DE102009041196A1

DE102009041196A1 - Verfahren zum Betrieb eines einen Bildschirm aufweisenden Anzeigeinstruments und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE102009041196A1
Application number: DE102009041196A
Authority: DE
Inventors: Stephan Cleier; Peter Giegerich; Katrin Lübbert; Guido Meier-Arendt; Winfried MÖLL; Heiko Schnieders; Carmen Solterbeck; Stephan Wetzel
Original assignee: Continental Automotive GmbH
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 2009-09-14
Filing date: 2009-09-14
Publication date: 2011-03-24

Abstract

Auf Bildschirmen (4, 5) eines Anzeigeinstruments (3) werden bei einem Stillstand des Kraftfahrzeuges andere Inhalte dargestellt als während der Fahrt. Während der Fahrt ist die Anzeige für wesentliche Informationen für den Fahrer im Zusammenhang mit dem Fahrzeug und der zu fahrenden Route beschränkt. Bei Stillstand können elektronische Post, Filme und Bilder auf den Bildschirm (4, 5) dargestellt werden, die den Fahrer während der Fahrt ablenken würden. Durch diese Gestaltung kann der Fahrer die Zeit des Stillstandes sinnvoll nutzen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines einen Bildschirm aufweisenden Anzeigeinstruments in einem Kraftfahrzeug. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei heutigen Kraftfahrzeugen werden fahrzeugspezifische Daten und/oder eine zu fahrende Route auf Bildschirmen eines so genannten Kombiinstruments angezeigt. Der eine oder mehrere Bildschirme sind im unmittelbaren Sichtbereich des Fahrers angeordnet und können während der Fahrt einfach eingesehen werden. Die auf dem Bildschirm darzustellenden Inhalte sind auf eine geringe Auswahl begrenzt, um den Fahrer während der Fahrt nicht vom Verkehrsgeschehen abzulenken.
Bei Fahrzeugstopps an Ampeln oder im Stau verändert sich die Anzeige auf dem Bildschirm in der Regel nicht, da sich die darzustellenden Inhalte nicht verändern. Man hat bereits daran gedacht, dem Fahrer spezielle Grundeinstellungen des Anzeigeinstruments beim Stillstand zu ermöglichen, da in diesem Fall keine Ablenkung vom Verkehrsgeschehen vorliegt. Jedoch werden solche Grundeinstellungen nur selten geändert, so dass Fahrzeugstopps für den Fahrer meist eine verlorene Zeit darstellen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Anzeigeinstrumentes der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, welches den Nutzen des Bildschirms steigert. Weiterhin soll eine möglichst einfach aufgebaute Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ausschließlich bei Stillstand des Kraftfahrzeuges eine vorgesehene Auswahl von darzustellenden Inhalten angezeigt wird und dass bei Fahrt des Kraftfahrzeuges die Anzeige der vorgesehenen Auswahl der darzustellenden Inhalte unterbleibt.
Durch diese Gestaltung kann das Anzeigeinstrument bei Stillstand des Kraftfahrzeuges andere Bilder oder Filme darstellen als bei Fahrt des Kraftfahrzeuges. Bei der vorgesehenen, nur bei Stillstand anzuzeigenden Auswahl von darzustellenden Inhalten kann es sich um Bilder oder Filme sowie von nicht mit dem Fahrzeugzustand verbundene Nachrichten handeln. Damit wird durch das erfindungsgemäße Verfahren der Nutzen des Bildschirms des Anzeigeinstrumentes gesteigert. Während der Fahrt des Kraftfahrzeuges kann der Bildschirm wie bei dem bekannten Anzeigeinstrument beispielsweise mit dem Fahrzeugzustand verbundene Nachrichten wie Fahrgeschwindigkeit oder Drehzahl, jedoch auch eine zu fahrende Route des Kraftfahrzeuges anzeigen.
Eine Ablenkung des Fahrers vom Verkehrsgeschehen bei einem nur sehr kurzen Stopp, wie an einem Stoppschild, lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die anzuzeigende Auswahl der bei Stillstand darzustellenden Inhalte erst nach einer Zeitverzögerung beim Stillstand angezeigt werden kann.
Zur weiteren Steigerung des Nutzens des Bildschirms trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die vorgesehene Auswahl von darzustellenden Inhalten von dem Fahrer ausgewählt wird. Durch diese Gestaltung kann der Fahrer festlegen, mit welchen darzustellenden Inhalten er im Falle eines Stopps unterhalten werden oder welche Informationen er nutzen möchte.
Kurzfilme oder der Inhalt eines Terminkalenders oder dergleichen lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach auf dem Bildschirm im Kraftfahrzeug zur Anzeige bringen, wenn die vorgesehene Auswahl von darzustellenden Inhalten in einem Speicher abgelegt ist. Der Speicher kann beispielsweise in der Anzeigeeinrichtung vorhanden oder in einem tragbaren Gerät, wie einer mit der Anzeigeeinrichtung verbindbaren tragbaren Einrichtung vorhanden sein. Im zweiten Fall lassen sich beispielsweise Inhalte eines tragbaren Mobiltelefons auf dem Bildschirm im Kraftfahrzeug anzeigen.
Zur weiteren Erhöhung des Nutzens des Bildschirms trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Anzeigeinstrument mit einer Empfangseinrichtung zum drahtlosen Empfang von darzustellenden Inhalten verbunden ist. Bei der Empfangseinrichtung kann es sich um eine allgemeine Funkempfangseinrichtung oder um ein System zum Internetempfang oder Empfang von Telefondienstleistungen handeln. Hierdurch ist es möglich, dass der Fahrer des Kraftfahrzeuges beispielsweise beim Stopp an einer Ampel auf elektronische Post oder allgemeine Nachrichten zugreifen kann.
Eine Ablenkung des Fahrers vom Verkehrsgeschehen lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig vermeiden, wenn während der Fahrt des Kraftfahrzeuges ausschließlich für die Fahrt als freigegeben gekennzeichnete Informationen angezeigt werden. Durch diese Gestaltung werden die bei Stillstand darzustellenden Inhalten sofort gestoppt, wenn das Kraftfahrzeug in Bewegung gesetzt wird.
Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung einer besonders einfach aufgebauten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine mit einem Anzeigeinstrument verbundene Steuereinrichtung mit einer manuellen Auswahleinheit, einer Datenquelle von auszugebenden Inhalten und mit einem Geschwindigkeitssensor für die Fahrgeschwindigkeit verbunden ist.
Durch diese Gestaltung sind zur Durchführung des Verfahrens nur besonders wenige Bauteile zu montieren und zu verdrahten, da der Sensor für die Fahrgeschwindigkeit und der Bildschirm ohnehin im Fahrzeug vorhanden sind. Bei der Datenquelle kann es sich um einen elektronischen Speicher oder eine Empfangseinrichtung zum drahtlosen Empfang von Daten handeln.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
1 ein Cockpit eines Kraftfahrzeuges mit einem Anzeigeinstrument,
2 schematisch einen Plan zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb eines Bildschirms.
1 zeigt ein hinter einem Lenkrad 1 eines Kraftfahrzeuges angeordnetes Cockpit 2 mit einem Anzeigeinstrument 3. Das Anzeigeinstrument 3 hat zwei Bildschirme 4, 5, eine Empfangseinrichtung 6 zum drahtlosen Empfang von Daten und eine Steuereinrichtung 7 zur Ansteuerung der Bildschirme 4, 5 sowie einen Speicher 8 für elektronische Daten. Weiterhin ist auf dem Cockpit 2 eine manuelle Auswahleinheit 9 mit verschiedenen Bedienelementen 10 angeordnet.
2 zeigt schematisch die Ausgabe von beliebigen Inhalten auf den Bildschirmen 4, 5 aus 1. Die Steuereinrichtung 7 erhält Signale von der manuellen Auswahleinheit 9 und ermittelt aus diesen Signalen auf den Bildschirmen 4, 5 anzuzeigende Inhalte. Die Inhalte können über die Empfangseinrichtung 6 aus einem Datennetz, einem Mobiltelefonnetz oder aus dem Speicher 8 empfangen werden. Weiterhin können die Inhalte auch bei entsprechender Gestaltung der Empfangseinrichtung 6 von einem in dem Kraftfahrzeug mitgeführten und in 1 dargestellten Mobiltelefon 11 empfangen werden. Weiterhin empfängt die Steuereinrichtung 7 Signale eines Geschwindigkeitssensors 12 des Kraftfahrzeuges. Die Steuereinrichtung 7 bringt während der Fahrt des Kraftfahrzeuges Inhalte wie die Geschwindigkeit oder zu fahrende Route auf den Bildschirmen 4, 5 zur Anzeige. Bei über eine vorgesehene Zeitspanne anhaltendem Stillstand des Kraftfahrzeuges werden jedoch andere Inhalte auf den Bildschirmen 4, 5 angezeigt. Bei diesen Inhalten kann es sich beispielsweise um elektronische Post, Nachrichten, Fotos oder Filme handeln. Die Grundauswahl der während des Stillstandes anzuzeigenden Inhalte wird über die Auswahleinheit 9 vom Fahrer getroffen. Damit legt der Fahrer über eine Nutzerkonfiguration der Steuereinrichtung 7 die gewünschten darzustellenden Inhalte fest.
Bezugszeichenliste

1: Lenkrad
2: Cockpit
3: Anzeigeinstrument
4, 5: Bildschirm
6: Empfangseinrichtung
7: Steuereinrichtung
8: Speicher
9: Auswahleinheit
10: Bedienelement
11: Mobiltelefon
12: Geschwindigkeitssensor

Claims

Verfahren zum Betrieb eines einen Bildschirm aufweisenden Anzeigeinstruments in einem Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich bei Stillstand des Kraftfahrzeuges eine vorgesehene Auswahl von darzustellenden Inhalten angezeigt wird und dass bei Fahrt des Kraftfahrzeuges die Anzeige der vorgesehenen Auswahl der darzustellenden Inhalten unterbleibt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die anzuzeigende Auswahl der bei Stillstand darzustellenden Inhalte erst nach einer Zeitverzögerung beim Stillstand angezeigt werden kann.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgesehene Auswahl von darzustellenden Inhalten von dem Fahrer ausgewählt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgesehene Auswahl von darzustellenden Inhalten in einem Speicher abgelegt ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeinstrument mit einer Empfangseinrichtung zum drahtlosen Empfang von darzustellenden Inhalten verbunden ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Fahrt des Kraftfahrzeuges ausschließlich für die Fahrt als freigegeben gekennzeichnete Informationen angezeigt werden.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit einem Anzeigeinstrument (3) verbundene Steuereinrichtung (7) mit einer manuellen Auswahleinheit (9), einer Datenquelle von auszugebenden Inhalten und mit einem Geschwindigkeitssensor (12) für die Fahrgeschwindigkeit verbunden ist.