen Druckauftrags-Workflowdaten 11 extrahieren zu können, umfasst die Einrichtung 7 zum Steuern und/oder Regeln vorteilhafter Weise eine geeignete Parsereinrichtung 25.
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Die Materialbahn 2 wird in Transportrichtung 30 durch die Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 geführt. Hierbei wird die Materialbahn 2 von einer Ablaufwicklerwalzeneinrichtung 31 eingangsseitig 32 der Vorrichtung 1 abgewickelt, zum Bedrucken oder dergleichen durch die Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 hindurch geführt und an einer Auflaufwicklerwalzeneinrichtung 33 ausgangsseitig 34 der Vorrichtung 1 fertig bearbeitet wieder aufgewickelt. Alternativ zu der Auflaufwicklerwalzeneinrichtung 33 kann vorteilhafter Weise auch eine hier nicht gezeigte Querschneideinrichtung mit einer Stapelauslageeinrichtung vorgesehen werden.
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Zur optimalen Behandlung der Materialbahn 2 sind der Ablaufwicklerwalzeneinrichtung 31 Tänzerelemente 35 (hier nur exemplarisch beziffert) und der Auflaufwicklerwalzeneinrichtung 33 ein Kraftmessdosenelement 36 zugeordnet.
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Dazwischen liegt eingangsseitig 32 eine Klemmstelle 37 mit einer Antriebswalze 38 und einer Andruckwalze 39, wobei die Antriebswalze 38 mittels eines Antriebsmotors 40 angetrieben werden kann. Eine Umdrehungsgeschwindigkeit und eine Winkelstellung an der ersten Klemmstelle 37 werden mittels eines Drehwinkelgebers 41 erfasst.
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Entsprechend ist ausgangsseitig 34 eine weitere Klemmstelle 42 mit einer weiteren Antriebswalze 43 und einer weiteren Andruckwalze 44 vorhanden, wobei die weitere Antriebswalze 43 mittels eines weiteren Antriebsmotors 45 angetrieben werden kann. Eine Umdrehungsgeschwindigkeit und eine Winkelstellung an der weitere Klemmstelle 42 wird mittels eines weiteren Drehwinkelgebers 46 erfasst.
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Der Istwert der Materialbahnspannung zwischen der Ablaufwicklerwalzeneinrichtung 31 und der Auflaufwicklerwalzeneinrichtung 33 werden mittels eines Messwertgebers 47 ermittelt, wobei die Materialbahn 2 über eine erste Umlenkwalze 48 zugeführt und über eine zweite Umlenkwalze 49 wieder abgeführt wird, um dann in die Druckwerke 4 einlaufen zu können.
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Insbesondere die vorstehend beschriebenen Komponenten 4, 31, 33, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42 43, 44, 45, 46 und 47 der Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 bzw. der Vorrichtung 1 stehen mittels beispielhaft gezeigter Datenleitungen 50 (hier nur exemplarisch beziffert) mit der Einrichtung 7 zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 in Wirkkontakt, sodass diese online auch mittels der durch die Parsereinrichtung 25 aus den digitalen Druckauftrags-Workflowdaten 11 extrahierten materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten 20 optimal eingestellt bzw. gesteuert und/oder geregelt werden können.
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Hierzu werden die digitalen Druckauftrags-Workflowdaten 11, welche hier im JDF-Datenformat und im PPF-Datenformat vorliegen, von der digitalen Druckvorstufenvorrichtung 12 über das Internet 14 – oder auch über einen anderen elektronischen Weg – an die elektronische Datenschnittstelleneinrichtung 10 elektronisch übertragen. Dort werden die vorhandenen digitalen Druckauftrags-Workflowdaten 11 automatisiert über die Parsereinrichtung 25 in die Einrichtung 7 zum Steuern und/oder Regeln der Materialbahnbearbeitungsmaschine 3 eingelesen. Insbesondere die Motion-Control-Einheit 8 und/oder die SPS-Einheit 9 berechnen aus den hiermit bereitgestellten materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten 20 die optimalen bahnlaufcharakterisierenden Materialbahnbearbeitungsmaschinenparameter, beispielsweise für den Wickelprozess und/oder für die Materialbahnzugkraftregelung in Abhängigkeit der zu bearbeitenden Materialbahn 2. Anschließend wird die Produktion ohne manuelle Eingabe dieser materialbahnbearbeitungsspezifischen Parameterdaten 20 gestartet. Das Ende der Produktion kann vorteilhafter Weise ebenfalls über JDF-/PPF-Daten automatisiert erfolgen. Ebenso kann ein erneuter Auftrag über das Einlesen neues JDF-/PPF-Daten gestartet werden.
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Es versteht sich, dass es sich bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel lediglich um eine erste Ausgestaltung der Vorrichtung 1 zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt. Insofern beschränkt sich die Ausgestaltung der Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zum Bearbeiten einer Materialbahn
- 2
- Materialbahn
- 3
- Materialbahnbearbeitungsmaschine
- 4
- Druckwerke
- 5
- Druckmaschine
- 6
- Maschinensteuerung
- 7
- Einrichtung zum Steuern und/oder Regeln
- 8
- Motion-Control-Einheit
- 9
- SPS-Einheit
- 10
- elektronische Datenschnittstelleneinrichtung
- 11
- digitale Druckauftrags-Workflowdaten
- 12
- digitale Druckvorstufenvorrichtung
- 13
- LAN-Verbindungseinrichtung
- 14
- Internet
- 19
- Vorstufendaten
- 20
- materialbahnbearbeitungsspezifische Parameterdaten
- 25
- Parsereinrichtung
- 30
- Transportrichtung
- 31
- Ablaufwicklerwalzeneinrichtung
- 32
- eingangsseitig
- 33
- Auflaufwicklerwalzeneinrichtung
- 34
- ausgangsseitig
- 35
- Tänzerelemente
- 36
- Kraftmessdosenelement
- 37
- Klemmstelle
- 38
- Antriebswalze
- 39
- Andruckwalze
- 40
- Antriebsmotor
- 41
- Drehwinkelgeber
- 42
- weitere Klemmstelle
- 43
- weitere Antriebswalze
- 44
- weitere Andruckwalze
- 45
- weiterer Antriebsmotor
- 46
- weiterer Drehwinkelgeber
- 47
- Messwertgeber
- 48
- erste Umlenkwalze
- 49
- zweite Umlenkwalze
- 50
- Datenleitungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005056802 A1 [0006]
- DE 102009019624 A1 [0007]
- DE 102010013782 A1 [0008]