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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Sortieren
von Gegenständen, insbesondere von flachen Postsendungen.
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Eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 16
sind aus
US 6,978,192
B2 bekannt.
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In
US 6,978,192 B2 wird
eine Sortieranlage beschrieben, die in einem einzigen Sortierlauf
(„single path”) Postsendungen sortiert. Die Sortieranlage
von
1 besitzt mehrere Zuführeinrichtungen
(„feeders
102”) mit Lesegeräten
(„OCR/barcode readers
107”). Jede Postsendung
wird über eine Zuführeinrichtung
102 der
Sortieranlage zugeführt, passiert ein Lesegerät
107 und
wird in einen Zuführ-Transportpfad („outer transport
system
104”) transportiert. Von diesen Zuführ-Transportpfad
104 zweigen
mehrere Verbindungs-Transportpfade („injection stations
106”)
zu einem Ring-Transportpfad („inner transport system
108”)
ab. Der Ring-Transportpfad
108 führt zu einem
Pufferspeicher („buffer
114”). Der Ring-Transportpfad
108 und
der Pufferspeicher
114 bilden zusammen einen geschlossenen
Transportpfad. Eine Abfolge unter den möglichen Zustellpunkten
(„delivery points DP1, DP2, DP3) wird vorgegeben. Im Ring-Transportpfad
108 wird
eine Reihenfolge unter den Postsendungen gemäß dieser
Reihenfolge unter Zustelladressen erzeugt. Hierfür wird
jede Postsendung im Zuführ-Transportpfad
104 bis
zu einem Verbindungs-Transportpfad
106 vorgezogen und dann mittels
dieses Verbindungs-Transportpfads
106 in den Ring-Transportpfad
108 transportiert.
Möglich ist, dass im Ring-Transportpfad
108 nicht
genügend Platz zur Verfügung steht, um eine Postsendung
korrekt einzuschleusen. In diesem Falle werden die Postsendungen
vor der einzuschleusenden Postsendung bis zum Pufferspeicher
114 transportiert.
Dieser Pufferspeicher
114 speist die Post sendungen wieder
in den Ring-Transportpfad
108 ein, so dass eine ausreichend
große Lücke entsteht.
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In
US 5,577,596 wird eine Sortieranlage
für Postsendungen o. ä. beschrieben. Diese Sortieranlage
hat vier „input stations
1a,
1b,
1c,
1d” und
viele „output positions
3a,
3b”,
vgl.
1. Ein Verbindungssystem verbindet die „input
stations” so mit den „output position”,
dass eine Postsendung von jeder „input station” zu
jeder „output position” transportiert werden kann.
Von jeder „input station” geht je ein Zuführ-Transportpfad
ab. Zu jeder „output position” führt
je ein Wegführ-Transportpfad. Mehrere Verbindungs-Transportpfade
verbinden jeden Zuführ-Transportpfad mit jedem Wegführ-Transportpfad.
Diese Transportpfade werden durch eine Vielzahl von „separate
transport units
23” realisiert. Jede „transport
unit
23” besitzt einen „disk-shaped support
25” und
einen „transport mechanism
27”. Jede „transport
unit
23” lässt sich drehen, so dass durch
unterschiedlich positionierte „transport units
23” verschieden
Transportpfade realisiert werden können. In der Ausführungsform von
1 umfasst
das Verbindungssystem fünf parallele „tracks
103a,
103e” jeweils
mit vielen „transport units
23”. In der
Anordnung von
6 sind vier „input
positions
147a to
147d” in der Mitte
einer Sortieranlage angeordnet und bilden ein Rechteck, und zwischen
diesen vier „input positions
147a to
147d” sind „transport
units
23” in einem sechseckigen Gitter angeordnet.
Links und rechts außer dieses Gitters befinden sich zwei „wing portions
157,
159” mit
jeweils zwei Reihen von „output positions
165a to
165d”.
Das Verbindungssystem besteht aus dem Gitter mit den „transport
units” und jeweils zwei parallelen „tracks
161,
63” zu
den beiden „wing portions
157,
159”.
7 zeigt
eine Alternative zu der „transport unit
23”,
nämlich eine „transport unit
167” mit einem „transport
mechanism
169”, der aus zwei Endlos-Förderbändern
besteht. Die „transport unit
167” lässt sich
aus zwei „straight guides
173,
175” senkrecht
zur Transportrichtung der Endlos-Förderbändern
verschieben.
8 zeigt eine Anordnung mit zwei
parallelen „tracks
183a,
183b”,
zwischen denen sich eine freie „Fahrspur” befindet.
In dieser „Fahrspur” lässt sich eine „track
unit
167” aus dem „track
183a” oder „
183b” verschieben,
wobei eine „track unit
167b” eine Postsendung
185 aus
dem „track
183a” mitnimmt und an eine „transport unit
167g” übergibt.
Diese „transport unit
167g” nimmt die
Postsendung
185 mit in den anderen „track
183b”.
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In
DE 10 2004 056 696
A1 wird eine Sortieranlage für Postsendungen mit
drei Eingängen E1, E2, E3 und drei Ausgängen A1,
A2, A3 beschrieben. Drei parallele Transportpfade verbinden jeweils
einen Eingang mit einem Ausgang. Zwischen diesen drei Transportpfaden
sind mehrere Verbindungspfade vorhanden, die von jeweils einer Weiche
W1, W2, ... abzweigen und in einem Zusammenführungspunkt
Z11, ..., Z21, ..., KZ1, ..., KZ4 münden. Einige Zusammenführungspunkte
sind als Kreuzungen ausgelegt. Dadurch lässt sich jeder Eingang
mit jedem Ausgang über mindestens zwei Pfade verbinden.
Dadurch lässt sich eine Postsendung auf einer Kreuzung
zwischen einem Strom von Postsendungen hindurch transportieren.
Bei Bedarf wird eine ausreichend große Lücke geschaffen.
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In
EP 1872868 A1 wird
eine Anordnung mit drei Sortiereinrichtungen
1a,
1b,
1c zum
Sortieren von Postsendungen beschrieben. Jede Sortiereinrichtung
besitzt eine Zuführeinrichtung
2a,
2b,
2c,
eine Transporteinrichtung
5a,
5b,
5c,
ein Lesegerät
6a,
6b,
6c und
einen Sortierabschnitt
7a,
7b,
7c mit
jeweils einer Vielzahl von Verteileinrichtungen
8a,
8b,
8c.
Jede Sortiereinrichtung
1a,
1b,
1c weist
jeweils eine Ausschleuseinrichtung
9ab,
9ac,
9ba,
... für jede andere Sortiereinrichtung auf, im Beispiel
von
1 insgesamt also 3 × 6 Ausschleuseinrichtungen.
Die Postsendungen, die eine Sortiereinrichtung
1a für
eine andere Sortiereinrichtung
1b ausschleust, werden in
der Ausschleuseinrichtung
9ab in einem Behälter
10 verbracht.
Der gefüllte Behälter
10 wird mittels
eines Transportsystems
11 zu einer Einschleusvorrichtung
12a,
12b,
12c in
der richtigen Sortiereinrichtung transportiert. Die richtige Sortiereinrichtung
weist eine weitere Leseeinrichtung
13a,
13b,
13c für
die dergestalt eingeschleusten Postsendungen auf.
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In
EP 1878511 A1 wird
eine Sortieranlage mit mindestens einem „Batch Sorting
Module” beschrieben. Eine Zuführ-Transporteinrichtung
transportiert unsortierte Postsendungen zum „Batch Sorting
Module”. Eine Abfolge von Abzweigungsstellen befindet sich
in der Zuführ-Transporteinrichtung. Jede Abzweigungsstelle führt
zu einem Speicher („temporary batch storage 112”).
Jeder Speicher mündet in eine Wegführ-Transportstrecke.
In jedem Speicher werden Stapel von Postsendungen gebildet und die
Stapel werden nacheinander in die Wegführ-Transporteinrichtung
verbracht und von dieser abtransportiert. Zwei derartige Sortiermodule lassen
sich kaskadenartig hintereinanderschalten, um eine Sortierung in
zwei Sortierläufen zu bewirken. Während des Transports
wird jede Postsendung von einer Klammer („clamp”)
gehalten.
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In
EP 0429118 B1 wird
eine Sortieranlage für flache Gegenstände, insbesondere
für Postsendungen, beschrieben. Ein Zuführ-Transportpfad
(„main feed track
1”) transportiert die
Postsendungen zu einem Speichersystem mit einer Vielzahl von Speichern
(„buffers
20”). Entlang des Zuführ-Transportpfads
ist eine Abfolge von Abzweigungsstellen angeordnet. Die Speicher
sind z. B. in drei parallelen Pfaden mit jeweils vier in Reihe geschalteten
Speichern angeordnet. Entlang eines Wegführ-Transportpfads
ist eine Abfolge von Einmündungsstellen angeordnet. Die
unsortierten Postsendungen werden auf die Speicher verteilt und
werden sortiert vom Wegführ-Transportpfad abtransportiert.
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In
US 7,405,375 B2 wird
eine Sortieranlage mit zwei Transporteinrichtungen beschrieben.
Die zu sortierenden Gegenstände, z. B. Postsendungen, werden
von Halteelementen, z. B. Klammern, gehalten. Jede Transporteinrichtung
vermag diese Halteelemente zu transportieren, und zwar entlang jeweils
einer geschlossenen Transportbahn. Jedes Halteelement wird zunächst
von der ersten Transporteinrichtung („first carriage
112a”)
transportiert, dann in die zweite Transporteinrichtung („second
carriage
112b”) verbracht und von dieser weiter
transportiert.
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Im
laufenden Betrieb wird die jeweilige Zustelladresse jeder Postsendung
gelesen. Die Postsendung wird in ein Halteelement verbracht. Einerseits
wird jedem beladenen Halteelement ein Sortiercode zugeordnet, andererseits
auch jedem freien Platz in der zweiten Transporteinrichtung. Die
Halteelemente werden gemäß diesen Sortiercodes
in die zuvor freien Plätze verbracht. Dadurch wird eine
Reihenfolge unter den Gegenständen hergestellt. Auf diese
Wiese wird eine Reihenfolge unter beladenen Halteelementen in der
zweiten Transporteinrichtung hergestellt.
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In
EP 0723483 B1 werden
ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um Gegenstände
mittels mehrerer Sammelzonen zu sortieren. Die Gegenstände,
z. B. Kleidungsstücke auf Kleiderbügel, werden
zunächst in eine Sammelzone mit mehreren Staulinien verbracht
und von dort auf nachfolgende Sammelzonen verteilt.
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In
US 5,097,979 wird eine Sortieranlage
mit einem Vereinzeler, einem Transportpfad und mehreren Speicherbereichen
beschrieben. Für jeden Speicherbereich ist jeweils eine
Weiche im Transportpfad vorgesehen. Der Vereinzeler zieht flache
Gegenstände („documents”) von einem Stapel
ab. Der Transportpfad transportiert einen Strom flacher Gegenstände.
Jede Weiche lenkt flache Gegenstände in den zugeordneten Speicherbereich
um. Dadurch wird in jedem Speicherbereich jeweils ein Stapel flacher
Gegenstände gebildet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 16 bereitzustellen, die die Notwendigkeit
einspart, Speicherbereiche in den Verbindungs-Transportpfaden vorzusehen.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Ein
Sortier-Merkmal, nach dem die Gegenstände zu sortieren
sind, sowie eine Zerlegung des Wertebereichs dieses Sortier-Merkmals
in mögliche Merkmalswerte sind vorgegeben.
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Die
lösungsgemäße Sortieranlage umfasst folgende
Bestandteile:
- – eine Messeinrichtung,
- – einen Zuführ-Transportpfad,
- – einen Wegführ-Transportpfad,
- – mehrere Verbindungs-Transportpfade,
- – mehrere Speicherbereiche und
- – einen Datenspeicher mit einem rechnerverfügbaren
Sortierplan.
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Der
Zuführ-Transportpfad ist dazu ausgestaltet, zu sortierende
Gegenstände in eine Transportrichtung zu transportieren.
Jeder Verbindungs-Transportpfad ist dazu ausgestaltet, zu sortierende
Gegenstände in eine Transportrichtung zu transportieren.
Der Wegführ-Transportpfad ist dazu ausgestaltet, zu sortierende
Gegenstände in eine Transportrichtung zu transportieren.
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Jeder
Verbindungs-Transportpfad zweigt vom Zuführ-Transportpfad
ab und mündet in den Wegführ-Transportpfad ein.
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Der
Zuführ-Transportpfad oder der Wegführ-Transportpfad
ist als Speicher-Transportpfad ausgestaltet. Der andere dieser beiden
Transportpfade ist als Überhol-Transportpfad ausgestaltet.
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Der
Speicher-Transportpfad umfasst die Speicherbereiche in Form einer
Abfolge von aufeinander folgenden Speicherbereichen. Diese Abfolge
von Speicherbereichen bildet einen Bestandteil des Speicher-Transportpfads.
Jeder Speicherbereich ist dazu ausgestaltet, jeweils mehrere zu
sortierende Gegenstände zeitweise aufzunehmen.
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Der
Sortierplan ordnet jedem möglichen Merkmalswert des Sortier-Merkmals
jeweils einen Speicherbereich des Speicher-Transportpfads der Sortieranlage
zu.
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Die
Messeinrichtung ist dazu ausgestaltet, für jeden zu sortierenden
Gegenstand zu messen, welchen Merkmalswert das vorgegebene Sortier-Merkmal
für diesen Gegenstand annimmt.
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Die
Sortieranlage ist dazu ausgestaltet,
- – für
jeden Gegenstand unter Verwendung des Sortierplans und abhängig
vom gemessenen Merkmalswert denjenigen Speicherbereich, den der
Sortierplan dem gemessenen Merkmalswert zuordnet und damit eine Einmündungsstelle
auszuwählen,
- – jeden Gegenstand mindestens einmal auf dem Zuführ-Transportpfad,
auf jeweils einem Verbindungs-Transportpfad und auf dem Wegführ-Transportpfad
zu transportieren und zeitweise im ausgewählten Speicherbereich
zu speichern, so dass die Gegenstände abhängig
von ihren Merkmalswerten im Wegführ-Transportpfad sortiert
sind,
- – dann, wenn die Sortieranlage für einen ersten
Gegenstand einen ersten Speicherbereich und für einen nachfolgenden
zweiten Gegenstand einen zweiten Speicherbereich, der – gesehen
in die Transportrichtung (T) des Speicher-Transportpfads – in
der Abfolge nach dem ersten Speicherbereich kommt, ausgewählt hat,
den
ersten Gegenstand zeitweise im ersten Speicherbereich zu speichern
und
den zweiten Gegenstand unter Verwendung des Überhol-Transportpfads
an dem im ersten Speicherbereich gespeicherten ersten Gegenstand
vorbei zum zweiten Speicherbereich zu transportieren.
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Lösungsgemäß werden
die Gegenstände in einem der beiden Transportpfade gespeichert,
also entweder im Zuführ-Transportpfad oder im Wegführ-Transportpfad.
Der andere Transportpfad ist als Überhol-Transportpfad
ausgestaltet und bleibt frei von gespeicherten Gegenständen.
Die Gegenstände werden also nicht notwendigerweise in einem
Zwischenspeicher, der sich in einem Verbindungs-Transportpfad befindet,
gespeichert. Dadurch lassen sich Verbindungs-Transportpfade realisieren,
die frei von Zwischenspeichern sind und während des gesamten
Sortierens uneingeschränkt zum Transport von Gegenständen
zur Verfügung stehen.
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Die
Vorrichtung lässt sich so ausgestalten, dass jeder Verbindungs-Transportpfad
frei von zwischengespeicherten Gegenständen bleibt. Damit
steht während des gesamten Sortierens jeder Verbindungs-Transportpfad
zum Transportieren von Gegenständen zur Verfügung,
ohne dass dieser Verbindungs-Transport von zwischengespeicherten
Gegenständen blockiert wird.
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Falls
der Wegführ-Transportpfad als Speicher-Transportpfad ausgestaltet
ist, so sind die Speicherbereiche im Wegführ-Transportpfad
angeordnet, und der Zuführ-Transportpfad fungiert als Überholpfad.
Falls der Zuführ-Transportpfad als Speicher-Transportpfad
ausgestaltet ist, so sind die Speicherbereiche im Zuführ-Transportpfad
angeordnet, und der Wegführ-Transportpfad fungiert als Überholpfad.
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Die
Erfindung spart separate Speichermodule in den Verbindungs-Transportpfaden
ein, was Platz einspart. Weil die Verbindungs-Transportpfade keine
Speichermodule aufzuweisen brauchen, stellt jeder Verbindungs-Transportpfad
dafür zur Verfügung, einen Gegenstand vom Zuführ-Transportpfad
in den Wegführ-Transportpfad zu transportieren.
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Die
lösungsgemäße Sortieranlage benötigt
nur wenige Ausschleusungsstellen am Ende des Wegführ-Transportpfads,
während andere Sortieranlagen eine Vielzahl von Sortierendstellen
benötigen.
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Die
Erfindung stellt eine Sortieranlage bereit, die automatisch die
Möglichkeit zu berücksichtigen vermag, dass ein
Speicherbereich im laufenden Betrieb gefüllt wird und kein
weiterer Gegenstand in diesem Speicherbereich zwischengespeichert
werden kann. Nicht erforderlich ist es, einen festen Überlauf-Speicherbereich
vorzusehen und einen Gegenstand in diesem festen Überlauf-Speicherbereich
abzuspeichern.
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Weiterhin
ist es nicht erforderlich, alle Gegenstände im Speicher-Transportpfad
zu einer Lückenerzeugungs-Einrichtung („gap correction
module”) zu transportieren, welches eine Lü cke
in einer Abfolge von Gegenständen herstellt. Ein solcher
Transport kostet Zeit und übt auf die zu sortierenden Gegenstände
zwangsläufig eine mechanische Belastung aus.
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Vielmehr
ermöglicht es die Erfindung, im Speicher-Transportpfad
einen Reserve-Speicherbereich mit variabler Position vorzusehen.
Dieser Reserve-Speicherbereich ist vorzugsweise genauso ausgestaltet
wie die übrigen Speicherbereiche. Ein Speicherbereich wird
vorzugsweise im laufenden Betrieb von einem Reserve-Speicherbereich
in einen sonstigen Speicherbereich umgewandelt. Diese variable Position
ermöglicht, dass die lösungsgemäße
Sortieranlage auch dann mit einem großen Durchsatz arbeitet,
wenn vorab nicht bekannt ist, wie viele Gegenstände jeweils
welchen Merkmalswert aufweisen. Ein fester Überlauf-Speicherbereich
innerhalb der Abfolge von Speicherbereichen kann sich an einer Stelle
in der Abfolge befinden, die sich im Verlaufe des Sortierens als
ungünstig erweist. Ein fester Überlauf-Speicherbereich
außerhalb der Abfolge von Speicherbereichen führt
dazu, dass die Gegenstände im Überlauf-Speicherbereich
nicht sortiert werden.
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Der
Speicher-Transportpfad vermag vorzugsweise die zwischengespeicherten
Gegenstände in einen solchen Reserve-Speicherbereich vorzuziehen,
wenn der Speicherplatz in einem Speicherbereich sich während
des Sortierens als nicht ausreichend groß erweist. Dadurch
wird es ermöglicht, eine vorgegebene Reihenfolge unter
den Gegenständen im Wegführ-Transportpfad einzuhalten,
ohne dass vorab bekannt sein muss, wie viele Gegenstände
jeweils welchen Merkmalswert aufweisen. Dank der Erfindung steht
der Speicher-Transportpfad mit seinen Speicherbereichen zum Zwischenspeichern
zur Verfügung. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, im laufenden Betrieb einen zusammenhängenden Speicherbereich
für eine Menge von Merkmalswerten bereitzustellen, indem
der ursprüngliche Speicherbereich um einen Reserve-Speicherbereich
ergänzt wird. Diese Ausgestaltung vermeidet es, dass der
vergrößerte Speicherbereich durch andere Speicherbereiche
der Abfolge in mehrere Teile aufgeteilt wird, und stellt sicher,
dass die Reihenfolge un ter den zu sortierenden Gegenständen
hergestellt wird oder eine bereits hergestellte Reihenfolge beibehalten
wird.
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Würden
Gegenstände hingegen in einem Speichermodul zwischengespeichert,
das sich in einem Verbindungs-Transportpfad befindet, so lassen
sich diese Gegenstände während des Zwischenspeicherns
nur innerhalb des Verbindungs-Transportpfads mit seiner eingeschränkten
Länge und Speicherkapazität verschieben.
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Weiterhin
spart die Erfindung Überlauffächer ein, die ansonsten
für den Fall vorrätig gehalten werden müssten,
dass einzelne Merkmalswerte von besonders vielen Gegenständen
angenommen werden.
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Vorzugsweise
umfasst der Speicher-Transportpfad mindestens einen Reserve-Speicherbereich.
Der Sortierplan wird während des Sortierens geändert,
wenn sich herausstellt, dass im Speicher-Transportpfad nicht genügend
Platz in einem Speicherbereich vorhanden ist, um alle Gegenstände
aufzunehmen, deren Merkmalswerte dieser Speicherbereich zugeordnet
ist. Der Sortierplan wird so geändert, dass der geänderte Sortierplan
jedem Merkmalswert, dem der ursprüngliche Sortierplan ein
Speicherbereich zuordnet, der in der Abfolge flussaufwärts
vor dem Reserve-Speicherbereich liegt, jeweils denjenigen Speicherbereich
zuordnet, der in der Abfolge um eine Position flussabwärts
vom zuvor zugeordneten Speicherbereich folgt.
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In
einer Ausgestaltung befindet sich mindestens ein Reserve-Speicherbereich
zwischen zwei anderen Speicherbereichen. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, Gegenstände rascher zum Reserve-Speicherbereich vorzuziehen,
als wenn der Reserve-Speicherbereich sich am Ende der Abfolge von
Speicherbereichen befindet. Ein Reserve-Speicherbereich am Ende
steht dafür für jeden anderen Speicherbereich
im Speicher-Transportpfad als Reserve zur Verfügung.
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In
einer anderen Ausgestaltung befindet sich mindestens ein Reserve-Speicherbereich – gesehen
in die Transportrichtung – flussabwärts von allen
Speicherbereichen, denen der Sortier plan Merkmalswerte zuordnet.
Dieser Reserve-Speicherbereich lässt sich dann verwenden,
egal welcher Speicherbereich gefüllt ist. Möglich
ist, dass die Sortieranlage einen Reserve-Speicherbereich flussabwärts
von den Speicherbereichen und einen weiteren Reserve-Speicherbereich
in variabler Position besitzt.
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Vorzugsweise
ist die Sortieranlage so ausgestaltet, dass jeder Gegenstand mindestens
zweimal den Zuführ-Transportpfad, jeweils einen Verbindungs-Transportpfad
und den Wegführ-Transportpfad durchläuft, d. h.
für jeden Gegenstand zwei Sortierläufe durchgeführt
werden. Nach dem ersten Sortierlauf befindet sich jeder Gegenstand
im Wegführ-Transportpfad, und die Gegenstände
sind gemäß dem Sortierplan im Wegführ-Transportpfad
sortiert. Nach dem ersten Sortierlauf wird jeder Gegenstand vom
Wegführ-Transportpfad wieder zum Zuführ-Transportpfad
transportiert, und zwar vorzugsweise mittels mindestens eines Rückführ-Transportpfads,
der vom Wegführ-Transportpfad zum Zuführ-Transportpfad
führt und Gegenstände transportiert. Im zweiten
Sortierlauf wird erneut ein Sortierplan verwendet, der jedem möglichen
Merkmalswert jeweils einen Sortierbereich zuordnet. Der im zweiten
Sortierlauf verwendete Sortierplan unterscheidet sich von dem im
ersten Sortierlauf verwendeten Sortierplan. Nach dem zweiten Sortierlauf
ist erneut eine Reihenfolge unter den Gegenständen hergestellt.
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Falls
im ersten Sortierlauf N1 Speicherbereiche verwendet werden und im
zweiten Sortierlauf N2 Speicherbereiche, so ist es möglich,
mit der lösungsgemäßen Sortieranlage
auf maximal N1 × N2 Merkmalswerte zu sortieren. Genauer
gesagt: Gegenstände mit maximal N1 × N2 verschiedenen
Merkmalswerten lassen sich gemäß einer vorgegebene
Reihenfolge unter den möglichen Merkmalswerten in eine
Abfolge bringen. Die Anzahl der Speicherbereiche der Sortieranlage
kann also deutlich kleiner sein als die Anzahl möglicher Merkmalswerte.
Dies ist z. B. dann von Bedeutung, wenn jeder mögliche
Merkmalswert eine mögliche Zieladresse einer Postsendung
ist und die Postsen dungen gemäß ihren Zieladressen
in eine Gangfolge eines Zustellers („delivery sequence”)
sortiert werden sollen.
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Vor
dem ersten Sortierlauf können die Gegenstände
in beliebiger Reihenfolge dem Zuführ-Transportpfad zugeführt
werden. Nicht erforderlich ist es, die Gegenstände vor
dem ersten Sortierlauf zu sortieren.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung werden die Gegenstände über
mindestens einen Rückführ-Transportpfad zum Zuführ-Transportpfad
zurückgeführt. Diese Ausgestaltung spart den Schritt
ein, jeden Gegenstand nach dem ersten Sortierlauf aus der Sortieranlage
auszuschleusen und für den zweiten Sortierlauf wieder der
Sortieranlage zuzuführen.
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Vorzugsweise
umfasst die Sortiereinrichtung mindestens zwei parallel arbeitende
Einspeisungseinrichtungen und einen zusätzlichen Zuführ-Transportpfad.
Der zusätzliche Zuführ-Transportpfad führt
von einer zweiten Einspeisungsstelle zum Zuführ-Transportpfad
und mündet zwischen zwei Abzweigungsstellen in den Zuführ-Transportpfad
ein. In jeder dieser Abzweigungsstellen zweigt jeweils ein Verbindungs-Transportpfad vom
Zuführ-Transportpfad ab. Die zu sortierenden Gegenstände
werden mittels der Einspeisungseinrichtungen in die Sortieranlage
eingespeist. Weil zwei Einspeisungseinrichtungen verwendet werden,
steigt der Durchsatz. Diejenigen Gegenstände, die über
die zweite Einspeisungseinrichtung eingespeist werden, werden mittels
solcher Speicherbereiche sortiert, die flussabwärts von
den beiden Abzweigungsstellen liegen. Die übrigen Speicherbereiche
stehen ausschließlich für solche Gegenstände
zur Verfügung, die mittels der ersten Einspeisungseinrichtung
eingespeist wurden. Dies führt insbesondere dann zu einem
schnelleren Sortieren, wenn der Sortierplan den Merkmalswerten der
Gegenstände, die über die Einspeisungseinrichtung
eingespeist wurden, überwiegend oder ausschließlich
flussabwärts gelegene Speicherbereiche zuordnet. Über
die zweite Einspeisungseinrichtung werden z. B. bereits vorab ausgewählte
Gegenstände eingespeist.
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Möglich
ist, flache Gegenstände aufrecht stehend zwischen jeweils
zwei Endlos-Förderbändern („pinch-belt
system”) zu transportieren. Vorzugsweise wird jeder Gegenstand
hingegen während des gesamten Sortierens von einer Haltevorrichtung
(„escort”), z. B. von einer Speichertasche oder
einer Anordnung mit mindestens einer Klammer, gehalten. Diese Ausgestaltung
erspart den Schritt, zu sortierende Gegenstände zusammenzuschieben
(„shingling” oder „stacking”)
und wieder auseinanderzuziehen. Ein solches Zusammenschieben wird
in manchen Sortieranlagen durchgeführt, damit die transportierten
Gegenstände weniger Platz erfordern, um dadurch Platz für
die Sortieranlage einzusparen. Ein solches Vorgehen wird z. B. in
US 6,366,828 B1 und
in
EP 923997 A2 beschrieben.
Beim später erforderlichen Vereinzeln oder Auseinanderziehen
können Fehler auftreten, insbesondere Doppelabzüge.
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In
einer Ausgestaltung transportiert jede Haltevorrichtung einen flachen
Gegenstand so, dass der transportierte flache Gegenstand senkrecht
steht. Bei dieser Ausgestaltung wird weniger Bodenfläche
(„footprint”) verbracht als bei anderen Ausgtestaltungen.
In einer Ausgestaltung wird jede Haltevorrichtung so positioniert,
dass sich die Gegenstandsebene des Gegenstands während
des gesamten Transports annähernd senkrecht zur jeweiligen
Transportrichtung befindet. Diese Ausgestaltung spart erforderlichen
Transportweg ein.
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In
einer anderen Ausgestaltung wird die Haltevorrichtung dann so positioniert,
dass der Gegenstand senkrecht zur Transportrichtung angeordnet ist,
wenn der Gegenstand entlang eines Verbindungs-Transportpfads transportiert
wird. Beim Transport entlang eines sonstigen Transportpfads (Zuführ-,
Wegführ- oder Rückführ-Transportpfad)
wird die Haltevorrichtung hingegen so orientiert, dass sich der
Gegenstand annähernd parallel zur Transportrichtung oder
schräg befindet. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, jeden sonstigen Transportpfad schmal, also mit geringer Ausdehnung
senkrecht zur Transportrichtung, zu realisieren, egal wie breit ein
zu transportierender Gegenstand ist. Im sonstigen Transportpfad
lässt sich eine hohe Transportgeschwindigkeit realisieren,
was den erhöhten Transportweg kompensiert.
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Vorzugsweise
verbleibt jeder Gegenstand während des gesamten Sortierens
in oder an der Haltevorrichtung, auch dann, wenn die Sortieranlage
mehrere Sortierläufe durchführt. Diese Ausgestaltung
spart Belade- und Entladevorgänge ein.
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In
einer Ausgestaltung wird jeder Gegenstand nach dem ersten Sortierlauf
dergestalt zum Zuführ-Transportpfad transportiert, dass
der Gegenstand den Zuführ-Transportpfad in einer Einmündungsstelle erreicht,
wobei diese Einmündungsstelle zwischen zwei Abzweigungsstellen
liegt, von denen jeweils ein Verbindungs-Transportpfad abzweigt.
Diese Ausgestaltung ermöglicht es, im zweiten Sortierlauf
nur einen Teil der Speicherbereiche zu verwenden und die übrigen
Speicherbereiche für andere Sortieraufgaben zu verwenden, z.
B. zum Sortieren nachfolgender Gegenstände.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
beispielhafte Sortieranlage mit sechs Speicherbereichen im Wegführ-Transportpfad;
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2 die
Sortieranlage von 1 mit einer weiteren Postsendung
in einem Speicherbereich;
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3 die
Sortieranlage von 1, nachdem die zwischengespeicherten
Postsendungen in der Abfolge der Speicherbereiche um eine Position
vorgezogen wurden;
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4 einen
Durchlauf von Postsendungen durch die Sortieranlage von 1 in
zwei Sortierläufen;
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5 die
Sortieranlage von 1 mit weiteren Speicherbereichen
im Zuführ-Transportpfad;
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6 die
Sortieranlage von 5 mit Postsendungen in den weiteren
Speicherbereichen und einer Postsendung in einem Speicherbereich;
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7 eine
Abwandlung der Sortieranlage von 1 mit kreisförmigen
Transportpfaden und einem kurzen Rückführ-Transportpfad;
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8 eine
Abwandlung der Sortieranlage von 1 mit einem
weiteren Rückführ-Transportpfad und einem weiteren
Wegführ-Transportpfad
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9 eine
Abwandlung der Sortieranlage von 1 mit einem
zusätzlichen Zuführ-Transportpfad.
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Im
Ausführungsbeispiel wird die Vorrichtung dazu verwendet,
flache Postsendungen (Standardbriefe, Großbriefe, Postkarten,
Kataloge, ...) zu sortieren. Jede Postsendung ist mit Angaben zu
einer Zustelladresse versehen, an welche diese Postsendung zu transportieren
ist. Entweder ist die Zustelladresse in einer von einem Menschen
lesbaren Form auf die Postsendung aufgedruckt. Oder die Postsendung
ist mit einer eindeutigen maschinenlesbaren Kennung versehen.
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Jede
Postsendung durchläuft folgenden Weg vom Absender zum Empfänger:
- – Die Postsendung wird in einen Briefkasten
eingeworfen oder in einer Postagentur oder einer Paketfachanlage
aufgegeben.
- – Die Postsendung wird von dort zu einer Sortieranlage
transportiert. Diese Sortieranlage ist für den Einlieferungsort
zuständig.
- – Diese Sortieranlage liest die Zustelladresse, an
welche die Postsendung zu transportieren ist, und ermittelt, welche
Sortieranlage für die gelesene Zustelladresse zuständig
ist.
- – Möglich ist, dass dieselbe Sortieranlage
sowohl für den Einlieferungsort als auch für den
Zielort zuständig ist. In diesem Fall durchläuft
die Postsendung zweimal dieselbe Sortieranlage.
- – Falls eine andere Sortieranlage für die
gelesene Zustelladresse zuständig ist, wird die Postsendung
zu dieser anderen Sortieranlage transportiert.
- – Diejenige Sortieranlage, die für die Zustelladresse
zuständig ist, führt eine Gangfolgesortierung
durch. Hierbei werden Postsendungen auf die Gangfolge („delivery
sequence”) eines Zustellers genau sortiert.
- – Ein Zusteller transportiert die Postsendung zum Empfänger.
-
Die
Sortieranlage hat Lesezugriff auf eine Adress-Datenbank mit allen
gültigen Adressen eines Zustellgebiets, z. B. eines Landes.
Die Sortieranlage hat weiterhin Lesezugriff auf einen Datenspeicher
mit einem rechnerverfügbaren Sortierplan.
-
Die
Sortieranlage umfasst ein Lesegerät mit einer Kamera und
einer Auswerteeinheit. Die Kamera erzeugt jeweils mindestens ein
Abbild von jeder Postsendung, wobei dieses Abbild die Zustelladress-Angaben der
Postsendung zeigt. Die Auswerteeinheit wertet das Abbild aus, entziffert
die Zustelladress-Angaben per „Optical Character Recognition” (OCR)
und ermittelt dadurch die Zustelladresse. Hierbei sucht die Auswerteeinheit
nach gültigen Zustelladressen in der Adress-Datenbank.
Gelingt es der Auswerteeinheit nicht, innerhalb einer vorgegebenen
Zeitspanne automatisch die Zustelladresse mit ausreichender Sicherheit
eindeutig zu identifizieren, so wird das Abbild auf einem Bildschirmgerät
einer Videocodierstation dargestellt, und ein Bearbeiter gibt wenigstens
einen Teil der Zustelladresse, z. B. die Postleitzahl oder den ZIP
code, manuell ein.
-
Die
Sortieranlage besitzt weiterhin eine datenverarbeitende Steuerungseinheit.
-
1 zeigt
eine Ausführungsform der lösungsgemäßen
Sortieranlage. In dieser Ausführungsform umfasst die Sortieranlage
folgende Bestandteile:
- – eine Einspeisungsstelle
E1,
- – eine Ausschleusungsstelle A1,
- – einen Zuführ-Transportpfad Z mit einer Abfolge
von Abzweigungsstellen Ab1, Ab2, ..., im gezeigten Beispiel sechs
Abzweigungsstellen Ab1, Ab2, ..., Ab6,
- – einen Wegführ-Transportpfad W mit einer
Abfolge von Einmündungsstellen Ein1, Ein2, ..., im gezeigten Beispiel
sechs Einmündungsstellen Ein1, Ein2, ..., Ein6,
- – eine Abfolge von Verbindungs-Transportpfaden V1,
V2, ... zwischen dem Zuführ-Transportpfad Z und dem Wegführ-Transportpfad
W, im gezeigten Beispiel sechs Verbindungs-Transportpfade V1, V2,
..., V6, wobei jeder Verbindungs-Transportpfad V1, V2, ... von einer
Abzweigungsstelle zu einer Einmündungsstelle führt,
- – einen Rückführ-Transportpfad R.
-
In 1 werden
Verzweigungsstellen durch schwarze aufrecht stehende Dreiecke veranschaulicht, wobei
der jeweils zuführende Transportpfad von oben in die Spitze
eines solchen Dreiecks mündet. Einmündungsstellen
werden durch schwarze Kreise dargestellt. Einspeisungsstellen und
Ausschleusungsstellen werden durch schwarz umrandete Dreiecke dargestellt.
-
Jede
Einspeisungsstelle E1, ... umfasst eine Zuführeinrichtung
(„feeder”) mit einem Vereinzeler („singulator”).
Möglich ist, mehrere Einspeisungsstellen für verschiedene
Arten von Postsendungen vorzusehen oder mehrere gleichartige Einspeisungsstellen
parallel zu schalten, um die Zufuhrrate von Postsendungen zu steigern.
Im Ausführungsbeispiel verlässt jeweils ein Strom
von aufrecht stehenden und zueinander beabstandeten Postsendungen
jede Einspeisungsstelle E1, ...
-
In
einer Ausgestaltung werden die zu sortierenden Postsendungen in
jeweils einer Haltekomponente („escort”) transportiert
und sortiert, was weiter unten näher beschrieben wird.
In jeder Einspeisungsstelle E1, ... werden die zuvor vereinzelten
Postsendungen in jeweils eine Haltekomponente verbracht und zeitweise
mit dieser Haltekomponente verbunden.
-
Jede
Ausschleusungsstelle A1, A2, ... umfasst vorzugsweise eine Station,
die Behälter mit sortierten Postsendungen befüllt und
die Behälter mit einem Zielpunkt, an den der Behälter
zu transportieren ist, kennzeichnet. Die Postsendungen werden z.
B. in einen Behälter, der auf eine Auflagefläche
gestellt wurde, gestapelt. In denselben Behälter können
Postsendungen mit verschiedenen Merkmalswerten (z. B. Zustelladressen) verbracht
werden, die dann in einer Ausgestaltung durch Trennelemente, z.
B. Trennkarten, getrennt sind. Die Sortieranlage des Ausführungsbeispiels
benötigt nur wenige Ausschleusungsstellen, während
andere Sortieranlagen eine Vielzahl von Sortierendstellen benötigen.
-
In
der Ausgestaltung mit den Haltekomponenten wird an mindestens einer
Ausschleusungsstelle A1, A2, ... der Schritt durchgeführt,
die Postsendungen wieder aus den Haltekomponenten zu entnehmen.
Möglich ist aber auch, dass an einer Ausschleusungsstelle
A1, A2, ... Postsendungen in Haltekomponenten aus der Sortieranlage
entnommen werden und in den Haltekomponenten z. B. zu einer anderen
Sortieranlage transportiert werden.
-
Um
den Durchsatz zu steigern, werden vorzugsweise mehrere parallel
arbeitende Ausschleusungsstellen A1, A2, ... verwendet. In einer
Ausgestaltung ist für jeden Speicherbereich S(1), S(2),
... jeweils eine Ausschleusungsstelle vorgesehen. Jeweils ein Transportpfad
führt vom Speicherbereich S(1), S(2), ... zur Ausschleusungsstelle.
Sobald ein Sortierlauf beendet ist, werden Postsendungen aus einem
Speicherbereich S(1), S(2), ... über den zugeordneten Transportpfad
zur zugeordneten Ausschleusungsstelle transportiert.
-
Der
Zuführ-Transportpfad Z ist dazu ausgestaltet, Postsendungen
in eine Transportrichtung T zu transportieren. Der Wegführ-Transportpfad
W ist ebenfalls dazu ausgestaltet, Postsendungen in die Transportrichtung
T zu transportieren. Nicht erforderlich – und oft auch
nicht möglich – ist, dass ein Transportpfad Postsendungen
entgegen der Transportrichtung T transportiert. Auch jeder Verbindungspfad
V1, V2, ... ist dazu ausgestaltet, Postsendungen zu transportieren,
und zwar von einer Abzweigungsstelle zu einer Einmündungsstelle.
Im Ausführungsbeispiel besitzt kein Verbindungs-Transportpfad
V1, V2, ... einen Speicher für Postsendungen. Vielmehr
ist jeder Verbindungs-Transportpfad V1, V2, ... ausschließlich
zum Transport von Postsendungen von jeweils einer Abzweigungsstelle
Ab1, Ab2, ... zu einer Einmündungsstelle Ein1, Ein2, ...
ausgestaltet. Jeder Transportpfad fungiert also als eine Transporteinrichtung,
welche die zu sortierenden Gegenstände entlang einer Transportbahn
transportiert.
-
In
einer Ausgestaltung endet der Zuführ-Transportpfad Z in
der am weitesten flussabwärts gelegenen Abzweigungsstelle
(in 1: Ab6). In einer anderen Ausgestaltung führt
der Zuführ-Transportpfad Z weiter zu einer Zuführ-Ausschleusungsstelle
A3. Zu dieser Zuführ-Ausschleusungsstelle A3 wird eine
Postsendung dann transportiert, wenn ihre Zustelladresse in der
zur Verfügung stehenden Zeitspanne nicht mit ausreichender
Sicherheit erkannt werden kann oder wenn der Sortierplan ihrer Zustelladresse
keinen Speicherbereich zuordnet.
-
Der
Rückführ-Transportpfad R zweigt in der Abzweigungsstelle
AS1 vom Wegführ-Transportpfad W ab und mündet
in der Einmündungsstelle EM1 in den Zuführ-Transportpfad
Z ein. Die Abzweigungsstelle AS1 liegt flussabwärts von
den Einmündungsstellen Ein1, Ein2, ..., und die Einmündungsstelle
EM1 liegt flussaufwärts von den Abzweigungsstellen Ab1,
Ab2, ...
-
In
einer Ausgestaltung werden Postsendungen aufrecht stehend zwischen
jeweils zwei gegenüberliegenden Endlos-Förderbändern
(„pinch belts”) transportiert. Diese Endlos-Förderbänder
sind um zwei Rollen geführt und klemmen die Postsendung
zeitweise zwischen sich ein Die Rollen sind auf senkrechten Wellen montiert.
Die Wellen und damit die Rollen drehen sich mit gleicher Geschwindigkeit.
-
Eine
bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Sortieranlage eine
Vielzahl von Haltekomponenten („escort”) aufweist.
Jede Haltekomponente vermag eine Postsendung zu halten, während
die Postsendung durch die Sortieranlage transportiert wird. Vorzugsweise
wird die Postsendung in der Einschleusungsstelle E1 mit einer zuvor
freien Haltekomponente zeit weise verbunden und bleibt mit dieser
Haltekomponente verbunden, bis die Haltekomponente mit der Postsendung
eine Ausschleusungsstelle AS1, AS2, AS3 erreicht. Eine geeignete
Transporteinrichtung transportiert die Haltekomponente durch die
Sortieranlage. Eine Sortieranlage mit Haltekomponenten wird z. B.
in
US 7,547,174 B1 ,
US 7,397,010 B2 ,
US 7,683,284 B2 und
US 20090218261 A1 beschrieben.
-
Vorzugsweise
ist auf jede Haltekomponente eine maschinenlesbare Kennzeichnung,
z. B. ein Strichmuster angebracht. Diese Kennzeichnung unterscheidet
die Haltekomponente von allen anderen Haltekomponenten der Sortieranlage.
In einem Datenspeicher ist die Information abgespeichert, welche
Postsendung mit welcher Haltekomponente verbunden ist. Indem die
Kennung der Haltekomponente gelesen wird, lässt sich feststellen,
wo sich eine Postsendung befindet.
-
In
einer Ausführungsform haben die Haltekomponenten die Form
von Speichertaschen. Jede Speichertasche besitzt eine Zuführ-Öffnung,
durch die hindurch eine Postsendung in die Speichertasche verbracht werden
kann, und eine Entnahme-Öffnung, durch die hindurch die
Postsendung aus der Speichertasche entnommen werden kann. Vorzugsweise
zeigt die Zuführ-Öffnung senkrecht oder schräg
nach oben, so dass die Postsendung durch Schwerkraft in die Speichertasche
verbracht werden kann, oder zur Seite, so dass die Postsendung seitlich
in die Speichertasche geschoben werden kann. Die Entnahme-Öffnung
befindet sich vorzugsweise am Boden der Speichertasche und wird
durch eine Klappe geschlossen. Ein Hebel an der Klappe vermag die
Klappe gegen die Kraft einer Feder zu öffnen, so dass eine
Postsendung nach unten aus der Speichertasche gleitet. Möglich
ist, dass die Zuführ-Öffnung zugleich als Entnahme-Öffnung
fungiert. Derartige Speichertaschen werden z. B. in
EP 0429118 B1 und in
EP 1663525 B1 beschrieben.
-
In
einer anderen Ausführungsform haben die Haltekomponenten
die Form von Klammern. Jede Klammer greift eine Postsendung von
oben und hält sie während des Sortierens, und
zwar vorzugsweise an mindestens zwei Haltepunkten. Die Transporteinrichtung
umfasst z. B. eine Kette, die gezogen wird und die die Haltekomponenten
mit sich zieht, wobei die Haltekomponenten z. B. in einer Schiene
laufen. Eine Transporteinrichtung mit derartigen Klammern wird z.
B. in
EP 1878511 A1 beschrieben.
-
Die
Verwendung von Haltekomponenten anstelle von Förderbändern
ermöglicht es, dass die Transportpfade deutlich kürzer
sind als bei Förderbändern. Die Postsendungen
werden bevorzugt so transportiert, dass die Postsendungen senkrecht
zur Transportrichtung gehalten werden, während sie beim
Transport mittels Förderbändern parallel zur Transportrichtung
T bewegt werden.
-
Im
Beispiel der 1 ist der Wegführ-Transportpfad
W als Speicher-Transportpfad ausgelegt. Im Wegführ-Transportpfad
W werden sechs Speicherbereiche S(1), S(2), ..., S(6) gebildet.
Die ersten fünf Speicherbereiche S(1), ...S(5) liegen zwischen
den Einmündungsstellen Ein1 bis Ein6, der letzte Speicherbereich
S(6) liegt flussabwärts von der letzten Einmündungsstelle
Ein6. Der letzte Speicherbereich S(6) erstreckt sich von der letzten
Einmündungsstelle Ein6 bis zu Abzweigungsstelle AS1.
-
Im
Wegführ-Transportpfad W ist pro Speicherbereich jeweils
ein Füllstands-Sensor angebracht. Dieser Füllstands-Sensor
misst, wie dick – gesehen in Transportrichtung T – der
Stapel mit Postsendungen ist, der in diesem Speicherbereich aktuell
zwischengespeichert wird. Dieser Stapel wächst in eine
Stapelrichtung, die der Transportrichtung des Wegführ-Transportpfads
W entgegengesetzt ist. Im einfachsten Fall bemerkt der Füllstands-Sensor
automatisch, dass der Stapel einen bestimmten Punkt des Speicher-Transportpfads
erreicht, während der Stapel flussaufwärts wächst.
Dieser Punkt ist z. B. eine vorgegebene Strecke von der nächsten
flussaufwärts gelegenen Einmündungsstelle entfernt.
Der Füllstands-Sensor umfasst z. B. eine Lichtschranke.
Die Lichtschranke wird von einer vorbeitransportierten Postsendung
kurz unterbrochen. Ist der Zeitraum, über den die Lichtschranke
unterbrochen wird, länger als eine vorgegebene Schranke,
so wird die Lichtschranke von dem rückwärts wachsenden
Stapel im Stapel bereich unterbrochen. In diesem Fall ist der vorgegebene
Füllstand erreicht. Möglich ist auch, dass die
Dicke des Stapels gemessen wird, z. B. indem ein Abbild des Stapels
erzeugt und automatisch ausgewertet wird. Möglich ist auch,
die Anzahl der Postsendungen, die sich aktuell im Stapelbereich
befinden, zu zählen und die Dicke dieses Stapels als Produkt
aus der Anzahl und einer Standard-Dicke zu ermitteln. Falls die
Postsendungen in Haltekomponenten („escorts”)
transportiert werden, so sind die Dicke einer Haltekomponente sowie
der Abstand zwischen zwei benachbarten Haltekomponenten zu berücksichtigen.
-
Die
Steuerungseinheit ermittelt die jeweilige aktuelle Position jeder
Postsendung. Dadurch „weiß” die Steuerungseinheit,
welche Postsendung sich wann wo befindet.
-
Die
Transportgeschwindigkeit, mit der ein Transportpfad eine Postsendung
transportiert, wird gesteuert und/oder gemessen. Falls die Sortieranlage
Haltekomponenten mit Kennungen verwendet, lesen Scanner diese Kennungen
an geeigneten Stellen, insbesondere vor der ersten Abzweigungsstelle
Ab1 und nach der letzten Einmündungsstelle Ein6. Falls
die Sortieranlage Postsendungen mittels Endlos-Förderbändern
transportiert oder falls die Haltekomponenten keine Kennungen aufweisen,
so messen Lichtschranken die jeweilige Position jeder Postsendungen.
-
Das
Lesegerät ermittelt so wie oben dargelegt die jeweilige
Zustelladresse jeder Postsendung. In einem Postsendungs-Datenspeicher
wird für jede Postsendung jeweils ein Datensatz angelegt,
der eine interne Kennung der Postsendung sowie eine Kennzeichnung
der ermittelten Zustelladresse umfasst. Die Steuerungseinheit hat
Lesezugriff auf diesen Postsendungs-Datenspeicher und ermittelt
die Zustelladresse einer Postsendung.
-
Die
Steuerungseinheit hat Lesezugriff und auch Schreibzugriff auf den
Datenspeicher mit dem rechnerverfügbaren Sortierplan. Im
Sortierplan ist jeder möglichen Zustelladresse einer Postsendung
jeweils ein Speicherbereich S(1), S(2), ... zugeordnet.
-
Derselbe
Speicherbereich kann verschiedenen möglichen Zustelladressen
zugeordnet sein.
-
Im
Ausführungsbeispiel ist jeder Speicherbereich S(i) (i =
1, 2, ...) im Speicher-Transportpfad flussabwärts von einer
Einmündungsstelle Ein(i) angeordnet, und zwar so, dass
diese Einmündungsstelle Ein(i) vor diesem Speicherbereich
S(i) in den Einmündungsstelle mündet und die nächste
Einmündungsstelle Ein(i + 1) bereits hinter diesem Speicherbereich
S(i). Dadurch bewirkt die Zuordnung des Sortierplans, dass jeder
möglichen Zustelladresse eine Einmündungsstelle
zugeordnet ist. Weil jeder Verbindungs-Transportpfad genau eine
Abzweigungsstelle mit einer Einmündungsstelle verbindet,
bewirkt die Zuordnung des Sortierplans, dass jeder möglichen
Zustelladresse eine Abzweigungsstelle zugeordnet ist. Der Sortierplan
kann daher genauso gut einer möglichen Zustelladresse eine
Einmündungsstelle oder eine Abzweigungsstelle zuordnen.
-
Im
Beispiel der 1 ordnet der Sortierplan verschiedenen
möglichen Zustelladressen jeweils eine der Speicherbereiche
S(1), S(2), ..., S(5) und somit Einmündungsstelle Ein1,
Ein2, Ein5 zu. Dem Speicherbereich S(6) und damit der Einmündungsstelle
Ein6 ist vorläufig keiner möglichen Zustelladresse
zugeordnet.
-
Dieser
Speicherbereich S(6) wird als Reserve-Speicherbereich verwendet
und wird daher zu Beginn des Sortierens nicht verwendet. Im allgemeinen
Fall weist der Speicher-Transportpfad mindestens einen, bevorzugt
mehrere Reserve-Speicherbereiche auf. Diese Reserve-Speicherbereiche
können alle flussabwärts hinter den übrigen
Speicherbereichen angeordnet sein. Möglich ist auch, einige
Reserve-Speicherbereiche zwischen anderen Speicherbereichen anzuordnen.
Der Sortierplan ordnet keine mögliche Zustelladresse einem
solchen Reserve-Speicherbereich zu.
-
Im
Beispiel der 1 werden zwei Postsendungen
im Speicherbereich S(1) zwischengespeichert, eine Postsendung im
Speicherbereich S(4) und drei Postsendungen im Speicherbereich S(5).
Die übrigen Speicherbereiche sind leer. Eine vorauslau fende
Postsendung Ps1 und eine nachfolgende Postsendung Ps2 werden vom
Zuführ-Transportpfad Z auf die erste Abzweigungsstelle
Ab1 zu transportiert.
-
Die
Steuerungseinheit ermittelt die Zustelladresse der vorauslaufenden
Postsendung Ps1 und die Zustelladresse der nachfolgenden Postsendung
Ps2. Durch Auswertung des Sortierplans ermittelt die Steuerungseinheit,
welchem Speicherbereich dieser Zustelladresse zugeordnet ist. Die
Steuerungseinheit ermittelt weiterhin, welche Einmündungsstelle
unmittelbar flussaufwärts vor diesem Speicherbereich liegt
und welche Abzweigungsstelle zu dieser Einmündungsstelle
fuhrt. Hierfür verwendet die Steuerungseinheit bevorzugt
eine rechnerverfügbare Beschreibung des Aufbaus der Sortieranlage.
-
Im
Beispiel der 1 ist der Zustelladresse der
vorauslaufenden Postsendung Ps1 der Speicherbereich S(1) zugeordnet.
Die Steuerungseinheit ermittelt diesen Speicherbereich S(1) und
anschließend die Einmündungsstelle Ein1 und die
Abzweigungsstelle Ab1. Die Steuerungseinheit steuert daher die Abzweigungsstelle
Ab1 an. Die Postsendung Ps1 wird aus den Zuführ-Transportpfad
Z Abzweigungsstelle Ab1 in den Verbindungspfad V1 geleitet, weil
die Abzweigungsstelle Ab1 angesteuert wurde. Der Verbindungspfad
V1 transportiert die Postsendung Ps1 zur ausgewählten Einmündungsstelle
Ein1. Der Wegführ-Transportpfad W transportiert die Postsendung
Ps1 in Transportrichtung T bis zur – in Transportrichtung
T – hintersten gespeicherten Postsendung, die sich im Speicherbereich
S(1) flussabwärts von der Einmündungssteppe Ein1
befindet. In der Regel wurde diese hinterste Postsendung als letzte
in den Speicherbereich S(1) verbracht. Die zusätzliche Postsendung
Ps1 verbleibt zeitweise im Speicherbereich S(1), der im Wegführ-Transportpfad
W zwischen der ausgewählten Einmündungsstelle
Ein1 und der nachfolgenden Einmündungsstelle Ein2 gebildet
wird. Nicht erforderlich ist es, eine Postsendung im Speicher-Transportpfad
an zwischengespeicherten Postsendungen vorbei zu bewegen, was nur
schwer möglich wäre. In Ausführungsbeispiel
wäre dies überhaupt nicht möglich.
-
2 zeigt
die Sortieranlage von 1, nachdem die Postsendung Ps1
bis zum Speicherbereich S(1) transportiert wurde. Die Postsendung
Ps1 hat in 2 den ausgewählten
Speicherbereich S(1) erreicht und wird dort als aktuell letzte Postsendung
zeitweise gespeichert.
-
Der
Zustelladresse der nachfolgenden Postsendung Ps2 ist im Beispiel
der 1 der Speicherbereich S(2) zugeordnet. Zu diesem
Speicherbereich S(2) führt die Einmündungsstelle
Ein2 und zu dieser die Abzweigungsstelle Ab2. Daher steuert die
Steuerungseinheit die Abzweigungsstelle Ab2 an. Die Postsendung
wird vom Zuführ-Transportpfad Z an der Abzweigungsstelle
Ab1 vorbei bis zur Abzweigungsstelle Ab2 transportiert. Der Verbindungs-Transportpfad
V2 transportiert die nachfolgende Postsendung Ps2 zur ausgewählten
Einmündungsstelle Ein2 im Wegführ-Transportpfad
W. Die Postsendung Ps2 wird im Speicherbereich S(2) gespeichert.
Dadurch hat die nachfolgende Postsendung Ps2 die vorauslaufende
Postsendung Ps1 überholt. Zum Überholen wurde
der Überhol-Transportpfad – hier: der Zuführ-Transportpfad
Z – verwendet.
-
2 zeigt
die Sortieranlage von 1, nachdem die Postsendung Ps2
bis zum Speicherbereich S(2) transportiert wurde. Die Postsendung
Ps2 hat in 2 den Speicherbereich S(2) erreicht
und wird dort als bislang einzige Postsendung zeitweise gespeichert.
-
Nunmehr
wird eine dritte Postsendung Ps3 vom Zuführ-Transportpfad
Z auf die erste Abzweigungsstelle Ab1 zu transportiert. Der Zustelladresse
dieser dritten Postsendung Ps3 ist ebenfalls der erste Speicherbereich
S(1) zugeordnet. 2 zeigt die dritte Postsendung
Ps3, die der Postsendung Ps2 nachfolgt, vor der ersten Abzweigungsstelle
Ab1.
-
Der
Füllstands-Sensor für den zugeordneten ersten
Speicherbereich S(1) hat aber festgestellt und gemeldet, dass in
dem ersten Speicherbereich S(1) kein Platz für eine weitere
Postsendung ist. Diese Meldung löst folgende Verfahrensschritte
aus, die vorzugsweise zeitlich überlappend ausgeführt
werden:
- – Der Wegführ-Transportpfad
W zieht alle Postsendungen, die in den Speicherbereichen S(1), S(2),
... zwischengespeichert werden, um eine Position in der Abfolge
der Speicherbereiche nach vorne. Die zuvor in dem Speicherbereich
S(1) zwischengespeicherten Postsendungen gelangen in den nächsten
Speicherbereich S(2). Die zuvor im Speicherbereich S(2) zwischengespeicherte
Postsendung gelangt in den nächsten Speicherbereich S(3)
und so fort. Der bislang nicht benutzte Speicherbereich S(6) wird
durch das Vorziehen mit den Postsendungen aus dem davor liegenden
Speicherbereich S(5) befüllt.
- – Die Steuerungseinrichtung ändert den Sortierplan
im Datenspeicher ab. Einer Zustelladresse, der bislang der Speicherbereich
S(2) zugeordnet war, wird nunmehr der Speicherbereich S(3) zugeordnet.
Einer Zustelladresse, der bislang der Speicherbereich S(3) zugeordnet
war, wird nunmehr der Speicherbereich S(4) zugeordnet. Einer Zustelladresse,
der bislang der Speicherbereich S(4) zugeordnet war, wird nunmehr
der Speicherbereich S(5) zugeordnet. Einer Zustelladresse, der bislang
der Speicherbereich S(5) zugeordnet war, wird nunmehr der Speicherbereich
S(6) zugeordnet. Einer Zustelladresse, der bislang der Speicherbereich
S(1) zugeordnet war, ordnet der Sortierplan hingegen weiterhin den
Speicherbereich S(1) zu.
- – Die Postsendung Ps3 wird bis zur ersten Abzweigungsstelle
Ab1 und von dort über den Verbindungspfad V1 und der ersten
Einmündungsstelle Ein1 in den Wegführ-Transportpfad
W transportiert und wird in den ersten Speicherbereich S(1) zwischengespeichert.
-
3 zeigt
die Situation, nachdem die Postsendungen vorgezogen wurden und die
Postsendung Ps3 in den nunmehr freien Speicherbereich S(1) verbracht
wurde.
-
Der
zweite Speicherbereich S(2) ist gefüllt, und weitere Postsendungen
werden im Verlaufe dieses Sortierlaufs nicht mehr in dem zweiten
Speicherbereich S(2) zwischengespeichert.
-
Im
allgemeinen Fall werden alle diejenigen Postsendung um eine Position
in der Abfolge der Speicherbereiche nach vorne gezogen, die
- – im gefüllten Speicherbereich
selber oder
- – in einem Speicherbereich, der zwischen dem gefüllten
Speicherbereich und dem nächsten flussabwärts gelegenen
und noch freien Reserve-Speicherbereich
zwischengespeichert
sind. Der Sortierplan wird entsprechend abgeändert.
-
In
einer alternativen Ausführungsform fungiert zusätzlich
jeder Verbindungs-Transportpfad als weiterer Reserve-Speicherbereich.
Falls ein Speicherbereich zwischen zwei Einmündungsstellen
gefüllt ist, so verbleiben weitere Postsendungen für
diese Speicherbereiche in demjenigen Verbindungs-Transportpfad,
der zur flussaufwärts gelegenen dieser beiden Einmündungsstellen
führt. Erst wenn auch der Verbindungs-Transportpfad gefüllt
ist, werden die Postsendungen so wie gerade beschrieben vorgezogen.
-
Diese
Ausgestaltung ist besonders platzsparend. Diese Ausgestaltung erfordert
aber, dass die Postsendungen, die im Verbindungs-Transportpfad gespeichert
werden, beim Vorziehen zwischen die anderen Postsendungen eingeschleust
werden, um die vorgegebene Reihenfolge unter Postsendungen einzuhalten.
-
Im
Beispiel von 1 würde in dieser Ausgestaltung
der Verbindungs-Transportpfad V1 als weiterer Reserve-Speicherbereich
für den Speicherbereich S(1) fungieren, der Verbindungs-Transportpfad
V2 als weiterer Reserve-Speicherbereich für den Speicherbereich
S(2) und so fort. Dies erfordert einen längeren Rückführ-Transportpfad.
-
Nachdem
alle zu sortierenden Postsendungen in einen der Speicherbereiche
S(1), S(2), ... verbracht wurden, werden die dergestalt sortierten
Postsendungen abtransportiert. Im geänderten Sortierplan
tritt der Speicherbereich S(2) nicht auf. Denn der Speicherbereich
S(2) zwischen den Einmündungsstellen Ein2 und Ein3 ist
vollständig gefüllt und vermag aktuell keine weiteren
Postsendungen mehr aufzunehmen.
-
In
der in 3 gezeigten Ausführungsform ordnet der
ursprüngliche Sortierplan keine Zustelladresse der letzten
Einmündungsstelle Ein6 zu, so dass der letzte Speicherbereich
S(6) frei bleibt, bis er durch das Vorziehen aufgefüllt
wird. Möglich ist auch, einen anderen Speicherbereich freizuhalten,
der zwischen zwei ursprünglich genutzten Speicherbereichen
liegt.
-
In
einer Ausgestaltung werden die Postsendungen durch einen einzigen
Sortierlauf sortiert. In dieser Ausgestaltung transportiert der
Wegführ-Transportpfad W die Postsendungen bis zur Ausschleusungsstelle A1.
-
In
einer anderen Ausgestaltung wird nachfolgend ein zweiter Sortierlauf
für dieselben Postsendungen durchgeführt. In diesem
zweiten Sortierlauf wird ein anderer Sortierplan verwendet. Der
Wegführ-Transportpfad W transportiert in dieser Ausgestaltung
die Postsendungen bis zur Abzweigungsstelle AS1, ohne die Reihenfolge
zu verändern, die im ersten Sortierlauf hergestellt wurde.
Der Rückführ-Transportpfad R transportiert die
Postsendungen in eine Rückführ-Transportrichtung
RT von der Abzweigungsstelle AS zurück bis zur Einmündungsstelle
EM1. Der Zuführ-Transportpfad Z transportiert die Postsendungen
anschließend zu den Abzweigungsstellen Ab1, Ab2, ..., so
dass der nachfolgende Sortierlauf beginnt.
-
4 veranschaulicht
einen Durchlauf von Postsendungen durch die Sortieranlage von 1 in
zwei Sortierläufen.
- – In 4a ist
zu sehen, wie der Zuführ-Transportpfad Z einen Stapel Postsendungen
auf die Einmündungsstelle EM1 und die Abzweigungsstellen
Ab1, Ab2, ... zu transportiert. Die jeweiligen Zustelladressen wurden
bereits gelesen.
- – Der Zuführ-Transportpfad Z transportiert
die Postsendungen weiter. Die Steuerungseinheit steuert die acht
Abzweigungsstellen geeignet an. Die acht Verbindungs-Transportpfade
V1, V2, ... transportieren die Postsendungen zu den acht Einmündungsstellen
Ein1, Ein2, ... Dadurch wer den die Postsendungen auf die sieben
Speicherbereiche S(1), S(2), ... zwischen den acht Einmündungsstellen
Ein1, Ein2, ... verteilt. Der achte Speicherbereich hinter der letzten
Einmündungsstelle wird im ersten Sortierlauf nicht verwendet. 4b zeigt
die Situation, nachdem die Postsendungen verteilt sind.
- – Ein zweiter Sortierlauf schließt sich an.
Daher transportiert der Wegführ-Transportpfad W die sortierten Postsendungen
bis zur Abzweigungsstelle AS1. Der Rückführ-Transportpfad
R transportiert die sortierten Postsendungen zurück zur
Einmündungsstelle EM1. 4c zeigt
die Situation, in der der Rückführ-Transportpfad
R die sortierten Postsendungen transportiert.
-
5 zeigt
die Sortieranlage von 1 mit zusätzlichen
Speicherbereichen im Zuführ-Transportpfad. Im Zuführ-Transportpfad
sind vier weitere Speicherbereiche Sw(2), Sw(3), Sw(4), Sw(5) angeordnet.
Der weitere Speicherbereich Sw(2) liegt zwischen den Abzweigungsstellen
Ab1 und Ab2, der Speicherbereich Sw(3) zwischen den Abzweigungsstellen
Ab2 und Ab3 und so fort. Im weiteren Speicherbereich Sw(2) befindet
sich die Postsendung Ps4, im weiteren Speicherbereich Sw(3) befinden
sich drei Postsendungen, und im weiteren Speicherbereich Sw(4) befindet
sich die Postsendung Ps2. Der weitere Speicherbereich Sw(2) erweitert
den Speicherbereich S(2), der weitere Speicherbereich Sw(3) den
Speicherbereich S(3) und so fort. Der Sortierplan ordnet der Zustelladresse
der Postsendung Ps4 den Speicherbereich S(2) zu, der durch den weiteren Speicherbereich
Sw(2) erweitert wird. Der Sortierplan ordnet der Zustelladresse
der Postsendung Ps2 den Speicherbereich S(4) zu, der durch den weiteren
Speicherbereich Sw(4) erweitert wird.
-
Im
Beispiel von 5 transportiert der Zuführ-Transportpfad
Z nunmehr eine weitere Postsendung Ps3 zur ersten Abzweigungsstelle
Ab1.
-
Falls
der Zustelladresse dieser Postsendung der Speicherbereich S(6) zugeordnet
ist, so wird die Postsendung Ps3 über die Abzweigungsstelle
Ab1 und der Einmündungsstelle Ein1 bis zum Speicherbereich S(6)
transportiert, der am weitesten flussabwärts liegt.
-
Falls
dieser Postsendung Ps3 ein anderer Speicherbereich im Wegführ-Transportpfad
W zugeordnet ist, z. B. der Speicherbereich S(5), so werden bei
Bedarf weitere Speicherbereiche im Zuführ-Transportpfad entleert. 6 zeigt
die Situation, dass im Speicherbereich S(4) die Postsendung Ps5
gespeichert ist. Um die Postsendung Ps3 bis zum zugeordneten Speicherbereich
S(5) transportieren zu können, werden die weiteren Speicherbereiche
Sw(2), Sw(3), Sw(4) und Sw(5) entleert. Die Postsendungen im weiteren
Speicherbereich Sw(2) werden über die Abzweigungsstelle
Ab2 und der Einmündungsstelle Ein2 bis zum Speicherbereich
S(2) transportiert. Dadurch ist der Zuführ-Transportpfad
Z frei, und der Zuführ-Transportpfad Z transportiert die Postsendung
Ps3 bis zur Abzweigungsstelle Ab5.
-
Im
Beispiel von 5 und 6 ist der
Wegführ-Transportpfad W als der Speicher-Transportpfad ausgelegt,
und im Zuführ-Transportpfad sind zusätzliche Speicherbereiche
vorhanden. Möglich ist auch, den Zuführ-Transportpfad
Z als Speicher-Transportpfad und den Wegführ-Transportpfad
W als den Überhol-Transportpfad zu verwenden. In diesem
Fall ist jeder Verbindungs-Transportpfad V1, V2, ... so ausgelegt,
dass er Postsendungen in beide Richtungen zu transportieren vermag,
also nicht nur von einer Abzweigungsstelle Ab1, Ab2, ... zur zugehörigen
Einmündungsstelle Ein1, Ein2, ..., sondern auch umgekehrt
von einer Einmündungsstelle zurück zur zugehörigen
Abzweigungsstelle.
-
7 zeigt
eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Sortieranlage von 1.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen die gleichen Komponenten wie in 1.
Die Sortieranlage von 7 besitzt einen geschlossenen
Transportpfad, der aus folgenden Bestandteilen besteht:
- – demjenigen Abschnitt des Zuführ-Transportpfads
Z, der flussabwärts von der Einmündungsstelle
EM1 liegt und bis zur letzten Abzweigungsstelle Abx reicht,
- – dem Rückführ-Transportpfad R und
- – demjenigen Abschnitt des Wegführ-Transportpfads
Z, der in der ersten Einmündungsstelle Ein1 liegt und bis
zur Abzweigungsstelle AS1 reicht.
-
Die
Speicherbereiche nehmen mehr als die Hälfte dieses geschlossenen
Transportpfads ein. Der Rest des Transportpfads, der den Rückführ-Transportpfad
umfasst, nimmt vorzugsweise nur einen Bruchteil der gesamten Strecke
ein, z. B. weniger als ein Zehntel oder sogar weniger als ein Hundertstel.
Jeder Speicherbereich liegt in jeweils einem Segment dieses geschlossenen
Transportpfads. Der geschlossene Transportpfad enthält
gebogene Segmente. Vorzugsweise liegen wenigstens einige Speicherbereiche
in jeweils einem gebogenen Segment.
-
Der
geschlossene Transportpfad kann auch die dritte Dimension ausnützen,
also auf mehrere übereinander liegende Ebenen verteilt
sein. Diese Ausgestaltung erfordert besonders wenig Bodenfläche
(„footprint”).
-
Sowohl
der Zuführ-Transportpfad Z als auch der Wegführ-Transportpfad
W sind in der Sortieranlage von 7 kreisförmig
ausgelegt. Dadurch werden viele Speicherbereiche im Wegführ-Transportpfad
W gebildet. Der Rückführ-Transportpfad R ist bei
der Sortieranlage von 7 im Vergleich zum Zuführ-Transportpfad Z
und zum Wegführ-Transportpfad W sehr kurz, so dass Postsendungen
rasch entlang dieses Rückführ-Transportpfad R
transportiert werden können. Möglich ist auch,
der Zuführ-Transportpfad Z und/oder den Wegführ-Transportpfad
W mäanderförmig auszulegen, vorzugsweise als Abfolge
von gekrümmten Segmenten mit einem möglichst geringen
Kurvenradius und geraden Segmenten. Diese Ausgestaltung nutzt die
vorhandene Bodenfläche gut aus.
-
Die
Sortieranlage von 7 lässt sich vorteilhafterweise
für eine Sortierung in mindestens zwei aufeinander folgenden
Sortierläufen verwenden. Sobald ein Speicherbereich im
ersten Sortierlauf gefüllt ist und dann wieder entleert
wird, steht der Speicherbereich für den nächsten
Sortierlauf zur Verfügung. Dies ermöglicht es,
die beiden Sortierläufe zeitlich überlappend durchzuführen.
-
8 zeigt
eine Sortieranlage, die im Vergleich zur Sortieranlage von 1 folgende
zusätzliche Bestandteile aufweist:
- – einen
weiteren Rückführ-Transportpfad R2, der in einer
Rückführ-Abzweigungsstelle AS3 vom Wegführ-Transportpfad
W abzweigt und in einer weiteren Einmündungsstelle EM2
in den Rückführ-Transportpfad R einmündet,
und
- – einen weiteren Wegführ-Transportpfad W2,
der in einer Wegführ-Abzweigungsstelle AS2 zu einer weiteren
Ausschleusungsstelle A2 führt.
-
Die
Sortieranlage von 8 besitzt im allgemeinen Fall
N1 Einmündungsstellen, die – gesehen in die Transportrichtung – flussaufwärts
vor der Wegführ-Abzweigungsstelle AS2 zum weiteren Wegführ-Transportpfad
W2 liegen, und N2 Einmündungsstellen, die flussabwärts
von der Wegführ-Abzweigungsstelle AS2 liegen. Dadurch werden
N1 – 1 Speicherbereiche vor und N2 + 1 Speicherbereiche
nach der Wegführ-Abzweigungsstelle AS2 gebildet. Im Beispiel
von 8 ist N1 = 4 und N2 = 2.
-
Die
Sortieranlage von 8 wird z. B. für eine
Sortieraufgabe verwendet, die aus folgender Anforderung resultiert:
Ankommende Postsendungen sollen entweder zu einer Zustelladresse
im Bereich dieser Sortieranlage („lokale Zustellung”)
oder zu einer anderen Sortieranlage („Weitertransport”)
transportiert werden. Die lokal zuzustellenden Postsendungen an
eine Zustelladresse im Bereich dieser Sortieranlage sollen auf Gangfolge
genau sortiert werden. Die weiterzutransportierenden Postsendungen
an andere Sortieranlagen sollen gemäß einer vorgegebenen
Reihenfolge unter diesen anderen Sortieranlagen sortiert werden.
Eine genauere Sortierung wird erst später durchgeführt
werden, und zwar von der jeweils zuständigen anderen Sortieranlage.
Für jede andere Sortieranlage soll jeweils ein Stapel mit
Postsendungen erzeugt werden, der an schließend zu dieser
anderen Sortieranlage transportiert wird.
-
Die
Sortieranlage von 8 führt zwei Sortierläufe
durch. Im ersten Sortierlauf werden die weiterzutransportierenden
Postsendungen auf die ersten N1 – 1 Speicherbereiche verteilt.
Demnach lassen sich im ersten Sortierlauf maximal N1 – 1
Stapel mit Postsendungen für andere Sortieranlagen erzeugen.
Im ersten Sortierlauf werden die lokal zuzustellenden Postsendungen
auf die übrigen N2 + 1 Speicherbereiche verteilt.
-
Im
Beispiel von 8 werden im ersten Sortierlauf
die weiterzutransportierenden Postsendungen auf die Speicherbereiche
S(1), S(2) und S(3) verteilt. Die lokal zuzustellenden Postsendungen
werden auf die übrigen Speicherbereiche S(4), S(5) und
S(6) verteilt.
-
Spätestens
nach dem Ende des ersten Sortierlaufs werden die weiterzutransportierenden
Postsendungen in den ersten N1 – 1 Speicherbereichen im
Wegführ-Transportpfad bis zur Wegführ-Abzweigungsstelle AS2
transportiert und von dort über den weiteren Wegführ-Transportpfad
W2 zur weiteren Ausschleusungsstelle A2. In einer Ausgestaltung
werden einzelne Stapel gebildet. Die einzelnen Stapel können
dadurch getrennt werden, dass je ein Trennelement zwischen zwei
benachbarte Stapel eingefügt wird, oder dadurch, dass verschiedene
Stapel in unterschiedliche Behälter gebracht werden. Falls
Haltekomponenten verwendet werden, so verbleibt jede Postsendung
vorzugsweise während des gesamten Sortierens in derselben
Haltekomponente.
-
Mit
dem Abtransport der Postsendungen in den ersten N1 – 1
Speicherbereichen S(1), S(2), ... vor der Wegführ-Abzweigungsstelle
AS2 wird bereits begonnen, sobald die letzte weiterzutransportierenden
Postsendung den zugeordneten Speicherbereich erreicht hat und keine
weitere derartige Postsendung mehr folgt, auch wenn noch lokal zuzustellenden
Postsendungen folgen.
-
Möglich
ist, dass während des ersten Sortierlaufs mindestens eine
der ersten N1 – 1 Speicherbereiche für weiterzutranspor tierende
Postsendungen vollständig gefüllt ist und eine
weitere Postsendung in diesen vollen Speicherbereich als Reserve-Speicherbereich
zu transportieren ist. Daher ist vorzugsweise mindestens einer der
ersten N1 – 1 Speicherbereiche als Reserve-Speicherbereich
ausgestaltet, dem der ursprüngliche Sortierplan keine Zustelladresse
zuordnet. Im Beispiel von 8 ist z.
B. der Speicherbereich S(3) als Reserve-Speicherbereich vorgesehen,
allgemeiner: mindestens der in Transportrichtung T letzte der N1 – 1 Speicherbereiche.
Wenn einer der N1 – 1 Speicherbereiche gefüllt
ist, werden die Postsendungen bis zum Reserve-Speicherbereich vorgezogen,
um Platz für die weitere Postsendung zu schaffen.
-
Falls
dies nicht mehr möglich ist, weil unter den ersten N1 – 1
Speicherbereichen kein freier Reserve-Speicherbereich mehr zur Verfügung
steht, so werden bevorzugt alle N1 – 1 Speicherbereiche
vor der Wegführ-Abzweigungsstelle AS2 entleert, indem die
Postsendungen über den weiteren Wegführ-Transportpfad
W2 zur weiteren Ausschleusungsstelle A2 transportiert werden. Der übrige
Sortierprozess wird durch dieses Vorziehen nicht aufgehalten. Der
Sortierplan wird nicht geändert.
-
Die
lokal zuzustellenden Postsendungen in den N2 + 1 Speicherbereichen
hinter der Wegführ-Abzweigungsstelle AS2 sollen auf Gangfolgen
genau sortiert werden. Hierfür wird mindestens ein weiterer
Sortierlauf durchgeführt. Die Postsendungen in den N2 +
1 Speicherbereichen werden über den Rückführ-Transportpfad R
wieder zum Zuführ-Transportpfad Z transportiert. Beim rückführen
wird eine Zuführ-Reihenfolge unter den Speicherbereichen
eingehalten. Diese Zuführ-Reihenfolge resultiert aus der
Abfolge der N = N1 + N2 Speicherbereiche in dem Wegführ-Transportpfad.
Die Postsendungen aus dem am weitesten flussabwärts gelegenen
Speicherbereich S(N) werden zuerst zugeführt, dass die
aus dem vorhergehenden Speicherbereich S(N – 1) und so
fort bis zu S(N2).
-
Weil
die ersten N1 – 1 Speicherbereiche vor dem zweiten Sortierlauf
entleert wurden, stehen im zweiten Sortierlauf alle N1 + N2 Speicherbereiche
zur Verfügung. Im ersten Sortierlauf stehen N1 – 1
Speicherbereiche zur Verfügung. Daher kann die Sortieranlage
die zuzustellenden Postsendungen durch die beiden Sortierläufe
auf insgesamt maximal (N1 – 1)·(N1 + N2) Zustelladressen
sortieren.
-
Möglich
ist, einen dritten Sortierlauf für dieselben Postsendungen
anzuschließen. Dann vermag die Sortieranlage auf insgesamt
maximal (N1 – 1)·(N1 + N2)·(N1 + N2)
Zustelladressen zu sortieren.
-
Die
Sortieranlage von 8 lässt sich auch für
eine reine Gangfolge-Sortierung verwenden. In beiden Sortierläufen
werden die N = N1 + N2 Speicherbereiche verwendet. In der Rückführ-Abzweigungsstelle
AS3 zweigt der weitere Rückführ-Transportpfad
W2 vom Wegführ-Transportpfad W ab. Die Rückführ-Abzweigungsstelle
AS3 unterteilt die Abfolge der N Einmündungsstellen im
Wegführ-Transportpfad in M1 Einmündungsstellen
flussaufwärts (oberhalb) von der Rückführ-Abzweigungsstelle
AS3 und M2 Einmündungsstellen flussabwärts (unterhalb)
von der Rückführ-Abzweigungsstelle AS3. Vorzugsweise
werden die M1 – 1 Speicherbereiche entleert, die flussaufwärts
von AS3 liegen, indem die Postsendungen aus diesen M1 – 1 Speicherbereichen
vom weiteren Rückführ-Transportpfad R2 bis zur
weiteren Einmündungsstelle EM2 transportiert werden und
anschließend vom Rückführ-Transportpfad
R zum Zuführ-Transportpfad Z. Die übrigen M2 +
1 Speicherbereiche, also die flussabwärts von AS3 liegenden,
werden ausschließlich über den Rückführ-Transportpfad
R entleert, und der Rückführ-Transportpfad R führt
diese Postsendungen zum Zuführ-Transportpfad Z.
-
Weil
ein kürzerer Weg (von AS3 über R2 bis zu EM2 und
dann über R bis zu EM1) und ein längerer Weg (von
AS1 über R bis zu EM1) zur Verfügung stehen, können
die M1 – 1 Speicherbereiche vor AS3 und die M2 + 1 Speicherbereiche
nach AS3 zeitlich überlappend entleert werden. Die Postsendungen
aus den M1 – 1 Speicherbereichen vor AS3 erreichen nach
einer kürzeren Transportzeit die Einmündungsstelle
EM1 als die Postsendungen aus den M2 + 1 Speicherbereichen nach
AS3.
-
Die
Sortieranlage von 8 lässt sich auch für
folgende Sortieraufgabe verwenden: Die Zustelladressen oder sonstigen merkmalswerte,
auf die sortiert werden sollen, sind in zwei Gruppen von Merkmalswerten unterteilt,
nämlich in eine erste Gruppe mit wenigen Postsendungen
pro Merkmalswert und eine zweite Gruppe mit vielen Postsendungen
pro Merkmalswert. In einem ersten Sortierlauf werden die ersten
M1 – 1 Speicherbereiche verwendet, um die Postsendungen
der ersten Gruppe zu sortieren. Die folgenden M2 + 1 Speicherbereiche
werden verwendet, um die Postsendungen der zweiten Gruppe zu sortieren.
-
Eine
Postsendung der ersten Gruppe wird im ersten Sortierlauf in einen
der M1 – 1 Speicherbereiche flussaufwärts von
der Rückführ-Abzweigungsstelle AS3 transportiert,
eine Postsendung der zweiten Gruppe in eine der M2 + 1 Speicherbereiche
flussabwärts von AS3. Nach dem ersten Sortierlauf werden
die M2 + 1 Speicherbereiche flussabwärts von AS3 dadurch
entleert, dass die Postsendungen über den Wegführ-Transportpfad
W zur Ausschleusungsstelle A1 transportiert werden. Falls AS2 flussabwärts
von AS3 liegt, so wie dies im Beispiel von 8 der Fall
ist, so lassen sich die M2 + 1 Speicherbereiche auch dadurch entleeren, dass
die Postsendungen aber den weiteren Wegführ-Transportpfad
W2 zur weiteren Ausschleusungsstelle A2 transportiert werden.
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Die
Postsendungen der ersten Gruppe werden durch einen nachfolgenden
zweiten Sortierlauf sortiert. Hierfür werden die Postsendungen
aus den M1 – 1 Speicherbereichen flussaufwärts
von der Rückführ-Abzweigungsstelle AS3 über
den weiteren Rückführ-Transportpfad R2 zur Einmündungsstelle
EM2 und aber den Rückführ-Transportpfad R zum
Zuführ-Transportpfad Z transportiert. Die beiden Vorgänge,
die M2 + 1 Speicherbereiche zu entleeren und die M1 – 1
Speicherbereiche zu entleeren, werden vorzugsweise zeitlich überlappend
durchgeführt, und zwar dergestalt, dass die M2 + 1 Speicherbereiche
flussabwärts von AS3 spätestens dann entleert
sind, wenn die erste Postsendung der ersten Gruppe wieder EM1 erreicht.
-
Für
den zweiten Sortierlauf stehen alle M1 + M2 Speicherbereiche zur
Verfügung. Diese Ausgestaltung ermöglicht es,
auf maximal m2 + 1 verschiedene Merkmalswerte der zweiten Gruppe
und auf (M1 – 1)·(M1 + M2) verschiedene Merkmalswerte
der ersten Gruppe zu sortieren.
-
9 zeigt
eine Abwandlung der Sortieranlage von 1 mit einer
zusätzlichen Einspeisungsstelle E2 und einem zusätzlichen
Zuführ-Transportpfad Z1. Dieser zusätzliche Zuführ-Transportpfad
Z1 führt von der zusätzlichen Einspeisungsstelle
E2 zu einer Einmündungsstelle E3 im Zuführ-Transportpfad.
Die Einmündungsstelle E3 unterteilt die Abfolge von Abzweigungsstellen
Ab1, Ab2, ... im Zuführ-Transportpfad Z in P1 Abzweigungsstellen
flussaufwärts von EM3 und P2 Abzweigungsstellen flussabwärts
von EM3. Im Beispiel von 9 ist P1 = P2 = 3.
-
In
einer Ausgestaltung wird ein erster Stapel von Postsendungen durch
eine andere Sortieranlage vorsortiert. Dieser Stapel mit vorsortierten
Postsendungen wird über die zusätzliche Einspeisungsstelle
E2 in den Sortiervorgang eingespeist, den die Sortieranlage von 9 durchführt.
Der zusätzliche Zuführ-Transportpfad Z1 transportiert
diesen ersten Stapel zur Einmündungsstelle E3, wo der erste
Stapel in den Zuführ-Transportpfad Z weitertransportiert
wird. Um die Postsendung des ersten Stapels zu sortieren, stehen
im jetzt durchgeführten Sortierlauf P2 + 1 Speicherbereiche
im Wegführ-Transportpfad zur Verfügung.
-
Ein
zweiter Stapel mit nicht sortierten Postsendungen wird genau so
wie in
1 angedeutet mittels der Einspeisungsstelle E1
dem Sortiervorgang zugeführt. Um die Postsendungen des
zweiten Stapels zu sortieren, stehen alle P1 + P2 Speicherbereiche
zur Verfügung. Bezugszeichenliste
Bezugszeichen | Bedeutung |
A1 | Ausschleusungsstelle |
A2 | weitere
Ausschleusungsstelle |
A3 | Zuführ-Ausschleusungsstelle |
Ab1,
Ab2, ... | Abzweigungsstellen,
in denen Verbindungs-Transportpfade V1, V2, ... vom Zuführ-Transportpfad
Z abzweigen |
AS1 | Abzweigungsstelle,
in der der Rückführ-Transportpfad R vom Wegführ-Transportpfad
W abzweigt |
AS2 | Wegführ-Abzweigungsstelle,
in der der weitere Wegführ-Transportpfad W2 vom Wegführ-Transportpfad
W abzweigt |
AS3 | Rückführ-Abzweigungsstelle,
in der der weitere Rückführ-Transportpfad R2 vom Wegführ-Transportpfad
W abzweigt |
E1 | Einspeisungsstelle |
E2 | zusätzliche
Einspeisungsstelle |
Ein1,
Ein2, ... | Einmündungsstellen,
in denen Verbindungs-Transportpfade V1, V2, ... in den Wegführ-Transportpfad
W einmünden |
EM1 | Einmündungsstelle,
in der der Rückführ-Transportpfad R in den Zuführ-Transportpfad
Z einmündet |
EM2 | Einmündungsstelle,
in der der weitere Rückführ-Transportpfad R2 in
den Rückführ-Transportpfad R einmündet |
EM3 | Einmündungsstelle,
in der der zusätzlicher Zuführ-Transportpfad Z1
in den Zuführ-Transportpfad Z einmündet |
M1 | Anzahl
der Einmündungsstellen flussaufwärts von der Rückführ-Abzweigungsstelle
AS3 |
M2 | Anzahl
der Einmündungsstellen flussabwärts von der Rückführ-Abzweigungsstelle
AS3 |
N1 | Anzahl
der Einmündungsstellen flussaufwärts von der Wegführ-Abzweigungsstelle
AS2 |
N2 | Anzahl
der Einmündungsstellen flussabwärts von der Wegführ-Abzweigungsstelle
AS2 |
P1 | Anzahl
der Abzweigungsstellen flussaufwärts von der Einmündungsstelle
EM3 |
P2 | Anzahl
der Abzweigungsstellen flussabwärts von der Einmündungsstelle
EM3 |
Ps1,
Ps2, ... | zu
sortierende Postsendungen |
R | Rückführ-Transportpfad,
führt von AS1 zu EM1 |
R2 | weiterer
Rückführ-Transportpfad, fuhrt von AS3 zu EM2 |
RT | Rückführ-Transportrichtung,
in der der Rückführ-Transportpfad R Postsendungen
transportiert |
S(1),
S(2), ... | Speicherbereiche
im Speicher-Transportpfad |
S(6) | Reserve-Speicherbereich |
Sw(1),
Sw(2), ... | weitere
Speicherbereiche im Zuführ-Transportpfad Z |
T | Transportrichtung |
V1,
V2, ... | Verzweigungs-Transportpfade |
W | Wegführ-Transportpfad |
W2 | weiterer
Wegführ-Transportpfad, fuhrt von der Wegführ-Abzweigungsstelle
AS2 zur weiteren Ausschleusungsstelle A2 |
Z | Zuführ-Transportpfad |
Z1 | zusätzlicher
Zuführ-Transportpfad, fuhrt von der zusätzlichen
Einspeisungsstelle E2 zum Zuführ-Transportpfad |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6978192
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- - EP 1878511 A1 [0007, 0077]
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- - US 7405375 B2 [0009]
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- - EP 923997 A2 [0043]
- - US 7547174 B1 [0074]
- - US 7397010 B2 [0074]
- - US 7683284 B2 [0074]
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