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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Codieren von Produkten
mittels einer magnetischen Zusammensetzung, die magnetische Nanopartikel
enthält, sowie ein Produkt, welches eine solche Codierung
aufweist.
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Die
zunehmende Anzahl von Produktfälschungen aller Art führt
zu hohen wirtschaftlichen Schäden und kann im schlimmsten
Falle auch die Gesundheit der Konsumenten stark gefährden,
wenn beispielsweise Nahrungs- und Genussmittel oder pharmazeutische
Produkte gefälscht werden. Auch Markenprodukte aller Art
sowie insbesondere Wert- und Sicherheitserzeugnisse wie Banknoten, Schecks,
Ausweisdokumente und dergleichen werden in erheblichem Umfange gefälscht.
Aus diesem Grunde werden solche Erzeugnisse bereits seit langer
Zeit mit Sicherheitsmerkmalen versehen, die die Fälschung
dieser Produkte erschweren sollen. Inzwischen werden auch für
einzelne Produkte verschiedene Sicherheitsmerkmale miteinander kombiniert, die
oft verschiedenen Sicherheitsstufen (zum Beispiel offene oder verdeckte
Merkmale) angehören. Es besteht jedoch nach wie vor ein
Bedarf an Sicherheitsmerkmalen, die einfach und kostengünstig
herzustellen und mit anderen Sicherheitsmerkmalen problemlos kombinierbar
sind, und dabei die Fälschungssicherheit der Produkte maßgeblich
erhöhen. Insbesondere besteht ein Bedarf an verdeckten, aber
gut identifizierbaren Sicherheitsmerkmalen für den Hochsicherheitsmarkt.
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Der
Einsatz magnetischer Materialien zur Erhöhung der Produktsicherheit
ist an sich bekannt. So wird beispielsweise in
WO 03/091953 ein hartmagnetisches
nadelförmiges Material mit geringer Größe und
geringer Konzentration in einer transparenten Magnetschicht eingesetzt,
um in einer darunter liegenden Schicht enthaltene opake Indizes
sichtbar erscheinen zu lassen. Die Magnetschicht kann dabei beispielsweise
zum Aufzeichnen magnetischer Informationen verwendet werden. Die
magnetischen Partikel müssen eine Koerzitivkraft aufweisen,
die für eine solche Aufzeichnung ausreicht. Größe
und Konzentration der Magnetpartikel sollten so gering sein, dass
eine gewisse Transparenz der Magnetschicht gegeben ist, spielen
jedoch als Messgrößen für die Bildung
eines Codes keine Rolle.
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Aus
der
WO 02/084608 ist
ein Verfahren zur Identifizierung oder Authentifizierung eines markierten
Gegenstandes bekannt, bei welchem die ferromagnetische Resonanz
einer ferromagnetisch-resonanzaktiven Markersubstanz detektiert
wird. Dabei wird die magnetische Signatur der Markersubstanz in Form
einer Kurve aufgenommen und die Form und Lage dieser Kurve mit der
Form und Lage einer vorab gespeicherten magnetischen Signatur verglichen, um
bei Identität der Kurven die Echtheit des Erzeugnisses
nachweisen zu können. Bevorzugt werden superparamagnetische
Markersubstanzen eingesetzt. Die Signaturen werden als einzigartig
und nicht nachstellbar beschrieben, selbst wenn Markersubstanzen derselben
chemischen Zusammensetzung eingesetzt werden. Aus diesem Grunde
eignet sich das Verfahren insbesondere zur Identifizierung von wertvollen
einzelnen Kunstgegenständen und ist nicht für die
Anwendung in Massenprodukten, wie beispielsweise Banknoten, geeignet.
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In
der
EP 1 646 057 wird
ein Sicherheitsdokument beschrieben, welches als zu detektierenden Parameter
superparamagnetische Partikel enthält, deren AC-Suszeptibilität
bei verschiedenen Temperaturen und gegebenenfalls verschiedenen
Frequenzen vermessen wird. Für das Schreiben und Lesen der
gespeicherten Daten muss das Sicherheitsdokument auf Temperaturen
unterhalb der entsprechenden Blocking-Temperatur (Temperatur, oberhalb
welcher die Magnetpartikel superparamagnetisch sind) abgekühlt
werden. Dazu muss sowohl das verwendete Material als auch seine
Blockingtemperatur vorab bekannt sein. Da die verwendeten magnetischen Nanopartikel
in der Matrix eines Ionenaustauscherharzes eingebettet vorliegen,
ist auch eine homogene Verteilung der Nanopartikel auf der Ober fläche des
Sicherheitsdokumentes nicht gewährleistet. Pigmenthäufungen
dieser Art führen jedoch regelmäßig zu
einem sehr dunklen Erscheinungsbild des magnetischen Sicherheitsmerkmales,
da die verwendeten Materialien im wesentlichen eine dunkelbraune
bis schwarze Eigenfärbung aufweisen. Solche magnetischen
Sicherheitsmerkmale sind aber offenkundig sichtbar und nicht mehr
als verdeckte Sicherheitsmerkmale einzuordnen.
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Die
Aufgabe der Erfindung bestand daher darin, ein Verfahren zum Codieren
von Produkten zur Verfügung zu stellen, welches auf der
Basis magnetischer Nanopartikel zu verhältnismäßig
einfach reproduzierbaren verdeckten Sicherheitsmerkmalen führt,
die individualisierte und für den Sicherheitsexperten gut
identifizierbare Produktcodes enthalten und unter üblichen
Bedingungen, also bei Normtemperatur oder Raumtemperatur, ausgelesen
werden können.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein codiertes Produkt
zur Verfügung zu stellen, welches einen individualisierten
verdeckten magnetischen Code auf der Basis magnetischer Nanopartikel enthält,
der in der Herstellung vergleichsweise einfach reproduzierbar und
bei der Auswertung unter üblichen Bedingungen für
den Sicherheitsexperten gut auslesbar ist.
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Des
weiteren bestand die Aufgabe der Erfindung darin, eine magnetische
Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, mittels derer
das vorab beschriebene Verfahren durchgeführt und das vorab beschriebene
Produkt auf einfache Weise hergestellt werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zum Codieren von
Produkten gelöst, bei welchem eine magnetische Zusammensetzung,
welche magnetische Nanopartikel enthält, auf mindestens
eine vorbestimmte Flächeneinheit der Oberfläche
eines Produktes aufgebracht und getrocknet und/oder gehärtet
wird, wobei in der magnetischen Zusammen setzung monodisperse isotrope
magnetische Nanopartikel, welche mindestens eine vorbestimmte nominelle
Partikelgröße aufweisen, mit einer vorbestimmten
Konzentration in homogener Verteilung vorliegen, und wobei ein Code
aus der nominellen Partikelgröße und/oder aus
der Konzentration der magnetischen Nanopartikel in der magnetischen
Zusammensetzung gebildet wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Produkt gelöst,
welches auf seiner Oberfläche einen magnetischen Code enthält,
wobei sich eine getrocknete und/oder gehärtete magnetische
Zusammensetzung, welche magnetische Nanopartikel enthält,
auf mindestens einer vorbestimmten Flächeneinheit der Oberfläche
des Produktes befindet und in der magnetischen Zusammensetzung monodisperse isotrope
magnetische Nanopartikel mindestens einer vorbestimmten nominellen
Partikelgröße mit einer vorbestimmten Konzentration
in homogener Verteilung vorliegen und wobei der Code aus der nominellen
Partikelgröße und/oder aus der Konzentration der magnetischen
Nanopartikel in der magnetischen Zusammensetzung gebildet wird.
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Des
weiteren wird die Aufgabe der Erfindung durch eine magnetische Zusammensetzung
zur Durchführung des vorab beschriebenen Verfahrens und
zur Herstellung des vorab beschriebenen Produktes gelöst,
bei welcher in mindestens einem Bindemittel monodisperse isotrope
magnetische Nanopartikel, welche mindestens eine vorbestimmte nominelle
Partikelgröße aufweisen, in homogener Verteilung
vorliegen, sowie optional mindestens ein Lösemittel und/oder
optional mindestens ein Hilfsstoff enthalten ist.
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Als
monodispers im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten magnetische
Nanopartikel dann, wenn sie übereinstimmende Partikelmerkmale
wie Größe, Form und Dichte aufweisen. Dabei sind
auch Nanopartikel einge schlossen, deren tatsächliche (messbare)
Partikelgröße um ±10% von einer vorbestimmten
nominellen Partikelgröße abweicht.
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Die
tatsächliche Partikelgröße kann dabei mittels
an sich bekannter Verfahren bestimmt werden. Die einfachste Methode
zur Bestimmung der Partikelgröße ist bei ausreichendem
Phasenkontrast und ausreichender Auflösung jedoch die direkte
Betrachtung und Vermessung des längsten Durchmessers der
Partikel unter Mikroskopen wie dem Atomkraftmikroskop (AFM) oder
dem hochauflösenden Elektronenmikroskop (HRTEM) mit entsprechender Bildauswertungs-Software.
Dabei wird die salzfreie Partikelsuspension auf einem leitfähigen
Träger eingetrocknet und ohne weitere Metallbedampfung
gemessen.
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Andere
(indirekte) Methoden sind z. B. die dynamische Laserlichtstreuung
(PCS) nach dem Prinzip der Mie-Streuung, Röntgenkleinwinkelstreuung
(SAXS), Röntgenbeugung (XRD) und Oberflächenmessungen
(BET-Isotherme).
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Bei
der Laserlichtstreuung (PCS) passieren die Partikel einen fokussierten
Laserstrahl und streuen das Licht in einem Winkel, der umgekehrt
proportional zur Partikelgröße ist. Die hydrodynamische Partikelgröße
wird aus der Streuintensität des gestreuten Lichtes bei
festem Winkel nach dem Mie-Modell (ebene Welle trifft z-Richtung
auf einem sphärischen Streuer) berechnet.
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Wechselwirken
energiereiche Röntgenstrahlen (SAXS) mit verdünnten
kolloidalen Partikelsystemen, werden die Röntgenstrahlen
gestreut und kommen am Detektor zur Interferenz. Dieses Interferenzbild
ist charakteristisch für die Größe und
Symmetrie der Partikel. Die Streuintensitäten werden winkelabhängig
gemessen.
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Röntgendiffraktogramme
(XRD) von Nanopartikeln zeigen stark verbreiterte Peaks, aus deren Halbwertsbreite
die Teilchengröße nach der Scherrer-Formel abgeschätzt
werden kann.
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Aus
den Messungen der freien Oberfläche einer bestimmten Menge
an Partikeln können mit einem entsprechenden Teilchenmodell
Rückschlüsse auf die tatsächlichen Partikeldurchmesser
gezogen werden.
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Die
genannten Messmethoden sind etablierte Methoden zur Bestimmung von
Partikelgrößen, u. a. auch von Nanopartikeln.
Der Fachmann ist in der Lage, sich aus diesen oder anderen geeigneten
Methoden die für seine Bedürfnisse am besten geeignete
Methode ohne erfinderisches Zutun auszuwählen.
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Als
nominelle Partikelgröße im Sinne der Erfindung
wird eine willentlich vorbestimmte Partikelgröße
angesehen, die als Merkmal für den zu erzeugenden Code
dienen soll. Diese nominelle Partikelgröße liegt
erfindungsgemäß im Bereich von 10 bis 100 nm.
Innerhalb dieses Bereiches wird eine nominelle Partikelgröße
(also beispielsweise 15 nm, 20 nm, 40 nm usw.) ausgewählt,
in deren Partikelgrößenbereich die tatsächlichen
individuellen (messbaren) Partikelgrößen der einzusetzenden
Nanopartikel fallen sollen (Partikelgrößenbereich
= nominelle Partikelgröße ±10%). Selbstverständlich
kann jede beliebige nominelle Partikelgröße, die
im Bereich von 10 bis 100 nm liegt, ausgewählt werden,
also nicht nur die vorab genannten Werte. Verfahren, mit deren Hilfe
monodisperse magnetische Nanopartikel mit nominellen Partikelgrößen
im Bereich von 10 bis 100 nm zielgerichtet hergestellt werden können,
werden weiter unten beschrieben.
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Vorteilhafterweise
können erfindungsgemäß auch magnetische
Nanopartikel im Gemisch zur Codierung eingesetzt werden, die aus
zwei oder mehreren nominellen Partikelgrößen ausgewählt
werden. In diesem Falle ist darauf zu achten, dass die nominellen
Partikelgrößen weit genug vonein ander entfernt
ausgewählt werden, so dass die magnetischen Nanopartikel,
die einer (vor)bestimmten nominellen Partikelgröße
zugeordnet werden, weil sie in deren Partikelgrößenbereich
fallen, nicht gleichzeitig in den Partikelgrößenbereich
einer anderen, gleichzeitig zur Codierung verwendeten nominellen
Partikelgröße fallen. Auf diese Weise wird abgesichert,
dass die Partikelgrößenbereiche nicht überlappen
und damit jeder magnetische Nano-Einzelpartikel eindeutig einer
einzigen nominellen Partikelgröße zugeordnet werden
kann. Da die nominellen Partikelgrößen zur Bildung
des magnetischen Codes herangezogen werden, ist eine solche eindeutige
Zuordnung wesentlich für das erfindungsgemäße
Verfahren.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten magnetischen Nanopartikel
sind isotrop, d. h. sie weisen in alle Richtungen die gleichen Eigenschaften
auf. Das bedeutet auch, dass sie in keiner Richtung eine Vorzugsachse
aufweisen, also insbesondere keine nadelförmigen Partikel
sind, die ansonsten sehr häufig für magnetische
Kennzeichnungen/Aufzeichnungen verwendet werden. Im Gegensatz dazu
weisen die erfindungsgemäß eingesetzten magnetischen
Nanopartikel keine bestimmte Form auf, sondern sind Granulate unbestimmter
Form beziehungsweise mehr oder minder deformierte spärische
Partikel oder Partikel mit kubischer Symmetrie. Die Dichte der magnetischen
Nanopartikel wird über das eingesetzte Material bestimmt.
Die Materialzusammensetzung der Nano-Einzelpartikel ist dabei uniform,
d. h. dass die Einzelpartikel durchgehend aus demselben Material
zusammengesetzt sind.
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Wie
bereits vorab beschrieben, werden als magnetische Nanopartikel solche
Partikel eingesetzt, deren größte Körperachse
(Partikelgröße) eine Länge im Bereich
von 10 bis 100 nm aufweist. Die Bestimmung der individuellen Partikelgröße
der Nano-Einzelpartikel kann dabei mit den vorab bereits beschriebenen
Methoden erfolgen. Es können jedoch auch andere gängige
Größenbestimmungsverfahren verwendet werden.
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Die
magnetischen Nanopartikel werden im erfindungsgemäßen
Verfahren in einer magnetischen Zusammensetzung in homogener Verteilung eingesetzt.
Vorzugsweise liegen dabei die magnetischen Nano-Einzelpartikel gleichmäßig
verteilt in der magnetischen Zusammensetzung vor. Es sollen jedoch
auch solche magnetischen Zusammensetzungen als homogen angesehen
werden, die zu einem sehr geringen Anteil auch Aggregate aus wenigen Einzelpartikeln
enthalten können. Pigmentanhäufungen größeren
Ausmaßes in der magnetischen Zusammensetzung sind jedoch
nicht inbegriffen, da sie die Zuordnung der Nano-Einzelpartikel
zu einer bestimmten nominellen Partikelgröße erschweren
und gleichzeitig zu einer unerwünschten dunklen Farbgebung
der magnetischen Zusammensetzung führen würden.
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Die
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten magnetischen
Nanopartikel zeigen bei Normaltemperatur (273,15 K entsprechend
0°C) sowie bei Raumtemperatur (293,15 K entsprechend 20°C) ein
ferrimagnetisches oder ferromagnetisches Verhalten. Insbesondere
handelt es sich nicht um Nanopartikel, die unter den genannten Bedingungen
superparamagnetische Eigenschaften aufweisen.
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Als
Material für die erfindungsgemäß eingesetzten
magnetischen Nanopartikel kommen Metalloxide, ausgewählt
aus γ-Fe2O3 (Maghemit),
FeO (Wüstit) und NiO, und/oder ausgewählte Spinelle
der Struktur MIIMIII 2O4 mit MIIMIII = Fe, Ni,
Co, Mn, Cr, Mg, Ca, Ba, Sr, Zn in Betracht. Ebenso einsetzbar sind Spinelle,
bei denen MII dotiert ist, und zwar vorzugsweise
mit Zn2+. Es können jedoch auch
Nanopartikel aus Gemischen aus zwei oder mehreren der oben genannten
Materialien eingesetzt werden. Als MII werden
erfindungsgemäß Metallionen in der Oxidationsstufe
(II) bezeichnet. Als MIII werden erfindungsgemäß Metallionen
in der Oxidationsstufe (III) bezeichnet. Werden Gemische magnetischer
Nanopartikel mit verschiedenen nominellen Partikelgrößen eingesetzt,
so können die verschieden großen Nanopartikel
aus demselben Material oder auch aus unterschiedlichen Materialien
bestehen.
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Ganz
besonders bevorzugt werden Magnetitpartikel (FeIIFeIII 2O4,
auch als Fe3O4 bezeichnet)
als magnetische Nanopartikel eingesetzt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weisen die magnetischen Nano-Einzelpartikel eine anorganische und/oder
organische Beschichtung auf, die die Einzelpartikel vorzugsweise
vollkommen umhüllt, wobei die Beschichtung verschiedener
Einzelpartikel als solche aber keine gemeinsame Phase ausbildet.
Es liegt somit also kein Templat vor, in dessen Kavitäten
magnetische Einzelpartikel angeordnet sind, sondern jeder der magnetischen
Nano-Einzelpartikel ist von einer separaten Hülle aus anorganischem
und/oder organischem Material umgeben. Diese Beschichtung dient
vor allem dazu, die magnetischen Nano-Einzelpartikel in ihren chemischen
und magnetischen Eigenschaften zu stabilisieren und die Einarbeitung
der magnetischen Nano-Einzelpartikel in die magnetische Zusammensetzung
und deren homogene Verteilung in letzterer zu erleichtern. Im Falle
von bestimmten anorganischen Beschichtungen, insbesondere solchen,
die SiO2, TiO2,
Al2O3, SnO2, ZrO2, CaO, BaO
oder ZnO, bevorzugt jedoch SiO2 und/oder
TiO2, enthalten beziehungsweise besonders
bevorzugt aus SiO2 und/oder TiO2 bestehen,
kann mit der anorganischen Beschichtung der Nano-Einzelpartikel
jedoch auch eine Aufhellung der Partikel einhergehen, die die dunkle
Körperfarbe, die bei Verwendung der vorab genannten magnetischen
Materialien üblicherweise entsteht, zumindest teilweise
kaschiert. Diese Aufhellung ist zur Erzeugung eines verdeckten (ohne Hilfsmittel
unsichtbaren) Sicherheitsmerkmales sehr erwünscht, da bei
der Verwendung unbeschichteter magnetische Nano-Einzelpartikel,
insbesondere wenn sie in hoher Konzentration in einer magnetischen
Zusammensetzung vorliegen, eine gewisse Sichtbarkeit der Partikel
in der getrockneten bzw. gehärteten magnetischen Zusammensetzung
nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Zwar tritt dieses
Problem beim erfindungsgemäßen Einsatz von magnetischen
Nanopartikeln, die in homogener Verteilung in der magnetischen Zusammensetzung
vorliegen, in deutlich geringerem Umfang auf als bei magnetischen
Nanopartikeln, die in Molsieben oder anderen Templaten vorliegen,
aber mit dem Einsatz von anorganischen Beschichtungen der Einzelpartikel, insbesondere
wenn diese Beschichtungen SiO2 und/oder
TiO2-haltig sind, lassen sich in Bezug auf die
Helligkeit der magnetischen Nanopartikel deutlich bessere Ergebnisse
erzielen.
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Selbstverständlich
können anorganische und organische Beschichtung auch gemeinsam
auf den magnetischen Nano-Einzelpartikeln vorhanden sein.
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Als
anorganische Materialien für die Beschichtung kommen vorteilhafterweise
Metalloxide bzw. Metalloxidhydrate in Betracht, die hier unter der Bezeichnung
Metalloxide subsummiert werden sollen. Die Metalloxide der Metalle
Ti, Si, Al, Sn, Zr, Ca, Ba, Zn, Ce, Mg, In sowie der Lanthanide
werden dabei bevorzugt ausgewählt. Besonders bevorzugt
werden, wie vorab bereits teilweise beschrieben, Metalloxide und
-oxidhydrate von Si, Ti sowie auch Ce eingesetzt. Dabei soll unter
der Bezeichnung SiO2 sowohl das Oxid als
auch das Oxidhydrat bzw. Mischungen aus beiden verstanden werden.
Ebenso soll unter der Bezeichnung TiO2 sowohl
das Oxid als auch das Oxidhydrat bzw. Mischungen aus beiden verstanden
werden. Statt Oxide kommen auch Phosphate (z. B. Al-, Ca-, Zr-,
Ba-Phosphate) und Sulfate (z. B. Al-, Ca-, Ba-Sulfate) in Betracht.
Hier sind ebenfalls hydroxylgruppenhaltige Verbindungen wie z. B.
Hydroxylapatite einsetzbar. Diese Materialien tragen in besonderem
Maße sowohl zu einer besseren Einarbeitung der magnetischen
Nano-Einzelpartikel in der magnetischen Zusammensetzung bei als auch
zu einer Aufhellung der Körperfarbe der Einzelpartikel.
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Als
organische Beschichtungsmaterialien kommen vorzugsweise solche in
Betracht, die die Einarbeitung der magnetischen Nano-Einzelpartikel in
die üblicherweise verwendeten Bindemittelsysteme erleichtern,
Agglomeratbildung unterbinden und zu einer homogenen Verteilung
der Einzelpartikel in der magnetischen Zusammensetzung beitragen.
Bevorzugte Materialien sind weiter unten beschrieben.
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Die
Herstellung von monodispersen isotropen magnetischen Nanopartikeln,
die sich in einem Bindemittelsystem homogen verteilen lassen, also als
Nano-Einzelpartikel vorliegen, kann nach mehreren aus dem Stand
der Technik bekannten Herstellungsverfahren erfolgen.
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So
sind beispielsweise Verfahren bekannt (Schütz et.
al., Angew. Chem. 119, 1242, 2007), bei denen metallorganische
Vorstufen wie Metallcarbonyle, Metallacetylacetonate oder Metallcupferronate in
hochsiedenden organischen Lösemitteln wie Petrolether,
Toluol oder langkettigen Ethern, die zudem Tenside wie Fettsäuren, Ölsäure
oder Hexadecylamine enthalten, durch thermische Zersetzung umgesetzt
werden. Die Reaktion findet unter Inertgasatmosphäre statt,
ist aber bei Reaktionstemperaturen von 100 bis 320°C, einer
kurzen Keimbildungszeit und einem über Tage anhaltenden
Keimwachstum relativ schwer zu kontrollieren. Man erhält
relativ gute Ausbeuten an monodispersen Partikeln (γ-Fe2O3, Fe3O4, Cr2O3,
MnO, Co3O4, NiO,
Fe, Co, Ni, CoPt3, FePt).
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Bei
der thermischen Zersetzung von Fe(acac)3 in
Diphenylether entstehen in Anwesenheit einer kleinen Menge von Hexandecan-1,2-diol
sehr feine Magnetitpartikel mit ca. 1 nm Partikelgröße (Sun
et. al., J. Am. Chem. Soc. 124, 8204, 2002). Diese Fe3O4-Nanopartikel
können unter einem Überschuss an Fe(acac)3 weiter wachsen.
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Auch über
eine laserinduzierte Pyrolyse von Eisenpentacarbonyldämpfen
in Ethylen (Veintemillas-Verdaguer et. al., Mater. Lett.
35, 227, 1998) lassen sich in oxidierender Atmosphäre,
z. B. in Luft, O2 oder (CH3)3NO), Metalloxid-Nanopartikel wie Fe3O4 zugänglich
machen. Werden alternativ organische Nickelverbindungen eingesetzt,
sind auch magnetische NiO-Nanopartikel herstellbar.
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Die
genannten Verfahren führen wegen der erwähnten
langen Kristallwachstumszeiten zu relativ kleinen Nanopartikeln
mit einer individuellen Partikelgröße bis etwa
20 nm.
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In
einem weiteren Verfahren, das von Salzlösungen wie einer
FeCl2/FeCl3-Lösung
im Verhältnis 1:2 ausgeht, wird eine wässrige
Ammoniaklösung zugesetzt und die entstehenden Fe3O4-Nanopartikel
in eine Hexanlösung unter Zusatz von Ölsäure überführt
(Fried et. al., Adv. Mater. 13, 1158, 2001). Die Synthese
von Magnetitpartikeln kann aber auch durch die Reaktion einer reinen
FeCl2-Lösung mit NaNO2 erfolgen,
die zu Partikelgrößen von 6,5 bis 38 nm führt
(Nedkov et. al., Monath. Chem. 133, 823, 2002).
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Zur
Herstellung magnetischer Fe3O4-Nanopartikel
mit individuellen Partikelgrößen von etwa 50 bis
100 nm ist das von Sugitomo und Matijevic (Sugitomo et.
Al., J. Colloid Interface Sci. 74, 227, 1979) beschriebene
Oxidationsverfahren geeignet. Aus einer Fe(II)-salzlösung
wird dabei im alkalischen Medium zunächst dunkelgrünes
Fe(OH)2 ausgefällt (sog. „green
rust”), das anschließend durch ein zugesetztes
Oxidationsmittel in der Hitze zu sehr reinem kristallinen Magnetit
oxidiert wird. Als Oxidationsmittel wird in der Regel Nitrat eingesetzt,
jedoch lassen sich prinzipiell auch andere Oxidationsmittel wie
beispielsweise Luftsauerstoff verwenden. Die tatsächliche
individuelle Partikelgröße der Magnetit-Nanopartikel
wird durch die Auswahl der Reaktionsbedingungen festgelegt.
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In
der
DE 10205332 ist
ein Verfahren beschrieben, mit dessen Hilfe γ-Fe
2O
3-Nanopartikel durch
mehrtägiges Refluxieren einer Magnetitsuspension bei niedrigem
pH-Wert hergestellt werden können. Solche Partikel können
aber auch durch Oxidation von Magnetit mit Oxidationsmitteln wie
H
2O
2 oder Luft-Sauerstoff
unter analogen Bedingungen hergestellt werden.
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Wird
Fe(CO)
5 unter milden Reaktionsbedingungen
z. B. durch Ultraschall (
Prozorov et. al., Thin Solid Films
340, 189, 1999) oder fotochemisch (
Khomutov et.
al., Colloids Surf., A 202, 243, 2002) zersetzt, entstehen
bevorzugt γ-Fe
2O
3-Nanopartikel.
Bei der direkten Einleitung des Fe(CO)
5 in
heißes Me
3NO oder durch Oxidation
von Fe
3O
4 mit Luftsauerstoff (
Tang
et. al., J. Phys. Chem. B 107, 7501, 2003,
DE 10205332 ) werden ebenfalls γ-Fe
2O
3 Nanopartikel gebildet.
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Nanokristalline
Ferrite werden oft nach der Coprecipitationsmethode hergestellt.
So entstehen 40 nm große MnFe2O4 Nanopartikel (Zang et. al., J. Am.
Chem. Soc. 120, 1800, 1998), 6–18 nm große MgFe2O4 Nanopartikel
(Chen et. al., Appl. Phys. Lett. 73, 3156, 1998)
und 2–45 nm große Co0.2Zn0.8Fe2O4 Nanopartikel
(Dey et. al., J. Appl. Phys. 90, 4138, 2001) durch
die Zugabe der wässrigen Metallchlorid-Lösungen
zu einer alkalischen Lösung. Die Coprecipitationsmethode
lässt sich auch auf die Zersetzung von Mischungen metallorganischer
Materialien wie Fe(CO)5 und Ba(O2C7H15)2 mittels Ultraschall anwenden, die zur Bildung
von 50 nm großen Bariumferritpartikeln führt (Shafi
et. al., Nanostruct. Mater. 12, 29, 1999).
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Weit
verbreitet sind für die Herstellung nanokristalliner Ferrite
die Öl-in-Wasser-Mizellentechnik (Lui et. al.,
Pure Appi. Chem. 72, 37, 2000) bzw. Wasser-in Öl-Mizellentechnik
(O'Connor et. al., J. Appl. Phys. 81, 4741, 1997).
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Spinelle
mit anderen Metallkombinationen z. B. CoFe
2O
4 können durch Coprezipitation der
entsprechenden Metallsalze z. B. CoCl
2 und
FeCl
3 bei erhöhter Temperatur (z.
B. 60°C) mit einer Base (z. B. Methylamin) erhalten werden
(
DE 10205332 B4 ).
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Wesentlich
aufwendiger und für die chemische Produktion komplizierter
sind die zweistufigen Synthesen, in denen zunächst die
metallischen Nanopartikelmischungen hergestellt und anschließend oxidiert
werden. Auf diese Weise werden CoFe2O4 Nanopartikel durch die Oxidation der vorher
gebildeten Fe-Co Nanolegierung beschrieben (Hyeon et. al., J.
Phys. Chem. B 106, 6831, 2002).
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Sollen
als magnetische Nanopartikel Magnetitpartikel zum Einsatz kommen,
was im erfindungsgemäßen Verfahren besonders bevorzugt
ist, ist ein Herstellungsverfahren von besonderer Bedeutung, das
in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 10 2008 015 365.6 beschrieben
ist, deren Inhalt in der vorliegenden Beschreibung vollinhaltlich
mit eingeschlossen sein soll.
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Das
dort beschriebene Verfahren umfasst die Herstellung von Nanopartikeln
durch das Herstellen einer basischen Mischung, die mindestens ein M(II)-Salz,
ein M(III)-Salz und ein Oxidationsmittel enthält, wobei
das molare Verhältnis von M(II) zu M(III) in der Mischung
zwischen 100:1 und 1:1,5 liegt und wobei M(II) aus der Gruppe Fe(II),
Co(II), Cr(II) und/oder Mn(II) ausgewählt ist und M(III)
aus der Gruppe Fe(III), Co(III), Cr(III) und/oder Mn(III) ausgewählt
ist, in einem ersten Verfahrensschritt, das Temperieren der Mischung
für mindestens eine Minute bei einer Temperatur zwischen
0 und 100°C in einem zweiten Verfahrensschritt, sowie optional
das Waschen und Isolieren des entstandenen Niederschlags der Nanopartikel
in einem dritten Verfahrensschritt.
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Ein
M(II)-Salz ist erfindungsgemäß ein Salz, welches
zumindest ein Metallion in der Oxidationsstufe (II) enthält.
Ein M(III)-Salz ist erfindungsgemäß ein Salz,
welches zumindest ein Metallion in der Oxidationsstufe (III) enthält.
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Vorzugsweise
weisen M(II)-Salz und M(III)-Salz die gleiche Metallkomponente auf.
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Neben
der Herstellung von Nanopartikeln, die Kobalt, Chrom oder Mangan
enthalten, ist dieses Verfahren insbesondere zur Herstellung von
Nano-Magnetitpartikeln aus mindestens einem Fe(II)-Salz und mindestens
einem Fe(III)-Salz geeignet.
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Bevorzugte
Fe(II)-Salze sind Fe(II)sulfat, Fe(II)halogenide, insbesondere Fe(II)chlorid, Fe(II)perchlorat,
Fe(II)nitrat, Fe(II)carbonat, Fe(II)phosphat, Fe(II)arsenat, Fe(II)oxid,
Fe(II)hydroxid, Fe(II)thiocyanat, Fe(II)acetylacetonat, sowie die Fe(II)-Salze
organischer Säuren, insbesondere Fe(II)formiat, Fe(II)acetat,
Fe(II)citrat, Fe(II)oxalat, Fe(II)fumarat, Fe(II)tartrat, Fe(II)gluconat,
Fe(II)-succinat, Fe(II)-lactat. Besonders bevorzugt ist Fe(II)sulfat.
Die Salze können neben Fe weitere Kationen enthalten, wie
z. B. Ammonium, Natrium oder Kalium.
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Bevorzugte
Fe(III)-Salze sind Fe(III)nitrat, Fe(III)sulfat, Fe(III)halogenide,
insbesondere Fe(III)chlorid, Fe(III)perchlorat, Fe(III)phosphat, Fe(III)arsenat,
Fe(III)oxid, Fe(III)hydroxid, Fe(III)thiocyanat, Fe(III)acetylacetonat,
sowie die Fe(III)salze organischer Säuren, insbesondere
Fe(III)formiat, Fe(III)acetat, Fe(III)citrat, Fe(III)oxalat, Fe(III)fumarat,
Fe(III)tartrat, Fe(III)gluconat, Fe(III)-succinat, Fe(III)-lactat.
Besonders bevorzugt ist Fe(III)nitrat. Die Salze können
neben Fe weitere Kationen enthalten, wie z. B. Ammonium, Natrium
oder Kalium.
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Die
M(II)- und M(III)-Salze werden in der Mischung typischerweise in
einer Konzentration zwischen 0,1 mmol/l und 5 mol/l in einer Salzlösung
eingesetzt.
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Der
pH-Wert der M-Salzlösungen vor dem Mischen der Komponenten
liegt im Bereich von 0 bis 7. Es ist wichtig, dass die M-Salzlösungen
vor dem Mischen der Komponenten nicht basisch sind, da ansonsten
möglicherweise Metallhydroxide gebildet werden und ausfallen
könnten. Die M(II)-Salze und die M(III)-Salze können
zur Herstellung der Mischung gemeinsam oder getrennt eingebracht
werden.
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Die
hergestellte Mischung muss jedoch basisch sein, d. h. einen pH-Wert > 7 aufweisen, damit die
gebildeten Nanopartikel ausgefällt werden. Bevorzugt liegt
der pH-Wert der Mischung zwischen pH 9 und 13, besonders bevorzugt
zwischen pH 11 und 12. Dazu wird der Mischung in der Regel mindestens eine
Base zugesetzt, die den pH-Wert der Mischung schnell entsprechend
alkalisch macht. Geeignet sind alle starken Basen, wie z. B. Alkali-
oder Erdalkalihydroxide, Amine oder Ammoniak. Bevorzugt wird als Base
Natriumhydroxid eingesetzt.
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Als
Oxidationsmittel können alle Oxidationsmittel eingesetzt
werden, die geeignet stöchiometrisch dosiert werden können.
Da dies bei Luftsauerstoff häufig problematisch ist, wird
dieser bevorzugt nicht als Oxidationsmittel eingesetzt, sondern
beispielsweise durch Entgasung der eingesetzten Lösungen
mit Stickstoff oder Edelgasen weitgehend eliminiert. Geeignete Oxidationsmittel
sind beispielsweise Wasserstoffperoxid, anorganische Peroxoverbindungen
wie beispielsweise Peroxide, Hydroperoxide, Peroxodisulfate, Peroxomonosulfate,
Peroxoborate, Peroxochromate, Peroxophosphate, Peroxocarbonate,
organische Peroxoverbindungen wie beispielsweise Acetonperoxid oder
Peroxocarbonsäuren, Chloramin T, Chlorate, Bromate, Iodate,
Perchlorate, Perbromate, Periodate, Permanganate, Chromate, Dichromate,
Hypochlorite, Chloroxide oder Nitrate. Besonders bevorzugt werden
als Oxidationsmittel erfindungsgemäß Nitrate,
wie Kaliumnitrat, Natriumnitrat oder Ammoniumnitrat eingesetzt.
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Die
Menge an Oxidationsmittel richtet sich typischerweise nach der Menge
des zu oxidierenden Metallsalzes. Ist der M(III)-Salz-Anteil sehr
gering, so wird das Oxidationsmittel bevorzugt in ca. äquimolarer
Menge zum M(II)-Salz eingesetzt. Liegt ein hoher Anteil an M(III)-Salz
vor, so reduziert sich der Anteil an Oxidationsmittel entsprechend.
Bei Verwendung milder Oxidationsmittel wie Nitrat kann das Oxidationsmittel
auch im Überschuss eingesetzt werden, ohne dass eine Weiteroxidation
des Fällungsprodukts erfolgt.
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Das
Oxidationsmittel kann zur Herstellung der Mischung einzeln zugesetzt
werden oder vorab mit den M-Salzen oder der Base gemischt werden. Um
eine besonders schnelle Durchmischung aller Komponenten zu erzielen,
werden vorzugsweise alle Komponenten vor dem Mischen in Lösung
gebracht. Dazu wird bevorzugt eine Lösung enthaltend mindestens
ein M(II)-Salz und ein M(III)-Salz (M-Salz-Lösung) hergestellt,
ebenso eine basische Lösung. Das Oxidationsmittel kann
der M-Salz-Lösung oder bevorzugt der basischen Lösung
zugesetzt werden.
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Als
Lösungsmittel dient in der Regel Wasser oder Mischungen
von Wasser mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln.
Bevorzugt wird als Lösungsmittel Wasser eingesetzt. Weiterhin
können die Lösungen Zusätze, wie z. B.
oberflächenaktive Substanzen, enthalten.
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Die
Herstellung der Mischung erfolgt typischerweise bei Raumtemperatur.
Das Mischen der Einzelkomponenten kann dabei sowohl in einem Batch-Verfahren
als auch kontinuierlich erfolgen, wobei ein kontinuierliches Verfahren
bevorzugt ist.
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Nach
der Herstellung der Mischung wird diese temperiert, um die Fällung
der Nanopartikel und deren Größenwachstum zu vervollständigen.
Das Temperieren erfolgt vorteilhafterweise bei Temperaturen zwischen
0 und 100°C, bevorzugt zwischen 20 und 100°C,
besonders bevorzugt zwischen 60 und 90°C.
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Die
Temperierdauer beträgt in Abhängigkeit von der
Temperatur (niedrigere Temperaturen bedingen eine längere
Temperierdauer) typischerweise zwischen einer Minute und einem Tag,
bevorzugt zwischen 10 Minuten und 4 Stunden, besonders bevorzugt
zwischen 20 Minuten und einer Stunde.
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Nach
dem Temperieren können die erhaltenen Nanopartikel optional
gewaschen, filtriert, zentrifugiert oder auf andere Weise aufgereinigt
oder isoliert werden. Geeigneterweise wird mehrfach mit entsalztem
Wasser gewaschen.
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Die
erhaltenen Nanopartikel sind isotrop und praktisch monodispers (nominelle
Partikelgröße ±10%) und weisen eine individuelle
Partikelgröße (größter Durchmesser
der Einzelpartikel) von 100 nm und kleiner, vorzugsweise von unter
90 nm, insbesondere zwischen 10 und 80 nm und ganz bevorzugt zwischen
10 und 50 nm, auf. Die individuelle und damit auch die nominelle
Partikelgröße kann durch die Wahl der Reaktionsbedingungen
gezielt eingestellt werden.
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Besonderen
Einfluss auf die Größe der Nanopartikel hat dabei
die Wahl des Molverhältnisses zwischen M(II)- und M(III)-Salzen.
Dieses Molverhältnis ermöglicht es, die individuelle
Partikelgröße der erhaltenen Nanopartikel in einem
sehr eng begrenzten Partikelgrößenbereich einzustellen
und damit eine nominelle Partikelgröße gezielt
bestimmen zu können. Je größer dabei
der prozentuale Gehalt an Me(III) zum Gesamtmetallgehalt gewählt
wird, umso kleiner werden die erhaltenen Nanopartikel.
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Durch
geeignete Wahl der gesamten Reaktionsbedingungen (M(II)/M(III)-Verhältnis,
pH-Wert und Ionenstärke des Mediums, Art der Salze, Temperatur,
vorzugsweise Inertgasatmosphäre) werden die Art, Qualität
und Größe der Nanopartikel festgelegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden die mittels eines der vorab beschriebenen geeigneten Verfahren
hergestellten monodispersen isotropen magnetischen Nanopartikel
in mindestens einem zusätzlichen Verfahrensschritt mit
organischen und/oder anorganischen Materialien ganz oder teilweise
beschichtet.
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Diese
Beschichtung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen. Einerseits
neigen magnetische Nanopartikel, insbesondere Magnetit (Fe3O4)-Nanopartikel,
dazu, dass sich ihre magnetischen Eigenschaften (spezifische Magnetisierung) durch
Reoxidation mit der Zeit vermindern. Um demzufolge stabile magnetische
Eigenschaften der Magnetitpartikel über einen längeren
Zeitraum garantieren zu können, empfiehlt es sich, gasdichte,
insbesondere sauerstoff- und feuchtigkeitsdichte Diffusionsbarrieren,
die die Magnetitpartikel insbesondere vor Oxidation schützen,
auf deren Oberfläche aufzubringen.
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Die
Beschichtung enthält dabei als anorganische Materialien
vorzugsweise SiO2, (Yu et. al.,
Rev. Adv. Mater. Sci. 4, 55, 2003) TiO2 und/oder
ZrO2, Gold (Kinoshita et. al., J.
Alloys Compd. 359, 46, 2003), Bornitrid (Kitahara
et. al., Diamond relat. Mater. 10, 1210, 2001) oder Kohlenstoff.
Bevorzugt wird SiO2 allein, oder SiO2 und TiO2, entweder
im Gemisch oder nacheinander aufgebracht, verwendet.
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Die
Mehrzahl der beschriebenen magnetischen Nanopartikel weist jedoch
auch eine dunkle bis schwarze Eigenfarbe auf, wie vorab bereits
beschrieben wurde. Liegen solche Partikel in einer hohen Konzentration
in ihrem Anwendungsmedium vor, ist trotz ihrer geringen Partikelgröße
eine gewisse optisch wahrnehmbare Sichtbarkeit nicht auszuschließen.
Eine solche Sichtbarkeit, und sei es nur durch eine dunkle Schattierung,
spricht jedoch gegen die Anwendung der magnetischen Nanopartikel
in verdeckten Sicherheitsmerkmalen. Auch aus diesem Grunde ist es
also von Vorteil, wenn die magnetischen Nanopartikel mit einer,
diesmal aufhellenden, äußeren Hülle versehen
werden.
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Enthält
diese äußere Beschichtung ein anorganisches Material,
sind wiederum Metalloxide, vorzugsweise die vorab bereits beschriebenen
Metalloxide, insbesondere jedoch SiO2, TiO2 und/oder ZrO2, und
ganz besonders bevorzugt SiO2 und TiO2, entweder einzeln oder im Gemisch, sowie
auch nacheinander in beliebiger Reihenfolge aufgebracht, besonders geeignet.
Es können jedoch auch noch andere Metalloxide, beispielsweise
SnO2, ZrO2, ZnO,
Ce2O3 und/oder Al2O3 in der Beschichtung
enthalten sein. Letzteres ist in der Regel nur mit Anteilen von
bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der gesamten Beschichtung,
der Fall.
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Beispielhaft
für die Beschichtung mit Metalloxiden sei die Beschichtung
mit einer SiO2 enthaltenden Schicht (nachfolgend
auch als SiO2-Schicht bezeichnet) erläutert.
Die anderen Metalloxide können analog aus geeigneten Ausgangsstoffen
aufgebracht werden.
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Die
SiO2-Schicht kann aus anorganischen oder
organischen Si-Ausgangsverbindungen aufgebracht werden.
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Als
anorganische Si-Verbindung kommt dabei insbesondere Natrium- oder
Kaliumwasserglas in Betracht. Dabei werden die magnetischen Nanopartikel
in eine wässrige Wasserglas-Lösung eingebracht.
Durch gleichzeitige Zufuhr einer Säure kann auf der Partikeloberfläche
eine sehr dichte SiO2-Schicht (bzw. Siliziumoxidhydrat-Schicht)
aufgefällt werden. Diese Schicht, die in der Regel zunächst
wasserhaltig und gelartig ausfällt, wird im allge meinen
durch Zugabe eines Salzes zum Reaktionssystem zum besseren Aufwachsen
auf der Partikeloberfläche angeregt (Aussalzen).
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Als
organische Verbindungen zur Aufbringung einer SiO2 enthaltenden
Schicht sind insbesondere die Ester der Orthokieselsäure
(beispielsweise TEOS – Tetraethylorthosilikat) geeignet.
Durch gezielte Hydrolyse der Ester kann eine SiO2-haltige Schicht
auf der Oberfläche der magnetischen Nanopartikel aufgebracht
werden. Die Hydrolyse kann säure- oder basenkatalysiert
sein, wird gewöhnlich jedoch basenkatalysiert ausgeführt.
Als Lösemittel werden allgemein nichtwässrige,
aber mit Wasser mischbare Systeme oder Gemische verwendet.
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Die
Zugabe von Salzen, wie in der ersten Variante beschrieben, kann
jedoch dazu führen, dass sich eine bei magnetischen Nanopartikeln,
insbesondere bei Magnetit, allgemein vorhandene Tendenz zur Koagulation
verstärkt. Aus diesem Grunde ist die zweite, salzfreie
Beschichtungsvariante bevorzugt.
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Eine
Beschichtung mit TiO
2 kann nach allgemein
bekannten (Nass)Beschichtungsverfahren, die insbesondere für
die Herstellung von Perlglanzpigmenten entwickelt wurden, erfolgen.
Die entsprechenden Verfahren sind im Stand der Technik hinreichend
beschrieben, zum Beispiel in
DE
14 67 468 ,
DE 19 59
998 ,
DE 20 09 566 ,
DE 22 14 545 ,
DE 22 15 191 ,
DE 22 44 298 ,
DE 23 13 331 ,
DE 15 22 572 ,
DE 31 37 808 ,
DE 31 37 809 ,
DE 31 51 343 ,
DE 31 51 354 ,
DE 31 51 355 ,
DE 32 11 602 ,
DE 32 35 017 , oder auch in weiteren
dem Fachmann bekannten Patentdokumenten und sonstigen Publikationen.
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Bei
einer derartigen Beschichtung werden die Substratpartikel in Wasser
suspendiert und mit einem oder mehreren hydrolysierbaren, insbesondere anorganischen,
Metallsalzen (für die Aufbringung der Titandioxidschicht
z. B. geeigneten anorganischen Titansalzen wie Titantetrachlorid)
bei einem für die Hydrolyse geeigneten pH-Wert versetzt,
der so gewählt wird, dass die Metalloxide bzw. Metalloxidhydrate
direkt auf den Substratpartikeln ausgefällt werden, ohne
dass es zu Nebenfällungen kommt. Der pH-Wert wird üblicherweise
durch gleichzeitiges Zudosieren einer Base und/oder Säure
konstant gehalten. Anschließend werden die beschichteten
Substratpartikel abgetrennt sowie gegebenenfalls gewaschen und getrocknet.
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Die
dunkle bis schwarze Eigenfarbe der magnetischen Nanopartikel kann
mit einer solchen, insbesondere TiO2-haltigen,
Beschichtung gut abgedeckt werden, ohne dass die magnetischen Eigenschaften
der Nanopartikel wesentlich beeinträchtigt werden.
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Die
Dicke der anorganischen Schichten kann dabei von 1 bis 40 nm (Gesamtschichtdicke)
betragen. Da die beschichteten magnetischen Nanopartikel die Monomodalität
der magnetischen Ausgangspartikel jedoch beibehalten sollen, sind
für die praktische Anwendung Schichtdicken von kleiner
als 10 nm, vorzugsweise von 1 bis 8 nm, insbesondere von 1 bis 5
nm, bevorzugt.
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Auf
den magnetischen Nanopartikeln kann auch eine organische Beschichtung
aufgebracht sein. Diese kann eher kompakt vorliegen, so dass nach
dem Beschichten so genannte Kern-Schale-Partikel vorliegen. Die
organische Beschichtung kann jedoch auch als organische Oberflächenmodifizierung
vorliegen, die lediglich an Teile der Oberfläche der magnetischen
Nanopartikel gebunden ist. Auch eine Beschichtung mit grenzflächenaktiven Substanzen
ist möglich.
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Als
organische Beschichtung zur Herstellung so genannter Kern-Schale-Partikel
kommen natürliche oder synthetische Polymere in Betracht
(Landfester et. al., J. Phys. Condens. Matter 15, 1345, 2003).
Beispiele für natürliche Polymere sind Polysacharide
wie Dextran und Sepharose, Polypeptide wie Poly-L-Aspartat und Poly-L-Glutamat
und Polylaktide wie Poly- L-laktid. Beispiele für synthetische
Polymere sind Polyvinylalkohol, Polystyrol(derivate), Poly(meth)acrylate
und -acrylamide, Polypyrrole, Polyester, Poly-ε-caprolactam
sowie deren Copolymere, untereinander oder auch mit natürlichen
Polymeren.
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Es
ist selbstverständlich, dass organische und anorganische
Beschichtung sowie unterschiedliche anorganische (wie bereits beschrieben)
oder unterschiedliche organische Beschichtungen gemeinsam auf der
Oberfläche der magnetischen Nanopartikel vorliegen können.
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So
lässt sich beispielsweise eine nach einem der vorab beschriebenen
Verfahren aufgebrachte SiO2-Schicht durch
Chlor- oder Alkoxysilane, die funktionelle Gruppen tragen, modifizieren.
Auf diese Weise können auch Polymerisationsinitiatoren
an die magnetischen Nanopartikel gekoppelt werden, die die Vorstufe
zu typischen Kern-Schale-Partikeln mit magnetischem Kern und Polymerschale
bilden.
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Statt
oder zusätzlich zu einer Oberflächenbeschichtung
mit einer anorganischen Schicht kann die Oberfläche der
magnetischen Nanopartikel auch mit grenzflächenaktiven
Substanzen (surfactants) beschichtet sein. Diese können
aus kationischen, anionischen, nichtionischen und amphoteren Surfactants
ausgewählt sein. Beispiele hierfür sind organische
Säuren und deren Derivate, funktionalisierte Silane wie
Alkoxysilane, Aminosilane, Vinylsilane, Epoxisilane oder Methacrylsilane,
die sich zur grenzflächenaktiven Beschichtung vorzugsweise
von Pigmenten bereits bewährt haben.
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Solche
grenzflächenaktiven Verbindungen werden insbesondere dann
auf der Oberfläche der erfindungsgemäß eingesetzten
magnetischen Nanopartikel aufgebracht, wenn deren Einarbeitung in
unterschiedliche magnetische Zusammensetzungen, beispielsweise Druckfarben,
erleichtert werden soll.
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Um
Magnetit-Nanopartikel vor unerwünschten Agglomerationen
zu schützen und die Suspensionen zu stabilisieren, werden
sie z. B. mit Monolayern aus Fettsäuren wie Dekan- oder
Laurylsäure beschichtet (Fu et. al., J. Appl. Surf.
Sci. 181, 173, 2001). Auch kationische Surfactants wie
Cetyltrimethylammoniumbromid oder anionische Surfactants wie Natriumdidecylbenzensulfonat
kommen zur Stabilisierung von γ-Fe2O3 Nanopartikeln zum Einsatz (Guo
et. al., Physica E (Amsterdam) 8, 199, 2000).
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Die
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte magnetische
Zusammensetzung ist bezüglich ihrer weiteren Inhaltsstoffe
im Wesentlichen eine übliche Beschichtungszusammensetzung
und kann beispielsweise als Farbe, Lack, Druckfarbe oder Paste vorliegen.
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Der
Anteil an magnetischen Nanopartikeln in der magnetischen Zusammensetzung
beträgt dabei von 0,5 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung,
wobei sich der höhere Wert auf eine pastöse Zusammensetzung
bezieht. In flüssigen magnetischen Zusammensetzungen, die
beispielsweise als Farben, Lacke oder Druckfarben vorliegen, beträgt der
Anteil der magnetischen Nanopartikel 0,5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 35 Gew.-%, und insbesondere 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Zusammensetzung.
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Neben
den monodispersen isotropen magnetischen Nanopartikeln enthält
die magnetische Zusammensetzung auch mindestens ein Bindemittel. Des
Weiteren können auch ein oder mehrere Lösemittel
sowie die üblicherweise für Beschichtungszusammensetzungen
verwendeten Additive enthalten sein.
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Als
Bindemittel kommen allgemein für Beschichtungszusammensetzungen übliche
Bindemittel, insbesondere solche auf Nitrocellulosebasis, Polyamidbasis,
Acrylbasis, Polyvinylbutyralbasis, PVC-Basis, PUR-Basis oder geeignete
Gemische aus diesen, und Bindemittel auf UV-härtbarer Basis (radikalisch
oder kationisch härtend) in Betracht.
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Die
erfindungsgemäße die magnetische Zusammensetzung
kann auch mindestens ein Lösemittel enthalten, welches
aus Wasser und/oder organischen Lösemitteln oder aus organischen
Lösemittelgemischen besteht.
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Als
organische Lösemittel können alle in den genannten
Beschichtungsverfahren üblicherweise verwendeten Lösemittel,
beispielsweise verzweigte oder unverzweigte Alkohole, Aromaten oder
Alkylester, wie Ethanol, 1-Methoxy-Propanol, 1-Ethoxy-2-propanol,
Ethylacetat, Butylacetat, Toluol, etc., oder deren Gemische verwendet
werden.
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Es
ist bevorzugt, dass die magnetische Zusammensetzung mindestens ein
Lösemittel enthält.
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Ebenso
können der magnetischen Zusammensetzung gebräuchliche
Additive wie Füllstoffe, weitere Farbpigmente oder Farbstoffe,
beispielsweise Ruß, UV-Stabilisatoren, Inhibitoren, Flammschutzmittel,
Gleitmittel, Dispergiermittel, Redispergiermittel, Entschäumer,
Verlaufsmittel, Filmbildner, Haftvermittler, Trocknungsbeschleuniger,
Trocknungsverzögerer, Fotoinitiatoren etc. zugegeben werden.
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Es
versteht sich von selbst, dass die konkrete stoffliche Zusammensetzung
der jeweiligen magnetischen Zusammensetzung und deren Viskosität von
der Art des gewählten Beschichtungsverfahrens und dem jeweiligen
Bedruckstoff (Oberflächenmaterial des erfindungsgemäß zu
beschichtenden Produktes) abhängig sind. Dabei wird der
Feststoffgehalt der Beschichtungszusammensetzung je nach verwendetem
Verfahren, Beschichtungstemperatur, Beschichtungsgeschwindigkeit
und Art der Bindemittel, Additive und Art des Bedruckstoffes so
eingestellt, dass die Viskosität der Beschichtungszusammensetzung
ausreicht, um eine möglichst optimale Übertragung
der Beschichtungszusammensetzung von der jeweiligen Beschichtungsapparatur
auf den Bedruckstoff zu erzielen. Diese Einstellung der Viskosität
erfolgt direkt an der Beschichtungsmaschine und kann ohne erfindungsgemäßes
Zutun beruhend auf den Angaben des Herstellers der Beschichtungszusammensetzung
oder dem Fachwissen des Druckers bzw. Beschichtungsexperten ausgeführt
werden. Die Bestimmung der Viskosität erfolgt in der Regel über die
Ermittlung der Auslaufzeit bei Normtemperatur und bestimmter relativer
Luftfeuchtigkeit in einem genormten Auslaufbecher oder durch Messen
mit einem Rheometer (z. B. der Fa. Brookfield E. L. V. GmbH, Lorch,
Deutschland).
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Mit
der erfindungsgemäß eingesetzten magnetischen
Zusammensetzung lassen sich Produktoberflächen beschichten,
die aus den verschiedensten Materialien (Bedruckstoffe) bestehen
können. Dabei kann es sich beispielsweise um verschiedene
Papiere, Kartonagen, Tapeten, Laminate, Tissue-Materialien, Holz,
Leder, Glas, Keramik, Stein, Metalle, polymere Folien, Metallfolien,
Polymerplatten, textile Materialien oder Mehrschichtmaterialien,
welche Bestandteile aus mehreren dieser Stoffe enthalten, beispielsweise
folienkaschierte Papiere, handeln. Auch Spezialpapiere, wie beispielsweise
Banknotenpapiere oder Papiere, die noch weitere sichtbare oder unsichtbare
Sicherheitsmerkmale enthalten, können beschichtet werden.
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Wie
allgemein üblich, können die Bedruckstoffe, insbesondere
papierhaltige Bedruckstoffe, einer elektrostatischen Vorbehandlung
unterzogen werden und/oder mit Primärschichten versehen
werden. Diese bestehen beispielsweise aus Farb- oder den so genannten
Primerschichten. Deshalb kann es sich bei den eingesetzten Papieren
beispielsweise um ungestrichene, gestrichene oder auch satinierte Papiere
handeln. Dies gilt ebenso für die anderen Arten von Bedruckstoffen.
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Vorteilhafterweise
wird die magnetische Zusammensetzung mittels verschiedener Druck-
oder Beschichtungsverfahren auf die Oberfläche des Produktes
aufgebracht. Dabei handelt es sich vorzugsweise um Tiefdruckverfahren
einschließlich Intagliodruckverfahren, Siebdruckverfahren,
Papier-Beschichtungs-Verfahren, beispielsweise Rod-Verfahren oder
Blade-Verfahren, Reverse-Verfahren, Flexodruck-Verfahren, Tampondruckverfahren, Ink-Jet-Verfahren
oder Offsetüberdrucklackierung, um nur einige übliche
Verfahren zu nennen.
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Das
Trocknen und/oder Härten der auf die Oberfläche
des Produktes aufgebrachten magnetischen Zusammensetzung erfolgt
unter dem Fachmann allgemein bekannten Bedingungen sowie nach bekannten
Methoden und muss daher hier nicht näher erläutert
werden.
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Erfindungsgemäß wird
die magnetische Zusammensetzung auf mindestens eine vorbestimmte Flächeneinheit
der Oberfläche eines Produktes aufgebracht. Das heißt,
dass Größe, Lage und Form des beschichteten Oberflächenteils
vorbestimmt werden. Sinnvollerweise wird die magnetische Zusammensetzung
auf mindestens einen Teilbereich der Oberfläche eines Produktes
aufgebracht, der für die Geräte, die zur Authentifizierung
des Produktes später eingesetzt werden, gut zugänglich
ist. Es ist selbstverständlich, dass, je nach Art und Größe
des zu codierenden Produktes, auch die gesamte Produktoberfläche
mit der magnetischen Zusammensetzung beschichtet werden kann. In
den meisten Fällen wird die magnetische Zusammensetzung
jedoch aus praktikablen und Kostengründen lediglich auf
einen Teilbereich der Oberfläche eines Produktes aufgebracht.
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Neben
der Beschichtung eines Teilbereichs der Produktoberfläche
mit einer magnetischen Zusammensetzung, die eine einzige Sorte magnetischer
Nanopartikel (d. h. ein und dasselbe Material, ein- und dieselbe
Partikelgröße) in einer bestimmten Konzentration
enthält, sind natürlich viele verschiedene andere
Varianten denkbar, bei denen die nominelle Partikelgröße
und die Art des magnetischen Materials variiert werden. So ist beispielsweise
die Ausführungsform vorteilhaft, bei der in der magnetischen
Zusammensetzung, die auf eine Teilfläche des zu codierenden
Produktes aufgebracht wird, ein Gemisch aus magnetischen Nanopartikeln
vorliegt, die zwei oder mehrere verschiedene vorbestimmte nominelle
Partikelgrößen aufweisen. Dabei kann die Konzentration
der magnetischen Nanopartikel der einen vorbestimmten nominellen
Partikelgröße in der magnetischen Zusammensetzung
genauso groß sein wie die Konzentration der magnetischen
Nanopartikel einer anderen vorbestimmten nominellen Partikelgröße,
die Konzentrationen können jedoch auch verschieden voneinander
sein.
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Bessere
und vielfältigere Codierungsmöglichkeiten sind
jedoch gegeben, wenn mehrere vorbestimmte Teilflächen mit
magnetischen Zusammensetzungen beschichtet werden. In der einfachsten Form
wird auf verschiedene vorbestimmte voneinander getrennte Flächeneinheiten
(Teilflächen) ein und dieselbe magnetische Zusammensetzung
aufgebracht. Die Anzahl an Codierungsmöglichkeiten wächst
jedoch stark an, wenn jeweils unterschiedlich zusammengesetzte magnetische
Zusammensetzungen für verschiedene Teilflächen
verwendet werden. Dabei können sich die Unterschiede sowohl
auf die Partikelgröße der eingesetzten magnetischen
Nanopartikel, als auch auf das ausgewählte Material der Nanopartikel
und/oder deren Konzentration in der magnetischen Zusammensetzung
beziehen. Selbstverständlich sind auch Kombinationen möglich.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass eine magnetische
Zusammensetzung auf mindestens zwei voneinander getrennte Flächeneinheiten
der Oberfläche des Produktes aufgebracht wird, wobei die
vorbestimmte nominelle Partikelgröße und/oder
die Konzentration der magnetischen Nanopartikel auf einer ersten
Flächeneinheit gleich oder verschieden ist von der vorbestimmte
nominellen Partikelgröße und/oder der Konzentration
der magnetischen Nanopartikel auf einer weiteren Flächeneinheit.
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Wie
vorab bereits beschrieben wurde, ist die Anzahl an verschiedenen
Codierungsmöglichkeiten sehr hoch. Je mehr Teilflächen
eines Produktes mit verschieden zusammengesetzten magnetischen Zusammensetzungen
erfindungsgemäß beschichtet werden, um so höher
ist die Anzahl der Codierungsmöglichkeiten, auch wenn nur
wenige verschiedene magnetische Nanopartikel zur Verfügung
stehen.
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Lage,
Form und Größe der beschichteten Flächeneinheiten)
auf der Oberfläche des zu codierenden Produktes sind nicht
limitiert und jeweils nach den individuellen Bedürfnissen
der Anwender wählbar. Grundsätzlich kann die beschichtete
Flächeneinheit jegliche Form und Größe
aufweisen, also in geometrischen Formen, Logos, unregelmäßigen
Formen etc. aufgebracht werden. Lage und Größe
der beschichteten Flächeneinheiten) richten sich nach den Anwendeerfordernisse,
insbesondere nach der guten Zugänglichkeit der beschichteten
Produktoberfläche für die jeweils ausgewählten
Decodiereinrichtungen.
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Zur
Erstellung eines Codes werden erfindungsgemäß die
nominelle Partikelgröße und/oder die Konzentration
der magnetischen Nanopartikel in der magnetischen Zusammensetzung
herangezogen. Gegebenenfalls kann auch die Art des für
die magnetischen Nanopartikel verwendeten Materials (stoffliche
Zusammensetzung) noch zusätzlich als Codierungsparameter
herangezogen werden.
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Dabei
bildet die nominelle Partikelgröße selbst die
Grundlage für einen binären Code, der den Zustand
1 (für vorhanden) oder den Zustand 0 (für nicht
vorhanden) aufweisen kann. Das bedeutet nichts anderes, als dass
eine Ja/Nein-Information über das Vorhandensein von magnetischen
Nanopartikeln einer vorbestimmten nominellen Partikelgröße
ein Haupt bestandteil des Codes ist. Werden magnetische Nanopartikel
mit mehreren verschiedenen nominellen Partikelgrößen
eingesetzt, so ergeben sich für eine Anzahl an n verschiedenen
nominellen Partikelgrößen (2n – 1)
Codes. Beispielsweise können aus monodispersen isotropen
magnetischen Nanopartikeln, die 5 verschiedene nominelle Partikelgrößen
aufweisen, 31 Codes erzeugt werden. Wichtig ist dabei, dass die
einzelnen magnetischen Nanopartikel eindeutig einer bestimmten nominellen
Partikelgröße zugeordnet werden können.
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Die
magnetischen Nanopartikel liegen in der erfindungsgemäß verwendeten
magnetischen Zusammensetzung jedoch auch in einer (vor)bestimmten
Konzentration c vor. Diese Konzentration kann ebenfalls zur Bildung
eines Codes herangezogen werden, entweder alleinig in der Art eines
Binärcodes ähnlich der nominellen Partikelgröße
wie oben erläutert, oder auch zusätzlich zur nominellen
Partikelgröße. Im letzteren Falle erhöht
sich die Anzahl der möglichen Codes auf (cn – 1).
So können beispielsweise bei Einsatz von 5 verschiedenen
nominellen Partikelgrößen in jeweils 3 verschiedenen
Konzentrationen (z. B.: niedrige Konzentration von 10%/hohe Konzentration
von 40%/nicht vorhanden 0%) 242 verschiedene Codes gebildet werden.
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Mit
monodispersen isotropen magnetischen Nanopartikeln, die nur wenigen
ausgewählten Größenklassen (nominelle
Partikelgröße) angehören und in wenigen
verschiedenen Konzentrationen in der magnetischen Zusammensetzung
vorliegen, lassen sich auf diese Weise eine Vielzahl von Codes generieren,
die zur Kennzeichnung der Produkte herangezogen werden können.
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Selbstverständlich
ist das Erstellen eines derartigen Codes mittels der Größe
und Menge der eingesetzten magnetischen Nanopartikel zur Kennzeichnung
von Produkten nur dann sinnvoll, wenn die entsprechend erzeugten
Codes aus dem damit codierten Produkt auch wieder ausge lesen werden
können, um damit Rückschlüsse auf Größe
und/oder Konzentration der eingesetzten magnetischen Nanopartikel
in der magnetischen Beschichtungszusammensetzung ziehen zu können.
Nur auf diese Weise kann festgestellt werden, ob ein Produkt echt
(gelesener Code stimmt mit dem erwarteten Code überein)
oder unecht (gelesener Code stimmt nicht mit dem erwarteten Code überein)
ist.
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Die
einfachste Form der Analyse des erfindungsgemäß erzeugten
Codes ist die Analyse der Beschichtung, die mit Hilfe der magnetischen
Zusammensetzung erzeugt wurde. Die Bestandteile dieser Beschichtung
können durch Entfernen der Beschichtung von der Oberfläche
des Substrates, Separation der Festbestandteile und einfaches Vermessen
der individuellen Partikelgröße einer repräsentativen
Anzahl der enthaltenen magnetischen Nanopartikel mittels eines der
oben genannten Messverfahren untersucht werden. Des Weiteren können übliche Methoden
eingesetzt werden, um eine stoffliche Analyse der separierten magnetischen
Nanopartikel durchzuführen. Liegen Mischungen von magnetischen
Nanopartikeln verschiedener nomineller Partikelgrößen
vor, können durch Separation der Nanopartikel, deren Zuordnung
zu jeweils einer definierten nominellen Partikelgröße
und quantitativer Bewertung des Mengenverhältnisses der
zu jeder nominellen Partikelgröße gehörenden
Anteile an der Gesamtmenge der magnetischen Nanopartikel in einer quantitativ
begrenzten Probe auch Rückschlüsse auf das Mengenverhältnis
innerhalb der Mischung von magnetischen Nanopartikeln gezogen werden.
Allerdings zerstört eine derartige Untersuchung das zu untersuchende
Produkt bzw. zumindest Teile der magnetischen Beschichtung. Da dies
in den meisten Fällen, beispielsweise bei der Untersuchung
codierter Banknoten, nicht erwünscht ist, werden zerstörungsfreie
Methoden der Auslesung des erfindungsgemäß erzeugten
Codes bevorzugt.
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Es
hat sich nämlich gezeigt, dass Position, Intensität
und Form von Messkurven, die bei magnetischen Messungen an Beschichtungen
bzw. Beschichtungszusammensetzungen, die magnetische Nanopartikel
enthalten, erhalten werden, bei verschiedenen Messverfahren sowohl
von der Teilchengröße als auch von der Konzentration
der magnetischen Nanopartikel abhängig sind und auf diese
Art eindeutig voneinander unterscheidbare Signale erhalten werden
können. Überraschenderweise ist dies bei magnetischen
Nanopartikeln, die bei Norm- oder Raumtemperatur ferro- oder ferrimagnetisches
Verhalten aufweisen, wie den erfindungsgemäß eingesetzten
magnetischen Nanopartikeln, deutlich besser und eindeutiger der
Fall als beispielsweise bei superparamagnetischen Nanopartikeln.
Außerdem werden die meisten der in der Praxis üblichen
magnetischen Messverfahren vorzugsweise bei Norm- oder Raumtemperatur
ausgeführt, so dass alle Messungen außerhalb dieses
Temperaturbereiches, die bei der Verwendung superparamagnetischer
Nanopartikel nahezu unerlässlich sind, zu erhöhtem
technischen Aufwand bzw. zur Nichtdurchführbarkeit des
Verfahrens unter solchen abweichenden Bedingungen führen.
Daher sind eindeutig zuordenbare Messergebnisse, die unter Norm-
bzw. Raumtemperaturbedingungen erhalten werden können,
beim Auslesen von magnetischen Codes von hohem praktischen Nutzen.
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Als
Parameter zur Charakterisierung der in der magnetischen Zusammensetzung
enthaltenen magnetischen Nanopartikel dienen beispielsweise die
Sättigungsmagnetisierung, das magnetische Moment, die Hysteresekurve
mit Remanenz und Koerzitivität sowie die magnetische Suszeptibilität
(auch in Anhängigkeit von der Frequenz).
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Die
Sensitivität und Geschwindigkeit der Auslesung dieser Parameter
aus der auf der Oberfläche des codierten Produktes vorhandenen
Beschichtung, die die magnetischen Nanopartikel enthält,
ist von der Art der verwendeten Magnetfeldsensoren abhängig.
Diese stehen kommerziell in verschiedenen Varianten zur Verfügung.
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Beispielsweise
können Hall-Sensoren eingesetzt werden. Die Detektion mittels
Halleffekt beruht auf dem physikalischen Phenomen einer Potentialdifferenz,
wenn ein stromdurchflossener Halbleiter von einem darauf senkrecht
oder in einem Winkel stehenden Magnetfeld durchdrungen wird. Eine Änderung dieses
Magnetfeldes durch in eine Beschichtung eingebrachte Magnetpartikel
bewirkt eine messbare Spannungsänderung (Änderung
der Hallspannung in Abhängigkeit von der Größe
und Konzentration der Magnetpartikel). Es steht eine Vielzahl an
kommerziellen Sensoren zur Verfügung, die unterschiedliche Sensitivitäten
und Bauformen aufweisen und daher an verschiedene individuelle Erfordernisse
leicht anzupassen sind.
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Auch
Fluxgate-Magnetometer sind zum Auslesen des magnetischen Codes geeignet.
Sie erlauben eine Detektion von Magnetfeldern im Bereich von 0,1
nT bis 1 mT. Hierbei wird die zu messende Probe durch ein Wechselstromfeld
periodisch in Sättigung gebracht. Nach Abschalten der Spannung wird
das Abklingen des induzierten Magnetfeldes detektiert. Dieses Abklingen,
die so genannte Magnetorelaxation, ist unter anderem von der Größe
und Konzentration sowie der Art (stoffliche Zusammensetzung) der
verwendeten magnetischen Materialien abhängig. Hier ist
ein Codieren anhand verschiedener Parameter möglich. Zudem
kann bestimmt werden, ob die magnetischen Partikel in der Druckfarbe oder
in der magnetischen Zusammensetzung fixiert sind (Relaxation ausschließlich
nach dem Neel Mechanismus), oder ob die Partikel flexibel eingebaut sind
(Relaxation nach Neel und durch Brown'sche Bewegung).
-
Eine
besonders schnelle und praxisrelevante Identifizierung der erfindungsgemäß erzeugten
magnetischen Codes ist mittels der so genannten MR-Sensoren (Magneto
Resistive) möglich. Alle MR-Prinzipien haben gemeinsam,
dass sich der elektrische Widerstand des MR-Sensors unter dem Einfluss
eines Magnetfeldes ändert. Diese Widerstandsänderung beträgt
wenige Prozent und ist bereits bei schwachen Magnetfeldern nutzbar.
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Insbesondere
die Verwendung von AMR Sensoren ermöglicht eine berührungslose
und damit zerstörungsfreie Magnetfeldmessung mit einer
hohen Signalauflösung bis in den MHz-Bereich hinein. Hier
wird der Effekt ausgenutzt, dass sich in leitfähigen Materialien,
die für die Sensoren genutzt werden, wie beispielsweise
FeNi, der elektrische Widerstand in Abhängigkeit vom Winkel
zwischen Stromfluss und einem äußeren Magnetfeld ändert.
Durch Einbringen einer (Produkt)-Probe, die eine Beschichtung mit
magnetischen Nanopartikeln enthält, in das Magnetfeld, wird
der gemessene elektrische Widerstand verändert. Diese Widerstandsänderung
liegt typischerweise bei ±1,5% des Gesamtwiderstandswertes,
der am einfachsten mit einer Wheatstone-Brückenschaltung erfasst
wird. Dieser Anisotrope Magneto-Resistive Effekt kann zur Bestimmung
der Eigenschaften von magnetisierbaren Stoffen herangezogen werden,
die sich in unmittelbarer Nähe zum Sensor befinden.
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Die
resultierenden Hysteresekurven erlauben durch ihre Form und Größe
Rückschlüsse auf beispielsweise die Partikelgröße
und Konzentration der eingesetzten magnetischen Teilchen in der
Beschichtung. So konnte festgestellt werden, dass bei Verwendung üblicher
AMR-Sensoren und jeweils gleichbleibenden Bedingungen hinsichtlich
Art der Beschichtung der verwendeten Probe, Abstand der Probe vom
Sensor, Stärke der angelegten Spannung, Stärke
des angelegten Magnetfeldes, um nur einige zu nennen, die Breite
der jeweiligen Hysteresekurve, bestimmt durch deren jeweilige positive
und negative Schnittpunkte mit der x(Hc)-
und y(B)-Achse, bei gleich bleibender Konzentration an magnetischen
Nanopartikeln in der jeweiligen magnetischen Zusammensetzung, direkt
von der individuellen und somit auch von der nominellen Partikelgröße
der eingesetzten magnetischen Nanopartikel abhängt. So ist
zum Beispiel festzustellen, dass die aufgenommene Hysteresekurve
umso breiter ist, je größer die Partikelgröße
der magnetischen Nanopartikel ist (Eine breite Hysteresekurve im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Hysteresekurve, deren
doppelte S-Form einen großen Flächeninhalt umschließt.
Dieser wird quantitativ nicht bestimmt, lässt sich aber eindeutig über
die jeweiligen positiven und negativen Schnittpunkte der Hysteresekurve
mit der x- und der y-Achse bestimmen. Je weiter entfernt diese Schnittpunkte
jeweils vom 0-Punkt sind, umso größer ist der Flächeninhalt,
der von der Hystereskurve umschlossen wird und umso „breiter” ist
die Hysteresekurve). Für diese Messung ist ein ferni- oder
ferromagnetisches Verhalten der magnetischen Nanopartikel unter
Messbedingungen unerlässlich, da bei superparamagnetischen
Nanopartikeln (deren Partikelgrößen so gering
sind, dass sie in den Größenbereich der Weiss'schen
Bezirke fallen, was dazu führt, dass solche Partikel unter
den vorliegenden Messbedingungen keine magnetische Remanenz aufweisen)
die Hysteresekurve nicht die übliche Doppel-S-Schleifenform
aufweist, sondern die x- und y-Achse an nur jeweils einem einzigen
Punkt geschnitten wird. Die Zuordnung der Partikelgröße
der eingesetzten magnetischen Nanopartikel zu einer jeweiligen Hysteresekurve
lediglich an Hand deren Schnittpunkten mit der x- und y-Achse ist
eindeutig möglich und reproduzierbar.
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Gleichermaßen
ist bei gleichbleibender Partikelgröße festzustellen,
dass eine unterschiedliche Konzentration an magnetischen Nanopartikeln
in der magnetischen Zusammensetzung nicht zu einer Änderung
der jeweiligen positiven und negativen Schnittpunkte mit der x-
oder y-Achse führen. Allerdings hat die Konzentration der
magnetischen Nanopartikel unter an sonsten gleichen Bedingungen
einen eindeutig zuordenbaren und reproduzierbaren Einfluss auf die
Höhe der Sättigungsmagnetisierung der vermessenen
Probe. Je geringer die Konzentration an magnetischen Nanopartikeln
in der Probe ist, umso geringer ist sowohl die Sättigungsmagnetisierung
(Ms) und umso niedriger fällt der
Wert für die positive Sättigung aus.
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Diese
eindeutige Korrelation von Form und Größe der
Hysteresekurve mit der Partikelgröße und der Konzentration
der magnetischen Nanopartikel in der magnetischen Zusammensetzung
kann auch zur Auswertung magnetischer Codes, die mehr als einen Codierungsparameter
aufweisen, verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Tatsache,
dass nur wenige Messpunkte ausreichen, um die jeweilige erhaltene
Hysteresekurve zu kennzeichnen. Sie muss also nicht über
ihren gesamten Verlauf hin identisch mit einer vorab aufgenommenen
Vergleichskurve sein, sondern kann lediglich an vier Einzelpunkten
(jeweilige Schnittpunkte mit der x- und y-Achse) abgeprüft werden.
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AMR-Sensoren
können eine sehr viel höhere Sensitivität
aufweisen (etwa 50 bis 100 mal höher) als andere Sensoren,
die auf bekannten magnetischen Festkörpereffekten (z. B.
Halleffekt) beruhende Messtechniken einsetzen. AMR-Sensoren sind darüber
hinaus klein, robust und langzeitstabil, so dass sie leicht in unterschiedliche
Geräte und Konstruktionen beim Anwender integriert werden
können oder auch mobil einsetzbar sind.
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GMR-Sensoren
sind ebenso wie AMR-Sensoren zum Auslesen der mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugten Codes geeignet. Der GMR-(Giant Magneto Resistive)
Effekt ist ein quantenmechanisches Phänomen, das in dünnen Schichtsystemen
zwischen mindestens zwei ferromagnetischen und einem nicht magnetischen
metallischen Material auftritt. Stehen in diesen Schichten die Magnetisierungen
nicht parallel, ist der Widerstand größer als
bei paralleler Ausrichtung. Durch Drehung der Magnetisierung, ausgelöst
zum Beispiel durch eine Probe eines gemäß der
vorliegenden Erfindung codierten Produktes, in nur einer dieser Schichten
kann eine Widerstandsänderung um bis zu 50% erreicht werden.
Ebenso wie der AMR-Sensor kann ein GMR-Sensor über eine
Wheatstonesche Brückenschaltung ausgewertet werden, verfügt
jedoch über eine vielfach höhere Sensitivität.
Diese hohe Empfindlichkeit erlaubt auch das Messen von Magnetfeldern
in größeren Abständen zum Zielobjekt.
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Die
derzeit empfindlichsten Sensoren für die Messung magnetischer
Felder, die auch zum Auslesen der erfindungsgemäß erzeugten
Codes einsetzbar sind, sind Magnetometer, die auf SQUIDs (Superconducting
Quantum Interference Device) basieren. Mit ihnen können
Detektionsgrenzen im fT-Bereich erzielt werden. Ein SQUID ist ein
geschlossener supraleitender Ring, der durch zwei so genannte Josephsen-Kontakte
unterbrochen ist. Zur Steigerung der Empfindlichkeit ist das SQUID
direkt mit einer Flussantenne gekoppelt, die das zu detektierende
Signal der (Produkt)-Probe in die Vorrichtung einkoppelt. Das Magnetfeld
induziert einen Strom in der SQUID-Schleife, die zu einem messbaren
Spannungsabfall an den Josephsen-Kontakten führt. SQUIDs
sind je nach gewünschter Applikation und Sensitivität
in unterschiedlichen Bauformen erhältlich. Mit SQUID-Magnetometern
kann die magnetische AC Suszeptibilität bestimmt werden.
Die gemessene Suszeptibilität der Probe ist unter anderem abhängig
von der Konzentration und der Partikelgröße der
eingesetzten magnetischen Nanopartikel, so dass über entsprechende
Berechnungen und Musterkurven Rückschlüsse auf
diese vorgenommen werden können. So lässt sich
aus dem Anstieg der Kurve der reziproken AC-Suszeptibilität
in Abhängigkeit von der Temperatur für monodisperse
magnetische Nanopartikel das Teilchenvolumen ermitteln (Chantrel
et. al., J. Magn. Mater., 40, 1, 1983).
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Produkt,
welches auf seiner Oberfläche eine magnetische Codierung
enthält, wobei sich eine getrocknete und/oder gehärtete
magnetische Zusammensetzung, welche magnetische Nanopartikel enthält,
auf mindestens einer vorbestimmten Flächeneinheit der Oberfläche
des Produktes befindet und in der magnetischen Zusammensetzung monodisperse
isotrope magnetische Nanopartikel mindestens einer vorbestimmten
nominellen Partikelgröße mit einer vorbestimmten
Konzentration in homogener Verteilung vorliegen und wobei der Code
aus der nominellen Partikelgröße und/oder aus
der Kon zentration der magnetischen Nanopartikel in der magnetischen
Zusammensetzung gebildet wird.
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Ein
Produkt gemäß der vorliegenden Erfindung kann
prinzipiell jedes Produkt sein, das aus irgendeinem Grund sinnvollerweise
einen visuell unsichtbaren magnetischen Code aufweisen soll. Solche
Codes können zur Identifizierung des Herstellers, der Produktcharge,
des Herstellungsortes oder anderer verschlüsselter Merkmale
dienen. Oft ist auch eine einfache Ja/Nein-Information über
das Vorhandensein eines bestimmten magnetischen Merkmals ausreichend,
um beispielsweise die Echtheit des Produktes nachweisen zu können.
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Besonders
bevorzugte Produkte im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die
so genannten Sicherheitsprodukte. Zu diesen zählen beispielsweise Banknoten,
Schecks, Kreditkarten, Aktien, Pässe, Ausweisdokumente,
Zutrittsberechtigungsausweise, Führerscheine, Eintrittskarten,
Wertmarken, Steuermarken, Briefmarken, Etiketten, Siegel, Verpackungsmaterialien
oder auch zu schützende Gebrauchsgegenstände,
um nur einige zu nennen.
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Materialien,
aus denen die zu beschichtende Oberfläche der Produkte
bestehen kann, wurden bereits vorab beschrieben. Wie ebenfalls vorab
bereits beschrieben, kann sich die magnetische Zusammensetzung lediglich
auf einer einzigen vorbestimmten Flächeneinheit des Produktes
befinden. Es ist jedoch auch eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, dass sich die magnetische Zusammensetzung auf mehreren
voneinander getrennten Flächeneinheiten (Teilflächen)
der Oberfläche des Produktes befindet. Dabei kann die vorbestimmte
nominelle Partikelgröße und/oder die Konzentration
der magnetischen Nanopartikel auf einer ersten Flächeneinheit
der Oberfläche des Produktes gleich oder verschieden sein
von der vorbestimmten nominellen Partikelgröße
und/oder der Konzentration der magnetischen Nanopartikel auf einer
weiteren Flächeneinheit. Die Art und Weise der Codierung
mit magnetischen Nanopartikeln sowie die Anzahl und Menge der verwendeten
Arten an unterschiedlichen magnetischen Nanopartikeln ist dabei
lediglich durch praktische Gründe, beispielsweise die Einfachheit
der Entschlüsselung des Codes, oder durch Kostengründe limitiert.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine magnetische Zusammensetzung
insbesondere jedoch eine Druckfarbe oder Beschichtungszusammensetzung,
mit Hilfe derer das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt und die entsprechenden codierten Produkte
hergestellt werden können.
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Eine
erfindungsgemäße magnetische Zusammensetzung enthält
mindestens ein Bindemittel, in welchem monodisperse isotrope magnetische
Nanopartikel, die mindestens eine vorbestimmte nominelle Partikelgröße
aufweisen, in homogener Verteilung vorliegen. Optional, aber bevorzugt,
enthält die magnetische Zusammensetzung weiterhin auch
mindestens ein Lösemittel. Zusätzlich oder alternativ zum
Lösemittel kann darüber hinaus auch mindestens
ein Hilfsstoff enthalten sein.
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Bezüglich
der einsetzbaren Bindemittel, Lösemittel und Hilfsstoffe
wird auf die vorab beschriebenen Details verwiesen.
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Die
erfindungsgemäße magnetische Zusammensetzung wird
in der Regel durch einfaches Vermischen der Inhaltsstoffe, gegebenenfalls
auch durch zusätzliches Mahlen, Dispergieren und/oder durch Verreiben
und Homogenisieren der Inhaltsstoffe hergestellt. Insbesondere bei
der Einarbeitung weiterer Farbmittel in die magnetische Beschichtungszusammensetzung
werden übliche Verfahrenschritte wie Mahlen, Dispergieren
etc. notwendig.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Codieren von
Produkten mit einem magnetischen Code handelt es sich um ein einfaches
und kosten günstiges Verfahren zur Kennzeichnung von Produkten,
das sowohl im Hochsicherheitsbereich als auch im mittleren Sicherheitsbereich,
beispielsweise beim Schutz von Markenprodukten, erfolgreich angewandt werden
kann. Die Herstellung der Bestandteile der einzusetzenden magnetischen
Zusammensetzung, insbesondere auch der monodispersen isotropen magnetischen
Nanopartikel, ist in vergleichsweise einfacher und kostengünstiger
Weise möglich. Auch die magnetische Zusammensetzung als
solche kann ohne technische Probleme durch einfaches Mischen der
Komponenten hergestellt werden. Dabei kann die erforderliche homogene
Verteilung der magnetischen Nanopartikel ohne großen zusätzlichen
technischen Aufwand erfolgen. Das Beschichten der ausgewählten
Produktoberflächen erfolgt mit allgemein üblichen Beschichtungstechnologien,
vorzugsweise über bekannte Druckverfahren.
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Mittels
solcher vergleichsweise einfacher Methoden werden magnetische Codes
in verdeckten Sicherheitsmerkmalen erhalten, die visuell nicht erkennbar
und mit einer Vielzahl weiterer Sicherheitsmerkmale, sowohl verdeckter
als auch offener, problemlos kombiniert werden kann.
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Die
erhaltenen Sicherheitsmerkmale richten sich nicht an das allgemeine
Publikum. Da der gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugte Code optisch nicht erkennbar ist, ist sein Vorhandensein
nur von Fachpersonal überprüfbar, das über die
Art, Lage und den Prüfmodus zur Erkennung des magnetischen
Codes informiert ist.
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Obwohl
es sich um verdeckte magnetische Codes handelt, ist der Fachmann
in der Lage, diese mit mehreren bereits im Handel verfügbaren
technischen Geräten zu überprüfen. Die
Sicherheitsstufe wird zusätzlich dadurch erhöht,
dass die erhaltenen Messergebnisse als solche je nach Messmethode unterschiedlich
sind und lediglich untereinander sowie mit den vorteilhafterweise
bereits bei der Herstellung der Codes vorab erzeugten Mustermessungen vergleichbar
sind. Dadurch ist es dem Produkthersteller möglich, gezielt
seinen produktspezifischen Code mit einer gezielt ausgewählten
Messmethode auslesen zu lassen und nur solche Produkte als echt zu
akzeptieren, die die vorgewählten Bedingungen sowohl materialseitig
als auch geräteseitig erfüllen.
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Aus
all diesen Gründen stellt der erfindungsgemäß erzeugte
Code ein wertvolles unsichtbares (covered) Sicherheitsmerkmal dar,
das sinnvollerweise noch mit einem oder mehreren anderen offenen oder
verdeckten Sicherheitsmerkmalen auf dem Produkt kombiniert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein einfach
zu handhabendes und wirkungsvolles Mittel, einen solchen Code zu
erzeugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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