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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidwerk für eine Erntemaschine wie Ladewagen oder Ballenpresse, mit zumindest einem als Wendemesser ausgebildetem Schneidmesser, das durch Wenden in zwei Schneidstellungen bringbar ist und zwei Schneiden aufweist, von denen eine erste Schneide in einer ersten Schneidstellung in einen Erntegutkanal hineinragt und eine zweite Schneide in einer zweiten Schneidstellung in den Erntegutkanal hineinragt.
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Landwirtschaftliche Pressen wie Ballenpressen, oder Ladewagen besitzen regelmäßig ein der Aufnahmevorrichtung zugeordnetes Schneidwerk, um von der Aufnahmevorrichtung vom Boden aufgenommenes bzw. in die Ballenformkammer bzw. den Laderaum befördertes Erntegut zu zerschneiden. Üblicherweise besitzen die Aufnahmevorrichtungen solcher landwirtschaftlicher Erntemaschinen dabei einen Aufsammelrotor in Form beispielsweise einer Stachelwalze, um das Erntegut vom Boden aufzusammeln, und einen dem Aufsammelrotor nachgeordneten Förderrotor, der das von der Stachelwalze übernommene Erntegut weiter durch einen Förder- bzw. Erntegutkanal in die Ballenformkammer bzw. den Laderaum fördert. Prinzipiell können anstelle eines solchen Aufsammelrotors und Förderrotors aber auch andere Förderorgane vorgesehen sein, beispielsweise Schwingen, Finger oder Ähnliches, um das Erntegut vom Boden aufzusammeln und weiter in die Erntemaschine hinein zu fördern. Das Schneidwerk umfasst hierbei regelmäßig eine Vielzahl von Messern, die in den genannten Erntegutkanal hineinragen, durch den der Förderrotor oder ein anderes geeignetes Förderorgan das Erntegut fördert, so dass das Erntegut in dem genannten Förderkanal zerschnitten wird.
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Um beim Zerschneiden das Erntegut nicht zu zerrupfen bzw. zu beschädigen und auch den Schneiddruck nicht zu hoch werden zu lassen, müssen die Messer regelmäßig geschärft werden bzw. eine ausreichend scharfe Schneide besitzen. Ebenso müssen durch im Erntegut befindliche Hindernisse wie Steine, Metallteile oder dergleichen beschädigte Messer ausgetauscht werden, um einen sauberen Erntegutschnitt zu gewährleisten. Hierzu wurde bereits vorgeschlagen, Schneidmesser einzusetzen, die mehrere Schneiden besitzen, so dass das Messer in verschiedenen Einbaupositionen nacheinander mit den verschiedenen Schneiden benutzt werden kann, um keine längeren Unterbrechungen für das Messerschleifen zu haben oder gar zum Hof zurückfahren zu müssen, um ein Messer auszutauschen.
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Solche Messer mit mehreren Schneiden, die nacheinander in der Schneidstellung eingesetzt werden können, sind beispielsweise als sogenannte Revolvermesser bekannt, bei denen ein drehbar gelagerter Schneidenkorpus entlang seines Umfangs mehrere Schneiden aufweist. Durch Weiterschalten beispielsweise durch eine Vierteldrehung kann eine abgenutzte Schneide aus dem Erntekanal herausgefahren und eine zuvor unbenutzte oder noch scharfe Schneide in den Erntegutkanal hineingedreht werden, vgl. beispielsweise
DE 10 2006 034 799 A1 . Solche Revolvermesser sind allerdings relativ sperrig und benötigen relativ viel Stauraum außerhalb des Erntegutkanals. Zudem neigen die Messer dazu, dass beim Abbrechen einer Schneide, beispielsweise durch Auftreffen eines Steins, auch gleich ein Teil der nächsten Schneide mitabbricht. Zudem ist es auch schwierig, bzw. konstruktiv aufwendig, für ein solches Revolvermesser eine elastisch nachgiebige Lagerung vorzusehen, die dem Messer bei Auftreffen eines Hindernisses ein Ausweichen in eine Ausweichstellung erlaubt.
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Im Gegensatz zu solchen Revolvermessern sind auch Wendemesser bekannt, die ebenfalls mehrere Schneiden umfassen, jedoch nicht durch Verdrehen um eine sich quer zur Messerplatte erstreckenden Achse, sondern durch Wenden um eine in der Messerplatte liegende bzw. dazu parallele Achse in eine zweite Schneidstellung bringbar sind. Ein solches Wendemesser zeigt beispielsweise die Schrift
DE 10 2011 0136401 , die vorschlägt, das Messer nach Art eines zweischneidigen Schwerts auszubilden und mit seiner Längsachse näherungsweise radial bzw. spitzwinklig verkippt hierzu in den Förderkanal eintauchen zu lassen, so dass eine der Förderrichtung durch den Erntegutkanal geförderte Erntegut zerschneidet. Wird das Messer gewendet, wird die zuvor abgewandte, hintere Schneide aktiv.
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Solche Wendemesser können zwar relativ platzsparend und kleinbauend ausgeführt werden. Sie besitzen jedoch ebenfalls den Nachteil, dass beim Brechen der jeweils aktiven Schneide meist auch ein Teil der zweiten, nicht aktiven Schneide mitabbricht, so dass faktisch das ganze Messer zerstört ist. Zum anderen kommt es bisweilen auch beim Wenden und Wiedereinsetzen zu Handlingsproblemen, da die einzuspannenden bzw. zu lagernden Messerabschnitte in der vorherigen Schneidstellung verschmutzen können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schneidwerk der genannten Art zu schaffen, das Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll ein verbessertes Wendemesser geschaffen werden, dessen zweite Schneide auch bei Bruch der ersten Schneide unversehrt bleibt und ohne Verschmutzungsprobleme ein einfaches Handling beim Wenden bzw. Ein- und Ausbau gewährleistet und eine einfache elastisch nachgiebige Aufhängung zum Ausweichen in eine Ausweichstellung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch ein Schneidwerk gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird also vorgeschlagen, das Schneidmesser derart orientiert einzubauen, dass in der Schneidstellung im Wesentlichen nur eine Schneide in den Erntegutkanal hineinragt und die andere Schneide, die sozusagen die Reserveschneide bildet, im Wesentlichen außerhalb des Erntegutkanals liegt. Erfindungsgemäß ist das Schneidmesser mit einer Mittellinie zwischen den beiden Schneiden etwa tangential zum Erntegutkanal ausgerichtet und/oder mit zumindest einem größeren Teil der genannten Mittellinie außerhalb des Erntegutkanals angeordnet. Eine solche Ausbildung und Ausrichtung des Schneidmessers schützt die jeweilige Reserveschneide deutlich besser. Selbst wenn beim Auftreffen eines Hindernisses auf die aktive, in den Erntegutkanal hineinragende erste Schneide abbricht, führt dies nicht gleich zwangsweise zu einem Abbrechen auch der zweiten Schneide bzw. verringert sich die Wahrscheinlichkeit hierfür deutlich. Die genannte tangentiale Ausrichtung der Mittellinie zwischen den beiden Schneiden zum Erntegutkanal muss dabei nicht exakt tangential im mathematischen Sinne sein, was natürlich gleichwohl der Fall sein kann, sondern kann auch eine zu einer mathematischen Tangente leicht schiefe Ausrichtung mitumfassen. Tangential zum Erntegutkanal kann daher auch Ausrichtungen mitumfassen, bei denen die genannte Mittellinie zwischen den Schneiden zur Förderrichtung des Erntegutkanals Winkel von ≤ 30° zu einer echten Tangente an die Förderrichtung bzw. die Erntegutkanallängsrichtung einschließt.
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Je nach Konturierung des Schneidmessers muss die genannten Mittellinie dabei nicht vollständig außerhalb des Erntegutkanals liegen. Beispielsweise an einem vorderen Endabschnitt der Mittellinie kann diese auch die Wandung des Erntegutkanals berühren bzw. leicht in den Erntegutkanal hineinverlaufen. Die Mittellinie zwischen den Schneidmessern erstreckt sich jedoch zumindest 50% ihrer Länge, vorzugsweise mehr als 75% ihrer Länge außerhalb des Erntegutkanals.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die Konfigurierung und Ausrichtung des Schneidmessers derart beschaffen sein, dass der gemeinsame Messerkopf, von dem aus sich die beiden Schneiden wegerstrecken, bezüglich der Förderrichtung durch den Erntegutkanal stromauf positioniert ist bzw. das stromaufseitige Ende des Schneidmessers bildet oder zumindest entgegen der Schneidrichtung blickt. Von dem genannten gemeinsamen Messerkopfabschnitt aus erstreckt sich die jeweils in der Schneidstellung befindliche Schneide zunehmend tiefer in den Erntegutkanal hinein, d. h. mit zunehmenden Abstand von dem genannten Messerkopfabschnitt nimmt die Tiefe, die die Schneide in den Erntegutkanal hineinsprengt, zu.
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Die genannten Schneiden können von dem genannten gemeinsamen Messerkopfabschnitt aus V-förmig oder tulpenförmig auseinanderlaufen, so dass der Abstand der beiden Schneiden voneinander, jeweils gemessen zur Mittellinie des Messers, zunimmt, je weiter man sich von dem genannten Messerkopfabschnitt wegbewegt. Vorteilhafterweise können die Schneiden säbelförmig konturiert bzw. leicht konkav gekrümmt sein, so dass sich die jeweils in Schneidstellung in den Erntegutkanal hineinragende Schneide in Förderrichtung durch den Erntegutkanal betrachtet zunehmend weiter in den Kanal hinein erstreckt, wodurch ein kontinuierlich, sanft ansteigender Schneidendruck erreicht wird, sowie eine gute Schnittleistung und eine schonende Futterzerschneidung gewährleitstet werden.
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Der stromaufseitige Messerkopfabschnitt, von dem aus die beiden Schneiden auseinander laufen bzw. abgehen, können Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise als Lagerabschnitt genutzt bzw. ausgebildet sein, um das Messer beweglich zu lagern, insbesondere derart, dass es rotatorisch und/oder translatorisch aus der Schneidstellung in eine Ausweichstellung bzw. nicht-Schneidstellung verbringbar ist, insbesondere, um dem Auftreffen eines Hindernisses wie eines Steins oder dergleichen ausweichen zu können. Die nachgiebige Lagerung ermöglicht dabei eine Ausweichbewegung, mit der das Messer mit seiner jeweils aktiven Schneide zumindest ein Stück weit aus dem Erntegutkanal herausfährt, um einem Hindernis auszuweichen. Der Lagerabschnitt am genannten Messerkopf kann beispielsweise eine geeignete Lagerausnehmung umfassend, die ein Verdrehen des Messers um eine zur Messerplatte bzw. zur Messebene senkrechte Querachse und/oder eine translatorische Bewegung etwa tangential oder leicht spitzwinklig geneigt zur Förderrichtung durch den Erntegutkanal zulässt. Beispielsweise kann eine langlochartige, zu einer Seite hin offene etwa u-förmige Ausnehmung vorgesehen sein, mittels derer das Messer auf eine am Messerträger vorgesehene Lagerachse steckbar ist oder auffädelbar ist.
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Auf seiner dem Messerkopfabschnitt gegenüberliegendem Ende bildet das Messer eine Rückenkontur, an der Rückhaltemittel angreifen können, die das Messer in der vorbestimmten Schneidstellung halten und/oder es beim Ausweichen in die Ausweichstellung elastisch zurückstellen bzw. einem solchen Ausweichen entgegenwirken. Entsprechende Rückhaltemittel können beispielsweise einem kraftbeaufschlagten, beweglich gelagerten Rückstellhebel umfassen, der mit der genannten Rückenkontur in Eingriff steht. Durch entsprechende Konturierung des Messerrückens und geeignete Vorspannung und Beweglichkeit des Rückstellhebels kann das Schneidmesser einerseits in der Schneidstellung gehalten bzw. hieraus nur unter erhöhtem Kraftaufwand herausbewegt werden. Beim weiteren Verbringen in die Ausweichstellung kann der genannte Rückstellhebel eine entsprechende Rückstellkraft bzw. ein entsprechendes Rückstellmoment auf das Schneidmesser ausüben, um das Schneidmesser nach Passieren des Hindernisses wieder in die vorbestimmte Schneidstellung zurückzustellen.
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Durch die im Wesentlichen vollständig außerhalb des Förderkanals liegende Anordnung der zweiten, passiven Schneide mit der Mittellinie zwischen den beiden Schneiden näherungsweise tangential zur Erntegutkanallängsrichtung kann der genannte Messerrücken relativ groß und breit ausgebildet werden, was die für die Rückstellung zur Verfügung stehende Eingriffsfläche vergrößert und deren Ausbildung erleichtert. Zum anderen liegt die genannte Rückenkontur des Schneidmessers in einem – bezüglich der Förderrichtung durch den Erntegutkanal – stromabseitigen Ende bzw. Abschnitt des Schneidmessers, wodurch die genannten Rückstellmittel von stärkerer Verschmutzung verschont bleibt, was die Funktionsfähigkeit des Ausweich- bzw. Rückstellmechanismus fördert.
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Das Schneidmesser kann insgesamt betrachtet etwa dreieckig konturiert sein, wobei zwei Seiten als vorzugsweise jeweils säbelförmige, konvex gekrümmte Schneiden ausgebildet sind, während die dritte, die beiden Schneidseiten verbindende Seite die Eingriffskontur für die Rückhaltemittel bildet.
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Das Schneidmesser kann vorteilhafterweise symmetrisch ausgebildet sein. Die genannte Mittellinie zwischen den beiden Schneiden kann eine Symmetrieachse bilden, bezüglich derer die beiden Schneiden im Wesentlichen spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
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In Weiterbildung der Erfindung kann das Schneidmesser in einem Mittelabschnitt zwischen den beiden Schneiden eine Durchgangsausnehmung aufweisen, die in Form einer etwa trapezförmigen oder dreiecksförmigen Greifausnehmung ausgebildet sein kann. Eine solche Durchgangsausnehmung erleichtert das Greifen und damit das Handling des Schneidmessers beim Wenden sowie bei der Montage beträchtlich, da das Messer nicht an den Schneiden gegriffen werden muss. Zum anderen hilft eine solche Durchgangsausnehmung gleichzeitig, auch dabei, einen Bruch der in den Erntegutkanal hineinreichenden Schneiden bzw. eines entsprechenden Messerabschnittes lokal zu begrenzen und ein Ausbreiten eines Bruchspalts bzw. einer Rissspalte in den Bereich der anderen Schneide hinein zu verhindern. Selbst wenn ein größerer Bereich um die jeweils aktive Schneide herum abbricht, läuft eine Risskante maximal in die genannte Ausnehmung hinein, wodurch ein Abbrechen quer durch das Messer hindurch meistens vermieden werden kann.
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Die Schneiden der Messer können grundsätzlich verschieden konfiguriert sein, wobei die Schneiden vorteilhafterweise mit einem Wellenschliff bzw. einer Zackenkonturierung versehen sein können. Die Ausrichtung des Wellenschliffs bzw. der Zackenkonturierung ist dabei vorteilhafterweise derart, dass Längsriefen – also die Wellentäler zwischen den Schliffwellen bzw. die Vertiefungen zwischen den Zacken – nicht in der bekannten Weise senkrecht auf die Längsrichtung der Schneide stehen, sondern hierzu spitzwinklig geneigt ausgerichtet sind. Insbesondere können sich die genannten Längsriefen mit ihren Längsachsen etwa parallel zur Förderrichtung durch den Erntegutkanal erstrecken. Hierdurch wird verhindert, dass das Zerschneiden des Ernteguts über mehrere Wellen hinweg auf- und abgleiten muss, sondern parallel zu den Wellenflanken über die Schneide hinweg gleiten kann. Dies führt zu einem deutlich reduzierten Schneidendruck, was wiederum eine schonendere Futterbehandlung einhergehend mit einer geringeren Belastung der Schneidmesser führt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen erläutert.
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Diese Zeichnungen zeigen:
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1: Eine schematische Seitenansicht eines an einen Schlepper anbaubaren Ladewagens mit einem Schneidwerk nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung,
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2: Eine schematische Seitenansicht des Schneidwerks aus 1 in einer Schneid- bzw. Arbeitsstellung, in der die Messer in einen Erntegutkanal hineinragen, durch den das aufgenommene Erntegut mittels eines Förderrotors hindurchgefördert wird, so dass das Erntegut von den Schneidmessern zerschnitten wird,
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3: Eine ausschnittsweise, vergrößerte Darstellung der Lagerung des Wendemessers des Schneidwerks aus den vorhergehenden Figuren, wobei das Wendemesser in seiner Schneidstellung dargestellt ist,
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4: Eine Seitenansicht des Wendemessers aus den vorhergehenden Figuren, die den Wellenschliff der einen Schneide in der Draufsicht und den Wellenschliff der anderen Schneide in strichlierter Darstellung zeigt, und
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5: Eine Seitenansicht eines Wendemessers nach einer alternativen Ausführung der Erfindung, dessen Wellenschliff der Schneiden tangential zur Förderrichtung durch den Erntegutkanal ausgerichtet ist.
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Wie 1 zeigt, kann das Schneidwerk zum Zerschneiden von Erntegut an einer Erntemaschine 1 in Form beispielsweise eines Ladewagens Verwendung finden, der an einen Schlepper 2 anbaubar ist und über ein Fahrwerk am Boden abgestützt ist, wobei aber auch ein Einsatz des Schneidwerks an anderen landwirtschaftlichen Maschinen wie Pressen erfolgen kann. Alternativ kann das Schneidwerk jedoch auch in einer Erntemaschine beispielsweise in Form einer Ballenpresse vom Verformen und/oder Verpressen von Erntegut zu Ballen oder einer Mischung aus Ladewagen und Ballenpresse Verwendung finden.
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Um einer Aufnahmekammer 30, die den Laderaum des Ladewagens oder die Ballenformkammer der Ballenpresse bilden kann, Erntegut zuzuführen, umfasst die Erntemaschine 1 eine dem Einlauf der Aufnahmekammer 30 vorgeschaltete Aufnahme- und/oder Fördervorrichtung 5, die eine über den Boden führbare, anhebbar und absenkbar ausgebildete Pickup umfassen kann, um auf dem Boden liegendes Erntegut aufsammeln zu können. Die genannte Pickup kann hierbei einen Aufnahmerotor 6 beispielsweise in Form einer Stachelwalze umfassen, wobei dem genannten Aufsammelrotor 6 ein weiterer Förderrotor 7 nachgeordnet sein kann, um das vom Boden aufgenommene Erntegut weiter durch einen Erntegutkanal 8 in die Aufnahmekammer 30 fördern zu können.
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Der genannte Förderrotor 7 kann hierbei eine Vielzahl von Mitnehmerzinken umfassen, die von der Trommel des Förderrotors 7 nach außen vorspringen, wobei die genannten Mitnehmerzinken über die Breite des Förderrotors betrachtet in Drehrichtung versetzt zueinander angeordnet sein können, so dass die durch die Mitnehmerzinken definierte Struktur des Förderrotors 7 in sich verdreht ist. Andere Konfigurationen, beispielsweise nicht verdrehte Anordnungen, sind jedoch möglich.
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Dem genannten Förderrotor 7 ist ein Schneidwerk 9 zugeordnet, das sich im Wesentlichen über die gesamte Arbeitsbreite des Förderrotors 7 erstrecken kann. Das genannte Schneidwerk 2 kann obenliegend angeordnet sein und Messer 3 umfassen, die von der Oberseite des Erntegutkanals 8 in diesen hineinhängend angeordnet sein können. Wie 2 zeigt, kann das Schneidwerk 9 jedoch auch unten liegend angeordnet sein, so dass die Messer 3 von einer Unterseite des Erntegutkanals 8 her in den Erntegutkanal 8 hineinragen, vgl. 3.
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Die genannten Messer 3, die über die Breite des Förderrotors 7 verteilt nebeneinanderliegend angeordnet sind, erstrecken sich hierbei durch eine Förderkanalwandung hindurch, die den Boden des Erntegutkanals 8 unter bzw. neben dem Förderrotor 7 bildet und für die Messer 3 Schlitze aufweist, durch die sich die Messer 3 hindurch erstrecken können.
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Die Messer 3 sind hierbei an einem vorzugsweise balkenförmigen Messerträger 4 gelagert, der sich quer über den Förderrotor 7 hinweg erstreckt und selbst beweglich gelagert ist, um das Schneidwerk 9 aus der in den Erntegutkanal 8 hineinragenden Arbeitsstellung herausschwenken zu können.
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Die Messer 3 sind an dem Messerträger 4 beweglich gelagert, so dass sie zwischen einer aktiven Schneidstellung, in der sie in den Erntegutkanal 8 bis zu den bzw. zwischen die Mitnehmerzinken des Förderrotors 7 hineinragen, und einer Ausweichstellung bzw. inaktiven Nicht-Schneidstellung, in der sie nicht oder nur unwesentlich in den genannten Erntegutkanal 8 hineinragen, hin und her verbringbar sind, vgl. im Vergleich zueinander die 4–6 bzw. 7.
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Wie insbesondere die 4–6 zeigen, sind die Messer 3 um eine liegende Schwenkachse 33, die sich im Wesentlichen quer zu der Förderrichtung 34 durch den Förderkanal 8 erstreckt, schwenkbar derart, dass die Messer 3 mit ihrer Schneide 23 in Förderrichtung nachgeben und aus dem Förderkanal hinausschwenken können. Die genannte Schwenkachse 33 ist hierbei außerhalb des genannten Förderkanals 8 in einem Kopfabschnitt 35 des Messers 3 näherungsweise in einer Verlängerung der Schneide 23 angeordnet.
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Wie die 3 und 4 zeigen, ist das Schneidmesser 3 als Wendemesser ausgebildet, das zwei Schneiden 23 umfasst, die jeweils konvex gekrümmt bzw. säbelförmig konturiert sind. Die beiden Schneiden 23 gehen jeweils von dem Messerkopfabschnitt 25 aus, an dem die in Förderrichtung 34 durch den Erntegutkanal 8 betrachtet vordere Lagerstellung des Messers 3 ausgebildet ist, und laufen von diesem gemeinsamen Anfangsbereich ausgehend V-förmig bzw. – durch die säbelförmige Krümmung – tulpenförmig auseinander, so dass mit zunehmendem Abstand von dem Messerkopfabschnitt 35 der im Abstand der beiden Schneiden voneinander größer wird.
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Die beiden Schneiden 23 können hierbei prinzipiell einen voneinander abweichenden Konturierungsverlauf besitzen, beispielsweise um unterschiedliche Schneidaufgaben zu erledigen, können in Weiterbildung der Erfindung jedoch auch eine einander entsprechende Konturierung besitzen, so dass das Messer 3 insgesamt betrachtet symmetrisch konturiert ist. Eine Mittellinie 50 zwischen den beiden Schneiden 23a und 23b, die das Messer 3 in zwei näherungsweise gleich große Hälften teilt, bildet in diesem Fall die Symmetrieachse, bezüglich derer die beiden Schneiden 23 symmetrisch zueinander sind. Die genannte Mittellinie 50 kann hierbei gleichzeitig auch mittig durch die Lagerausnehmung bzw. Lagermitte am Messerkopfabschnitt 35 verlaufen.
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Der Messerrücken, der dem Messerkopfabschnitt 35 gegenüberliegt und zwischen den Enden der Schneiden 23 liegt bzw. diese verbindet, besitzt eine Rückenkontur 20, die vorteilhafterweise bezüglich der genannten Mittellinie 50 symmetrisch konturiert sein kann.
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Die genannte Rückenkontur 20 wirkt mit Rückhaltemitteln 12 zusammen, die zusammen mit der Lagerung am Messerkopfabschnitt 35 das jeweilige Messer 3 halten bzw. dieses in der Schneidstellung zu halten versuchen. Die genannten Rückhaltemittel 12 steuern dabei beim Auftreffen eines Fremdkörpers den Auslösevorgang des Messers 3 und können einen elastisch vorgespannten Rückhaltehebel 19 umfassen, der mit der nockenartig konturierten Rückenkontur 20 des Messers in Eingriff steht. Der genannte Rückhaltehebel 19 ist hierbei von einer Federeinrichtung 21 permanent auf die genannte Rückenkontur 20 zu vorgespannt, wobei die Federeinrichtung 21 eine Vorspannung auf den Rückhaltehebel 19 ausübt und dafür sorgt, dass das Messer 3 nach einem Ausweichvorgang in die Ausweichstellung zurück in die Schneidstellung kommt bzw. getrieben wird.
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Die genannte Rückenkontur 20 bzw. deren beiden Hälften erstrecken sich jeweils etwa – grob gesprochen – bogenförmig auf den Messerkopfabschnitt 25 herum, wobei die genannte Rückenkontur 20 derart geformt ist, dass mit zunehmender Auslenkung des Messers 3 aus dessen Schneidstellung der genannte Rückhalthebel 19 entgegen seiner Vorspannung zunehmend ausgelenkt wird. Die an sich leicht konvex bogenförmig gekrümmte Rückenkontur 20 kann in einem Bereich, mit dem der Rückhalthebel 19 in der Schneidstellung des Messers 3 in Eingriff steht eine Rastmulde 29 umfassen, in die der Rückhalthebel 19 einfährt und das Messer in der Schneidstellung hält, vgl. 3.
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Wie 2 zeigt, ist das Messer 3 in der Schneidstellung derart ausgerichtet, dass sich das Messer 3 mit seiner Mittellinie 50 vollständig außerhalb des Erntegutkanals 8 erstreckt und zumindest näherungsweise tangential zu der Förderrichtung 34 durch den Erntegutkanal 8 ausgerichtet ist. Der Messerkopf Abschnitt 35, von dem aus die beiden Schneiden 23a und 23b ausgehen, bildet in Förderrichtung 34 betrachtet das vordere Ende des Messers 3 während der die Rückenkontur des Messers 20 das hintere Ende des Messers 3 bildet.
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Die in 2 aktive Schneide 23a erstreckt sich vom Messerkopf Abschnitt 35 ausgehend mit zunehmendem Abstand hierzu immer tiefer in den Erntegutkanal 8 hinein. Die andere, nicht aktive bzw. Reserveschneide 23b liegt indes vollständig außerhalb des Erntegutkanals 8. Durch diese Konfiguration kann eine Beschädigung oder ein Bruch der nicht aktiven Schneide 23b vermieden werden, wenn ein Fremdkörper zu einer Beschädigung oder einem Bruch der aktiven Schneide 23a führt.
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Wie 4 zeigt, kann das Messer 3 in einem Mittelabschnitt bzw. in einem Kern- oder Binnenbereich des Messers eine Ausnehmung 51 in Form einer Durchgangsausnehmung besitzen, die eine Greifaufnehmung bilden kann. Die genannte Ausnehmung 51 kann länglich konturiert und/oder entlang der Mittellinie 50 angeordnet, insbesondere symmetrisch bezüglich der Mittellinie 50 ausgebildet sein. Beispielsweise kann die genannte Ausnehmung 51 einen trapezförmigen – grob gesprochen – Umriss besitzen, der sich vom Messerkopfabschnitt 35 zur Rückenkontur 20 hin erweitert.
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Die Schneiden 23 können jeweils in einer sich bekannten Weise einen Schliff aufweisen, wobei vorteilhafterweise die Schliffe der beiden Schneiden zu gegenüberliegenden Seiten des Messers hin orientiert sind, so dass durch Wenden des Messers 3 mittels einer 180 Grad-Drehung um die Mittellinie 50 die Schneide in schliffgleiche, einander entsprechende Ausrichtungen bringbar sind. Gemäß 4 ist die Schneide 23a auf der Vorderseite und die Schneide 23b auf der Rückseite geschliffen.
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Die Schneiden 23 können dabei einen Wellenschliff oder einen Zackenschliff besitzen, wie dies 4 zeigt, gegebenenfalls natürlich aber auch in anderer Weise geschärft sein.
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Wie 5 zeigt, können vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ein Wellenschliff 52 an den Schneiden 23 vorgesehen sein, der nicht wie bei 4 senkrecht bzw. längs des Schneidenverlaufs orientiert ist, sondern bezüglich der Förderrichtung 34 durch den Erntegutkanal 8 ausgerichtet ist. Insbesondere können Längsriefen 53 zumindest näherungsweise parallel oder tangential zur genannten Förderrichtung 34 ausgerichtet sein, so dass Längslinien des Wellenschliffs – also beispielsweise eine Linie entlang der Talsohle eines Wellentiefs oder eine Linie entlang des Kamms eines Wellenvorsprungs zumindest näherungsweise tangential oder parallel zu der Förderrichtung 34 durch den Erntegutkanal 8 verläuft. Die Wellung – also die Abfolge von Wellen und Tälern – verläuft dementsprechend näherungsweise senkrecht zur genannten Förderrichtung 34.
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Die Förderrichtung 34 kann dabei durch die Umlaufrichtung des Förderrotors 7 und/oder im Verlauf des Bodens des Erntegutkanals 8 bestimmt werden, wobei die genannte Förderrichtung 34 beispielsweise zumindest näherungsweise der Umlauf- bzw. Umfangsrichtung des Förderrotors 7 entsprechen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006034799 A1 [0004]
- DE 1020110136401 [0005]