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Die Erfindung geht aus von einer Entladevorrichtung zum Entladen einer Transporteinheit für den Transport von Stückgütern, insbesondere eines Wechselbehälters, mit einer Fördereinheit, die bei einem Entladevorgang zum Fördern der Stückgüter in einer Entladerichtung aus der Transporteinheit heraus vorgesehen ist und eine mobile Komponente aufweist, die während des Entladevorgangs entgegen der Entladerichtung in die Transporteinheit hinein gefahren wird.
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Der Transport von Stückgütern, insbesondere in der Form von stapelbaren Versandeinheiten, wie Pakete, Säcke, Verpackungen, palettierten Produkten usw. erfolgt heutzutage überwiegend mit Hilfe von genormten Transporteinheiten, die vorzugsweise auf der Straße oder per Bahn gefördert werden. Diese Transporteinheiten sind hierbei typischerweise als austauschbare Anhänger ausgebildet, die in der fachmännischen Sprache unter dem Begriff „Wechselbehälter” oder „Wechselbrücke” bezeichnet werden.
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Obwohl die Sortierung der transportierten Stückgüter in Sortierzentren durch ständige Weiterentwicklungen optimiert wird, stellt die manuelle Entladung der Transporteinheiten an den Eingangstoren derartiger Sortier- oder Distributionszentren weiterhin einen Engpass dar, der einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Distribution der Versandeinheiten hat.
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Die Beladung von Wechselbehältern erfolgt überwiegend manuell. Dies ist durch die starke Inhomogenität der Stückgüter insbesondere hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Form bedingt und entspricht ferner dem grundsätzlichen Erfordernis des höchstmöglichen Füllgrads. Durch die manuelle Beladung inhomogener Stückgüter in den Transporteinheiten entstehen Stapel von Stückgütern mit einem stark ungleichmäßigen Stapelbild. Die Entladung erfolgt daher herkömmlicherweise überwiegend manuell. Die Behandlung derartiger inhomogener Ladungen kann mit der Behandlung von Schüttgut verglichen werden. Es ist bei der Entladung solcher Ladungen üblich, dass die zum Teil chaotisch gestapelten Waren zusammenstürzen und von einer Bedienperson mühsam wieder aufgesammelt und auf einen Förderer geordnet abgelegt werden. Es ist bekannt, einen Teleskopförderer in die Transporteinheit einzuführen, wobei eine Bedienperson die Stückgüter manuell, einzeln und geordnet auf den Förderer ablegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entladevorrichtung bereit zu stellen, durch welche konstruktiv einfach und kostengünstig ein schnelleres, komfortableres und die Stückgüter schonendes Entladen der Transporteinheit erreicht werden kann.
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Hierzu wird vorgeschlagen, dass die Entladevorrichtung eine Unterlage, auf welcher die Stückgüter während des Transports gestapelt sind, und eine Antriebseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, die Unterlage zu einer Bewegung relativ zur Fördereinheit für eine automatisierte Übergabe der Stückgüter auf die Fördereinheit anzutreiben. Diese Lösung bietet eine vorteilhafte Unterstützung der Bedienperson bei der Entladung der Transporteinheit, da ein Handhaben zumindest eines Teils des aus der Transporteinheit herauszufordernden Stapels von Stückgütern durch die Bedienperson vermieden werden kann. Durch die Verwendung einer Unterlage vorzugsweise aus einem flexiblen Material als Fördermittel zur Übergabe der Stückgüter auf die Fördereinheit kann eine konstruktiv einfache und kostengünstige Lösung erreicht werden, die wenige Anpassungen einer bestehenden Fördereinheit bzw. Transporteinheit erfordert. Unter einer „flexiblen” Unterlage soll insbesondere eine Unterlage aus einem Material verstanden werden, das dazu vorgesehen ist, verformt, gebogen, gefaltet, aufgerollt usw. zu werden. Die Antriebseinheit dient vorteilhafterweise dazu, einen Höhenunterschied zwischen dem Boden der Transporteinheit, auf welchem die Unterlage liegt, und einem Förderelement der Fördereinheit, wie z. B. einem Förderband, zu überwinden. Ferner kann sie dazu dienen, die Unterlage während des Entladevorgangs Platz sparend zu verstauen.
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In einer bevorzugten, besonders Platz sparenden Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Antriebseinheit zumindest teilweise von wenigstens einem Bestandteil der Fördereinheit gebildet ist. Unter einem Bestandteil der Fördereinheit soll insbesondere ein Bauteil der Fördereinheit verstanden werden, wobei eine starre Verbindung zwischen dem Bauteil und einem Förderelement der Fördereinheit besteht.
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Außerdem wird vorgeschlagen, dass die Fördereinheit eine Koppelstelle aufweist, an welcher beim Entladevorgang die Unterlage gekoppelt ist, wodurch ein besonders effizientes Zusammenwirken der Fördereinheit und der Unterlage erreicht werden kann. Hierbei ist die Koppelstelle – in Entladerichtung betrachtet und während des Entladevorgangs – vorteilhafterweise zwischen dem zu entladenden Stapel von Stückgütern und einem Förderelement der Transporteinheit und/oder in der Nähe des Bodens der Transporteinheit angeordnet.
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Eine besonders vorteilhafte Kopplung der Unterlage mit der Fördereinheit kann darin bestehen, dass die Fördereinheit ein Förderelement und eine Führungseinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, die Unterlage relativ zum Förderelement in eine Übergabeposition zu führen, in welcher die Stückgüter auf das Förderelement übergeben werden. Insbesondere kann durch die Führung der Unterlage in die Übergabeposition vorteilhaft eine geführte Übergabe der Stückgüter auf eine vom Förderelement, z. B. einem Förderband, gebildete Förderebene erreicht werden, die sich in Entladerichtung vorzugsweise direkt an die Unterlage anschließt. Vorteilhafterweise kann hiermit erreicht werden, dass die Unterlage im Zusammenwirken mit der Förderebene des Förderelements eine weitestgehend kontinuierliche Förderfläche bilden, wodurch ein besonders sanfter Übergang zwischen der Unterlage und dem Förderelement an der Übergabeposition erreicht werden kann.
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Durch diese Ausführungsform der Entladevorrichtung können Stückgüter, die unmittelbar auf der Unterlage angeordnet sind, mittels der Unterlage automatisch auf die Fördereinheit gelangen. Dies ist insbesondere in Bezug auf die untere Stapelschicht von Stückgütern von Vorteil, da ein Handhaben dieser tief angeordneten Stückgüter durch die Bedienperson vermieden werden kann. Insbesondere entspricht die Höhe der Übergabeposition der Höhe der Förderebene der Fördereinheit über dem Boden der Transporteinheit, wobei durch die Führung der Unterlage in die Übergabeposition ein automatisches Anheben der Stückgüter, insbesondere der unteren Stapelschichten des Stückgutsstapels, erfolgen kann. Besonders vorteilhaft kann die unterere Stapelschicht übernommen werden, ohne mechanisch auf sie einwirken zu müssen, um sie anzuheben. Es können hierdurch insbesondere ein Bücken der Bedienperson und ein Heben der Stückgüter, um diese auf die Fördereinheit zu platzieren, vorteilhaft vermieden werden.
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In diesem Zusammenhang können eine sanfte Ankopplung der Unterlage an die Fördereinheit und dadurch eine sanfte Übergabe der Stückgüter auf das Förderelement erreicht werden, wenn die Führungseinheit eine Gleitfläche aufweist, auf welcher beim Entladevorgang die Unterlage zur Übergabe der Stückgüter auf das Förderelement gleitet. Die Gleitfläche kann hierbei zweckmäßigerweise von einer schrägen Fläche der Fördereinheit gebildet sein, die an einem ersten, dem Förderelement zugewandten Ende die Höhe der Förderebene des Förderelements relativ zum Boden aufweist und an einem anderen, während des Entladevorgangs dem Stückgutsstapel zugewandten Ende tiefer als das erste Ende angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Führungseinheit beim Einfahren der Fördereinheit in die Transporteinheit unter die Unterlage geführt wird. Wird die Unterlage, wie oben beschrieben, durch die Führungseinheit gehoben, entsteht eine Lücke zwischen der Unterlage und dem Boden der Transporteinheit, in die die Führungseinheit weiter bei ihrem Fahren entgegen der Entladerichtung eingeschoben wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass beim Entladevorgang die Unterlage bezüglich der Entladerichtung relativ zur Transporteinheit fest ist. Hierbei wird die Relativbewegung der Unterlage zur Fördereinheit vorzugsweise mittels der Bewegungsenergie der mobilen Komponente der Fördereinheit angetrieben, wenn diese innerhalb der Transporteinheit entgegen der Entladerichtung gefahren wird.
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Diese Ausführungsform eignet sich besonders vorteilhaft für Entladevorgänge, bei welchen sich die Bedienperson in der Transporteinheit aufhält und eine Handhabung von Stückgütern der oberen Stapelschichten durch die Bedienperson manuell und/oder werkzeugunterstützt erfolgt. Nach einem Abarbeiten der oberen Stapelschichten durch die Bedienperson kann die mobile Komponente der Fördereinheit weiter in die Transporteinheit entgegen der Entladerichtung gefahren werden, wobei die untere Stapelschicht automatisch wie oben beschrieben auf die Fördereinheit gelangt. Durch die vorgeschlagene Ausführung kann dennoch die Transporteinheit ferner vollautomatisch, d. h. ohne Handhabung durch die Bedienperson, geleert werden.
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Durch die vorgeschlagene Lösung können ferner auch Stückgüter, die beim Handhaben der oberen Stapelschichten vom Stapel auf den mit der Unterlage bedeckten Boden der Transporteinheit herunterfallen, automatisch auf die Fördereinheit gelangen, wobei ein mühsames Aufsammeln dieser gefallenen Stückgüter, um sie auf die Fördereinheit abzulegen, vermieden werden kann.
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Um ein ungewünschtes Rutschen der Unterlage auf dem Boden der Transporteinheit zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass die Entladevorrichtung eine Befestigungseinheit zur Befestigung der Unterlage an der Transporteinheit aufweist.
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Ein Verstauen der Unterlage im Laufe des Entladevorgangs kann dadurch vermieden werden, dass die mobile Komponente Wälzkörper aufweist, die beim Entladevorgang auf der Unterlage rollen. Hierbei kann beispielsweise die Unterlage nach Erreichen einer Übergabeposition, in welcher Stückgüter von der Unterlage auf ein mobiles Förderelement der Fördereinheit übergeben werden, unterhalb des Förderelements auf den Boden der Transporteinheit geführt werden, wobei das Förderelement, das von den Wälzkörpern getragen wird, auf der Unterlage rollt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Antriebseinheit zumindest eine Rolle auf. Hierdurch kann eine konstruktive einfache Ausgestaltung der Antriebseinheit erreicht werden.
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Eine besonders kostengünstige Ausgestaltung der Entladevorrichtung kann erreicht werden, wenn die Unterlage von einer Plane gebildet ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Unterlage ein Gurtförderersegment aufweisen.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Entladevorrichtung eine Schutzvorrichtung aufweist, die dazu vorgesehen ist, ein Fallen gestapelter Stückgüter in Entladerichtung zu verhindern, wodurch ein besonders effizienter Entladevorgang erreicht werden kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Entladevorrichtung zumindest ein Überbrückungselement aufweist, welches einen Abstand zwischen einem Seitenrand der Unterlage und einer ihm zugewandten Seitenwand der Transporteinheit überbrückt. Hierdurch kann vorteilhaft ein Einklemmen von Stückgütern zwischen der Fördereinheit und der Seitenwand vermieden werden. Unter einer „Seitenwand” der Transporteinheit soll eine Wand verstanden werden, die parallel zur Entladerichtung ausgerichtet ist.
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Um ein Platz sparendes Verstauen der Unterlage während des Entladevorgangs zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass die Entladevorrichtung eine Aufrolleinheit aufweist, die dazu vorgesehen ist, beim Entladevorgang die Unterlage aufzurollen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines LKWs mit einem an einem Distributionszentrum angedockten Anhänger, in welchen eine mobile Fördereinheit einer Entladevorrichtung gefahren wurde,
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2 die Ansicht aus 1 mit einer alternativen Ausführung der Entladevorrichtung,
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3 eine perspektivische Ansicht des Anhängers aus 1 oder 2,
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4 eine Detailansicht der Entladevorrichtung aus 2,
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5 eine weitere Ausführung der Entladevorrichtung aus 1 oder 2 mit seitlichen Überbrückungselementen und
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6 eine weitere Ausführung der Entladevorrichtung aus 2 mit einem an der vorderen Wand des Anhängers angebrachten Vorsprung.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein LKW 10, der zum Zweck der Entladung der darin transportierten Waren an einem Tor 12 eines Gebäudes 14, z. B. eines Distributionszentrums, angedockt ist. Als Anhänger des LKWs ist eine Transporteinheit 16 dargestellt, die als ein genormter, austauschbarer Wechselbehälter (in der fachmännischen Sprache auch Wechselbrücke oder WAB genannt) ausgebildet ist. Beispielsweise ist die Transporteinheit 16 nach der europäischen Norm EN 284 ausgelegt. Die transportierten Waren entsprechen Stückgütern 18, und zwar insbesondere Versandeinheiten wie Pakete, Säcke, Verpackungen, palettierte Produkte usw.
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Zum Entladen der in der Transporteinheit 16 gestapelten Stückgüter 18 ist eine Entladevorrichtung 20 vorgesehen, die mit einer Fördereinheit 22 zum Fördern der Stückgüter 18 aus der Transporteinheit 16 heraus und in das Gebäude 14 hinein versehen ist. Die Entladung erfolgt in einer Entladerichtung 24, die horizontal, d. h. parallel zum Boden 26, ausgerichtet ist und vorzugsweise der Längserstreckung der Transporteinheit 16 entspricht. Die Entladerichtung 24 ist senkrecht zur Frontseite des Gebäudes 14 und zur zum Zweck der Entladung geöffneten Seite der Transporteinheit 16 ausgerichtet. Die Fördereinheit 22 weist eine mobile Komponente 27 auf, die zu einer Bewegung relativ zum Boden 26 und zum Boden 29 der Transporteinheit 16 angetrieben werden kann. Die mobile Komponente 27 weist ein als Förderband ausgebildetes Förderelement 28 auf, das für einen Entladevorgang in die am Gebäude 14 angedockte Transporteinheit 16 hinein in einer Einfahrrichtung 30 gefahren wird und nach erledigter Entladung der Transporteinheit 16 aus der Transporteinheit 16 heraus gefahren wird. Die mobile Komponente 27 wird – dem Fortschritt der Entladung der Transporteinheit 16 folgend – während dem Entladevorgang weiter in Einfahrrichtung 30 gefahren, damit stets ein geringer Abstand zwischen der Fördereinheit 22 und dem Stückgutsstapel besteht. Die Einfahrrichtung 30 ist horizontal und entgegen der Entladerichtung 24 ausgerichtet.
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Es ist ferner im Gebäude 14 eine Fördereinrichtung 32 vorgesehen, die mit der mobilen Fördereinheit 22 fördertechnisch verbunden ist und die aus der Transporteinheit 16 entladenen Stückgüter 18 weiter in das Gebäude 14 fördern. Die Fördereinrichtung 32 kann z. B. als teleskopische Einrichtung ausgebildet sein, mittels welcher, im Zusammenwirken mit einer nicht näher dargestellten Antriebseinheit die mobile Komponente 27 in die Transporteinheit 16 hinein bzw. aus der Transporteinheit 16 heraus gefahren werden kann. Die mobile Komponente 27 ist mit einem Fahrwerk 33 aus Wälzkörpern 34, z. B. Rädern, versehen, die auf dem Boden 29 der Transporteinheit 16 rollen.
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Die Entladevorrichtung 20 weist ferner eine flexible Unterlage 36 in der Form einer Plane auf, die auf dem Boden 29 der Transporteinheit 16 liegt. Alternativ kann die Unterlage 36 von einem Gurtband gebildet sein. Wie der 3 entnommen werden kann, deckt die Unterlage 36 zumindest weitestgehend, insbesondere vollständig den Boden 29 der Transporteinheit 16, und die Stückgüter 18 werden bei einer Beladung der Transporteinheit 16 auf der Unterlage 36 gestapelt. Während des Transports ist der gesamte Stapel von Stückgütern 18 demnach auf der Unterlage 36 angeordnet.
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Die Unterlage 36 wird im Zusammenwirken mit der Fördereinheit 22 zu einer automatisierten Übergabe der Stückgüter 18 auf das Förderelement 28 herangezogen. Hierzu wird während des Entladevorgangs die Unterlage 36 zu einer Bewegung relativ zur Fördereinheit 22 angetrieben, wobei diese Bewegung zur Überführung der auf der Unterlage 36 angeordneten Stückgüter 18 auf das Förderelement 28 dient. Im betrachteten Ausführungsbeispiel dienen Bestandteile der Fördereinheit 22 als Antriebseinheit für diese Relativbewegung, indem die ohnehin erfolgende Bewegung der mobilen Komponente 27 relativ zur Transporteinheit 16 zum Bewirken der Relativbewegung herangezogen wird. Zur Bildung der Antriebseinheit weist die Fördereinheit 22, und zwar deren mobile Komponente 27, ein Gleitelement 38 auf, welches in Einfahrrichtung 30 betrachtet am Frontende der Fördereinheit 22 und demnach – bezüglich der Entladerichtung 24 – vor dem Förderelement 28 angeordnet ist. Dieses Gleitelement 38, welches starr mit der mobilen Komponente 27 verbunden ist, ist keilförmig ausgebildet und bildet eine Gleitfläche 40, die relativ zum Boden 29 der Transporteinheit 16 geneigt ist, wobei die Höhe der Gleitfläche 40 in Entladerichtung 24 zunimmt. In einer weiteren, nicht gezeigten Ausführung kann das Gleitelement 38 seitlich teleskopierbar ausgebildet sein. Die Gleitfläche 40 bildet eine Koppelstelle 42 der Fördereinheit 22, an welcher die Unterlage 36 gekoppelt ist, indem die Unterlage 36 bei der Bewegung der mobilen Komponente 27 in Einfahrrichtung 30 auf der Gleitfläche 40 gleitet. Durch dieses Gleiten der Unterlage 36 auf der geneigten Gleitfläche 40 wird ein sich auf der Unterlage 36 befindendes Stückgut 18 angehoben, bis der Höhenunterschied zwischen dem Boden 29 und der vom Förderelement 28 gebildeten Förderebene 43 überwunden ist. Die Unterlage 36, die durch die Bewegung der mobilen Komponente 27 in Einfahrrichtung 30 relativ zur Fördereinheit 22 in Entladerichtung 24 angetrieben wird, überführt das Stückgut 18 in Entladerichtung 24 auf das Förderelement 28, welches das Stückgut 18 aus der Transporteinheit 16 heraus fördert.
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Das Gleitelement 38 und dessen Gleitfläche 40 bilden somit eine Führungseinheit 41, mittels welcher die Unterlage 36 vom Boden 29 der Transporteinheit 16 bis in eine Übergabeposition 45 geführt wird, in welcher die Stückgüter 18 auf das Förderelement 28 übergeben werden. Die Unterlage 36 in der Übergabeposition 45 und die Förderebene 43 des Förderelements 28 sind derart zueinander angeordnet, dass sie eine weitestgehend kontinuierliche und weitestgehend stufenlose Förderfläche bilden, die die Stückgüter 18 in Entladerichtung 24 fördert. Hierzu weisen die Unterlage 36 an der Übergabeposition 45 und die Förderebene 43 innerhalb von Toleranzgrenzen die gleiche Höhe relativ zum Boden 29 auf.
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Zwischen dem Gleitelement 38 und dem Förderelement 28 ist in Entladerichtung 24 betrachtet eine Aufrolleinheit 44 mit einer Rolle 47 angeordnet, die im Laufe des Entladevorgangs und während des Fahrens der mobilen Komponente 27 in Einfahrrichtung 30 die Unterlage 36 aufrollt. Die Aufrolleinheit 44 steht z. B. mit dem Fahrwerk 33 der mobilen Komponente 27 in Wirkverbindung, so dass die Bewegung der mobilen Komponente 27 in Einfahrrichtung 30 die Rotation der Aufrolleinheit 44 bewirkt. Das Gleitelement 38 und die Rolle 47 stellen demnach Bestandteile der Fördereinheit 22 dar. Sie bilden im Zusammenwirken eine Antriebseinheit zum Antreiben der oben beschriebenen Relativbewegung zwischen der Fördereinheit 22 und der Unterlage 36. Diese wird als Antriebseinheit 46 in der Zeichnung bezeichnet.
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Um den Antrieb und die Übergabefunktion der Unterlage 36 einzuleiten, wird die Führungseinheit 41, und zwar ihr Gleitelement 38 bei einem Einfahren der mobilen Komponente 27 der Fördereinheit 22 in die Transporteinheit 16 unter die Unterlage 36 geführt. Um die Unterlage 36 vor dem Start des Entladevorgangs zwischen der Führungseinheit 41 und dem Förderelement 28 einzufädeln ist in einer in den Figuren nicht näher gezeigten Ausführung eine Einfädelungsvorrichtung vorgesehen. Um mit dieser Vorrichtung zusammenwirken zu können ist die Unterlage 36 an ihrem der Fördereinheit 22 zugewandten Ende mit einer starren Stange und/oder mit seitlichen Ösen versehen. Die Einfädelungsvorrichtung dient dazu, die Stange zwischen dem Förderelement 28 und der Führungseinheit 41 zu führen und/oder mittels seitlich, gebäudeseitig spannbarer Elemente, z. B. Seilen, die Ösen durch die zwischen dem Förderelement 28 und der Führungseinheit 41 vorgesehene Lücke zu ziehen.
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Zusätzlich kann ein Hebelmechanismus vorgesehen sein, durch welchen der Abstand – in Entladerichtung 24 betrachtet – zwischen dem Förderelement 28 und der Führungseinheit 41 variiert werden kann, insbesondere wenn die Unterlage 36 mittels der Aufrolleinheit 44 im Laufe des Entladevorgangs aufgerollt wird.
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In einer weiteren Ausführung kann der Entladevorgang durch den Einsatz einer Schutzvorrichtung 49 unterstützt sein, die dazu dient, ein Fallen des Stückgutsstapels in Entladerichtung 24 zu verhindern. Diese optionale Schutzvorrichtung 49, die in 1 schematisch mittels gestrichelter Linien dargestellt ist, ist an der Fördereinheit 22 befestigt und wird daher mit dieser mitgeführt. Die Schutzvorrichtung 49 kann z. B. als Vorhang oder Netz ausgebildet sein.
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Gemäß dem betrachteten Ausführungsbeispiel verbleibt die Unterlage 36 in Entladerichtung 24 betrachtet fest relativ zur Transporteinheit 16 während des gesamten Entladevorgangs. Um eine ungewünschte Bewegung der Unterlage 36 in Entladerichtung 24 und in Einfahrrichtung 30 zu vermeiden, ist eine Befestigungseinheit 48 vorgesehen, die dazu dient, die Unterlage 36 an der Transporteinheit 16 zu befestigen. Diese ist – bezüglich der Transportrichtung der Transporteinheit 16 – an der Vorderseite der Transporteinheit 16 befestigt, z. B. mittels an der Vorderwand der Transporteinheit 16 angebrachten Haken.
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2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Entladevorrichtung 20a. Bauteile, die sowohl bezüglich ihrer Funktion als auch bezüglich ihrer Ausgestaltung zu den entsprechenden Bauteilen der 1 identisch sind, werden mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Bauteile, deren Funktion bereits oben anhand der 1 beschrieben wurde und die eine veränderte Ausgestaltung aufweisen, werden mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele der Buchstaben „a” dem Bezugszeichen hinzugefügt wird. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden beschränkt sich die folgende Beschreibung auf die Unterschiede zur Ausführung der 1.
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Das Ausführungsbeispiel der 2 unterschiedet sich von der obigen Ausführung dadurch, dass die Unterlage 36, nachdem sie die Übergabeposition 45 nach deren Gleiten auf der Gleitfläche 40 erreicht hat, unter die mobile Komponente 27 geführt ist. Hierzu ist die Fördereinheit 22 mit einer Rolle 50a versehen, die zwischen dem Gleitelement 38 und dem Förderelement 28 angeordnet ist und auf welchem die Unterlage 36 geführt ist. Das Gleitelement 38 und die Rolle 50a bilden die Antriebseinheit 46a, durch welche die bereits oben beschriebene Relativbewegung zwischen der Unterlage 36 und der Fördereinheit 22 angetrieben wird. Die Wälzkörper 34 der mobilen Komponente 27 rollen bei deren Fahren innerhalb der Transporteinheit 16 auf der Unterlage 36, welche sich unter dem Förderelement 28 befindet.
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In den anhand der 1 und 2 betrachteten Ausführungsbeispielen kann sich eine Bedienperson in der Transporteinheit 16 aufhalten, um die Stückgüter 18 der oberen Stapelschichten zu handhaben, während die sich unmittelbar auf der Unterlage 36 befindenden Stückgüter 18 mittels der Unterlage 36 automatisch auf das Förderelement 28 gelangen. Für die Handhabung kann eine Werkzeugeinheit vorgesehen sein, die von der Bedienperson bedienbar ist und in den Figuren nicht näher dargestellt ist.
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In 3 ist die Transporteinheit 16 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt, wobei der Übersichtlichkeit halber auf die Darstellung von Wänden verzichtet wurde. Die Figur zeigt die Transporteinheit 16 vor deren Beladen mit Stückgütern 18, wobei im Stauraum der Transporteinheit 16 die Unterlage 36 auf den Boden 29 gelegt wurde. Die Unterlage 36 deckt diesen Boden 29 weitestgehend vollständig. Die Unterlage 36 weist – in Entladerichtung 24 betrachtet – eine Länge auf, die vorzugweise länger als die Länge der Transporteinheit 16 ist.
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In 4 ist die Entladevorrichtung 20a aus 2 in einer perspektivischen Ansicht näher dargestellt. Die Fördereinheit 22, und zwar deren Förderelement 28, die Rolle 50a und das Gleitelement 38 weisen senkrecht zur Entladerichtung 24 und parallel zum Boden 29 eine Erstreckung b auf, die zumindest einem wesentlichen Teil und zwar in diesem Beispiel zumindest 80% der Breite B der Transporteinheit 16 entspricht.
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5 zeigt die Transporteinheit 16 der 1 oder 2 mit der darin angeordneten Fördereinheit 22 in einer Schnittansicht in einer vertikalen Ebene senkrecht zur Entladerichtung 24 gemäß einer weiteren Ausführungsform, siehe die Bezeichnung V in 1 und 2. Die Fördereinheit 22 ist durch ein Rechteck schematisch dargestellt. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Ausführungen ist die Entladevorrichtung 20 bzw. 20a mit seitlichen Überbrückungselementen 52 versehen, die jeweils den Abstand – in horizontaler Richtung senkrecht zur Entladerichtung 24 betrachtet – zwischen einem seitlichen Rand der Unterlage 36 und der ihm zugewandten Seitenwand 54 der Transporteinheit 16 überbrücken. Die an den gegenüberliegenden Seitenwänden 54 der Transporteinheit 16 angeordneten und sich in Entladerichtung 24 erstreckenden Überbrückungselemente 52 können ein Einklemmen von Stückgütern 18 zwischen der jeweiligen Seitenwand 54 und der Fördereinheit 22 verhindern und sind mit einer schrägen Fläche versehen, die zur Übergabe der Stückgüter 18 auf die Fördereinheit 22 dienen. Die Überbrückungselemente 52 können vorteilhafterweise ferner zur seitlichen Führung der Fördereinheit 22 bei deren Bewegung innerhalb der Transporteinheit 16 dienen. Zusätzlich können die Überbrückungselemente 52 mit einer Verzahnung (nicht gezeigt) versehen werden, die zu einem Zusammenwirken mit der Fördereinheit 22 vorgesehen ist.
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6 zeigt eine seitliche Schnittansicht der Transporteinheit 16 mit der Entladevorrichtung 20a aus 2 in einer weiteren Ausführung. Für Bauteile, die eine gleiche Funktion wie in den Ausführungen gemäß 2 aufweisen, werden die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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An der – in Transportrichtung der Transporteinheit 16 betrachtet – vorderen Wand der Transporteinheit 16 ist ein Vorsprung 56a in der Form einer dreieckigen Nase fixiert. Der Vorsprung 56a bildet eine obere, schräge Fläche 58a, die ein Gefälle zur Übergabe von Stückgütern 18 auf die am vorderen Ende der Transporteinheit 16 angelangte Fördereinheit 22 bildet. Die Befestigungseinheit 48 zur Befestigung der Unterlage 36 ist oberhalb des Vorsprungs 56a an der Wand angebracht, so dass die schräge Fläche 58 unter der Unterlage 36 angeordnet ist. Der Vorsprung 56a weist eine untere, dem Boden 29 zugewandte Fläche 60a auf, unter welche die Führungseinheit 41 mit dem Gleitelement 38 am Ende des Entladevorgangs fahrbar ist. Hierzu weist die untere Fläche 60a eine Neigung auf, die vorteilhafterweise mit der Neigung der Gleitfläche 40 korrespondiert.
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Die Unterlage 36 kann ferner mit der vorderen Wand der Transporteinheit 16 mittels einer Spannvorrichtung (nicht gezeigt) verbunden sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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