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In einem Klebebinder werden Stapel von Einzelblättern oder gefalzten Bogen, die zusammen ein Buchbilden, am Rücken zur Erreichung einer ebenen Fläche gegebenenfalls bearbeitet, beleimt und mit einem Fälzelstreifen bei Hardcover oder einem Umschlag bei Softcover versehen. Umschlag oder Fälzel werden am Rücken und an den Seiten nahe dem Rücken an den Block angepresst und dann der Auslage der Maschine zugeführt.
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Um den zu bearbeitenden Block den verschiedenen Bearbeitungsstationen zuzuführen, verfügen die Klebebinder über ein Transportsystem, das in der Regel den Block mit dem Rücken nach unten in Längsrichtung des Rückens transportiert. Der Transport kann kontinuierlich, intermittierend oder hin- und hergehend sein.
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Für hohe Laufleistung und große tägliche Produktionsmenge gibt es auf dem Markt Klebebinder mit kontinuierlich laufendem Transportsystem. Dabei kann es sich um parallel schließende Klammern in einem ovalen Umlauf, oder um Schwenkklammern wie beispielhaft in
US 4231466 dargestellt. Oder es sind auch lineare Systeme, in denen die Blocks durch 2 gegenüberliegende Riemen geradeaus transportiert werden, wie z. B.
EP 1 688 268 zeigt. Für etwas geringere Leistung kann der Transport bei einem linearen Transportsystem auch intermittierend, wie
DE 10 2008 046 191 zeigt, oder hin und hergehend sein wie z. B. in
EP 1 344 655 Diese Maschinen bieten auch geeignete Arbeitsstationen, um eine hohe Produktqualität zu erreichen. Es gibt Klebebinder hoher Leistung, die sowohl für Hardcover als auch für Softcover geeignet sind.
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Der maschinelle Aufwand für diese Maschinen ist groß. Sie bauen groß. Eine wirtschaftliche Produktion mit diesen Maschinen ist natürlich nur bei hoher täglicher Produktionsmenge gegeben. Die Rüstzeit ist auch für Kleinauflagen zu groß.
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Für Buchhersteller mit kleiner Produktion, bzw. kleineren Auflagen sind diese Maschinen darum nicht geeignet.
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Für diesen Markt gibt es kleinere langsame Maschinen, die nur eine eingeschränkte Ausstattung mit Stationen aufweisen können, um verfügbaren Platz und Kosten nicht zu überschreiten.
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Diese Klebebinder sind für die Verarbeitung von Softcover vorgesehen und bieten nicht die Möglichkeit, ein konventionelles Hardcoverbuch herzustellen, weil sie aus Platzgründen und Kostengründen nicht über eine Fälzelstation und nicht über eine Vorsatzanlegemöglichkeit verfügen.
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Man versucht dabei, irgendwie doch Hardcoverblocks herstellen zu können, indem sogenannte „Combined Endsheets” im Umschlaganleger anstatt der normalerweise von hier zugeführten Umschläge angelegt werden. Dabei ist je ein Vorsatzblatt links und rechts mit einem Fälzelstreifen über eine Leimspur verbunden. Sie müssen extern vorgefertigt werden und stehen nur in Abstufungen für entsprechende Blockdicke zur Verfügung. Dies ist eine die Qualität mindernde und äußerst teuere Ersatzmethode für das herkömmliche Vorsatzanlegen und Fälzeln.
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Nach
EP 1 155 875 ist ein Vorschlag bekannt geworden, bei dem in einem relativ kleinen Klebebinder gefälzelt werden kann. Die Zuführung der Fälzelmaterialstreifen erfolgt dabei durch die Umschlagzufuhrebene in einer Taktlücke. Es fehlt bei diesem Vorschlag das Zuführen der Vorsatzblätter. Sie müssen an den äußeren Bogen vorangeklebt sein, was zu einem zusätzlichen externen Arbeitsgang führt und bei Digitaldruck kaum möglich ist, oder sie werden am Rücken mit einem Streifen versehen, der an die Vorsatzblätter wiederum außerhalb der Maschine angeklebt werden muss und der dafür sorgt, dass die Vorsatzblätter gegenüber der Blockrückenebene so zugeführt werden, dass sie nicht vom Fräser beschädigt werden. Auch hier entstehen hohe Mehrkosten und Qualitätseinbußen.
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Die Klebebinder kleinerer Leistung verfügen teilweise nur über eine einzige Klammer, die den Block von der Anlegestelle bis in die Andrückstation, wo der Umschlag mit dem Block verbunden wird, in einer Bewegung über alle Stationen transportiert. Hierbei erreicht man nur extrem geringe Leistung, weil der Bediener immer wieder auf die zurückkommende Klammer warten muss, bevor er ein neues Produkt anlegen kann.
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Für etwas größere Leistung gibt es einfache, umlaufende Klammersysteme mit beispielsweise 4 Klammern, die Stopp and Go laufen. Auch sie bringen in einer einzigen Bewegung den Block über eine ziemlich lange Strecke von der Anlegestelle bis in die Andrückstation. Der Vorteil ist, dass der Bediener nicht auf den Rücklauf der Klammer warten muss, bevor er das neue Produkt während der Stillstandsphase des Transportsystems einlegt.
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Die kleinen Binder sind alle mit einer einfachen Auslage ausgestattet, die keine schonende Behandlung des frischen Buches gewährleistet. In diesem Punkt mangelt es auch bei den großen Binder. Unkontrolliertes Fallenlassen und Niederlegen des frischen Blocks kann bei dickeren Produkten und Verwendung von heute wegen der Bindefestigkeit verwendeten PUR Leimen zur Zerstörung des Leimfilms und zur Deformation des Rückens führen. Man kann die Produktqualität bei solchen Binder nur verbessern, indem der Block in der Andrückstation längere Zeit verweilt. Das setzt aber die Leistung signifikant herunter.
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Die kleinen Klebebinder verfingen nicht über eine In Line Koppelmöglichkeit mit einer Druckmaschine oder Zusammentragmaschine. Es gibt nur Behelfslösungen. Normal müssen die Blocks von Hand in einen Schacht taktgebunden eingelegt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfachen Klebebinder für den kleineren Leistungsbereich zu schaffen, der sowohl Hardcover und Softcover in konventioneller Art erzeugen kann, eine hohe Produktqualität liefert und der durch In Line Koppelmöglichkeit und komfortable Handanlage eine im Verhältnis hohe Leistung bieten kann. Wegen der Kleinauflagen soll er eine kurze Rüstzeit haben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgenden Vorschlag gelöst:
Vorzugsweise wird ein intermittierend laufendes Transportsystem verwendet. Es besteht aus Transportzahnriemen je einer links und rechts, die synchron zueinander angetrieben sind. Sie tragen in beispielsweise je 3 Klemmbereichen eine Reihe von Platten, die eine segmentierte Klammer darstellen und von denen der Block zwischen der linken und der rechten Seite gespannt wird. Die Platten überdecken jeweils den Formatbereich eines Blocks. Der Abstand zwischen den Klemmbereichen auf den Riemen entspricht dem Arbeitshub des Transports, der von Startposition bis Andrückstation geht.
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Bei jedem Stillstand nach einem Arbeitshub befindet sich immer ein Klemmbereich in der Startposition, einer in der Andrückstation und einer im Rücktrumm des Riemens.
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In der Startposition erfassen die Klemmplatten den dort bereitgestellten Block durch Schließen. Der Transport bringt nun den Block über die Bearbeitungsstationen hinweg mit dem Arbeitshub bis in die Andrückstation, wo dann die Stillstandphase des Antriebs beginnt. Während dieser erfolgt das Andrücken des Fälzelmaterials oder des Umschlages an den beleimten Blockrücken. Ein oberhalb des Transportsystems liegendes Ausfuhr-Riemenpaar schließt und erfasst den Block. Am Ende der Stillstandsphase öffnen die Klemmplatten des Transportsystems und überlassen den Block dem Ausfuhrtransportriemen.
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Das Haupttransportsystem macht nun den nächsten Arbeitshub und die Ausfuhrriemen bringen gleichzeitig den Block in die Auslage. Beim Transport in die Auslage wird der Blockrücken stets durch einen unteren Riemen unterstützt, der bereits über den Andrücktisch läuft. Dadurch wird der über einen noch weichen Leimfilm am Blockrücken klebende Umschlag in seiner Position zum Buchblockrücken fixiert und die Rückenform stabilisiert.
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Während des Ausfuhrtransports wird links und rechts nahe dem Rücken eine Leimspur für die Seitenbeleimung angebracht und es werden Vorder- und Hinterseite des am Blockrücken angeklebten Umschlags oder bei Hardcover der seitliche Fälzelüberstand um 90° aufgerichtet und seitlich angedrückt. Das Aufrichten erfolgt durch eine Gleitkufe.
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Bei bisherigen Binder versucht der Umschlag nach dem Andrücken durch die Biegespannung der wegen der Klammern niedergehaltenen Umschlagseiten wieder zu öffnen. Die Seitenbeleimung wird wieder aufgerissen. Es wird dann eine zweite Andrückstation erforderlich und es müssen nachklebende Leime verwendet werden.
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Bei der vorliegenden Lösung bleibt nach dem Andrücken der Seitenbeleimung im Ausfuhrtransport der Umschlag geschlossen und es gibt keine Biegespannungen, die die Seitenbeleimung wieder ablösen möchten.
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Der Block wird nach Verlasen des Ausfuhrtransports seitlich in bekannter Weise in eine Querstapelauslage abgeschoben. Dort verbleiben die Blocks auf dem Rücken stehend eine Zeit, so dass die Abkühlung und Erstarrung des Leimfilms am Rücken bei Verwendung von Schmelzklebern in stabiler Form des Blockrückens erfolgen. Durch das Stehen auf dem Rücken können Schrumpfwirkungen des Leimfilms beim Abkühlen nicht zu einer balligen Rückenform führen. Der Rücken bleibt exakt eben und rechtwinklig zum Block.
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Bei Verwendung von Kaltleim sorgt die Verweildauer in der Querstapelauslage, die in diesem Fall sogar beheizt sein kann, für Abbinden des Leimfilms, so dass der Block bei Verlassen der Querstapelauslage manuell handhabbar ist.
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Alternativ kann der Block nach Verlasen der Ausfuhrtransportriemen weiter auf dem Rücken stehend transportiert werden, danach niedergelegt und einer Folgemaschine zugeführt werden.
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Die Seitenbeleimung im Ausfuhrtransport ermöglicht die Erreichung weiterer bedeutender Qualitätsvorteile. Der Block kann mit einem minimalen Aushang von nur etwa 3 mm. gefahren werden, während wegen der Seitenbeleimung sonst üblicherweise ein minimaler Aushang des Blockrückens aus der Klammer von 10 mm nicht unterschritten werden kann.
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Es entstehen folgende Vorteile:
Beim Beleimen gibt es keine Leimeinläufe zwischen die Blätter, weil die Blätter dicht am Rücken zusammengespannt sind. Bei bisherigen Binder mit großem Klammeraushang versucht man durch Zusatzführungen unterhalb der Klammern im Bereich des Aushangs ein Zusammendrücken zu erreichen. Das hat jedoch den Nachteil, dass am Ende der Führung der Blockrücken wieder aufspreizt, abgesehen von möglichen Schleifmarkierungen. Es entsteht dann ein Atmungseffekt, der den Leim zwischen die Blätter saugen kann.
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Durch den Miniaushang wird eine Steigung im Blockrücken verhindert (keine Aufpilzung des Rückens)
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Das ist von großer Bedeutung in der Andrückstation. Ist wie bei den bestehenden Maschinen eine Aufspreizung des Rückens da, stimmen die Blockkanten nicht mit der Rillung überein. Wenn der Umschlag seitlich angedrückt wird, müssen beim Hochklappen des Umschlags die äußeren aufgespreizten Blätter über den Umschlag zusammengedrückt werden auf das eigentliche Maß. Dabei können die äußeren Blätter leicht an der Unterkante umgelegt werden. Durch den Miniaushang wird dieses Problem beseitigt.
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Die Aufspreizung des Blocks bei großem Aushang erfolgt nicht unbedingt symmetrisch wegen unterschiedlicher Papierspannungen vom Lager oder vom Drucken. Dadurch stimmt dann die Ausrichtung des Umschlages nicht genau zum Blockrücken. Bei der vorliegenden Lösung wird durch den Miniaushang die Position des Blockrückens eindeutig bestimmt. Rillung und Blockkante stimmen exakt überein.
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Bei den bisherigen Maschinen erfolgt ein Wiederöffnen der Seitenbeleimung nach dem Andrücken durch die Umschlagspannung. Dabei wird das äußere Blatt vom Block gelöst und einen kleinen Spalt vom Rücken entfernt beim nächsten Andrücken wieder angeklebt. Zwischen äußerem Blatt und Block ist dann später ein kleiner Spalt zu sehen. Bei der vorliegenden Lösung tritt dieser Nachteil nicht auf, weil die Seitenbeleimung, wenn einmal angedrückt, nicht wieder geöffnet wird. Der Ausfuhrriemen baut nur sehr schmal und erlaubt nahezu vollständiges Anklappen der Umschlagseiten an den Buchblock.
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Nachdem die Haupttransportriemen gestartet sind, und der Block den Anlegebereich verlassen hat, kann bereits wieder ein neuer Block zugeführt werden. Der neue Block befindet sich mit dem Rücken aufliegend auf einem Zufuhrband, das den Block in die Startposition bringt. Der Block wurde vorher vollkommen taktungebunden von Hand auf das Zufuhrband aufgelegt oder diesem von einer Vormaschine zugeführt.
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Die taktungebundene Anlage der Blocks oder die In Line Kopplung erlauben die volle Ausnutzung der mechanischen Laufgeschwindigkeit, während bei bisherigen Maschinen des geringen Leistungsbereich durch Einschränkungen beim manuellen Zulegen und durch fehlende In Line Koppelmöglichkeit die mechanische Laufgeschwindigkeit nicht genutzt werden kann. Die taktungebundene Anlage ermöglicht auch stressfreies und effektives Anlegen der Buchblocks.
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Der vorliegende Vorschlag bietet auch die Möglichkeit bei Hardcoverfertigung Vorsatzblätter automatisch anzulegen. Die Vorsätze sind dabei in bekannter Weise rechts und links in Magazinen flachliegend bevorratet und werden dann durch Sauger vereinzelt und durch Riemen von oben in die geöffneten Transportriemen gebracht und bis in Endposition transportiert. Der Antrieb ist so gestaltet, dass die Vorsatzblätter bis in eine genau definierte Position mit einem definierten Abstand zum Blockrücken in den Transport eingebracht werden, wo sie dann zusammen mit dem Block weitertransportiert werden. Oberhalb der Transportriemen werden die von oben zugeführten Vorsatzblätter und der seitlich in Längsrichtung zugeführte Block durch Führungen getrennt gehalten.
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Die Rückenbearbeitung erfolgt in bekannter Weise. Ebenso erfolgt die Rückenbeleimung in bekannter Weise durch Walzenleimwerk oder Düse mit der Besonderheit, dass weder im Rückenleimwerk noch direkt dahinter eine Seitenbeleimung vorgenommen wird. Der Miniaushang erlaubt nur, dass z. B. mit einer Rückenbeleimdüse für PUR der Leim leicht um die Rückenkante herum aufgetragen wird.
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Für Hardcover ist eine Fälzelung des beleimten Blockrückens erforderlich. Da der Transport den Block durchgehend bis in die Andrückstation führt, muss ein Fälzelverfahren eingesetzt werden, dass im Durchlauf arbeitet. Dafür ist die Längsfälzelung als Möglichkeit bekannt. Von einer Rolle wird der Fälzelstreifen abgewickelt. Er wird durch einen Riementransport mit Ober- und Unterriemen abgezogen, zunächst auf Länge entsprechend der Blockhöhe geschnitten und in dem Riementransport bereitgehalten. Bei ankommenden Block wird der Transport synchron gestartet und der Streifen wird an den Blockrücken angerollt. Dabei wird er durch Rollenmesser auf Breite entsprechend der Blockdicke plus Überstände geschnitten. In der Andrückstation wird der Fälzelstreifen im Stillstand noch einmal plan angedrückt.
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Die Umschlagzufuhr erfolgt von der Seite. Die Rillung erfolgt durch Schienen. Die Umschläge können von hand oder automatisch durch Abziehen aus einem Anlegermagazin zugeführt werden.
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Das Transportsystem ist vorteilhafterweise, wie beschrieben, linear mit 2 gegenüberliegenden Transportzahnriemen und darauf mindestens je drei im Taktabstand befestigten, aus einzelnen Klemmplatten bestehenden Klammern ausgeführt und arbeitet intermittierend weiterlaufend mit Bewegungs- und Stillstandsphase.
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Der Transport kann aber auch durch eine hin – und hergehende Klammer erfolgen. Dabei ist das besondere Kennzeichen, dass die Verbindung der Außenklammer zur Innenklammer außerhalb des Bewegungsbereichs des Blocks liegt, damit einerseits die Klammer zurückfahren kann, ohne mit dem bearbeiteten Block zu kollidieren, und andererseits eine lineare Beschickung mit dem folgenden Block vom Zufuhrband in die Startposition möglich ist. Zweckmäßigerweise wird dafür eine Schwenkklammer verwendet, bei der die Schwenkachse oberhalb des Blockformats liegt.
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Damit in der Startposition auch Vorsatzblätter links und rechts von oben zugeführt werden können, muss die Schwenkachse auch außerhalb der Projektion des Blocks nach oben liegen, d. h. dass die Schwenkachse vor dem Format in Richtung des Arbeitshubes angeordnet werden muss.
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Nachfolgend ist eine vorteilhafte Gestaltung der Erfindung und eine beispielhafte Alternative im Detail beschreiben
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1 zeigt eine Seitenansicht des Binders mit linearem intermittierenden Transport
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2 zeigt eine Draufsicht auf den Binder mit linearem intermittierenden Transport
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3 zeigt eine Seitenansicht mit hin und hergehendem Transport
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In 1 und 2 ist der Klebebinder mit einem intermittierend laufenden Transport dargestellt. Der Block wird transportiert von Klemmplatten 1a, die zu einem eine Klammer 1 darstellenden Bereich zusammengefasst sind. Die Klemmplatten sind auf zwei sich gegenüberliegenden Zahnriemen 2 angeordnet. Der Teilungsabstand entspricht dabei dem Abstand zwischen der Startstation S und der Andrückstation N. Die Zahnriemen 2 werden synchron zueinander intermittierend angetrieben. Die in der Draufsicht 2 dargestellte Position der Klammern ist die Stillstandposition.
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Die Endbereiche der Riemen 2 in Startstation S und Andrückstation N können geschlossen und geöffnet werden mit dem Hub h1, um den Block zu spannen oder wieder loszulassen. In der Startstation S ist der Riemen während der Stillstandszeit geöffnet, um die Zufuhr von Blocks und Vorsatzblättern zu ermöglichen, und schließt direkt vor dem Transportbeginn. In der Andrückstation N bleibt der Riemen geschlossen bis kurz vor Transportbeginn, um den Block gegen die Kraft des Andrücktisches zu halten, und den Block an die Ausfuhrtransportriemen 3 zu übergeben.
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Beim Transport in den Haupttransportriemen 2 mit den Klammern 1 ist der Aushang des Blockrückens aus der Klammer sehr klein z. B. 3 mm, um Leimeinläufe und Blockrückensteigung zu vermeiden und so für exzellente Qualität zu sorgen.
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Die Ausfuhrtransportriemen 3 sind oberhalb der Haupttransportriemen 2 angeordnet, wodurch der Aushang b im Ausfuhrtransport groß ist. Die Ausfuhrtransportriemen werden synchron zu den Haupttransportriemen angetrieben.
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Beim Ausfuhrtransport wird der Blockrücken durch den Stützriemen 4 gestützt und der Umschlag damit in Position gehalten. Der Riemen 4 beginnt bereits in der Andrückstation N, wo er auf dem Andrücktisch 5 aufliegt. Beim Andrücken kommt er in Kontakt mit dem Blockrücken und trägt den Blockrücken bis in die Querstapelauslage Q.
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Dort wird der Block durch den Schieber 6 in üblicher Weise auf das Querstapelband 7 geschoben. Der abgeschobene Block wird durch die Sperren 8 zurückgehalten, wenn der Schieber 6 wieder in seine Ausgangslage geht, damit ein neuer Block in die Querstapelauslage Q einlaufen kann.
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Alternativ kann der Block auch in nicht dargestellter Weise vom Stützriemen 4 auf ein anschließendes Transportband übergeben werden, wo er noch ein Stück weiter auf dem Rücken stehend transportiert und dann bei Bedarf niedergelegt wird.
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Die Zufuhr der Blocks in die Startposition S des Haupttransports erfolgt durch den Einfuhrriemen 9. Die Blocks werden bei manuellem Anlegen von oben mit dem Rücken nach unten auf dieses Band gestellt, wobei sie seitlich durch den Führungsschacht 10 gestützt sind. Sie können auch in Längsrichtung automatisch von einer Vormaschine zugeführt werden. Die Sperre 11 sorgt für eine passende Eintaktung in den Klebebinder.
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Vor der Sperre dürfen sich mehrere Bücher im Stau befinden. Durch eine nicht dargstellte Beschleunigungsrolle wird in bekannter Weise eine Lücke beim Eintransport des ersten Blocks gezogen, in die die Sperre wieder eingreift, um den nächsten Block zurückzuhalten. Unter dem oberen Trumm des Einfuhrbandes 9 befindet sich eine Rüttelplatte 12, die bei Bedarf aktiviert werden kann. Die Rüttlung wird auf jeden Fall unterbrochen, wenn die Haupttransportriemen schließen. Bei der Zufuhr des Blocks durch den Einfuhrriemen ist der Haupttransportriemen 2 geöffnet.
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Gleichzeitig werden die Vorsätze zugeführt.
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Sie sind rechts und links in einem Magazin 13 gespeichert und werden im geeigneten Zeitpunkt durch Sauger 13a vereinzelt und durch Riemen 14 erfasst und kontrolliert nach unten bis in die Endposition transportiert. Von den gleichzeitig einlaufenden Blocks werden sie durch den Führungsschacht 10 getrennt gehalten. Durch geeignete Antriebe z. B. Servomotor wird die Endposition der Vorsätze genau erreicht, so dass man einen bestimmten Abstand des Vorsatzes von dem bearbeiten Blockrücken erreichen kann. Beim Schließen des Haupttransportriemens 2 bzw. der Klammern 1 in der Startstation S werden nun Vorsätze und Block gleichzeitig in der Klammer 1 gespannt. Der Aushang ist an dieser Stelle um den abzufräsenden Betrag größer als der Aushang des bearbeiteten Blocks.
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Der Block wird nun durch die Klammern 1 an den Riemen 2 in einem Hub h2 mit konstanter Geschwindigkeit über die Bearbeitungsstationen bis in die Andrückstation N transportiert. Die Rückenbearbeitung und die Rückenbeleimung erfolgen dabei in bekannter Weise durch die Frässtation 15 und das Walzenleimwerk 16, welches auch durch eine Düse ersetzt werden kann. Wegen des Miniaushangs gibt es in diesem Bereich des Transports nicht die sonst übliche Seitenbeleimung. Es wird an Düse und Walzenleimwerk lediglich dafür gesorgt, dass der Rückenleim geringfügig um die Blockrückenkante herum aufgetragen wird. Dafür gibt es für Leimwerk und Düse in der Praxis bekannte Einrichtungen.
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Um Hardcover zu fertigen, verfügt der Klebebinder über eine Längsfälzelstation. Das Fälzelmaterial 17 wird in jedem Takt entsprechend der für die Blockhöhe benötigten Länge abgezogen von der Rolle 18 abgezogen. Der stoßweise Abzug wird kompensiert durch die Tänzerrolle 19, deren möglicher Hub für die benötigte Fälzelstreifenlänge ausreicht. Während der Abzugspause geht die Tänzerrolle wieder in die Ausgangslage unten zurück und zieht dabei sanft das Material von der Rolle.
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Das Abziehen der benötigten Länge Fälzelmaterial erfolgt durch das Rollenpaar 20, das den Fälzelstreifen synchron an die Riemen 21 übergibt. Das Messer 22 schneidet nun den Streifen auf Länge im Quetschschnitt gegen die Platte 23. In den Riemen 21 liegt nun ein Fälzelstreifen in der zum Format passenden Länge bereit.
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Wenn der ankommende Block in der richtigen Position ist, wird nun der Riemen 21 gestartet und läuft synchron zu den Haupttransportriemen 2. Der Fälzelstreifen durchläuft dabei die Rollenmesser 24, die im Quetschschnitt gegen eine harte Rolle 25 den Fälzelstreifen auf Breite schneiden entsprechend Blockdicke plus 2 × Fälzelüberstand, und wird über die Rolle 26 an den Blockrücken angerollt.
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In der Andrückstation N wird der Umschlag, der über die Umschlagzufuhr in diese Position gebracht wird oder der Fälzelstreifen an den Blockrücken durch den Andrücktisch 5 angedrückt. Zwischen Blockrücken und Tisch befindet sich dabei das obere Trumm des Stützriemens 4.
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Auf eine Seitenandrückung wird an dieser Stelle wegen des noch nicht vorhandenen Seitenleims verzichtet.
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Auf dem Weg in die Auslage, transportiert mit den Riemen 3 und 4, passiert der Block zunächst Seitenleimdüsen 27, die rechts und links mindestens eine Leimspur entweder am Block seitlich nahe dem Rücken oder auf dem Umschlag bzw. dem Fälzelüberstand aufbringen.
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Danach werden Umschlag bzw. Fälzelüberstand aufgerichtet durch Führungen 28. Am Ende der Führungen 28 befindet sich unten eine Rolle 29, die nahe dem Rücken Umschlag und Fälzelstreifenüberstand anrollt. Sie wird synchron zu den Riemen 3 angetrieben und ist dafür mit der hinteren Umlenkrolle des Riemens 3 verbunden. Außerdem erfolgt eine seitliche Andrückung noch einmal in der Querstapelauslage.
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Die Umschläge werden seitlich in die Andrückstation transportiert durch die Riemen 30, deren oberes Trumm auf dem Tisch 31 aufliegt.
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Die Umschläge werden in bekannter Weise in einem Magazin M bevorratet, wobei immer der oberste Bogen durch Sauger 33 vereinzelt wird und in die Riemen 30 übergeben wird. Diese transportieren Ihn zunächst in einem ersten Hub in die Rillstation R. Quer zu der Transportrichtung laufende Rillschienen 32 nehmen die Rillung vor. Es kann eine 4-ach oder 2-fach Rillung oder auch keine erfolgen. Die verschiedenen Rillschienen für die Rückenrillung und die Zierrillung werden entsprechend zugeschaltet.
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Die Rillschienen sind stabil gegen Biegung ausgeführt, um hohe Kräfte ausüben zu können. Ziel ist es dabei, bei der Rückenrillung, eine Biegelinie zu schaffen, die nicht geschwächt sondern in einer geringen Breite nur in der Dicke durch hohe Pressung komprimiert ist. Das Flächenträgheitsmoment gegen Biegung reduziert sich mit der Dicke in der 3. Potenz, so dass die Rückstellspannung des Umschlages nach dem Anklappen der Umschlagseiten erheblich geringer wird. Man vermeidet damit das Rundwerden des Rückens und das Aufspreizen des Umschlages nach dem Verlassen der Maschine.
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Bei der Zierrillung wird dagegen nur eine kleine kerbenförmige Verformung mit der Wulst nach innen gewünscht. Reduzierung des Trägheitsmoments ist hier nicht bedeutsam, weil sie eigentlich nur einen optischen Zweck hat.
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Die hohen Druckkräfte für die Rückenrillung werden in an sich bekannter Weise durch Kniehebel erzeugt, welche motorisch oder pneumatisch angetrieben werden.
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Die oberen und unteren Rillschienen haben Flächen, die beim Zusammendrücken der Schienen flächig den Umschlag spannen, sobald die Rillschienen das Umschlagmaterial in der Biegelinie um ein bestimmtes Maß zusammengedrückt haben, und blockieren dann weitere Verformung, um Durchstanzen zu vermeiden.
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Aus der Rillstation werden die Umschläge durch die Riemen 30 in einem 2. Schritt nun in die Endposition in der Andrückstation gegen auf Format einstellbare Anschläge gefördert. Der Umschlag liegt frei auf den Riemen 30 bzw. dem Tisch 31, so dass der Transport in Ausfuhrrichtung durch den Ausfuhrtransport nicht behindert wird.
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In 3 ist die Verwendung einer hin- und hergehenden Schwenkklammer in der Seitenansicht dargestellt. Die Klammer ist dabei auf dem Weg von der Startstation in die Andrückstation dargestellt. Der Block wird gehalten durch die innere feste und die äußere schwenkbare Klemmbacke 40. Der Schenkarm 41 und die Befestigungplatte 42 der inneren Klemmbacke befinden sich außerhalb des Formats F und seiner Projektion nach oben. Das ist erforderlich, damit in der Startposition Vorsätze von oben zugeführt werden können. Die Schwenkachse liegt oberhalb des Formats, damit die Schwenkklammer zurückfahren kann, wenn sie den Block nach dem Andrücken an den Ausfuhrtransportriemen 3 übergeben hat.
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Wenn die Klammer in die Startstation zurückfährt, sind dort bereits Block und Vorsätze bereit. Die Klammer schließt und startet den nächsten Arbeitshub.
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Falls sich die Blockzufuhr verzögert, kann auch die Klammer bereits geöffnet in der Startposition stehen, wenn der Block und die Vorsätze zugeführt werden.
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Die Klemmbacken 40 greifen in gleicher Weise in den Führungsschacht 10 in Ausnehmungen wie die Transportriemen in 1 Alle Vorgänge laufen unverändert wie vorher beschrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4231466 [0003]
- EP 1688268 [0003]
- DE 102008046191 [0003]
- EP 1344655 [0003]
- EP 1155875 [0009]