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Die Erfindung betrifft eine von vorne beschickbare Wäschepflegemaschine, insbesondere Waschmaschine oder Waschtrockner, mit einem in einem Maschinengehäuse aufgenommenen und eine drehbare Wäschetrommel aufweisenden Laugenbehälter, welcher über eine in Richtung einer Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses orientierte Beschickungsöffnung verfügt, wobei die Beschickungsöffnung und die Be- und Entladeöffnung über eine zwischenliegende Manschette verbunden sind, die seitens der Wäschetrommel über eine radiale Erstreckung gemeinsam mit einer Seitenwand der Wäschetrommel einen Ringspalt definiert.
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Waschmaschinen und Waschtrockner werden überwiegend in Form von Frontladern realisiert, bei welchen Wäschestücke von einer Frontseite eines Maschinengehäuses in eine Wäschetrommel eingefüllt oder aus dieser entnommen werden können, wobei das Maschinengehäuse hierzu an der Fronseite über eine Be- und Entladeöffnung verfügt, welche über eine als bullaugenförmiges Schauglas ausgebildete Tür verschließbar ist. Dabei ist die Wäschetrommel in einem in dem Maschinengehäuse aufgenommenen Laugenbehälter drehbar gelagert, wobei dieser Laugenbehälter und die darin angeordnete Wäschetrommel hierbei über eine der Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses zugewandte Beschickungsöffnung verfügen, um das Beladen der Wäschetrommel von der Frontseite her zu ermöglichen. Ein axialer Abstand zwischen der Beschickungsöffnung des Laugenbehälters und der Wäschetrommel und der Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses wird über eine Manschette überbrückt, welche hierbei üblicherweise überwiegend hohlzylindrisch ausgebildet ist und zum Ausgleich von während eines Betriebs der Waschmaschine auftretenden Bewegungen des mit ihrem einen Ende verbundenen Laugenbehälters faltenbalgartig gestaltete Bereiche aufweist. In das radial Innere dieser Manschette ragt dabei das bullaugenförmige Schauglas, vorzugsweise bis in den Bereich der Beschickungsöffnung hinein, so dass in die Wäschetrommel eingebrachte Wäschestücke in der Trommel gehalten werden. Des Weiteren verfügt die Manschette üblicherweise über eine, mit der Wäschetrommel in Kontakt stehende Dichtlamelle, welche ein Eindringen von Wäschestücken in den Laugenbehälter beim Beschicken oder während eines Wasch- oder Schleudervorganges verhindern soll. Zudem können weitere Maßnahmen getroffen werden , um ein Hineingelangen von Wäschestücken in einen zwischen der Manschette und der Wäschetrommel in radialer Richtung ausgebildeten Ringspalt zu verhindern, was durch beim Betrieb der Waschmaschine auftretende hohe Relativbewegungen zu Beschädigungen hineingelangter Wäschestücke und gegebenenfalls auch zur Beeinträchtigung (bis hin zur Beschädigung) der Manschette führen könnte. Eine dazu übliche Maßnahme ist, das Schauglas mit einer kegelstumpfförmigen Außenkontur zu versehen, welche für eine Beförderung der Wäschestücke in den hinteren Teil der Wäschetrommel sorgt. Des Weiteren wird auch häufig über entsprechende Querschnitte des Ringspalts oder entsprechende Ausgestaltungen der Manschette im Bereich des Ringspalts für ein Abweisen eindringender Wäschestücke gesorgt. Schließlich ist es auch üblich, in einem oberen Teil der Manschette sogenannte Wäscheabweiser anzuordnen, welche den Wäschestücken bei Kontakt ebenfalls einen Impuls in Richtung eines hinteren Teils der Wäschetrommel geben. Alle diese Maßnahmen kommen dabei auch bei Wäschepflegemaschinen in Form von Waschtrocknem zur Anwendung, welche neben der Waschfunktion auch ein Trocknen eingefüllter Wäsche übernehmen können.
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Aus der
WO 2008/104420 A1 geht eine von vom beschickbare Waschmaschine hervor, bei welcher in einem Maschinengehäuse ein Laugenbehälter aufgenommen ist, welcher mit einer Beschickungsöffnung in Richtung einer frontseitigen Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses orientiert ist. Dabei wird die Beschickungsöffnung des Laugenbehälters und die Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses in axialer Richtung über eine zwischenliegende Manschette überbrückt, welche hierbei zylinderförmig und mit einem faltenbalgartigen Bereich ausgeführt ist. Zudem ist in dem Laugenbehälter eine Wäschetrommel drehbar gelagert und mit einer Öffnung ebenfalls in Richtung der Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses orientiert. An einer der Wäschetrommel zugewandten Seite bildet die Manschette mit einer radialen Erstreckung gemeinsam mit der Wäschetrommel einen Ringspalt aus, welcher ausgehend von der Öffnung der Wäschetrommel radial in Richtung des Innenraums des Laugenbehälters verläuft. Beim Befüllen der Wäschetrommel oder aber auch bei einem Wasch- oder Schleudervorgang der Waschmaschine kann es insbesondere bei größeren Füllmengen passieren, dass Wäschestücke in den Ringspalt zwischen Wäschetrommel und Manschette gelangen. Auf lange Sicht führt dies aufgrund der dann auf die Wäsche einwirkenden Scherwirkung durch die stillstehende Manschette und die umlaufende Trommel zu einer Zerstörung der hineingelangten Wäschestücke. Um dies zu verhindern, verfügt die Manschette auf einer inneren Umfangsfläche über Wäscheabweiser, welche über die Manschette nach radial innen vorstehen und in den Ringspalt gelangten Wäschestücken einen Impuls in einen rückwärtigen Bereich der Wäschetrommel erteilen.
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Eine weitere Wäschepflegemaschine mit einer Einrichtung zu Verhinderung des Eindringens von Wäschestücken oder Kleinteilen zwischen einer Manschette und einer Trommel wird in der nachveröffentlichten
DE 10 2010 028 492 A1 offenbart, wobei die Manschette mit einer Gleitvorrichtung mit zumindest einem Gleitelement verbunden ist, welche mit dem Randsteg der Trommel verbunden ist. Durch eine solche Vorrichtung wird ein Spalt zwischen der Manschette und dem Randsteg der Trommel verhindert.
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Eine Waschmaschine mit einer Trommel, einer Manschette und einem Wäscheabweiser, der in seiner zum Randsteg der Trommel übergreifend und zur spaltbildenden Lage variierbar angeordnet ist, wird in
DE 10 2008 004 524 B3 offenbart.
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DE 102 37 017 B3 offenbart eine Waschmaschine mit einer Trommel und einem Wäscheabweiser, welcher im Bereich des oberen Totpunkts der Trommel angeordnet ist.
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Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner zur Verfügung zu stellen, bei welchen die Gefahr eines Hineingelangens von Wäschestücken in den Ringspalt vermindert oder aber bei dennoch erfolgtem Hineingelangen eine schädliche Scherbeanspruchung der Wäsche durch Manschette und Wäschetrommel verhindert wird. Diese Maßnahmen sollten dabei auch bei einem größeren Füllungsgrad der Wäschetrommel und kleineren Wäschestücken wirksam sein.
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Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die darauf folgenden, abhängigen Patentansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Die Erfindung umfasst die technische Lehre, dass eine dem Ringspalt zugewandte Oberfläche der radialen Streckung der Manschette und / oder dem Ringspalt zugewandte Oberfläche der Seitenwand der Wäschetrommel zumindest im Bereich einer Öffnung der Wäschetrommel mit Abweisemitteln versehen ist, welche ein Anlagern von Wäsche an den Ringspalt verhindern. Durch diese Maßnahme wird zum einen das Hineingelangen von Wäschestücken in den Ringspalt behindert, da in den Bereich der Öffnung gelangte Wäschestücke weiter durch die Wäschetrommel mitbewegt und dabei wieder in deren Innenraum zurückgezogen werden. Ansonsten führt nämlich ein Gelangen von Wäsche in den Bereich der Öffnung dazu, dass die Wäsche sich aufgrund einer höheren Gleitreibung im Kontaktbereich mit der Manschette an diese anlagert und bei Drehen der Trommel tendenziell noch eher in den Ringspalt eingezogen wird. Zum anderen wird durch das Unterbinden eines Anlagerns der Wäschestücke an der Manschette erreicht, dass dennoch in den Ringspalt gelangte Wäsche keiner bzw. nur einer geringen Scherbeanspruchung ausgesetzt wird und somit ihre Beschädigung durch die Relativbewegung zwischen Wäschetrommel und Manschette verhindert werden kann.
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Im Unterschied hierzu wird bei der
WO 2008/104420 A1 den Wäschestücken zwar durch die radial vorstehenden Wäscheabweiser an der inneren Umfangsfläche der Manschette ein Impuls in den rückwärtigen Bereich der Wäschetrommel erteilt, ihr Anlagern von Wäsche an den zwischen der Manschette und der Trommel gebildeten Spalt kann aber nach wie vor stattfinden. Somit werden die in den Ringspalt hineingelangten Wäschestücke zumindest bis zum Kontakt mit den Wäscheabweisem einer Scherbeanspruchung aufgrund der Relativbewegung zwischen Wäschetrommel und Manschette ausgesetzt. Schlimmstenfalls sind die Wäschestücke allerdings schon so weit in den Ringspalt eingedrungen, dass entweder ein Kontakt mit den radial vorstehenden Wäscheabweisem nicht mehr möglich ist oder aber nur noch einen zu geringen Impuls aufgrund eines starken Anhaftens an der Manschette hervorruft. Insbesondere bei Kleinteilen besteht die Gefahr, dass diese sehr schnell sehr weit in den Ringspalt eindringen.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Abweisemittel dadurch gebildet, dass eine Gleitreibung der Wäsche an der dem Ringspalt zugewandten Oberfläche der radialen Erstreckung zumindest im Bereich der Öffnung niedriger ist als eine Gleitreibung der Wäsche an der dem Ringspalt zugewandten Oberfläche der Seitenwand. Es wird also zumindest im Bereich der Öffnung gezielt die Gleitreibung zwischen Wäschetrommel und Wäsche im Vergleich zur Gleitreibung zwischen Wäsche und Manschette erhöht. Hierdurch kommt es zu keinem Anhaften der Wäschestücke an der Manschette im Bereich des Ringspalts, sondern diese bleiben aufgrund der höheren Gleitreibung an der Wäschetrommel haften und werden bei deren Bewegung wieder in einen Innenraum der Wäschetrommel zurückgezogen.
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Die vorgenannte Wirkung wird hierbei in einer Weiterbildung dadurch erzielt, dass die dem Ringspalt zugewandte Oberfläche der Seitenwand der Wäschetrommel zumindest im Bereich der Öffnung angeraut ist. Dies kann beispielsweise schon beim Fertigen der Wäschetrommel durch geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise Schleifen, Sandstrahlen, chemisches Ätzen, durch Plasmabehandlung etc. erreicht werden. Zudem ist aber auch ein nachträgliches Anrauen der Wäschetrommel zumindest im Bereich der kritischen Flächen, also zumindest im Bereich der Öffnung, durch Schleifen, Sandstrahlen oder chemisches Ätzen oder durch Plasmabehandlung denkbar. Entsprechend einer hierzu ergänzenden oder alternativen Ausgestaltung ist auf der dem Ringspalt zugewandten Oberfläche der Seitenwand der Wäschetrommel und zumindest im Bereich der Öffnung eine reibungserhöhende Struktur aufgeprägt.
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Des Weiteren lässt sich die oben genannte Gleitreibungsdifferenz erfindungsgemäß dadurch erzielen, dass auf die Manschette zumindest seitens des Ringspalts ein Material mit einem niedrigen Gleitreibungskoeffizienten aufgebracht ist oder die Manschette zumindest seitens des Ringspalts aus diesem besteht. Im Rahmen der Erfindung ist hierbei denkbar, die gesamte Manschette aus einem Material mit einem niedrigen Gleitreibungskoeffizienten auszuführen, beispielsweise EPDM (Ethylen-Propylene Terpolymer Gummi) oder NBR (Nitril-Gummi). Des Weiteren ist es auch denkbar, seitens des Ringspaltes einen separaten Ring auf die Manschette aufzubringen, welcher aus einem Material mit einem niedrigen Gleitreibungskoeffizienten, beispielsweise den beiden vorgenannten Materialien, besteht. Des Weiteren ist es möglich, dass dieser separate Ring aus einem anderen Polymer mit niedriger Gleitreibung, z, B. einem Fluorkohlenwasserstoff wie PTFE, besteht. Dieser Ring wird dann durch geeignete Maßnahmen an der Manschette fixiert, beispielsweise aufgestülpt, aufgeklemmt, aufgerastet, aufgeclipst oder aufgeschrumpft. Zudem ist auch ein Hinterspritzen eines derartigen Ringes an der Manschette denkbar. Schließlich kann eine niedrigere Gleitreibung der Wäsche an der Manschette auch dadurch dargestellt werden, dass die Manschette nur auf Seiten des Ringspalts mit dem Material mit einem niedrigeren Gleitreibungskoeffizienten ausgestaltet wird, beispielsweise durch 2-Komponenten-Spritzen oder durch eine nachträgliche Konditionierung der entsprechenden Flächen durch Oberflächenbehandlungen, beispielsweise mittels chemischer Reaktion, Plasmabehandlung, Oberflächenbeschichtung etc.
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Je nach erreichbaren Gleitreibungswerten an Wäschetrommel und an Manschette sind hierbei die vorgenannten Maßnahmen sowohl an Manschette und Wäschetrommel durchzuführen oder aber auch nur an einem von beiden. Da hierbei kein unmittelbarer Kontakt zwischen der Wäschetrommel und der Manschette besteht, sind hierbei keine minimalen Gleitreibungswerte einzuhalten.
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Entsprechend einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Abweisemittel Oberflächenstrukturen, welche auf der dem Ringspalt zugewandten Oberfläche der radialen Erstreckung der Manschette angeordnet sind und sich in axialer Richtung in den Ringspalt erstrecken. Diese Oberflächenstrukturen sind dabei insbesondere durch Noppen gebildet, welche auf einem Umfang in der dem Ringspalt zugewandten Oberfläche der radialen Erstreckung angeordnet sind und in radialer Richtung nach innen orientierte Schrägen aufweisen. Besonders bevorzugt weisen die Noppen dabei jeweils eine pyramidenartige Kontur auf. Durch eine derartige Ausgestaltung der Abweisemittel, welche alternativ oder auch ergänzend zu den Modifizierungen der Gleitreibungseigenschaften Anwendung finden können, kann in den Ringspalt gelangte Wäsche durch die Oberflächenstrukturen wieder aus diesem hinausbefördert und zurück in den Innenraum der Wäschetrommel eingebracht werden. Eine Gestaltung dieser Oberflächenstrukturen durch pyramidenartige Noppen ermöglicht diese Rückförderung dabei auch bei Waschmaschinen mit reversierendem Betrieb, also wechselnden Rotationsrichtungen der Wäschetrommel. Alternativ dazu ist aber bei Waschmaschinen mit nur einer Drehrichtung auch eine flossenartige Ausgestaltung der Oberflächenstrukturen denkbar, wobei diese Flossen sich dann ebenfalls in axialer Richtung in den Ringspalt erstrecken. Generell kommen aber auch anderweitig ausgebildete Konturen an der Manschette in Betracht, welche aufgrund ihrer Form eine Herausbeförderung hineingelangter Wäsche aus dem Ringspalt hervorrufen. Zudem müssen die Oberflächenstrukturen hierbei eine geeignete Steifigkeit aufweisen, um bei Kontakt mit der Wäsche nicht zu verformen, insbesondere einzuknicken, und dabei sogar eventuell deren Verkeilen im Ringspalt zu bewirken. Der letztgenannte Aspekt ist hierbei insbesondere bei der flossenartigen Ausgestaltung der Oberflächenstrukturen zu berücksichtigen.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Abweisemittel seitens der Manschette an einem dem Ringspalt zugewandten Kragen der Manschette vorgesehen. Des Weiteren sind die Abweisemittel seitens der Wäschetrommel bevorzugt auf einem Trommelfalz ausgestaltet.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder der hiervon abhängigen Patentansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Zeichnung durch die Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Patentansprüche nicht beschränken.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, die Bezug auf die in der Zeichnung dargestellten Figuren nehmen. Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittansicht einer Waschmaschine im Bereich eines Ringspalts gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung;
- 2 eine Schnittansicht einer Manschette einer Waschmaschine gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Kragens der Manschette gemäß 2 mit einer ersten bevorzugten Ausgestaltungsmöglichkeit;
- 4 eine perspektivische Ansicht eines Kragens der Manschette gemäß 2 mit einer zweiten bevorzugten Ausgestaltungsmöglichkeit; und
- 5 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Kragens einer Manschette gemäß einer alternativen Ausgestaltungsmöglichkeit.
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In 1 ist eine erste bevorzugte Ausgestaltung einer Waschmaschine im Bereich eines, durch eine Wäschetrommel 1 und eine Manschette 2 definierten Ringspalt 3 dargestellt. Die Waschmaschine weist ansonsten einen allgemein bekannten Aufbau auf, so dass auf die weiteren Elemente vorliegend nicht weiter eingegangen werden soll. Zudem kann es sich hierbei auch um einen Waschtrockner handeln, welcher als Kombigerät sowohl die Waschfunktion als auch ein anschließendes Trocknen der Wäsche übemimmt. Der Ringspalt 3 ist dabei zwischen einer vorderen Stirnwand 4 der Wäschetrommel 1 und einer radialen Erstreckung 5 der Manschette 2 definiert und verläuft in radialer Richtung ausgehend von einer Öffnung 6 der Wäschetrommel 1 zu einem, die Wäschetrommel 1 aufnehmenden und vorliegend nicht weiter dargestellten Laugenbehälter.
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Bei Befüllen eines Innenraumes 7 der Wäschetrommel 1 über die Öffnung 6 und auch bei einem späteren Betrieb der Waschmaschine und dementsprechenden Drehbewegungen der Wäschetrommel 1 besteht insbesondere bei großen Wäschemengen die Gefahr, dass einzelne Wäschestücke in den Bereich des Ringspalts 3 gelangen und dabei insbesondere axial zwischen der Wäschetrommel 1 und der Manschette 2 eingeklemmt werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Manschette 2 üblicherweise aus einem Elastomermaterial hergestellt ist, während die Wäschetrommel aus einem metallischen Werkstoff besteht, wäre die Gleitreibung zwischen der Wäsche und der Manschette 2 hierbei höher als zwischen der Wäsche und der Wäschetrommel 1. Die Wäsche würde daher auf der Manschette 2 anhaften und die drehende Trommel ständig auf der Wäsche reiben, was zu einer Beschädigung oder im Extremfall sogar zur Beschädigung der Wäsche führen würde.
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Um dies nun zu vermeiden ist die Waschmaschine im Bereich des Ringspalts 3 nun mit Abweisemitteln versehen. Seitens der Manschette 2 sind diese Abweisemittel durch einen Manschettenring 8 gebildet, welcher auf einem Kragen 9 der Manschette 2 aufgebracht ist und aus einem Material mit einem niedrigen Gleitreibungskoeffizienten besteht. Bevorzugt ist dieser Manschettenring 8 hierbei aus EPDM (Ethylen-Propylene Terpolymere Gummi) oder NBR (Nitril-Gummi) oder Polymeren von Fluorkohlenwasserstoffen (z. B. PTFE) gebildet. Der Manschettenring 8 ist dabei auf den Kragen 9 der Manschette aufgestülpt, kann alternativ hierzu aber auch aufgeklemmt, aufgerastet, aufgeclipt oder aufgeschrumpft sein. Durch Vorsehen des Manschettenrings 8 ist somit der Kragen 9 auf einer der Wäschetrommel 1 zugewandten Seite mit einem Material eines geringen Gleitreibungskoeffizienten versehen. Auf Seiten der Wäschetrommel 1 ist hingegen ein Trommelfalz 10, sowie ein darunter liegender Oberflächenabschnitt 11 der Seitenwand 4 mit einer angerauten Oberfläche versehen, welche vorliegend durch Anschleifen der entsprechenden Oberflächenpartien des zur Herstellung der Manschette 2 benutzten Werkzeuges oder der Manschette 2 selbst hergestellt ist. Alternativ dazu können diese angerauten Oberflächen aber auch durch Sandstrahlen, Ätzen, Plasmabehandlung oder ähnliche Maßnahmen hergestellt sein.
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Über den Manschettenring 8 und die Oberflächengestaltungen des Trommelfalzes 10 und des Flächenabschnitts 11 wird erreicht, dass im Bereich des Ringspalts 3 eine Gleitreibung hineingelangter Wäsche an der Manschette 2 geringer ausfällt als eine Gleitreibung der Wäsche an der Wäschetrommel 1. Dies bewirkt, dass in den Ringspalt 3 gelangte Wäsche nicht mehr an der Manschette 2 anhaftet, sondern durch die Wäschetrommel 1 mitbewegt wird. Hierdurch wird zum einen die Gefahr eines Hineingelangens von Wäsche in den Ringspalt 3 vermindert und zum anderen bei Drehen der Wäschetrommel 1 eine Rückbeförderung in deren Innenraum 7 hervorgerufen. Es kann also ein instantanes Herauswerfen der Wäschestücke aus dem Ringspalt 3 erzielt werden.
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Aus 2 ist eine Schnittansicht einer Manschette 12 einer Waschmaschine gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung ersichtlich. Eine Anordnung der Manschette 12 in der Waschmaschine entspricht dabei prinzipiell derjenigen aus 1. Als Besonderheit verfügt diese Manschette 12 nun an einem Kragen 13 ihrer radialen Erstreckung 14 über Noppen 15, welche über den Umfang der Manschette 12 am Kragen 13 angeordnet sind und sich ausgehend von einer radialen Erstreckung des Kragens 13 in axialer Richtung erstrecken. Zudem verfügen die Noppen 15 hierbei über nach radial innen orientierte Schrägen. Diese Ausgestaltung wird insbesondere in Kombination mit der perspektivischen Ansicht aus 3 ersichtlich, aus welcher die Kontur der Noppen 15 hervorgeht. Wie hierbei zu erkennen ist, weisen die Noppen 15 dabei pyramidenartige Konturen auf und erstrecken sich ausgehend von einem axialen Absatz 16 des Kragens 13 nach radial innen. Die pyramidenartige Kontur kann verschiedene Orientierung aufweisen und ihre Kanten können mehr oder weniger stark angefast sein. Weiterhin kann die Höhe der Pyramiden bzw. Noppen 15 ganz oder teilweise die Höhe des Absatzes 16 einnehmen.
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Aus 4 geht eine alternative Ausgestaltung von Noppen 17 hervor. Im Unterschied zu der im Vorfeld beschriebenen Variante sind die Noppen 17 in diesem Fall durch abgerundete Pyramiden gebildet. Es sind hierbei auch anderweitige Gestaltungen der Noppen oder aber auch deren Erstreckung in radialer Richtung nur über einen Teil des Kragens 13 denkbar.
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Schließlich geht aus 5 noch eine weitere Gestaltungsmöglichkeit einer Manschette 18 einer Waschmaschine hervor. Auch diese Manschette 18 ist hierbei mit Abweisemitteln in Form von Noppen 19 versehen, wobei die Noppen 19 in diesem Fall als sich von einem Kragen 20 der Manschette 18 erstreckende Flossen ausgestaltet sind. Diese Noppen 19 erstrecken sich dabei axial in Richtung einer vorliegend nur angedeuteten Trommel 1 und verfügen über einen elliptischen Querschnitt. Über diesen elliptischen Querschnitt werden Wäschestücke, welche in den Bereich zwischen der Wäschetrommel 1 und der Manschette 18 gelangen, bei Auftreffen auf die Noppen 19 abgewiesen und in Richtung der Wäschetrommel 1 zurückbefördert. Dabei müssen die Noppen genügend steif ausgeführt sein, um bei Auftreffen der Wäsche nicht zu knicken, was ansonsten eventuell zu einem Verkeilen der Wäschestücke zwischen Manschette 18 und Wäschetrommel 1 führen würde. Eine Gestaltung der Noppen 19 ist aber generell nur für Waschmaschinen geeignet, die fast ausschließlich in eine Richtung rotieren.
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Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen einer Waschmaschine ist es somit möglich, zum einen Wäsche an einem Gelangen in den Bereich zwischen der Manschette und der Wäschetrommel zu hindern und zum anderen ein Anhaften an der Manschette von dennoch in diesen Bereich gelangter Wäsche zu unterbinden und deren unmittelbare Rückbeförderung in einen Innenraum der Wäschetrommel hervorzurufen. Hierbei können die erfindungsgemäßen Modifikationen an Wäschetrommel und Manschette alternativ oder auch ergänzend zueinander angewendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wäschetrommel
- 2
- Manschette
- 3
- Ringspalt
- 4
- Seitenwand
- 5
- radiale Erstreckung
- 6
- Öffnung
- 7
- Innenraum
- 8
- Manschettenring
- 9
- Kragen
- 10
- Trommelfalz
- 11
- Flächenabschnitt
- 12
- Manschette
- 13
- Kragen
- 14
- radiale Erstreckung
- 15
- Noppen
- 16
- axialer Absatz
- 17
- Noppen
- 18
- Manschette
- 19
- Noppen
- 20
- Kragen