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Technische Gebietseinordnung
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Die Erfindung betrifft die Bauart und Verwendung einer Klinge für Mähbalken von landwirtschaftlichen Erntegütern. Mähbalken in Form von Fingerbalkenmähwerken oder Doppelfingermessern mit aufgeschraubten Messerklingen gewöhnlich in Schneidwerken von Mähdreschern verwendet. Diese Klingen unterliegen einem hohen Verschleiß und müssen regelmäßig getauscht werden, was bei großen Schneidwerksbreiten nicht unerheblich viel Arbeitszeit kostet. Das Tauschen kann mit dieser Erfindung vereinfacht werden.
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Stand der Technik
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Für Mähbalkenklingen für Doppelfingermesser oder Fingermähbalken gibt es unterschiedliche bekannte Bauarten, wobei zwischen zwei grundsätzlichen Arten unterschieden wird. Erstens gibt es einzelne Klingen in dreiecksform und zweitens gibt es Doppelklingen, welche miteinander verbunden sind (
EP01038427A1 ). Bei beiden Klingenarten gibt es verschiedene konstruktive Merkmale, welche den Erntegutfluss optimieren, Sollbruchstellen für eine Überlastung vorgeben oder einen selbstreinigen Effekt haben. Außerdem beziehen sich die Erfindungen auf die Gestaltung der Schnittkante mit Verzahnung um das Schnittbild zu optimieren und den Verschleiß zu minimieren indem der Messerbalken durch gegensätzliche Anordnung der Klingen in der Schwebe gehalten wird (
DE3229743A1 ,
DE02451106A1 ).
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Mängel des Stands der Technik – Aufgabe
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Die bekannten Bauarten von einzelnen Mähklingen in Verbindung mit einem Doppelfingermähbalken lassen sich je nach Bauart des Doppelfingers, wenn dieser an beiden Spitzen nach vorne verschlossen ist (
US4286425 ,
DE3229743A1 ), im Servicefall schlecht tauschen. Dies ist dadurch bedingt, dass man erst die beiden Schrauben des Doppelfingers lösen muss um danach die beiden Schrauben der Klinge zu lösen. Da diese Schrauben unterschiedliche Schlüsselweiten haben, werden verschiedene Werkzeuge benötigt was nachteilig für den Feldeinsatz anzusehen ist. Es ist nicht möglich die Klinge zwischen den beiden Spitzen des Doppelfingers zu Tauschen oder zwischen zwei benachbarten Doppelfingern herauszuziehen bzw. einzubauen, da der Abstand zwischen diesen kleiner als die Klinge sein muss um einen ordentlichen Schnitt zu gewährleisten. Das Lösen der Schrauben, des Doppelfingers und der Klinge wird je nach Verschleißgrad und Verschmutzung beungünstigt. Sowohl im Feldeinsatz als auch in der Werkstatt kostet dies Zeit, so dass die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen wird, die Servicezeit zu minimieren und das benötigte Werkzeug zu minimieren.
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Problemlösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruche 1 und 2 gelöst.
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Durch Abrunden der Ecken der Klinge an der Rückseite, kann die Klinge nach Lösen der Befestigungsschrauben am Mähbalken durch eine seitliche Drehung zwischen den benachbarten Klingen und Doppelfingern herausgedreht und gekippt werden und in umgekehrter Weise wieder eingebaut werden. Dazu muss der Mähbalken zuvor in eine Position gebracht werden, so dass genau die zu tauschende Klinge zwischen zwei benachbarten Doppelfingern steht. Anstelle einer Abrundung kann zu diesem Zweck auch eine Abschrägung oder andere Aussparung erfolgen, wobei zu beachten ist dass man diese nur soweit vornimmt das noch genügend Klingenmaterial zur sicheren Befestigung übrig bleibt. Jedoch muss gerade so viel Material ausgespart werden damit eine Drehung zwischen den benachbarten Klingen ermöglicht wird. Hierzu hat sich die abgerundete Bauart als vorteilhaft erwiesen da ein Maximum an Klingenmaterial zwischen dem Mittelpunkt der Befestigungsbohrung und dem Klingenrand bleibt.
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Ausführungsbeispiel
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In den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht einer einzelnen Einzelmähklinge, mit einer mittigen Aussparung welche verschiedene bekannte Vorteile aufweist.
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2 einen Ausschnitt aus einer schematischen Draufsicht auf einen Mähbalken, auf dem Einzelklingen und Doppelfinger als Gegenschneide montiert sind.
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3 einen Ausschnitt aus einer schematischen Draufsicht auf einen Mähbalken, welcher sich in einer günstigen Position, zum Wechsel der gelösten Klinge befindet, welche erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruches 1 ermöglicht wird.
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Eine in 1 gezeigte Einzelklinge (1) welche in ihrer Grundform nach dem Stand der Technik bekannt ist und verschiedene Bauarten aufweisen kann, bezüglich den äußeren Abmessungen, einer oder mehrerer Aussparungen in der Mitte, Befestigungsbohrungen (2) und verschieden gestalteter Schneidekanten (9). Die Einzelklinge (1) weist nach Patentanspruch 1 an den Schulteraußenseiten jeweils gerundete Ecke (3) auf, welche vom Radius so gewählt wurde, dass ein Drehen zwischen benachbart montierten Einzelklingen (1) wie in 3 möglich ist und ein Maximum an Klingenmaterial bis zur Befestigungsbohrung für eine stabile Montage zur Verfügung steht.
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Der in 2 gezeigte Ausschnitt eines Mähbalkens zeigt, nach dem Stand der Technik bekannte Doppelfinger (4) welche mit Befestigungsbohrungen (7) auf dem Mähbalkenträger (6) in einem geeigneten Abstand zum nächsten Doppelfinger montiert ist, so dass ein zuverlässiger Schnitt zwischen Schneidekante (9) und dem Doppelfinger welcher die Klinge nach oben, unten und vorne einschließt, als Gegenschneide gewährleistet ist. Die Einzelklingen (1) sind mit Befestigungsbohrungen (2) auf dem Messerträger (5) direkt benachbart montiert, so dass ein zuverlässiger Schnitt gewährleistet wird. Zum Schneiden oder zum Erreichen der Montageposition kann der Messerträger (5) kann gegenüber dem Mähbalkenträger (6) verschoben werden.
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Der in 3 gezeigte Ausschnitt eines Mähbalkens zeigt wie 2 auch die Anordnung von Klingen (1), Doppelfingern (4), Mähbalkenträger (6) und Messerträger (5). Im Unterschied zu 2 wird eine günstige Position zwischen Mähbalkenträger (6) und Messerträger (5) gezeigt, welche einen Ein- und Ausbau durch Drehen und Kippen der zu montierenden Klinge (8) durch die gerundeten Ecken (3) nach Lehre des Patentanspruches 1 ermöglicht.
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Vorteile der Erfindung
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Hauptvorteil der Erfindung ist dass, das Austauschen der Einzelklinge (1) zwischen den geschlossenen Doppelfingern (4) möglich ist ohne die Doppelfinger vom Mähbalkenträger 6 zu Lösen. Für den Wechsel der Klingen, müssen nur die Befestigungen an den Befestigungsbohrungen (2) gelöst werden und der Messerbalken (5) gegenüber dem Mähbalken (6) in eine geeignete Position gebracht werden.
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Weiterhin ist als vorteilhaft anzusehen, dass durch die Abrundung oder Aussparung der Ecken (3) Gewicht eingespart werden kann, welches die Konstruktion von breiteren Schneidwerken begünstigt. Durch die geringere Masse der Klingen kann auch Vibrationsproblemen welche bei breiteren Schneidwerken auftreten entgegen gewirkt werden. Durch die geringere Masse wird der Verschleiß an den Mähbalkenbauteilen reduziert.
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Zeichnungen
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Die Erfindung wird schematisch auf 4 in der Anlage befindlichen Figuren gezeigt. 1 zeigt eine Draufsicht einer Einzelmähklinge, mit einer mittigen Aussparung welche verschiedene bekannte Vorteile aufweist. Die 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer schematischen Draufsicht auf einen Mähbalken, auf dem Einzelklingen und Doppelfinger als Gegenschneide montiert sind und 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer schematischen Draufsicht auf einen Mähbalken, welcher sich in einer günstigen Position, zum Wechsel der gelösten Klinge befindet. 4 zeigt die für die Zusammenfassung relevanten Merkmale.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 01038427 A1 [0002]
- DE 3229743 A1 [0002, 0003]
- DE 02451106 A1 [0002]
- US 4286425 [0003]