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Die vorliegende Erfindung betrifft eine verstellbare Sitzpolsteranordnung.
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Um den Komfort von Fahrzeugsitzen zu erhöhen, sind eine Vielzahl von Verstellmöglichkeiten am Fahrzeugsitz bekannt. Eine derartige Verstellmöglichkeit betrifft dabei eine Einstellung der Sitztiefe mittels einer Vorrichtung zur Sitztiefenverstellung, die eine Anpassung der Sitztiefe an die Größe der den Sitz benutzenden Person ermöglicht.
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Die ältere, jedoch nachveröffentlichte
DE 10 2008 004 121 A1 zeigt eine Sitztiefenverstelleinrichtung mit sitztiefenverstellpositionsgekoppelter Bezugsumlenkung.
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Die
JP H10-313 983 A zeigt eine Bezugsfahnenumlenkung eines beweglichen, einteiligen Polsters bei einer Rückenlehne.
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Bei einem aus der
DE 199 55 294 A1 bekannten Sitz mit Sitztiefeneinstellung wird die bei Verstellung in die ausgefahrene Position entstehende Lücke zwischen dem ortsfesten und dem verstellbaren Sitzelement von einer Bezugsfalte überdeckt. Diese wird als separater Bezugsstreifen zwischen dem Bezug des vorderen Sitzelementes und dem Bezug des hinteren Sitzelementes eingefügt.
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Ein Kraftfahrzeugsitz mit Sitztiefenverstellung ist weiterhin aus der
DE 197 26 680 C2 bekannt. Die zwischen den verstellbaren Sitzelementen entstehende Trennfuge wird von einer Bezugsfalte überdeckt, die in der komplett ausgefahrenen Position die Trennfuge im Wesentlichen gespannt überdeckt und den optischen Eindruck eines durchgängigen Polsters vermittelt.
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Insgesamt kann bei den bekannten Kraftfahrzeugsitzen mit Sitztiefeneinstellung jedoch nicht in jeder eingestellten Sitzposition und auch nicht dauerhaft ein optisch einwandfreies Erscheinungsbild des Sitzbezuges gewährleistet werden.
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Bei Kraftfahrzeugsitzen ohne eine Sitztiefeneinstellung werden die Sitzbezüge häufig mittels so genannter Abspanngräben befestigt. Hierbei wird der Bezug über in Schlaufen geführten Abspannelementen (z. B. Drähten) an polsterseitigen bzw. sitzträgerseitigen Befestigungselementen fixiert. Eine derartige Abspannung des Sitzbezugs wird auch zur optischen Gestaltung der Oberfläche von Sitzen eingesetzt.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verstellbare Sitzpolsteranordnung mit mehreren zueinander bewegbaren Sitzelementen denen jeweils Polsterteile zugeordnet sind derart weiterzubilden, dass ein eine veränderliche Fuge zwischen zwei Polsterteilen überspannendes Bezugsstück in jeder Einstellung der Sitztiefe eine ansprechende Optik aufweist.
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Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Bei der erfindungsgemäßen verstellbaren Sitzpolsteranordnung wird das Bezugsstück im Bereich der veränderlichen Fuge zwischen einem ersten Sitzelement und einem relativ zu dem ersten Sitzelement verstellbaren zweiten Sitzelement unter Bildung einer Bezugsfalte gespannt. Die Bewegung des einen Sitzelements wird dabei über Zugmittel auf das andere Sitzelement umgelenkt. Durch diese Ausgestaltung weist der Sitzbezug in jeder Einstellung der Sitztiefe eine gleichmäßige Oberflächenspannung auf.
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Vorzugsweise sind dabei die relativ zueinander bewegbaren Sitzelemente ein vorderes und ein hinteres Sitzelement eines Kraftfahrzeugsitzes.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der verstellbaren Sitzanordnung umfasst das Zugmittel ein elastisches Mittel. Hierdurch kann eine sehr platzsparende kompakte Bauweise erzielt werden.
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Noch weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei auf die anhängenden Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht von einem Fahrzeugsitz mit zweigeteilter Sitzfläche und Sitztiefeneinstellung in einer ersten Ausführungsvariante einer verstellbaren Sitzanordnung,
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2 einen vergrößerten Ausschnitt der ersten Ausführungsvariante im Bereich der Fuge und des vorderen Sitzelementes,
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3 eine schematische Seitenansicht von einem Fahrzeugsitz mit zweigeteilter Sitzfläche und Sitztiefeneinstellung in einer zweiten Ausführungsvariante einer verstellbaren Sitzpolsteranordnung,
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4 einen vergrößerten Ausschnitt der zweiten Ausführungsvariante im Bereich der Fuge und des vorderen Sitzelementes,
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5 eine schematische Seitenansicht von einem Fahrzeugsitz mit zweigeteilter Sitzfläche und Sitztiefeneinstellung in einer dritten Ausführungsvariante einer verstellbaren Sitzpolsteranordnung,
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6 einen vergrößerten Ausschnitt der dritten Ausführungsvariante im Bereich der Fuge und des vorderen Sitzelementes,
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7 eine schematische Seitenansicht von einem Fahrzeugsitz mit zweigeteilter Sitzfläche und Sitztiefeneinstellung in einer vierten Ausführungsvariante einer verstellbaren Sitzpolsteranordnung; und
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8 einen vergrößerten Ausschnitt der vierten Ausführungsvariante im Bereich der Fuge und des vorderen Sitzelementes
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Ein üblicher Sitz 1 für ein Kraftfahrzeug umfasst eine erste Tragstruktur mit einer daran angeordneten Rückenlehne mit einem Rückenlehnenpolster 2, ein die Sitzfläche bildendes Sitzkissen mit einem Sitzpolster 3 und einer zugeordneten zweiten Tragstruktur sowie einer Bodenabstützung. Der Einfachheit halber ist der Sitz 1 ohne erste und zweite Tragstruktur und Bodenabstützung dargestellt.
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Aus der Darstellung der 1 und 2 kann man ersehen, dass die verstellbare Sitzpolsteranordnung zwei relativ zueinander bewegbare Sitzelemente aufweist, denen jeweils Polsterteile zugeordnet sind. Hierbei ist die Sitzfläche zweigeteilt ausgebildet und umfasst ein vorderes Sitzelement 4 und ein hinteres Sitzelement 5. Zur Einstellung der Sitztiefe ist das vordere Sitzelement 4 in Fahrzeuglängsrichtung 6 verstellbar angeordnet. Die Einstellbarkeit der Sitzfläche ist beispielhaft in den Figuren anhand unterschiedlicher Einstellpositionen angedeutet. Der Pfeil A zeigt dabei das vordere Sitzelement 4 in einer 100% ausgefahrenen vorderen Position, Pfeil B zeigt eine um 50% ausgefahrene Position und Pfeil C zeigt das vordere Sitzelement 4 in einer nicht ausgefahrenen Position.
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Das vordere Sitzelement 4 umfasst einen Schlitten, an dem das Polsterteil befestigt ist. Der nicht dargestellte Schlitten ist an dem hinteren Sitzelement 5 in entsprechenden Schienen geführt. Dem hinteren Sitzelement 5 ist ebenfalls ein Polsterteil zugeordnet. Zwischen dem vorderen Sitzelement 4 und dem hinteren Sitzelement 5 bildet sich beim Ausfahren des vorderen Sitzelementes 4 eine veränderliche Fuge 7. In der komplett ausgefahrenen Position wird diese Fuge von einem die Fuge überspannenden Bezugsstück 8 überdeckt. Hierbei überspannt das Bezugsstück 8 die Fuge 7 in einem gespannten Zustand (Position A). In der Position B wird das Bezugsstück 8 v-förmig in Richtung auf den Nutgrund abgespannt. In der komplett eingefahrenen Position C wird das Bezugsstück mittels der nachfolgend näher beschriebenen Spannvorrichtung 9 in Form einer Bezugsfalte in den zwischen den Sitzelementen 4, 5 verbleibenden Spalt im Wesentlichen vertikal nach unten gespannt.
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Die in den 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsform der verstellbaren Sitzpolsteranordnung umfasst dabei eine bezugsseitige Befestigungsmöglichkeit, insbesondere eine Bezugsschlaufe oder Bezugslasche, ein Spannelement, insbesondere einen Spanndraht 10, Befestigungsmittel, Umlenkmittel 11, Zugmittel sowie Befestigungsbolzen 15.
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Entlang der Fuge 7 ist auf der dem Benutzer des Sitzes 1 abgewandten Seite des Bezugsstücks 8 eine bezugsseitige Befestigungsmöglichkeit angebracht, an der das Spannelement befestigt ist. Die Befestigungsmöglichkeit ist bei dem Ausführungsbeispiel als Bezugsschlaufe ausgebildet, durch die der Spanndraht 10 als Spannelement geführt ist. Die Bezugsschlaufe ist aufgrund der schematischen Darstellung in den Figuren nicht ersichtlich. Der Spanndraht 10 erstreckt sich bis zu den Seitenbereichen des Sitzes und weist dort endseitig nicht dargestellte Befestigungsstellen auf.
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An den Befestigungsstellen sind jeweils Zugmittel fixiert, die in der gezeigten Ausführungsvariante als elastische Mittel, insbesondere Gummibänder 12 ausgeführt sind. Die Gummibänder 12 sind dabei über geeignete Befestigungsmittel an ihrem ersten Endbereich 13 mit dem Spanndraht verbunden. Mit ihrem zweiten Endbereich 14 sind die Gummibänder 12 an Anbindungspunkten 15 am vorderen Seitenbereich der zu dem hinteren Sitzelement 5 zugehörenden gestellfesten Tragstruktur festgelegt. Hierzu sind Befestigungsbolzen angeordnet. Aus der Darstellung der Figuren ist ersichtlich, dass die seitlich angeordneten Gummibänder über Umlenkstellen 11 umgelenkt werden. Die im dargestellten Ausführungsbeispiel als Umlenkbolzen ausgebildeten Umlenkstellen sind am unteren seitlichen Randbereich des vorderen Sitzelements 4 festgelegt. Durch die Anordnung der Umlenkbolzen wird in der Position C zunächst eine vertikal nach unten gerichtete Zugkraft des in der Bezugfalte geführten Spanndrahtes 10 erzielt, wodurch eine optisch einwandfreie Abspannung des Bezugsstücks ermöglicht wird.
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Ein Verschieben des vorderen Sitzelements 4 von der Position C in die Position B bzw. A bewirkt ein Spannen des Gummibandes 12 was zu einem Spannen des Spanndrahtes 10 und somit des Bezugsstücks führt. Das Bezugsstück 8 wird demnach in jeder Position über den Spanndraht und die seitlich daran angreifenden Gummibänder von einer nach unten bzw. schräg nach unten gerichteten Zugkraft abgespannt.
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Die 3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform der verstellbaren Sitzpolsteranordnung, die im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten weitere Umlenkstellen, insbesondere Umlenkbolzen 16, aufweist. Endseitig an dem Spanndraht ist jeweils ein nicht elastisches bandförmiges Element an seinem ersten Endbereich befestigt. Die bandförmigen Elemente sind dabei als Textilbänder 17 ausgestaltet, können jedoch auch aus anderen geeigneten Materialien ausgeführt sein. Die Textilbänder 17 verlaufen dabei ausgehend von der endseitigen Befestigungsstelle am Spanndraht zunächst annähernd in Vertikalrichtung nach unten und werden dann über die Umlenkbolzen 11 umgelenkt. Ausgehend von dieser Umlenkstelle verlaufen die Textilbänder 17 dann annähernd in Fahrzeuglängsrichtung zu einem am vorderen Seitenbereich der zu dem hinteren Sitzelement 5 zugehörenden gestellfesten Tragstruktur festgelegten weiteren als Umlenkstelle ausgebildeten Umlenkbolzen 16 und werden dort um ca. 360 Grad in Richtung auf das hintere Sitzelement 5 umgelenkt. Der zweite Endbereich der Textilbänder 17 umgreift ein hakenförmiges Verbindungselement einer Zugfeder 18, die über ein weiteres Verbindungselement an einem am unteren seitlichen Randbereich des hinteren Sitzelements 5 angeordneten Befestigungselement 19 als Anbindungspunkt festgelegt ist.
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Die 5 und 6 zeigen eine dritte Ausführungsvariante der verstellbaren Sitzpolsteranordnung, die im Unterschied zu der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform Zugfedern 20 als Zugmittel aufweist. Die Zugfedern 20 umgreifen dabei unmittelbar mittels als Ösen ausgebildeter hakenförmiger Endabschnitte die endseitigen Befestigungsstellen des Spanndrahtes 10. Aus der schematischen Darstellung der 5 und 6 ist ersichtlich, dass die Zugfedern an ihrem zweiten Endabschnitt ebenfalls als Ösen ausgebildet sind, wobei diese Endabschnitte Befestigungsbolzen 15 umgreifen. Diese Befestigungsbolzen 15 sind wie zu den 1 und 2 bereits erläutert ebenfalls am vorderen Seitenbereich der zu dem hinteren Sitzelement 5 zugehörenden gestellfesten Tragstruktur festgelegt und bilden dort die Anbindungspunkte. Die Zugfedern 20 werden über Umlenkkörper 21 als Umlenkstellen umgelenkt. Die Umlenkkörper 21 sind am seitlichen dem hinteren Sitzelement 5 zugewandten Randbereich des vorderen, beweglichen Sitzelements 4 festgelegt. Die Umlenkkörper 21 weisen eine kreisbogenförmige Rille auf, die zur Führung der Zugfeder 20 dient.
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Eine vierte Ausführungsvariante der verstellbaren Sitzpolsteranordnung ist in den 7 und 8 gezeigt. Im Unterschied zu der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist hier als Zugmittel eine Spiralfeder 22 ausgebildet. Die Spiralfedern 22 sind hierbei mittels eines Haltebleches an den vorderen Seitenbereichen der zu dem hinteren Sitzelement 5 zugehörenden gestellfesten Tragstruktur festgelegt. Die Spiralfedern sind über hakenförmige Endabschnitte mit jeweils einem nicht elastischen bandförmigen Element verbunden und werden über Umlenkbolzen 11 zu den Befestigungsstellen des Spanndrahtes geführt und dort befestigt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die bandförmigen Elemente als Textilbänder 23 ausgeführt.