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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebinde mit Tragegriff mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung solcher Gebinde mit den Merkmalen des Verfahrensanspruchs 6 sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden mit Tragegriff mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Zum Zwecke des Transports werden Getränkebehälter meist in handlichen Gebinden mit vier, sechs oder mehr Behältern zusammengefasst, wobei die Behälter in diesen Gebinden bspw. mit Schrumpffolie umhüllt und zusammengehalten sein können. Zur leichteren Handhabung weisen Gebinde mit solchen sog. Einweg-Sekundärverpackungen aus PE-Schrumpffolie o. dgl. oftmals Tragegriffe aus flexiblem Material auf, bspw. aus ausreichend stabiler Folie, Karton, Papier, Kunststoffen wie PVC oder Mischwerkstoffe, ggf. mit einem papier- und/oder kartonverstärktem Griffbereich. Die Tragegriffstreifen können mit ihren Enden an den Seitenflächen des Gebindes fixiert sein, bspw. durch Verschweißen oder Verkleben. Hierzu können die Enden des Tragegriffs ggf. selbstklebende Bereiche aufweisen.
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Damit eine solche Anordnung eine ausreichende mechanische Stabilität bei der manuellen Handhabung der Gebinde aufweist, muss nicht nur der Tragegriff über die erforderliche Belastbarkeit verfügen, sondern auch die Verbindungsstellen zum Gebinde und dessen Umhüllung, an der der Tragegriff fixiert ist. D.h., die umhüllende Schrumpffolie muss über eine ausreichende Dehn- und Reißfestigkeit verfügen, damit bei Handhabung des Gebindes mittels dem Tragegriff nicht die Verpackungsfolie überdehnen und/oder ausreißen kann. Da mit zunehmenden Maßnahmen zur Kostenreduzierung und im Interesse einer Ressourcenschonung in der Praxis immer dünnere Verpackungsfolien mit Folienstärken von 25 µm oder weniger zum Einsatz kommen, gelangt die mechanische Belastbarkeit der Folien in kritische Bereiche. Um das Ausreißen der Tragegriffe bei Gebinden mit insgesamt sechs PET-Getränkebehältern á 1,5 ltr. zuverlässig zu verhindern, sind in der Regel Folienstärken von wenigstens 40 µm erforderlich. Aus einer solchen Verstärkungsmaßnahme resultiert jedoch ein Mehreinsatz an Folienmaterial von ca. 60 Gewichtsprozent, der ausschließlich dadurch bedingt ist, dass die Folie an den und im Umgebungsbereich der Verbindungsstellen zum Tragegriff über eine ausreichende mechanische Stabilität für die Handhabung der Gebinde verfügt.
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Die
DE 693 11 338 T2 offenbart eine Mehrfachpackung für Behälter, insbesondere für Getränkebehälter in einer einheitlichen Gruppe, bei der die Behälter mittels einer Banderole aus Kunststoff zusammengehalten sind. Ein flexibler Tragegriff ist an den Außenseiten der Mehrfachpackung fixiert, wobei die Verbindungsstellen jeweils einen Bereich bilden und überdecken, in dem die Tragegriffenden sowohl an der Banderole als auch an den Behältermantelflächen fixiert sind.
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Ein vorrangiges Ziel der Erfindung wird darin gesehen, ein Gebinde mit Tragegriff mit mehreren mittels einer Folie oder Umverpackung zusammengehaltenen Artikeln sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung solcher Gebinde zur Verfügung zu stellen, bei dem/denen trotz Verwendung einer möglichst dünnen Folie oder Umverpackung eine ausreichende mechanische Stabilität im Zusammenhang mit der Fixierung der Tragegriffenden an den Gebindeaußenseiten gewährleistet werden kann.
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Das genannte Ziel der Erfindung wird mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen. So schlägt die Erfindung zur Erreichung des genannten Ziels ein Gebinde mit Tragegriff vor, das aus wenigstens zwei Artikeln gebildet ist bzw. zwei oder mehr Artikel umfasst, die mittels einer Schrumpffolie, einer Banderole oder dergleichen Umverpackung zumindest teilweise umhüllt und zusammengehalten sind. Der Tragegriff ist an definierten Kontaktstellen an Außenseiten der Artikel, insbesondere an Außenseiten von wenigstens zwei gegenüber liegend angeordneten Artikeln des Gebindes fixiert. Diese Kontaktstellen decken sich zumindest teilweise mit Aussparungen in der Umverpackung, so dass die Kontaktstellen entweder durch die Aussparungen hindurchgreifen und die Ränder der Aussparung zumindest teilweise berühren oder aber beabstandet zu den Rändern der Aussparung liegen und diese nicht berühren. Mit einer solchen Fixierung des Tragegriffs an den Artikeln wird die umhüllende Umverpackung von Zugkräften entlastet bzw. völlig befreit, die beim Tragen des Gebindes am Tragegriff auf das Gebinde übertragen werden und bei einem an der Umverpackung verankerten Tragegriff zu hohen punktuellen Belastungen führen würden, die zu einem Bruch, Einreißen oder allgemein zu einem Versagen oder Teilversagen der umhüllenden Folie oder Umverpackung führen könnte.
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Als Tragegriffmaterial kommen unterschiedliche Kunststoff- und/oder Verbundmaterialien in Frage, bspw. ein PET-Material ausreichender Stärke, das eine Flexibilität und ggf. eine Längselastizität aufweist, die ein komfortables einhändiges Greifen und Tragen des Gebindes am Tragegriff erlaubt. Zudem kann das Tragegriffmaterial eine Papier- oder Kartonverstärkung sowie selbstklebende Flächen an den Tragegriffenden aufweisen. Typische Gebinde solcher Art können bspw. vier oder sechs Getränkebehälter aufweisen, die mittels schrumpfbarer Folie oder mittels anderer Umverpackungen wie bspw. schlauchartigen Umhüllungen zusammengehalten und zu einem transportablen Gebinde zusammengefasst sind.
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Die Kontaktstellen können insbesondere durch Klebestellen zwischen den Mantelflächen der Artikel und dem Tragegriff gebildet sein. Wahlweise können sich die Kontaktstellen im Wesentlichen auf die Aussparungen beschränken, so dass sie die Umverpackung nicht berühren und damit nicht in die Ränder der Aussparung hineinreichen. In diesem Fall bleibt die Umverpackung, Folie, Schrumpffolie o. dgl. völlig frei von Zugbelastungen, wenn das Gebinde am Tragegriff angehoben wird. Ebenso möglich sind jedoch Varianten, bei der sich die Kontaktstellen zumindest teilweise in die Umverpackung bzw. Ränder deren Aussparungen erstrecken, so dass die Kontaktstellen die Ränder der Aussparungen umfassen oder sich zumindest teilweise mit den Rändern der Aussparungen überdecken.
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Wahlweise können die Kontakt- bzw. Klebestellen vollflächig ausgebildet sein oder mehrere Klebepunkte je Kontaktstelle umfassen. Zudem können die Aussparungen im Wesentlichen mit den Dimensionen der Kontaktflächen korrespondieren oder etwas kleiner als diese sein, so dass die fixierten Bereiche des Tragegriffs randseitig der Aussparungen in die Umverpackung hineinreichen. Alternativ sind auch Varianten denkbar, bei denen die Aussparungen wesentlich größer sind als die Kontaktstellen oder Kontaktflächen, so dass die Aussparungen bspw. jeweils ein sog. Folienauge bilden können, das durch ein Umwickeln der zu einem Gebinde gruppierten Artikel um eine horizontale Querachse entstanden ist.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden mit Tragegriff, bei dem wenigstens zwei Artikel mittels einer Schrumpffolie, Banderole o. dgl. Umverpackung zumindest teilweise umhüllt und zusammengehalten werden. Zudem wird bei dem Verfahren der Tragegriff an Kontaktstellen an Außenseiten von Artikeln fixiert. Diese Kontaktstellen decken sich zumindest teilweise mit Aussparungen in der Umverpackung oder Folienumhüllung. Die Folie bzw. die Umverpackung kann bspw. sog. Folienaugen aufweisen, die Teile der Artikel freilassen, so dass an die freiliegenden Artikelmantelflächen, die gleichzeitig die Seitenflächen des Gebindes bilden, die Tragegriffenden fixiert bzw. angeklebt werden können.
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Bei einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Folie oder Umverpackung mit Aussparungen versehen sein. Diese Aussparungen können bspw. unmittelbar nach dem Abwickeln der Folie von einem Endlosvorrat und vor der Umhüllung der Artikel eingebracht werden, bspw. durch ein mechanisches oder optisches Stanzverfahren wie bspw. einem Laserschneidverfahren. Während des Folientransports kann der Tragegriff mit seinen Enden über die in die Folie eingebrachten Aussparungen unter zumindest teilweiser Überdeckung bzw. Abdeckung der Aussparungen auf die Folie oder Umverpackung appliziert werden, wonach anschließend die Artikel mit der Folie oder Umverpackung umhüllt werden. Bei dieser Variante des Verfahrens haftet der Tragegriff an der vorgestanzten Folie, so dass die Fixierung oder Verklebung des Tragegriffs anschließend durch die Ausstanzungen hindurch an die Artikelmantelfläche reicht. Wahlweise kann auch eine vorgestanzte Folie von dem Folienvorrat abgewickelt werden, welche die vorgesehenen Aussparungen bereits aufweist.
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Bei einer zweiten Variante des Verfahrens kann die Folie oder Umverpackung ebenfalls zunächst mit Aussparungen versehen werden, bspw. durch Lasern oder Stanzen, wonach die Artikel mit der Folie oder Umverpackung umhüllt werden und anschließend der Tragegriff unter Kontaktierung der Aussparungen auf die Mantelflächen der Artikel, d.h. auf das umhüllte Gebinde, appliziert wird. Wahlweise kann auch hierbei eine vorgestanzte Folie von dem Folienvorrat abgewickelt werden, welche die vorgesehenen Aussparungen bereits aufweist.
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Eine dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Artikel zunächst mit der Folie oder Umverpackung umhüllt werden, wonach die Umverpackung mit Aussparungen versehen wird, was bspw. durch mechanisches Ausstanzen oder Lasern nach dem Aufbringen der Folie erfolgen kann. Anschließend kann der Tragegriff unter Kontaktierung der Aussparungen auf die Mantelflächen der Artikel, d.h. auf das fertige Gebinde, appliziert werden.
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Wird als Umverpackung bspw. Schrumpffolie verwendet, so kann diese die erforderlichen Aussparungen bereits vor dem Umhüllen der Artikel aufweisen. Nach dem Umwickeln der Artikel erfolgt normalerweise das Aufschrumpfen der Folie unter Wärmeeinwirkung, wonach der Tragegriff bspw. in den Bereich des verbleibenden Folienauges an die Artikelmantelflächen appliziert werden kann. Bei einer solchen Verfahrensvariante können die Artikel bspw. mittels eines Folieneinschlagmoduls im Bereich einer Transportstrecke in Förderrichtung mit einer von einem Endlosvorrat zur Verfügung gestellten Folie umhüllt werden, so dass Gebinde mit in Förderrichtung seitlich angeordneten Aussparungen an gegenüber liegenden Außenseiten gebildet werden. Während des weiteren Transports können die Gebinde um ca. 90° oder 270° um eine Hochachse bzw. um einen Winkel von 90 oder 270° quer zur Förderrichtung gedreht werden, so dass der Tragegriff unter Kontaktierung der mit Aussparungen versehenen, in Förderrichtung vorder- und rückseitig angeordneten Gebindeaußenseiten appliziert werden kann. Bei dieser Verfahrensvariante kann als Umverpackung bspw. Schrumpffolie, Klebefolie oder eine dünne und dehnbare, gut haftende Folienbahn als Umhüllung für die Artikel zur Ausbildung von Foliengebinden verwendet werden. Wesentlich bei dieser Variante des Applikationsverfahrens für die Tragegriffe ist die Drehung der Gebinde, wodurch das sog. Folienauge in bzw. gegen die Laufrichtung der transportierten Gebinde gerichtet wird, was nach dem Umhüllen mittels eines Einschlagmoduls nicht gegeben wäre. Zu diesem Zweck können die Gebinde bspw. um 90 oder 270 Grad um ihre Hochachse gedreht werden.
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Schließlich umfasst die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung von Gebinden mit Tragegriffen gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten. Die Vorrichtung umfasst eine Transportstrecke zur Beförderung von Artikelgruppen und ein Folieneinschlagmodul zur Umhüllung der Artikelgruppen mit einer von einem Folienvorrat zugeführten dehn- und/oder unter Wärme schrumpfbaren Folie zur Bildung von Foliengebinden, die mit Aussparungen an wenigstens zwei gegenüber liegenden Seitenflächen der Gebinde versehen sind. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Applikationseinrichtung zur Aufbringung von Tragegriffen unter Fixierung der Tragegriffenden im Bereich der Aussparungen.
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Durch ein teilweises oder vollständiges Verkleben des Tragegriffes mit den Behältern selbst anstelle der umhüllenden Folie verlauft der Kraftfluss beim Anheben des Gebindes nicht vom Tragegriff über die Folie zum Behälter, sondern direkt zwischen Griff und Behälter. Die Henkelfestigkeit wird mit dieser Anordnung somit unabhängig von der Folienfestigkeit, so dass wahlweise auch sehr dünne Folie zum Einsatz kommen kann. Bei gleicher Funktion kann somit der Materialeinsatz an Folie bzw. Sekundärverpackung deutlich reduziert werden. Die Tragfähigkeit des Tragegriffs wird gleichzeitig deutlich erhöht. Die Gebinde können mit herkömmlichen Maschinen ohne nennenswerten Umrüstaufwand hergestellt und verarbeitet werden. In Belastungsversuchen hat sich herausgestellt, dass solcherart hergestellte Gebinde mit Schrumpffolien-Sekundärverpackungen auch mit Folienstärken von 25 µm mit einer hohen Anzahl von Lastzyklen zu beaufschlagen waren, ohne dass es zu einem Versagen der Verbindung und/oder der Folie gekommen wäre, während bei herkömmlichen Verbindungssystemen kaum ein Anheben des Gebindes ohne Ausreißen der Folie zu realisieren war.
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Weiterhin hat die erfindungsgemäße Verbindungstechnik zwischen Tragegriff und Gebinde den Vorteil, dass alle Arten von Bedruckungen, Bildern, Strukturierungen etc., die sich auf der Umverpackung bzw. der Schrumpffolie befinden und ggf. in Bezug auf die umhüllten Artikel oder Getränkebehälter ausgerichtet und positioniert sein können, während der Handhabung der Gebinde nicht beeinträchtigt werden können, da sich die Umverpackung oder die Folie auch beim Anheben der Gebinde am Tragegriff nicht gegenüber den Artikeln verschieben, sondern an ihrer vorgesehenen ursprünglichen Position verbleiben.
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Nachfolgend verdeutlichen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Zeichnungen. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt in vier schematischen Ansichten eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Gebindes mit Tragegriff.
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2 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine alternative Variante eines erfindungsgemäßen Gebindes mit Tragegriff.
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3 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Variante einer Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
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4 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Variante der Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
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5 zeigt eine schematische Ansicht einer dritten Variante der Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden.
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Gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung sind jeweils mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Meist werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die schematischen Ansichten der 1a und der 1b zeigen eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Gebindes 10 mit Tragegriff 12. Das Gebinde 10 umfasst insgesamt sechs Artikel 14 in Form von PET-Getränkebehältern 16, die in einer sog. Rechteckanordnung gruppiert und mit einer umhüllenden Einweg-Umverpackung 18 in Gestalt einer Schrumpffolie 20, insbesondere einer PE-Schrumpffolie zusammengehalten sind. Der Tragegriff 12 ist an definierten Kontaktstellen 22 an Außenseiten von wenigstens zwei gegenüber liegend angeordneten Artikeln 14 bzw. Getränkebehältern 16 des Gebindes 10 fixiert. Diese Kontaktstellen 22 decken sich gemäß der vorliegenden Erfindung zumindest teilweise mit Aussparungen 24 in der Umverpackung 18 bzw. Folie 20, so dass die Kontaktstellen 22 im gezeigten Ausführungsbeispiel durch die Aussparungen 24 hindurchgreifen und die Ränder 26 der Aussparung 24 zumindest teilweise berühren, wie dies die vergrößerte Darstellung der 1c verdeutlicht. Das an der Kontaktstelle 22 haftende, rechteckförmige und sich länglich in vertikaler Richtung entlang der Mantelfläche 28 des Behälters 16 bzw. des Artikels 14 erstreckende Tragegriffende 30 überdeckt hierbei sowohl vollständig die ebenfalls längliche Aussparung 24, sondern auch deren Randbereich 26 sowie einen Teil der den Rand 26 umgebenden Folienoberfläche 32, wobei jedoch aufgrund der sich in der Aussparung 24 konzentrierenden, eine Klebeverbindung 34 aufweisende Kontaktstelle 22 weitgehend der gesamte Kraftfluss direkt vom Tragegriff 12 durch die Aussparung 24 hindurch auf die Mantelfläche 28 des kontaktierten Artikels 14 bzw. Behälters 16 stattfindet. Gleichzeitig wird die Folienoberfläche 32 und damit der die Kontaktstelle 22 umgebende Bereich der Umverpackung 18 bzw. Schrumpffolie 20 von Zugkräften beim Tragen des Gebindes 10 entlastet, da die relativ kleine Kontaktfläche außerhalb des Randes 26 keine nennenswerten Zugkräfte F in die Umverpackung 18 bzw. Folie 20 einleiten.
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Wahlweise kann die Kontaktstelle 22 auch auf eine Weise ausgestaltet sein, dass sich die Klebeverbindung 34 in den Bereich der Aussparung 24 beschränkt, wogegen der Randbereich 26 und der Bereich außerhalb dieses Randes 26 keinen Klebstoff aufweist, wodurch die Folie 20 bzw. Umverpackung 18 gänzlich von Zugkräften F freigehalten werden, die über den Tragegriff 12 aufgebracht werden.
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Die schematische Detailansicht der 1d zeigt eine Variante, bei der die Kontaktstelle 22 mehrere Aussparungen 24 aufweist, die vertikal in einer Reihe übereinander angeordnet sind. Diese Aussparungen 24 bilden jeweils die Klebeverbindungen 34 zu den Mantelflächen 28 der Artikel 14 bzw. Getränkebehälter 16, wobei wiederum wahlweise die Klebeverbindung 34 in das auf der Folienoberfläche 32 im Bereich außerhalb der Ränder 26 aufliegende Tragegriffende 30 hineinreichen kann oder diese Bereiche von Klebstoff freigehalten sein können.
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Bei der in den 2a und 2b gezeigten zweiten Gebindevariante ist der Tragegriff 12 nicht in einer an die Größe seiner Kontaktstellen 22 an den Tragegriffenden 30 angepassten Aussparung fixiert, wie dies bei der in 1 gezeigten Ausführungsvariante der Fall ist, sondern im Bereich eines sog. Folienauges 36 angeordnet, das einen relativ großen Bereich der vertikalen Front- und Rückseiten des Gebindes 10 von Folie 20 unbedeckt lässt und das beim Wärmeschrumpfen der Schrumpffolie 20 tendenziell noch größer wird als nach dem Umwickeln der gruppierten Artikel 14 bzw. Getränkebehälter 16 mit der Folie 20. Das Folienauge 36 kann bspw. einen Anteil von ca. 50 % der Front- und Rückseite des Gebindes 10 einnehmen, wahlweise jedoch auch einen deutlich kleineren oder größeren Anteil.
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Bei dieser Variante stehen die Kontaktstellen 22 mit den Klebeverbindungen 34, welche die Tragegriffenden 30 des Tragegriffs 12 an den zu den Außenseiten des Gebindes 10 weisenden Bereichen der Mantelflächen 28 der beiden mittig angeordneten Getränkebehälter 16 des Gebindes 10 fixieren, nicht in haftendem Kontakt mit der Umverpackung 18 bzw. Schrumpffolie 20, sondern weisen vorzugsweise einen geringen Abstand zum oberen Rand des Folienauges 38 auf.
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Die 3 bis 5 zeigen jeweils in schematischen Ansichten drei unterschiedliche Varianten einer Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Gebinden 10. Die damit jeweils durchführbaren Verfahren zur Herstellung der Gebinde 10 werden ebenfalls anhand der 3 bis 5 erläutert. So haben die dort gezeigten Verpackungsmaschinen 40 gemeinsam, dass in einer Transportrichtung 42 jeweils gruppierte Artikel 14 oder Behälter 16 auf Horizontalfördereinrichtungen 44 zunächst einen Folienpacker 46 und danach einen Schrumpfofen 48 durchlaufen, wonach sie über einen Gebindetransportabschnitt 50 weiteren, hier nicht gezeigten, Verpackungs- und/oder Verarbeitungsstationen zugeführt werden, so bspw. einer Palettiereinrichtung o. dgl.
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Im Bereich des Folienpackers 46 wird die zur Verpackung der gruppierten Artikel 14 oder Behälter eine von einem Endlos-Folienvorrat 52 abgerollte Schrumpffolie 20 zur Verfügung gestellt und über eine Folientrennstation 54 einem Folieneinschlagmodul 56 zugeführt, das die Gruppierungen der Artikel 14 oder Behälter 16 mit der Schrumpffolie 20 umhüllt. Anhand der 3 bis 5 werden nun verschiedene Varianten der Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gebinde 10 mit Tragegriff 12 verdeutlicht. Gemeinsam ist allen gezeigten Verfahrensvarianten, dass die Artikel 14 oder Behälter 16 im Bereich des Folienpackers 46 jeweils mit der Schrumpffolie 20 oder Umverpackung 18 umhüllt und zusammengehalten werden. Zudem wird bei dem Verfahren der Tragegriff 12 an den vorgesehenen Kontaktstellen an den Außenseiten der Artikel 14 fixiert, wobei diese Kontaktstellen zumindest teilweise mit Aussparungen in der Umverpackung oder Folienumhüllung korrespondieren. Die Folie 20 bzw. die Umverpackung 18 kann bspw. sog. Folienaugen aufweisen (vgl. 2), die Teile der Artikel 14 freilassen, so dass an die freiliegenden Artikelmantelflächen, die gleichzeitig die Seitenflächen des Gebindes 10 bilden, die Tragegriffenden 30 fixiert bzw. angeklebt werden können.
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Bei der in 3 gezeigten ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann wird die Schrumpffolie 20 im Bereich des Folienpackers 46, zwischen dem Folienvorrat 52 und der Folientrennstation 54 mit geeigneten Aussparungen versehen. Diese Aussparungen können mittels einer Stanzeinrichtung 58 o. dgl. unmittelbar nach dem Abwickeln der Folie 20 von ihrem Endlosvorrat 52 und vor der Umhüllung der Artikel 14 eingebracht werden, bspw. durch ein mechanisches oder optisches Stanzverfahren wie bspw. einem Laserschneidverfahren. Während des weiteren Folientransports kann der Tragegriff 12 mit seinen Enden über die in die Folie 20 eingebrachten Aussparungen unter zumindest teilweiser Überdeckung bzw. Abdeckung der Aussparungen auf die Folie 20 oder Umverpackung appliziert werden, wonach anschließend die Artikel mit der Folie 20 oder Umverpackung umhüllt werden. Zu diesem Zweck ist der Stanzeinrichtung 58 eine geeignete Applikationseinrichtung 60 zur Fixierung der Tragegriffe auf die noch nicht in Abschnitte getrennte Folie 20 nachgeordnet, bevor die Folie 20 anschließend die Folientrennstation 54 durchläuft.
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Bei dieser Variante des Verfahrens haftet der Tragegriff an der vorgestanzten Folie 20, so dass die Fixierung oder Verklebung des Tragegriffs anschließend durch die Ausstanzungen hindurch an die Artikelmantelfläche reicht. Wahlweise kann auch eine vorgestanzte Folie von dem Folienvorrat 52 abgewickelt werden, welche die vorgesehenen Aussparungen bereits aufweist, so dass hierbei ggf. auf die dem Folienvorrat 52 nachgeordnete Stanzeinrichtung 58 verzichtet werden kann. Das Folieneinschlagmodul 56 sorgt dann für die Umhüllung der gruppierten Artikel 14 mit den passend abgelängten Folienabschnitten, die jeweils bereits den passend positionierten Tragegriff aufweisen, bevor der weitere Transport durch den Schrumpfofen 48 und den Gebindetransportabschnitt 50 erfolgt.
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Bei der in 4 gezeigten zweiten Variante des Verfahrens kann die Folie 20 oder Umverpackung zunächst vom Folienvorrat 52 abgewickelt werden, die Folientrennstation 54 durchlaufen und mittels des Folieneinschlagmoduls 56 im Folienpacker 46 um die gruppierten Artikel 14 gewickelt werden. Anschließend werden die Foliengebinde 10 in der vorgesehenen Transportrichtung 42 über die Horizontalfördereinrichtung 44 durch den Schrumpfofen 48 zum nachgeordneten Gebindetransportabschnitt 50 befördert, dem im gezeigten Ausführungsbeispiel sowohl eine Stanzeinrichtung 58 zur Einbringung der erforderlichen Aussparungen in der Folienverpackung als auch eine dieser Stanzeinrichtung 58 nachgeordnete Applikationseinrichtung 60 zugeordnet ist, in der die Tragegriffe aufgebracht werden. Wahlweise kann auch bei dieser Variante eine vorgestanzte Folie 20 vom Folienvorrat 52 abgewickelt werden, welche die vorgesehenen Aussparungen bereits aufweist, so dass die Stanzeinrichtung 58 im Gebindetransportabschnitt 50 ggf. auch entfallen kann.
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Die in der schematischen Darstellung der 5 gezeigte dritte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Artikel 14 zunächst in einer Weise mit der Folie 20 oder Umverpackung umhüllt werden, dass die in Transportrichtung 42 seitlich befindlichen Längsseiten der Gebinde 10 jeweils die in 2 erkennbaren Folienaugen 36 aufweisen. Diese Folienaugen 36 dienen hierbei als Aussparungen im Sinne der Erfindung. Nach dem Umwickeln der Artikel 14 erfolgt im Schrumpfofen 48 das Aufschrumpfen der Folie unter Wärmeeinwirkung, wonach der Tragegriff in den Bereichen der verbleibenden Folienaugen 36 an die Artikelmantelflächen appliziert werden kann. Während des weiteren Transports im Gebindetransportabschnitt 50 werden die Gebinde 10 zunächst mittels einer geeigneten Handhabungseinrichtung 62 um ca. 90° oder 270° um eine Hochachse bzw. um einen Winkel von 90 oder 270° quer zur Förderrichtung 42 gedreht, so dass der Tragegriff mittels der nachgeordneten Applikationseinrichtung 60 unter Kontaktierung der mit den Aussparungen in Gestalt der Folienaugen 36 versehenen, in Förderrichtung 42 vorder- und rückseitig angeordneten Gebindeaußenseiten appliziert werden kann. Bei dieser Verfahrensvariante kann als Umverpackung bspw. Schrumpffolie, Klebefolie oder eine dünne und dehnbare, gut haftende Folienbahn als Umhüllung für die Artikel zur Ausbildung von Foliengebinden verwendet werden. Wesentlich bei dieser Variante des Applikationsverfahrens für die Tragegriffe ist die Drehung der Gebinde 10, wodurch das sog. Folienauge in bzw. gegen die Laufrichtung der transportierten Gebinde gerichtet wird, was nach dem Umhüllen mittels des Einschlagmoduls 56 nicht gegeben wäre. Zu diesem Zweck können die Gebinde bspw. um 90 oder 270 Grad um ihre Hochachse gedreht werden.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gebinde
- 12
- Tragegriff
- 14
- Artikel
- 16
- Behälter, Getränkebehälter
- 18
- Umverpackung
- 20
- Folie, Schrumpffolie
- 22
- Kontaktstelle
- 24
- Aussparung
- 26
- Rand, Randbereich
- 28
- Mantelfläche
- 30
- Tragegriffende
- 32
- Folienoberfläche
- 34
- Klebeverbindung
- 36
- Folienauge
- 40
- Verpackungsmaschine
- 42
- Transportrichtung
- 44
- Horizontalfördereinrichtung
- 46
- Folienpacker
- 48
- Schrumpfofen
- 50
- Gebindetransportabschnitt
- 52
- Folienvorrat, Endlos-Folienvorrat
- 54
- Folientrennstation
- 56
- Folieneinschlagmodul
- 58
- Stanzeinrichtung
- 60
- Applikationseinrichtung
- 62
- Handhabungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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